999CINEASTOR666 - Kommentare
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Alle Kommentare von 999CINEASTOR666
Auge um Auge (OT: La Città Sconvolta: Caccia Spietata Ai Rapitori / AT: Kidnap Syndicate / Running Guns / Dirty Deal) / IT / 1975
>>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<
Der Sohn eines steinreichen Bauunternehmers wird auf dem Weg zur Schule gekidnappt. Als Kollateralschaden wird auch der Sohn eines Mannes der Arbeiterklasse Opfer der Entführung. Da der steinreiche Bauunternehmer Ewigkeiten ums Lösegeld schachert, muss der vorlaute Sohnemann des Proletariers das Zeitliche segnen, der nun rot sieht und einen Rachefeldzug gegen das Syndikat startet.
Wie das organisierte Verbrechen und das lukrative Geschäft der Kindesentführung dargestellt wird, ist äußerst gelungen. Doch letztlich besinnt sich AUGE UM AUGE viel zu lange auf das Drama des einfachen Mannes, um einen tragischen Nährboden für hochdramatisierte Selbstjustiz zu schaffen, die insbesondere angestachelt ist, da der Polizei die Hände gebunden sind und die Verhandlungen des steinreichen Bauunternehmers tagelang andauerten.
Der Revenge-Part ist auf jeden Fall der bessere Teil des Films, dennoch hätte dieser Abschnitt mehr in die Vollen gehen können. Stellenweise hatte ich das Gefühl, dass die Handbremse angezogen ist. Dennoch reicht es mir für guten Durchschnitt aus.
American Guinea Pig: Bouquet of Guts and Gore / US / 2014
>>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<
Da ich mir vorgenommen habe, jeden gesehenen Film zu bewerten, bewerte ich auch diesen eigentlich unbewertbaren Film. Unbewertbar deswegen, weil er jenseits von Gut und Böse ist. Daher habe ich mich auch für die 5 Punkte entschieden, da diese Bewertung die Diskrepanz meines Erachtens am besten symbolisiert. Das bedeutet, dass es sich um keine übliche 5er-Bewertung handelt. Um dies zu konkretisieren, muss ich näher auf den Film eingehen, bei dem man nie außer Acht lassen sollte, dass es sich um einen Film handelt, um sich differenziert mit ihm auseinandersetzen zu können. Ich wusste im Vorfeld, worauf ich mich einlasse, und die Neugier hat mich zur Sichtung bewegt, daher bin ich bestmöglich objektiv an die Sache herangegangen.
Bei AMERICAN GUINEA PIG: BOUQUET OF GUTS AND GORE handelt es sich quasi um das Remake von GUINEA PIG - DEVIL'S EXPERIMENT aus dem Jahre 1985. Die Sinnhaftigkeit, warum solch ein abgefucktes Werk eine Neuverfilmung benötigt, sei mal dahingestellt. Denn weder dieser noch das japanische Original - das mehrere Fortsetzungen nach sich zog - haben eine legitime Daseinsberechtigung. Die Originalreihe, die Making Ofs, die Greatest Cuts' sowie die Best Ofs habe ich noch nicht gesehen, daher kann ich keine Vergleiche ziehen.
AMERICAN GUINEA PIG: BOUQUET OF GUTS AND GORE ist eine ultra-brutale und abgrundtief menschenverachtende Fake-Snuff-Extremerfahrung, die schlichtweg versucht, die letzten Mauern der Moral einzureißen, die letzten Grenzen der Ethik bewusst zu überschreiten. Die Handlung ist rudimentär, denn es geht hier vordergründig um die Zurschaustellung wie ein entführtes Mutter-Tochter-Gespann, nachdem sie Muskelrelaxantien und LSD verabreicht bekamen, systematisch gefoltert, in ihre Einzelteile zerlegt und ausgeweidet werden. Diese abscheulichen Gräueltaten werden von drei maskierten Männern auf Kameras festgehalten, während der ebenfalls maskierte Folterporno-Darsteller Regieanweisungen bekommt. Auch das US-amerikanische Remake hat mittlerweile eine Reihe nach sich gezogen, bei der AMERICAN GUINEA PIG: BOUQUET OF GUTS AND GORE den Auftakt bildet.
Nun aber zum Film selbst, der in abgegriffener VHS-Qualität daherkommt, um womöglich schwächere Gewalteinlagen kaschieren zu können, und selbstverständlich Authentizität vorgeben soll. Unterlegt werden die schrecklichen Bilder mit einem unheilschwangeren Score, der zwar zurückhaltend eingesetzt wird, doch da das Abschlachten arg wortkarg vonstattengeht, konsequent präsent ist. Die Effekte dieses ganz miesen Sickos sind größtenteils sehr gut und absolut bestialisch, das selbst der hartgesottenste Gorehound ein flaues Gefühl im Magen bekommen sollte. Ich hatte die Befürchtung, dass das Massakrieren schnell langweilig werden könnte, doch da man sich für das Mutter-Tochter-Gespann diverse und unterschiedlichste Methoden überlegte, wurde es das nicht.
Da ein Snuff-Film der Unterhaltung oder sexuellen Erregung des Zuschauers dienen soll, doch diese Intentionen auf totale Ablehnung bei mir stoßen, kann ich das nicht wertschätzen. Doch was ich speziell an AMERICAN GUINEA PIG: BOUQUET OF GUTS AND GORE "wertschätzen" kann ist, die "Intention" solch einen Film als Fake so real und grausam wie möglich zu inszenieren - denn das ist auf jeden Fall gelungen.
Wahrheit oder Pflicht (OT: Truth or Dare / AT: Blumhouse's Truth or Dare) / US / 2018
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Durchgestylter Fratzenfaschings-"Horror" für die vernetzte Itsy-Bitsy-Teenie-Weenie-Honolulu-Strand-Bikini-Fraktion.
Ich muss aber zugeben, dass ich mit einer weitaus dünneren Story gerechnet habe um das dämonisierte Kinderspiel, doch letztlich ist der Plot recht ausgewogen und nimmt sich dem Prinzip des Spiels vorbildlich an, anstatt es nur als Aufhänger zu benutzen.
Dennoch sollte man keine Höhenflüge in Sachen Innovation und Originalität erwarten, da man sich diese Attribute zum Großteil erspart hat, womöglich um das Publikum, welches ständig auf Smartphones glotzen muss und deswegen eine geringe Aufmerksamkeitsspanne hat, nicht zu sehr zu beanspruchen. Außerdem scheint WAHRHEIT ODER PFLICHT reichlich Influencer zu haben wie die FINAL DESTINATION-Filmreihe, IT FOLLOWS und vielleicht auch TÖDLICHES SPIEL - WOULD YOU RATHER?, CHEAP THRILLS und/oder 13 SINS - SPIEL DES TODES.
Diese Einflüsse bemerkt man selbstverständlich nur, wenn man sie gesehen hat.
Besonders spannend wird es auch nicht, dennoch mogelt sich der Instagram-Cast interessant genug durch das Ganze, um am Ball zu bleiben.
Wie dem Spiel(e)teufel am Ende ein Strich durch die Regularien gemacht wird, ist aber ganz schön blöd.
The Drownsman (AT: The Tub) / CA / 2014
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Ein feuchter Albtraum von einem Film ...
Eine Gruppe attraktiver Frauen taucht in diesen ein, da der Geist eines zu lange im Fruchtwasser geplanschten Frauenmörders, sie in sein nasses Grab befördern will.
So holt er sich in supranaturaler Verfahrensweise eine nach der anderen, was in aquaphobisch-surrealen Sequenzen dargeboten wird.
Das ist im Grunde nicht übel, auch die düstere Atmosphäre ist ansprechend und The Drownsman (RY BARRETT) wird effektiv creepy dargestellt und sorgt für kleinere Schocks.
Doch letztlich lahmt die schlichte Handlung stellenweise und erzeugt nur leidlich Spannung.
Außerdem konnten mich die Mädels schauspielerisch nicht wirklich überzeugen und mein Interesse an ihnen und ihren Schicksalen wecken.
Gorehounds kommen auch nicht wirklich auf ihre Kosten, denn hier ist ausnahmsweise Wasser dicker als Blut.
Dem formelhaften Finale gelingt es leider auch nicht den Film über Wasser zu halten und den Durchschnitt an Land zu ziehen.
Attack of the Killer Donuts / US / 2016
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Spätestens seit ANGRIFF DER KILLERTOMATEN weiß man, dass angriffslustige Lebensmittel nichts Brandneues sind, doch es ist immer wieder schön, solch einen Vertreter serviert zu bekommen. Da die Prämisse selbst derart skurril ist, sollte jeden im Vorfeld bewusst sein, dass es sich nur um Trash handeln kann.
Das ist ATTACK OF THE KILLER DONUTS nämlich und weiß es auch. Darum stellt sich der Streifen extra dumm, was mir zu gewollt, zu erzwungen ist, und mich größtenteils einfach nur nervte.
Die flott erzählte Story um einen Mad Scientist, dessen Chemikalie Donuts in aggressive, umher hüpfende und/oder rollende Backware verwandelt, deren Loch in der Mitte mit scharfen Zähnen ausgestattet ist, ist nicht der Rede wert.
Gespickt wird die Chose mit massig Klischees und infantiler Situationskomik, der konsequent albern-überzeichneten Figuren.
Der Gewaltgrad ist nicht sonderlich hoch. Höchstens spritzt etwas Blut, ansonsten spielen sich die Attacken meistens im Off ab.
Scheinbar hat man für die Donuts sowohl praktische als auch computergenerierte Effekte verwendet. Die handgemachten sehen anständig aus und die aus dem PC grottig.
Irgendwie werde ich auch das Gefühl nicht los, dass dieser Flick einen gewissen 50er-Jahre-Einschlag hat. Dieser Verdacht kommt vom Soundtrack auf, der mich an Rockabilly oder eher Psychobilly erinnert hat.
Scarecrow - Das Grauen endet nie (OT: Scarecrow) / US/CA / 2013
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Die Exposition weist im Grunde schon den Weg zum generisch gestalteten Abzählreim, sodass die Chose über weite Teile vorhersehbar ist. Gelegentlich hat man sich zwar dieses und jenes einfallen lassen, aber nichts, was man nicht schon anderswo so oder so ähnlich gesehen zu haben scheint.
Die Darsteller sind eigentlich gar nicht so schlecht, doch leider werden ihre klischierten Charaktere zu dümmlichen Verhalten und Dialogen genötigt. Ich habe es woanders aber schon dümmlicher erleben müssen.
Dass die digitalisierte Vogelscheuche eher wie verkohltes und mit Öl besudeltes Wurzelwerk ausschaut, sehe ich ausnahmsweise nicht so streng, da das Creature Design in Ordnung ist und sauber ins Bild eingefügt wurde. Doch dummerweise wird die Vogelscheuche nur selten effektiv bedrohlich dargestellt.
Die Settings sind abwechslungsreich und atmosphärisch ansprechend. Ob dichtes Maisfeld, verwahrlostes Farmhaus, vernebelter Wald oder Schiffswrack.
Auch einige gut gemachte praktische Effekte muss man nicht missen, doch da die negativen Aspekte bedauerlicherweise überwiegen, wie, dass es an Spannung und Intensität mangelt, bleibt mir nichts anderes übrig, als zu einem "uninteressant" zu tendieren, für diese TV-Produktion.
School of the Living Dead - Nachsitzen mit Zombies (OT: Detention of the Dead / AT: Zombie High School) / US / 2012
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BREAKFAST CLUB - DER FRÜHSTÜCKSCLUB trifft auf SHAUN OF THE DEAD.
Dieses Meeting klingt womöglich vielversprechend, doch letzlich kann diese Rom-Zom-Com, in der eine Gruppe zum Nachsitzen verdammte austauschbarer Klischeefiguren versuchen sich dem Zombie-Ausbruch in ihrer Schule zu erwehren, nur den Durchschnitt erzielen, weil die Story gelegentlich lahmt, die "tiefgründigen" Gespräche wie Fremdkörper wirken, die Charaktere mühsam Sympathiepunkte sammeln und die Gags nur selten urkomisch sind.
Dennoch handelt es sich hier um ein höchst amüsantes Filmchen, dass mit voller Absicht Klischees auf Kimme und Korn nimmt und neben einigen Tiefs, vereinzelte stärkere Momente und skurrile Situationen bietet.
Der gepflegte Gorehound kommt bedauerlicherweise nicht auf seine Spesen, denn wirklich matschig wird es nie, und Zombie-Action ist generell spärlich gesät, da sich hier mehr auf die Gruppendynamik und Psychologie der Individuen konzentriert wird, was aber nicht wirklich fachmännisch ausgearbeitet ist.
Tau / US / 2018
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Eine Taschendiebin wird zum Entführungsopfer eines stinkreichen und gelangweilten Computer-Nerds, der Ethik und Moral links liegen lässt, um die Welt zu verändern.
Da man dieses Szenario zuhauf kennt, dachte ich, da wird kein Schuh draus, doch Fehlanzeige. Denn wenn/als der Kidnapper Julia (MAIKA MONROE) mit der KI namens TAU in seiner fetzigen Bude alleine lässt, und die KI instruiert, Tests mit ihr durchzuführen und bei mangelhaften Verhalten Schmerzen zuzufügen, freunden sich Julia und die kindlich-naive, wissbegierige sowie Literatur und Musik interessierte KI an, und zumindest Julia erkennt, dass die künstliche Intelligenz und sie, ein ähnliches Schicksal haben. Und zwar wurden/werden beide von ihren Schöpfern, Erzeugern. Lebensschenkern misshandelt, was Julia umso mehr mit TAU zusammenschweißt, während sie versucht TAU die Welt zu erklären. Doch weil sie nicht alles weiß und die Praxis besser ist als die Theorie, versucht sie vehement an die Freiheit zu gelangen und TAU mitzunehmen. Ob dies gelingt ... seht selbst.
ED SKREIN und vor allem MAIKA MONROE wissen zu gefallen, genauso wie die Effekte, und TAU wächst einem irgendwann ans Herz.
Viele Filme über Künstliche Intelligenzen haben einen philosophischen Duktus. TAU auch, aber vielleicht vermittelt er ihn nicht derart subtil und filegran wie andere Vertreter, sodass manche; die die Ambition dahinter nur oberflächlich ankratzen, in manchen Momenten zur Facepalm tendieren, oder es für überkonstruiert halten. Mir hat das nichts ausgemacht bzw. ist es mir nicht unangenehm aufgefallen, da mir schnell bewusst war, dass es hier um Selbstbestimmung geht.
Klar hat das Skript hier und da seine Schwächen und man hätte aus der Geschichte sowie Inszenatorisch noch mehr herausholen können, doch unterm Strich ist TAU "ganz gut".
Bill & Ted's verrückte Reise durch die Zeit (OT: Bill & Ted's Excellent Adventure / AT: Dudes / The Adventures of Bill and Ted / Bill & Teds verrückte Reise durch die Zeit / Bill und Teds verrückte Reise durch die Zeit) / US / 1989
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Volle Kanne, Hoschi!
Für 90er-Kiddies wie mich ist dieser Streifen wohl ein zeitloser Klassiker, der auch die Sprache auf dem Schulhof stark beeinflusst hat. Obwohl viele Wortspiel-Gags durch die Synchronisation flöten gehen, hat die deutsche Variante einige Kracher an den Start gebracht.
Die sympathischen Nullchecker Bill (ALEX WINTER) und Ted (KEANU REEVES) reisen mit einer Telefonzelle durch die Zeit und stopfen sie mit historisch bedeutsamen Personen voll, um ihr Geschichtsreferat zu bestehen, obwohl Schule nur ein lästiges Übel für sie ist und sie ihre Leben lieber der Rockmusik widmen würden. Wenn die beiden Dumpfbacken nicht kolossal triumphal sind, trennen sich ihre Wege und ihre Musik würde die Welt nicht verändern können.
Parallelen zum ein paar Jahre später erschienenen WAYNE‘S WORLD sind auf jeden Fall zu erkennen.
Wenn man keinen Anspruch voraussetzt und auf Blödeleien steht, wird man ohne Leerlauf erdbeercremig unterhalten.
Bunt ist das Dasein und granatenstark.
Puls - Wenn alle vernetzt sind ist keiner sicher (OT: Cell / AT: Stephen King's Cell / Cell Phone / Signal) / US / 2016
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Nach ZIMMER 1408 beteiligen sich JOHN CUSACK und SAMUEL L. JACKSON erneut an einer Verfilmung, die auf einer weitsichtigen Vorlage von STEPHEN KING fußt. Doch leider ist diese Adaption dubioser Smombie-Murks.
Im Grunde wird die übliche Zombie-Apokalypsen-Story erzählt, was nicht unbedingt das Problem ist. Das Problem ist das Verhalten der Charaktere, welches eben das gesamte Geschehen bestimmt. Denn hier wird ohne viel Federlesen, Inne halten oder Gewissensbisse vorgegangen, dass es beinahe satirisch oder unverfroren parodistisch rüberkommt. Dadurch geht auch die Kritik und Parabel gehörig baden.
Da ich die Vorlage selbstverständlich nicht gelesen habe, kann ich zwar nur Behauptungen aufstellen. Doch ich würde meinen, dass STEPHEN KING seine Figuren nicht derart flach und prosaisch zeichnen und dermaßen blind, unbedacht und ohne Rücksicht auf Verluste der Hauptfigur folgen lassen würde.
Die Inszenierung ist zwar solide und flott erzählt, auch die Phoner werden gelegentlich gelungen in ihrer Bedrohlichkeit dargestellt. Doch davon abgesehen, dass keine Spannung aufkommt, überwiegen die negativen Aspekte schlichtweg.
So wirken JOHN CUSACK und SAMUEL L. JACKSON eher lustlos und ohne Elan. Hinzu kommt das überhastete Ende, welches nicht wirklich zufriedenstellend ist.
Zimmer 1408 (OT: 1408) / US / 2007
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JOHN CUSACK und SAMUEL L. JACKSON gemeinsam in einer Verfilmung, die auf einer Vorlage von STEPHEN KING fußt, in der JOHN CUSACK aber den Löwenanteil der Runtime wuppt.
Durch sein Acting steht und fällt dieses Kammerspiel, doch da es hervorragend ist, funktioniert dieser surreale, nervenzerrende Albtraum phantastisch, der Sinn für Details und Verweise beweist.
Er spielt den vom Tod seiner kleinen Tochter schicksalhaft gebeutelten Schriftsteller Michael Enslin, der sich entgegen seiner eigenen Paranoia, als unerschrockener Realist und Skeptiker versucht und beweisen will, dass keine übernatürlichen Phänomene existieren.
Trotz eindringlicher Warnungen, Angstmache und besorgten Bitten, besteht er auf das titelgebende Zimmer 1408, doch sein anfänglicher Zynismus schwindet nach und nach, je länger er dort verbringt. Da die okkulten Kräfte des Zimmers, sich seiner eigenen seelischen Dämonen zu Nutze machen und sich in eindringlichen Bildern und schmerzhaften Emotionen manifestieren, die nach seinem Verstand greifen, während er die fünf Stufen der Trauer parapsychologisch durchlebt, und ihm das Zimmer kein Entkommen gewährt.
Ich bewerte und kommentiere den DC. Das tue ich eigentlich immer, wenn es von einem Film längere Versionen gibt, doch erwähne es meistens nicht zusätzlich. Bei ZIMMER 1408 erwähne ich es zusätzlich, insbesondere wegen den alternativen Enden.
Evil Dead - Die Saat des Bösen (OT: The Resurrected / AT: Shatterbrain / The Resurrected - Die Saat des Bösen) / CA/US / 1991
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Bei dem deutschen Titel und dem auch hier abgebildeten Cover, habe ich mir etwas ganz anderes vorgestellt und versprochen. Doch letztlich handelt es sich um eine Adaption des Horror-Romans DER FALL CHARLES DEXTER WARD von H. P. LOVECRAFT - den ich selbstverständlich nicht gelesen habe. Unterschiede sind wohl, dass die Geschichte nun in den 90ern spielt und anstatt, dass ein Hausarzt recherchiert, schnüffelt der Detektiv John March (JOHN TERRY), der von der Ehefrau von Charles Dexter Ward (CHRIS SARANDON) beauftragt wurde.
Im Grunde ist die Geschichte nicht übel, doch wird sehr träge und vorhersehbar erzählt. Obwohl die retrospektive Narration und auch die Rückblende ins 17. Jahrhundert ganz interessant sind, kommt nie so richtig Schwung hinein.
Genauso steif wie der Erzählstil, haben m. E. auch die Schauspieler agiert. Ihre Figuren konnten mich nie so wirklich auf ihre Seite ziehen.
Gruselige Atmosphäre ist stellenweise gegeben, aber zum Großteil wirkt der Film eher trashig.
Bis hierhin würde meine Bewertung wohl "schwach" ausfallen, doch für das letzte Drittel, in dem die Atmosphäre umso dichter und unheilschwangerer wird in den stockfinsteren Katakomben des Horrorhauses und in der Psychiatrie, in der CHRIS SARANDON als Joseph Curwen nochmals alles aus sich hinausholt, gebe ich einen Extrapunkt, sowie einen Extrapunkt für die wunderbar handgemachten, eklig-fleischigen Effekte.
Bloodsucking Bastards - Mein Boss ist ein Blutsauger (OT: Bloodsucking Bastards / AT: Bloodsucking Bosses) / US / 2015
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Ein biederes Call Center und eine Handvoll unmotivierte Mitarbeiter, die alles andere lieber machen würden, als zu arbeiten und Abschlüsse.
Außerdem interne Spannungen, Arschloch-Verhalten, eine Beziehungskrise und aufdringliche Flirts.
Alles Gründe die operative Geschäftsführung und nach und nach auch die Arbeitnehmer auf Vampirismus umzustellen.
Doch ein paar, bei denen sich die Wandlung noch hinziehen sollte, und die auch ziemlich auf der Leitung stehen, haben etwas dagegen Blutsauger zu werden.
Ein Red Bull getränkter, schnauzbärtiger Krieg im Büro entbrennt samt Bleistift-Attacken, Schnick, Schnack, Schnuck & Co.
Die Figuren sind skurril, aber nicht zu überzeichnet. Weil sie allesamt nicht die hellsten Kerzen im Leuchter zu sein scheinen, sondern sie gelegentlich ganz amüsante Zeilen ab - doch die großen Lacher bleiben insgesamt aus.
Leider fokussiert sich die Handlung zu lange auf die innerbetrieblichen Querelen und das Vampir-Motiv schleicht sich nur gemächlich ein.
Im letzten Drittel wird es zwar noch ordentlich blutig, weil die Vampire explodieren, doch man sieht nichts explizit. Man hört nur den lauten Knall und sieht wie die Darsteller mit literweise Kunstblut eingesaut werden.
BLOODSUCKING BASTARDS - MEIN BOSS IST EIN BLUTSAUGER: Zur einmaligen Sichtung brauchbar, aber zu mehr auch nicht.
Family Blood / US / 2018
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FAMILY BLOOD ist ein Horror-Familiendrama mit Vampir-Motiv über die alleinerziehende Mutter zweier Teenager, Ellie (VINESSA SHAW), die aufgrund ihrer Pillensucht zur Selbsthilfegruppe geht.
Nachdem sie es eines schönen Abends im Park übertreibt, nimmt sich Christopher (JAMES RANSOME), der ein Mitglied der Gruppentherapie ist, ihr an. Doch nach seiner Prozedur, verspürt Ellie schier unstillbaren Blutdurst - und außerdem will sich Christopher zum Unwillen der Kinder, als Stiefvater einnisten.
FAMILY BLOOD besinnt sich viel zu lange aufs Familiendrama und wandelt im späteren Verlauf die Pillensucht zum Blutdurst um, den es nun zu bekämpfen gilt, da die Neigung zur Selbstzerstörung leichter fällt, als Menschen zu töten.
Das wird zwar glaubhaft herausgestellt, nur kommt bei alledem keinerlei Spannung auf, da die Wurzel allen Übels verfrüht ausgebuddelt wird, die Tötungen vorhersehbar und unspektakulär sind und die Narration zur Behäbigkeit tendiert.
Außerdem kann Christopher als Vampir nicht wirklich glänzen - und damit meine ich nicht wie Edward Cullen(!)
Überdies fließt zwar gelegentlich etwas Blut, doch explizite Szenen bleiben aus.
Der Showdown zieht das Tempo zwar etwas an und es kommt zu einem Kampf hinter verschlossener Tür. Dennoch gibt es einfach zu wenig stimmungsvolle Momente und der Chose fehlt insgesamt der Biss.
The Lodgers - Zum Leben verdammt (OT: The Lodgers) / IE / 2017
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Die elegante Gothic-Grusel-Atmosphäre ist gegeben und auch das marode Herrenhaus im finsteren Grün Irlands, gibt ein unheimliches Setting her.
Auch die Jungschauspieler könnten schlechter sein, dennoch vermögen sie nicht darüber, die tragische Geschichte konsequent mit der nötigen emotionalen Dramaturgie auszufüllen – und auch als Sympathieträger tun sich ihre Figuren recht schwer.
Zusätzlich dödelt die dünne Handlung auf drögem Niveau herum und der in einer Szene auch zum Surrealen neigende aquatische Spuk wird klassisch gehalten, d. h. dass er ohne Schocks und Gore auskommt – und auch Plot-twists hat man sich geschenkt.
Wenn ich die Prämisse richtig verstanden habe, ist sie auch nicht wirklich sinnig.
Denn die Zwillinge sind aus Inzest gezeugt, ihre Eltern waren auch Zwillinge, die aus Inzest gezeugt worden und ihre Großeltern waren auch Zwillinge, die aus Inzest gezeugt worden sind usw.
Schon mal unsinnig ist, dass über mehrere Generationen Zwillinge herauskommen und die Zwillinge über mehrere Generationen gleich aussehen.
Die Geister von denen die Zwillinge heimgesucht werden, sind scheinbar auch deren Ahnen. Da stellt sich mir die Frage, warum die Geister der Ahnen die Zwillinge mit drei Regeln zum Leben verdammen?
Vielleicht habe ich die Prämisse auch missverstanden und ein aufmerksamerer Zuschauer als ich, kann mir mit Rat und Tat zur Seite stehen(!)
Knucklebones / US / 2016
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Nazis, sumerische Pentagramme und Würfelknochen.
Ein Gruppe dämlich-stereotyper "Teens" trinken in einer verlassenen Fabrikhalle Bier und beschwören mit voller Absicht einen zerlotterten und Sprüche klopfenden Dämon, der fortan seine gewaltpornografischen Phantasien an ihnen und einer Schar Kupfer-Stecher ausleben will – ob Analverkehr mit der Kettensäge oder Kastration während der Penetration.
So weit, so gut, doch die dünne und oft dröge Story sowie die dümmlichen Dialoge sind zum Kotzen und können mir trotz einiger lässiger One-Liner des Dämons sowie ein paar atmosphärischer Momente, nicht mehr als 3 Punkte entlocken.
The Cemetery (AT: Adam Ahlbrandt's The Cemetery) / US / 2013
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THE CEMETERY wirkt, als hätten sich ein paar Horror vernarrte und notgeile Death Metal Heads gedacht: Drehen wir einen blasphemischen C-Movie mit Dämonen-Motiv im Wald und trommeln eine Schar tätowierte Szene-Schlampen zusammen, die bereit sind ihre Titten mit Kunstblut einzusauen, beim Campen auf einem improvisierten Indianerfriedhof.
Bis hierhin ganz sympathisch, doch leider ist die dünne Story arg dröge, die Figuren strunzdumm und ihr Fick-Gelaber furchtbar nervtötend.
Dafür besitzt der Soundtrack von FLESHGOD APOCALYPSE sowie die Gore-FX ordentlich Härte. Hier werden Knochen gebrochen, eine Bauchdecke aufgeschlitzt und mit Gedärmen herum gemanscht sowie Köpfe und Füße abgetrennt.
Doch mit aller Liebe zum Indie-Horror, reicht es nicht zu mehr als 3 Punkten.
Willkommen bei den Sch'tis (OT: Bienvenue chez les Ch'tis / AT: Welcome to the Land of Shtis / Welcome to the Sticks) / FR / 2008
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WILLKOMMEN BEI DEN SCH'TIS ist ein Aufruf zu Toleranz und Integration, um sich selbst im eigenen Land nicht fremd zu fühlen, in dem man Vorurteile über den Haufen wirft, das einfache Leben schätzen lernt und eigene Erfahrungen sammelt.
Da es in Frankreich wie auch in Deutschland, unterschiedliche Dialekte von Region zu Region gibt, hat man sich für die deutsche Synchronisation einen Fantasie-Dialekt überlegt, um dies zu verdeutlichen. So wird aus jedem "S" kategorisch ein "Sch" gemacht. Zu Anfang ist dieser Fantasie-Dialekt noch gewöhnungsbedürftig, doch nach einer Weile gewöhnt man sich dran und er ist bisweilen amüsant, da er auch Sprachbarrieren und Wortspiele hervorruft.
Gelegentlich hat die Geschichte Leerraum und/oder ist einfach nur ganz nett. Dennoch gibt es Highlights zum Schlapplachen wie die Zweirad-Sauftour, und als die Sch'tis auf degenerierte Hinterwälder machen, weil die Ehefrau zu Besuch kommt.
Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass man dem Ganzen als Franzose mehr abgewinnen kann, was eben auch den Erfolg des Films in Frankreich erklärt, wenn man halt die Klischees kennt und/oder die regionalen Eigenheiten selbst erlebt hat.
Hot Tub Time Machine 2 (AT: Hot Tub Time Machine 3: Because Hot Tub Time Machine 2 Hasn't Happened Yet) / US / 2015
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Ein Whirlpool als Zeitmaschine, eine noch abgedrehtere Story, ein ausgewogener Cast - diesmal ohne JOHN CUSACK, noch dumpfbackigerer Humor, coole Mucke, eine irre Zukunftsvision und CHEVY CHASE sorgen abermals für einen unterhaltsamen, kurzweiligen und einfallsreichen Spaß, der das Original aber nicht übertreffen kann.
Hot Tub - Der Whirlpool... ist 'ne verdammte Zeitmaschine! (OT: Hot Tub Time Machine / AT: Hot Tub - Zurück in die 80's / Very Hot Tub) / US / 2010
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Ein Whirpool als Zeitmaschine, eine abgedrehte Story, ein ausgewogener Cast, dumpfbackiger Humor, coole Mucke, 80er-Jahre-Nostalgie und CHEVY CHASE sorgen für einen unterhaltsamen, kurzweiligen und einfallsreichen Spaß.
Dass das Ganze an ZURÜCK IN DIE ZUKUNFT angelehnt ist, ist unverkennbar und wird durch CRISPIN GLOVER, der George McFly spielte, untermauert.
Rampage - Big Meets Bigger / US / 2018
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Was will man von einer Arcade-Games-Adaption auch anderes erwarten als völlig überzogenen, doch von Anfang bis Ende wahnsinnig unterhaltsamen Big-Budget-Creature-Feature-Trash samt generischen, spannungsarmen Plot ohne überraschende Wendungen?
RAMPAGE - BIG MEETS BIGGER hat mich an einen völlig durchgeknallten Mix aus SAN ANDREAS, KING KONG von PETER JACKSON, KONG: SKULL ISLAND und vielleicht noch GODZILLA von ROLAND EMMERICH und selbstverständlich DER TOD KOMMT AUF VIER PFOTEN erinnert.
Ich hatte auch das Gefühl, dass DWAYNE "THE ROCK" JOHNSON irgendwann selbst gemerkt hat, in was für einen Mumpitz er dort mitspielt, und deswegen eine Extraportion Selbstironie an den Tag legte, die das Ganze umso sympathischer macht.
Merkwürdig und schade fand ich, dass der Alligator und der Wolf zusätzlich irre Genetic-Freak-Specials hatten und der Albino-Silberrücken George nicht.
Bei dem Wolf, der wie ein Critter mit Stacheln schießen und wie ein Gleithörnchen fliegen kann, bin ich fast vom Glauben abgefallen. (!!!)
So würde wohl ein Film der Produktionsfirma THE ASYLUM aussehen, wenn sie $120,000,000 reinpumpten.
Ein Dorf sieht schwarz (OT: Bienvenue à Marly-Gomont / AT: The African Doctor) / FR / 2016
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EIN DORF SIEHT SCHWARZ ist ein Film nach einer wahren Begebenheit bzw. der mehr oder minder autobiografisch ist.
Eine charmante Culture-Clash-Comedy unserer französischen Nachbarn, die zum Nachdenken motiviert, wenn man dazu bereit ist.
Die 70er-Jahre werden durch Kleidung, Frisuren und Dekor chic eingefangen, und wenn Seyolo Zantoko (MARC ZINGA) in die Offensive geht und die Landeier weichkochen will, hat diese amüsante und rührende Integrations-Komödie seine schönsten Momente.
Der Spielfilm über einen afrikanischen Arzt, der in den Siebzigern aufgrund Fachkräftemangels eine Praxis in der französischen Provinz übernimmt, verpackt seine gut platzierte Gesellschaftskritik in heitere Leichtigkeit und feiner Ironie.
In Zeiten abnehmender Toleranz, plädiert er ohne erhobenen Zeigefinger, und obwohl es sich um ein Feel-Good-Movie handelt, werden die Figuren nicht der Lächerlichkeit preisgegeben.
Klar verharmlost der Film wie es damals wohl wirklich gewesen sein wird und wirkt dahingehend auf manche vielleicht unglaubwürdig und oberflächlich. Wenn man nicht allzu naiv ist, ist auch vieles abzusehen.
Dennoch trägt EIN DORF SIEHT SCHWARZ das Herz am rechten Fleck und ist kurzweilig. Das Beschönigen dient meines Erachtens auch nur dazu, dass der Aufruf nicht zu rabiat vor den Kopf stößt.
Stephanie - Das Böse in ihr (OT: Stephanie) / US / 2017
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Hmmm, schwierig.
Leider gibt es hier ja noch nicht viele Meinungen zu dem Film, doch ein User spricht sogar von einem Geheimtipp.
Ich kann mir nämlich sehr gut vorstellen, dass STEPHANIE - DAS BÖSE IN IHR bei einigen auf positive Resonanz stoßen wird. Denn er ist schon anders und die Idee hat auf jeden Fall etwas.
Doch leider wird sich die eigentliche Idee bis zum Schluss aufgehoben und nur halbgar serviert. Zuvor jagt eine obskure und mit den üblichen Grusel- und Schock-Klischees ausstaffierte Szene die nächste und nichts scheint einen Sinn zu machen. Als die Eltern kommen, wird es zwar etwas mysteriöser, aber nur zaghaft aufschlussreicher, bis zum erwähnten Ende, bei dem die eigentliche Idee zwar etwas hat, doch durch das schwammige Skript eben verquast daherkommt.
Die zu Drehzeiten wohl 12-jährige SHREE CROOKS, die die titelgebende Stephanie spielt, liefert für ihr Alter ordentlich ab. Insbesondere in Anbetracht dessen, dass sie den Großteil der Runtime im Alleingang absolviert.
4,5 Hochs auf die Plüsch-Schildkröte Francis.
Downsizing / US / 2017
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DOWNSIZING zeigt, wie sich nicht nur die eigene Körpergröße durch das Schrumpfen dramatisch verändert, sondern auch das soziale Umfeld.
Obwohl am Anfang satirische Elemente überwiegen, zeigt sich schnell, dass die Geschichte eher in Richtung Gesellschaftsdrama tendiert.
Zwar werden auch die Gefahren, die der Eingriff des Schrumpfens birgt, nicht außer Acht gelassen. Doch rücken schnell in den Hintergrund, da es vielmehr darum geht, vom Regen in die Traufe gekommen zu sein. Da sich die Probleme der alten Welt wie Ungleichheit und Armut, auch auf die Miniaturausgabe übertragen. Obwohl Ziele dieser Maßnahme sein sollten, der Überbevölkerung Herr zu werden, knappe Ressourcen besser zu konditionieren und die Umweltverschmutzung zu mindern, bleibt die Zweiklassengesellschaft nicht aus. Der Großteil derjenigen, die sich downsizen lassen, tun es auch nicht der Umwelt zuliebe, sondern aus Selbstlosigkeit, Freundschaft, Liebe, Hilfsbereitschaft und vor allem, weil sie als geschrumpfte Personen wohlhabend sein können. Da bspw. ein Puppenhaus weitaus günstiger ist als eines für normal große.
Die Laufzeit von über zwei Stunden wird erzählerisch sehr gut ausgefüllt. Erst nach einer Dreiviertelstunde konzentriert sich die Geschichte voll und ganz auf Paul Safranek (MATT DAMON), der nun allein in einem fremden Umfeld zurechtkommen muss, da ihn seine Frau im Stich gelassen hat. Dazu gesellen sich, der exzentrische Lebemann Dusan Mirkovic (CHRISTOPH WALTZ, der mal wieder eine geniale Performance abliefert) und die körperlich gehandicapte Sozialarbeiterin Gong Jiang (HONG CHAU, die auch eine großartige Performance abliefert), und für die sich Paul verantwortlich fühlt und sie baldigst in sein Herz schließt.
Trotz Freunschafts-Schließungen und das Anbahnen einer Liebesbeziehung wird die Gesellschaftskritik nie aus den Augen verloren.
DOWNSIZING ist kein naiver Weltverbesserer-Film, sondern regt zum nachdenken an, da er andeutet, dass die Welt nur ein besserer Ort werden kann, wenn wir nicht anderen die Schuld in die Schuhe schieben, sondern bei uns selbst anfangen. Dennoch bleibt DOWNSIZING recht offen und individuell in seiner Interpretation, was die finale Entscheidung umso mehr verdeutlicht.
Mit einer Leichtigkeit, bei der Melancholie mitschwingt, werden diverse Ansätze stimmig unter einen Hut gebracht, die auf mehreren Ebenen funktionieren.
Doch da DOWNSIZING eher ruhigere bis zahnlose Töne anschlägt, die aber meistens stimmig zwischen Tragik und Komik changieren, wirkt er an manchen Stellen etwas antriebslos und decouragiert, bis der nächste Impuls kommt, der die unaufgeregte doch unberechenbare Story wieder human nach vorne bringt.
Wild Card (AT: Heat / Joker) / US / 2015
>>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<
Leider habe ich erst im Nachhinein erfahren, dass es sich bei WILD CARD um ein Remake von HEAT - NICK, DER KILLER handelt, von 1986 und mit BURT REYNOLDS in der Hauptrolle, den ich leider noch nicht gesehen habe. Hätte ich das vorher gewusst, hätte ich ihn mit im Vorfeld angesehen. Allein schon, um Vergleiche ziehen zu können, was jetzt eben nicht machbar ist.
JASON STATHAM spielt Nick Wild, der sich in der Zockermetropole Las Vegas als Prügelknabe, Leibwächter und Schläger verdingt, um die Kohle gleich wieder auf den Kopf zu hauen.
WILD CARD ist ein eher untypischer Film des JASON STATHAM, da er eher in Richtung Charakterdrama bzw. unkonventionell erzählter Aussteigerfilm tendiert.
Darum wird sich viel Zeit genommen, ein Licht auf den Charakter des Nick Wild zu werfen. Man wird über seine Spielsucht aufgeklärt, seine Hassliebe zur Glitzerstadt und dem Wunsch, ihr endlich den Rücken zu kehren. Doch wenn er die Chance dazu hat, lässt seine innere Zerrissenheit nicht zu, dass er sie wahrnimmt.
Das ist zwar schön und gut, doch leider findet das schwache Beleuchten des Charakters, während eines unrunden Plots statt, bei dem das Babysitter für einen Millionär oder Rächer für eine Freundin spielen, beiläufig wirkt.
Diese Beiläufigkeit schlägt sich auch auf große Namen als Aufhänger nieder. Große Namen wie STANLEY TUCCI, ANNE HECHE, SOFIA VERGARA und JASON ALEXANDER werden in Nebenauftritten verheizt.
Obwohl es ein atypischer Film mit JASON STATHAM ist, muss man keine Action missen. Sie wird zwar spartanisch eingesetzt, doch ist hervorragend choreografiert und geschnitten, und der Grund, warum ich den guten Durchschnitt als Bewertung wähle.