999CINEASTOR666 - Kommentare

Alle Kommentare von 999CINEASTOR666

  • 7
    999CINEASTOR666 12.04.2018, 01:57 Geändert 22.07.2018, 02:00

    Toll treiben es die wilden Zombies (OT: Return of the Living Dead: Part II / AT: Return of the Living Dead II / Die Rückkehr der Höllenzombies / Revenge of the Living Dead) / US / 1988

    >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

    Drehbuchtechnisch hat man Innovativität links liegen lassen, sodass die Story beinahe wie eine 1:1-Kopie des Vorgängers erscheint. Weil einem das bekannt vorkommt, geht es auch schnell zur Sache und die ersten gut aufgelegten und nach Gehirn lechzenden Zombies lassen nicht lange auf sich warten. Generell geht es flott zu und zieht sich an keiner Stelle in die Länge.
    Dass man zwei Darsteller aus dem Erstling wieder mit an Bord holte, dessen Figuren eigentlich nicht mehr unter den Lebenden weilten, war eine neckische Idee, da sie das Zwerchfell durch Anspielungen aufs Original kitzeln, Selbstironie beweisen und sich selbst aufs Korn nehmen.
    Dass ein neunmalkluger Lausbub die Hauptrolle übernommen hat und sich ständig mit seiner großen Schwester zankte, hat mich überdies nicht gestört, sondern belustigt.
    Der Gore-Gehalt wurde im Vergleich zum ersten Teil etwas heruntergeschraubt und dafür die Slapstick-Einlagen hoch. Trotzdem wird ein morbides und schauriges Ambiente geschaffen, welches ein stimmungsvolles Gesamtbild hinterlässt.
    Das Militär kriegt selbstverständlich auch wieder ordentlich ihr Fett weg und wird genauso skrupellos wie unfähig dargestellt.
    Für Zombiefilm-Fans ist auch das Sequel immer noch durchaus goutierbar.

    20
    • 6
      999CINEASTOR666 11.04.2018, 21:59 Geändert 19.09.2020, 22:11

      Haunter - Jenseits des Todes (OT: Haunter) / CA/FR / 2013

      >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

      Der Ansatz dieses Films ist auf jeden Fall originell und kombiniert diverse Versatzstücke ähnlicher Vertreter zu einer erfrischenden Mixtur, die eben mal aus einer anderen Perspektive erzählt wird.

      Eine rebellische Teenagerin, die den Tag vor ihrem Geburtstag immer und immer wieder erlebt und die einzige zu sein scheint, die realisiert, dass sie in einer Zeitschleife gefangen ist. Nun stellt sich die Frage: Warum?

      Die Antwort lässt nicht all zu lange auf sich warten, und zwar ist sie und der Rest ihrer Familie tot – sie sind Geister. Nun stellt sich die nächste Frage: Warum sind sie alle tot?

      Da es kein Entkommen gibt, da sie der mysteriöse Nebel, der das Haus wie eine Mauer umgibt, immer wieder zum Ausgangspunkt zurückführt, versucht sie selbst herauszufinden, was passiert ist, und kommt einem schrecklichen Geheimnis auf die Spur.

      Im Grunde ist HAUNTER - JENSEITS DES TODES ein paranormaler Krimi, der seinen Fokus eher auf die Ermittlung legt. Soll heißen, dass nicht viel Schrecken verbreitet wird.

      Darstellerisch gibt es nichts zu meckern, jeder kann in seiner Rolle überzeugen.
      Auch Inszenatorisch kann man sich nicht beklagen. Die Atmosphäre ist schaurig, es wurde auf Details geachtet und starke Bilder geschaffen.

      Das Problem ist vielmehr, dass es dem Streifen nicht gelingt durchgängig Spannung aufbauen und/oder halten zu können. Immer wieder wird dem Geschehen der Drive genommen, um gängige Grusel-Konventionen anzugehen.

      Letztlich ist das Gesamtpaket aber stimmig und wendungsreich, obwohl ich öfters das Gefühl hatte, dass einige ausschlaggebende Segmente des Verwirrspiels eher beiläufig abgehandelt werden, anstatt die Möglichkeiten herauszukitzeln und zum Höhepunkt zu treiben.

      20
      • 6
        999CINEASTOR666 11.04.2018, 04:32 Geändert 11.04.2018, 05:31
        über Mayhem

        Mayhem / US / 2017

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        Das Konzept ist altbewährt und funktioniert meinerseits immer wieder, von einzelnen Ausnahmen abgesehen. Zuletzt hat mich DAS BELKO EXPERIMENT mit diesen Konzept bestens unterhalten. Besser als MAYHEM sogar.
        Der Film lässt sich knapp 40 Minuten Zeit, um seine Gesellschaftskritik zu äußern, an die "Unantastbarkeit" der oberen Etagen mächtiger Konzerne, die den kleinen Angestellten bis zur Erschöpfung schuften lassen, ausnutzen, die ganze Scheiße aufladen, übern Tisch ziehen und mit einem Arschtritt vor die Tür setzen.
        Schön und gut, nun ist es aber so, dass das Konzept in einem Plot-hole festsitzt. Denn der Rote-Augen-Virus soll den Infizierten jegliche Hemmungen in den Empfindungen Wut, Aggression und Lust nehmen, doch irgendwie agieren die Hauptakteure allesamt recht rational. Also als ob sie genau wissen, was und warum sie tun, was sie tun. Es wirkt, als wenn die 8-stündige Quarantäne nur für Mord und Totschlag genutzt wird, wegen des Präzedenzfalls, den die Firma durchgeboxt hat.
        Aber gut, Derek Cho (STEVEN YEUN) ist von dessen Unschuld, bzw. dass er nicht zurechnungsfähig war, eh nicht überzeugt und kritisiert somit, dass dehn- und unterwanderbare Rechtssystem.
        Vielleicht sind aber auch nur die medialen Infos über den Virus falsch, denn generell gibt es keine großartigen Erklärungen/Aufklärungen über den Virus.
        Das ist zwar eigentlich ein ziemlich grober Schnitzer, doch da dieser Schnitzer von Anfang an vorliegt, nicht näher darauf eingegangen wird und im weiteren Verlauf keine ausschlaggebende Rolle mehr spielt, kann man dahingehend ein Auge zudrücken.
        MAYHEM ist eine Horrorkomödie, eine grobe Satire auf den moralischen Verfall, dessen Härtegrad für keine Jugendfreigabe ausgereicht hat und dessen Humor so lala ist. Soll heißen, dass man zwar bemerkt, dass sich der Streifen nicht ernst nimmt bzw. mit viel Ironie, Sarkasmus und bisweilen Zynismus durchzogen ist, doch wirklich witzig wird es nie.
        Dennoch wird der Klassenkampf nie langweilig und der Krieg im Büro hat mich locker unterhalten.

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        • 7 .5
          999CINEASTOR666 11.04.2018, 02:23 Geändert 11.04.2018, 02:26

          Verdammt, die Zombies kommen (OT: The Return of the Living Dead / AT: Die Rückkehr der lebenden Toten I) / US / 1985

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          Die Story ist ausgefallen, obwohl sie letztlich einfach gehalten und schnell erzählt ist.
          Die Anspielung, der Querverweis, die Referenz auf den Zombie-Klassiker DIE NACHT DER LEBENDEN TOTEN von GEORGE A. ROMERO (RIP) ist neckisch und der Auslöser, dass es seinen skurillen Lauf nimmt und man so gut wie alles geboten bekommt, was man von einer Zombie-Komödie jener Zeit erwartet.
          Die Darstellerleistungen sind nicht die besten, aber völlig ausreichend, da sie ohnehin vermehrt im Hintergrund stehen.
          Scream Queen LINNEA QUIGLEY ist als Trash hot as hell, bei ihrem Friedhofs-Striptease.
          No-Future-Punks kommen sowieso immer gut an, und dass die Untoten gut zu Fuß und redselig sind, wirkt keinesfalls deplatziert und/oder albern, sondern funktionierend aktional und humorvoll.
          Obendrein gibt es fetzige Mucke auf die Lauscher, die die Ironie einzelner Szenen blendend verstärkt.
          Doch das geilste sind wohl die Make-up und Masken-Effekte. Die Melting-Szenen sind Spitze und das Interview auf dem Seziertisch ist einfach nur herrlich.
          VERDAMMT, DIE ZOMBIES KOMMEN ist eine unterhaltsame und deswegen kurzweilige Parodie auf das Sub-Genre, die mit diversen kreativen Ideen auftrumpft.

          7,5 Gehirne!

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          • 7
            999CINEASTOR666 10.04.2018, 03:57 Geändert 11.05.2018, 14:30

            Die Rache des Gelynchten (OT: Dark Night of the Scarecrow / AT: Die Nacht der Vogelscheuche / Nacht für Nacht / Scarecrow - Ein Toter schlägt zurück) / US / 1981

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            Der geistig zurückgebliebene Bubba Ritter (LARRY DRAKE) hat den Verstand eines Kleinkindes und könnte keiner Fliege, etwas zu leide tun. Er lebt in einem US-amerikanischen Provinznest und seine einzige Freundin ist das kleine Mädchen Marylee Williams (TONYA CROWE) mit der er Blumenketten bastelt. Einige Männer aus dem Kuhkaff sehen das nicht gerne, da sie schlimmes befürchten. Als Bubba und Marylee eines Tages auf dem Heimweg sind, wird Marylee von einem Hund angefallen und von Bubba schwer verletzt nach Hause gebracht. Schnell verbreitet sich das Gerücht, Bubba hätte die Kleine umgebracht. Auf solch eine Gelegenheit haben die vier Hinterwäldler nur gewartet und jagen Bubba bewaffnet bis zu seinem Elternhaus. Bubba tarnt sich als Vogelscheuche auf dem Feld, doch die Meute riecht den Braten und richtet den liebenswerten Bubba gnadenlos hin. Vor Gericht wird der Lynchmob mangels Beweisen freigesprochen. Nach dem Freispruch geschehen merkwürdige Dinge und einer nach dem anderen von ihnen, kommt auf mysteriöse Weise ums Leben.

            DIE RACHE DES GELYNCHTEN verschwendet keine Zeit. Soll heißen, die Handlung setzt sofort ein und behält das Tempo bis zum Ende bei, ohne Längen und/oder Leeren aufkeimen zu lassen. Mit expliziter Gewalt wird sich vornehm zurückgehalten. Die ansehnlichen "Unfälle" sind recht blutleer. Dafür wird durchaus Spannung erzeugt, wegen der Frage nach dem Täter. Bis zum Finale wird man als Zuschauer hingehalten, bevor man die Antwort bekommt, welche ich mir die ganze Zeit schon gedacht habe, doch noch bestätigt bekommen wollte, da ich öfters ins Zweifeln geraten bin. Außerdem sind die Darsteller gut gewählt und die Atmosphäre mit entsprechendem Grusel-Flair ausgestattet. Für einen 80er-Jahre-Fernsehfilm ist das gar nicht übel.

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              999CINEASTOR666 09.04.2018, 21:59 Geändert 10.04.2018, 19:52

              Die Strickmütze (OT: Squadra antiscippo / AT: Die Bullen auf den heißen Feuerstühlen / Der Superbulle mit der Strickmütze / The Cop in Blue Jeans) / IT / 1976

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              Ein klimatisch betrachtet in ungewöhnlich viel Strick gekleideter, raubeiniger und generell unkonventionell zu Werke gehender Polyp, brettert locker-flockig Sprüche klopfend auf seinem geländefähigen, motorisierten Zweirad durchs Rom der wilden Siebziger, auf der Jagd nach kriminellen Subjekten, um sie zu vermöbeln und dingfest zu machen, wenn er nicht gerade Kette raucht oder eine bella donna nagelt.
              Dieser Film ist der Erste einer insgesamt 12-teiligen Reihe um den Superbullen.

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              • 5
                999CINEASTOR666 09.04.2018, 20:00 Geändert 09.04.2018, 22:00

                Bezaubernde Lügen (OT: De vrais mensonges / AT: Beautiful Lies / Full Treatment / Soins complets) / FR / 2010

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                BEZAUBERNDE LÜGEN ist eine romantische Verwechslungskomödie mit der zauberhaften AUDREY TAUTOU in der Hauptrolle, die den meisten aus DIE FABELHAFTE WELT DER AMÉLIE bekannt sein könnte.
                Die Figuren sind sympathisch, charmant und teils angenehm schräg. Sie bedienen nicht unbedingt Stereotypen und sind nicht auf billige Lacher ausgelegt.
                Ja, das Lachen. Das ist der Grund für meine durchschnittliche Bewertung.
                Pointiert bis zum Abwinken ist diese RomCom der Irrungen und Wirrungen meines Erachtens nicht gerade, sondern "nur“ amüsant im Gesamteindruck, der hinterlassen wird.
                Das liegt wohl daran, dass die Handlung zwar einen guten Ansatz verfolgt, doch dem Verwirrspiel gelegentlich das Fingerspitzengefühl fehlt und/oder es arg konstruiert wirkt, wenn es nicht gerade gängige Mechanismen dieser Art von Film bedient.
                Darum wird die Leichtigkeit von BEZAUBERNDE LÜGEN oft zu schnulziger Seichtheit, die aber dennoch irgendwie spritzig und vergnüglich ist.
                Und wie es sich für solch einen Film gehört, darf auch kein vor Kitsch triefendes Happyend fehlen.

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                • 6 .5
                  999CINEASTOR666 09.04.2018, 02:29 Geändert 09.04.2018, 09:59
                  über Troll 2

                  Troll 2 (AT: Trolls / Goblins / Monster Valley / Troll II) / IT / 1990

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                  Auch wenn es der Titel suggeriert, ist TROLL 2 nicht die direkte Fortsetzung von TROLL aus dem Jahre 1986, sondern eine eigenständige Perle des Trashs.
                  Die Einwohner von Nilbog (rückwärts gelesen Goblin, das englische Wort für Troll) könnten herzensgute, gastfreundliche und gesundheitsbewusste Vegetarier sein, wenn sie nicht insgeheim bösartige Trolle wären.
                  Die Story ist positiv verrückt und der Streifen steckt voller absurder und stümperhaft inszenierter Ideen. Ob einen Zeit anhaltenden Geister-Opi, in Kartoffelsäcke gekleidete Kleinwüchsige mit billigen und schlecht sitzenden Gummimasken - die Äste werfen, eine overactende Troll-Hexe - die sich einen Teenager als Zuchtpflanze im Blumentopf hält und per Kettensäge bearbeitet, dickflüssige Nilbog-Milch und andere Leckereien - die Opfer in schleimige Pflanzen verwandeln - an denen sich die Trolle satt essen, Verführung per Popcorn, ein magischer Stein - der geknuddelt werden will usw.
                  Hier bekommt man so einiges geboten, wenn man genial-schlechte Filme zu schätzen weiß.

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                  • 6
                    999CINEASTOR666 08.04.2018, 20:40 Geändert 08.04.2018, 20:43

                    Lady Dracula (OT: La morte vivante / AT: Living Dead Girl / The Living Dead Girl / Scare / Scare: Dead or Alive? / Scare: Living Dead Girl) / FR / 1982

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                    Keep on Rollin(!)
                    LA MORTE VIVANTE ist erst das zweite Werk aus dem Œuvre des JEAN ROLLIN, das ich zu Gesicht bekommen habe. Man kann diesen dramatischen Exploiter als poetische Exkursion in den eklatanten Eskapismus, in die frauenfreundliche bis lesbische Erotik und in den gory Grusel titulieren.
                    Als ein Trio Umweltverschmutzer illegal Giftmüll in einer Katakombe abladen und in der angrenzenden Gruft Graber schänden wollen, stürzt durch ein Erdbeben eines der Giftfässer um und setzt toxische Dämpfe frei, die die vor zwei Monaten verstorbene Catherine Valmont (FRANÇOISE BLANCHARD) auferstehen lassen. Die Umweltverschmutzer müssen ihre Leben geben und Catherine wandelt apathisch und blutdürstend zu ihrem abseits der Ortschaft gelegenen und zum Verkauf stehenden Château.
                    Als Hélène (MARINA PIERRO), Catherines beste Freundin seit Kindertagen, nach sechsmonatigem Auslandsaufenthalt nach Frankreich zurückkehrt und erst dann vom Tod ihrer Freundin erfährt, eilt sie zum Château, wo sie Catherine und zwei übel zugerichtete Leichen entdeckt. Trotz der grausigen Entdeckung, entschließt sich Hélène Catherine zu helfen, da sich die beiden als Kinder per Blut geschworen haben, der anderen bis in den Tod zu folgen. Obwohl Hélène es nicht wahr haben will und stur darauf beharrt, dass Catherine nicht tot ist.
                    Hélène bietet sich als Blutspenderin an, doch als das nicht reicht, lockt sie Opfer ins Château, um den Blutdurst ihrer introvertierten Freundin stillen zu können.
                    Diese einfach gehaltene und bedächtig erzählte Geschichte um Sehnsucht, Freiheitsdrang, Leiden, Leidenschaft und die Einsamkeit als Gefangene in der Welt der Lebenden wird in anmutig-hypnotischen und gespenstisch-melancholischen Bildern voller graziler Morbidität und surrealer Metaphorik dargeboten.
                    Das Idyll des Châteaus und das begehrenswerte, zarte Fleisch der attraktiven wie fragilen Damen, steht im krassen Kontrast zur zeigefreudigen Brutalität, die als sadomasochistischer Akt zwischen Abscheu und Ekstase schwankt.
                    Trotz schmalen Budget und dem Gebrauch einfachster Mittel, harmoniert die Interaktion zwischen Kameraperspektiven, der naturalistischen Beleuchtung, der bedrückenden Musik, den Schnitten und der Dramaturgie größtenteils, und kreiert expressionistische Bilder des bemitleidenswerten Grauens.
                    Chapeau!

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                    • 5 .5
                      über Troll

                      Troll / US /IT / 1986

                      >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

                      Geil ist schon mal, dass zwei der Hauptfiguren hier Harry Potter Sr. (MICHAEL MORIARTY) und Harry Potter Jr. (NOAH HATHAWAY) heißen. Inwieweit sich J. K. ROWLING von diesem Film inspieren lassen hat, kann man nur mutmaßen(!)
                      TROLL ist einer diesen guten schlechten Filme. Nun ja, so wirklich gut ist er nicht, aber auch kein kompletter Totalausfall.
                      TROLL ist ein trashige 80er-Jahre-Fantasy-Horrorkomödie, die weder spannend noch gruselig oder besonders humorvoll ist.
                      Der Humor resultiert wenn überhaupt aus der beknackten Story, den skurrilen Figuren und dem enormen Trash-Faktor, der insbesondere durch die absurde Maskenarbeit, das knuffige Puppen-Design und die sonstigen praktischen Effekte entsteht.
                      Gut, die Cougar-Hexe Eunice St. Clair (JUNE LOCKHART) hatte schon Sprüche zum Schmunzeln auf Lager. Ihr Champignon ist auch herzallerliebst.
                      JULIA LOUIS-DREYFUS in einer ihrer ersten Rollen zu sehen, ist ein weiteres "Highlight" von TROLL, wenn sie elfengleich durchs Apartment-Biotop schwebt.
                      PHIL FONDACARO als kinderlieber, todkranker, kleinwüchsiger Geschichtsprof. Malcolm Mallory geht auch irgendwie zu Herzen.
                      TROLL ist schon liebevoll gemachter Märchen-Trash, der einen gewissen Unterhaltungswert besitz, doch dessen Handlung leider arg belanglos ist.

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                      • 8 .5
                        999CINEASTOR666 07.04.2018, 03:59 Geändert 31.08.2019, 23:49

                        Wish I Was Here / US / 2014

                        >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

                        WISH I WAS HERE ist/soll der thematische Nachfolger von GARDEN STATE sein, den ich leider noch nicht gesehen habe, doch das soll sich bald ändern(!)
                        WISH I WAS HERE ist eine warmherzige, sich echt anfühlende, berührende und nachdenklich stimmende Tragikomödie mit melancholischem Indie-Touch, deren leichtfüßige Schwermütigkeit, den richtigen Sinn für Humor besitzt, über das Leben sinnieren lässt und mir Pipi in die Augen trieb.
                        Außerdem werden wunderschöne, poetisch anmutende Bilder kreiert und ehrfürchtige, emotionale und sentimentale Momente geschaffen, die packen und nicht loslassen wollen.

                        8,5 heroische Raumfahrer

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                        • 6

                          The Commuter / GB/FR/US / 2018

                          >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

                          THE COMMUTER erinnerte mich schon stark an NON-STOP von JAUME COLLET-SERRA und mit LIAM NEESON in der Hauptrolle, nur eben diesmal im Pendlerzug spielend.
                          Weil ich das Gefühl hatte das Szenario schon öfters gesehen zu haben, hielt sich die Spannung in Grenzen bzw. resultierte nur aus der Frage: Wer in diesem Zug gehört nicht hier her?
                          Das Ergebnis lässt sich zwar nicht so leicht erraten, doch der Ablauf dem Geheimnis auf die Schliche zu kommen, ist nicht sonderlich hoch konzipiert und ist deswegen gelegentlich vorhersehbar und/oder stolpert über Ungereimtheiten. Die Schnitzer sind aber nicht so grob und deshalb noch zu verschmerzen.
                          Das Finale hat mich etwas an 16 BLOCKS erinnert.
                          Auch wenn THE COMMUTER nicht der ganz große Wurf ist, sind Regie und Hauptdarsteller routiniert eingespielt, sodass es für ein "ganz gut" ausreicht.

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                          • 7
                            999CINEASTOR666 06.04.2018, 21:34 Geändert 07.04.2018, 07:02

                            Eddie the Eagle - Alles ist möglich (OT: Eddie the Eagle) / GB/DE/US / 2016

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                            Ich hatte Zweifel, ob mich das Underdog-Biopic abholen kann, da Skispringen eine Sportart ist, die mich völlig kalt lässt. Doch von Anfang an fieberte ich mit dem sympathischen Sonderling mit.
                            Das liegt an seiner einnehmenden Art und seinem ungebrochenen Willen, seinen Traum wahr werden zu lassen, obwohl seine Herkunft und sein Alter nachteilig sind und seine Leistung nicht die beste ist. Dadurch könnte man meinen, dass selbst der hartherzigste Zuschauer weich zu kriegen ist.
                            Freilich erinnert das Ganze an COOL RUNNINGS - DABEI SEIN IST ALLES und tatsächlich feierte MICHAEL "EDDIE" EDWARDS (hier gespielt von TARAN EGERTON, den meisten wohl bekannt aus KINGSMAN: THE SECRET SERVICE und KINGSMAN 2: THE GOLDEN CIRCLE) den größten Erfolg bei den Olympischen Winterspielen 1988 in Calgary. Also den Olympischen Winterspielen an denen auch die jamaikanische Bobmannschaft teilgenommen hat, die auch in diesem Film erwähnt wird.
                            Dennoch sorgten die kinematographisch spektakulär hervorgehobenen Sprünge, der 80er-Jahre-Charme, der gut getimte Humor durch mitunter Petra (IRIS BERBEN) und Bronson Peary (HUGH JACKMAN) sowie die sentimentalen Momente durch mitunter Warren Sharp (CHRISTOPHER WALKEN) und Eddies Eltern, zumindest bei mir und für mich, für genügend Eigenständigkeit und einen gelungenen Wohlfühlfilm-Abend.

                            7 Gläser Milch zur Stärkung des Kampfgeistes.

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                              999CINEASTOR666 05.04.2018, 01:52 Geändert 05.04.2018, 03:29

                              Die Warriors (OT: The Warriors) / US / 1979

                              >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

                              Da DIE WARRIORS ein Kultfilm ist/sein soll, bin ich echt positiv an den Streifen herangegangen und habe wirklich versucht, gefallen an ihm zu finden. Obwohl für mich das komplette Szenario bereits haarsträubend ist, bin ich damit noch klargekommen und habe mich darauf eingelassen. Doch irgendwie hat mich das Ganze zu sehr an Kostümparty, entartetem Kindergeburtstag und VILLAGE PEOPLE erinnert.
                              Die Gangs konnte ich beim besten Willen nicht ernstnehmen.
                              Davon abgesehen ist die Story hauchdünn, das Katz-und-Maus-Spiel wirkt oft beliebig, diverse Situationen sind arg konstruiert, die Spannung liegt bei Null und mit Action sieht es mager aus. Denn wenn sie nicht gerade durch die Gegend rennen, gibt es ein paar stumpfe Kloppereien.
                              Außerdem hätten die Warrios doch bloß ihre Kutten ablegen müssen, um unbemerkt nach Coney Island fliehen zu können(!)
                              Ich hätte DIE WARRIORS ja gerne mit Humor genommen, aber dafür nimmt er sich viel zu ernst und ist zu selten unfreiwillig komisch.

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                              • 7 .5

                                Fright Night - Die rabenschwarze Nacht (OT: Fright Night / AT: Die rabenschwarze Nacht / Rabenschwarze Nächte) / US / 1985

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                                80er-Jahre-Nostalgie-Brille aufgesetzt und herausfinden, was zu tun ist, wenn dein Nachbar ein Vampir ist und dir niemand glauben will. Weder die eigene Mutter noch die schnuckelige Freundin, die von AMANDA BEARSE gespielt wird, besser bekannt als Marcy Rhoades/D'Arcy aus der Kult-Sitcom EINE SCHRECKLICH NETTE FAMILIE.
                                Die Antwort des Films ist, den Vampirjäger Peter Vincent (herrlich gespielt von RODDY MCDOWALL, den meisten bekannt in seiner Rolle als Cornelius aus der originalen PLANET DER AFFEN-Filmreihe) aus dem Fernsehen zu stalken, der in "Wirklichkeit" gar kein Vampirjäger ist. Aber was nicht ist, kann ja noch werden(!)
                                Der Name "Peter Vincent" setzt sich übrigens aus den Horrorfilm-Legenden PETER CUSHING und VINCENT PRICE zusammen.
                                Die Story mag dünn, naiv und vorhersehbar sein, aber ist einfach wahnsinnig unterhaltsam und deswegen furchtbar kurzweilig.
                                Mehr als amüsant ist das charmante Ganze zwar meines Erachtens nicht, aber die spektakulären Spezialeffekte trösten über vieles hinweg.
                                Die Melting-FX sind Klasse und die Rückverwandlung vom Werwolf zum Vampir, ist das beste, was ich je gesehen habe.

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                                • 6

                                  Der Chaos-Dad (OT: That's My Boy / AT: Donny's Boy / I Hate You, Dad / Crazy Dad) / US / 2012

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                                  Wie chaotisch dieser Dad ist, fasst die Alte ausm Spa wunderbar zusammen.
                                  DER CHAOS-DAD ist warmherziger Proll-Klamauk mit 80er-Jahre-Präferenz nach ADAM SANDLER.
                                  Die Laufzeit mag etwas zu lang sein und einige Zoten im Kontext zu extrem und derb, da hier Themen wie sexueller Missbrauch von Schutzbedürftigen, Misogynie und Inzest komödiantisch angegangen werden.
                                  Dass ANDY SAMBERG nicht die Synchronstimme des Jake Peralta aus der Sitcom BROOKLYN NINE-NINE hat, ist auch schade.
                                  Doch unterm Strich wird man "ganz gut" und unsittlich unterhalten sowie gelegentlich amoralisch zum Lachen gebracht, Stichwörter: IAN ZIERING, JAMES CAAN, VANILLA ICE und SUSAN SARANDON.

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                                  • 5 .5

                                    Ghost Movie 2 (OT: A Haunted House 2 / AT: Paranormal Movie 2) / US / 2014

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                                    GHOST MOVIE ist eine derbe Verarsche nach Art der SCARY MOVIE-Filmreihe von etlichen Found Footage-, Exorzismen- und Haunted House-Filmen, aber auch mit diversen Anspielungen, Querverweisen und Referenzen zu anderen Streifen.
                                    Insbesondere PARANORMAL ACTIVITY, CONJURING - DIE HEIMSUCHUNG, ANNABELLE und SINISTER werden hier heftigst gespooft.
                                    Hier braucht man ein noch dickeres Fell als beim ersten Teil, da es oftmals so dermaßen drüber ist und bis ans Limit ausgereizt wird.
                                    Doch als Ausgleich ist das Ganze umso kreativer zusammengeflickt und die Trefferquote der Gags höher frequentiert als beim Vorgänger.

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                                    • 5 .5

                                      Ghost Movie (OT: A Haunted House / AT: Paranormal Movie / Smartass) / US / 2013

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                                      GHOST MOVIE ist eine derbe Verarsche nach Art der SCARY MOVIE-Filmreihe von etlichen Found Footage-, Exorzismen- und Haunted House-Filmen, aber auch mit diversen Anspielungen, Querverweisen und Referenzen zu anderen Streifen.
                                      Meines Erachtens ist das Ganze recht kreativ zusammengeflickt und gelegentlich wirklich witzig.
                                      Doch man braucht echt ein dickes Fell, denn leider ist es auch oftmals viel zu drüber und wird bis ans Limit ausgereizt.
                                      Doch weil ich wirklich hin und wieder lauthals lachen musste, und das die wenigsten Komödien bei mir schaffen, will ich in Sachen Bewertung nicht zu streng sein.

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                                      • 7

                                        Das Geheimnis der schwarzen Handschuhe (OT: L'uccello dalle piume di cristallo / AT: The Bird with the Crystal Plumage / Bird with the Glass Feathers / The Gallery Murders / The Phantom of Terror / Point of Terror) / IT/DE / 1970

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                                        DAS GEHEIMNIS DER SCHWARZEN HANDSCHUHE ist das Regiedebüt von DARIO ARGENTO und der Auftakt der sogenannten "Tier-Trilogie", die aus losen Gialli besteht. Die beiden weiteren Titel sind DIE NEUNSCHWÄNZIGE KATZE und VIER FLIEGEN AUF GRAUEM SAMT. Die Bezeichnung resultiert daraus, dass obwohl die drei Filme inhaltlich nicht zusammenhängen, sie ähnliche Handlungsmuster aufweisen, Tiernamen in den originalen Filmtiteln tragen und diese Tiere zur Aufklärung/Auflösung beitragen.
                                        Auch wenn es dramaturgische und logische Lücken gibt, ist DAS GEHEIMNIS DER SCHWARZEN HANDSCHUHE tatsächlich der bisher von mir am besten bewertetste gelbe Krimi. Ein paar Gründe dafür sind, dass es sinnig ist, dass dem amerikanischen Schriftsteller die Ausreise verweigert wird, da er ein wichtiger Zeuge ist. Es auch sinnig ist, dass er selbstständig ermittelt, um schnellstmöglich ausreisen zu können, sowie dass er den eigenen Ansporn zur Rekonstruierung hat, da sich ein bedeutsamer Hinweis in seinem Gedächtnis verbirgt, der ihm keine Ruhe lässt.
                                        Auch die Ermittlungsarbeit selber wirkt nicht beliebig oder zufällig und es wird sich überwiegend auf den sympathischen Hauptprotagonisten konzentriert, anstatt willkürlich Figuren auftauchen zu lassen, die als offensichtlich Verdächtige oder Opferlämmer herhalten müssen und den Plot nur zäher machen und dem Spannungsbogen schaden.
                                        Auch für Humor ist sich DAS GEHEIMNIS DER SCHWARZEN HANDSCHUHE nicht zu schade. So verhelfen dem Geheimnis auf die Schliche zu kommen, ein tuckiger Kunsthändler und MARIO ADORF als exzentrischer Maler, den man nur per Leiter erreichen kann und der Katzen isst.
                                        Die Inszenierung ist stilsicher und im Gegensatz zu den späteren Werken des DARIO ARGENTO noch bodenständig. Soll heißen, die Inszenierung ist nicht so farbenfroh, psychedelisch, experimentell, irrational und albtraumhaft.
                                        Dennoch werden tolle Bilder geschaffen und reißerische Morde präsentiert, die von einer gekonnten Kamera eingefangen und von ENNIO MORRICONE wirksam musikalisch unterstrichen werden.
                                        Auch die finalen Plot-twists fand ich ansprechend sowie das Motiv. Obwohl das Motiv recht flüchtig abgehandelt wird.

                                        7 x Servus!

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                                        • 6

                                          Space Prey - Der Kopfgeldjäger (OT: Hunter Prey / AT: Space Wars - Der Kopfgeldjäger / Untitled Sandy Collora Project) / US / 2010

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                                          Für den scheinbar wenigen Aufwand der betrieben wurde, ist das 'ne solide Arbeit, die mich positiv überrascht hat.
                                          Obwohl der Film nur an einer Lokation spielt, und zwar an einer Felsenlandschaft in der Wüste, wirkt der Handlungsort nie eintönig. Das liegt wohl daran, dass er ein Augenschmaus ist und hübsch eingefangen wird. Auch wenn es sich um offenes Gelände handelt, kann man letztlich von einem Kammerspiel reden, bei dem die Hitze förmlich rüberkommt und wenngleich solch eine Schauplatz viel Licht birgt, er niemals unter- oder überbeleuchtet in Szene gesetzt ist.
                                          Der Cast ist nicht besonders groß und anfangs tragen alle Kampfanzüge, die an die Stormtrooper aus STAR WARS erinnern. Als sie die Helme abnehmen, tragen sie Make-up und Masken, beides ist zwar recht einfach gehalten, aber reicht völlig aus um gut auszusehen.
                                          Ungeachtet der Tatsache, dass die Handlung eigentlich "nur" aus einem minimalistischen Katz-und-Maus-Spiel besteht, wird sie immer wendungsreicher und deswegen umso spannender und das ohne große Effekthascherei.
                                          Aus dem Ende hätte man aber noch was rausholen können und mit mehr Budget, aus dem ganzen Film.

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                                          • 5

                                            Nightmare - Schlaf nicht ein! (OT: Slumber) / GB/US / 2017

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                                            Obwohl ich nicht einschlafen sollte, wäre ich es fast.
                                            Die Handlung um eine Nachthexe oder einen Nachtalb, die/der eine kleine Familie während Schlaflähmungen oder Schlafparalysen heimsucht und terrorisiert, ist kompetent inszeniert, hat eine überzeugende Besetzung und effiziente Grusel-Momente in petto. Doch die Geschichte wird etwas ermüdend erzählt.
                                            Das liegt insbesondere an dem Charakter, den MAGGIE Q verkörpert. Eigentlich ist ihre Figur Spezialistin für Schlafstörungen, doch da sie als Kind schreckliches erlebt hat, dass sie immer noch beschäftigt und leiden lässt, da sie sich nicht erklären kann, was geschehen ist, ist sie kaum in der Lage der Familie zu helfen. Darum müssen sich später andere darum kümmern.
                                            Ihre Ignoranz nimmt der eh schon ruhigen Erzählweise den Drive, sodass alles um die effizienten Grusel-Momente herum, meine Augenlider immer schwerer werden ließ. Doch da es dem Film gerade noch gelang mich nicht eindösen zu lassen, sollte der Durchschnitt drin sein(!)
                                            Hätte man sich mehr der slawischen Mythologie um Nocnitsa gewidmet, hätte eventuell eine höhere Bewertung möglich sein können.

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                                            • 4 .5

                                              The Evil Ones - Die Verfluchten (OT: Bornless Ones / AT: Haunted House on the Hill / Goetia) / US / 2016

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                                              Lauwarmer THE EVIL DEAD-Aufguss, der sich bierenst nimmt. Soll heißen, etwas Humor hätte bestimmt nicht geschadet.
                                              Trotz handlicher Laufzeit von etwa 80 Minuten, muss man circa die durchschaubare Hälfte davon Geduld unter Beweis stellen, bis der übliche Einheitsbrei des Dämonen-Schockers, ohne besondere Höhepunkte losgetreten wird.
                                              Da die Idee Gebrechen zu heilen fluffig ist, teils atmosphärische Momente geschaffen und Stereotype effezient bedient werden sowie ansehnliche praktische Effekte aufwarten, lasse ich noch 4,5 Punkte springen, obwohl mir die dämonischen Stimmen ziemlich auf die Nerven gegangen sind.

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                                              • 6 .5
                                                999CINEASTOR666 30.03.2018, 17:50 Geändert 31.03.2018, 15:28

                                                A Beginner's Guide to Snuff / US / 2016

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                                                Verdammt kurzweilige Schwarze Komödie voller Genreverweise, latenter Kritik an Hollywood sowie mit sympathischen wie spielfreudigen Darstellern und einer Story um Machtmissbrauch und Ungleichberechtigung, die einfach Bock macht.
                                                Die Wendungen sind zwar nicht wirklich überraschend, aber da das Drumherum des "Fake"-Snuff-Debakels stimmt, tut das der Sache kaum Abbruch.

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                                                • 4 .5

                                                  Blutige Verschwörung (OT: Blood Legacy / AT: Legacy of Blood / Will to Die) / US / 1971

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                                                  Da der wohlhabende Kopf der Familie Dean verstorben ist, werden die Kinder, ihre Anhängsel und die Bediensteten zur Testamentsverlesung geladen, jenes auf einem Tonband festgehalten ist. Da das Oberhaupt ein widerlicher Bastard war, stellt er dem Nachlass, welcher anteilig aufgeteilt werden soll, eine Klausel nach.
                                                  Die "lieben" Verwandten & Co. die allesamt nicht ganz koscher und/oder nicht ganz dicht im Oberstübchen sind, müssen eine Woche lang in der schaurigen Villa verbringen. Wenn einer von ihnen in dieser Zeit den Löffel abgibt, wird deren Anteil unter den anderen aufgeteilt. Da das Haus voller Hass steckt, dauert es nicht lange, bis der erste Tote zu verzeichnen ist, und zwar ein Hund.
                                                  Obwohl es sich dabei noch um einen Unfall gehandelt haben könnte, wird der Sheriff eingeschaltet. Spätestens als der auf dem Silbertablett serviert wird, wissen alle , dass sich ein Mörder im Haus befindet, darum verdächtigt jeder jeden.
                                                  BLUTIGE VERSCHWÖRUNG ist ein paranoider Erbschaftsstreit-Krimi zwischen Slasher-Pulp und psychedelisch angehauchten Rückblenden um Inzest und Sadismus.
                                                  Es gibt eine Reihe von Morden, die für die damalige Zeit respektablen Gore liefern, von denen einige Bezug zu Tieren haben, sodass man fast von einem Tierhorrorfilm sprechen könnte(!)
                                                  Aufgrund dessen hätte ich BLUTIGE VERSCHWÖRUNG gerne höher bewertet, doch trotz der skurrilen Figuren, zwischen denen diverse Verdachtsmomente hin- und hergeschoben werden, ist er mir einfach zu gemächlich und geschwätzig.
                                                  Ein fulminantes Finale hätte mich vielleicht noch zu einer 5er-Bewertung überredet, doch die Wendungen waren leicht zu durchschauen, daran kann auch die Schlusspointe nichts ändern.

                                                  4,5 Nachttischlampen aus Krauts.

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                                                  • 5
                                                    999CINEASTOR666 30.03.2018, 13:35 Geändert 08.03.2020, 15:13

                                                    Malastrana (OT: La corta notte delle bambole di vetro / AT: Malastrana - Das Todessyndrom / Malastrana - Unter dem Skalpell des Teufels / Paralyzed / Short Night of the Glass Dolls / Das Todessyndrom / Unter dem Skalpell des Teufels / The Short Night of the Butterflies / Short Night of Glass Dolls) / IT/DE/CS / 1971

                                                    >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

                                                    MARIO ADORF landet in seiner Nebenrolle in der Tonne wie Oskar und JÜRGEN DREWS darf als Straßenmusikant den verstörenden Theme Song schmettern.

                                                    Dabei handelt es sich um das Regiedebüt von ALDO LADO, dessen Titel sich von der Prager Kleinseite ableitet, die auf tschechisch eben Malá Strana heißt und als Handlungsort dient.

                                                    Inwieweit man in MALASTRANA einen Giallo sieht, bleibt jedem selbst überlassen. Für mich ist dieses Werk eher ein morbider wie okkulter Psychothriller, mit einer ungewöhnlichen Erzählweise. Da die Geschichte retrospektiv erzählt wird, wenn die traumatischen Erinnerungsfetzen eines Scheintoten rekonstruieren und von den gegenwärtigen Ereignissen des Totgeglaubten aufgebrochen werden.

                                                    Leider verlaufen viele dieser Erinnerungsfetzen, bei denen es um den Versuch des Auffindens der verschwundenen Geliebten des Hauptprotagonisten geht, oftmals ins Leere. Dieses ins Leere laufen lassen, könnte man auch, als das Auslegen falscher Fährten betrachten. Doch diese Annahme wird dahingehend geschwächt, dass seine investigative Arbeit oftmals beliebig wirkt und er scheinbar nur zufällig dem dunklen Mysterium auf die Spur kommt. Dadurch wirkt die eigentlich interessante Narration ziemlich zähflüssig. Die fehlende Dynamik tut dem subtilen Grauen, der Dramaturgie und der damit einhergehenden Suspense keinen Gefallen.

                                                    Die Atmosphäre hat eine dichte und stimmungsvolle Unwirklichkeit, etwas jenseitiges. Überdies werden die tollen Lokationen in gelungenen Bildern eingefangen, die von den paranoiden Klängen des ENNIO MORRICONE veredelt werden.

                                                    Das wird nur noch durch das fulminante Finale getoppt, in dem Vergangenheit und Gegenwart in ein grausiges Szenario kulminieren, das niederschmetterlingnd endet.

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