999CINEASTOR666 - Kommentare
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Alle Kommentare von 999CINEASTOR666
Knucklebones / US / 2016
>>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<
Nazis, sumerische Pentagramme und Würfelknochen.
Ein Gruppe dämlich-stereotyper "Teens" trinken in einer verlassenen Fabrikhalle Bier und beschwören mit voller Absicht einen zerlotterten und Sprüche klopfenden Dämon, der fortan seine gewaltpornografischen Phantasien an ihnen und einer Schar Kupfer-Stecher ausleben will – ob Analverkehr mit der Kettensäge oder Kastration während der Penetration.
So weit, so gut, doch die dünne und oft dröge Story sowie die dümmlichen Dialoge sind zum Kotzen und können mir trotz einiger lässiger One-Liner des Dämons sowie ein paar atmosphärischer Momente, nicht mehr als 3 Punkte entlocken.
The Cemetery (AT: Adam Ahlbrandt's The Cemetery) / US / 2013
>>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<
THE CEMETERY wirkt, als hätten sich ein paar Horror vernarrte und notgeile Death Metal Heads gedacht: Drehen wir einen blasphemischen C-Movie mit Dämonen-Motiv im Wald und trommeln eine Schar tätowierte Szene-Schlampen zusammen, die bereit sind ihre Titten mit Kunstblut einzusauen, beim Campen auf einem improvisierten Indianerfriedhof.
Bis hierhin ganz sympathisch, doch leider ist die dünne Story arg dröge, die Figuren strunzdumm und ihr Fick-Gelaber furchtbar nervtötend.
Dafür besitzt der Soundtrack von FLESHGOD APOCALYPSE sowie die Gore-FX ordentlich Härte. Hier werden Knochen gebrochen, eine Bauchdecke aufgeschlitzt und mit Gedärmen herum gemanscht sowie Köpfe und Füße abgetrennt.
Doch mit aller Liebe zum Indie-Horror, reicht es nicht zu mehr als 3 Punkten.
Willkommen bei den Sch'tis (OT: Bienvenue chez les Ch'tis / AT: Welcome to the Land of Shtis / Welcome to the Sticks) / FR / 2008
>>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<
WILLKOMMEN BEI DEN SCH'TIS ist ein Aufruf zu Toleranz und Integration, um sich selbst im eigenen Land nicht fremd zu fühlen, in dem man Vorurteile über den Haufen wirft, das einfache Leben schätzen lernt und eigene Erfahrungen sammelt.
Da es in Frankreich wie auch in Deutschland, unterschiedliche Dialekte von Region zu Region gibt, hat man sich für die deutsche Synchronisation einen Fantasie-Dialekt überlegt, um dies zu verdeutlichen. So wird aus jedem "S" kategorisch ein "Sch" gemacht. Zu Anfang ist dieser Fantasie-Dialekt noch gewöhnungsbedürftig, doch nach einer Weile gewöhnt man sich dran und er ist bisweilen amüsant, da er auch Sprachbarrieren und Wortspiele hervorruft.
Gelegentlich hat die Geschichte Leerraum und/oder ist einfach nur ganz nett. Dennoch gibt es Highlights zum Schlapplachen wie die Zweirad-Sauftour, und als die Sch'tis auf degenerierte Hinterwälder machen, weil die Ehefrau zu Besuch kommt.
Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass man dem Ganzen als Franzose mehr abgewinnen kann, was eben auch den Erfolg des Films in Frankreich erklärt, wenn man halt die Klischees kennt und/oder die regionalen Eigenheiten selbst erlebt hat.
Hot Tub Time Machine 2 (AT: Hot Tub Time Machine 3: Because Hot Tub Time Machine 2 Hasn't Happened Yet) / US / 2015
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Ein Whirlpool als Zeitmaschine, eine noch abgedrehtere Story, ein ausgewogener Cast - diesmal ohne JOHN CUSACK, noch dumpfbackigerer Humor, coole Mucke, eine irre Zukunftsvision und CHEVY CHASE sorgen abermals für einen unterhaltsamen, kurzweiligen und einfallsreichen Spaß, der das Original aber nicht übertreffen kann.
Hot Tub - Der Whirlpool... ist 'ne verdammte Zeitmaschine! (OT: Hot Tub Time Machine / AT: Hot Tub - Zurück in die 80's / Very Hot Tub) / US / 2010
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Ein Whirpool als Zeitmaschine, eine abgedrehte Story, ein ausgewogener Cast, dumpfbackiger Humor, coole Mucke, 80er-Jahre-Nostalgie und CHEVY CHASE sorgen für einen unterhaltsamen, kurzweiligen und einfallsreichen Spaß.
Dass das Ganze an ZURÜCK IN DIE ZUKUNFT angelehnt ist, ist unverkennbar und wird durch CRISPIN GLOVER, der George McFly spielte, untermauert.
Rampage - Big Meets Bigger / US / 2018
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Was will man von einer Arcade-Games-Adaption auch anderes erwarten als völlig überzogenen, doch von Anfang bis Ende wahnsinnig unterhaltsamen Big-Budget-Creature-Feature-Trash samt generischen, spannungsarmen Plot ohne überraschende Wendungen?
RAMPAGE - BIG MEETS BIGGER hat mich an einen völlig durchgeknallten Mix aus SAN ANDREAS, KING KONG von PETER JACKSON, KONG: SKULL ISLAND und vielleicht noch GODZILLA von ROLAND EMMERICH und selbstverständlich DER TOD KOMMT AUF VIER PFOTEN erinnert.
Ich hatte auch das Gefühl, dass DWAYNE "THE ROCK" JOHNSON irgendwann selbst gemerkt hat, in was für einen Mumpitz er dort mitspielt, und deswegen eine Extraportion Selbstironie an den Tag legte, die das Ganze umso sympathischer macht.
Merkwürdig und schade fand ich, dass der Alligator und der Wolf zusätzlich irre Genetic-Freak-Specials hatten und der Albino-Silberrücken George nicht.
Bei dem Wolf, der wie ein Critter mit Stacheln schießen und wie ein Gleithörnchen fliegen kann, bin ich fast vom Glauben abgefallen. (!!!)
So würde wohl ein Film der Produktionsfirma THE ASYLUM aussehen, wenn sie $120,000,000 reinpumpten.
Ein Dorf sieht schwarz (OT: Bienvenue à Marly-Gomont / AT: The African Doctor) / FR / 2016
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EIN DORF SIEHT SCHWARZ ist ein Film nach einer wahren Begebenheit bzw. der mehr oder minder autobiografisch ist.
Eine charmante Culture-Clash-Comedy unserer französischen Nachbarn, die zum Nachdenken motiviert, wenn man dazu bereit ist.
Die 70er-Jahre werden durch Kleidung, Frisuren und Dekor chic eingefangen, und wenn Seyolo Zantoko (MARC ZINGA) in die Offensive geht und die Landeier weichkochen will, hat diese amüsante und rührende Integrations-Komödie seine schönsten Momente.
Der Spielfilm über einen afrikanischen Arzt, der in den Siebzigern aufgrund Fachkräftemangels eine Praxis in der französischen Provinz übernimmt, verpackt seine gut platzierte Gesellschaftskritik in heitere Leichtigkeit und feiner Ironie.
In Zeiten abnehmender Toleranz, plädiert er ohne erhobenen Zeigefinger, und obwohl es sich um ein Feel-Good-Movie handelt, werden die Figuren nicht der Lächerlichkeit preisgegeben.
Klar verharmlost der Film wie es damals wohl wirklich gewesen sein wird und wirkt dahingehend auf manche vielleicht unglaubwürdig und oberflächlich. Wenn man nicht allzu naiv ist, ist auch vieles abzusehen.
Dennoch trägt EIN DORF SIEHT SCHWARZ das Herz am rechten Fleck und ist kurzweilig. Das Beschönigen dient meines Erachtens auch nur dazu, dass der Aufruf nicht zu rabiat vor den Kopf stößt.
Stephanie - Das Böse in ihr (OT: Stephanie) / US / 2017
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Hmmm, schwierig.
Leider gibt es hier ja noch nicht viele Meinungen zu dem Film, doch ein User spricht sogar von einem Geheimtipp.
Ich kann mir nämlich sehr gut vorstellen, dass STEPHANIE - DAS BÖSE IN IHR bei einigen auf positive Resonanz stoßen wird. Denn er ist schon anders und die Idee hat auf jeden Fall etwas.
Doch leider wird sich die eigentliche Idee bis zum Schluss aufgehoben und nur halbgar serviert. Zuvor jagt eine obskure und mit den üblichen Grusel- und Schock-Klischees ausstaffierte Szene die nächste und nichts scheint einen Sinn zu machen. Als die Eltern kommen, wird es zwar etwas mysteriöser, aber nur zaghaft aufschlussreicher, bis zum erwähnten Ende, bei dem die eigentliche Idee zwar etwas hat, doch durch das schwammige Skript eben verquast daherkommt.
Die zu Drehzeiten wohl 12-jährige SHREE CROOKS, die die titelgebende Stephanie spielt, liefert für ihr Alter ordentlich ab. Insbesondere in Anbetracht dessen, dass sie den Großteil der Runtime im Alleingang absolviert.
4,5 Hochs auf die Plüsch-Schildkröte Francis.
Downsizing / US / 2017
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DOWNSIZING zeigt, wie sich nicht nur die eigene Körpergröße durch das Schrumpfen dramatisch verändert, sondern auch das soziale Umfeld.
Obwohl am Anfang satirische Elemente überwiegen, zeigt sich schnell, dass die Geschichte eher in Richtung Gesellschaftsdrama tendiert.
Zwar werden auch die Gefahren, die der Eingriff des Schrumpfens birgt, nicht außer Acht gelassen. Doch rücken schnell in den Hintergrund, da es vielmehr darum geht, vom Regen in die Traufe gekommen zu sein. Da sich die Probleme der alten Welt wie Ungleichheit und Armut, auch auf die Miniaturausgabe übertragen. Obwohl Ziele dieser Maßnahme sein sollten, der Überbevölkerung Herr zu werden, knappe Ressourcen besser zu konditionieren und die Umweltverschmutzung zu mindern, bleibt die Zweiklassengesellschaft nicht aus. Der Großteil derjenigen, die sich downsizen lassen, tun es auch nicht der Umwelt zuliebe, sondern aus Selbstlosigkeit, Freundschaft, Liebe, Hilfsbereitschaft und vor allem, weil sie als geschrumpfte Personen wohlhabend sein können. Da bspw. ein Puppenhaus weitaus günstiger ist als eines für normal große.
Die Laufzeit von über zwei Stunden wird erzählerisch sehr gut ausgefüllt. Erst nach einer Dreiviertelstunde konzentriert sich die Geschichte voll und ganz auf Paul Safranek (MATT DAMON), der nun allein in einem fremden Umfeld zurechtkommen muss, da ihn seine Frau im Stich gelassen hat. Dazu gesellen sich, der exzentrische Lebemann Dusan Mirkovic (CHRISTOPH WALTZ, der mal wieder eine geniale Performance abliefert) und die körperlich gehandicapte Sozialarbeiterin Gong Jiang (HONG CHAU, die auch eine großartige Performance abliefert), und für die sich Paul verantwortlich fühlt und sie baldigst in sein Herz schließt.
Trotz Freunschafts-Schließungen und das Anbahnen einer Liebesbeziehung wird die Gesellschaftskritik nie aus den Augen verloren.
DOWNSIZING ist kein naiver Weltverbesserer-Film, sondern regt zum nachdenken an, da er andeutet, dass die Welt nur ein besserer Ort werden kann, wenn wir nicht anderen die Schuld in die Schuhe schieben, sondern bei uns selbst anfangen. Dennoch bleibt DOWNSIZING recht offen und individuell in seiner Interpretation, was die finale Entscheidung umso mehr verdeutlicht.
Mit einer Leichtigkeit, bei der Melancholie mitschwingt, werden diverse Ansätze stimmig unter einen Hut gebracht, die auf mehreren Ebenen funktionieren.
Doch da DOWNSIZING eher ruhigere bis zahnlose Töne anschlägt, die aber meistens stimmig zwischen Tragik und Komik changieren, wirkt er an manchen Stellen etwas antriebslos und decouragiert, bis der nächste Impuls kommt, der die unaufgeregte doch unberechenbare Story wieder human nach vorne bringt.
Wild Card (AT: Heat / Joker) / US / 2015
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Leider habe ich erst im Nachhinein erfahren, dass es sich bei WILD CARD um ein Remake von HEAT - NICK, DER KILLER handelt, von 1986 und mit BURT REYNOLDS in der Hauptrolle, den ich leider noch nicht gesehen habe. Hätte ich das vorher gewusst, hätte ich ihn mit im Vorfeld angesehen. Allein schon, um Vergleiche ziehen zu können, was jetzt eben nicht machbar ist.
JASON STATHAM spielt Nick Wild, der sich in der Zockermetropole Las Vegas als Prügelknabe, Leibwächter und Schläger verdingt, um die Kohle gleich wieder auf den Kopf zu hauen.
WILD CARD ist ein eher untypischer Film des JASON STATHAM, da er eher in Richtung Charakterdrama bzw. unkonventionell erzählter Aussteigerfilm tendiert.
Darum wird sich viel Zeit genommen, ein Licht auf den Charakter des Nick Wild zu werfen. Man wird über seine Spielsucht aufgeklärt, seine Hassliebe zur Glitzerstadt und dem Wunsch, ihr endlich den Rücken zu kehren. Doch wenn er die Chance dazu hat, lässt seine innere Zerrissenheit nicht zu, dass er sie wahrnimmt.
Das ist zwar schön und gut, doch leider findet das schwache Beleuchten des Charakters, während eines unrunden Plots statt, bei dem das Babysitter für einen Millionär oder Rächer für eine Freundin spielen, beiläufig wirkt.
Diese Beiläufigkeit schlägt sich auch auf große Namen als Aufhänger nieder. Große Namen wie STANLEY TUCCI, ANNE HECHE, SOFIA VERGARA und JASON ALEXANDER werden in Nebenauftritten verheizt.
Obwohl es ein atypischer Film mit JASON STATHAM ist, muss man keine Action missen. Sie wird zwar spartanisch eingesetzt, doch ist hervorragend choreografiert und geschnitten, und der Grund, warum ich den guten Durchschnitt als Bewertung wähle.
2 Lava 2 Lantula! (AT: 2Lava / 2Lava 2Lantula / Lavalantula 2 / Lavalantula II) / US / 2016
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Dem Script merkt man an, dass es sich um eine schnell nachgeschobene Fortsetzung handelt, denn dem eh schon formelhaften Plot des Vorgängers, wird nicht sonderlich viel Neues hinzugefügt.
Doch die abermals flotte Inszenierung, sorgt wiederholt für kurzweiligen und sympathischen Spaß, der auch nicht mit Referenzen auf CROCODILE DUNDEE - EIN KROKODIL ZUM KÜSSEN, JURASSIC PARK, MIAMI VICE und SCARFACE geizt, bis es zur Konfrontation mit der Gargantulantula kommt(!)
Lavalantula - Angriff der Feuerspinnen (OT: Lavalantula) / US / 2015
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MIKE MENDEZ kann auch aus hitzköpfigen,Lava spuckenden Riesentaranteln, die L.A. attackieren, unterhaltsamen und spaßigen Trash kreieren, dem man seine Liebe zu B-Movies anmerkt.
Klasse ist auch, dass drei Mitwirkende der POLICE ACADEMY-Filmreihe hier zugegen sind. Und zwar STEVE GUTTENBERG (Carey Mahoney), MICHAEL WINSLOW (Larvell Jones) und MARION RAMSEY (Laverne Hooks).
STEVE GUTTENBERG spielt den abgehalfterten Actionfilm-Darsteller Colton West, der sich mit Billigproduktionen über Wasser halten muss. Als die Feuerspinnen durch ein Erdbeben an die Oberfläche geraten, sieht Colton die Chance gekommen, auch im wahren Leben ein Actionheld zu sein, und eröffnet somit die selbstironische Metaebene, die diversen anderen modernen Viehzeug-Trashern fehlt, und obendrein noch mit gut getimten Pointen gepaart wird.
Ein der amüsantesten Kniffe ist wohl, als Colton West auf Fin Shepard (IAN ZIERING) aus der SHARKNADO-Filmreihe trifft.
Da das Ganze nicht wirklich ein Horrorfilm ist, sollte man keinen besonderen Härtegrad erwarten. Oft wird weggeblendet oder die Kills finden im Off statt. Dass das Ganze recht blutarm ausfällt, lässt sich auch an der FSK 12-Freigabe unschwer erkennen.
Die computergenerierten Effekte sind zwar leicht als solche auszumachen, doch sie sind gut ins Bild eingepflegt, und das Creature-Design ist ordentlich.
Klar ist der Plot nichts weiter als formelhaft, doch die Inszenierung ist flott und findet die richtige Balance zwischen Humor und Spannungsmomenten. Insbesondere als Colton West in seine berühmteste Actionfilm-Rolle zurückkehrt, und zwar als Red Rocket, geht anständig die Post ab.
Bevor ich es vergesse, selbstverständlich darf MICHAEL WINSLOW auch wieder als Human Sound Machine in Erscheinung treten wie in den guten, alten Tagen.
Pressure - Ohne Ausweg (OT: Pressure) / GB / 2015
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Klaustrophobisches Unterwasser-Kammerspiel, dass mehr auf Drama setzt als auf Thrill. Die Spannung steht unter Druck und ihr geht baldigst die Luft aus wie den vier Tauchern, die mit einer Kapsel 400 Meter tief im Indischen Ozean abtauchen, um eine Pipeline zu reparieren.
Ihr geht die Luft aus, weil sie nur aus dem bedrückenden Gefühl der Hilf- und Ausweglosigkeit gezogen wird sowie aus der Frage: Ob sie es schaffen oder alle sterben werden?
Der allgegenwärtigen Beklemmung fehlt es an ergreifender Intensität, da die Prämisse daraus besteht, Abzuwarten oder ein Wagnis einzugehen. Doch leider wird sich zum Groll einiger dazu entschieden, Abzuwarten.
Darstellerisch geht das voll in Ordnung, doch die Charaktere erhalten erst verspätet Hintergründe, die im eigentlichen Verlauf nahezu ohne Belang sind. Daher ist lange Zeit keine wirkliche Identifikationsfigur auszumachen.
Hinzu kommt noch ein deutlicher Mangel an Aktionalität. Die dramatischen Tauchgänge ergreifen nicht sonderlich und die Konflikte untereinander fallen verwässert aus.
Setting, Score und Schauspiel sind auf der Habenseite zu verbuchen, doch am Ende fehlt es an diesen und jenen Ecken und Enden. Ein Schlag ins Wasser ist PRESSURE - OHNE AUSWEG nun aber auch nicht.
Eliminators / GB/US / 2016
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SCOTT ADKINS spielt den verwitweten Parkhauswächter Michael Parker, der allein mit seiner kleinen Tochter zusammenlebt. Eines Abends brechen fälschlicherweise maskierte Gangster in sein Haus ein, auf der Suche nach Koks. Im Eifer des Gefechts demaskiert sich einer der Gangster und Michael stellt klar, dass sie sich bei der Adresse geirrt haben. Da die Gangster keine Zeugen gebrauchen können, wollen sie kurzen Prozess machen, doch haben nicht mit seinen Selbstverteidigungs-Skills gerechnet. Die Situation eskaliert und es gibt Tote. Flugs werfen sich die Medien wie die Geier auf die Geschehnisse und Michaels Gesicht landet in den News. Dumm nur, dass er eigentlich Thomas McKenzie heißt, und ein Ex-FBI-Agent ist, der sich im Zeugenschutzprogramm befindet, da er sich ein paar Feinde zu viel gemacht hat, als er verdeckt gegen den skrupellosen Waffenschieber Charles Cooper (JAMES COSMO) ermittelt hat, der dummerweise auch noch sein Schwiegervater ist und seine Enkelin sehen möchte. Da sich Thomas und seine Tochter bei all dem Tohuwabohu aus den Augen verloren haben, muss er sie wiederfinden, um sie zu beschützen. Doch mittlerweile hat Cooper den besten Auftragskiller Europas auf ihn angesetzt, und zwar Bishop (STUART ALEXANDER BENNETT, besser bekannt als Ex-WWE-Wrestler unter dem Pseudonym WADE BARRETT). Beide liefern sich fortan eine hitzige Hetzjagd, ein handfestes und bleihaltiges Katz-und-Maus-Spiel durch London.
Der Story ist anzumerken, dass sie in Manier der Actionstreifen der Prä-Millennium-Ära gehalten ist. Soll heißen, dass sie schnörkellos nach vorne schnellt und keinen Leerlauf zulässt. Wer die ollen Actioner abfeiert, wird mit ELIMINATORS bestens fahren. Wer nach Originalität und Innovativität sucht, wird nicht fündig werden. Wenn es ans Eingemachte geht, wird das ansehnlich eingefangen, ohne dass die Wackel-Dackel-Cam ausgepackt wird, und teilt sich gut auf in Shootouts, Verfolgungen und martialische Künste. STUART ALEXANDER BENNETT/WADE BARRETT macht eine außerordentlich einschüchternde Figur, da er eben wie ein Pub-Schläger rüberkommt, der weiß, wie er in Ärsche zu treten hat. Ein brutales Handgemenge in der Gondel einer Seilbahn sowie ein heftiges Feuergefecht in einem Sozialbau, dessen Wände von Kugeln durchsiebt werden, bilden die Highlights von ELIMINATORS. Wegen solcher Highlights, ist es auch halbwegs zu verschmerzen, dass Überraschungsmomente und unerwartete Wendungen nahezu ausbleiben.
Afflicted (AT: Ends of the Earth) / CA/US / 2013
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AFFLICTED erinnert zuweilen an CHRONICLE - WOZU BIST DU FÄHIG?, der mit einem bizarren Vampirismus-Motiv gekoppelt wurde.
Zugegeben, in der ersten Hälfte ist das Verhalten der beiden sympathischen Hauptdarsteller ziemlich weit hergeholt. Insbesondere dass Clif (CLIF PROWSE) Knall auf Fall und ohne viel nachzudenken für jede Schandtat bereit steht, aus Fürsorge um seinen Freund, obwohl er arge Zweifel und Befürchtungen hegt.
Auch im Allgemeinen mag das Ganze keinen Innovationspreis abstauben, doch der visuelle Einfallsreichtum holt das beste aus der mageren Prämisse heraus.
Die Kombination aus praktischen und computergenerierten Effekten kann sich für solch ein schmales Budget durchaus sehen lassen.
Die Actionszenen aus der Ego-Perspektive wissen zu gefallen und bieten genügend Abwechslung zu spannenden und unheimlichen Momenten. Obendrein sitzen die wenigen Schocker.
AFFLICTED ist einer der besseren Vertreter aus dem mittlerweile ausgelutschten FF-Format. Am Ende bleiben auch noch genügend offene Fragen übrig, die die Tür für eine Fortsetzung öffnen.
Aura - Trauma (OT: Trauma / AT: Dario Argento's Trauma / Aura (Trauma) / Aura / Aura's Enigma) / IT/US / 1993
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In Anbetracht dessen, dass es sich um die erste Hauptrolle von ASIA ARGENTO handelt und sie zu Zeiten der Dreharbeiten gerade erst zarte 18 Jahre jung war, muss ich sagen, dass sie die labile und magersüchtige Teenagerin so lala mimt. Also wirklich überzeugt hat sie mich nicht. Auch der Rest der Belegschaft agiert eher hölzern und blass.
Die Anorexie-Thematik hat auch zu nichts geführt und wirkte auf mich letztlich wie ein Mittel zum Zweck, wie Füllmaterial, dass die meist spannungsarme Chose nur unnötig in die Länge zieht. Sie ist auch nicht der einzige Handlungsstrang, der nur angebrochen wird. Eine schwülstige Lovestory bleibt uns bspw. auch nicht erspart.
Dennoch ist als positiv zu Erachten, dass der hanebüchene und formelhafte Plot ausnahmsweise stringent erzählt wird, und obwohl es sich um einen eher moderneren Film von DARIO ARGENTO handelt, die Inszenierung irgendwie Retro daherkommt und daher ein wenig Giallo-Feeling aufkommen lässt. Da der Streifen im Land der unbegrenzten Möglichkeiten gedreht wurde, geht aber leider der italienische Flair flöten.
Skandalös ist obendrein, dass der Vater seine 18-jährige Tochter oben ohne zeigt. Davon abgesehen, sind ihre Möpse für eine Magersüchtige doch recht prall(!)
Auch der Soundtrack reißt es nicht heraus, da er oftmals unpassend und aufdringlich wirkt. Hinzu kommt noch, dass der Film mies geschnitten ist und die Musik beim Szenenwechsel deswegen abrupt abbricht.
Ein Highlight des Films ist aber, dass sich TOM SAVINI für die praktischen Effekte verantwortlich zeichnet, die ordentlich was hermachen, wenn der behandschuhte Killer mit der makabren, elektronischen Enthauptungs-Apparatur fies zu Werke geht.
Die Atmosphäre ist zwar nicht mehr die stilprägende aus den frühe(re)n Werken des Regisseurs, aber es ist stets düster und verregnet, wenn nicht gerade Sonnenstrahlen durch die Jalousien brechen.
Auch die Kameraarbeit ist nicht verkehrt und liefert einige ungewöhnliche Blickwinkel und Ego-Perspektiven, doch die Ästhetik von damals wird nie erreicht.
Auf die Auflösung des Whodunit-Spiels bin ich zwar nicht gekommen, daher war sie überraschend, aber das Motiv ist doch ziemlicher Murks.
Das Geheimnis der blutigen Lilie (OT: Perché quelle strane gocce di sangue sul corpo di Jennifer? / AT: The Case of the Bloody Iris / Erotic Blue / Der Satan mit dem Skalpell / What Are Those Strange Drops of Blood Doing on Jennifer's Body? / Why Are Those Strange Drops of Blood on the Body of Jennifer) / IT / 1972
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DAS GEHEIMNIS DER BLUTIGEN LILIE ist ein humorvoller und chauvinistischer Giallo, in dem ein maskierter Killer mit gelben Handschuhen sein Unwesen in einem Apartmentkomplex treibt und hübsche Mädels kurz und knackig abmurkst.
Die französisch-algeriererin und Königin des gelben Krimis EDWIGE FENECH spielt ihre Paraderolle, und zwar das Frauenbild einer verängstigten und wehrlosen Schönheit, die aber auch zum Wildfang werden kann. GEORGE HILTON spielt den erfolgreichen, wohlhabenden und gutaussehenden Architekten sowie strahlenden Held der Beauty.
Auch wenn dieses Duo ein Darsteller-Traumpaar abgibt, kann es nicht über den Großteil an Holprigkeiten des Drehbuchs hinwegtäuschen, da es doch bisweilen an Konstruktion und dem Mangel an innovativen Ideen leidet. Dennoch gelingt es der Geschichte sich oftmals durchzumogeln, was wohl am Sleaze liegt, der überwiegend von der Aura EDWIGE FENECHS ausgeht.
Über die Holprigkeiten hilft aber auch der Humor, der von der unterhaltsamen Skurrilität diverser Figuren ausgeht. Skurrile Figuren wie den dusseligen und Briefmarken sammelnden und sortierenden Polypen, einem stockschwulen Fotografen, einer ringenden Stripperin oder strippenden Ringerin, einem Gruppensex-Sektenführer, einer lesbischen Nachbarin und einer älteren Dame, die sich mit Horrormagazinen eindeckt.
Diese skurrilen Figuren lenken auch ein wenig von der Krimigeschichte ab, sodass Suspense nur szenisch gastiert, da das Whodunit-Rätselraten ins Hintertreffen gerät. Dennoch bleibt die Identität des Schlitzers bis zum Schluss anonym. Ich hatte zwar eine Vermutung, doch war dann doch überrascht, insbesondere vom Motiv.
Bevor ich es vergesse, der Soundtrack von BRUNO NICOLAI ist selbstverständlich auch wieder erste Sahne. Hier ist eine kleine Hörprobe: https://www.youtube.com/watch?v=GRVinK7R4N0
Scream Week (OT: Sneekweek / AT: Summer Party Massacre / You Are Next) / NL / 2016
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SCREAM WEEK könnte man als niederländische Variante von ICH WEIß, WAS DU LETZTEN SOMMER GETAN HAST bezeichnen, oder eher von der Fortsetzung ICH WEIß NOCH IMMER, WAS DU LETZTEN SOMMER GETAN HAST. Hinzu kommt noch etwas SCREAM - SCHREI! und DÜSTERE LEGENDEN.
Weil es die niederländische Variante ist, gibt es viel Sex, Saufgelage, Drogenkonsum, Boot fahren, ein Segeltörn und elektronische Musik.
Auch etwas Humor hat sich SCREAM WEEK nicht nehmen lassen, doch dieser wirkt nie erzwungen, albern und/oder klamaukig. Er taucht auch wirklich nur vereinzelnd und an den richtigen Stellen auf. Kleine Schmunzler, nicht die ganz großen Lacher. Denn vordergründig handelt es sich hier um einen Horror-Thriller, der im späteren Verlauf wirklich düster, spannend und wendungsreich wird.
Zugegeben, etwas Straffung hätte nicht geschadet, doch langweilig wird es nie. Der/die Täter werden bis zum bitteren Ende gekonnt anonym gehalten und die Auflösung ist durchaus schlüssig.
Die Locations sind gelungen eingefangen und die unverbrauchten Gesichter der Darstellerriege machen ihre Sache gut, können aber nicht viel Sympathie rüberbringen.
Bei den Kills wird auf verschiedenste Utensilien aus dem Heimwerkermarkt zurückgegriffen, doch die Kills finden leider überwiegend im Off statt und man sieht leider nur die Endresultate.
Wer den erwähnten Vorbildern etwas abgewinnen kann und kein Problem damit hat, dass SCREAM WEEK wenig Selbstreferenz mit sich bringt, wird dennoch seinen Spaß mit dieser Hommage haben. Auch wenn man sich die Schlusspointe wirklich hätte sparen können.
Leg dich nicht mit Zohan an (OT: You Don't Mess with the Zohan) / US / 2008
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In LEG DICH NICHT MIT ZOHAN AN spielt ADAM SANDLER wohl eine seiner skurrilsten Rollen als israelischer, omnipotenter, Top-Geheimagent des Mossad, der ein Faible für Disco-Musik hat und Frisör in den USA werden will, doch den Trends etwas hinterherhinkt und als Serviceleistung Grannies im Hinterzimmer pimpert.
Die Gags suchen ihres Gleichen und wer dabei nicht vor Lachen vom Stuhl fällt, ist selbst dran schuld.
Klar werden hier sämtliche Klischees derbe ausgeschlachtet und auf ethnische Gruppen heftigst abgezielt, was wohl nicht jeden gefallen wird.
Doch das sollte man einfach nicht so eng sehen. Denn ADAM SANDLER, der jüdische Wurzeln hat, nimmt nicht nur die Palästinenser sarkastisch auf den Arm, sondern hält beiden hasserfüllten Parteien den Spiegel vor.
Daher wirkt diese Komödie gar nicht so platt wie andere, sondern birgt eine Botschaft zwischen den Zeilen, die in einigen Szenen auch deutlich gemacht wird.
Dennoch sollte man nicht zu viel Tiefsinnigkeit erwarten, denn zotiger Klamauk steht hier im Vordergrund.
Obendrein gibt es auch wieder das prominente Schaulaufen, welches auch wieder für einige Lacher gut ist.
Sniper - Der Scharfschütze (OT: Sniper / AT: Leopard Never Sleeps) / US/PE / 1993
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SNIPER - DER SCHARFSCHÜTZE ist ein Film aus den 90ern, der sich wie ein Relikt aus den Eighties präsentiert, was aber keinesfalls als negativ aufzufassen ist.
TOM BERENGER spielt den kampferprobten Thomas Beckett und BILLY ZANE den Grünschnabel Richard Miller, der sich seine Sporen erst noch verdienen muss. Bei einem riskanten Geheimauftrag, bei dem Richard eigentlich der Vorgesetzte von Thomas ist, übernimmt Thomas aufgrund seiner Erfahrenheit ungefragt das Kommando. Richard fühlt sich zwar in seiner Eitelkeit verletzt, doch ihm ist schnell bewusst, dass Thomas wohl die bessere Wahl als Anführer ist. Beide Männer müssen sich nun gegenseitig vertrauen, Hand in Hand gehen, wie eine Maschine funktionieren, die Konflikte ablegen und liefern sich, während sie sich durch die Strapazen des Dschungels schlagen, ein psychologisches Duell, dem viel Zeit für die gegensätzlichen Sichtweisen der beiden eingeräumt wird.
Das ist zwar relativ interessant und das Schleichen, Tarnen, Anpirschen und tagelange Ausharren realistisch dargestellt und glaubwürdig rübergebracht, doch besonders spannend ist es nicht. Außerdem hätte es gut und gerne mit mehr Action verbunden werden können. Denn das Anvisieren des Feindes, das Fliegen der Kugel und die blutigen Treffer, machen schon was her, bis zum spektakulären Showdown.
Little Nicky - Satan Junior (OT: Little Nicky) / US / 2000
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Little Nicky (ADAM SANDLER) ist der jüngste Spross von den insgesamt drei Söhnen des Teufels (HARVEY KEITEL) und ein wenig unterbelichtet. Er ist gutmütig und führt ein geruhsames Dasein, dass er der Rockmusik widmen will, anstatt die Nachfolge seines Vaters anzutreten.
Seine Brüder hänseln ihn und schmieden finstere Pläne, Dad vom Thron zu stoßen. Sie wollen ein zweites Höllenreich direkt auf der Erde errichten, als Nebenwirkung friert die echte Hölle zu und Herr Papa zerfällt in seine Einzelteile.
Nur Nicky scheint die Katastrophe abwenden zu können und wird auf die Erde geschickt, um seine Brüder einzufangen und zur Hölle fahren zu lassen. Doch weil Nicky noch nie auf der Erde war, stellt er sich ziemlich dämlich an, und seine einzige Hilfe ist eine sprechende Bulldogge.
LITTLE NICKY - SATAN JUNIOR ist ganz klar eine Komödie à la ADAM SANDLER, in der er eine Rolle spielt, die auf ihn zugeschnitten zu sein scheint und die er in Bestform verkörpert, und zwar als liebenswürdiger Tölpel.
Sein typisch brachialer Klamauk spaltet die Meinungen der Zuschauer. Entweder hasst man ihn und fragt sich, wie so viel Schwachsinn in einen Film passen kann, oder man amüsiert sich prächtig und lacht sich halbtot wie ich.
Klar, die Story ist Mumpitz und einige laue Zoten und Gags, die ihr Ziel verfehlen, sind dabei, aber dennoch gibt es genug zum Lachen wie z. B. die Cameos von QUENTIN TARANTINO als Priester oder OZZY OSBOURNE.
Die sieben schwarzen Noten (OT: Sette Note in Nero / AT: Seven Notes in Black / The Psychic / Murder to the Tune of the Seven Black Notes / Death Tolls Seven Times) / IT / 1977
>>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<
DIE SIEBEN SCHWARZEN NOTEN ist ein gemächlich und stringent erzählter Giallo von LUCIO FULCI, mit übernatürlichen Anleihen, der mehr Wert auf Suspense legt als auf explizite Gewaltdarstellung und nackte Frauen.
Als kleines Mädchen hatte Virginia Ducci (JENNIFER O'NEILL) die Vision vom Selbstmord ihrer Mutter. Als Erwachsene Frau ruft eine Tunnelfahrt eine weitere schreckliche Vision der Seherin hervor. Die Fragmente in ihrem Gedächtnis, aus einem zerbrochenen Spiegel, einem gelben Taxi, rotem Licht, einem Loch in der Wand und einem hinkenden Fuß, gilt es nun zusammenzufügen. Doch was, wenn es sich um eine Vorahnung handelte?
Das Whodunit-Rätselraten mag vielleicht nicht ganz so raffiniert sein wie es gerne wäre und einige Plot-twists sind deshalb abzusehen, doch die Art und Weise wie das Puzzlespiel präsentiert wird, lädt zum Mitfiebern ein und ist außerst effektiv in Sachen Spannungsaufbau, der sich im Schlussakt massiv verdichtet.
Darüber hinaus überzeugen exquisit ausgeleuchtete Set-Pieces, die durch eine brillante Kameraarbeit den letzten Schliff bekommen und vom grandiosen Soundtrack des Trios BIXIO-FRIZZI-TEMPERA atmosphärisch abgerundet werden.
Die titelgebende Melodie verwendete QUENTIN TARANTINO übrigens in KILL BILL: VOLUME 1. Hier ist sie mitunter zu hören: https://www.youtube.com/watch?v=zzYDqUUcuzA
Requiem für Django (OT: Réquiem para el gringo / Duel in the Eclipse / Requiem for a Gringo / Requiem per un gringo) / ES/IT / 1968
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REQUIEM FÜR DJANGO ist einer von vielen Western, die den Namen nur aufgrund des Erfolges von DJANGO aus dem Jahr 1966 mit FRANCO NERO in der Hauptrolle im deutschen Titel tragen. Also sollte man sich keine Illusionen machen(!)
Ross Logan aka Django (LANG JEFFRIES) ist der exzentrische Paradiesvogel unter den abgebrühten (Anti)helden des Spaghetti-Westerns, denn sein bunter Kittel ist ein fescher Jaguar-Poncho und sein Fortbewegungsmittel ist ein Muli(!) Außerdem ist er Hobbyastronom und wählt diesbezüglich als Bestandteil seines Racheplans eine Sonnenfinsternis aus.
Er ist der Verbrecherbande stets mindestens einen Schritt voraus und dezimiert einen nach dem anderen. Der Kniff von REQUIEM FÜR DJANGO ist aber, dass die Dezimierungen ausschließlich als Rückblenden im arg konstruierten Schlussteil zelebriert werden. Die anachronistische Narration wirkt sich aber grandios auf die Spannungskurve aus und die Duelle gestalten sich abwechslungsreich.
Alien Hunter (OT: Welcome to Willits) / US / 2016
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Im Kern ist ALIEN HUNTER im Grunde genommen ein Backwood-Slasher. Aber eben ein recht unkonventionell erzählter, was man ihm eigentlich zugute heißen sollte.
Denn beim titelgebenden Alien-Jäger handelt es sich um den Meth Head Brock (BILL SAGE), der mit seiner Herzdame Peggy (SABINA GADECKI), die auch ein Meth Head ist, im nordkalifornischen Cannabis-Anbaugebiet inmitten des Emerald-Dreiecks haust, wo er improvisiertes Chrystal kocht und eben Gras anbaut. Wenn er vom Glas nascht, hat er Halluz, dass er von fiesen Aliens entführt wurde, die eine Invasion planen.
Seine Nichte Courtney (ANASTASIA BARANOVA, bekannt aus Z NATION), die zu Besuch ist, steht seinen Theorien skeptisch gegenüber und landet flugs mit Aluhut im Wandschrank, in dem es sie nicht lange hält.
Obendrein haben sich dummerweise ein paar Camper auf der Suche nach heißen Quellen unbefugt auf seinem Gelände verirrt. Die der Tweeker aufgrund seiner Wahnvorstellungen mit Außerirdischen verwechselt, die abgeschlachtet gehören.
Onkel Brock nervt nach einer Weile mit seinen ewigen, paranoiden Monologen und lässt die Narration zähflüssig werden.
Auf Figurenzeichnung wird auch kein großer Wert gelegt, sodass die Darsteller keinen bleibenden Eindruck hinterlassen. Außer RORY CULKIN, der den komischen Vogel Possum spielt, hat zumindest etwas Charakter.
DOLPH LUNDGREN ist auch mit von der Partie und spielt im Grunde sich selbst, in dem er den schlagkräftigen Cop Derek in der fiktiven Fernsehserie "Fists of Justice" mimt, die immer mal wieder über laufende Fernseher flimmert.
Die Aufmachung des Raumschiff-Innenlebens und auch die Alien-Masken sowie die wenigen Gore-FX sehen ganz brauchbar aus. Obwohl sich mir das Gefühl aufdrängte, dass ALIEN HUNTER in Sachen Zensur Federn lassen musste oder das geringe Budget einfach nicht für Money Shots ausreichte.
Spannend wird es nie und wirklich witzig auch nicht. Aber für einige gute Ansätze und skurrile Ideen, lasse ich noch 4 Punte springen.
The Night Eats the World (OT: La nuit a dévoré le monde) / FR / 2018
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Dem Anschein nach ist der Hauptprotagonist Sam (ANDERS DANIELSEN LIE) großer Fan des Zombie-Subgenres, denn er ist arg rasch der Situation gefasst und findet flugs und völlig abgeklärt zur Routine, als hätte er bereits zig Zombie-Apokalypsen mitgemacht(!)
Leider besteht die Routine aus belanglosen Trivialitäten, anstatt plausiblem Überlebenskampf. Er versucht weder Informationen einzuholen bspw. über Internet, Telefonie, Radio oder TV, noch irgendwie auf sich aufmerksam zu machen, Kontakt aufzunehmen, indem er bspw. eine Nachricht, eine Botschaft oder eine Licht-, Reflexionsquelle an der Fassade oder auf dem Dach des Wohnhauses anbringt.
Er trommelt zwar ab und an wie ein Ochse herum und macht gewaltigen Krach, doch das erste Mal aus Langeweile und das zweite Mal, um die Gesellschaft von Zombies genießen zu können(!)
Daher zieht sich dieses größtenteils Ein-Personen-Kammerspiel wie Kaugummi, sodass man hellwach sein sollte, um am Ball bleiben zu können.
Zu Ermüdungserscheinungen tragen außerdem bei, dass der Score sehr minimalistisch eingesetzt wird und die gesamte Chose recht dialogarm aufgezogen ist.
Es wäre bestimmt interessanter gewesen, wenn Sam Selbstgespräche geführt hätte, in denen er beschreibt, was er tut, warum er es tut und was er möglicherweise tun könnte.
Dass THE NIGHT EATS THE WORLD diverse wichtige Punkte außer Acht lässt liegt daran, dass sich das Script auf die Isolation des Individuums, dessen Vereinsamung und den Gedanken konzentriert, der letzte Mann/Mensch auf der Welt zu sein. All das kulminiert letztlich in Wahnsinn, sodass für mich der Lichtblick der Sarah (GOLSHIFTEH FARAHANI) abzusehen war.
Auch der Schlussteil hat mich nicht zufriedengestellt. Von einem Schnitt zum anderen, ist das Seil urplötzlich vom Geländer um seinen Bauch geknotet und auf der anderen Seite bombenfest gesichert. Sam schwingt sich rüber und knallt mit Schmackes gegen die Fassade, ist aber nur drei Sekunden bewusstlos und kann sich nach oben ziehen, obwohl man kurz zuvor zu sehen bekam, dass er abgemagert und schwächlich ist. Am Ende hockt er auf dem Dach und sieht in die Ferne. Na, tolle Wurst.