AlexanderDeLarge - Kommentare
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Alle Kommentare von AlexanderDeLarge
Ich hype nichts, nur weil es aus Berlin kommt, in schwarz-weiß gedreht oder mit Jazzmusik unterlegt wurde. Dieses Bashing der Mainstream-Hipster-Kultur ist mittlerweile genauso langweilig und durchsichtig wie der Hipster selbst. Vergessen wir mal nicht das die Komik des Hipstertum auf dem im Gegenteil resultierenden Bedürfnis nach Abgrenzung basiert. Das Oh Boy gewisse ästhetische Kontinuitäten des Gegenwartsfilm fortsetzt ist es uns allen nicht verborgen geblieben. Wesentlich und interessant an einem Film ist nicht worin er mit anderen übereinstimmt, sondern worin er sich abgrenzt.
Oh Boy könnte man mal frei mit Mensch Junge übersetzen, Mensch Junge..., werd doch mal erwachsen, Mensch Junge..., was ist nur mit dir los. Mensch Junge..., dazu fällt mir nichts mehr ein. Mensch Junge drückt Unverständnis aus, Enttäusschung, Überforderung, Mitleid, Hilflosigkeit, Wut, Resignation. Die Gefühle mit denen wir Nico folgen, mit denen ihm seine Umwelt begegnet, die uns begegnen, wenn wir nicht verstanden werden, wenn wir uns langsam von "den Anderen" entfernen.
Nicos Tag beginnt im Bett seiner Ex-Freundin, hier bekommt er beiläufig noch einen Kaffee angeboten, den er ablehnt, sie will ihn offensichtlich noch da behalten, er möglichst schnell weg. Er: Ich hab zu tun. Sie: Was hast Du denn zu tun?. Die Tragik in Nicos Tag besteht darin, dass er von nun an auf der Jagd nach diesem ordinären, schwarzen Kaffee ist. Dafür zieht er Stunde um Stunde durch Berlin, immer einen Augenblick vor seinem Ziel, immer einen Augenblick zu spät. So bescheiden sein Wunsch, so unmöglich dessen Realisierung. Was er bekommt ist Wasser, Snaps, Bier, Wodka, doch niemals wieder Kaffee. Im Film geht es nicht um mehr als diese klassische Tasse Kaffee. Manch einer will sie nicht haben, wenn er sie in seinen Händen hält. Erst viel später, wenn das Gewöhnliche, das Selbstverständliche erst verloren ist, will man es um jeden Preis zurück. Da ist der beste Freund, ehemals erster Absolvent der Schauspielschule, aber nach unzähligen aus Arroganz abgelehnten Angeboten nur noch als Statist engagiert. Da ist eine junge Frau, ehemals ein Mädchen mit Sehnsüchten, Herz und Gefühl, heute nur noch hübsch von außen. Sie versucht ihren Selbstwert wiederherzustellen indem sie sich von ihrem Peiniger und stellvertretend allen Männern ficken lässt. Da ist ein Ehepaar, das lieben und leben könnte, die Jahre aber mit Kochen und Fußball totschlägt, um sich nicht miteinander konfrontieren zu müssen. Und zum Schluss ist da ein Alkoholiker, der 60 Jahre weg war, abwesend und betäubt, dessen Leben keine hundert Meter von seinem Geburtsort zu Ende geht. Einer den niemand verstand, einer der alleine stirbt. Dazwischen Nico, der darum bettelt endlich aufwachen zu dürfen. Alles was er bekommt ist noch mehr Alkohol, noch mehr Betäubung, noch mehr Schlaf. Er bleibt weiter stoisch, passiv, stumm. Oh Boy.
B-B-B-Burn your TV!
Kam es auch zu Gruppenvergewaltigungen (neudeutsch: "Gangbang"), hat Wolfgang Priklopil eigentlich Killerspiele gespielt... und kann Natascha Kampusch nach diesem Kassenschlager nun auf einen Vertrag mit Victoria´s Secret hoffen? Fragen über Fragen, zum Glück wird dieses Meisterwerk alles aufklären. Nein diese Medien sind nicht pervers, pervers ist nur Rainer Brüderle
Spoiler +++ Spoiler +++ Spoiler
Oldboy ist eine düstere, schauerliche Geschichte voll von grausamer Gewalt und Abscheulichkeiten. Allerdings in einer phantastischen, irrealen Darstellungsform. Der Kontrast zur heiteren Musik, das Theatralische in der Inszenierung lösen das Gefühl der Beklemmung und belassen den Zuschauern als distanzierten Beobachter. Besonders gefallen hat mir die Sequenz, in der Dae-su Oh sein altes Verlies stürmt und sich mit den zwei dutzend Wachen einen Faust- und Stockkampf liefert. Die Zweidimensionalität der Kameraperspektive illustriert eine Bühnenansicht und der Schlagabtausch hat das tänzerische einer Slapstick-Einlage, wo Oldboy zwischen den Kämpfern zu Boden geht, dort steht er auch sogleich wieder auf und keiner seiner Gegner wird von den Hammerschlägen tödlich verwundet. Das Gewaltlevel bewegt sich doch durchaus im Rahmen und übersteigt längst nicht die Grenzen des Erträglichen, wobei, hätte ich gewusst, dass das ein echter, lebendiger Tintenfisch ist, den er da verspeist...
Oldboy will nun mal eine Welt darstellen, die von Schrecken, Hassgefühlen und Rache erfüllt ist, wäre das ganze realistisch umgesetzt worden, der Film wäre wohl ungenießbar. Stattdessen kommt Oldboy mehr als moderne Adaption der klassischen, griechischen Tragödie daher, deren Bestandteile er auseinandernimmt und neu zusammensetzt. Für mich ist in diesem Film kein revolutionärer Sprung, noch große Neuerungen erkennbar, für Interpretationshilfe bin ich dankbar. Angefangen bei dem Soundtrack, das vierte Konzert von Vivaldi, über den Leitspruch "Lache und die Welt lacht mit dir, weine und du weinst allein", passenderweise nach dem traurigestem Clown unter den Amerikaner, bis hin zu dem letztendlichen Kern der Handlung, der sich doch eindeutig aus Sophokles König Ödipus speist. Hier ist nichts koreanisch. Am interessantesten ist die mutige Abwandlung, der finale Twist. Die Liebe oder inzestuöse Beziehung zwischen Woo-jin Lee und seiner Schwester wird nicht als Sündenfall dargestellt, vielmehr ist es das gedankenlose Gerede und die sozialen Urteile welche Ungerechtigkeit, Hassgefühle und gnadenlose Rache über die Beteiligten bringen. Eine durchaus mutige Interpretation, greift sie doch eines der letzten gesellschaftlichen Tabus unmittelbar an. In diesem Sinne schneidet sich Dae-su Oh auch die Zunge heraus, statt sich das Augenlicht zu nehmen. In dieser selbstverstümmelnden Handlung jedoch, wie auch in der Spaltung in den unwissenden und den wissenden Dae-su Oh und der getroffenen Entscheidung zur Unwissenheit liegt meiner Meinung nach der Erkenntnisgewinn der Geschichte. Die Geschichte von König Ödiupus repräsentiert den Weg vom unwissenden Sein zum verstehenden Sein, doch hier in Oldboy entscheidet sich der Protagonist für den Schein, für die Lüge, welche ihm in den Abschluss-Sequenz einen grausamen Schmerz auf dem Gesicht erscheinen lässt. Der Leitspruch "Lache und die Welt lacht mit dir, weine und du weinst allein", resultiert bei Dae-su Oh in nicht mehr als eine verkniffe, clownartige Grimasse, ein unechtes, künstliches Lachen, dahinter verbirgt sich die große Lüge und keine wahre Glückseligkeit. Ein Spiegel vielleicht für die ostasiatischen Gesellschaften, in denen die eitle Oberfläche, die Außenwirkung von Familie, Disziplin und Tradition, der materielle Wohlstand um jeden Preis repräsentiert werden muss. Man schneidet sich eher die Zunge heraus, als das man Klagen und Schwäche zeigen würde.
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Geiler Film, Network 2.0 möchte ich sagen, allerdings muss ich über so manchen Kommentar hier schmunzeln. Nicht das ich es besser wüsste oder gar besser wäre... "God Bless America" macht jede Menge Spaß, die Gewalt macht Spaß, um es genau zu sagen. Aber es ist diese Art von amoralischer, pervertierte Freude, die auch im Film selber verarscht wird. Mal ehrlich Leute, wenn Frank und Roxy im Finale das sensationsgeile, mediengesteuerte Pöbelpublikum - wohl gemerkt vor laufender Kamera - hinrichten, dann ist jenes doch nur die letzte Steigerung von "American Superstar" und dem Fernsehzirkus, und das weiß auch das Drehbuch. Frank ist kein weißer Ritter, kein Gegenentwurf zur verfallenen Gesellschaft, er ist einfach ein stereotypes, verbrauchtes Filmmotiv. Ein angepasster, hart arbeitender Leisetretter, von der undankbaren Moderne erniedrigt und als gesellschaftlicher Unrat aussortiert. Doch der alte verbrannte Mann steigt wie ein Phönix aus Asche, der American Dream für die Wechseljahre. So wie Frank bei seinem ersten Streich der bezingetränkte Lappen aus dem Autotank fällt, so fällt im letzten Akt seines Rachefeldzuges auf dem roten Teppich zum Sound von "Im not like everbody else" (Sopranos) spätestens auch seine eigene Maske. Er ist der Antiheld, aber der Antiheld ist der neue Held, und beide waren schon immer Teil der "Show". Wie tragisch und doch komisch, da laufen Typen mit Joker-Friseur in "echten" Kinos herum und ballern "echte" Leute ab... sie denken sie wären anders, ja besser, grade das will der Film nicht sagen, sondern vielmehr: Ihr seid die Spitze, die Spitze des Eisberges einer verkommenen Medienzirkuskultur, nicht anders als der Mainstream von Konsum, Werbung und Scheinwelt, sondern seine radikalste, letzte Ausprägung. Ihr tötet sogar für 5min im Scheinwerferlicht, niemand will den Popstar mehr als ihr;).
Da sucht man einen Schuldigen und alles was man bekommt ist ein Spiegel. Der Bauer sortiert aus, der Spediteur sortiert aus, der Großhändler sortiert aus, der Supermarkt sortiert aus, wir sortieren aus. Das müssen ja wirklich die verdammt geilsten Banannen der Welt sein, die wir hier bekommen. Dafür hat sich der Kampf doch gelohnt^^.
Schwungvolle Daily Soap aus dem alten Rom, das - wie versierte Geschichtskenner wissen werden - eine einzige Orgie war. Bei dieser auf historischer Authentizität beruhenden Doku-Serie kann jeder noch was lernen, der Pornostreifen eine Erfindung der 90er? Weit gefehlt! Griechische Barbaren mit porentief reiner Haut und New York City-Englisch - Sucker, Cunt und so - und Anleihen aus 300 runden das Kulturgut der Zivilisationsbegründer ab. Über Geschmack lässt sich nicht streiten? Doch, doch... Ganz ehrlich ich kotz sowas von ab. Shit on a goddam dick.
Schon praktisch einfach Biographien zu verfilmen, spart man sich das Drehbuch und täuscht zugleich mit vermeintlicher Realitätsnähe. Resümee: Ab in der Müll.
Ein altehrwüdiges Elite-Internat, ein idealistischer Reformer und zwei, die sich auf den Weg machen, um den Tag zu nutzen. Als der junge Lehrer sich am Fundament der verknöcherten Institution zu schaffen macht, bringt er ungewollt gleich das gesamte Gebäude zum wanken und die Trümmer begraben einen der seinen. Im Leben gibt es nichts umsonst!
Kindisch, naiv, unglaubwürdig, idealistisch, träumerisch, wirklichkeitsfremd... sagen die "Realisten". Ich frag mich ja was Harry Potter, Herr der Ringe oder Twilight dann ist. Sind uns Ideale im hier und jetzt so fremd geworden, gelebte Leidenschaft als Ding der Unmöglichkeit? Bleibt uns da nur noch die Flucht zu spitzohrigen Elfen? Wer nicht mehr lieb und nicht mehr irrt, der lasse sich begraben!
Ein Gegenkonzept hat der Realist gleichwohl nicht zu bieten, nur das obligatorische "werd mal erwachsen, Kind!" und Tradition! Ehre! Disziplin! Leistung! Aber Disziplin und Leistungen stellen sich in den Dienst eines jeden Herrn. Sehr effizient das mit Ausschwitz... Massenvernichtung erfordert auch eine Menge Disziplin. Von Blut... äh... "Tradition und Ehre" reden wir mal nicht. "Medizin, Jura, Wirtschafts und Technik sind zwar durchaus edle Ziele und auch notwendig (frei von Sarkasmus)... aber Poesie, Schönheit, Romantik, Liebe sind die Freuden unserers Lebens". Ist Club der toten Dichter als eine Aufforderung zu Individualität und Freidenkertum zu verstehen? Stellt er Autorität und System in Fragen? Oder warnt er vielmehr vor romantischer Schärmerei und eitlen Träumen? Schließlich scheitern die einmal geweckten Sehnsüchten der Protagonisten letztendlich an der unerbittlichen Realität. Ist es ein Widerstreit zwischen Realisten und Idealisten, ein Krieg der Welten? Auf jeden Fall ermutigt der Film zum kritischen Denken, die Frage der Sinnhaftigkeit wird ein weiteres mal gestellt, ergebnisoffen.
Leider gelingt es dem Film nicht, die Leidenschaft auch abzubilden, die er so großmundig postuliert. Die Handlungsstränge sind zu schnell abgearbeitet und erschöpft. Der eine liebt das Mädchen, der andere liebt das Theater, der eine ist siegreich, der andere scheitert. Für beide eigentliche Fragen von existenzieller Bedeutung, doch diese Dimension kann nicht erreicht werden.
Die Realität lässt sich nicht so einfach wegdichten, die Sachzwänge sind alle da, am Ende ergeben wir uns in Kompromissen. Wer zieht schon raus in die Wälder und fristet ein Einsiedlerleben... Also lohnt es sich überhaupt einmal aufzustehen und für etwas zu stehen? Oh Captain! My Captain!
Anzunehmen, dass der Kosmos der Menschen in den südlichen Ländern nur aus Leid und Elend besteht, ist allerdings auch eine unrealistische Sicht der Dinge. Wer meint denn ernsthaft, dass diese Menschen der Freude und des Glückes nicht fähig sind? Auch die Kinder in den Slums erlauben es sich zu spielen, zu lachen und zu träumen. Ansonsten gilt es sich in Erinnerung zu rufen, dass das Kino ein illusionäres Theater ist. Ist Oliver Twist nicht auch romantische Schwärmerei und zugleich gesellschaftskritisch?
In "Ziemlich beste Freunde" wird keine schwarze Hauptfigur uralt-rasssistisch diszipliniert. Vielmehr ist es so, dass Angehörige zweier Schichten den Klassengraben kurzzeitig überwinden und sich in ihren Lebenswelten individuell bereichern.
PS:
Ich würde mich freuen, wenn Mr. VV mal die Seiten wechselt und einen Hassfilm verteidigt, anstatt einen Lieblingsfilm zu zerreißen..
Shame trifft den Nerv der Gegenwart, scheitert dann aber kläglich an der Umsetzung. Großstadtleben, Isolation und Separation. Stoische Blicke in der U-Bahn, gefühlslose Roboter auf dem Weg in ihre Großraumbüros. Jeder und jede ist ganz mit sich selbst beschäftigt, zu individualisiert für zwischenmenschliche Beziehungen. Ficken ist leicht, jeder Affe kann es, wir lernen es immer früher, aber wer hat uns die Liebe gelehrt? Also flüchtet Brandon sobald ihn eine Frau berührt. Sex kann etwas wahnsinnig unpersönliches sein, Nähe ist immer intim. Jedoch ergeben äußere und innere Handlung kein Ganzes, der Suizid verschleiert die wahre Tragödie.
Tristesse sehr eindrucksvoll auf die Leinwand gebracht, allerdings für den Preis der grenzenlosen Langeweile. Langweilig beschreibt die Kameraeinstellung ebenfalls treffend, Filmmusik versucht die dramatischen Defizite der Handlung zu kompensieren. Aufgesetzt.
Ja! Weil wir die Eier brauchen... Der Film ist fortwährend um Tiefsinn bemüht, wirkt auf mich irgendwie so angestrengt, aber wenn von polymorph pervertierten, kafkaesken Geschlechtsakten die Rede ist, muss der Film natürlich Anspruch haben?! Außerdem, wer den persönlichen Irrungen und Wirrungen eines Woody Allen folgen kann, ist auch selbst ein wenig intellektuell, gehört zum elitären Club der Cineasten?! Für mich ist es definitiv kein Genuss, lange 93 Minuten wird man von Woodys stierenden Froschaugen fixiert. Keine Dramaturgie, kein Widerpart, nur der exhibitionistische Seelenstrip eines Narzisten, der glaubt seine eitlen Monologe alleine bieten eine mitgreifende Story. Ein unvergleichliches Genie im Weltschmerz, aber keineswegs impotent, das war dem Woody wohl wichtig. Sind einige gute Witze dabei, aber auch schlechte, wie bei Dr. House. Normale US-Produktion, zwei Schnörkel für das Bildungsbürgertum, deshalb die 6.0.
Nervtötendes weiche-Lesbe-harte-Lesbe-Schema. Sharon Stone in 7/8 Hosen, die obergeile, obertoughe Macho-Frau. Und Isabelle Adjani mit ihren ständig weit aufgerissenen Rehaugen und Nonstop-Geheul. Kathy Bates sorgt zwar auch nicht für mehr Erotik, aber wenigstens schauspielerisch für einen Glanzpunkt. Weitere Zutaten: Dialoge zum an den Kopf fassen, unpassende Klaviermusik von Anfang bis Ende und last but not least Story von der endlos Hollywood-Stange. Als Sahnehäubchen ein wirkliches, wirkliches Schwachsinns-Ende.
Ein Dramqueen-Club bidde :D
Kennt ihr die Leute, die sich bei Familienfeiern im erweiterten Kreis immer hinter ihren Handkamers verstecken und den Semiprofi geben? Ich bin so einer, das erspart einem die immer gleichen Fragen und inhaltsleeren Konversationen, außerdem kann man dann mal für einen Moment das beschissene Dauergrinsen abstellen. Hinterher spult man sich durch Wackelbilder, langweilige Endloseinstellungen und inflationäres Spiel mit dem 24fach Zoom. Das Fest könnte von mir gedreht worden sein, deshalb verlangt einem der Film auch nicht viel Phantasie ab, sich hier wiederzufinden ist wirklich leicht. Nun muss es nicht immer das große Familiengeheimnis, der systematische Missbrauch oder was auch immer sein. Vertraut bleibt die Szenerie als großes, alltägliches Bühnenschauspiel des echten Lebens. Die Familienfeier als offener Spiegel der gesamtgesellschaftlichen Heuchelei. Mutter und Vater, Frau und Kinder, diese Menschen kennt man von Grund auf wirklich, sie in ihrer Maskerade beobachten zu müssen ist unterträglich. Wie sehr überkommt einen der Wunsch alle Gläser umzuschmeißen und auf den Tischen herumzuspringen.
Die Kategorie heißt Mr. V. V. ´´"eckt an"``... und dient dazu euch Nasen wirklich auf die Palme zu bringen, damit ihr wie die Scheißhausfliegen diese Seite bevölkert und fleißig wie Honigbienen Kommentare schreibt, also kommt mal runter!
Liebe Mädels, kein Blut, keine Erektion.
Haben denn "noch mehr" Leute Filme gedreht^^?
Stars sind zeitlos... oder nicht?
Klassiker sind Dichter, die man loben kann, ohne sie gelesen zu haben, sag ich da nur. Ich fand das Fenster zum Hof scheiße, ich fand Requiem for a Dream scheiße und GoodFellas fand ich erst recht scheiße. Damit müsst ihr leben, denn eure Geschmackstyrannei geht mir am Arsch vorbei. Diese Analphabeten in ihren Maßanzügen, Kohle, Autos und Titten, markige Sprüche und noch mehr Titten. Da kann man ja auch Die Geissens gucken oder Dieter Bohlen bei DSDS... einfach zum kotzen diese Neureichen^^.
Ich finde dem Alten ist hier nochmal ein bemerkenswertes Machwerk gelungen. Es ist als hätte man eines von diesen gerahmten Familienportärts auf Urgroßmutters Kaminsims in den Händen, man fragt sich wie diese Leute waren, was sie gemacht, gedacht, gefühlt haben. Haneke erreicht einen unglaublichen Grad an Authentizität, man wird regelrecht in das Bild, in den Strudel der Zeit hineingezogen. Eigentlich kann man schon sagen, dass es sich hier nicht um Szenen, sondern um Aneinanderreihung kunstvoller Fotografien handelt. Der Verzicht auf Farbe, auf künstliche Beleuchtung, der Perfektionismus in jedem Detail hat sich ausgezahlt, viele historische Filme geben auf diesem Gebiet ein lächerliches Bild ab. Man stelle sich die ganze Szenarie in Farbe vor, unsere Perspektive dieser Zeit ist nun mal schwarz-weiß. Oder man stelle sich bekannte Gesichter in den besetzten Kinderrollen vor, auch da wäre dieser Realismus irgendwie verloren. Das erste Bild scheint wie ein Negativ in der Entwicklung, verschwommene Farben, Schemen, sich langsam einstellender Kontrast, schließlich das scharfe Foto. Und die Geschichte bildet diesen wunderbaren Kontrast ab. Einerseits dieses friedliche Heimatidylle, unberührte Natur, schneebedeckte Landschaften, ehrlich und hart arbeitende Menschen, Kinder, die sich noch zu benehmen wissen^^. Unser nostalgisches "früher war alles besser-Gefühl eben". Und andererseits hinter verschlossenen Türen die zweite Hälfte der Wahrheit. Eine Gemeinschaft, die in Wahrheit von Angst und Ohnmacht und Abhängigkeit zusammengehalten wird und nicht von Nächstenliebe, wo jeder nach oben buckelt und nach unten tritt. Das Schwache wird hier verachtet und geschlagen, man muss sich schweigend fügen, hauptsache der Schein wird erhalten, Ideale heucheln, die längst überkommen sind. Viele legen Haneke zur Last, er würde den Zuschauern entmündigen, die eine moralisierte Sichtweise in die Köpfe hämmern. Ich finde dagegen dieser Film ist relativ ergebnisoffen, Haneke will doch nicht wirklich eine einfach Ursache-Wirkungs-Beziehung zwischen Protestantismus/Calvinismus oder Schwarzer Pädagogik und dem nazistischen Faschismus plagatieren, dass hätte er leichter haben können. Vielmehr erlaubt er uns mit drastischen Mitteln einen Einblick in das Wesen der Zeit, der Film leistet was geschichtliche Fakten so leicht nicht leisten können. Verdeutlichen wir uns einmal worauf diese Erziehung abzielte: Unbedingter Gehorsam und absolute Anpassung, unreflektiertes Lernen, widerstandlose Folge , ein Recht auf Gewalt und Unterdrückung gegen Schwächere. Warum war Uropa nur nicht in der Resistance? Bewerten wir nicht, fressen wir nicht Hanekes Meinungen, denken wir einfach weiter.
Sie sind dahin, unsere glorreichen 00-Jahre. Richtige scheiß Zeit für Rebellion, aber wir stehen dazu:). Wer braucht schon Woodstock und freie Liebe, wir hatten warmen Apfelkuchen und Harry Potter.
Spoiler*Spoiler*Spoiler
Eigentlich eine super Story, aber leider war die Wende in ihrer unvorhersehbarkeit höchst vorhersehbar. Hatten wir doch alles schon bei FightClub oder A Beautiful Mind, dann noch bei The Machinist, den ich mir genau deshalb überhaupt nicht angesehen habe. Wäre eine koventionelle Entwicklung der Geschichte mit aufgebohrten Schädeldecken wirklich so langweilig gewesen?
Ganz schwaches James Bond Ende
Bewerte ich den ich jetzt mit oder ohne Zauberpfeife:D