Andy Dufresne - Kommentare

Alle Kommentare von Andy Dufresne

  • 10

    -"Was möchtest du sein"?
    -"Alles was sie hassen!"

    Ist "Citizen Kane" der beste Film aller Zeiten?

    Falls dem so wäre/ist, es gäbe gewichtige Gründe dafür, eine ganze Menge Gründe...

    Alles beginnt damit das der Film 1941 gedreht wurde.

    Dieser Film hatte kaum Vorbilder, kaum Vorreiter, er konnte an sehr wenig anknüpfen.
    Er betrat ziemliches Neuland was die komplexe Kameraarbeit, die Montage, die Umsetzung eines Drehbuches, welches mit Zeitsprüngen und Besonderheiten nur so gespickt war, betrifft und auch die Maske , die aus dem damals 25-jährigen Welles einen alten, gebrochenen Mann machen musste und der dies mehr als überragend gelang.
    Vor 70 Jahren war alles ein Probieren, ein Austesten.
    Und Welles wollte alles und noch mehr.
    Und er schaffte es.

    Wie die Stimme aus dem Off am Anfang verkündet:
    "Xanadu, von 100.000 Bäumen umgeben, errichtet auf einem Berg aus 20.000 Tonnen Marmor.
    Mit dem größten Privatzoo der Welt.
    Alles Getier der Lüfte, der Erde,des Wassers ist hier vertreten, wie auf der Arche Noah..."

    In etwa eine Arche Noah wollte Welles wohl auch erschaffen, etwas das schlicht alles beinhaltet, beherbergt, von unvorstellbarer, ja manischer Größe ist.

    Neu und einzigartig auch, wie Welles mit den damals erst aufkommenden, technischen Möglichkeiten spielte, Kinonachrichten und Rückblicke mit alten Kameras drehte, um Patina zu erhalten.

    Mit Bildüberblendungen und Verdunklungen arbeitete und durch Perspektivwechsel Größe oder Unterwerfung darstellte.

    Was auch erwähnt werden muß:
    Der Kampf Welles´mit Randolph Hearst, eines Moguls von Kaneschen Ausmaßen, der sein Leben nicht so und schon gar nicht von Welles verfilmt sehen wollte.
    Wie Hearst gegen Welles agitierte wäre einen eigenen Film wert...

    Bei all dem Neuland, bei all dem Kampf, bei all der Technik :was "Citizen Kane" so großartig sein lässt und ihn so extrem herausstechen lässt, ist etwas das alle herausragenden Filme teilen:
    Eine zeitlose, immens spannende und einzigartige Geschichte und überzeugende, überragende Schauspieler.

    Und die Story um Aufstieg und Fall eines Menschen, sein ganzes Leben umspannend, ist zeitloser, spannender und einzigartiger als fast alles was nach ihm kam.

    Joseph Cotten, Ray Collins und all die anderen Darsteller sind vortrefflich,allesamt.

    Dennoch ist der Film extremst auf die Person Kane,die Person Welles fokussiert.

    Und ganz ehrlich: Seltenst wurde ein ganzes Leben von einem Darsteller so tiefgründig, so echt, so ambivalent, so paradox und so komplex eingefangen.

    Welles erweckt einen Menschen zum Leben der mit den allerhöchsten Idealen anfängt, unbekümmert, frech, larmoyant, charmant, absolut charismatisch und höchst einnehmend ist.
    Der reich ist an allem, außer an (an) Liebe und dies wird bis zu seinem Tod so bleiben...

    Er wird hart, herrisch, immer stoischer, immer rechthaberischer, bis er als alter Mann die völlige, äußere wie innere, Einsamkeit erreicht hat.

    "Er war enttäuscht von der Welt und baute sich seine eigene"

    Bis er feststellte das alles was er je gebaut, je erschaffen hatte, nur Erhöhungen der Mauer seines inneren und äußeren Gefängnisses waren...

    "Citizen Kane" ist Drama, Satire, Komödie, Großbiopic und vor allem gegen Ende: Horror.

    Ist "Citizen Kane" also der beste Film aller Zeiten?

    Ich lasse mal José Mourinho antworten, einen äußerst kaneschen Charakter unserer Zeit:
    »Ich habe nicht gesagt, dass ich der Beste bin. Ich kenne nur keinen Besseren.«

    Ich persönlich mag einige Filme lieber als "Citizen Kane", aber um an ihm vorbeizukommen, ihn zu übertreffen?

    Ich würde meine Schützlinge nicht allzu gern gegen dieses Monster antreten lassen...

    24
    • 7

      Ein Film den es eigentlich echt nicht (mehr) gebraucht hätte...
      Trotzdem schön das es ihn gibt :)

      9
      • 7 .5

        Könnte als "Indieperle; die" im Duden stehen...

        Hier die Komponenten, die eigentlich selbsterklärend sind:

        Das echte Leben atmende, schlichte, warmherzige Ballade, voll von wirklichen Charakteren, kleinen, alltäglichen, in bestem Sinne unspektakulären Geschichten, die um Solidarität und Freundschaft handeln.

        Der kleine, ganz große Peter Dinklage (" Game of Thrones", "Sterben für Anfänger"),
        die gefühlvolle, absolut zerbrechliche, altwunderschöne Patricia Clarkson,
        der leicht tumbe und doch interessierte Bobby Cannavale
        und die, in meinen Augen, immens talentierte, immer ganz bei sich seiende, in höchstem Maße liebenswürdige Michelle Williams.

        Das mehrfach preisgekrönte, von ihm selbst geschriebene Regiedebüt des Schauspielers Thomas Mc Carthy (The Wire), der auch am "UP-Oben" Drehbuch mitwirkte, dem ersten für den besten Film nominierten Animationsfilm.

        Unterlegt von einem großartigen Soundtrack und eingefangen von einer zurückhaltenden, auf die Charaktere fokussierten Kamera.

        So geht amerikanischer, abseits von Hollywood realisierter Herzblutfilm...

        14
        • WIESO IST 2001 HIER NICHT VERTRETEN!!!
          :) :) :)

          6
          • 10

            Der perfekteste Western aller Zeiten.
            Jedes weitere Wort wäre zuviel, einfach unnötig, denn hier gilt:
            Anschauen, vor Ehrfurcht schlicht erstarren...

            23
            • 10

              Ein Film wie ein riesengroßes Geschenk...

              NIEMAND, nicht mal Darth Vader oder Hannibal Lecter oder der Hexenkönig von Angmar würde(n) sich NICHT über ein Geschenk freuen...

              Menschen LIEBEN Geschenke, weil sie etwas Überraschendes sind, etwas Persönliches, etwas Besonderes, etwas Spannendes, etwas komplett Zeitloses...

              Etwas auf das man sich freut, etwas das NIE langweilig wird, etwas das niemals an Faszination verliert...

              Man will wissen was unter der Verpackung steckt, man will wissen was da drin ist!

              Das Dschungelbuch war (1987, ich war 6 Jahre alt, Wiederveröffentlichung des 1967er Originals ) der allererste Film den ich im Kino sah und es war eines der größten Geschenke die ich je bekommen habe:

              Das Kino!

              So spannend, so überwältigend, so groß(artig) !

              Was für ein immenses (lebenslanges) Geschenk !

              27.394.000 Besucher ---> Erfolgreichster Kinofilm aller Zeiten in Deutschland.
              Das sagt mehr als tausend Worte....

              Danke für alles und ich wünsche dir noch ganz, ganz viele weitere Wiederveröffentlichungen!

              Proooooobiers mal mit Gemütlichkeit, mit Ruhe und Gemütlichkeit...

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              • 7

                "Und dann sind da diese anderen Dateien.
                Das sind nur Zahlen.
                Ganze Listen.
                Zahlen und Daten und Zahlen und Zahlen und Daten und Zahlen.
                Das ist echt heißer Scheiß!"

                Kurzweilig, witzig und gespickt mit tollen Schauspielern ,die sichtlich ihre Rollen genossen.
                Für mich ist der Film jetzt nicht DAS überragende Ding (da haben die Cohens doch schon einiges, definitiv Größeres (als "Burn After Reading") abgeliefert), aber doch sehr sehenswert und unterhaltsam das Ganze.

                -"Legt es einfach wieder in die Umkleide!"
                - "Und noch nen Zettel schreiben: Streng geheimer Geheimdienstscheiß gefunden!
                Oder was?
                Nachrichtendienstscheiß, CIA-Scheiß?!"

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                • 6 .5

                  Wird ja ziemlich gehasst hier das ohrenlose Häschen, wer hätte das gedacht? :)

                  Ja ich bin auch kein Schweigerfan (im Gegenteil).
                  Ja ich stehe deutschen Liebeskomödien IMMER erstmal sehr skeptisch gegenüber.
                  Ja es wird viel Scheiß gelabert in dem Film, ja er ist oft mega gewollt.
                  Ja er kommt öfters mal etwas zusammenhanglos rüber ,als ob ganz viele Gags und Sprüche gesammelt wurden und dann ein Drehbuch drumherum geschrieben wurde...

                  Aber doch:

                  Ja ich mag Nora Tschirner, mochte sie schon immer.
                  Ja ich kann manch gelungenen Gag erkennen.
                  Ja ich kann manch passenden Song hören.
                  Und ja, ich kann auch die ein oder andere stimmig transportierte Emotion entdecken.

                  Im gesamten ist das Ding sicher kein neuer Harry & Sally, aber auch kein Unterbieter von Jack & Jill und den vielen Hass hat er in meinen Augen nicht verdient.

                  Ach ja, ein Extrapünktchen mehr als er eigentlich verdient (nämlich 5,5), gibt es, weil "Keinohrhasen" der einzige Film im Kino war (also bis jetzt) in den ich so besoffen rein bin das ich fast nix mehr wusste davon, als ich ihn dann noch mal wieder sah :)
                  War aber ein grandioser Tag / Abend und eine unvergessliche Nacht (nicht wegen dem Film), die eben immer mit diesem Film verbunden bleiben wird, das ist schon ein Pünktchen mehr wert...:)

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                  • 9 .5

                    "I´m shipping up to Boston..."

                    Moderner Mafiafilm vom Meister.
                    Was will man mehr?

                    Frank Costello:
                    "I don't want to be a product of my environment.
                    I want my environment to be a product of me.
                    Years ago we had the church.
                    That was only a way of saying - we had each other.
                    The Knights of Columbus were real head-breakers; true guineas.
                    They took over their piece of the city.
                    Twenty years after an Irishman couldn't get a fucking job, we had the presidency.
                    May he rest in peace.
                    That's what the niggers don't realize.
                    If I got one thing against the black chappies, it's this - no one gives it to you.
                    You have to take it. "

                    Zwei mal im Kino gewesen, insgesamt 6-8 mal gesehen.

                    Weit aus dem Fenster gelehnt: DAS beste Remake ever!

                    Und trotzdem eine (Atom-)Schande das Marty Scorsese erst hierfür den Oscar bekommen hat...

                    Hammersprüche, derber Film, dreckiger Film, saugute Akteure/Charaktere.
                    Von vorne bis hinten herausragend besetzt und gespielt.

                    - "Wer hat diesen IRA-Hühnerficker in meine Bar gelassen?
                    Kleiner Scherz, geht´s Mütterchen gut?"
                    - "Ist kurz davor abzutreten."
                    - "Sind wir alle...handle angemessen!"

                    Ein mieses, abgestumpftes, narzisstisches Schwein von Boss gibt Nicholson hier zum besten, unter Dauerstrom agieren Di Caprio und Damon, groß wie immer, bescheiden und der einzig "reine" Mann ist Martin Sheen in dieser Moritat, großartig (und zurecht Oscarnominiert) ist Wahlberg als zynischer Gerechtigkeitsfanatiker, überraschend direkt, ebenbürtig und echt ist Winstone (mein heimlicher Held des Filmes) und auch alle Anderen passen perfekt, sind genau passend gecastet.

                    Ein an sich simpler Film, der doch viel- und tiefschichtig eine Geschichte des dreckigen, harten, alltäglichen Gangsterlebens/Coplebens erzählt.

                    Ambivalent, brutal, komplex, ein Gangsterthriller der Extraklasse, ein hartes Brett, ein schlicht verdammt guter Film.

                    Frank Costello:
                    "When you decide to be something, you can be it.
                    That's what they don't tell you in the church.
                    When I was your age they would say we can become cops, or criminals.
                    Today, what I'm saying to you is this:
                    when you're facing a loaded gun, what's the difference?"

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                    • 6

                      Wer einen Boomboomlachgaspengpengtestosterontittenfirefilm schaut , sollte nicht Shakespeare oder Kubrick oder Bergman erwarten.

                      Wer nicht Shakespeare oder Kubrick oder Bergman erwartet, kann hier einen Boomboomlachgaspengpengtestosterontittenfirefilm in Reinform erleben.

                      Nicht mehr und nicht weniger.

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                      • 3 .5

                        "Warum haben wir Angst vorm Sterben ?
                        Obwohl schon Milliarden und Abermilliarden Menschen vor uns es schon getan haben?
                        In Wirklichkeit ist die Erde ein immens großer Friedhof.
                        Wunderschön aber, mit all den Blumen die auf ihr wachsen..."

                        Wahre Worte am Anfang des Filmes, leider kann der Film sie nicht untermauern, sie "wahr werden lassen"...

                        Ich mag "schwere Filme", liebe bedeutungsschweres Drama, setze mich interessiert auseinander mit den großen Fragen des Daseins (hier: Leben & Tod) aber in diesem Fall:
                        Nee, nicht wirklich...
                        Zu gewollt, zu pathetisch, zu schwurbelig...

                        Alter Vater ist am Sterben, führt Gespräche mit seinem Sohn.
                        Welch riesige Fläche dieses Thema bietet, welch vielfältige Möglichkeiten darin verborgen liegen, sich geradezu anbieten!

                        Der Film kann dieses Potential (leider) überhaupt nicht transportieren, etwas Größeres, gar Bedeutendes daraus kristallisieren.

                        Schade.
                        Schade um den großen Bruno Ganz.
                        Schade um das Buch.

                        Schade um das (eben) verschenkte Potential...

                        10
                        • 7 .5

                          Ich mache es mal wieder ganz kurz.

                          "Auftragen, Polieren.
                          Auftragen, Polieren..."
                          („Wax on, Wax off“)

                          Von der Zeit (massiv) überholter Eighties Klassiker, der dennoch immer wieder geht.

                          In der Essenz wie -Pflichtlektüre- es beschrieb:

                          „Als klassische Außenseitergeschichte von Gut gegen Böse im Highschool-Milieu angesiedelt, wurde “Karate Kid” 1984 zum Kultfilm für eine ganze Generation.
                          Der Film zog drei Fortsetzungen nach sich, löste einen Karate-Boom aus, und Mister Miyagi wurde zur Ikone der Popkultur.
                          Das Besondere war jedoch, dass dem Film mehr gelang als eine überzeugende Coming-of-Age Story mit Karate-Action zu kreuzen.
                          “Karate Kid” beleuchtete auch das schwierige, oftmals von Rassismus geprägte Verhältnis zwischen Japanern und Amerikanern und gab ein eindeutiges Statement ab zu Gewalt als allerletztes Mittel.“

                          Mach mir den Kranich...

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                          • Farewell Larry Hagman...

                            NIEMAND konnte dreckiger grinsen als du (Jack Nicholson mal ausgenommen).
                            Du warst etwas das es Heutzutage kaum noch gibt:
                            Ein echter Typ.
                            Einzigartig, unverkennbar .
                            Wie ein Song bei dem man sofort hört welche Band, welcher Sänger da was Neues abgeliefert hat.

                            Mach´s gut du meistgehasster TV-Titan, Dallas und der Rest der Welt wird dich nicht vergessen...

                            12
                            • 7
                              Andy Dufresne 22.11.2012, 01:14 Geändert 30.07.2015, 23:29

                              „Chaos regiert!“

                              Gainsbourg und Dafoe,
                              zwei Schauspieler die alles zeigen, im wahrsten Sinne des Wortes.

                              Bedrohlicher (Seelen)Wald im Nebel, bedrohliches Szenario, bedrohliche Natur, bedrohliche und bedrohte Psyche(n).
                              Sprechende Füchse, schreiende Krähen.
                              Schmerz, Leid, Verzweiflung, Trauer, Angst, Gewalt, Blut, Ficken, Hysterie.
                              Gemäldeartige, depressive Bilder, unterlegt von schwerer, gedrückter Musik.

                              Triebe und/oder Liebe?
                              Opfer/Naivling Mann, Täterin/Hexe Frau ?
                              Adam und Eva in Eden und/oder Gomorrha?

                              Sicher etwas besonderes, wohl etwas tiefgehendes, klar großartig gespielt, vermutlich ein schmerzhafter, laut Selbstaussage kathartischer Prozess für Herrn von Trier.

                              Und absolut überhaupt nicht meine Art von Film.

                              Trotzdem mit Sicherheit sehenswert und ein Film der mich noch eine ganze Weile beschäftigen wird.

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                              • Hui, es gibt einen neuen H.R. Giger-Alien-Gedächtnis-Motorradhelm! :)

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                                • "Nach dem unvollendeten Drehbuch von Bernd Eichinger..."

                                  Sie hätten es besser nicht vollenden sollen...

                                  5
                                  • 8

                                    Frage:
                                    "Ich brauch deine Hilfe, ich kann dir nicht sagen worum es geht und werde es auch nie tun können.
                                    Wir werden ein paar Typen richtig weh tun..."

                                    Antwort:
                                    "Wessen Auto nehmen wir?"

                                    Heat ist GANZ klar das Vorbild dieses Filmes, ein riesiges, nicht zu übertreffendes Vorbild und doch:
                                    Der Film erreicht fast diese Größe, ist ein legitimer Versuch im Genre "Gangsterdrama/Actionthriller zu wildern, eine gewaltige Duftmarke zu setzen.

                                    "Siehst du mein Gesicht?
                                    Darfst mich gerne bei den Bullen verpfeifen.
                                    Aber ich hab deins auch gesehen..."

                                    Und die Bullen kleben ihnen am Arsch...

                                    "Und ne Rundumdieuhrüberwachung können wir vergessen, solange keiner von den Idioten zum Islam konvertiert..."

                                    Klare, wirklich gute Schauspielleistungen.

                                    Renner: Hart, brutal, ungestüm, (hört sich paradox an, ist aber so:) kontrolliert durchgeknallt...

                                    Affleck: Reflektiert, schlau (nicht klug sondern schlau), bewusst und klar, durch schmerzlich gemachte Erfahrungen handelnd und doch sehr ambivalent um nicht zu sagen blauäugig sich bewegend...

                                    Rebecca Hall: Selbstbewusst, verletzlich, stark zweifelnd...
                                    Toll gespielt, ich werde sie mir merken (vor diesem Film sagte sie mir ( bewusst) nichts).

                                    Der GROSSARTIGE Chris Cooper als Menetekel (Nachricht aus der Zukunft), was aus dir wird wenn du den Weg weiter gehst...

                                    Die miese Sau (schauspielerisch gesehen, auf seine Rolle gemünzt) Pete Postlewaite (IMMER groß, am besten als Arschloch) als Mann im Hintergrund, als Drahtzieher...

                                    John Hamm als Jäger: Fanatisch, pur, überambitioniert, mehr als ein Cop...

                                    Sogar Blake Lively kann als vergessene, übriggebliebene Schlampe mehr zeigen, deutlich mehr, als der Boulevard ihr immer konstantiert...

                                    Und auch der "Restcast" überzeugt durchweg.

                                    "Jeden Morgen stehen Leute auf, wollen ihr Leben ändern und sie tun es nie...
                                    Ich bin bereit mein Leben zu ändern, bist du es auch ?"

                                    Der Sumpf, der gesellschaftliche Eimer voll ( gefangener) Krebse, die jeden Ihresgleichen, jeweils und immer zurückziehen nach unten, zurück in den Eimer...

                                    "Deine Familie hat mich aufgenommen als sie meinen Vater holten, du bist wie ein Bruder für mich..."

                                    Schuld und Sühne.

                                    Ein Mikrokosmos des Aufwachsens, der Sozialisation, des Weges den man geht, gehen muss, weil man ihn per Geburt quasi gehen muss, weil er einem (fast) ausweglos in die Wiege gelegt wurde.

                                    "Ich würde sie ohne dich nicht anheuern und ich würde dich ohne sie nicht anheuern..."

                                    Der verdammte Eimer voller Krebse...

                                    Fatalistisch das es knallt, knallen muss...

                                    "Wenn wir irgendwo steckenbleiben gibt´s ne Gerichtsverhandlung auf der Straße..."

                                    Jungs die verdammt gefährlich sind, die sich mit noch größeren Jungs anlegen und diese trotzdem ,unmittelbar, ohne (wirklich) zu überlegen angreifen...

                                    Im Endeffekt:
                                    Ein wirklich direkter, durchdachter, geradliniger Thriller.
                                    Klar sich an Vorbildern abarbeitend, bezugnehmend und doch eigen.

                                    Nicht übertreibend dabei, eigen eben, "Ghettobezogen".

                                    Besser wie die meisten Filme (in seinem Genre sowieso) , nicht ganz so groß wie seine Vorbilder, aber doch sehr gelungen.

                                    Viel erwartet, viel bekommen, um es mal kurz herunterzubrechen.

                                    Hütchen ab Ben Affleck...

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                                    • Polemisch, einseitig, sehr gewollt und trotzdem ein wichtiger Film.
                                      Bowling for Columbine war/ist ein Zeitgeistfilm, damals war er genau zur richtigen Zeit am richtigen Ort, muss man erstmal hinbekommen, planen kann man so etwas ja eh nicht...

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                                      • 10
                                        Andy Dufresne 17.11.2012, 10:13 Geändert 27.05.2015, 01:24

                                        Kein Kommentar zum kleinen Maulwurf bis jetzt!
                                        Das darf nicht sein!

                                        5 Worte reichen völlig aus, um alles zu sagen, was hierzu gesagt werden muss:

                                        ICH LIEBE DICH, KLEINER MAULWURF!

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                                        • 9

                                          Der Moment als Truman die Lampe ("aus dem Himmel herab") vor die Füße fällt...

                                          DAS ist der Moment der Wahrheit, der Moment des Zweifelns...

                                          DER Moment.

                                          Lasst uns froh sein,
                                          das uns die Lampe nicht vor die Füße gefallen ist
                                          (oder lasst uns eben genau deshalb verzweifelt sein ? ) noch nicht vor die Füße gefallen ist...

                                          Ein Film über Vermutetes, ein Film über die Medien, ein Film über den Hintergrund, ein Film über uns.

                                          Perfide, wahr, bedeutend.

                                          Ein Film über uns...

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                                          • 4 .5
                                            Andy Dufresne 16.11.2012, 03:06 Geändert 30.07.2015, 23:26
                                            über Mammuth

                                            -"Serge, möchten sie noch etwas sagen?"
                                            -"Nein."

                                            Und so ist es (leider): Der Mann hat einfach nichts zu sagen.
                                            Er trifft Charaktere die gern skurril wären, walzt sich stoisch durch die Story.

                                            "Darf ich dich bitte siezen?"
                                            Das trifft es genau, siezen will man Depardieu hier, seltsam unnahbar bleibt er hier.

                                            "Broken Flowers" meets "The Wrestler" meets Tristesse und Roadmovie, meets Frankreich meets Seelenlosigkeit.

                                            Schade, hatte mich echt darauf gefreut.

                                            PS: Isabelle Adjani ist immer noch sündhaft schön.

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                                            • 10
                                              über Frasier

                                              Für mich wie eine Frau mit der man mal ganz kurz einen flüchtigen Kuss getauscht hat, nicht kapiert hat welch Ausnahmepersönlichkeit sie schon damals war, sie wieder trifft und eine große Liebe daraus erwächst...

                                              Als die Serie neu war, sah ich 2-3 Folgen, fand es ganz nett, vergaß sie aber auch recht schnell.

                                              Seit geraumer Zeit wird "Frasier" bei Comedy Central wiederholt und ich bin Feuer und Flamme!

                                              Ich mag den schrulligen, reflektierten, im besten Sinne netten Humor.
                                              Die Liebe zu ihren neurotischen, klugen, ja (zum Teil) intellektuellen Charakteren, die gleichzeitig unbedarft, bescheuert und leicht durchschaubar sind.
                                              Die von einem Fettnäpfchen ins nächste treten, geradezu hineintauchen und denen man doch nichts krumm nimmt, die einem ruckzuck ans Herz wachsen, die man schlicht küssen möchte aufgrund ihrer Schwächen und aufgrund ihrer absoluten Menschlichkeit!

                                              Ein ganz großes Stück Comedy, die meine schlaflosen Nächte versüßt, schlicht ein richtig geniales Stück Fernsehgeschichte!

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                                              • 9 .5
                                                über Django

                                                Dreckig, dreckiger, Django!
                                                Zeitlos, zeitloser, Django!

                                                Im wahrsten Sinne des Wortes, ein dreckiger, zeitloser Film.
                                                Dreckig in der Optik, dreckig in der Moral, dreckig in der Atmosphäre.
                                                Sauber allerdings in seiner Ausführung, in der Leistung der Schauspieler und natürlich in seiner Wichtigkeit und Bedeutung für alle dreckigen Western die nach ihm kamen und sich auf ihn beziehen.

                                                Zeitlos in all den genannten Punkten.

                                                Vom Einfluss her der Bob Dylan des dreckigen/kritischen Westerns/Actionfilms.
                                                Für mich vergleichbar mit Die Hard.
                                                Bruce Willis und Franco Nero, Die Hard und Django:
                                                Das sind die Originale, tausend mal kopiert, nie erreicht.

                                                Django, der Namensgeber für Jango Fett,
                                                Django, einer der Hauptideengeber von Tarantino,
                                                Django, einer der Gründungsväter des modernen Actionfilms.
                                                Django, ein Mythos und eine Überlegende.
                                                Django, eingegangen in die Filmgeschichte, die Popkultur und nicht zuletzt in mein Filmliebhaber-Herz.

                                                Von der Wucht her hat nur noch ein anderes,
                                                dreckiges Gesamtkunstwerk aus dem Jahr 1966 eine ähnliche Durchschlagskraft entwickelt: Mike Tyson.

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                                                • 9

                                                  Das Regiedebüt des besten lebenden Schauspielers...

                                                  Der Film ist nicht perfekt, manches ist sehr plakativ (vor allem die Rassismusspirale, die Mobster, die Möchtegernnachwuchsgangster ) , manchmal passiert ganz viel auf einmal und manchmal passiert lange recht wenig.

                                                  Das ist allerdings Meckern auf äußerst hohem Niveau, alles andere passt nämlich wirklich sehr gut zusammen.
                                                  Alle Schauspieler sind richtig gut und glaubhaft in ihren Rollen (mit den oben genannten kleinen, formalen Einschränkungen) .

                                                  Allen voran Chazz Palminteri als Mafiaboss , der ja das Drehbuch schrieb und im realen Leben der kleine Junge war, er heißt in echt Calogero (der Junge) Lorenzo (der Vater) Palminteri.
                                                  Top auch Robert de Niro als einfacher aber herzensguter und vor allem aufrechter Busfahrer.
                                                  Sogar Francis Capra überzeugt als 9-jähriger Calogero, mehr noch als Lillo Brancato als dessen 17-jähriges Alter Ego.
                                                  Und natürlich einer meiner Lieblinge überhaupt, Joe Pesci.
                                                  Seine Rolle ist zwar sehr,sehr klein aber auch sehr, sehr fein (und bedeutend).

                                                  Die 60er und 70er Atmo kommt sehr stimmig rüber,
                                                  die Musik passt und auch an der Kamera gibt es nichts zu mäkeln .

                                                  De Niro´s Regiestil ist deutlich anzumerken das er in so vielen Scorsese Filmen dabei war, aber es gibt definitiv Schlechteres als von Scorsese beeinflusst worden zu sein.

                                                  Alles in allem ein sehr guter Film, der komplett und durchgehend funktioniert und eher ruhig als hektisch einen doppelten Vater-Sohn Konflikt im Umfeld der Mafia der 60er und 70er Bronx zum Inhalt hat.
                                                  Noch etwas Coming of Age und ein Schuß Liebe und fertig ist "in den Strassen der Bronx".

                                                  Ach ja, ein Zitat von De Niro das es in meine Denke geschafft hat (weil ich es schlicht für wahr halte) noch zum Schluß:

                                                  "Du kannst alles machen, was du willst, (aber) das Schlimmste im Leben ist verschwendetes Talent".

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                                                    Wer lebt freier, selbstbestimmter und mit weniger Regeln als Pippi Langstrumpf ?

                                                    KEINER !!!

                                                    Sie ist die wahre Anarchistin, eine absolut zeitlose noch dazu.

                                                    Danke, Danke, Danke Astrid Lindgren (nicht nur für Pippi Langstrumpf),
                                                    sie hat meiner Meinung nach (in dieser Fülle) mehr für die Seelen und die Phantasie der Kinder gemacht/geschrieben als sonst irgendwer...

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