Andy Dufresne - Kommentare

Alle Kommentare von Andy Dufresne

  • 10

    Dieser Film hat etwas mit mir gemacht...

    Er hat etwas Existenzielles, etwas das ganz tief in mir drin ist erreicht.
    Er hat mich Weinen und Staunen lassen.
    Er hat mich gefühlsmäßig so tief angesprochen wie das noch keinem Film zuvor gelungen ist.
    Er hat Erinnerungen an Emotionen und Erlebnisse aus meinem eigenen Leben, meiner Kindheit und meines Aufwachsens ausgelöst.
    Das Thema Sterben und Tod, ist etwas mit dem ich mich schon als 7-jähriger zwangsläufig auseinandersetzen musste und das deshalb eines der existenziellsten überhaupt für mich ist.

    Dieser Film hat ein merkwürdiges Gefühl von Ruhe und Ausgeglichenheit und Vertrauen in mir entstehen lassen, ich kann es nicht wirklich in Worte fassen, erklären oder greifen...

    Und so ist der komplette Film:
    Ganz schwer zu greifen, ganz schwer in Worte zu gießen was er eigentlich genau ist.
    Die tiefste Ebene die er anspricht, ist für mich ganz klar die emotionale.
    Wenn ich Kinder hätte und sie schon 3 oder 4 Jahre alt wären, ich würde mit ihnen in diesen Film gehen, bzw ihn ihnen auf DVD zugänglich machen.
    Emotion versteht jeder, am pursten sicher die Kinder.

    Klar ist Malick Philosoph und er stellt hochgeistige, intellektuelle Fragen, für die man schon etwas im Kopf haben muss, aber um die Botschaft des Filmes zu verstehen braucht man keinen Kopf, man braucht Augen, einen Bauch und ein Herz und das hat jeder, am direktesten wahrscheinlich die Kinder.

    Die Schauspieler sind mehr als hervorragend.
    Brad Pitt ist sehr glaubhaft als verbohrter, enttäuschter, harter Charakter der seine Kinder liebt und meint das es gut für sie ist wenn er sie mit und zu Zucht und Ordnung erzieht.
    Die Kinderdarsteller sind sehr überzeugend, vor allem der mittlere, gefühlvollste Bruder ist phänomenal gespielt.
    Sean Penn ist leider nicht mehr als ca. 10 Minuten zu sehen, aber die füllt er wie gewohnt: erstklassig.

    Die Entdeckung ist aber Jessica Chastain als Mutter.
    Ich habe mich echt ein bißchen verliebt...
    Sie ist schlicht die perfekte Besetzung für diese Rolle.
    Sie kommt so liebevoll,so ätherisch und so emotional rüber das man sich einfach in sie verlieben MUSS.
    Die kurze Szene in der sie vor dem Baum schwebend tanzt, ist mit das Schönste was ich je gesehen habe.

    Eine Handlung gibt es nicht wirklich, es geht ums Aufwachsen, um Familie, um Dualität.
    Um Ursache und Wirkung, um die Beziehung und die Wechselwirkung aller Dinge zueinander, um das Universum und es geht vor allem um eines:
    Um Liebe.
    Um Liebe in jeder Beziehung, um Liebe in allem und zu allem.

    Man bekommt Bilder zu sehen die man so noch nie gesehen hat.
    Der Film hat sicher Hunderte von Einstellungen die man rahmen und sich an die Wand hängen könnte.

    Ich bin mir absolut sicher das "The Tree of Life" ein Klassiker wird (schon ist), das er für alle Zeiten zeitlos bleiben wird.

    The Tree of Life ist Malicks 2001.

    28
    • 2 .5
      Andy Dufresne 15.12.2012, 10:33 Geändert 29.06.2015, 01:55

      Ich liebe sinnlose Gewalt in Filmen (wenn es halt passt).
      In diesem Film ist sie aber schlicht nichtanschauenswert.

      Hab nach ner starken halben Stunde aufgehört den Film zu schauen.
      Einen Film, der nur daraus besteht, dass Jesus gefoltert wird, brauch ich nicht.
      Da traue ich mir so viel Kopf und Imagination zu, mir vorstellen zu können, dass Jesus es nicht leicht hatte, das muß mir nicht derart plakativ visualisiert werden.
      Auf jeden Fall nicht auf diese Art und Weise...

      15
      • 10
        Andy Dufresne 15.12.2012, 10:03 Geändert 17.05.2015, 03:23
        über Bronson

        Ein absoluter (immer noch) Geheimtipp!!!

        Knast, Gewalt, Psychose, Blut, Schweiß und Tränen.

        Viel mehr (zum Inhalt) will ich gar nicht sagen, auf diesen Film sollte man sich einfach blind einlassen.
        Am besten man kennt nur den Titel und denkt sich:
        Bronson?
        Charles, oder was?
        Und dann schaut man sich ihn einfach an.

        Ich fand ihn Hammer, anders, absolut alleinstehend, total special.

        Ich bin mir aber sicher, dass viele das Gegenteil sagen werden:
        Was für ein Scheiß, viel zu brutal, viel zu unzusammenhängend, viel zu abseitig.

        Ein Film wie ein Experiment, ein Film wie Helge Schneider.
        Man liebt ihn oder man hasst ihn, ich glaube nicht, dass es hier viel dazwischen gibt.

        23
        • 10
          Andy Dufresne 15.12.2012, 08:44 Geändert 31.08.2015, 00:16

          "Gott ist nicht mit uns. Er hasst Idioten wie dich."

          Nachdem "Für eine Handvoll Dollar" und "Für ein paar Dollar mehr" erfolgreich liefen , hatte Leone für "Zwei glorreiche Halunken" ein weitaus höheres Budget zur Verfügung.
          Und das merkt man!
          In der Ausstattung, den Kulissen des vom Bürgerkrieg zerstörten Amerikas, den vielen Details.
          Leone schuf einen Film der fast einhellig als einer der besten Western, gar Filme überhaupt gilt.
          Tarantino sagt es sei der beste Film der je gemacht wurde, Jeff Bridges sagt es sei der beste Western aller Zeiten, ich sage: Der Film hat mich komplett umgehauen!
          So breit, so weit, so vielschichtig, tiefgehend und doch absolut simpel und stringent.

          "Sporen teilt man in zwei Kategorien ein: Die zur Tür rein kommen und die durchs Fenster kommen."

          "The Good (der Blonde/Eastwood)" wird eingeführt in einer Szene in der er 3 Menschen erschießt, das sagt schon alles über die augenzwinkernde Einteilung in Gut & Böse (und hässlich), in diesem amoralischen, weit über jeder schlichten Konvention stehenden Film.
          Wer hier good oder bad (und/oder ugly) ist: das wechselt mehrfach...

          "Es gibt zwei Kategorien von Menschen. Die einen, die den Strick um den Hals haben und die anderen, die ihn abschneiden."

          Leone pur: Kurze Dialoge, lange Szenen, Close Ups von Gesichtern, Fingern, Details, blutige, erniedrigende Gewalt und doch immer Raum für Gags.
          Und für grinsend verpackte Kritik:

          "Wer seinen Soldaten den meisten Whisky verpasst und sie besoffen zur Schlachtbank bringt, ist der Gewinner. Weißt Du, ich schätze es gibt eine Sache, die diese Herrschaften da drüben und uns hier verbindet - wir lieben alle Alkohol!"

          Zeitlos wohl schon wegen der schlichten Miteinbeziehung von allem was Western eben groß macht ( Pferde, Wüste, Whiskey, Knarren, Kutschen, Saloons, Galgen usw.) und doch (wohl) so einzigartig und herausragend, weil der Film sich mit einem ganz besonderen Zeitabschnitt beschäftigt:
          Den Wirren des amerikanischen Bürgerkrieges.
          Immer wieder wird die Sinnlosigkeit dieses/des Krieges verdeutlicht, die völlige Nichtbedeutung auf welcher Seite man steht, sinnbildlich natürlich in der Szene als aus Blauen Nordstaatlern graue Antagonisten werden...
          Es wird gezeigt, dass Leid, Opfer und moralischer wie physischer Verfall die Essenz des Waffenganges sind, und dass fast alle Schlachten so sinnlos sind wie das Bewachen einer angeblich wichtigen Brücke, die doch nur von Menschenhand erbaut wurde (und deren Wiederaufbau ja jederzeit wieder möglich wäre)...

          "Es gibt zwei Arten von Menschen. Die einen haben einen geladenen Revolver und die anderen Buddeln!"

          Viel, viel mehr als ein bloßer Western. Ebenso grandioser Actionfilm wie auch Satire, Moritat und (Anti)Kriegsfilm, Thriller und Drama, Zeitbildniss und Comic.
          Überhöht und doch realistisch, Kritik und zugleich Feier der damaligen Verhältnisse.

          Eastwood hat über die Jahrzehnte so ziemlich alles gespielt was man sich vorstellen kann (und das verdammt gut!) und doch:
          Als langer, dürrer, schweigender Gunman, mit zugekniffenen Augen und Rillo in der Fresse: Das ist DER Clint überhaupt, das ist seine Rolle für die Ewigkeit.

          Und Van Cleef ist sowieso einzigartig.
          "Vancleefig" sollte im allgemeinen Sprachgebrauch Worte wie "miese Drecksau" oder "Auftragskiller" oder "stoisch" ersetzen.
          Van Cleef ist eben wahrhaft einzigartig.

          Last baut not least: Eli Wallach.
          Eigentlich ja ein egoistischer, vulgärer, ziemlich gemeiner Arsch ist dieser Tuco. Und doch: Man muss ihn mögen, man schließt ihn ins Herz, man drückt die Daumen für diesen dreckigen Aasgeier.
          Muss man erstmal hinbekommen (als Schauspieler).

          Und die Musik!
          Man will sie feiern, immer wenn ein Ton von ihr zu hören ist!
          "The Ecstasy of Gold" ist wohl schlicht eines der besten Themes ever, vielleicht sogar DAS beste Theme ever!
          Ennio Morricone: Tiefste Verbeugung vor dir, DEM Vertoner von bewegten Bildern!

          Und die Zeit, die sich der Film nimmt!
          Einfach mal 20 Minuten Wüste und zwei Typen die nichts reden.
          Gar nichts!
          So geht dramatischer Aufbau, so geht erzählte Dramatik, ohne Worte wird emotional ein Band geknüpft, erklärt sich der Film selbst, allein durch Bilder. Durch minutenlange Einstellungen, die sich eben selbst rechtfertigen, weil allein durch das "sich Zeitnehmen" viel mehr transportiert wird, wahrgenommen werden kann, als es tausend Schnitte könnten.
          Das es so etwas (fast) nicht mehr gibt Heutzutage, ist eine der für mich tragischsten Wahrheiten des modernen, tausendfach gecutteten, Handkamera orgasmusiernden und vor allem fast nur noch gefakten (CGIgetunten) Kinos.
          1966 war das alles noch echt!
          Der Dreck, der Schlamm, die Bretterbuden, der Staub, die Explosionen, die Gräben und Gräber, die Wüste, die Weite die Atmosphäre.
          Und was lernen wir daraus:
          Echt ist echt ist besser!
          Ist realer, ist schlicht wirklicher, unmittelbarer, vorstellbarer.

          Ein Wahnsinnsfilm, ein Überwestern, einer der besten Filme aller Zeiten, weniger Superlative wäre ganz einfach untertrieben...

          Zum Schluß das Strafregister des Tuco Benedicto Pacifico Juan Maria Ramirez, das MUSS einfach hier mit rein:
          Verurteilt wurde er wegen Mordes, räuberischen Überfalls auf Zivilpersonen, auf Banken und Postanstalten, wegen Diebstahls von Kircheneigentum, Brandstiftung in einem Staatsgefängnis, falscher eidlicher Aussage, Bigamie, böswilligen Verlassens der Ehefrau, Aufforderung zur Prostitution, Raub mit anschließender Erpressung, Hehlerei, Falschmünzerei, Falschspiel mit gezinkten Karten und präparierten Würfeln, wegen schwerer Körperverletzung, begangen an Privatpersonen, Justizangestellten und Beamten des Kreises, der Provinz und des Staates.(...) Tätlicher Angriff auf einen Staatsangestellten, Vergewaltigung einer Jungfrau weißer Hautfarbe, versuchte Vergewaltigung einer Frau schwarzer Hautfarbe, Unterbrechung des Schienenverkehrs in räuberischer Absicht, Bankraub, Straßenraub, Raub in einer unbekannten Anzahl von Postämtern, Flucht aus dem Staatsgefängnis, Förderung der Prostitution, Erpressung, versuchter Verkauf geflüchteter Sklaven, Missachtung des Gerichts, Brandstiftung am Gerichtsgebäude und Sheriff's Office in Sonora, Viehdiebstahl, Pferdediebstahl, Waffenschieberei an Indianer, Amtsanmaßung als mexikanischer General und ungesetzlicher Bezug von Vergütungen und Pensionen der Unionsarmee.

          31
          • Ich reg mich ja gerne auf über die News (in letzter Zeit immer weniger, da ich dieses "geteiltenewsweiterklickdingens" echt zum ...... finde und deshalb die News weitestgehend ignoriere) und MP allgemein, aber eines muss doch gesagt werden:
            Ihr seid ein kleines aber feines Team und wenn eure Seite nicht insgesamt wirklich immer noch saugut wäre, ich wäre sicher nicht täglich hier, MP wäre sicher nicht (mehr) ein (meist) erfreulicher Teil meines Alltages!

            Also: Fixt die Bugs (vor allem den MP-Hausbug der einen oft nicht "Gefällt mir" drücken lässt), hört auf die News in Abschnitte einzuteilen, ABER doch:
            Bleibt wie ihr seid ;)

            28
            • 1
              • ---
                |
                | <--- Seitenumfang von "Der Herr der Ringe"
                |
                |
                ---

                ---
                | <--- Seitenumfang von "Der Hobbit"
                ---

                Anzahl der Filme: Jeweils 3

                Der Hobbit wird ganz sicher kein zweiter Herr der Ringe,kann er auch gar nicht, ist der Hobbit doch eine ganz andere Art von Geschichte als HdR.
                Meine Erwartungen waren von Anfang an niedrig, umso mehr kann ich mich dann freuen wenn es doch gut wird :)

                7
                • 8 .5

                  "Das erste Leben das wir gelebt haben...
                  Die Kindheit, die Jugend...
                  Was wohl aus all diesen Menschen geworden ist..."

                  Ein Film, bei dem in den ersten 3 Minuten aus dem überholten "Blutsbrüder-Ritual" eine "Brothers in Popel-Gründung" kristallisiert wird.

                  So ein Film KANN nur verdammt gut sein/verdammt gut werden :)

                  "Was bedeutet Rock´n Roll?"

                  Rock´n Roll bedeutet schlicht eine zweite Geburt, ob in Vittula, in Timbuktu, in Swasiland, oder in Erkenbrechtsweiler, scheißegal.

                  Einer Erweckung kommt der Rock´n Roll gleich, egal wo genau am Ende der Welt man sich befindet.

                  Und Freundschaft, Freundschaft ist alles...

                  Und trotzdem: Der Familie, der Sozialisation, der Umgebung, der/denen entkommt Keiner.

                  So viele kleine (großartige) Ideen setzt diese Perle um, so viele (glaubhaft rüber gebrachte) Skurrilitäten beherbergt sie.

                  "Ach ja, Geisteskrankheit ist auch weit verbreitet in unserer Familie, meist ausgelöst durch eine unglückliche Liebe.
                  Also, sollte dich mal Eine nicht ins Loch lassen: Such dir ne Andere..."

                  Eine Wettkampfsauna, eine lüsterne, plumpe Entjungferung, Fingerhakelkampfweiber, Alpträume, Einöde, Provinz, Fleischlichkeit, Wünsche, Nebel, Hoffnungen, Familie, Einflüsterungen, Träume, Finnland, Schweden, Sonne, Mond, Feuer, Grenzgebiete.

                  Ja: Grenzgebiete...

                  Ich war vorbereitet auf eine Komödie (was dieser Film unter anderem auch ist!), habe aber doch etwas bekommen das viel, viel mehr ist:
                  So zart und sensibel wie derb und direkt, so weitläufig und doch zutiefst provinziell, den großen Bogen spannend und doch auf ehrlichste Weise bodenständig .

                  Ein großartiges Konvolut, eine schroffe, abgedrehte Farce und doch ein auf den Begriff "Heimat" bezogener Film wie er im Buche steht.

                  Die Essenz:
                  WO ist komplett egal.
                  WIE ist komplett egal.
                  WAS ist komplett egal.
                  Auf das WER kommt es an!

                  WER WIR SIND!!!, darauf kommt es an!

                  Gut, schlecht, mittelmäßig?
                  Wen interessiert das?
                  Auf das WIR, das UNS kommt es an...

                  Rock´n Roll, Aufwachsen, seinen Weg zu finden:
                  Das ist universell, das ist absolut regional sowie total international, das ist im besten Sinne nicht an irgendeinem Ort festzumachen, das ist höchstens/nur an einem Gefühl fest zu machen.

                  Und dieses Gefühl sagt:
                  Jetzt.
                  Hier.
                  Wir.
                  Ende.

                  "Ein echter Mann hatte hier weder Angst vor dem Tod noch vor einem Dreitagekater"

                  9
                  • Ääähhh...Nö.
                    Mich reißt das absolut nicht vom Hocker.
                    10.000 A.C. Future Dingens mit dem Smith Aufhüpfer in der Leading Role.
                    Ein 2013er mehr den ich nicht sehen muss/will/werde...

                    • 5

                      Viele Anspielungen, viele coole Stars, vieles davon ist schon echt okay!

                      Vieles aber auch nicht...

                      Ja, ich würde auch für Eva Mendes töten, ja ich mag Wahlberg (sehr sogar), ja Zeitverschwendung ist es wahrlich nicht...

                      Aber trotz all dem:
                      Allzu nah geht der Film an der Zeitverschwendung dann wirklich doch nicht vorbei...

                      Joar, schon witzig so bissl, schon anschaubar, aber (auch) Joar:
                      Alles schon mal gesehen, vieles arg gewollt, sehr vieles ist hier schlicht verschwendet...

                      Ich glaub an dem Ding haben alle verdient, haben ihren Marktwert gesteigert (oder wenigstens erhalten) und doch kann ich kaum ,bis kein wirklich wahres Herzblut darin entdecken.

                      Wie bei ner Packung Gummibärchen in fünf Geschmacksrichtungen:
                      Zwei Geschmacksrichtungen favorisiert man,
                      zwei Geschmacksrichtungen eher nicht,
                      eine Geschmacksrichtung schwebt in der Mitte.

                      "Die etwas anderen Cops" sind also wie Orange:
                      Die Geschmacksrichtung in der Mitte, die man frisst ohne zu murren und die einem doch völlig egal ist...

                      19
                      • 7
                        Andy Dufresne 09.12.2012, 21:40 Geändert 30.07.2015, 23:23

                        Quatsch.
                        Superquatsch.
                        Atomquatsch.
                        Wasserstoffquatsch.

                        Und doch: Ich mag das Ding !

                        Kopie/Trittbrettfahrer von "Basic Instinct", verfahren, konstruiert das es knallt, lächerlich übertrieben musikalisch unterlegt, eine Auflösung die man schon vor dem DVD-Einlegen erahnen kann.

                        Und doch: Ich mag das Ding!

                        Ich mag, nein, ich LIEBE Willis, ich mag Jane March, ich mag Eriq La Salle, Brad Dourif (den Minifilmkönig!), Scott Bakula, Lesley Ann Warren und natürlich DEN Lance Henriksen.

                        Ich mag die Unbeholfenheit, die Naivität dieses Filmchens, ich mag es einfach, dieses Monster-Gürkchen anzuschauen, immer und immer (mal) wieder...

                        Scheiß, der scheiße ist (in jeder Pore) und doch bleib ich immer wieder drauf hängen, hab ihn Gestern zum vierten oder fünften mal geschaut.

                        Warum?

                        Mir völlig egal, ich mag ihn einfach, manchmal braucht es einfach keine Gründe, manchmal sind die Dinge einfach so wie sie sind und manchmal reicht das halt ganz einfach :)

                        17
                        • 9 .5

                          Konservativ zu sein, wird ja oft gleichgesetzt mit einer rückwärtsgewandten , biederen, ewig gestrigen Einstellung, mit einer veralteten, überholten Sicht auf die Welt und die Dinge, was ja (sehr) oft auch stimmen mag.

                          Vom Wortsinn her allerdings, bedeutet konservativ zu sein:
                          Der Versuch Werte zu bewahren, Gutes zu erhalten, an als stimmig und richtig Erkanntem festzuhalten, es weiter bestehen zu lassen.

                          Im positiven Sinne konservativ ist es also, was der gute Peter Jackson hier feststellt:

                          Frage an Jackson:
                          " George Lucas peppt seine Star Wars-Saga regelmäßig mit neuen CGI-Szenen auf.Würden Sie das mit den Ringe-Epen auch machen?"

                          Antwort von Jackson:
                          " Wir können gern ein paar Szenen für Star Wars drehen, wenn er es möchte!
                          (lacht)
                          Aber nein, es ist alles gut so, wie es ist."

                          29
                          • Feine Antworten, gut das wir seit Vorgestern ENDLICH auch hier befreundet sind ;)

                            2
                            • 10
                              Andy Dufresne 09.12.2012, 01:47 Geändert 31.08.2015, 02:39

                              Das Adventstürchen geht auf und raus kommt eine versteckte Filmperle...

                              Dieser Film kam vor ca. 5 Monaten als TV-Premiere nach Mitternacht im Ersten.
                              Bei verschiedenen Gelegenheiten sprach ich mit anderen Filmnerds darüber und ich kam zu dem Schluß: Fast keiner hat ihn gesehen, fast keiner hat je von ihm gehört und das kann einfach nicht sein, das darf einfach nicht so bleiben!
                              Deshalb gibt es Heute, mit dem zweiten Adventstürchen, ein leicht modifiziertes "Rerelease" meines zugegebenermaßen mal wieder ziemlich hymnischen Kommentares von vor 5 Monaten...
                              --------------------------------------------------------------------------------------------
                              Wow, Wow, Wow !!!
                              Schon sehr, sehr lange hat mich kein Film mehr so gefangen genommen, mich so mitfühlen lassen, mir so viel Gänsehaut beschert und ja, ich habe bei diesem Film weinen müssen, mehrmals.

                              Und das obwohl es sich ganz schlicht "nur" um 12 Jahre im Leben einer Familie dreht, aufgeteilt in 5 miteinander verwobenen Episoden, die jeweils ein Mitglied dieser Familie in den Mittelpunkt stellt.

                              Und nichts ist übertrieben, nichts wirkt konstruiert, nichts wirkt schablonenhaft.
                              Alles ist absolut plausibel und unspektakulär im Sinne von:
                              So sind wir, so ist das Leben!

                              So doof der Titel im ersten Moment klingt, so unglaublich passend ist er doch.
                              Der Film erzählt, wie gesagt, eine ganz normale, alltägliche Geschichte und doch ist er brüllend komisch, ist er todtraurig, lädt er mit seiner direkten, ungekünstelten Art dazu ein, mitzufühlen, sich mitzufreuen, mitzuleiden, mitzulachen, die Entwicklung, die Veränderungen, die Wechselspiele aller im einzelnen und aller untereinander zu verfolgen, als gehöre man selbst dazu.

                              Mehr will ich gar nicht verraten, ich denke der Film sollte einen einfach überraschen, wie er dies bei mir auch geschafft hat.
                              Aus dem Nichts heraus ( zufällig entdeckt in einer schlaflosen Nacht) und mit voller (emotionaler) Wucht.

                              Dieser Film ist eine wahrhaft große Perle, ein extremer Geheimtipp !
                              Einer der persönlichsten, packendsten , schönsten Filme die ich je gesehen habe, ein Film den ich am liebsten gaaaanz vielen Leuten zeigen würde, ein Film der es eigentlich wert wäre zur (neuen) Mission zu werden!

                              23
                              • Ach ick freu mir ganz arg das meine Mission "The Mission" bekannter zu machen, es bis hier hin geschafft hat!!!
                                Komme grad von der Arbeit und sehe das der Kommentar der Woche von mir ist, ein super Abschluß eines langen Tages :)
                                Und Danke nochmal für die ganz lieben Worte !

                                11
                                • 9

                                  Vorwort:
                                  Dieser Kommentar steht stellvertretend für alle Rutherford-Marple Filme.

                                  UND ALLE (im Chor):

                                  Eine Margaret Rutherford!
                                  Es gibt nur eine Margaret Rutherford!
                                  Eeeeeeiiiinnneee Maaaaaargaret Ruuuuuutherford!
                                  Es gibt nur eeeeeinee Maaaaaargaret Ruuuuuutherford!

                                  Und so ist es:
                                  Margaret Rutherford IST Miss Marple.
                                  Ist zeitlos, ist soooo charmant, ist outstanding einzigartig, begleitet mich seit ich denken (Filme sehen) kann...

                                  Eeeeeeiiinneeee Maaaaaargaret Rutherford, es gibt nur eine Maaaaaargaret Ruuuuuutherford!!!

                                  23
                                  • 10

                                    "Sie werden ein größeres Boot brauchen..."

                                    Ein 1A Meisterwerk, das nie als solches geplant war.

                                    Ein B-Film an sich, der (zusammen mit Star Wars "A New Hope") Hollywood, die Filmindustrie, das Business, umstülpte, veränderte, revolutionierte.
                                    Auf jeden Fall einen (mit den) großen Anteil daran hatte, eine Art Saat der Veränderung war.

                                    (Mit) das Ende der damaligen Blütezeit des amerikanischen Auteurfilmes einläutete, (mit) der Anfang des Blockbustermovies war.

                                    (Viel), viel mehr als ein Meilenstein.

                                    Man mag (zurecht) New Hollywood nachweinen, den Einfluss den der Hai in weiß und der Sternenkrieg hatten anzweifeln, kleingeredet können diese Begebenheiten allerdings nicht (mehr) werden.

                                    Eine Neubemarkung, eine substantielle Abermalsabsteckung der Gegebenheiten von Filme(rlöse)n, von ihrer finanziellen Wirkung, ist (mitunter) dieser Film, denn:
                                    (Mit) der erste Beweis das mit einzelnen (zum Teil billigst produzierten) Filmen, fantastische, ungeahnte, (oft natürlich auch ungesund (im Hinblick auf Qualität) hohe) Gewinne erzielt werden können.

                                    1975

                                    Einem jungen Regisseur, der "Duell" und "Sugarland Express" , feine, beachtete und doch kleine und nicht wahrhaft massenkompatibel wahrgenommene Filme gemacht hatte, wurden 7 Mio. Dollar in die Hand gedrückt und er schuf daraus etwas das 470 Mio. Dollar Gewinn erwirtschaften konnte.

                                    Soweit die schlichten, nicht von der Hand zu weisenden Fakten.

                                    Mir (persönlich) ist das aber völlig wurscht.

                                    Folgende Zeilen sind losgelöst von finanziellem Erfolg, von der Bedeutung für das Geschäftsprinzip Hollywood, von der Einordnung in objektive Film-Geschichte.

                                    Folgende Zeilen beschreiben was dieser Film für mich ganz persönlich ist.

                                    Einer der spannendsten, dichtest erzähltesten, größten Filme aller Zeiten!

                                    Ich sah den weißen Hai das erste mal mit ca. 12 Jahren, heimlich, Nachts.
                                    Ich hab mir fast in die Hose geschissen!
                                    Ich hatte wirklich Furcht, ja gar Horror von Kurtz´schen Ausmaßen !
                                    Ich war überwältigt!
                                    Der Film entfesselte Urängste in mir.
                                    Vor der ungewissen Natur, vor der Größe des Meeres, vor der Kreatur, die gefährlich, blutrünstig, absolut kompromisslos und frei und losgelöst von jeglicher Empathie ihre Bahnen zieht.

                                    Und:
                                    Ich mochte diese Crew.
                                    Den Zweifler und Unbedarften (Roy Scheider/Brody), den Interessierten und Versierten (Richard Dreyfuss/Hooper) und den hart gelittenen Veteranen (Robert Shaw/Quint).

                                    Unterschiedliche Typen, mit stark abweichenden Werten, Antrieben, Schlußfolgerungen des Ganzen und doch voll von verbindenden Elementen, loyalen, solidarischen, eben schlicht menschlichen Gemeinsamkeiten.

                                    Der Mensch gegen die brutale, niemals (wirklich) beherrschbare, übergroße Natur.
                                    Die Rationalität gegen die Wildheit, die entfesselte (Ur-)Gewalt...

                                    So (natürlich nicht in solch gewählten Worten denkend/formulierend, aber genau dies fühlend) sah ich diesen Film das erste mal, genau so sehe ich diesen Film bis Heute (und ich habe ihn sicher an die zehn mal gesehen), so werde ich diesen Film für immer sehen.

                                    Egal wie wichtig, wie verändernd, wie herausragend dieser Film, dieses Werk in seiner Bedeutung ist, immer sein wird:

                                    Der weiße Hai nahm mir den Atem, der weiße Hai wird mir für immer den Atem nehmen...

                                    29
                                    • Ich glaub gar nix mehr im Bezug auf T5.
                                      Erst wenn ich einen Trailer sehen kann, wird sich das ändern...

                                      1
                                      • 9
                                        Andy Dufresne 03.12.2012, 02:39 Geändert 02.01.2019, 16:55

                                        -"Hast du auch jemanden erschossen?"
                                        -"Nur Bullen."
                                        -"Keine richtigen Menschen?"
                                        -"Nur Bullen."

                                        Ein Männercast Deluxe (praktisch gibt es nicht eine einzige Frauenrolle...).
                                        Harvey Keitel, Michael Madsen, Steve Buscemi, Tim Roth, Chris Penn, Tarantino selbst (ein guter Schauspieler wird in diesem Leben nicht mehr aus ihm...).
                                        Unbedingt noch zu erwähnen: Kirk Baltz als gefolterter Polizist, sehr glaubhaft füllt er diese "Passion Christi-Rolle" aus...

                                        Sehr intensiv, sehr blutgetränkt, sehr dynamisch, sehr makaber und keine Sekunde langweilig ist Tarantino´s Kinoerstling.

                                        Immer wieder ( in der Trinkgelddiskussion am Anfang, aber auch in der Lady E-Autofahrtszene oder in der Mr. Farbwahlszene ) blitzt schon ganz stark das typisch Tarantinoianische durch:
                                        Weit ausladende Gespräche über Bullshit und das Große und Ganze, gespickt mit Details und Witz, von denen man einfach nicht genug kriegen kann...
                                        Auch Roth´ mehrfach ortswechselnde Weedgeschichte:
                                        Schlicht grandios Quentinisch.
                                        Ebenso wie die nicht lineare Erzählstruktur, die sich wie ein Puzzle mit verschiedenen Versatzstücken, mit Vor- und Rückgriffen, zusammenfügt.
                                        Und natürlich die Musik: Perfekt zusammengestellt wie auch in jedem folgenden Film, Tarantino-Soundtracks sind eben einfach IMMER special, immer...

                                        Ein ganz starker, schmutziger Film über Gangster, Blut, Ehre, Lügen, Freundschaft und Verrat.

                                        Eine gewalt(tät)ige erste Duftmarke...

                                        38
                                        • 4

                                          Ohne den Star Wars Joke, die starken Effekte und einer Portion (zum Großteil unfreiwilliger?!) Selbstironie, hätte der Film...nun ja äh...er hätte einfach absolut gar nix!
                                          Oh du einst so großer Cage, warum nur wirst du immer kleiner ?

                                          5
                                          • 9 .5

                                            ... das Advents-Türchen geht auf und raus kommt eine versteckte Film-Perle:
                                            Wahrlich versteckt zu sein, dazu kann sich dieser Film nicht bekennen und doch haben viiiiiiel zu wenige Leute diese Atomperle gesehen, deshalb dachte ich:
                                            Nimm mal "Revanche" als erstes Adventstürchen, verdient hat der Film es ohne Ende!

                                            Viel mehr Reduktion geht kaum.
                                            Hier ist alles reduziert, nur nicht die Qualität des Filmes.
                                            Alles ist extrem nüchtern, die Schauspieler, die Landschaft, die Geschichte.
                                            Die Ambivalenz und das Großartige ist, dass der Film deshalb keinesfalls sperrig ist, im Gegenteil.
                                            Obwohl (vordergründig) sehr wenig an Handlung stattfindet, unterhält der Film von der ersten Sekunde, vom ersten Bild an.
                                            Zur Handlung will ich eigentlich nicht viel sagen, dies ist einer der Filme die man einfach anschauen sollte ohne viel darüber zu wissen.

                                            Nur soviel: Es geht um Schuld und Sühne, um Tod und Trauer und um die Komplexität und die Zusammenhänge in sich überschneidenden Lebenswegen.

                                            "Revanche" kommt mit sehr wenigen Schnitten und Kameraeinstellungen aus und die Darsteller agieren durchweg so realistisch und authentisch, dass man, wenn man es nicht besser wüsste, glauben könnte eine Dokumentation zu sehen (von der Story her zwar gar nicht,aber vom Gefühl her ähnlich wie Mickey Rourke in " The Wrestler " zu begleiten).

                                            Die Geschichte ist so glaubwürdig und lebensnah, dass sie diesen Effekt erheblich unterstützt, ebenso die ruhige Kamera und die feinfühlige Regie.

                                            Wer auf (zum Teil fast schon statisches) Erzählkino,
                                            extrem gute Schauspieler und eine echte, glaubwürdige , lebensnahe Art des Geschichtenerzählens steht und sich dazu noch auf eine ruhige (und dennoch sehr spannende), komplexe Story einlassen kann und will, der kommt an "Revanche" nicht vorbei.

                                            Für mich der beste österreichische Film den ich kenne.

                                            20
                                            • Ach ja: Immer noch meine liebste (weil immer für sich selbst sprechende, total authentische) Rubrik hier!

                                              5
                                              • Die X Akten an Montagen in den Neunzigern + Tank Girl + Monolith im Vorgarten:
                                                Bin ganz bei dir Horro! ;)

                                                3
                                                • „Die Welt wird immer absurder.
                                                  Nur ich bin weiter Katholik und Atheist.
                                                  Gott sei Dank!“
                                                  - Luis Buñuel -

                                                  37
                                                  • 0 .5

                                                    Gefühlt das filmische Äquivalent zu richtig klebrigen Fingern.
                                                    Tut beides nicht physisch weh, ist aber extremst unangenehm und nervig und man will sich einfach schnellstens die Hände waschen / die DVD zerstören...
                                                    (0,5 Punkte gibt es weil ich ein großer Freund von Dosenbier bin...)

                                                    22