999CINEASTOR666 - Kommentare
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Alle Kommentare von 999CINEASTOR666
S.U.M. 1 (AT: Alien Invasion: S.U.M.1 / Sum1) / DE / 2017
>>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<
S.U.M. 1 (IWAN RHEON, besser bekannt als Ramsey Bolton aus der Erfolgsserie GAME OF THRONES) ist ein Mensch. Warum er als Mensch solch eigenartige Augen hat und trotz Endzeit-Szenario, die Zeit findet sich die Haare wasserstoffblond zu färben, bleibt ein Geheimnis(!) Oder ist er vielleicht gar kein Mensch?
Er ist einer der wenigen Menschen die überlebt haben und ein Soldat. Er ist einer der wenigen Menschen die überlebt haben, die nun Schutz im Unterirdischen suchen. Die einzige Chance das Sonnenlicht sehen zu können ist als Soldat im Außeneinsatz.
100 Tage verbringt S.U.M. 1 nun in einem Überwachungsturm und beginnt seine tägliche Routine, die sich wiederholt und wiederholt und wiederholt, sodass dieses größtenteils Ein-Personen-Kammerspiel arg ermüdend daherkommt, trotz der Ratte als besten Freund(!)
Zwischendrin macht er zwar einige seltsame Beobachtungen, doch seine Vorgesetzten nehmen seine Befürchtungen nicht ernst, weil sie voll und ganz dem Sicherheitssystem vertrauen. Nun könnte man meinen: Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser(!)
Seine Befürchtungen werden bald zu interessanten Verschwörungstheorien, insbesondere als der Mac (ANDRÉ HENNICKE) auftaucht. Doch letzten Endes wird S.U.M. 1 eines Besseren belehrt.
Selbstverständlich kann man am/ins Ende dieses und jenes hineininterpretieren wie bspw. dass nur weil man etwas noch nicht gesehen hat, es trotzdem existieren kann. Das kann man nun auf verschiedenes beziehen wie Geister, Gott etc.
Man kann auch hineininterpretieren, dass nur weil man etwas nicht selbst erlebt hat, es nicht tatsächlich stattgefunden haben kann und deswegen nicht in Vergessenheit geraten sollte, weil es jederzeit wieder passieren kann wie z. B. Krieg.
Auch wenn diese deutsche Sci-Fi-Produktion allegorisch sein sollte, steigert das nicht ihren Unterhaltungswert. Wären die Verschwörungstheorien bspw. wahr gewesen und S.U.M. 1 wäre einen Komplott auf die Schliche gekommen, hätte das einen besseren Kniff dargestellt, als dass es gekommen ist wie befürchtet.
Incoming / RS/US / 2018
>>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<
Guantanamo im Weltenraum.
Die internationale Raumstation ISS wurde zum Geheimgefängnis umgemodelt, in dem sechs Terroristen fünf Jahre gefangen gehalten und gefoltert worden, da man sich erhoffte, so an Informationen zum Aufenthaltsort des Anführers der Organisation zu gelangen.
Ein Versorgungs-Shuttle macht sich samt Piloten, einer jungen Ärztin und einem CIA-Agenten dorthin auf. Die Ärztin ist eigentlich eine Whistleblowerin und so naiv, dass sie aus dem Nähkästchen plaudert und somit den Terroristen zum Ausbruch verhilft, die flugs die Gewalt über die Station übernehmen und einen Kollisionskurs auf Moskau mit ihr planen.
Um nur einige der Logiklöcher zu nennen, die sich fortan auftun: Innerhalb von fünf Jahren, kann der Kopf des Terror-Rings bereits zig mal seinen Standort gewechselt haben. Wie der Terror-Ring mit einem Himmelfahrtskommando ein Zeichen setzten will, wenn niemand weiß, dass er dafür zuständig ist, macht auch keinen Sinn. Scheinbar haben sowohl die "Guten" als auch die "Bösen" Zugangskarten für die Räumlichkeiten, doch nutzen sie nicht. Welche eigenen Pläne Reiser (SCOTT ADKINS) hat und zum Heel turnen muss, bleibt auch offen.
In der letzten halben Stunde steigt der Action-Anteil, der von SCOTT ADKINS Fähigkeiten zwar dominiert, doch dessen Können nicht ansatzweise zur Schau gestellt wird. Obendrein sind die Settings eintönig und die Terroristen wirken nicht bedrohlich genug.
3,5 Schwerkraft-Regler und Urinbomben(!)
Fahrstuhl des Grauens (OT: De Lift / AT: Goin' Up / The Lift) / NL / 1983
>>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<
Positiv an FAHRSTUHL DES GRAUENS ist, dass die Gefahr, die Bedrohung, eben das Grauen des Fahrstuhls sehr gut rübergebracht wird, sodass Leute, die Platz- oder Höhenangst haben, wohl noch mehr Panik vor Fahrstühlen bekommen könnten.
Des Weiteren ist als positiv zu Erachten, dass man sich verschiedene Todesszenarien einfallen lassen hat, sodass sich, wenn sich Personen dem Fahrstuhl nähern oder in ihm sind, tatsächlich szenische Spannungsspitzen auftun.
Außerdem ist es positiv, dass der Grund, warum der Fahrstuhl grauenhafte Dinge tut, nicht irgendetwas übersinnliches oder eine dämonische Kraft ist, sondern organische Mikrochips, die sich selbstständig reproduzieren und reprogrammieren. Somit wird Paranoia um technischen Fortschritt bzw. Künstlicher Intelligenz geschürt.
Nun aber zu den negativen Aspekten, die leider überwiegen, da sie das Geschehen bestimmen. Und zwar gibt die träge erzählte Geschichte über den Liftmonteur Felix Adelaar (HUUB STAPEL, besser bekannt als Johnnie aus der Flodder-Filmreihe) nicht viel her. Er fährt ständig zwischen Zuhause, Firma und Gebäudekomplex hin und her, um die Schaltkreise zu kontrollieren, sowie später mit einer Journalistin spannungsarm zu ermitteln und einer dubiosen Computerfirma auf die Spur zu kommen.
Genauso träge wie der Erzählstil, läuft auch der Liftmonteur durch die Gegend, sodass man nie so richtig warm mit ihm wird.
Noch schnarchiger wird es als Eheprobleme hinzukommen, die Felix Adelaar aber nicht besonders jucken, oder er einen Ex-Kollegen in der Klapse besucht und trotzdem nicht schlauer wird, oder er betrübt einen Kegelabend mit Freunden verbringt.
FAHRSTUHL DES GRAUENS ist kein Totalausfall, aber zwischenzeitlich mühsam wie 15 Stockwerke Treppensteigen.
Das Grauen kommt um Zehn (OT: When a Stranger Calls / AT: Das Grauen kommt um 10) / US / 1979
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DAS GRAUEN KOMMT UM ZEHN ist der Film mit der ikonischen, 20-minütigen Exposition, deren Suspense durch die Decke geht, und die mich ein klein wenig an die Episode "Das Telefon" aus der Horror-Anthologie DIE DREI GESICHTER DER FURCHT von MARIO BAVA erinnerte.
Ja, ikonisch, obwohl ich sagen muss, dass der Prolog selbst zur damaligen Zeit recht unlogisch ist. Denn warum hat die Babysitterin den Hörer nicht einfach beiseite liegen lassen und hat nach den Kindern gesehen, damit der Telefonterror vorbei ist und sie die Gewissheit hat, dass es den Kindern gut geht? Und warum blieb sie weiterhin naiv, als ihr klar geworden ist, dass sie beobachtet wird? Denn '79 waren Mobiltelefone noch nicht gang und gäbe, daher hätte sie ahnen können, dass sie von einem Anschluss im Haus angerufen wird.
Diese Ungereimtheiten schmälern zwar den einleitenden Teil, dennoch sucht der Nervenkitzel seines Gleichen. Dazu trägt der grandiose Soundtrack ungemein bei, der die Spannungskurve über die gesamte Laufzeit konsequent oben behält.
Danach schlägt das Werk eine völlig andere Richtung ein und man kann die Narration, als allgemein unkonventionell bezeichnen, selbst heutzutage noch.
Sieben Jahre später ist der Telefonterrorist und Kindermörder nämlich aus der Klapsmühle ausgebrochen und der Vater der ermordeten Kinder von damals, setzt einen Detektiv auf den Geflüchteten an, der sich später dazu entschließt, auch zum Auftragskiller zu werden, und sich dafür den Segen seines guten Polizei-Kumpanen einholt.
Ein Psychogramm wäre jetzt nicht schlecht gewesen, doch obwohl es sich um einen Psychothriller handelt, wird nicht sonderlich auf die Psyche des Flüchtigen eingegangen, sondern vermehrt auf die investigative Arbeit des Detektivs sowie auf das Überleben auf der Straße für den Entflohenen und sein zwar elektrisierendes, doch irgendwann repetitiv werdendes Stalken einer Frau, mit der er in einer Bar unliebsame Bekanntschaft gemacht hat.
Im Finale verwendet der Film einen cleveren Schachzug, indem er wieder einen Bezug zur Exposition aufnimmt, und beinahe genauso verstörend endet wie beginnt.
Child Eater / IS/US / 2016
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Die Handlung ist nichts Besonderes. Dennoch kann man aus einer Story, der es an Originalität und Innovativität mangelt, einen gewissen Unterhaltungswert herausziehen. Doch auch in der Angelegenheit tut sich CHILD EATER wahrlich schwer. Denn der Narration fehlt es an Saft, Kraft und Dynamik.
Dass ich mich die meiste Zeit gelangweilt habe, lag auch daran, dass der Film sehr ruhig ist. Oftmals fehlt es einfach an der Verwendung eines stimmungsvollen Soundtracks. Während bestimmter Szenen sind zwar ein paar Klänge zu hören, doch meistens ist Ruhe angesagt.
Die Figurenzeichnung fällt mager aus und die schauspielerischen Leistungen sind mangelhaft. Über die deutsche Synchronisation lege ich mal den Mantel des Schweigens.
Dennoch kloppe ich 3,5 Punkte raus, da ich CHILD EATER keine düsteren, unheimlichen sowie atmosphärischen Momente absprechen will.
Außerdem ist der Kinderaugen verschlingende Serienkiller schon eine creepy Gestalt und die wenigen Gore-Einlagen sind gut gemacht und ordentlich derbe.
Tomb Raider (AT: Tomb Raider: First Mission) / GB/US / 2018
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Die Games habe ich nie gespielt und von den beiden Verfilmungen mit ANGELINA JOLIE in der Hauptrolle, habe ich nur den ersten Teil gesehen, kann mich aber nur noch bruchstückhaft an ihn erinnern. Deswegen kann ich keine Vergleiche ziehen und mein Kommentar betrachtet das Reboot als eigenständigen Film.
Positiv ist, dass sich bemüht wird die Handlung aufzubauen und die junge, unerfahrene und unsichere Lara Croft (ALICIA VIKANDER) und ihren inneren Konflikt der Vater-Tochter-Beziehung zu etablieren. Und zwar weder zu hastig noch zu träge, sondern interessant und mit hohem Unterhaltungswert.
ALICIA VIKANDER überzeugte mich als sympathische, topfitte, hübsche, kluge sowie furchtlose Abenteurerin, die sich zunächst als Fahrradkurierin in London durchboxt, bis sie sich wegen einer hinterlassenen Nachricht ihres für tot erklärten Vaters auf Spurensuche nach Hongkong begibt, um Kahn und Kapitän zu finden, mit denen sie eine beschwerliche Reise zu einer verborgenen Insel samt unheilvoller Prophezeiung unternimmt.
Nun kommt es ganz darauf an, was man von solch einer Adaption erwartet. Ich habe ein exotisches Action-Abenteuer mit etlichen Jump ’n’ Run-Einlagen, unzähligen Mysterien und diversen Rätseln, die lebensbedrohlich ausgehen können, erwartet und habe genau das bekommen.
Klar, da es sich um ein Blockbuster handelt, werden die üblichen Hollywood-Konventionen abgearbeitet. Aber mit etwas anderem, sollte man bei einem Blockbuster heutzutage eben nicht rechnen. Trotz Absehbarkeit, sind aber einige szenische Spannungsmomente zu verzeichnen.
Die Actionszenen sind atemberaubend inszeniert, die Effekte sind großartig und NICK FROST ist der Kracher, sodass ich mich wohl unterhalten fühlte.
7,5 Pfeile im Köcher.
Exzesse im Folterkeller (OT: Dabide no hoshi: Bishôjo-gari / Beautiful Girl Hunter / Entartun / Exzess / Star of David: Beauty Hunting / Star of David: Hunting for Beautiful Girls) / JP / 1979
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EXZESSE IM FOLTERKELLER ist auf Zelluloid gebannte Misogynie. Dennoch ist es ein eher softer Nippon-Sexploiter um Perversion, Domination und Devotion. D. h. mehr als blanke Brüste sieht man nicht und Blut wird auch nur sehr wenig vergossen.
Bereits die Exposition sucht in Sachen Frauenfeindlichkeit ihres Gleichen, als eine Frau vor den Augen ihres gefesselten Ehemanns von einem sadistischen Psychopathen vergewaltigt wird und einen Orgasmus hat. Weil sie den Höhepunkt erreichte und obendrein noch geschwängert wurde, ist ihr Ehemann sexuell frustriert. Da er sich in seiner Männlichkeit gedemütigt fühlt, erniedrigt und misshandelt er seine Ehefrau, bis sie einige Zeit später Selbstmord begeht.
Die Exzesse gehen weiter, als der aus der Vergewaltigung entstandene Bastard entschließt, in die Fußstapfen seines biologischen Erzeugers zu treten. Dass er gutaussehend ist und wohlhabend geerbt hat, hilft ihm hübsche Frauen aufzureißen. Doch vorzugsweise kidnappt er sie, um sie im Folterkeller seines Anwesens in Käfige zu sperren, zu BDSMen, zu vergewaltigen und wenn er ihnen überdrüssig wird, umzubringen.
Außerdem vergeht er sich an einer Leiche, hat eine Vorliebe für NS-Symbolik und verbündet sich mit seinem biologischen Erzeuger, den er baldigst fast genauso geringschätzt wie Frauen.
Positiv ist, dass der Film nicht nur eine Aneinanderreihung von kunstvoll verwirklichten Sicko-Szenen ist, sondern es auch eine Rahmenhandlung gibt, die zwar nicht der Rede wert ist, aber zumindest nicht für Ermüdungserscheinungen sorgt. Außerdem stimmen die schauspielerischen Leistungen, viel Zeit und Mühe wird sich für die Charakterisierung der Hauptfigur gegeben und auch die deutsche Synchro ist passabel.
Man sollte wissen, worauf man sich einlässt, bevor man den Streifen anschmeißt. Wer mit solch menschenverachtenden Filmen, die bewusst Grenzen überschreiten wollen, nichts anfangen kann, sollte die Inanspruchnahme redlichst überdenken.
Hired to Kill (AT: Geheimkommando Supermodels / Blöd und blöder / Killer Team / Destructor) / US / 1990
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Wieder einmal ein Film, bei dem die erste halbe Stunde affenstark/affig stark ist, als der chauvinistische, nihilistische Testo-Söldner Frank Ryan (BRIAN THOMPSON, der eine gute Figur abgibt) vom schmierig-dubiosen Geschäftsmann Thomas (GEORGE KENNEDY) engagiert wird, um den Diktator Michael Bartos (OLIVER REED) und seine Todesschwadrone zu Fall zu bringen, den Menschenrechte verletzenden, mediterran gelegenen Fantasie-Unrechtsstaat kollabieren zu lassen und den Revoluzzer Rallis (JOSÉ FERRER) aus der Gefangenschaft zu befreien.
Daher wird der Überkerl Frank Ryan, als schwuler Modedesigner und mit sechs kampferprobten wie schießwütigen "Supermodels" eingeschleust, die zuvor aus interkontinentalen Knästen und psychiatrischen Einrichtungen rekrutiert worden sind, und sich einem knallharten Training unterziehen mussten(!)
Im Mittelteil bricht der Unterhaltungsfaktor leider vehement ein, denn es wird größtenteils nur noch geschwafelt, gemodelt, spioniert, lesbische Annoncen gemacht und ein Kuss unter Männern ausgetauscht(!)
Auch der Showdown in einer schnieken Befestigungsanlage kann nicht mehr viel herausreißen, denn die zahlreichen Explosionen, das minutenlange durch die Gegend ballern und die Helikopter-Stunts sind recht unspektakulär ausgefallen.
Obwohl es dem Film obendrein an Spannung und Dramaturgie mangelt, sorgt die Geburtstagsüberraschung für den Geschäftsmann Thomas noch für ein amüsantes Ende, sodass es mir für 5 Punkte genügt.
Octalus - Der Tod aus der Tiefe (OT: Deep Rising / AT: Octalus - Deep Rising / The Greed / Tentacle) / US/CA / 1998
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OCTALUS - DER TOD AUS DER TIEFE ist ein nautisches B-Movie im Big-Budget-Gewand, dass an eine Mischung aus LEVIATHAN bzw. DEEP STAR SIX, ALIEN - DIE WIEDERGEBURT und TREMORS - IM LAND DER RAKETENWÜRMER erinnert.
Hier ist eigentlich alles vorhanden, was ein launiges Creature Feature ausmacht. Und zwar ein spielfreudiger Cast bekannter Gesichter aus der zweiten Reihe, ein hohes Tempo, lockere Sprüche, Selbstironie, ein fieser Söldner-Trupp mit unbegrenzter Feuerkraft, Meisterdiebin Trillian St. James (FAMKE JANSSEN), groß angelegter Versicherungsbetrug, abgelutschte Knochen, szenische Spannungsspitzen sowie super Settings samt klaustrophobischer Atmosphäre und Katastrophen-Flair.
Die Klischees wie vom Fließband und das fintenlose Script von der Stange stören dabei kaum. Ganz im Gegenteil kann man dem Geschehen deswegen gut folgen und hat seinen Spaß am Unterhaltungswert, wenn sich von einer scheinbar ausweglosen Situation zur nächsten gerumst und gekracht wird.
Das größte Manko ist im Grunde das Monster selbst. Denn dieses ist computergeneriert und erinnert schon ein wenig an Produktionen von THE ASYLUM. Hätte man da auf Animatroniks oder professionelle Kostüme vertraut, wäre der Streifen ein Kracher. Dennoch weiß die Hatz gut bei Laune zu halten. Es ist halt nur schade, um das verschwendete Potential.
Death Wish / US / 2018
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Das Remake von EIN MANN SIEHT ROT hat eine modifizierte sowie modernisierte Story. Das ist dahingehend vorteilhaft, damit die Kenner und Schätzer des Originals nicht ein und dasselbe vorgesetzt bekommen und am Ende schwer enttäuscht sind.
Dennoch sollten die Kenner und Schätzer des Originals, das Remake nicht 1:1 vergleichen und die Neuverfilmung filetieren. Am besten ist es, sich völlig unvoreingenommen auf einen Action-Thriller einzulassen, der trotz Modifizierung und Modernisierung der alten Schule kräftig Tribut zollt.
Denn ungeachtet all der Ab-änderungen, handelt es sich immer noch um eine geradlinige Rachegeschichte, in der schlussendlich ein zu allem entschlossener Mann Vergeltung üben will.
Obwohl man das schon gefühlte tausendmal gesehen zu haben scheint, wird die Handlung unfassbar fesselnd, ohne Leerlauf und beinahe durchgängig spannend erzählt.
Auch wenn die Mimik von BRUCE WILLIS etwas eingeschränkt wirkt, liefern er und VINCENT D'ONOFRIO hervorragende Schauspielleistungen. Insbesondere was die Dramaturgie angeht, der genügend Zeit eingeräumt wird, damit sich Trauer und Verzweiflung in unbarmherzige Wut verwandeln können.
Die mit zynischen One-Linern gespickten und heftigen Actionszenen sind wohl dosiert, nicht zu übertrieben umgesetzt und zum Glück auch nicht durch schnelle Schnitte und Wackelkamera verhunzt wurden, sondern angenehm übersichtlich inszeniert.
Gelegentlich lässt Regisseur ELI ROTH sogar seine filmische Vergangenheit zum Vorschein kommen und baut Torture Porn und ein paar kurze Splatter-Einlagen ein.
Den Soundtrack aus Rap, Techno und Rock könnten einige für unpassend empfinden wie ein Harzer Roller als Deo Stick, doch für mich hat er gepasst wie der Finger am Abzug.
Dass die Podcast- und Nachrichten-Einspieler, in denen über Selbstjustiz kontrovers debattiert wird, das Thema in Frage stellen, ist auch interessant. Obendrein werden die laschen Waffengesetze in den USA aufs Korn genommen, und wie die Polizei den Rachefeldzug am Ende aufnimmt, ist das sarkastische Sahnehäubchen.
Vielleicht bleiben die großen Überraschungen aus, aber man bekommt genau das, was man als Genre-Freund erwartet. Also habt euch nicht so(!)
The Heretics / CA / 2017
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Kompetent inszenierter, atmosphärisch ansprechender, schlecht synchronisierter, okkulter "Entführungsthriller" samt Albtraum-Sequenzen, dämonischen Imaginationen und ekligen Body-Horror-Elementen, dem es an Inhalt, Figurenzeichnung, Dynamik sowie Überraschungs- und Spannungsmomenten mangelt.
I Survived a Zombie Holocaust (AT: Zombie Holocaust) / NZ / 2014
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Diese neuseeländische ZomRomCom kommt sympathisch daher, da sie auch eine gehörige Portion Selbstironie an den Tag legt.
Es fängt schon damit an, dass der Zombie-Holocaust am Set eines Zombiefilms angesiedelt ist. Damit wird nämlich eine Meta-Ebene geöffnet, da als Hauptfigur ein naiver und nerdiger Laufbursche von der Filmhochschule etabliert wird, der ein Drehbuch zu einem Zombiefilm in petto hat, deren Kern eine Liebesgeschichte ist. Und genau das ist I SURVIVED A ZOMBIE HOLOCAUST letztendlich selbst.
Die Figuren sind scheinbar absichtlich enorm klischeebeladen, um die Ironie weiterhin zu unterstreichen. Und werden dementsprechend ausgezeichnet drunter und drüber dargestellt.
Man merkt der Inszenierung an, dass viel Liebe im Detail steckt. Doch leider benötigt der Film eine gewaltige Anlaufzeit.
Figurenzeichnung ist zwar schön und gut, doch wenn es sich nur um Klischeefiguren handelt, hätte man das auch kürzer abhaken können.
Einige verrückte Ideen halten zwar gut bei Laune, doch das gesamte Potential des Sujets wird nicht völlig ausgeschöpft. Und auch aus narrativer Sicht, wirkt das Ganze gelegentlich etwas unausgegoren und/oder aufgebläht.
Mancherlei pfiffige Gags und spitzfindige Seitenhiebe aufs Filmgeschäft und Subgenre sind zu verzeichnen, doch die meisten Gags verpuffen leider.
Die Effekte sind nicht von schlechten Eltern und es wird ab einem bestimmten Zeitpunkt auch ordentlich Kunstblut vergossen, innerhalb allerlei seicht skurriler Momente, die dennoch anständig zu unterhalten wissen.
6 missverstandene Method Actor.
Bombshell Bloodbath / US / 2015
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BOMBSHELL BLOODBATH ist eine Hommage auf Grindhouse-Flicks um einen Mad Scientiest, der jüngst seine alles geliebte Frau verloren hat und sie à la RE-ANIMATOR per Serum reanimieren will. Doch zuvor führt er à la FRANKENSTEIN Experimente an Leichen durch, die er von Friedhöfen raubte, und die schief laufen. Noch schiefer läuft es, als eine seiner Töchter mit dem Anti-Serum in Kontakt kommt.
Die Optik ist authentisch und ansprechend, da sie mit ihren verwaschenen Farben und fehlenden Kontrasten an Exploiter der 70er erinnert.
Der Score scheint von GOBLIN inspiriert zu sein und weiß deswegen zu gefallen, auch wenn die Synthie-Sounds zum Bedauern eher unaufdringlich im Hintergrund laufen.
Es dauert zum Glück nicht lange, bis die ersten Zombies umherstreunen und die ersten handemachten Effekte mit viel Latex und Kunstblut den Gorehound erfreuen. Bluttriefende Einschüsse und klaffende Bisswunden sind äußerst ansehnlich gestaltet.
Inhaltlich kommt aber nicht viel dabei herum und auf ein Spannungsbogen wird auch gänzlich verzichtet. Dennoch sind die Geschehnisse abwechslungsreich genug, um keine Ermüdungserscheinungen hervorzurufen.
Bei der Figurenzeichnung hat man sich auch keine besonders große Mühe gegeben und die Mimen spielen daneben.
Die Dialoge sind plump und die deutsche Synchro stumpf, was den Trashfaktor erhöht.
Die Kulissen sind schlicht und lieblos gestaltet, werden aber von einer versierten Kamera eingefangen.
Atmosphärisch für Nostalgiker brauchbar, doch die ausgedünnte Rahmenhandlung könnte einigen zu mager sein.
Freunde von guten schlechten Film, wie ich einer bin, können zumindest noch am Durchschnitt gefallen finden. Und weil Einflüsse von LUCIO FULCI, DARIO ARGENTO und GEORGE A. ROMERO öfters zum Vorschein kommen.
Keep Watching (AT: Home Invasion) / US / 2017
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Töten oder getötet werden!
KEEP WATCHING hat mich stark an KRISTY - LAUF UM DEIN LEBEN und HANGMAN erinnert. Erstgenannter erschien im Jahr 2014 und zweitgenannter im Jahr 2015. Tatsächlich ist es so, dass die Dreharbeiten zu KEEP WATCHING bereits Ende 2014 abgeschlossen waren, der Film aber erst 2017 veröffentlicht wurde. Daher gestaltet es sich schwierig, ihm Plagiatsvorwürfe anzuhängen. Dennoch fehlt es KEEP WATCHING an Originalität, Tempo, Spannung und Intensität.
Die Exposition weist bereits den Weg, als Nachrichten-Schnipsel vom Mord an einer unbescholtenen Familie berichten, die in ihren eigenen vier Wänden per Minicams ausspioniert wurde, bis es zu einem grausamen Katz-und-Maus-Spiel kam, bei dem den Opfern die Chance zur Gegenwehr eingeräumt wurde. Dieses Spektakel, welches man live online streamen konnte, erfreute sich großer Beliebtheit, da die Zuschauer dachten, dass es sich um einen Fake handelt.
Selbstverständlich kann man auch hier wieder latente Kritik an sozialen Netzwerken bzw. an Individuen, die ihr Privatleben innerhalb derer breittreten und daher Angriffsfläche bieten, hineininterpretieren.
Ich weiß, dass man bei Horrorfilmen nicht penibel auf Logik pochen sollte, doch wenn der Unterhaltungswert nicht besonders hoch ist, macht man sich eben über dieses und jenes seine Gedanken. So ist es relativ unwahrscheinlich, dass in der kurzen Zeit zig Minicams überall im Haus und drumherum installiert werden konnten, ohne dass es jemand gesehen hat oder die Minicams, die eigentlich nicht so klein sind, von einem Familienmitglied entdeckt werden.
Noch unwahrscheinlicher ist der Livestream selbst. Wer überwacht in Echtzeit die Cam-Feeds und editiert sie? Wer lenkt die Drohne, kontrolliert jede Funzel und welches Motiv haben die Killer eigentlich? Wie wird man auf die Show via Internet aufmerksam und warum verfolgen die bereits informierten Behörden die Übertragung nicht zurück und/oder beenden sie?
Nun ja, darüber hinaus sorgen einige kreative Verstecke der Minicams für neckische Perspektiven. Bspw. im Display eines Weckers und der Mikrowelle, oder im Abfluss, im Schlüsselloch und vom Deckenventilator.
Die Protagonisten bekommen zwar schemenhafte Backgrounds, doch da diese später keine Rolle mehr spielen, kann man die Figurenzeichnung auch als misslungen bezeichnen. Die Darsteller spielen zwar gut, doch ihre Figuren verhalten sich dem Subgenre entsprechend und treffen die üblichen Maßnahmen.
Die Killer sind jeder Zeit am richtigen Ort und die Kills sind nichts Besonderes.
Im finalen Part wird zwar das Tempo gesteigert, doch es wird auch etwas unübersichtlich und schwach ausgeleuchtet.
Ein garstiger Twist, der die Tür für eine Fortsetzung öffnet, beendet die Chose, und ist obendrein abzusehen.
Scream Park / US / 2012
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SCREAM PARK sieht sich als Hommage auf 80er-Jahre-Schlitzerfilme. Das ist zunächst einmal eine löbliche Sache. Doch leider reiht sich SCREAM PARK unter den zahlreichen uninspirierten Slashern ein, die es bereits in den Eighties gab. D. h. er nimmt sich dem an, was die Genrevertreter damals schon nicht hinbekommen haben.
Passenderweise haben wir hier austauschbare Figuren, die von minder talentierten Mimen verkörpert werden, sowie stumpfe Dialoge, die durch die schwache deutsche Synchro nicht besser werden.
Ein Vergnügungspark-Slasher ist keine brandneue Idee, aber die Attraktionen können immer wieder ein attraktives Setting abliefern. Leider wirkt das Gelände des Freizeitparks Fright Land recht überschaubar und die sich eigentlich bietenden Möglichkeiten der Fahrgeschäfte werden kaum stimmungsvoll genutzt. Stattdessen muss man mit Aufenthalts-, Lager- und Sanitärräumen vorliebnehmen.
Das Final Girl ist rasch etabliert und dass die restlichen Charaktere, die unmotiviert ihren Tätigkeiten nachgehen, als Opferlämmer herhalten müssen, ist dem Horror-Spezi auch schnell klar.
Zwischen all den altbekannten und ironiefreien Mustern wird der Zeitgeist der Achtziger phasenweise treffend eingefangen. Doch gelegentlich wird das Retro-Konzept bedauerlicherweise nicht konsequent durchgezogen.
Bis zum ersten Mord vergeht eine geschlagene halbe Stunde, doch auch fortan wird nur äußerst leidlich Spannung erzeugt. Die handgemachten Kills sind aber ordentlich derbe, auch wenn sie nicht sonderlich kreativ sind.
Die Killer werden hin und wieder unvorteilhaft in ihrer Bedrohlichkeit dargestellt, wirkliche Motive haben sie auch nicht und einige aktionale Szenen wirken dilettantisch realisiert.
Dennoch gibt es auch einige atmosphärische Momente und die finale Wendung ist im Grunde nicht übel, aber auch arg abzusehen.
Der kurze Auftritt von DOUG BRADLEY, dessen bekannteste Rolle die des Pinhead aus der HELLRAISER-Filmreihe ist, kann auch nicht viel herausreißen.
Kill Zombie! (OT: Zombibi / AT: Kill Dead Zombie! / Zombie Quest / Shouf Shouf Zombibi) / NL / 2012
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KILL ZOMBIE! ist der/ein niederländische(r) Beitrag zur ZomCom, bei dem mich das Gefühl ereilte, dass NEW KIDS arg abfärbte, da man bei der Inszenierung auf Klamauk vertraut. Viele Albernheiten und prollige Plattheiten laden zum Kopfschütteln und Fremdschämen ein. Doch einige Gags zünden tatsächlich wie der Nachrichtensprecher, die Stretch-Limo usw.
Die Grundhandlung scheint man irgendwie zu kennen, als ein russischer und kontaminierter Satellit auf ein Gebäudekomlex stürzt, der Amsterdam-West eine Zombie-Invasion beschert. Zwischendrin will ein schüchterner Angestellter seine Fast-Freundin von dort retten und wird von seinem verantwortungslosen Bruder, zwei trotteligen Möchtegern-Gangstern und einer sexy wie toughen Polizistin begleitet, die allesamt durchaus Sympathieträger sind.
Positiv zu Erachten ist aber, dass obwohl man die Grundhandlung zu kennen scheint, sie wenig Vorgeplänkel benötigt und generell kurzweilig umgesetzt ist. Manchmal ist sie mir sogar zu wuselg realisiert.
Die Make-up-Effekte sehen gut aus und die am Computer generierten, gehen für eine Low-Buget Produktion auch in Ordnung.
Dass das Blut der Zombies grün ist, dient wohl dazu die Altersgreigabe zu senken, da die Splatter-FX dadurch abgemildert werden.
KILL ZOMBIE! hätte weitaus besser sein können, doch ein paar kreative Ideen sowie die Schlusspointe, hieven ihn auf guten Durchschnitt.
It Comes at Night / US / 2017
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IT COMES AT NIGHT ist ein entschleunigt erzähltes, atmosphärisch dichtes, gut gespieltes, stellenweise intensives und als beklommendes wie minimalistisches Kammerspiel aufgezogenes post-apokalyptisches Survival-Familiendrama, bei dem sich alles, um Misstrauen, Paranoia, eine moralische Zwickmühle und die Genesis des Bösen dreht. Aus Leben und leben lassen wird Leben und sterben lassen.
Jetzt kommt es ganz darauf an, inwieweit einem dieser psychologische Horror emotional heraus-fordert. Desto höher wird man ihn wohl bewerten.
Einige Spannungspitzen sind durchaus zu vernehmen, doch die diversen ruhigeren Phasen lassen den Spannungsbogen oftmals einbrechen.
Da es vordergründig um andere Dinge geht, spielen die Hintergründe der Krankheit keine Rolle. Was schade ist.
Wie der Virus übertragen wird, ist allen wohl auch unklar. Mal tragen sie Atemschutzmasken und/oder waschen sich, und mal tragen sie keine Atemschutzmasken und/oder waschen sich nicht.
Lange Zeit wird auch der Eindruck erweckt, dass der 17-jährige Sohn ein Auge auf die Mutter der Neuankömmlige geworfen hat, und speziell dies für Stunk sorgen wird. Das ist aber nicht der Fall, daher wirkt dieser Anschein letzlich nur beliebig.
Das Ende ist zwar verstörend, insbesondere da es Fragen aufwirft, weil es sich auch nur, um ein Missverständnis gehandelt haben könnte. Doch aufgrund dieser Ambivalenz, ist es auch irgendwie unbefriedigend.
Cannonball (AT: Carquake) / HK/US / 1976
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90-minütiges sowie sinnloses explodieren und/oder crashen von schnieken und frisierten Muscle Cars samt platten Sprüchen, dummen Witzchen, Verwirrspiel, dubiosen Wetten, stumpfen Prügeleien, Alphamännchen-Gehabe, Chauvinismus und jede Menge 70er-Charme, während eines illegalen Autorennens quer durch die Vereinigten Staaten, bei dem Coy "Cannonball" Buckman (DAVID CAARADINE) der Topstar ist.
Das Todesschiff (OT: Death Ship / AT: Deathship) / GB/CA/US / 1980
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Die erste halbe Stunde ist verdammt stark. Die Figuren werden kurz eingepflegt, während einer mit sarkastischen Spitzen gestalteten Kostümparty. Dann bricht auch schon Panik aus, weil sich der prall gefüllte Luxusliner auf Kollisionskurs mit einem finsteren Frachter befindet. Knall auf Fall finden sich die wenigen Überlebenden auf einem Rettungsboot wieder, der glühenden Sonne ausgesetzt. Der finstere Frachter scheint nun die Rettung, die letzte Hoffnung zu sein. Doch das Erklettern ist leichter gesagt als getan, denn das besitzergreifende Nazi-Geisterschiff möchte sich bereits ungebetener Passagiere entledigen.
All dies wird von einem temporeichen, spannungsgeladenen und furchteinflößenden Score untermalt, der den alten, rostigen Todeskahn und seine von Geisterhand ratternden Maschinen effektiv bedrohlich darstellt. Sodass ich schon dachte, einen vergessenen Klassiker entdeckt, eine Horrorfilm-Perle geangelt zu haben.
Doch nach dieser verdammt starken ersten halben Stunde geht der Unterhaltungswert im geräumigen Mittelteil leider in den Keller, und wird durch einen lahmarschig erzählten altmodischen Gruselfilm abgelöst, bei dem lange Zeit das Schiff erkundet und durch die dunklen Gänge geirrt wird sowie seltsame Entdeckungen gemacht werden.
Im letzten Drittel ist zwar gelegentlich noch etwas los, wie eine Blutdusche und audiovisueller NS-Psychoterror, da das Schiff den roten Lebenssaft braucht, weil die Reise in die Ewigkeit geht. Doch auch das letzte Drittel kann nicht mehr die Relevanz der ersten halben Stunde erreichen, geschweige denn übertreffen. Da können auch GEORGE KENNEDY und RICHARD CRENNA nicht mehr viel retten.
How to Be Single - Welcome to the Party / US / 2016
>>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<
Die positiven Aspekte von HOW TO BE SINGLE sind, dass der Film in wunderschönen Bewegtbildern festgehalten ist, die an TV-Spots erinnern, die durch pulsierende Urbanität, ein modernes Produkt für ein junges Publikum promoten. Diese Vorstellung wird durch den populären Soundtrack unterstrichen, der auf jeden Fall ins Ohr geht. Außerdem haben wir da noch, den namhaften Cast aus bspw. DAKOTA JOHNSON, REBEL WILSON, LESLIE MANN, ALISON BRIE, ANDERS HOLM und DAMON WAYANS, JR. die auch allesamt in ihren Rollen überzeugen können.
Der negative Aspekt von HOW TO BE SINGLE ist, dass all den Figuren skizzenhafte Hintergründe und ihre eigenen kleinen Geschichten zuteil gelassen werden. Zwar treffen die Figuren hier und da mal mehr oder minder aufeinander, doch die diversen Handlungsstränge wirken wie Reisen, deren Teilnehmer verschiedene und weit verstreute Routen einschlagen, um geflissentlich zu einem gemeinsamen Ziel zu gelangen.
Das gemeinsame Ziel ist eine vage Message, die speziell auf Frauen gemünzt zu sein scheint. Speziell auf Frauen gemünzt zu sein scheint, da sich alles ums Schönreden des Singledaseins dreht. Wahrscheinlich um Herzschmerz, Liebeskummer besser verkraften zu können. Beschönigt wird, dass diese Zeit genutzt werden kann, um sich selbst und seine Träume zu verwirklichen. Da laut Film, Frauen in einer Beziehung in den sogenannten "Triebsand" geraten. D. h. dass sie sich den Interessen und Hobbys der Männer verpflichten, ihre eigenen Bedürfnisse hintanstellen und nur hören, was sie hören wollen.
Im Grunde eine recht antifeministische Botschaft, die aber auch dazu dienen kann, dass sich Frauen im Gezeigten wiederfinden und daraus lernen. Man sollte sich nämlich nicht zu sehr ans Singledasein gewöhnen, da man sonst eine tolle gemeinsame Zeit/Erfahrung verpassen könnte, die, wenn man den Richtigen gefunden hat, bis zum Lebensende anhalten kann.
Das klingt nun alles gar nicht so negativ zu beurteilen, doch der springende Punkt ist, dass neben der mediokren Narration und vagen Message, HOW TO BE SINGLE als RomCom eher schwach auf der Brust ist. Da der Film weder besonders romantisch noch komisch ist.
Mimic - Angriff der Killerinsekten (OT: Mimic / AT: Judas) / US / 1997
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MIMIC - ANGRIFF DER KILLERINSEKTEN ist der zweite Langspielfilm des mexikanischen Regisseurs GUILLERMO DEL TORO und zugleich sein US-Debüt, das sehr gut gereift ist.
MIMIC - ANGRIFF DER KILLERINSEKTEN hebt sich m. E. teils von all den typischen Creature Features deutlich ab, da er vermehrt einem düsteren, urbanen Thriller gleicht, bei dem es um die spannende Aufklärung von verschwundenen Personen bzw. einer Mordserie geht.
Auslöser dafür ist, die nicht schnell genug funktionierende Sterblichkeit und ungeplante Fortpflanzung der sogenannten Judas-Kreuzung, die im Kampf gegen eine Kinderkrankheit eingesetzt worden ist, die die Metropole New York City in Panik versetzte.
Da die ruhig und stimmig erzählte Sci-Fi-Geschichte anfangs einiges im Verborgenen hält, ist auch ein gewisser Mystery-Touch zu verzeichnen.
Die mitunter ekligen Effekte dieses Schaben-Horrors können sich sehen lassen und erinnern bisweilen an die ALIEN-Filmreihe, welcher kein negativer Kritikpunkt ist.
Schauspielerisch befinden wir uns ohnehin auf hohem Niveau, auch wenn die Performances noch besser hätten sein können.
Das i-Tüpfelchen von MIMIC - ANGRIFF DER KILLERINSEKTEN ist aber, dass die Killerinsekten die Mimik ihres größten Feindes nachahmen können, und zwar des Menschen. Die Mimikry sorgt für einige unheimliche bis verstörende Stellen. Für Grusel sorgt auch das Untergrund-Setting.
Auch wenn sich MIMIC - ANGRIFF DER KILLERINSEKTEN m. E. von den typischen Creature Features abhebt, bedient er sich natürlich bei bekannten Vorbildern, ohne sie plakativ abzukupfern. Vor Klischees wird auch kein Halt gemacht.
Überdies beherbergt MIMIC - ANGRIFF DER KILLERINSEKTEN eine Parabel und wirft Fragen der Ethik und Moral auf, in Sachen Genmanipulation bzw. Gott spielen, und stellt dies durch den Kampf der Schöpfung gegen ihren Schöpfer dar bzw. umgekehrt.
Wie bei Tierhorrorfilmen üblich, endet es explosiv und zusätzlich romantisch sowie sentimental.
Zombies! - Überlebe die Untoten (OT: Zombies / AT: Zombies - Outlive the Undead) / US / 2017
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ZOMBIES! - ÜBERLEBE DIE UNTOTEN ist ein weiteres C-Movie, das sich am Zombie-Subgrenre probiert. Doch weil es auf altbewährte Motive vertraut, braucht ihn die Filmwelt im Prinzip nicht.
Die bereits generell überschaubare Handlung genehmigt sich des Öfteren längere Ruhephasen. Wenn sie das gerade nicht tut, greift sie auf Action zurück.
Bedauerlicherweise ist das Blut bei Machetenhieben, Kopfschüssen und beim Zombie-Drescher, als billig am PC generiert zu erkennen. Vereinzelte Make-up-Effekte sind aber, als gelungen zu bezeichnen.
Dass der Hauptprotagonist im Alleingang locker-easy Zombie-Horden abmetzelt, wird nach einer Weile aber arg albern. Genauso albern wie die Zombieflüsterin, Anwaltshasserin und Augenklappenträgerin.
Die erwähnten Ruhephasen sind nicht völlig unnützt. Sie sollen dabei behilflich sein, Dramatik zu initiieren. Doch fehlende Hintergründe zur Epidemie sowie extrem schwache Figurenzeichnungen, machen es der Dramaturgie umso schwerer.
Einige atmosphärische Momente will ich ZOMBIES! - ÜBERLEBE DIE UNTOTEN nicht absprechen, doch die helfen leider wenig, wenn es komplett an Spannung mangelt.
Am Ende will uns ZOMBIES! - ÜBERLEBE DIE UNTOTEN mit einer "schockierenden" Wendung aus den Socken hauen, die aber wie ein Fremdkörper daherkommt.
Malavita - The Family (OT: The Family) / US/FR / 2013
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MALAVITA - THE FAMILY ist ein Film von LUC BESSON, der wieder einmal diverse Genres und Motive mixt. Letzlich haben wir hier eine Mixtur aus Culture-Clash-Gangster-Krimi und Action-Thriller-Komödie, deren hochkarätige Besetzung aus bspw. ROBERT DE NIRO, MICHELLE PFEIFFER und TOMMY LEE JONES eine Bereicherung für den Film ist.
Ich mag solche Genre-Mixes, doch MALAVITA - THE FAMILY findet irgendwie nicht die richtige Zusammensetzung und wirkt teils unentschieden.
Die Idee, der italienisch stämmigen Mafiafamilie aus Brooklyn, die sich im Zeugenschutzprogramm befindet, und sich in der französischen Provinz bedeckt halten soll, hat was für sich. Da sich bedeckt zu halten, leichter gesagt als getan ist. Deswegen fällt La Familia immer wieder in alte Muster zurück.
Daddy frönt seiner sadistischen Ader, Mommy sprengt gerne Dinge in die Luft, der Sohnemann ist ein Genie des organisierten Verbrechens und das Töchterchen ist eine eifersüchtige Psychopathin.
Diese Charaktereigenschaften sind stellenweise ausgesprochen unterhaltsam und furchtbar humorvoll. Doch da jedem Familienmitglied Zeit eingeräumt wird, zur Charakterbildung und den daraus resultierenden Ereignissen, wirkt die Handlung oft nicht aufs Wesentliche konzentriert und schweift ab. Obwohl einige Gags schon echt pfiffig sind. Bspw. ROBERT DE NIRO als Memoirenschreiber oder bei der Odyssee des braunen Wassers oder in einer Filmbesprechung zu GOODFELLAS - DREI JAHRZEHNTE IN DER MAFIA.
Als die Killer kommen, wird es sogar ordentlich spannend, doch die Logik lässt im Finale ziemlich zu wünschen übrig.
MALAVITA - THE FAMILY ist kein Muss, doch wenn man nicht ganz so hohe Erwartungen hat, ist er für einen ruhigen Filmabend am Sonntag durchaus geeignet.
Outbreak - Lautlose Killer (OT: Outbreak) / US / 1995
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OUTBREAK - LAUTLOSE KILLER ist ein fesselnder Seuchen-Thriller der 90er-Jahre von WOLFGANG PETERSEN, bei dem so gut wie alles stimmt. Zu keiner Zeit herrscht der geringste Leerlauf, da immer etwas los ist.
Da eine Starbesetzung durch ein spannendes Katastrophenszenario führt, welches auch heutzutage noch hochaktuell scheint, sind die Darstellerleistungen durch die Bank überzeugend.
Einige Szenen gehen an die Nieren wegen ihrer Realitätsnähe und man fühlt mit den Infizierten mit. Die Atmosphäre während des Belagerungszustands ist beklemmend.
Im letzten Drittel darf auch keine Action fehlen. Eine spektakuläre Verfolgungsjagd mit Jets und Helikopter sticht besonders hervor.
Da es im letzten Drittel auch parabolisch hergehen soll, werden Militärs als Sündenböcke etabliert, und zum Schluss wird die Patriotismus-Keule geschwungen. Da das in solchen Filmen ein probates Mittel ist, um ein packendes Finale einzuläuten, welches selbst heute noch Verwendung und Anklang findet, sehe ich das nicht als problematisch.
Hobo with a Shotgun / CA / 2011
>>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<
HOBO WITH A SHOTGUN ist wie MACHETE ein Fake-Trailer aus dem Grindhouse Double Feature von QUENTIN TARANTINO und ROBERT RODRIGUEZ, der es geschafft hat, aufgrund positiver Resonanzen, als roher Langspielfilm realisiert zu werden.
Bereits das Intro stimmt darauf ein, dass dem Bahnhofskino der 70er-/80er-Jahre rau Tribut gezollt wird, als das Titellied des deutschen Hexploitation-Klassikers HEXEN BIS AUFS BLUT GEQUÄLT erklingt. Obwohl die Gesellschafts-Groteske um Penner, Nutten, Junkies und schmutzigen Bullen sowie die in Anarchie und Wahnsinn gestürzte Stadt, die ironischerweise Hope Town heißt, an Streifen von TROMA ENTERTAINMENT und/oder RYAN NICHOLSON erinnert.
Die Story ist absolut in Ordnung, obwohl sie nur rudimentär ist und dazu dient sich ohne Spannungsbogen von einer Splatter-Szenerie zur nächsten zu hangeln. Weil die Story nichts anderes als zweckdienlich sein will, und wegen einer Vielzahl brutaler Ideen, entstehen keine Ermüdungserscheinungen. Sie ist verdammt kurzweilig und die fehlende Logik fällt kaum ins Gewicht.
Genauso überzeichnet wie die Charaktere ist die ausufernde Gewalt, die durch derbe, eklige und kreativ in Szene gesetzte grafische Effekte dargeboten wird.
Man kann die explizit überspitzte Gewaltdarstellung durchaus als grenzwertig bezeichnen, da auch rigoros vor Kindern nicht zurückgeschreckt wird. Doch da all die kompromisslose Barberei in einem rabenschwarzen Kontext steht, nehme ich das nicht allzu ernst.
Weitere humorige Einlagen dieser dreckigen Hommage wie schäbigen Persiflage sind bspw. die "tiefgründigen" Gespräche zwischen Hobo (authentisch gespielt vom alten Haudegen RUTGER HAUER) und der sympathischen wie barmherzigen Prostituierten Abby (MOLLY DUNSWORTH). Dazu sollte man wissen, dass die meisten Dialoge aus Fluchen und Beleidigen bestehen.
Der schmierige und diabolische Oberbösewicht Drake (BRIAN DOWNEY) frönt seiner sadistischen Ader und seine Söhne Slick (GREGORY SMITH) und Ivan (NICK BATEMAN) stehen ihrem Daddy in nichts nach und sind so richtig abgefuckte Psychopathen.
Unterstützt wird das Verbrecher-Trio von "Der Plage". Die scheinbar Kampfsport erprobte Dämonen sind, von denen es ein Videospiel gibt. Außerdem bändigen sie ein Tentakel-Monster und werten diesen Trasher ungemein auf.
Schade ist aber, dass dieses exploitative Brett das Tentakel-Monster nicht von der Kette gelassen hat.