999CINEASTOR666 - Kommentare

Alle Kommentare von 999CINEASTOR666

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    https://www.queer.de/detail.php?article_id=31800

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      999CINEASTOR666 25.08.2018, 13:08 Geändert 29.08.2018, 20:10

      I Am a Hero - Ich bin der Held der Zombie-Welt (OT: I Am a Hero) / JP / 2015

      >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

      Diese Manga-Realverfilmung beinhaltet auf jeden Fall einige fetzige Ideen, doch leider ist die Story drum herum recht fade, mindestens eine halbe Stunde zu lang und erinnert stark an THE WALKING DEAD sowie später an ZOMBIE/DAWN OF THE DEAD, als ein Outlet-Center geplündert wird. Außerdem konnten mich die Protagonisten nicht wirklich catchen.
      Dennoch kann der Streifen bei einigen Dingen punkten. Zum Beispiel bei einigen Actionszenen, dem Makeup und dem Großteil an Computereffekten.
      Auch die Darstellung der mit dem ZQN-Virus Infizierten (nicht Zombies) ist gelungen. Ihre verbeulten, mit schwarzen Adern durchzogenen, pulsierenden Fratzen schinden Eindruck. Auch dass sich die Infizierten ohne dieses und jenes Körperteil unberechenbar rasend aufführen, wie vom Teufel besessene Brezeln verbiegen und in den letzten Momenten ihrer Leben verharren, ist schneidig.
      Trotzdem sind wohl die größten Probleme, welche ich mit diesem Film hatte/habe, die Symbiose von Horror, Dramaturgie und Humor. Da es dem Film meines Erachtens nicht gelingt, diese Symbiose hinzubekommen. Und dass die Wandlung vom pazifistischen Loser zum heldenhaft-schießwütigen Retter in der Not für zahlreiche Ruhepausen verantwortlich ist, die zum Gähnen verführen.
      Das Finale hätte gut und gerne noch ein paar Punkte rausholen können, als eine Schrotflinte in einer Tiefgarage für etliche zerplatzte Schädel und dementsprechend Leichenberge sorgt. Doch leider hat man bei diesem Massaker auf computergenerierte Effekte gesetzt, was mir als Fan von handgemachten sauer aufstößt.

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        999CINEASTOR666 21.08.2018, 07:26 Geändert 31.08.2018, 18:30

        Cabin of the Damned - Die Dämonen sind los (OT: Tarnation) / AU / 2017

        >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

        CABIN OF THE DAMNED ist eine Hommage wie Persiflage auf TANZ DER TEUFEL, bei der man deutlich den körperbetont-weiblichen Einfluss bemerkt.
        Die charmante Unbeholfenheit kann leider nicht über die etlichen Durststrecken hinweghelfen, die wohl daher rühren, dass es am roten Faden mangelt und die flachen Witzchen keine erfrischenden Wasserlöcher hergeben, während man sich dilettantisch am Zitieren versucht.
        Vielleicht liegt es aber auch daran, dass die Figur der overactenden Hauptdarstellerin eher unsympathisch rüberkommt. Auch der restliche Cast hinterlässt keinen bleibenden positiven Eindruck.
        Worüber man sich aber scheckig lachen kann, ist der lächerliche Oberdämon. Dabei handelt es sich nämlich um eine Frau, mit Einhorn-Maske und Engelsflügeln. /o\
        Wenn die Gags schon nicht hinhauen, hätte etwas Ernsthaftigkeit bei der Dämonen-Gestaltung und mehr Gore- und Splatter-Einlagen das Ganze immens aufgewertet. Etwas Gekröse gibt es zwar zu bestaunen, aber nichts, was den Gorehound hinterm Ofen hervorlockt.
        Über die gesamte Laufzeit gesehen, fehlt es an kreativen Ideen, deswegen geht dem Treiben gelegentlich die Puste aus. Dennoch will ich nicht die vorhandenen kreativen Ideen untern Tisch fallen lassen, die mich noch zu dieser Bewertung bewegten.

        3,5 boxende Känguru-Kadaver.

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          999CINEASTOR666 21.08.2018, 07:03 Geändert 21.08.2018, 08:13

          Snake Outta Compton / US / 2018

          >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

          Spoof-Komödien sind schon ein Fall für sich selbst. Wenn sich auf das Verarschen eines Films beschränkt wird, kann was anständiges bei rumkommen. Doch wenn versucht wird mehrere Filme zu verarschen und daraus eine Handlung zu zimmern, endet es meist in einem heillosen Durcheinander. Das soll nicht bedeuten, dass SNAKE OUTTA COMPTON keinen roten Faden folgt, doch das Drumherum ist schon ziemlich chaotisch.
          Direkt zu Anfang gibt es eine Referenz zu SNAKES ON A PLANE. Fürs nette Wortspiel hält STRAIGHT OUTTA COMPTON her. Eine Anspielung auf Steve Urkel (JALEEL WHITE) aus der Kultsitcom ALLE UNTER EINEM DACH darf natürlich auch nicht fehlen. Zu guter Letzt haben wir den korrupten, schwarzen Cop, der den weißen Rookie striezt à la TRAINING DAY.
          Trotz aller Unbeholfenheit, ist das Ganze recht kurzweilig und beweist gelegentlich Kreativität. Außerdem ist die Parodie auf dieses und jenes hier und da wirklich gelungen. Sodass ich mich zum Durchschnitt hinreißen lasse, auch wenn es zwischendrin viel nerviges und/oder peinliches Gelaber gibt und vorm Ziel verendende Gags.
          Die Effekte sind auf dem Niveau eines Creature Features aus dem B- bis C-Sektor. Doch ein paar passable Actionszenen sind vertreten. Dennoch sollte man keine Gewaltexzesse erwarten, da SNAKE OUTTA COMPTON mehr Wert darauf legt, Comedy sein zu wollen als blutiger Tierhorror.

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            999CINEASTOR666 17.08.2018, 16:21 Geändert 01.04.2021, 18:59
            über Revenge

            Revenge / FR / 2017

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            Die Jagd hat begonnen! Doch wer jagt hier eigentlich wem?
            Wüst-comicesker Rape'n'Revenge-Reißer aus France, der auf Realismus pfeift, um genauso unerbittlich wie die brennende Sonne zu sein, wenn die zur Zähheit gebrandmarkte Rambolina ihre ruinierte Tempelanlage von Bikini-Model-Körper im Dreck wälzt, während der Peyote-Trip am Abklingen ist.
            Wie es der Filmtitel eventuell schon andeutet, legt REVENGE den augenzwinkernden Fokus vehement auf blutige Rache, d. h. dass die Vergewaltigung kurz und knapp sowie implizit ausfällt. Doch, was REVENGE von seinem Genre-Kollegium ein klein wenig abhebt, ist, dass der Vergeltungsschlag zusätzlich im Survival-Modus läuft.
            Visuelle Spielfreude und ein wummernder Electro-Score geben dem viehischen und durchaus spannungsgeladenen Treiben staubigen Style, der über die Substanz herrscht, damit Shots auf Pfirsichbäckchen sowie Splatter- und bluttriefende Ekel-Einschübe in hipstermäßiger Musikclip-Ästhetik flashen, bis der unterhaltsam-überzogene Geschlechterkampf in ein Blutbad-Showdown nackter Gender-Gewalt kulminiert.
            CORALIE FARGEAT quetscht bei ihrem Langspielfilm-Debüt ordentlich die Blutbeutel aus und lässt mich auf mehr blutige Häppchen hoffen.

            7,5 mexikanische Bierchen am Swimming Pool auf die #MeToo-Debatte.

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              999CINEASTOR666 16.08.2018, 18:22 Geändert 25.08.2018, 14:04

              The Frighteners - Herr der Geister (OT: The Frighteners / AT: Robert Zemeckis Presents: The Frighteners / God Access Ghost Big) / NZ/US / 1996

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              Wie mein sehr geschätzter Kollege expendable87 bereits (be)schrieb, treffen hier GHOSTBUSTERS - DIE GEISTERJÄGER, GHOST - NACHRICHT VON SAM, FULL METAL JACKET und NATURAL BORN KILLERS aufeinander.
              Dieses Zusammentreffen ergibt eine unterhaltsame Horror-Komödie, die sich mehr auf Komödie, als auf Horror konzentriert. Obwohl sich mehr auf Komik, als auf Grusel konzentriert wird, habe ich mich nicht schlappgelacht. Dennoch ist die Atmosphäre amüsant und die Protagonisten sympathisch genug, damit gelegentlich ein Schmunzler drin ist.
              Generell sind Pro- und Antagonisten gut gewählt, ob MICHAEL J. FOX als schlitzohriger Geisterjäger oder JEFFREY COMBS als schmierig-zwielichtiger FBI-Agent oder JAKE BUSEY als emsiger Serienkiller-Geist in Sensenmann-Kutte oder DEE WALLACE-STONE als psychotische Beihelferin oder R. LEE ERMEY, bei seinen eng an seine Rolle des Gunnery Sergeant Hartman aus FULL METAL JACKET angelehnten Auftritten. Auch PETER JACKSON selbst hat sich beim DC einen Cameo gegönnt, und zwar als Punk, der dem Geisterjäger den Mittelfinger zeigt.
              Dass das Ganze dermaßen kurzweilig ist liegt daran, dass diverse Genres stimmig gemixt werden und eine reichhaltige Story ergeben, die nicht zu überfrachtet wirkt.
              Auch die Spezialeffekte sind sehr ansehnlich und von verstaubt weit entfernt. Da ich selbst bei aktuellen Blockbustern ähnlich gelagerte, wenn nicht sogar qualitativ minderwertigere FX gesehen habe.
              Der Soundtrack von DANNY ELFMAN unterstreicht jegliches Geschehnis treffend und sorgt für die richtige Stimmung.
              Um ein hohes Tempo vorzulegen, wird auf Tiefe und ausgiebig erzählte Handlungsstränge verzichtet. Doch mir hat das nicht viel ausgemacht, da ich denke, dass es dem Film eh um etwas anderes geht.
              Etwas frecher, derber und ruppiger hätte er gerne sein können. Doch was man nicht alles tut, um der breiten Masse zu gefallen? (!)

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                999CINEASTOR666 15.08.2018, 17:47 Geändert 27.07.2019, 18:04

                Downrange - Die Zielscheibe bist du! (OT: Downrange) / JP/US/ 2017

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                Die Prämisse des neuesten Flix' des Regisseurs RYŪHEI KITAMURA (VERSUS - FÜRCHTE DEINEN GEGNER, CLIVE BARKER’S MIDNIGHT MEAT TRAIN - MITTERNACHTSFLEISCHZUG, NO ONE LIVES - KEINER ÜBERLEBT!) könnte kaum einfacher sein, doch holt meines Erachtens nahezu das Bestmögliche aus dem minimalistischen Szenario heraus – zumindest um die niederen Bedürfnisse des Gorehounds zu befriedigen.
                Das soll genau genommen heißen, dass kein großer Wert auf Figurenzeichnung gelegt wird. Im Laufe der Zeit bekommen zwar einige skizzenhafte Backgrounds, doch das Aufbauen eines persönlichen Bezuges bleibt weiterhin marginal.
                Des Weiteren wird das Potential parabolisch zu sein und/oder Kritik zu üben nicht genutzt, bspw. am Waffenmissbrauch und eventuellem, unbehandeltem Kriegsheimkehrer-Traumata – denn die Beweggründe des Snipers bleiben unangetastet.
                Im Gegenzug geht das Outdoor-Kammerspiel aber schnell zur Sache, als eine vermeintliche Reifenpanne eine zusammengewürfelte Fahrgemeinschaft zwingt, bei glühender Hitze auf einer verlassenen Landstraße haltzumachen, nicht ahnend, dass sie ein geduldiger, spielfreudiger und erbarmungsloser Scharfschütze im Visier hat, der für splattrige Einschüsse sorgt.
                DOWNRANGE - DIE ZIELSCHEIBE BIST DU! ist ein Survival-Thriller, der durch visuelle Spielereien und dynamische Kamerafahrten Style und Raum bekommt und ein kurzweiliges und konsequentes Terror-Stück generiert. Auch weil die Protagonisten mögliche Szenarien durchdenken, sich etwas einfallen lassen und versuchen der aussichtslos erscheinenden Situation Herr zu werden und sich dementsprechend zur Wehr zu setzen, anstatt dümmliches und sich irrational verhaltenes Kanonenfutter herzugeben.
                Das Adrenalinlevel setzt zwar keine neuen Maßstäbe, doch ein passabler Spannungsbogen ist beinahe durchgängig wahrnehmbar. Außerdem rundet das zynische Ende das sadistische Unterfangen gelungen ab, sodass ich zur Erkenntnis gekommen bin, dass es sich zwar um kein Meisterwerk handelt, aber um einen blutigen Happen, den der Genre-Gourmet durchaus goutieren kann.

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                  999CINEASTOR666 14.08.2018, 16:55 Geändert 01.08.2022, 09:44

                  Profondo Rosso - Die Farbe des Todes (OT: Profondo Rosso / AT: Deep Red / Suspiria 2 / Suspiria Part 2 / The Deep Red Hatchet Murders / The Hatchet Murders / Profoundly Red / Dripping Deep Red / Deep Red Gore) / IT / 1975

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                  Selbst bei den höheren Bewertungen und Kommentaren, die diesen Film als Meisterwerk bezeichnen, liest man von einer lächerlichen Handlung samt Längen und unlogischen Stolpersteinen. Anscheinend gewichten diese Rezensenten diese Mängel nur nicht dermaßen erheblich wie ich. Doch summiert waren es mir einfach zu viele Ungereimtheiten – obgleich der schicken Settings, des schnieken Interieurs und Dekors, der raffinierten Kamerafahrten, der stilisierten Mord-Szenarien, den gruseligen Puppen und des GOBLIN-Soundtracks.
                  Vor diesem Film drehte DARIO ARGENTO die sogenannte Tier-Trilogie, von der ich bisher leider nur den ersten Teil gesehen habe, DAS GEHEIMNIS DER SCHWARZEN HANDSCHUHE.
                  Ich erwähne das, weil mich ROSSO - DIE FARBE DES TODES konzeptionell an das sehenswerte Erstlingswerk des Regisseurs erinnert hat.
                  So wird ein Mord beobachtet und dem Beobachter lässt ein Erinnerungsfetzen nicht los. Darum begibt er sich blauäugig-risikobereit auf langwierige und mäßig spannende Tätersuche, voller hölzerner Beliebigkeiten, offensichtlicher falscher Fährten, haarsträubenden Zufällen und irrationalem Verhaltensweisen.
                  Allein die Ambition hinter der Tätersuche wollte sich mir nicht erschließen und vor allem, hat er sie so gut wie im Alleingang bewältigt – also ohne Hilfe der Polizei oder der Polizei behilflich zu sein.
                  Verwundert war ich auch darüber, dass der/die KillerIn nur einmal versuchte, den Hauptprotagonisten ums Eck zu bringen, obwohl der/die KillerIn letztlich viel mehr Möglichkeiten geboten wären sind.
                  Hinzu kommt noch, dass der GOBLIN-Soundtrack zwar mal wieder exquisit ist, doch oftmals unpassend eingesetzt wird.
                  Ebenso unpassend empfand ich, die gelegentlich albern-humorvollen Einlagen, die der Ernsthaftigkeit des Gesamtbildes schadeten.
                  Ich bin zwar nicht darauf gekommen, wer hinter der Mordserie steckt, aber vom Hocker hat mich die Auflösung nicht gerissen. Vielleicht, weil mich das Motiv nicht verblüfft zurückgelassen hat?

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                    999CINEASTOR666 12.08.2018, 21:15 Geändert 16.09.2018, 04:09

                    Rings - Das Böse ist zurück (OT: Rings / AT: The Ring 3 / The Ring 3D) / US / 2017

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                    Bisher habe ich leider nur das Ami-Remake gesehen. Da dass aber Ewigkeiten her ist, kann ich mich an so gut wie nichts erinnern und kann deswegen auch keine Vergleiche mehr ziehen.
                    Da es sich bei RINGS - DAS BÖSE IST ZURÜCK bereits um das zweite Sequel des Ami-Remakes handelt, wäre es vielleicht von Vorteil gewesen, das Ami-Remake und das erste Sequel im Vorfeld anzusehen. Doch ich hatte einfach Bock, das neueste Werk, um das in den Brunnen gefallene Kind zu sehen.
                    Auch wenn die Bilder düster-grünlich gehalten sind, wirkt das Geschehen eher weniger spooky als vielleicht beabsichtigt.
                    Die erste Hälfte ist ja noch ganz interessant und hat das Gefühl erweckt, dass es nur bis noch besser werden kann. Doch spätestens, als Julia (MATILDA ANNA INGRID LUTZ) und ihr Freund Holt (ALEX ROE) Visionen hinterherjagen, in Sacramento Valley eintreffen und die Einheimischen ausquetschen, wird es lahm, klischiert und vorhersehbar.
                    Blutgefrierene Schockeffekte hat man sich auch erspart und Hintergründe um eine Familientragödie, entmystifizieren Samara (BONNIE MORGAN) teils.
                    Die finale Wiedergeburts-Wendung, die natürlich nur ein weiteres Sequel möglich machen soll, fand ich aber nicht übel.

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                      999CINEASTOR666 12.08.2018, 18:13 Geändert 27.07.2019, 18:11

                      Wenn Du krepierst - lebe ich (OT: Autostop rosso sangue / AT: Wenn Du krepierst, lebe ich! / Der Todes-Trip / Death Drive / Hitch-Hike / Hitchhike: Last House on the Left / Hitch Hike / Blood-Red Hitchhiking / The Naked Prey) / IT / 1977

                      >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

                      Garstige 70er-Ausbeute, deren dürre und gelegentlich vom Tempo gedrosselt erzählte Handlung, die man als Konglomerat aus Ehedrama, Spaghetti-Western auf dem Highway und Entführungs-, Psycho- sowie Rape'n'Revenge-Thriller bezeichnen könnte, als Spannungsfilm eher durchschnittlich ist und mit voller Absicht keine wirklichen Sympathieträger hat.
                      Doch auf all das sei geschissen, da diesem Exploiter aus allen Ritzen der Zynismus trieft, wenn er bspw. geschmacklos gesellschaftliche Randgruppen denunziert.
                      Außerdem geben sich DAVID HESS (DAS LETZTE HAUS LINKS) und FRANCO NERO (DJANGO), als sadistische Macho-Arschlöcher die schäbige Klinke in die bevorzugt zur Flasche greifende Hand, während CORINNE CLÉRY (DIE GESCHICHTE DER O), als kratzbürstig-devotes Objekt der schamlosen Begierde zwischen die demütigenden Fronten gerät, bei einem dreckigen Psychoterror-Roadtrip der kaputten Charakterstudien, durch die idyllischen, nordkalifornischen Berge, die sich hier in den Abruzzen befinden und den Kontrast bilden zum boshaften Geschehen.
                      Als Klimax führt der konsequent niederträchtige Schlussakkord vor Augen, wie unerträglich dysfunktional diese Beziehung war, und verpasst selbst den politisch nicht ganz korrekten Zuschauer, einen kräftigen Tritt in die Magenkuhle, und hämmert ihm ein, dass der reißerisch-deutsche Titel Programm ist.
                      Dass ich fast vergessen habe, dass ENNIO MORRICONE den Soundtrack beisteuerte, liegt wohl daran, dass er keine besondere Wirkung auf mich hatte.

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                        999CINEASTOR666 11.08.2018, 18:36 Geändert 17.08.2018, 02:39

                        Unterwegs mit Mum (OT: The Guilt Trip / AT: My Mother's Curse) / US / 2012

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                        In UNTERWEGS MIT MUM wagen sich die bevormundene, nonstop quasselnde und intime Details in aller Öffentlichkeit ausplaudernde Mutter Joyce (BARBRA STREISAND) und ihr trockener, pragmatischer Sohnemann Andrew "Andy" Brewster (SETH ROGEN) auf einen Roadtrip quer durch die USA, bei dem sich ihr angespanntes Verhältnis nach und nach entspannt.
                        Auch wenn der Film als Komödie vermarktet wird, steht der komödiantische Aspekt eher im Hintergrund, da es vielmehr um die Mutter-Sohn-Beziehung geht, die in melancholischen und nachdenklich stimmenden Momenten dargestellt, aber dennoch oberflächlich bleibt. Trotzdem werden wohl einige Parallelen zu ihrer eigenen Mutter-Sohn-Beziehung wiedererkennen.
                        Obwohl das große Gag-Feuerwerk ausbleibt, bedeutet das nicht, dass es keine warmherzigen und skurrilen Situationen gibt, die amüsieren und/oder zum Schmunzeln verleiten.
                        Diverse ruhigere Phasen kann die vorbildliche Harmonie zwischen BARBRA STREISAND und SETH ROGEN glätten, die ein prägnantes Feelgood-Movie bewirkt. Ganz offensichtlich ist aber, dass BARBRA STREISAND ihren Filmsohn an die Wand spielt. Insbesondere in sensibleren Szenen, stellt sie ihr Können unter Beweis. Gerade diese sentimentalen Einlagen, die sich zum Schluss verdichten, sind das Salz in der Suppe und lassen die fehlenden Lacher halbwegs verschmerzen.

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                          999CINEASTOR666 10.08.2018, 22:01 Geändert 11.08.2018, 04:38

                          Hellphone - Ein teuflisches Handy (OT: Hellphone / AT: In der Highschool ist die Hölle los) / FR / 2007

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                          Etwas albern-lausbübische sowie grelle, turbulente und abgedrehte Fantasy-Horror-Komödie um ein teuflisches Handy, dass Menschen bis zum selbst herbeigeführten Tode manipuliert. Was bisweilen ziemlich bizarr ausfällt, aber nicht ungemein bluttriefend.
                          Anfangs erfüllt das teuflische Handy ungefragt relativ harmlose Wünsche, doch baldigst entwickelt es eben eine mordsmäßige Eigendynamik.
                          Schlapplachen musste ich mich zwar nicht, aber der teils Schwarze Humor beschert Amüsement.
                          Da es sich im Kern um eine Teenie-Romanze handelt, bleiben die bekannten, adoleszenten Problemchen und klischierten Rollenverteilungen nicht erspart.
                          Dass dennoch irgendwie charmante Ganze wird temporeich dargeboten und verspricht daher grotesken Kurzweil. Spannung und überraschende Wendungen bleiben aber bedauerlicherweise gänzlich aus, was das Geschehen über weite Strecken vorhersehbar macht. Daher kann ich leider nicht mehr Punkte springen lassen.

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                            999CINEASTOR666 10.08.2018, 19:42 Geändert 15.12.2018, 17:41

                            The Barn / US / 2016

                            >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

                            Man registriert die (Über)ambition und dass es sich wohl, um eine Herzensangelegenheit gehandelt haben muss. Doch leider versteift sich diese Liebeserklärung an 70er- und insbesondere 80er-Jahre-Horrorfilme zu verkopft aufs Zitieren und verzettelt sich. Anstatt eigene, frische Ideen zu servieren, werden altbekannte Motive, Muster und Klischees zur unspektakulären Masse verwurstet.
                            Dass man auf eine durchdachte Handlung, einen flotten Erzählstil, einen spürbaren Spannungsbogen und sympathische Figurenzeichnung verzichtet, tut dem Unterhaltungswert auch keinen Gefallen, wenn die bemühten Akteure ihre uninteressanten Schablonen durch jede Menge quasseligen Leerlauf stolpern lassen.
                            Das fleckige Bild, die schrillen Klamotten, die Synthie-Sounds und schrulligen Rock-Nummern haben zwar ansprechenden Retro-Charakter, können den Rest aber nur bedingt ausbügeln. Eine dichte Atmosphäre und bedrohlich-packende Stimmung werden auch nur leidlich erzeugt.
                            Ich denke, das größte Problem ist, dass es dieser Low-Buget-Hommage an Witz und Charme fehlt. Schwarzer Humor und treffsichere Gags wären dem Geschehen bestimmt zugutegekommen. Vielleicht mag für den einen oder anderen gelegentlich ein augenzwinkernder Moment dabei sein, doch ich habe bedauerlicherweise keinen bemerkt.
                            Auch die Auftritte von ARI LEHMAN – der als Jason Vorhees aus dem ersten FREITAG DER 13. bekannt wurde – und 80er-Jahre-Scream-Queen LINNEA QUIGLEY können nichts herausreißen.
                            Im letzten Drittel darf sich die Abteilung der praktischen Effekte zwar noch genüsslich austoben – insbesondere als gleich drei, anderen Streifen darstellungstechnisch entlehnten, dämonische Gestalten eine Halloween-Partygesellschaft meucheln – was zwar noch ein paar Punkte einbringt, aber nichts bietet, was man nicht schon anderswo und/oder grausamer gesehen hat. Außerdem muss man halt versuchen, wach zu bleiben, bis es so weit ist.

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                              999CINEASTOR666 08.08.2018, 19:49 Geändert 01.09.2018, 11:09

                              Westworld / US / 1973

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                              „Delos" ist ein Vergnügungspark mit drei Themenwelten, und zwar „Das europäische Mittelalter", „Das Römische Reich" und „Der Wilde Westen". D. h. dass selbst der größte Versager und/oder Feigling dort seine unausgelebten Fantasien hemmungslos verwirklichen kann als tapferer Ritter, Orgien feiernder Römer oder gefürchteter Revolverheld, ohne Rechenschaft ablegen und Konsequenzen befürchten zu müssen.
                              Wie es der Filmtitel eventuell schon andeutet, wird das Augenmerk auf den Themenpark „Westworld - Der Wilde Westen" gelegt.
                              Wir begleiten nun zwei Touristen, und zwar den zunächst skeptischen Peter Martin (RICHARD BENJAMIN) und den abgeklärten John Blane (JAMES BROLIN), die sich dank der perfekten Illusion, wie waschechte Cowboys fühlen dürfen, wenn sie im Saloon Whiskey saufen, sich mit den Damen des Hauses vergnügen, eine Kneipenschlägerei anzetteln, aus dem Gefängnis ausbrechen, Pistolenduelle ausüben usw.
                              Fürs Wohlergehen ist gesorgt, da die Themenwelten von Robotern bevölkert sind, die darauf programmiert sind, Menschen zu entertainen und nicht zu verletzen – auch die Schusswaffen sind derart präpariert.
                              Es wird sich viel Zeit für die Entdeckungsreise der Themenwelt(en) genommen, was als Zuschauer zwar beinahe ebenso aufregend ist wie für die Touristen im Film, aber kurz davor steht, sich zu ziehen. Doch da die Laufzeit knackig ist, wurde die Langatmigkeit gerade so abgewandt, mitunter auch, da mit der Zeit eine latente Gefahr wahrnehmbar ist.
                              Doch erst, als ursächlich nicht näher beschriebene Fehlfunktionen auftreten, wird die Spannungsschraube ordentlich angezogen, da es fortan "Mensch gegen Maschine" heißt.
                              Der glorreich-schwarzgekleidete Robo-Gunslinger (YUL BRYNNER), dessen Sporenriemen bedrohlich klappern, während er mit versteinerter Miene, irren Augen, den Daumen in den Gürtelschlaufen und energischen Schrittes unablässig die Verfolgung auf Peter Martin aufnimmt, spielt eine zentrale Rolle, um den Subtext der Gesellschafts-, Technologie- und Kapitalismuskritik radikal zu versinnbildlichen.
                              WESTWORLD ist ein damalig weitsichtiger und daher interessanter Genre-Mix aus Science-Fiction, Western und Action-Thriller, der seinen Klassiker- und Kultstatus verdient trägt, da man seine Wegweisung und Stilprägung deutlich bemerkt – doch meines Erachtens erzählerisch mehr Pep hätte vertragen können.

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                                999CINEASTOR666 07.08.2018, 18:42 Geändert 15.12.2018, 17:44

                                A Quiet Place / US / 2018

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                                Ein stilles Plätzchen ist ein Traum, doch wenn jeder kleinste Laut den Tod bedeuten kann, ist das ruhige Farmleben pures Grauen.
                                Ich gebe A QUIET PLACE gut gemeinte 7 Punkte, weil er hübsch bebildert ist, eine tolle ländlich-dystopische Stimmung inne hat, verdammt überzeugend gespielt wird und weil das Suspense-geladene letzte Drittel äußerst intensiv-bedrohlich sowie mitreißend-tragisch ist.
                                Doch davor ist es eben nur ein sehr "ruhiges" Familiendrama um Trostlosigkeit, Angst, Trauer und Verzweiflung, bei dem selbst Trivialitäten sowie die innerfamiliären Spannungen durch die Geräuschvermeidung und dahingehende fehlende Kommunikation eine bizarre Note bekommen – dessen Unterhaltungswert nicht besonders hoch ist.
                                Außerdem habe ich mir ständig die Frage gestellt, ob es eine kluge Entscheidung gewesen ist, kurz nach einem schweren Schicksalsschlag und zu Zeiten einer Invasion von geräuschempfindlichen Kreaturen, sich ein schreiendes Baby anzuschaffen?
                                Eine weitere Frage, die ich mir stellte ist, wo sich die Kreaturen versteckten? Denn die Protagonisten spazieren in aller Seelenruhe durch die Gegend, ohne dass man eine der Kreaturen sieht. Doch beim kleinsten Geräusch, sind sie blitzschnell vor Ort.

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                                  999CINEASTOR666 06.08.2018, 19:04 Geändert 13.08.2018, 01:55

                                  Debug - Feindliches System (OT: Debug) / CA / 2014

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                                  Der aufmerksame Zuschauer registriert flugs, dass das Buget gering gewesen sein muss. Dennoch wird meines Erachtens das Beste aus den bescheidenen Mitteln herausgeholt.
                                  Das in sterilen Weiß gehaltene Setting vermittelt futuristisch angehauchte, schlichte Eleganz und erinnerte mich ein wenig an CUBE 2: HYPERCUBE.
                                  Die Computereffekte sind zwar deutlich, als solche zu erkennen, doch gehen für eine kanadische Low-Budget-Produktion absolut in Ordnung. Es gibt auch handgemachte Gore-Einlagen, die zwar rar gesät sind, aber deftig ausfallen.
                                  Der bekannteste Name unter der Besetzung ist wohl JASON MOMOA, der die Künstliche Intelligenz Iam spielt, die ihre Rolle, als Sicherheitssystem übertreibt, als im Auftrag der Föderalen Strafvollzugsbehörde eine sechsköpfige Gruppe verurteilter Cyberkrimineller samt Aufseher das Netzwerk eines scheinbar unbemannten und havarierten Frachters von infizierten wie beschädigten Programmen befreien soll, um den Raumkreuzer zu reaktivieren, damit er wieder in Betrieb genommen werden kann.
                                  Aber auch der Rest des Casts kann überzeugen und jede Figur bekommt ihren Spleen oder einen tragischen Background, der ganz offensichtlich die Sympathiepunkte verteilen soll.
                                  Wie viele Filme über KIs, wirft auch DEBUG - FEINDLICHES SYSTEM immer wichtiger werdende Fragen auf, bei denen die Grenzen zwischen Gut und Böse verschwimmen.
                                  Avatare, die ihre martialischen Künste gegen die KI einsetzen, gibt es obendrein auch zu bestaunen.

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                                    999CINEASTOR666 05.08.2018, 16:56 Geändert 16.09.2018, 04:23

                                    La Bête - Die Bestie (OT: La Bête / AT: The Beast in Heat / The Beast / Das Biest / Death's Ecstacy) / FR / 1975

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                                    Muahahaha, ihr wollt mich doch veräppeln, oder?!
                                    Pardon, doch dieser lahm­är­schigen und albernen Sexklamotte, die nichts weiter wollte, als die damaligen Sittenwächter animalisch auf die Palme zu bringen, konnte ich beim besten Willen keinen hochtrabend-künstlerischen Anspruch entnehmen.
                                    Sexuelle Fantasien und Perversionen sollen auf plumpste Art und Weise Moralisten provozieren – ob explizit ko­pu­lie­rende Pferde, der pädophile Pfaffe, Sodomie oder die Nymphomanin, die es mit dem schwarzen Butler treibt.
                                    Damit wir uns nicht falsch verstehen, meine Bewertung spiegelt keinen Ekel, keine Abscheu wider, sondern Langeweile und Lächerlichkeit.
                                    In den 70ern gab es weitaus kontroversere Werke, die zurecht umstritten waren/sind. Von den Hardcore-Pornos jener Zeit, will ich gar nicht erst anfangen.
                                    Bizarr ist der Streifen auf jeden Fall, doch einen besonderen Unterhaltungswert konnte ich nicht extrahieren.
                                    Besonders wird es aber noch, und zwar besonders peinlich. Als nach einer knappen Stunde, die titelgebende Bestie den Bildschirm unsicher macht.
                                    Bei dieser Bestie handelt es sich nämlich, um eine riesige, triebgesteuerte Biberratte, deren erigierte Makro-Nille am Prä-ejakulieren ist, während sie eine barocke Maid durchs Dickicht hetzt, um sie zu notzüchtigen – was der holden Dame nach einer Weile sichtlich zu gefallen weiß.
                                    Unterlegt wird diese Traumsequenz von einem nervtötenden Cembalo-Geklimper, dass diese eh schon absurde Szene zum Slapstick verkommen lässt – samt maximaler Fremdschäm-Garantie.

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                                      999CINEASTOR666 04.08.2018, 13:04 Geändert 16.09.2018, 04:25

                                      Hagazussa - Der Hexenfluch (OT: Hagazussa / AT: Hagazussa: A Heathen's Curse) / DE/AU / 2017

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                                      Quälend lange Einstellungen, vorzugsweise von der Winterlandschaft des finsteren Forstes, durch die sich auch die Hauptdarstellerin phasenweise fortbewegen darf.
                                      Die gelegentlich eingestreuten morbiden und/oder verstörenden Szenen, die durch einen vortrefflichen, unheilschwanger-dröhnenden und den Bildern Symbolkraft immanieren wollenden Score untermauert werden, reißen es für mich bei Weitem nicht heraus. Da die Handlung, die man sich durch diverse Aussparungen und dem überwiegenden Verzicht aufs gesprochene Wort, mühselig selber zusammenreimen muss, nahezu unerträglich schleppend vorankommt, sodass ich regelrecht mit mir kämpfen musste, nicht vorzeitig abzubrechen, zusammenzubrechen, zu Erbrechen. (!)
                                      Mir fehlte schlichtweg die Interaktion und der dramaturgische Unterbau, die/dem man zugunsten artsy sein zu wollen, ignorierte.
                                      Oft wird der Vergleich mit THE VVITCH: A NEW-ENGLAND FOLKTALE gezogen, doch inhaltlich hat HAGAZUSSA - DER HEXENFLUCH nur rudimentär etwas mit jenem, sehenswerten Werk zu schaffen und außerdem, fehlt es dieser deutsch-österreichischen Koproduktion an deren Intensität.
                                      Wer auf außergewöhnlich sperrige Arthouse-Okkult-Horror steht und wem die Suggestion zur Symbolik zum Interpretieren hinreißt, sei HAGAZUSSA - DER HEXENFLUCH wärmstens zu empfehlen. Alle anderen sollten es sich reiflich überlegen.
                                      Selbstverständlich ist das meine subjektive Betrachtungsweise, die ohne Gewähr ist, da es auch an meiner Tagesform gelegen haben könnte. Vielleicht war ich körperlich, geistig und geistlich nicht ganz auf der Höhe und bitte um Verzeihung(!)

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                                        999CINEASTOR666 03.08.2018, 00:19 Geändert 04.08.2018, 02:11

                                        Das erstaunliche Leben des Walter Mitty (OT: The Secret Life of Walter Mitty) / US/GB / 2015

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                                        „Die Welt sehen, sich an etwas heranwagen, hinter Fassaden blicken, einander näher kommen, einander zu finden und zu fühlen. Das ist der Sinn des Lebens.“

                                        DAS ERSTAUNLICHE LEBEN DES WALTER MITTY ist nach DAS DOPPELLEBEN DES HERRN MITTY aus dem Jahr 1947 die zweite filmische Adaption der Kurzgeschichte WALTER MITTYS GEHEIMLEBEN von JAMES THURBER aus dem Jahr 1939.
                                        Da ich weder die Kurzgeschichte gelesen noch die erste filmische Adaption gesehen habe, kann ich keine Vegleiche ziehen.
                                        DAS ERSTAUNLICHE LEBEN DES WALTER MITTY ist eine Tragikomödie und medienkritische Satire, in der sich Walter Mitty (BEN STILLER) in Tagträume flüchtet, um seinem faden Leben zu entrinnen, in dem er kaum Beachtung findet. Als er sich auf eine abenteuerliche Reise begeben muss, werden die Abenteuer aus seinen Tagträumen, bald Realität.
                                        Selbstverständlich soll die Geschichte inspirierend sein. Was sie auch ist, aber leider nur spärlich, da die Lebensphilosophie am Ende zu simpel ist, für heutige Verhältnisse.
                                        Auf tragikomischer Ebene ist DAS ERSTAUNLICHE LEBEN DES WALTER MITTY auch nur Durchschnitt, da BEN STILLER die Rolle zu ernst spielt, um witzig zu sein, und weil mich das Schicksal emotional nicht wirklich ergriffen hat.
                                        Warum ich trotz dieser ernüchternden Erkenntnisse 6,5 Punkte springen lasse, liegt daran, dass die atemberaubenden Bilder der Aufbruchstimmung und des Freiheitsdrangs einen "ganz guten" Feelgood-Movie synthetisieren, auch durch die erstklassige Musikwahl.

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                                          999CINEASTOR666 02.08.2018, 02:13 Geändert 02.08.2018, 03:56

                                          Der Sex Pakt (OT: Blockers / AT: Cherries / The Pact / Cock Blockers) / US / 2018

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                                          DER SEX PAKT lebt von seinem sympathischen Hauptcast und schafft es sogar, Obszönität humorvoll sein zu lassen, während die gesellschaftliche Doppelmoral aufs Korn genommen wird, um Genderegalität zu festigen.
                                          Auch wenn die Formel bewährt ist, nicht jede Zote zieht und Klischees nicht ausbleiben, ist der pflichtbewusste Weg mit zumeist treffsicheren Gags frivol gepflastert, bis zum berührenden Ziel der Läuterung.
                                          Wie es der Filmtitel eventuell schon andeutet, gehen diverse Kalauer unter die Gürtellinie, doch sind größtenteils nicht dermaßen plump, dass der Streifen zur Kaviar-Klamotte verkommt.
                                          Wer mit etwas derberen Humor nichts anfangen kann, sollte die Finger von DER SEX PAKT lassen.

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                                            999CINEASTOR666 02.08.2018, 01:14 Geändert 02.08.2018, 02:49

                                            Man lernt nie aus (OT: The Intern) / US / 2015

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                                            In MAN LERNT NIE AUS stellt ROBERT DE NIRO unter Beweis, was für ein grandioser Schauspieler er doch ist, da er hier seit langem eine Rolle übernimmt, die seinem Alter angemessen ist - anstatt den nölenden Kasper zu geben. Drum wirkt er als altersweiser, lernwilliger Philanthrop auch gleich eine ganze Ecke sympathischer, während er die anfängliche Skepsis seiner Vorgesetzten oldschool überwindet, eine ungewöhnliche Beziehung samt Wohlfühlerlebis entsteht und er zur wertgeschätzten Groß-Vaterfigur wird.
                                            Natürlich ist das Ganze butterweich-gespült und ohne jegliche Ecken und Kanten inszeniert, trotz kritischer Untertöne. Denn es ist eben ein Feelgood-Movie, das die Stimmung warmherzig und charmant anhebt und trotz zwei-stündiger Laufzeit, kurzweilig daherkommt.
                                            Manchmal kommt so etwas Aufrichtiges einfach sehr gelegen.

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                                              999CINEASTOR666 01.08.2018, 02:46 Geändert 03.08.2018, 03:24

                                              Black Dynamite / US / 2009

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                                              BLACK DYNAMITE ist eine einfallsreiche und liebevoll verbeugende Hommage wie Persiflage auf das Blaxploitation-Genre, das seine Blütezeit in den 70er-Jahren feierte - deswegen ist die Aufmachung auch retro gehalten.
                                              Körniges Bildmaterial, eigenwillige Montagen, grobe Zooms, Bildunschärfen, dilettantische Bildausschnitte, ein im Bild hängendes Mikro, Splitscreens, Afros, Schnauzbärte, scheußliche Mode und dergleichen, sind schlichtweg Sahnehäubchen, die mit treffsicheren Gags einhergehen.
                                              Die Story ist komplett auf Comedy getrimmt, annähernd ernstere Töne werden sofort over the top verrissen, da lieber geschickt Klischees durch den Kakao gezogen werden und überspitzt mit ihnen gespielt wird. Obendrein beschreibt der soulig-groovige Soundtrack den Großteil des Geschehens äußerst skurril.
                                              Die Assoziationskette, die zur Aufdeckung der Verschwörung beiträgt, ist dermaßen abstrus, dass ich aus dem Lachen kaum herausgekommen bin.
                                              BLACK DYNAMITE hätte das Potential gehabt ein Lieblingsfilm zu werden, doch wenn schon auf dicke Hose gemacht wird, hätte es sexploitativer zur Sache gehen müssen, in Form von nackter Haut. Und wenn schon per Kung Fu alles und jeder zu Kleinholz verarbeitet wird, hätte die Gewalt ruhig härter sein können, wie z. B. bei STORY OF RICKY.

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                                                999CINEASTOR666 31.07.2018, 03:57 Geändert 31.07.2018, 04:06

                                                Docteur Knock - Ein Arzt mit gewissen Nebenwirkungen (OT: Knock) / FR/BE / 2017

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                                                Ich konnte lange Zeit nichts mit dem Film anfangen, da es hier um einen ehemaligen Gauner geht, der nun in der Provinz betrügerisch praktiziert, indem er die Dorfbewohner zu Hypochondern macht, um ihnen das Geld aus der Tasche zu ziehen.
                                                Nun wird versucht diese Prämisse humorvoll und den betrügerischen Arzt sympathisch darzustellen, doch da mir diese unlauteren Methoden gegen den Strich gehen, war mir nicht zum Lachen zumute, trotz der Gabe der Manipulation und seiner Überredungskünste.
                                                Doch mit fortwährender Laufzeit ist das Eis gebrochen, da sich der Arzt als geläutert herausstellt und sich von den dunklen Kapiteln seiner Vergangenheit befreien will.
                                                Außerdem wandelt sich sein Charme in Herzenswärme, da es den Dorfbewohnern baldigst tatsächlich besser geht, da sie sich einen gesunden Lebensstil dank ihm aneigneten - und er sein unredlich verdientes Geld einer besonderen Dame als Herzblut hingibt.
                                                Scheinbar habe ich die Satire auf Hypochondrie gänzlich zu ernst genommen. Dennoch halten sich die großen Lacher letzten Endes arg in Grenzen, nur ein paar schrullige Nebencharaktere sind zaghaft amüsant.
                                                Was mich nun doch zu einer Bewertung von 5,5 Punkten bewegte ist, die bittere Liebesgeschichte, weil sie mich ergriff und ich den Tränen nahe war.

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                                                  999CINEASTOR666 31.07.2018, 01:35 Geändert 16.09.2018, 04:36

                                                  Sweet Home (OT: Sweet Home) / ES/PL / 2015

                                                  >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

                                                  Die Prämisse ist, als Home Invasion- Thriller zu bezeichnen, auch wenn es genau genommen nicht das Zuhause der Hauptprotagonisten ist.
                                                  Ich dachte anfangs, dass es sich um das nächste 08/15-Werk handelt, doch wurde positiv überrascht, da man sich etwas einfallen lassen hat. Was man sich einfallen lassen hat, revolutioniert zwar nicht die Filmgeschichte, aber gestaltet das klaustrophobische Szenario abwechslungsreich und unterhaltsam.
                                                  Da die Laufzeit relativ kurz ist, werden die Figuren nur aufs Nötigste charakterisiert, was selbstverständlich den emotionalen Bezug zu ihnen schadet. Dennoch sind sie sympathisch genug, dass man seicht mitfiebern kann.
                                                  Da die Laufzeit relativ kurz ist, geht es flugs zur Sache und das phasenweise äußerst spannende Katz-und-Maus-Spiel wird nie langweilig.
                                                  Insbesondere als der, als Kammerjäger getarnte Gentrifizierungs-Liquidator auf der Bildfläche erscheint, geht nochmal ordentlich die Lutzi ab, bis zum dramatischen Finale.
                                                  Die rar gesäten Gore-Einlagen sind gut gemacht, doch hätten gut und gerne höher frequentiert sein können.
                                                  Der Grund, warum mir SWEET HOME so gefällt, könnte die bedrückende und bedrohliche Atmosphäre gewesen sein, die durch die in gelb-bräunlich gehaltenen Bilder entsteht, die an BLUTGERICHT IN TEXAS erinnern. Außerdem die generelle Referenz zu 70er-, 80er-Jahre Horrorfilmen, die auch Score-technisch zum Tragen kommt – und an der ansehnlichen Hauptdarstellerin INGRID GARCíA JONSSON, deren Figur sich ordentlich zur Wehr setzt.
                                                  Das größte Manko des Films ist wohl die geringe Laufzeit, da dadurch ziemlich gehetzt wird und dadurch Löcher in der Logik aufreißen und sich auch Horrorfilm-Klischees auftun. Das nimmt zwar Einfluss auf meine Bewertung, wiegt für mich aber nicht so schwer auf, dass ich in mittelmäßige oder gar noch niedrigere Bereiche absteigen müsste.
                                                  Eine (20-minütige) längere Laufzeit wäre bestimmt von Vorteil gewesen, um die Figuren besser zu charakterisieren und um die Story bzw. einzelne Segmente gelungener ausarbeiten zu können.
                                                  Davon abgesehen, dass ich generell ein Sympathisant des Subgenres bin, mag meine Bewertung vielleicht etwas hochgestochen sein. Vermutlich, weil ich in letzter Zeit so viele Gurken gesehen habe, die meine Erwartungshaltung senkten, und SWEET HOME mal wieder ein erquickendes Sehvergnügen, ein größtenteils stimmiges Gesamtpaket inklusive einem Hauch Sozialkritik darstellte.

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                                                    I Feel Pretty / CN/US / 2018

                                                    >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

                                                    Jedem Tierchen sein Pläsierchen!
                                                    Die (pseudo)-feministische Wohlfühl-Botschaft des liebevoll inszenierten Filmes ist, dass man auch mit etwas mehr auf den Rippen schön und begehrenswert sein kann und deswegen zu seinen Schwächen stehen und ein selbstbewusstes Auftreten haben sollte – weil niemand perfekt ist.
                                                    Da es in den USA viele beleibte Leute gibt und auch in Deutschland die Tendenz steigt, könnte man es als topaktuelles Thema und Auseinandersetzung mit sozialen Problemen bezeichnen.
                                                    AMY SCHUMER ist die perfekte Wahl – die Rolle scheint ihr auf dem Leib geschneidert zu sein. Desto sympathischer man sie findet und/oder desto mehr man mit ihrem Humor anfangen kann, desto besser wird man womöglich unterhalten.
                                                    Mich hat der Humor meist nur amüsiert, während die großen Lacher ausgeblieben sind. Gut, es gab schon einige herrliche Situationen, aber auch genauso viele peinliche.
                                                    I FEEL PRETTY ist ein Film, der wohl eher Frauen zu empfehlen ist, außer wenn Männer ihrem Verständnis für Frauen auf die Sprünge helfen wollen oder auch unter überflüssigen Pfunden leiden.

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