999CINEASTOR666 - Kommentare
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Alle Kommentare von 999CINEASTOR666
The Shrine (AT: Cult) / CA / 2010
>>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<
THE SHRINE kann man als kleinen Okkult-Thriller bezeichnen, in dem eine ehrgeizige Journalistin, ihre naive Praktikantin und ein Fotograf einer womöglich guten Story auf den Grund gehen wollen, da in Polen immer wieder Touristen verschwinden und deren Gepäck kurze Zeit später anderswo auftaucht.
In der ersten Hälfte generisch die B-Movie-Schiene fahrend und als Backwood-Vertreter getarnt, als sie auf gastunfreundliche Einheimische stoßen, entsteht letztlich ein solider und gut gemachter Grusler um einen mysteriösen Nebel, der eine unheimliche Statue in sich birgt, der auch die Spannungsschraube anzieht und mit einer überraschenden Wendung ausgeht.
St. Vincent (AT: St. Vincent De Van Nuys) / US / 2014
>>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<
In Filmen mit einem Kind oder mit Kindern, kann es schnell ins nervtötende abdriften. Das ist bei ST. VINCENT zum Glück nicht der Fall. Der Neue in der Klasse, der zunächst Spießruten laufen muss, ist ein sympathischer Bursche, der nicht auf den Kopf gefallen ist.
MELISSA MCCARTHY spielt hier zur Abwechslung und glaubwürdig eine ernste Rolle als alleinerziehende Mutter im Scheidungskrieg, die ums Sorgerecht kämpft und von früh bis spät im Krankenhaus malochen muss.
Für BILL MURRAY ist der mürrische Griesgram und Loser mit Herz eh eine Paraderolle und daher ein Heimspiel. Er vögelt eine schwangere Dame der Nacht auf Pump, säuft wie ein Loch, zockt, hat haushohe Schulden bei zwielichtigen Typen und ist darum eigentlich der ungeeignetste Babysitter ever. Notgedrungen und gegen Bezahlung übernimmt er den Job und bringt den Jungen sein Lebensstil und seine Weisheiten näher und rät ihm gleichzeitig von diesem Lebensweg ab. Eine ungewöhnliche Freundschaft bahnt sich an, denn Vincent hat nicht nur schlechte Seiten und ist ein dekorierter Held. Trotzdem meint es das Schicksal nicht gut mit ihm und versetzt ihn zwei harte Schläge.
Letzten Endes haben wir hier eine humorvolle, melancholische, sentimentale, warmherzige und wunderschöne Tragikomödie, die mir spätestens bei der Heiligsprechung Pipi in die Augen trieb.
Virgin Beach Creature (OT: Jenglot pantai selatan / AT: Beach Monster) / ID / 2011
>>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<
In VIRGIN BEACH CREATURE geht es um einen sogenannten Jenglot, einer deformierten, humanoiden Kreatur aus der indonesischen Kultur und aktiv geglaubten Mythologie. Laut Erklärung im Film werden sie als paranormale Haustiere gehalten und können einst Menschen gewesen sein. Durch Magie werden sie zu dieser menschenfressenden Kreatur. Desto älter sie werden, desto mehr verändern sie sich. Wenn sie uralt sind, bleiben nur noch verdörrte Stücken Fleisch zurück, die winzigen menschlichen Puppen ähneln.
An und für sich ein furchtbar interessantes Thema, das hier leider furchtbar uninteressant behandelt wird.
Die Handlung könnte einfacher nicht sein: Junge Leute wollen am Strand eine Party feiern, dort treibt sich ein Jenglot herum. Die jungen Leute wissen bekloppterweise auch, das sich am Strand ein Jenglot herumtreibt, da sie es in den Nachrichten sahen. Aber das hält sie nicht davon ab. Nun feiern die jungen Leute etwas auf der lahmen Party, spazieren ermüdend durch die Botanik oder pflegen ihre zahmen Liebschaften, während der Jenglot gelegentlich und meistens unspektakulär zuschlägt.
Das ist alles nicht neu, originell, innovativ und deswegen überraschungs- und spannungsarm. Doch wegen der hübschen Mädels, dass der Jenglot handgemacht ist und schön hässlich aussieht, sowie dass seine Angriffe zwar keinen expliziten Gore und Splatter liefern, aber doch recht blutig sind, entbehre ich noch 3 Punkte.
Phase 7 (OT: Fase 7) / AR / 2011
>>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<
Durch das zankende Ehepaar, erinnert dieser Seuchen-Exot ein klein wenig an SHAUN OF THE DEAD. Kurze Zeit später gesellt sich etwas [REC] dazu. Doch letztlich kommt es doch ganz anders, da es weniger der Virus ist, der den unter Quarantäne gestellten Hausbewohnern das Licht ausknipsen will, als ihre Paranoia selber.
Somit mengt PHASE 7 den gängigen Koventionen eines solchen Films noch etwas Gesellschaftssatire unter. Doch trotz des bissigen Untertons, ist PHASE 7 nie wirklich witzig. Und trotz, dass sich die Hausflure, das Treppenhaus und das Parkdeck baldigst zu Kriegszonen verwandeln, wird es nie wirklich spannend.
Dennoch gibt es ein paar ansehnliche Splatter-Einlagen, die aber durch den sonst so knochentrockenen satirischen Rahmen etwas deplatziert wirken.
Dass der Erzählstil den Slacker-Style des Hauptprotagonisten fährt, ist auch nicht besonders vorteilhaft. Doch mit der Zeit mausert sich der Müßiggänger zum Pistolero im Survival-Modus und PHASE 7 steuert auf ein gelungenes Finale zu.
Mit etwas Straffung und besser pointiert, wäre PHASE 7 ein ziemliches Highlight geworden, doch so muss der gute Durchschnitt herhalten.
Bullet Head (AT: De Niro / Unchained) / BG/US / 2017
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Hmmm, ich habe einen Action-Thriller erwartet und den habe ich nicht unbedingt bekommen. Das ist auch der Grund für meine Bewertung, da meine "Erwartung“ nicht erfüllt wurde. Jetzt, nachdem einige Tage ins Land gezogen sind und ich weiß, wo der Hund begraben liegt, muss ich sagen, dass BULLET HEAD gar nicht so übel ist. Das ändert zwar jetzt nichts an meiner Bewertung, aber das könnte sich in naher Zukunft nach einer Zweitsichtung ändern.
BULLET HEAD ist eher ein "episodenhaftes“ Krimi-Drama mit grandioser Besetzung, bei dem eine aus drei Generationen bestehende Verbrecherbande mit der Beute in einem Lagerhaus festsitzt und auf Abholung wartet. Die Verbrecherbande ist aber nicht allein im Lagerhaus. Eine Kampfmaschine, eine Killerbestie von Hund wurde dort zurückgelassen und hat es auf sie abgesehen.
In Rückblenden wird auch die Geschichte des Hundes aufgezeigt, der von einem weiteren Kriminellen trainiert lassen wurde und nicht nur den Hund im Lagerhaus zurückgelassen hat, sondern auch seinen Gewinn aus den Hundekämpfen.
Zwischen den fesselnden Hetzjagden durchs Lagerhaus, erzählen die drei Verbrecher Geschichten aus ihrer Vergangenheit, die Moralen in sich birgen.
Ich könnte mir jetzt die Mühe machen alle Geschichten anzureißen und deren Moralen ausgiebig zu definieren. Aber das will ich anderen überlassen(!)
Ich möchte die Moralen nur kurz zusammenfassen: Man sollte das Unerwartete erwarten, keine voreiligen Schlüsse ziehen, nicht gierig sein und sich in bekannten Terrain am besten unter seinesgleichen bewegen sowie die Vergangenheit loslassen können, damit sie einen nicht, wie ein Stein nach unten zieht.
Im finalen Part von BULLET HEAD will der weitere Verbrecher seinen Gewinn abholen, mit dem sich die anderen Verbrecher aus den Staub machen wollten. Das ist nicht gerngesehen und führt zu einer weiteren Geschichte, deren Moral ist, dass man den Besitz von anderen respektieren soll, ansonsten muss man die Konsequenzen tragen.
Zum Schluss könnte man noch die Moral ziehen, dass niemand von Grund auf böse ist, sondern von seiner Umwelt geformt wird.
Honeymoon / US / 2014
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HONEYMOON ist mir leider viel zu lange viel zu subtil.
Hin und wieder bekommt man zwar ein paar Brocken hingeworfen, doch die lassen Spannung, Bedrohung und Intensivität nur mühsam in die psychologische Höhe schnellen.
Normalerweise mag ich Filme, die das Grauen schleichend anschwellen lassen, bis es sich im Finale fulminant zu erkennen gibt.
Das geschieht zwar bei HONEYMOON auch, doch der Weg dorthin war mir etwas zu mühselig.
Das liegt aber nicht am Zusammenspiel der beiden Hauptdarsteller, das ist nämlich gelungen. Es mag womöglich am Minimalismus der Inszenierung dieses Kammerspiels liegen.
Zwar gelingt es der rustikalen und spartanischen Waldhütte am See und im dunklen, unheimlichen Wald gelegentlich eine dichte Atmosphäre zu entwickeln, doch wenn die Handlung nur gemach winzige Puzzleteile ins simple Gefüge einsetzt, sollte das Drumherum interessant gestaltet sein, sodass es abwechslungsreich ist oder man sich nicht sattsehen kann.
Nun ja, nach und nach wird man aber doch noch angefixt und in etwa die letzten 20 Minuten gehen gut ab und bieten auch etwas ansehnlichen Body-Horror.
Leider hinterlässt das Ende aber offene Fragen, bei denen ich nicht genau weiß, ob deren Antworten mich wirklich reizen.
Teen Wolf - Ein Werwolf kommt selten allein (OT: Teen Wolf / AT: Teen Wolf - Der Klassenwolf) / US / 1985
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TEEN WOLF gilt als Kult-Klassiker und ist eine Fantasy-Komödie aus Mitte der Achtziger mit dem von mir sehr geschätzten MICHAEL J. FOX in der Hauptrolle.
Ja, Fantasy-Komödie, denn trotz Werwolf-Motiv hat dieser Film nichts mit Horror zu tun.
Was die Komödie angeht, muss ich aber zugeben, dass hier auch nicht besonders viel Witz vertreten ist, bzw. dass der Gag des ersten Basketball spielenden Werwolfs an der Schule sehr schnell verfliegt.
TEEN WOLF ist aber nicht nur eine Fantasy-Komödie, sondern auch ein Coming-of-Age-Film, die in den Eighties sehr beliebt waren.
Da TEEN WOLF eben auch ein Coming-of-Age-Film ist, steckt hinter den einzelnen Figuren auch eine gewisse Psychologie.
So ist die Figur des Scott Howard, die von MICHAEL J. FOX verkörpert wird, schüchtern, unsicher und ängstlich. Wohingegen sein bester Freund Stiles (JERRY LEVINE) extrovertiert, rebellisch und mutig ist.
Diese Konstellation wirkte auf mich aber schon mal unglaubwürdig, wie vieles andere im weiteren Verlauf auch. Man sagt zwar, dass sich Gegensätze anziehen, doch der Freundeskreis besteht doch letzten Endes meistens aus Gleichgesinnten, oder?
Scott möchte zu den "coolen und beliebten Teens“ dazugehören und das passiert durch die Verwandlung zum Werwolf, die auch seine wilde Seite zum Vorschein kommen lässt. Plötzlich ist er populär und sein Schwarm ignoriert ihn nicht mehr.
Scott fühlt sich sichtlich wohl dabei.
Scotts Sandkastenfreundin Boof (SUSAN URSITTI), die auf ihn fliegt, ist sozusagen sein Gewissen, das ihm klar macht, dass er ein toller Hecht ist, so wie er ist, und niemals kleinbei geben soll.
TEEN WOLF stellt also metaphorisch die Höhen und Tiefen der Pubertät dar.
Letzten Endes muss Scott diese beiden Seiten in Einklang bringen, seinen Status aktualisieren und seinen Platz in der Gesellschaft finden.
Trotz der Thematik bleibt TEEN WOLF meines Erachtens ein wenig oberflächlich und ist in manchen Punkten unglaubwürdig. Dass man Scotts Outing als Werwolf während eines Basketballspiels nach kurzer Verwirrung hinnimmt, ist solch ein Beispiel, das obendrein ziemlich lächerlich ist.
Dies und sonstige Banalitäten erwecken den Anschein, dass TEEN WOLF kindgerecht sein soll, obwohl man den Konflikt wohl erst vollends wahrnimmt, wenn man etwas älter ist.
Da die Stimmung, die nicht ganz so tiefsinnig angepackte Botschaft des Films und die Schauspieler gut sind, entbehre ich noch wohlwollende 5 Punkte.
The Reeds - die Tödlichen! (OT: The Reeds / AT: Blood Swamp) / GB / 2010
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Dieser scheinbar kostengünstig realisierte britische Horror-Thriller beginnt zunächst handelsüblich, als eine sechsköpfige Gruppe junger Stadtleute einen Wochenendausflug anstreben, da sie einen Bootstrip durch die verwinkelten und von Schilfrohr umzingelten Kanäle bestreiten wollen. Was ausgelassen beginnt, wird später zu einem Albtraum. Denn schon bald wissen sie nicht mehr, wohin des Wegs. Als eine rostige Eisenstange einen Passagier und den Rumpf des Bootes durchbohrt, bricht vor lauter Hilflosigkeit, Panik und Verzweiflung aus. Umso mehr, als sie feststellen müssen, dass sie nicht alleine sind. Doch nicht nur unberechenbare, jugendliche Locals mit Fuck off-Philosophie lauern im Hinterhalt, sondern auch eine unheimliche und todbringende Kraft, die die Städter bald wie Tiere durch das sumpfige Moor hetzt.
Positiv ist, dass die von durch die Bank solide agierenden Darstellern verkörperten Charaktere, denen es keiner tieferen Figurenzeichnung bedarf, keine nervigen Teenies oder Hohlbirnen sind und sie sich größtenteils nachvollziehbar verhalten.
Nach kürzester Zeit wird auch bereits eine stimmungsvolle Atmosphäre geschaffen, da das dunkle Gewässer, in dem sich gräuliche Geheimnisse tummeln, und das titelgebende Schilf in der Abenddämmerung und des nächtens einen schaurigen Ort markieren, insbesondere wenn unerklärliche Geräusche aus dem Röhricht dringen.
Die mit Mystery-Elementen und übersinnlichen Aspekten gespickte Handlung wirkt oft, als wüsste man, wohin der Hase hoppelt. Oftmals stimmt das auch, doch gelegentlich watet man auf falschen Fährten, an deren Enden Überraschungen warten. Besonders zum Schluss überschlagen sich die Ereignisse um Geistererscheinungen, einer Zeitschleife und einem Fluch, und finden zu einem gelungenen Ende.
The Killing of a Sacred Deer / GB/IE/US / 2017
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Bisher habe ich leider nur DOGTOOTH des Regisseurs YORGOS LANTHIMOS gesehen, den ich echt stark finde. In seinem neuesten und äußerst unbehaglichen Werk THE KILLING OF THE SACRED DEER, findet sich dessen unnachahmlicher Stil der poetischen Bildsprache und der staubtrockenen und daher befremdlich wirkenden Dialoge zum Glück wieder.
Die behutsam erzählte und von einer griechischen Trägodie inspirierte Geschichte um Schuld und Sühne wird von Sterilität, Rationalität, Emotionslosigkeit und Nihilismus beherrscht. Obwohl die Forderung nach Opferbereitschaft, um möglichst nahe an so etwas wie (göttlicher) Gerechtigkeit heranzukommen, das Weltbild und die Harmonie einer Oberschicht-Familie erschüttert sowie ihre Gefühlswelt ins Chaos stürzt, als sie mit einem mythischen wie mystischen Fluch konfrontiert wird, der die quälende Verantwortung diese sadistische Bürde der Entscheidung tragen zu müssen, mit ungenießbar bitteren Humor versüßt.
Mit brutaler Akustik unterlegt, kulminiert der Einbruch des Unerklärlichen und sein nach sich ziehendes moralisches Dilemma letztlich grotesk in perversierter Provokation.
Dieser unbarmherzige Höhepunkt ist gleichzeitig der entscheidene Knackpunkt, da er auf mich beinahe enttäuschend banal wirkte, obwohl diese (Auf)lösung wohl unabwendbar war.
Man hätte aber auch den Fatalismus und die Künstlichkeit der Figuren herunterschrauben können, sodass sie dem Ganzem auf den Grund gegangen wären, nach Alternativen und Auswegen gesucht hätten. Aber dann wäre es ja wieder nicht artsy genug(!)
Art of Revenge - Mein Körper gehört mir (OT: M.F.A. / Revenge Artist) / US / 2017
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Auge um Auge - und die Welt wird blind sein.
ART OF REVENGE - MEIN KÖRPER GEHÖRT MIR hat mich ein kleines bisschen an I SPIT ON YOUR GRAVE 3 - MEIN IST DIE RACHE erinnert.
Als die zurückhaltende Kunststudentin Noelle (FRANCESCA EASTWOOD, die übrigens die Tochter von CLINT EASTWOOD ist und in ihrer Rolle tadellos überzeugt), die Schwierigkeiten hat sich sozial einzuordnen, von einem gut aussehenden Kommilitonen zu einer Party eingeladen und auf sein Zimmer gelockt wird, wird aus der zunächst beiderseitig einvernehmlichen Annäherung ein brutaler Angriff samt Vergewaltigung. Anfänglich verstört, verlässt sie das Haus als eine andere und will dieses Trauma auf konventionelle Art und Weise verarbeiten. Alsbald muss sie herausfinden, dass Vergewaltigungsopfer aus Angst und Scham lieber den Mund halten, anstatt als Lügnerinnen oder Schlampen degradiert zu werden, oder vor Gericht intimen Fragen ausgesetzt zu sein, die sie die Hölle nochmal durchleben lassen.
Als Noelle einige Zeit später von ihrem Mitstudenten und Peiniger eine Entschuldigung einfordert, doch dieser der Forderung nicht nachkommt, kommt er durch einen Unfall versehentlich zu Tode. Zu ihrer großen Überraschung, schöpft sie aus dieser Erfahrung Kraft und eine reiche Quelle künstlerischer Inspiration.
Wer sagt, dass Verführung eine sterbende Kunst ist, den wird Noelle eines Besseren belehren. Sie recherchiert nach sexuellen Übergriffen und Vergewaltigungsvorwürfen an ihrer Uni, um ihr neu gewonnenes Sexappeal als Katharsis zu nutzen und sich an den ungeschoren davongekommenden Missetätern im Namen des Feminismus zu rächen.
Für Noelle sind die Morde nicht nur gnadenlose Revanche, sondern auch Befreiungsschlag, innere Befriedigung und kreative Inspirationsquelle.
Trotzdem wird Selbstjustiz in keinster Weise glorifiziert und ihre Taten haben am Ende die erforderlichen Konsequenzen.
Noelle will nur, dass Männer begreifen, ihren Schwanz in der Hose zu lassen, und dass lieber die Wahrheit ans Licht soll, anstatt die Schönheit zu bewahren.
Doch ihr wird erst zu spät bewusst, dass viele Opfer diese Vergeltung nicht gutheißen, sondern die Geschehnisse nur hinter sich lassen wollen.
Dadurch wird aber meines Erachtens die Botschaft des Films, zumindest wie ich sie verstanden habe, und zwar das Vergewaltigungsopfer nicht schweigen sollen, eingeschränkt.
Dennoch ist ART OF REVENGE - MEIN KÖRPER GEHÖRT MIR ein Rape’n Revenge-Beitrag, der dieses sonst so verruchte und schmutzige Subgenre überraschenderweise erwachsen angeht. Dieser Genrefilm ist ein Charakterdrama, welches eine zutiefst wichtige Message inne hat.
Die Gründe dafür könnten womöglich sein, dass eine Frau das Drehbuch geschrieben und eine andere Frau auf dem Regiestuhl Platz genommen hat.
Veronica - Spiel mit dem Teufel (OT: Verónica / AT: La posesión de Verónica / El expediente / Verónica: La posesión del diablo) / ES / 2017
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Damit sich die Geschichte, die von einem wahren Fall inspiriert sein soll, vollends entfalten kann, wird sich viel Zeit genommen, insbesondere für die Charakterzeichnung der Verónica (SANDRA ESCACENA).
SANDRA ESCACENA hat eine starke Leinwandpräsenz, sie überzeugt in ihrer Rolle und es ist interessant, sie in ihrem Alltag zu begleiten. Auch die Dramaturgie kauft man ihr voll und ganz ab. VERONICA - SPIEL MIT DEM TEUFEL ist nämlich nicht nur ein paranormaler Horrorfilm, sondern auch ein Coming-of-Age-Drama.
Es ist anno 1991 und die 15-jährige Verónica ist nicht nur Fan der Band HÉROES DEL SILENCIO, sie kämpft auch mit dem Erwachsen- bzw. Frauwerden und fragilen Freundschaften. Zusätzlich muss sie für ihre drei jüngeren Geschwister die Ersatzmutter spielen, da ihre eigene Mutter den ganzen Tag in der Bar arbeitet und ihr Vater vor einiger Zeit gestorben ist. In all ihrer Not, beschließt die an Okkultismus interessierte Verónica, bei einer Sonnenfinsternis und per Ouija-Brett ihren Vater zu beschwören, um ihn um Hilfe zu bitten. Da die Séance nicht korrekt beendet wurde, hat das ungeahnte Folgen für sie und ihre Geschwister.
Da sich das Böse "nur“ langsam einnistet, könnte dieser Film für jemanden der Jump-Scares im Akkord bevorzugt, ungeeignet sein. Nach und nach baut sich nämlich konsequent eine ungemütliche Stimmung auf, die im effektiven Finale ihren Höhepunkt erreicht und für ordentlich Radau sorgt.
Auch wenn sich unter der Oberfläche weitaus mehr verbirgt, folgt auch VERONICA - SPIEL MIT DEM TEUFEL den gängigen Konventionen dieses Subgenres. Doch die Gruselmomente sind kinematografisch so dermaßen hervorragend in Szene gesetzt, dass sie einfach bestens funktionieren und für Schauer sorgen. Hilfe bekommen diese Stellen durch den Score, der das Unheimlichsein noch um einiges intensiviert.
Des Weiteren gefiel mir dieses Werk, da es angenehm oldschool ist und einen gewissen 90er-Jahre-Retro-Charme besitzt.
Boy Missing (OT: Secuestro) / ES / 2016
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BOY MISSING ist einer dieser spanischen Hochglanz-Thriller, dessen Drehbuch aus der Feder von ORIOL PAULO stammt, der Aficionados bereits als Drehbuchautor und Regisseur von THE BODY - DIE LEICHE und DER UNSICHTBARE GAST sowie als Drehbuchautor von JULIA´S EYES zu begeistern wusste.
BOY MISSING beginnt als handelsübliche Entführungsgeschichte, die den Anschein erweckt in kürzester Zeit aufgeklärt zu werden. Doch der Schein trügt, denn danach steuert das Szenario in eine kaum vorhersehbare Richtung.
Dabei wird auf eine äußerst unaufgeregte Erzählweise vertraut, doch durch diese und dem Verzicht auf Action, bricht die Intensität und Hochspannung gelegentlich ein.
Dennoch ist es ein interessanter Weg auf dem man die Hauptprotagonistin begleitet, denn die verschachtelte Handlung, auf die sich primär konzentriert wird, befördert einen wie gewohnt, und mit fortschreitender Laufzeit umso mehr, auf etliche falsche Fährten, sodass sich erst am Ende ein Gesamtbild erkennen lässt.
Da nichts ist wie es scheint und das Verhältnis der Abläufe unberechenbar ist, ist Langeweile ein No-Go. Dazu tragen wohl auch die erstklassigen Darsteller bei, die ihre Charaktere überzeugend agieren lassen.
Die Sahnehäubchen sind aber die finalen Plot-twists, die dermaßen hinterfotzig und hundsgemein sind, dass es eine wahre Freude ist.
First Kill / CA/US/GB / 2017
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Wenn man bereits mehrere Filme dieser Art gesehen hat, weiß man, wie der Hase hoppelt.
Das soll heißen, dass die Handlung abzusehen ist und auch die Wendungen nicht sonderlich überraschend sind, da es ihnen an Innovativität fehlt. Daher ist FIRST KILL auch nicht mehr als ein durchschnittlicher und naturverbundener Action-Thriller ohne nennenswerte Höhepunkte, dem aber immerhin die Mittelmäßigkeit gelingt, wegen einem angemessenen Tempo, Fixiertheit auf das Wesentliche, einer kompetenten Inszenierung, pappender Dramaturgie, bodenständigen Actionszenen und einem soliden Cast.
Wie zu anfang dargestellt wird, dass den Abzug zu betätigen aufzeigen soll, aus welchem Holz Mann geschnitzt ist, fand ich zwar nicht so prickelnd. Aber irgendwie ist es ja auch typisch US-amerikanisch. Außerdem findet diese Mannwerdung ein passendes Ende, dem Film gegenüber.
Jeepers Creepers 3 (OT: Jeepers Creepers III / AT: Jeepers Creepers 3: Cathedral / Jeepers Creepers Ravenous) / US / 2017
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Auweia!
Obwohl VICTOR SALVA, der Regisseur und Drehbuchautor der beiden Vorgänger, sich auch hier für Regie, Skript und zusätzlich Produktion verantwortlich zeichnet, und somit zu 99,9 % wohl freie Handhabe hatte, hat er es total versemmelt, da es hier insbesondere vom Drehbuch her, vorne und hinten nicht zusammenpasst.
Fortsetzungen müssen sich ja oftmals mit ihren Vorgängern messen. Ich besitze die Fähigkeit Fortsetzungen auch separat zu betrachten, wenn eine Handlung weitergesponnen oder ein Geschehen komplett verlagert wird, wie bspw. bei THE PURGE: ANARCHY oder [REC]³: GENESIS usw. Doch dieser Film macht mir das unmöglich, da er direkt nach den Geschehnissen des ersten Teils ansetzt, und dementsprechend noch vor dem zweiten Teil spielt.
Wenn es die beiden Vorgänger nicht gebe und sich dieser Film als trashige Horror-Komödie verkaufen würde, würde ich ihn wohl höher bewerten. Doch da das nicht der Fall ist, bekommt er die volle Breitseite ab.
Es fängt schon damit an, dass der vom Creeper entführte Junge aus dem ersten Teil zwar erwähnt wird, doch sich im weiteren Handlungsverlauf niemand mehr einen Dreck um ihn schert.
Des Weiteren gelingt es dem Film nicht eine unheimliche Atmosphäre zu entwickeln, da er größtenteils am helllichten Tage spielt.
Auch dem Creeper wird jedwede Bedrohlichkeit genommen, da er viel zu präsent ist und primär in Situationen dargestellt wird, in denen er unfreiwllig komisch, beinahe schon albern daherkommt.
Außerdem droht er jederzeit entmystifiziert zu werden.
Und seit wann trägt er eigentlich ein rotes Shirt? Und seit wann hat sein Truck Gadgets wie das Batmobil oder ein Schlitten von James Bond? Und wie konnten die Gadgets platzbedingt verbaut werden? Und denn noch das eiskalte Händchen?
Was die Entmystifizierung anbelangt, so wissen mindestens zwei, was der Creeper ist, doch sind der Creeper-Patrouille keine große Hilfe, da sie kein Wort ausspucken.
Auch zeitlich passt das hier alles überhaupt nicht zusammen, oder?
Denn der zweite Teil spielt am Folgetag des ersten Teils und ist gleichzeitig der letzte, also 23. Tag des Creepers. Als der Creeper den Jungen im ersten Teil entführt, ist es nachts. Auch der dritte Teil beginnt nachts, doch dann bricht der Folgetag an. An diesem Folgetag spielt nun der dritte Teil. Im finalen Part des dritten Teils bricht auch wieder die Nacht herein und der Film endet mit dem Folgetag. Dementsprechend hätte der Creeper den Bus aus dem zweiten Teil zwei Tage nach den Geschehnissen des ersten Teils angegriffen, was aber nicht möglich ist.
Das hätte VICTOR SALVA beim schreiben des Drehbuchs doch auffallen müssen, oder?
Generell ist das Drehbuch ziemlicher Murks. So werden hier zwar mehrere Handlungsstränge begonnen, aber nicht beendet. Letztlich ist es eine Hetzjagd über Stock und Stein, bei der man nicht weiß, wer eigentlich wen jagt, sodass auch Spannung auf der Strecke bleibt.
Auch das Ende ist Mist. Denn es endet damit, dass der Typ in den Bus steigt, der im zweiten Teil angegriffen wird. Was ja aber nicht möglich ist, wie ich bereits beschrieben habe. Außerdem war dieser Typ im zweiten Teil nie im Bus.
Und ganz zum Schluss taucht Trisha Jenner (GINA PHILIPS) sichtlich gealtert auf, und erzählte die Geschichte wohl retrospektiv, was auch nur Fragezeichen aufwirft. Denn aus welcher Zeit erzählt sie die Geschichte? Gegenwart? Vergangenheit? Zukunft? Man weiß es nicht!
Trotz all dieser Defizite, lasse ich noch 3,5 Punkte springen, da es mir sehr wichtig ist, dass ich mich nicht langweile - und das habe ich nicht. Außerdem gibt es ein paar wenige gelungene Szenen und ich habe darüber hinaus schon unsinnigeres und unlogischeres Zeug gesehen als dieses hier.
D.O.A. - Dead or Alive (OT: DOA: Dead or Alive) / US/DE/GB / 2006
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Das Videospiel habe ich leider nie gezockt, doch diese Adaption gefällt mir "ganz gut“.
Selbstverständlich sollte man bei der Verfilmung eines Beat ’em up-Games, keine ausgefuchste Handlung erwarten und nach Anspruch suchen.
Dennoch muss ich sagen, dass die Handlung mehr hergibt, als mancher erwarten möge.
Denn hier werden nicht nur übertrieben choreografierte, doch vom Gewaltgrad eher harmlose, Fights mit hübschen Mädels in schicken Locations aneindergereiht. Nein, hier ist auch Ninja-Prinzessin Kasumi auf der Suche nach ihrem Bruder, der beim letzten Turnier verschollen ist, bzw. unerklärlich zu Tode gekommen sein soll. Außerdem werden hier Frauenfreundschaften geschlossen, eine Romanze bahnt sich an und ein Coup wird geplant.
Außerdem ist das ganze mit seichtem Humor gespickt. Besonders hervorzuheben ist da wohl KEVIN NASH als Wrestler und Vater mit lockerem Erziehungsstil Bass Armstrong, der seine Tochter Tina (JAIME PRESSLY) öfters bei vermeintlich lesbischen Aktivitäten erwischt, für die er auch mal einen Tritt in die Nüsse kassiert.
Des Weiteren haben wir den schurkischen Veranstalter Dr. Victor Donovan (ERIC ROBERTS), der die Stile der Teilnehmer scannt, um sich an einem Kampfanzug bereichern zu wollen, den man buchstäblich so bezeichnen kann.
Da es soviele Charaktere, Turniere und Handlungsstränge gibt, und außerdem ein hohes Tempo vorgelegt wird, wird kein großer Wert auf Hintergrundgeschichten und Figurenzeichnung gelegt. Darum sollte man als Zuschauer am besten auch keinen großen Wert darauf legen und sich an den anderen erwähnten Dingen erfreuen.
The Entrance - Nichts ist je vergessen (OT: The Entrance / AT: Paranormal Entrance) / CA / 2006
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Man sieht zwar THE ENTRANCE an allen Ecken und Enden an, dass es an Budget mangelte, aber der Inhalt und dessen Darbietung, gleichen das gröbste glatt wieder aus. Wegen der geringen finanziellen Mittel, will ich mit THE ENTRANCE nicht zu hart ins Gericht gehen. Aber natürlich hätte man mit mehr Kapital, vieles weitaus besser machen können.
SARAH-JANE REDMOND spielt ihre Rolle als Detective Porhowski zwar nicht oscarreif, aber durchaus passabel, insbesondere in Anbetracht des Produktionsumstands. MICHAEL EKLUND sollte dem einen oder anderen sogar ein Begriff sein, der hier den verstörten Drogendealer Ryan James mimt.
Er erzählt der Polizistin eine verrückte Geschichte und obwohl die Story wahnwitzig klingt, will sie ihm helfen. Doch er spielt nur den Lockvogel und lässt sie in die Falle tappen. Nun ist sie selbst Teil eines mysteriösen Spiels um Leben und Tod. Denn ein Dämon bestraft Sünder und versucht die Unschuldigen zu verführen. Der Dämon tut das, weil es ihm Spaß macht und um den Teufel zu belustigen. Da der Dämon ungern verliert, greift er auch zu fiesen Tricks.
Gleich zu Beginn wird es sehr interessant und es baut sich schnell Spannung und eine bedrohliche Grundstimmung auf. Im späteren Verlauf liegt auch immer wieder etwas mysteriöses in der Luft.
Auch für Humor ist sich THE ENTRANCE nicht zu schade, so handelt es sich bei den Spielen um Leben und Tod bspw. um Bingo, Stuhltanz und Poker. Das könnte man als kindisch ansehen, doch ich empfand es eher als zynisch.
Wenn einer verliert, wird dessen Schandtat in den Raum projiziert, sodass es sich jeder ansehen kann. Danach wird der Verlierer vom Dämon geholt.
Das Setting ist zwar profan und wenn der Dämon sich die Verlierer holt, hätte man das spektakulär und brutal inszenieren können. Doch all diese Mankos, sind wohl dem fehlenden Geld anzukreiden.
Wie auch bereits erwähnt, versucht der Dämon auch die Unschuldigen zu verführen. In diesem Fall hat er es auf Detective Porhowski abgesehen.
Nun stellt sich die Frage: Kann sie der Verführung widerstehen oder wird sie das Spiel verlieren?
Ich kann nur sagen, dass ich auch das Ende nicht übel finde.
Auslöschung (OT: Annihilation) / GB/US / 2018
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Das Buch, welches zu einer Trilogie gehört, habe ich selbstverständlich nicht gelesen, daher kann ich keine Vergleiche ziehen.
In der Science-Fiction-Romanverfilmung AUSLÖSCHUNG begleiten wir eine funfköpfige Gruppe weiblicher Wissenschaftler, bestehend aus einer Psychologin, einer Biologin, einer Physikerin, einer Sanitäterin und einer Landvermesserin, nach Area X.
Area X ist ein sich immer weiter ausbreitendes Areal, das von einer schimmernden Grenze umgeben ist. Sie sind nicht die ersten die Area X betreten, doch bisher ist nur einer wieder herausgekommen, der keine Antworten liefern konnte und wegen Organversagen in einer geheimen Einrichtung liegt.
Es gibt zwei Theorien: Entweder haben sich die früheren Expeditionsteilnehmer gegenseitig umgebracht oder sie wurden umgebracht. Diesen Theorien will im späteren Verlauf eine der Wissenschaftlerinnen auf den Grund gehen und wird umgehend eines Besseren belehrt.
Nun gilt es herauszufinden, was hinter dem Schimmer geschieht und die Geheimnisse zu entschlüsseln.
Dabei gesellt sich zu dem eh schon mysteriösen Ereignis etwas mystisches, da das Gebiet von makelloser und bezaubernd fremdartiger Natur überwuchert ist. Die aber ebenso verstörend und bedrohlich ist. Die Wissenschaftlerinnen verlieren ihr Zeitgefühl und ihre Erinnerungen. Auch elektronische Gerätschaften und sonstige Instrumente funktionieren nicht mehr. Die Gruppe gelangt nach und nach zu den Erkenntnissen, dass der prismenartige Schimmer die DNS von Lebewesen und Pflanzen verstreut und neu zusammensetzt. Sowie Licht und elektronische Wellen verändert. So kommt es zu Kreuzungen und Mutationen verschiedener Tierarten oder, dass unterschiedliche Pflanzen aus ein und derselben Wurzel wachsen und sogar humanoide Formen annehmen, sowie zu Duplikationen.
Leider werden die schwermütig musikalisch unterstrichenen, irisierend märchenhaften Bilder beinahe meditativ, und mir deswegen zu zäh, aufgezeigt und obendrein durch schwache Effekte beeinträchtigt. Außerdem ist keine der Wissenschaftlerinnen wirklich interessant und/oder sympathisch. Sie sind da und machen ihr Ding, das ist auch schon alles.
Am Ende bleibt AUSLÖSCHUNG mit seiner Aussage vage, was mal wieder Pseudo-Intellektuelle zur munteren Interpretationsrunde einlädt, in der sie sich wegen der Mehrdeutigkeit an ihren philosophischen Theorien hochziehen können.
Da der Film auf einem Buch basiert, dass zu einer Trilogie gehört, könnten weitere Filme folgen, die klare Antworten nachliefern.
Letztlich schließe ich daraus, dass man aus Auslöschung etwas Neues erschaffen kann, wie es uns MOTHER! von DARREN ARONOFSKY bereits besser dargeboten hat.
The Midnight Man / US/CA / 2016
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Atmosphärisch kann man über THE MIDNIGHT MAN nicht meckern, da er kontinuierlich düster und schaurig gehalten ist.
Auch die riesige alte Villa bietet ein gelungenes Setting und ist durch die vielen verschiedenen Räume und deren Dekor nicht eintönig.
Doch die Handlung bietet bedauerlichweise überhaupt nichts Neues und wird obendrein in aller Gemächlichkeit vorgetragen, sodass mein Interesse gelegentlich verloren ging. Obwohl von der Idee her Potential vorhanden ist, doch entweder gar nicht oder unzulänglich verwendet wird, was umso ärgerlicher ist.
Die Jungschauspieler werden nicht besonders herausgefordert und bewegen sich im unteren Mittelfeld. Leider legen ihre Figuren aber auch jede Menge undurchdachtes Verhalten an den Tag, was es nicht besser macht.
Erfahrenere Schauspieler wie LIN SHAYE als gruselige Großmutter Anna, nervt einfach nur, und ROBERT ENGLUND bleibt als Dr. Goodberry blass und macht schnell einen Abgang.
Der Schattenmann himself ist ist eine creepy Gestalt, dessen Unheimlichsein letztlich zunichte gemacht wird, da man ihn reden und schummeln lässt, was albern und infantil wirkt. Sein Betrug ist auch meilenweit vorhersehbar für mich gewesen.
Des Weiteren passen die wenigen derben Einlagen irgendwie nicht ins Gesamtbild, sodass THE MIDNIGHT MAN meines Erachtens ein schwacher und austauschbarer Beitrag seiner Zunft ist.
Wrong Turn 2: Dead End / US / 2007
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WRONG TURN 2: DEAD END ist meines Erachtens der beste der bisher sechsteiligen Reihe. Doch man sollte wohl oder übel den Vorgänger ausblenden, da die Fortsetzung sonst nicht sinnig ist. Da im ersten Teil nur ein Mutant schwer verletzt übrig blieb, hätte das aber im Vorfeld bewusst sein können.
Der überlebende Mutant aus dem Original ist dementsprechend mit von der Partie, doch zusätzlich hat er eine Inzest-Sippe von Hinterwald-Kannibalen im Schlepptau, bestehend aus Pa, Ma, Brother und Sister. Die Mutanten bekommen diesmal sogar eine Hintergrundgeschichte. Und zwar sind sie durch Inzest und Chemikalien, die eine Papierfabrik ins Wasser pumpte, so dermaßen deformiert. Das ist zwar nicht innovativ, aber bildet ein solides Fundament, auf dem man bauen kann.
Für die Handlung hat man sich von der Idee aus BATTLE ROYALE inspirieren lassen. Das wird auch offensichtlich gezeigt, in dem einer des Reality Show-Teams ein T-Shirt des Films trägt. Das ist zwar auch nicht innovativ, aber ist ein immer wieder sehr gut funktionierendes Konzept.
Da nur sechs Teilnehmer am Survival-Format beteiligt sind und diese in Zweierteams aufgeteilt werden, bleibt es angenehm übersichtlich. Außerdem ist positiv zu erwähnen, dass die Teilnehmer allesamt sehr unterschiedlich und deswegen interessant sind. Man könnte jetzt selbstverständlich von Klischeefiguren sprechen, doch das Format wählte ja absichtlich Teilnehmer unterschiedlichster Art, um für Abwechslungen zu sorgen, damit sich das Publikum, die Zuschauer nicht langweilen.
Da es hier meistens in Hetzjagden mündet, ist eine detaillierte Figurenzeichnung nicht von Nöten.
Grusel, Nervenkitzel und Schock sucht man hier auch vergebens, aber dafür wurde der Blutzoll immens erhöht, sodass Gorehounds beim Anblick der etlichen Splatter-Sauereien, auf die in der Uncut-Fassung der Schwerpunkt gelegt wird, das Wasser im Munde zusammenläuft.
Da sich dieser Film als Hommage auf 80er-Jahre-Horrorfilm-Fortsetzungen sieht, hat er eine gewisse Selbstironie inne, und außerdem erinnert die Szene am Küchentisch arg an BLUTGERICHT IN TEXAS, oder in diesem Sinne an dessen parodistische Fortsetzung.
Was den Film für mich aber nun so "ausgezeichnet" macht ist, dass hier trashiger Backwood-Horror mit schwarzhumoriger Oldschool-Action kombiniert wird. Der weitere positive Aspekt ist im Grunde, dass hier mal nicht die üblichen notgeilen und nervigen Teenager verwurstet werden und alles auf ein Final Girl hinzielt, sondern der Ex-Marine den Mutanten in guter alter Rambo-Manier die Ärsche bis zur Schädeldecke aufreißt und das Kunstblut in alle Himmelsrichtungen spritzt.
My Bloody Valentine 3D / US / 2009
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Diese Neuverfilmung steht dem Original in so gut wie nichts nach.
Die Handlung ist in den Grundzügen gleichgeblieben, doch einige Abweichungen überraschen auch den Kenner des Originals.
Der Killer ist in seiner Inszenierung top, da seine Minenarbeiter-Montur bzw. die Maskierung sinnig sind, sowie auch die Verwendung der Spitzhacke, die trotz vorwiegendem Einsatz, für variable Kills sorgt, die durch die 3D-Technik noch intensiver rüberkommen.
Die Slasher-typische Handlung wird stramm erzählt und das Whodunit-Rätsel bietet lange genug Spannung im oberen Mittelfeld.
Die Settings wissen zu überzeugen, die Atmosphäre ist düster, die Darsteller sind solide und die Zeichnung ihrer Figuren erträglich.
Die Auflösung fand ich in dem Rahmen aber etwas zu viel des guten.
Bite / CA / 2015
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BITE ist auch wieder ein schwierig zu bewertender Film für mich, da es eine Menge abzuwägen gibt. Was mir besonders sauer aufstößt, ist das unlogische Verhalten diverser Figuren.
Dass Casey (ELMA BEGOVIC) bspw. lieber die telefonische Ferndiagnose eines Apothekers einholt, anstatt einem Arzt einen Besuch abzustatten. Oder, dass der Verlobte über einen längeren Zeitraum keinen Kontakt zu seiner Baldigen aufnimmt, obwohl er nur ein paar Türen weiter wohnt. Oder, dass es aus der Wohnung ungemein stinken soll, sodass die Horror-Schwiegermutter durch Beschwerden auf den Plan gerufen wird. Der Horror-Schwiegermutter scheint der Gestank aber nicht unbedingt aufzufallen, obwohl sie auch nur ein paar Türen weiter wohnt. Man sieht auch nie einen anderen Hausbewohner, außer dem Hundebesitzer, dem der Gestank scheinbar auch nicht auffällt. Auch ihre Freundinnen bemerken den Gestank erst als sie in der Wohnung sind.
Nun kommt wohl das erheblichste Manko, und zwar dass die Horror-Schwiegermutter, die Freundinnen und der Verlobte durch die versiffte Bude latschen auf der Suche nach Casey. Ich wäre keine Sekunde dort geblieben und hätte sofort Kammerjäger, Seuchenbehörde und sonst wem kontaktiert.
Übrigens ist mir noch etwas aufgefallen. Normalerweise achte ich nicht penibel auf Filmfehler, doch dieser ist mir regelrecht ins Auge gesprungen. Und zwar, als die Horror-Schwiegermutter an der Tür pocht und Casey sich zu ihr zubewegt, trägt sie nur BH und Slip. Doch als sie sich von der Tür wieder wegbewegt und ins andere Zimmer geht, trägt sie plötzlich ein Nachthemd, welches sie sogar noch auszieht.
Nun ja, letztlich lasse ich mein Genre-Herz entscheiden und das sinnt wohlgesonnen auf 6 Punkte. Gründe dafür sind, weil im Flur eine unheimliche Stimmung erzeugt wird und die Wohnung zur widerwärtigen und düsteren Bruthöhle verkommt, voller rogen-artiger Insekteneier und ekligem Schleim. Auch der Body-Horror funzt gewaltig, als Casey eitrige Pickel und Pusteln bekommt, anfängt zu zucken, von oben bis unten eingesudelt ist, ätzendes Zeug reihert, Haar und Fingernägel verliert, ihre Augen per Kontaktlinsen gruseln und sie einen Stachel bekommt, der dem eines Skorpions ähnelt. Soweit ich sehen konnte, sind die FX auch allesamt handmade und deswegen besonders toll anzuschauen.
Die Schauspieler werden vor keine großen Herausforderungen gestellt, sodass man sie, als solide bezeichnen kann. ELMA BEGOVIC trägt die Hauptrolle passabel auf ihren Schultern und man nimmt ihr die dramatischen Elemente ab, die sich langsam und subtil entwickeln.
Formell erinnert BITE zwar an Werke des DAVID CRONENBERG, insbesondere an DIE FLIEGE, doch kann nicht deren Klasse in Sachen Inhalt, Dramaturgie und Intensität erreichen. Obwohl man hineininterpretieren könnte, dass sich Caseys innere Ängste aus Heirat, Nachwuchs, Haushalt und den Erwartungen der Horror-Schwiegermutter gerecht zu werden, nach außen transformieren.
Trotz all dieser Defizite, fühlte ich mich „ganz gut“ unterhalten und durch eine bitterböse Pointe, findet BITE sogar noch ein gelungenes Ende.
Lady Bloodfight - Fight for Your Life (AT: Bloodfight) / HK / 2016
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Ja, man kann LADY BLOODFIGHT gut und gerne als weibliche Version von BLOODSPORT - EINE WAHRE GESCHICHTE bezeichnen, nur dass man die schon etliche Male aufgewärmte Geschichte noch etwas ausgedünnt hat. Obwohl die Handlung durchschaubar ist, langweilt sie aber nicht.
Außerdem habe ich mir im Vorhinein schon gedacht, dass ich hier keine weltbewegende Story zu erwarten habe, weil es hier in erster Linie um die Kloppereien unter Mädels gehen wird. Das ist auch der einzige Grund, warum ich mir den Film überhaupt erst angesehen habe: Um Frauen dabei zuzuschauen, wie sie sich die Fressen polieren.
Dahingehend wurde meine Erwartung erfüllt und es wird auch ganz ordentlich zugelangt. Ob unbewaffnet oder bewaffnet, wird das Blut zum spritzen gebracht, während die bekannten Versatzstücke zu einem soliden Ganzem zusammengesetzt werden.
Erstaunlicherweise wird wenig Zeit mit Training verschwendet, damit womöglich keine Müdigkeit vorgetäuscht und es gleich ans Eingemachte gehen kann.
Die Darstellerriege schlägt sich nicht nur in den Kämpfen gut, dennoch sollte man keine Ausnahme-Schauspielkunst erwarten.
Was die Kampfkunst anbelangt, sollte man auch keine atemberaubenden Choreografie-Höhenfliege voraussetzen. Die Fights sind zwar technisch versiert und solide in Szene gesetzt, doch bleiben bodenständig.
LADY BLOODFIGHT ist beim besten Willen kein Meilenstein des Martial-Arts-Films, doch konnte mich kurzweilig unterhalten.
Das kann aber auch daran liegen, dass ich AMY JOHNSTON irgendwie mag und gerne mehr von ihr sehen würde.
Blair Witch Project (The Blair Witch Project) / US / 1999
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Dieser Film ist lange Zeit an mir vorbeigegangen, da ich vorurteilte, weil ich dachte, dass das einfach nichts für mich sein wird. Jetzt habe ich es endlich doch gewagt und bin zur Erkenntnis gekommen, dass ich mit meinem Vorurteil richtig lag.
Wenn ich 12 Jahre alt wäre und das mein erster Horrorfilm, würde ich das vielleicht noch unheimlich finden, doch heutzutage treibt mir das nur ein müdes Lächeln ins Gesicht.
Obendrein hat die Alte zum Großteil einfach nur genervt und besonders viel Engagement und/oder Cleverness haben die Filmstudenten nicht gerade unter Beweis gestellt, um aus dem Wald herauszukommen.
Dennoch will ich mal nicht so sein und investiere immerhin noch 4 Punkte, weil mir die 16mm-Optik gefällt, die Nervenzusammenbrüche nachvollziehbar sind, es dennoch immer wieder einen Vernunftmenschen gibt und das Kamera draufhalten eine plausible Erklärung findet.
The Collection - The Collector 2 (OT: The Collection) / US / 2012
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Zugegeben, die Fortsetzung hat noch mehr mit der Logik zu kämpfen als der Vorgänger. Doch das ganze Drumherum haut einfach so dermaßen rein, dass ich das als Horrorfilm-Fan mit gutem Gewissen verschmerzen kann.
Daher habe ich mich auch für die selbe Punkzahl, wie für den ersten Teil entschieden. Obwohl neben den stärkeren Schwächen in der Logik, auch die nervenzerrende Spannung des Erstlings nicht erreicht wird.
Dennoch schafft es das Sequel in etlichen Momenten die Nerven zu kitzeln und verdammt packend zu sein.
Hundertprozentig ernstnehmen kann man das alles zwar nicht, doch damit ist nicht gemeint, dass kein ernstzunehmendes Szenario aufgebaut werden kann oder der Film unfreiwillig komisch ist. Sondern das alles viel zu übertrieben ist, um den Selbstzweck zu dienen.
Beispielsweise die Söldner, die ohne Taktik und Strategie in das verlassene Hotel spazieren, dessen Name nicht die einzige Anspielung auf DARIO ARGENTO ist, und den einzigen Überlebenden des Sammlers mitschleppen. Oder, dass nachdem auf den Obdachlosen geschossen wird, in Sekundenbruchteilen die Bullen vor Ort sind. Und um nochmal auf sich aufmerksam zu machen, auf einen Bullen geschossen wird.
Doch die Haspel-Szene im Underground-Club, die Hirntoten im Keller, die fiesen und abwechslungsreichen Fallen überall, die Irre, die Skulpturen aus menschlichen Körperteilen in Schaukästen, die düstere und dreckige Atmosphäre, die knappe Laufzeit, und dass der Sammler auch in Selbstverteidigung geübt ist, machen THE COLLECTION - THE COLLECTOR 2 in der Uncut-Fassung zum kurzweiligen und unterhaltsamen Gore-Fest, wenn man die entsprechende Affinität mitbringt.
Mehr als ein atmosphärisches, voller Anspielungen vollgepumptes und kurzweiliges Gore-Fest will dieser Film auch nicht sein. Hätte man sich mehr Mühe bei der Story gegeben, Hintergrund geschaffen, Charaktere besser beleuchtet und ein aufklärendes Ende geliefert, wären 10 Punkte für mich bestimmt drin gewesen.
Headshot / ID / 2016
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Die Story ist, als durchaus solide zu bezeichnen, auch wenn sie in Sachen Originalität und Innovativität das Rad letztlich nicht neu erfindet. Durch einen eigenwilligen Erzählstil wird versucht, diese fehlenden Eigenschaften auszugleichen. Das funktioniert auch ganz gut, denn lange Zeit steigt man nicht dahinter, blickt nicht durch und weiß nicht, wohin die Reise geht. Das hängt wohl auch damit zusammen, dass es dem Hauptprotagonisten genauso ergeht, da er an Gedächtnisverlust leidet und seine Erinnerung nur bruchstückhaft zurückkommt.
Dieser eigenwillige Erzählstil führt aber auch dazu, dass manche Handlungselemente eher schwach miteinander verknüpft werden, da zwischen Romanze, Drama und knallhartem Action-Thriller hin und her gesprungen wird. Letztlich empfand ich sogar, dass wichtige Elemente nur knapp abgehandelt, während unnötige unnötig in die Länge gezogen werden. Auch die Beziehung zwischen dem gestrandeten Amnesie-Patienten Ishmael (IKO UWAIS) und der jungen Ärztin Ailin (CHELSEA ISLAN) trägt Hals über Kopf Früchte. Doch durch ihre nette und unschuldige Art, schließt man Ailin auch direkt ins Herz, Und da Ishmael keinen anderen als sie hat, will ich das nicht so eng sehen.
Trotz des eigenwilligen Erzählstils, der einem nicht so schnell hinter die Fassade blicken lässt, will meines Erachtens nicht so recht Spannung aufkommen und gelegentlich wird der Geschichte der Drive genommen. Dennoch ist das Ganze interessant genug, um nicht zu langweilen.
Das mag wohl auch am starken Cast liegen, bei dem die Charakterzeichnung aber eher oberflächlich bleibt, da sich vordergründig auf andere Dinge konzentriert wird.
Besonders hervorzuheben ist der Hauptantagonist Lee (SUNNY PENG) als Vater aus der Hölle, von dem in jeder seiner Szenen eine unberechenbare Bedrohlichkeit und tatsächlich eine diabolische Macht ausgeht.
Nun will ich aber endlich auf die Action zu sprechen kommen, denn diese ist wie erwartet atemberaubend und Physis verschleißend choreografiert. Jede Menge Nahkämpfe, ob unbewaffnet oder bewaffnet, ob mit Schuss-, Hieb- und/oder Stichwaffen oder, was sonst noch in der Gegend herumliegt und als Waffe zweckentfremdet werden kann, kommt zum Einsatz. Vor nichts und niemanden wird zurückgeschreckt, auch vor Zivilisten nicht, bei einem gnadenlosen Massaker im Reisebus. Bei Schießereien werden ganze Magazine entleert, bis einer völlig durchsiebt endlich zu Boden fällt. Diese Overkills haben beinahe schon Comic-Charakter und haben mir deswegen besonders gut gefallen. Leider kamen neben handgemachten Effekten, auch computergenerierte zum Einsatz, die das Gesamtbild etwas schmälern.
Apropos Bild: Das ist nämlich entsprechend dem Härtegrad dreckig und düster und unterstreicht die unerbittlichen Gemetzel stimmig, die hin und wieder sogar etwas schwarzhumorig ausfallen.
Leider ist man bei diesen Szenen dem Trend gefolgt, Dynamik per Shaky Cam erzeugen zu wollen, was meiner Meinung nach nicht klappt, sondern nur nervt und Hektik verursacht.
Zum Ausgleich wissen aber die Lokationen der Auseinandersetzungen durch den Abwechslungsreichtum zu gefallen.