Andy Dufresne - Kommentare

Alle Kommentare von Andy Dufresne

  • 10

    “Macht Platz, ich bin der Landvoigt!”

    Ode an Bud und Terence...

    Der großartige "Die rechte und die linke Hand des Teufels" soll hier als Stellvertreter ALLER Spencer & Hill Filme "herhalten"
    (sonst müsste ich ja gefühlte 50 Filme erwähnen...).

    Priester: "Möge der Herr mit Euch sein!"
    Bud: "Wir wollen keine Begleitung, wir gehen allein..."

    Danke, Danke, Danke ihr Beiden!!!

    Danke für Prügel & Sprüche,
    Danke für Speck & Bohnen,
    Danke für Witz & Western,
    Danke für Nonsens & Neuzeit,
    Danke für Augenzwinkern & Banales.

    -"Mein Papa hat immer gesagt: Wenn du einen Freund hast dem du trauen kannst, dann trau ihm nicht.
    Wenn du einem Freund blind vertrauen kannst, dann Vorsicht...
    ehm ich meine, wenn du einen blinden Freund hast."
    - "Hm?"
    - "Eh, jajaaa, ich ja auch egal.
    Jedenfalls hatte sich das Papa so ausgeknobelt."

    Danke fürs Aufwachsenbegleiten, dafür das ihr mich aus der Kindheit in die Jugend begleitet habt (In beiden Phasen wart ihr meine Helden) und dafür das ihr immer noch da seid ( ihr seid immer noch meine Helden).
    Bis Heute zaubert ihr ein Lächeln auf meine Augen, egal ob als Westernprügler, als Motorradbuddies, ob als reiche & coole Zwillinge, ob als Cops oder als Schlitzohren, ob als Bruchpiloten oder als Abenteurer...

    "Wenn ich nicht anständig futtere, kann ich nicht anständig aufs Klosett.
    Und wenn ich nicht aufs Klosett kann, bin ich kein richtiger Mensch...
    und mit Liebe ist dann auch nicht."

    Ihr habt überragend gute Filme gemacht, ihr habt nicht ganz so überragend gute Filme gemacht, aber eigentlich ist das vollkommen wurscht, denn:
    Wenn ich bei euch reinzappe ist es völlig egal ob es ein Klassiker oder ein Nichtganzsoklassiker ist.
    Ein paar Minuten Bud & Terence, ein paar Minuten Gekloppe und Gelaber von euch, mit euch, ein paar Minuten Spencer & Hill: das Lächeln auf meinen Lippen formt sich.
    Immer.
    Ausnahmslos.

    -"Bei dem Leben unserer Mutter ?"
    -"Wenn ich nicht die Wahrheit sage, soll sie mit ihrem ganzen Puff verbrennen!"

    Also Danke Jungs für alles!

    Man mag euch trivial nennen, man mag behaupten das ihr euch ständig nur wiederholt habt, man mag sagen das alles was ihr gemacht habt total anspruchslos ist.

    Ich sage das nicht.

    Ich sage schlicht Danke dafür...

    "Und nun hinsetzen und niesen, Natur genießen."

    26
    • Alles gute zum Geburtstag du größter der (deutschen) komisch Großen !
      Schrecklich vermisst bist du, schrecklich vermisst wirst du für immer sein...

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      • 6

        Ami-Armytyp zu Wolverine:
        " Dein Land braucht dich!!!"
        Wolverine zu Ami-Armytyp:
        "Ich bin Kanadier..."

        Er hat ein bissl Witz und er hat recht knallige Action, das war es dann aber auch.

        Kann man schauen, muss man wahrlich nicht, der Film springt ganz knapp über die Zeitverschwendungsbarriere...

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        • 4
          Andy Dufresne 11.11.2012, 23:00 Geändert 23.07.2015, 03:36

          Wer "Keine halben Sachen 2" durchgestanden hat,
          erkennt erst die wahre Erhabenheit und Größe,
          den Witz und die Frische von "Keine halben Sachen".

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          • Sympathische Antworten! Neulich erst war ich auf einer 7tägigen Freizeit (geschäftlich) und 7 Tage lang hörten wir die beiden Batman Soundtracks im Bus :) Kriegt man nicht mehr aus der Birne (das meine ich positiv!)! :)

            • 10
              Andy Dufresne 11.11.2012, 05:21 Geändert 02.09.2019, 23:35

              Wow, ich hab mich grad so ein bißchen informiert wie der Film hier eingeschätzt wird...

              Und ich bin wirklich schockiert, wie extrem er zum Teil gehasst wird...

              Na ja, juckt mich eigentlich nicht, ich schreibe darüber einfach genau das, was ich wollte.

              Für mich ist "Brokeback Mountain" eines der grössten Liebesdramen die je auf einer Leinwand erzählt wurden.

              Nicht wirklich schön,weil im Kern viel zu bitter (die Umstände).
              Aus meiner Sicht geht es in dem Film auch nicht um schwule Liebe (ja , klar vordergründig schon), für mich geht es in dem Film um Liebe an sich, um unerfüllte Liebe, um Liebe die nicht ausgelebt werden kann, weil sie an den gängigen Konventionen scheitern muss, weil es einfach nicht möglich war (ist) so zu leben.

              Klar, Jack (Gyllenhaal ) holt sich seine Befriedigung auch von irgendwelchen mexikanischen Strichern, aber ich glaube nicht, weil er nicht anders kann, sondern weil sich so sein Wunsch nach selbstbestimmtem Leben Bahn bricht und weil er kompensieren muss, was nicht sein darf (aber eigentlich muss).

              Ennis (Ledger) hadert noch mehr mit sich, ich denke, dass er wirklich ernsthaft meint nicht schwul zu sein, sondern sich in einen, seinen Menschen verliebt zu haben.
              Er scheint so stoisch, so maulfaul und so introvertiert zu sein, dass er nicht nur nicht mit irgendjemand darüber reden will/kann, sondern dass er nicht mal dazu bereit ist in einem inneren Dialog seine Gefühle zu erörtern .
              Das einzige was er zu wissen scheint ist, dass ( als Jack nach Jahren wieder auftaucht) es nur diese einzige, wahre Liebe für ihn gibt, obwohl ihm klar ist, dass er diese Liebe nur versteckt und heimlich wird leben können.

              Ich war damals im Kino und das waren meine Gedanken.

              Wenn man irgendwo über diesen Film redet, heißt es:
              "Ah dieser Schwuchtelfilm, ah dieses Tuckendrama, ah dieses Homomärchen".

              Mal ganz von der Diskriminierung abgesehen (die total verletzend ist), denke ich mir immer:
              Hey, habt ihr den Film eigentlich gesehen?
              Und wenn ja, mit welchen Augen denn?
              Sind so viele Leute zu blind um zu sehen, dass es um Universelles und nicht nur um Geschlechtsidentifikatorisches geht?

              Ich bin mir sicher, dass Ang Lee mehr von Zwischenmenschlichem als von Gleichgeschlechtlichem erzählen wollte.

              Es geht um Selbstbestimmung und um persönliche Freiheit.

              Als Gylenhaal - nach Jahren des Duckens und der Unterdrückung - seinem Schwiegervater androht, ihm den Arsch aufzureissen (wenn er sich nicht sofort wieder auf Selbigen setzt), habe ich eine Gänshaut bekommen, als Ledger zum Schluß immer noch die beiden Hemden hütet wie einen Gral. und in all den ganzen Szenen, in denen beide wollen aber einfach nicht können, in all diesen Szenen dachte ich:
              Hier geht es um das ganze Leben, nicht ( nur ) um schwules Leben.

              Es macht mich traurig, dass mit Heath Ledger eines der grössten Talente im Schauspielfach überhaupt viel zu jung verstorben ist.
              Man vergleiche die Rolle des Ennis mit der des Jokers und sogar ein Kleinkind würde sehen, dass es nur sehr selten ein Schauspieler geschafft hat, zwei sich so extrem diametral gegenüberstehende Rollen so glaubhaft mit Leben zu füllen, wie er es in diesen beiden Filmen vermochte.

              Gylenhaal kaufe ich seine Darstellung genau so komplett ab wie Anne Hathaway.
              Und es berührt mich zutiefst, wenn Michelle Williams, als einfach gestrickte Alma, sieht, wie ihr Mann einen anderen Mann küsst und wie sie innerlich daran zerbricht.

              Dazu kommen eine grandiose Kamera, die höchstsensible Regie von Ang Lee, perfekt passende Musik und eine jederzeit nachvollziehbare Storyline.

              Kino das sich was traut.
              Kino das etwas wagt.
              Kino mit Eiern.

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              • 8 .5
                Andy Dufresne 08.11.2012, 05:55 Geändert 31.07.2015, 05:35

                Die Tallboy Bombe unter den Actionfilmen...
                oder
                ...and make you ready for a bit of the old ultra-violence.
                Um es mal mit Alex aus "A Clockwork Orange" zu sagen.
                Und zwar im wahrsten Sinne des Wortes.

                "John Rambo" ist Old(school) und er ist ultra-brutal.
                Hier wird nicht getötet, hier wird zerbröckelt und zerhackt, hier werden Kehlköpfe rausgerissen, hier werden ganze Dörfer ausgelöscht.

                Trotzdem blitzt hier immer mal wieder ein wenig First Blood auf.
                Rambo ist hier wieder ein wenig menschlicher gezeichnet, ein wenig reflektierter, ein wenig gereifter, ein wenig realistischer und weniger Comic-Held.
                Die Betonung liegt aber ganz klar auf "ein wenig", denn im Grunde geht es hier um extremen Kampf, um Vernichtungskrieg.
                Auch wenn ich es mir wünschen würde, ich kann Stallone nicht wirklich ganz abkaufen, dass er das vergessene Dauergrauen in Birma ebenjenem Vergessen entreissen will, dafür nutzt er es zu plakativ und eben zu brutal als Selbstzweck aus.
                Aber auch in dem Punkt: Ein wenig mag da schon dran sein.

                "John Rambo" war der erste Film der Reihe, den ich im Kino sehen konnte (als die anderen Teile rauskamen war ich noch ein Kind)
                und ganz ehrlich: Ich hab genau das bekommen was ich wollte, was ich erwartet hatte, was man von Stallone und Rambo eben erwartet.
                Das und das "ein Wenig" von First Blood und die High-End Exzessaction mit einer guten Prise Back to the Roots ergeben für mich 8.5 Punkte.
                Nicht mehr und nicht weniger...

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                • 9

                  Liebe ist Annehmen.
                  Sie ist die höchste Disziplin auf Erden.
                  In der Liebe befreien sich zwei Menschen.
                  In dem, was für Liebe gehalten wird, binden sie sich aneinander.
                  -George Spencer Brown-

                  Der großartige Dennis Lavant als feuerspuckender, auf der baubedingt gesperrten Pont-Neuf,mitten in Paris lebender Clochard und die junge, unverbrauchte Juliette Binoche als langsam erblindende und deshalb verzweifelnde Malerin.
                  Diese Beiden befreien sich, binden sich, quälen sich, lieben sich...

                  In wunderschönen und grausamen Bildern festgehalten, oft realistisch hart, oft träumerisch und märchenhaft weltfremd...

                  Der Coup des Films:
                  Regisseur Leos Carax gelang es den Universalkünstler Klaus Michael Grüber in seinen Film zu locken.
                  Grüber spielt den väterlichen Clochard-Freund von Lavant und er veredelt mit seiner tief melancholischen Anwesenheit diesen sowieso schon großartigen Film.
                  Grüber spielte nie zuvor und nie danach in einem Film, allein dies macht "Les Amants du Pont Neuf" schon zu einem einzigartigen Film.

                  Der Film ist nicht perfekt (das Ende, die Brüche), aber er ist sehr nah dran.

                  Wer Paris liebt, wer ausufernde Geschichten die um echte, pure, schmerzhafte und zerissene Liebe handeln mag und wer auf besondere, nicht mit anderen vergleichbare
                  Filme steht, der sollte sich dieses Werk zu Gemüte führen .

                  Diese Liebenden sind es wirklich wert entdeckt zu werden...

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                  • 10

                    An diesem Film muss sich alles messen lassen was zeitlos komisch sein will.
                    An Fernandel muss sich jeder messen lassen der zeitlos komisch sein will.
                    Schlicht GROSSARTIG und absolut unkaputtbar sind Camillo & Peppone!

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                    • Andy Dufresne 07.11.2012, 03:25 Geändert 19.09.2014, 22:28

                      Kein Kommentar zu Winston Churchill bis jetzt !!!

                      Eine der politisch und persönlich ärgsten Gegnerinnen Churchills war Lady Nancy Astor. Als verbürgt gilt der vermutlich prominenteste Schlagabtausch zwischen beiden:

                      „Wenn Sie mein Mann wären, würde ich Ihnen Gift in den Tee schütten!“,
                      erboste sich Lady Astor.
                      Churchill konterte: „Wenn ich Ihr Ehemann wäre, Nancy, ich würde den Tee trinken!“

                      (Quelle:Anekdoten um Berühmte Menschen)

                      So, jetzt gibt es wenigstens einen Kommentar...

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                        Der Compoundbogen mit Explosionspfeilen unter den Actionfilmen...

                        Das gilt hier für Vieles.
                        Als Erstes natürlich für die Action,hier explodiert wahrlich alles, hier brennt die Luft, hier brennt die Wüste.
                        Hier wird nicht geschossen und dann gefragt, hier wird nur geschossen und zwar auf Teufel komm raus.
                        Das gilt auch für Rambo selbst, von dem gebrochenen, melancholischen Mann aus First Blood ist nichts mehr übrig.
                        Stallone stapft wie ein Steroidverseuchter He-man im Dauerberserkermodus durch den Film.
                        Und es gilt für das Drehbuch, das in etwa so hintersinnig und tiefgründig ist wie ein Explosionspfeil der eine Benzintonne trifft.
                        Vorher war es eine aussagefreie, stumpfe Tonne mit Benzin, nachher ist es nur noch viel Rauch um gar nichts.

                        Ein Drehbuch gab es hier wohl nur weil man sowas halt hat bei Filmen,gibt ja kein Gesetz das es gut und durchdacht sein sollte oder mehr als 3 Seiten umfassen muss...

                        Der Film ist hohler als Sarah Palin und reaktionärer als Dick Cheney.
                        A B E R wie schon an anderer Stelle erwähnt:
                        Ich finde Hirn aus und Bauch an ist ganz oft so wichtig wie andersrum...

                        Wie gesagt, hohl, stumpf und explosiv, aber manchmal muss es halt genau das sein.
                        Oder um es mit Rambo dem Dritten zu sagen:

                        -"Wo sind die Raketen?"
                        -"Ganz nah!"
                        -"Wie nah?"
                        -"In ihrem Arsch!"

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                          über Rambo

                          Das Überlebensmesser (in Übergröße) unter den Actionfilmen...

                          Der erste Rambo , eine der Actionikonen schlechthin,für mich DIE Actionikone.

                          Das er es sogar in den Duden geschafft hat ist ja fast schon Allgemeinwissen.
                          Anders als im Duden beschrieben ist er in First Blood aber nicht (nur) ein
                          " brutaler männlicher Typ; Kraftprotz",
                          er ist viel, viel mehr.
                          Er ist ein gebrochener, melancholischer Mann der seine Traumata fast sichtbar mit sich herumträgt.
                          Ein Veteran,ein Anachronismus,ein Mann der ins Land der Gewinner als Verlierer zurückkehrt und der von diesem Land verachtet wird.
                          Einem Land für das er Unvorstellbares auf sich genommen hat, einem Land für das er gestorben wäre und für das er innerlich starb.

                          Dieses Land, symbolisiert von einem Kleinstadtsheriff und seinen Gefolgsleuten, will ihn nicht, will ihm nicht mal das Recht auf einen Schlafplatz oder auf etwas zu Essen zugestehen.
                          Er wird misshandelt, er flieht, er wird gejagt und er beginnt sich zu wehren.

                          Er ist für dieses Land wie eine selbsterschaffene Nemesis,er ist die Rache,die ausgleichende Gerechtigkeit.

                          Er ist für dieses Land ein Menetekel, eine Nachricht aus der Zukunft, die besagt:
                          Was ihr erschafft, wird euch einholen, was ihr tut fällt auf euch zurück, wem ihr die Würde nehmt, der wird kommen und sie euch aufs Grausamste ebenfalls entreissen.

                          Auf das Zeitgeschehen gesehen könnte man sagen das John Rambo (unter anderen Vorzeichen natürlich) für dieses Land ein Vorbote ,eine Art "Einmann 9/11" war.

                          Er ist die Wirkung der Ursache, des Glaubens Alles und Jeden besiegen zu können, jedem Anderen überlegen zu sein,moralisch und vor allem militärisch.
                          Beides mag von Zeit zu Zeit so gewesen sein ,
                          zumindest beim moralischen Aspekt ist es aber schon lange nicht mehr uneingeschränkt so und beim Militärischen seit dem Vietnam- und spätestens seit dem Irak- und dem Afghanistankrieg auch nicht mehr...

                          Von diesen Aspekten mal abgesehen ist First Blood ein kompromissloser, absolut knallharter, hochrealistischer Actionthriller der Seinesgleichen sucht.

                          Man kann einiges an dem Film fragwürdig finden (Trautmans Rolle, die Antriebe der Verfolger, laut Selbstaussage sind die Antikriegsdemonstranten schuld an Rambo´s Zusammenbruch und noch ein paar Dinge mehr), ich finde das dies allerdings Makulatur ist.

                          Es geht hier um einen reinen Actionfilm/Actionthriller alter Schule ,man fragt John McLane auch nicht ob er das Haus,den Flughafen und New York gleich komplett schrotten musste und was seine Antriebe dafür waren so brachial vorzugehen.
                          Eben so wenig wirft man dem Terminator vor warum er denn nicht einfach irgendwo eine Bärenfalle mit Edward Furlong drin aufgebaut habe um den Gegner zu erwischen und zu killen, nein es ist selbstverständlich das er dafür eine Spur der Verwüstung durch alles Zerstörbare in L.A zieht...

                          Im Vergleich zu den Beiden genannten geht Rambo in First Blood ja fast schon subtil und reflektiert vor...
                          Der Vergleich passt aber,denn mit Terminator und Die Hard spielt Rambo in einer Liga.
                          Und viel mehr geht nicht...

                          Ach ja: Rambo First Blood hat von der Filmbewertungsstelle in Wiesbaden ein "Besonders Wertvoll" bekommen und das sagt wohl sinnbildlich was dieser Film bedeutet, was der Name "Rambo" Heute bedeuten würde, wenn es die steroidverseuchten, reaktionären drei weiteren Teile (die ich doch allesamt mag!) nicht geben würde.

                          Eine grimmige, kritische Bombe im Actionmantel...

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                            Andy Dufresne 07.11.2012, 01:36 Geändert 31.07.2015, 04:52

                            I am zwei Hälften...

                            In der ersten Hälfte gehe ich total ab, bin spannend, neu, groß und präsentiere nie Gesehenes.
                            Schauspielerisch kann ich total überzeugen und ich bringe komplett die Ambivalenz von Freiheit und Einsamkeit rüber und bin wirklich etwas Besonderes.

                            In der zweiten Hälfte kack ich dann total ab, bin langweilig, altbacken, klein und präsentiere nur noch Klischees.
                            Schauspielerisch wird es langweilig und ich kann null die Ambivalenz zwischen Hoffnung und Kampf rüberbringen, ich bin dann nur noch Massenware.

                            Da ich aber zu Anfang so überzeugend war und zum Ende hin (wenigstens vom Gedankengang her) wieder Fahrt aufnehme, bin ich trotz meiner schlimmen zweiten Hälfte noch 7 Punkte wert.

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                              Andy Dufresne 07.11.2012, 01:16 Geändert 31.07.2015, 05:52

                              Hoffman schauspielert hier wirklich überragend, das Problem ist allerdings, dass er einen Hollywood Drehbuch Autisten spielt, der mit einem echten Autisten in etwa soviel zu tun hat wie ein Auto mit einem Bobbycar.

                              Viele die den Film gesehen haben, denken si wüssten jetzt "voll was über Behinderte und Autisten im Speziellen", was einfach nur totaler Bullshit ist (der Film wird aber überall verwendet um zu zeigen wie "es wirklich ist").

                              Dieser Film versucht ja etwas prinzipiell sehr lobenswertes, nämlich das Thema geistige Behinderung - und eben Autismus im Speziellen - einem breiten Publikum näherzubringen (was er ja auch mit riesigem Erfolg geschafft hat).
                              Nur vermittelt er leider ein völlig falsches Bild davon, eine (so weit entwickelte) Inselbegabung (Extremes Zahlenmerken, erkennen der genauen Anzahl runtergefallener Zahnstocher, Auswendiglernen eines Telefonbuches usw.) wie sie Raymond hat, haben wenn es hoch kommt vielleicht 5% der Autisten und wenn dann eine davon und nicht fünf oder sechs.

                              Autisten sind einfach nicht so eine Quintessenz wie Raymond und "Behinderte an sich" gibt es sowieso nicht, es gibt nicht "die Behinderung", es gibt individuelle Menschen (und das sind alle Menschen, ob mit oder ohne Behinderung).

                              Die Gesellschaft hinkt der Inklusion (der wirklichen Einbeziehung) der behinderten Menschen extrem hinterher und man tut diesen Menschen keinen Gefallen, wenn man der Gesellschaft vorspielt das alle behinderte Menschen kleine Rainmans sind, das (wie in anderen Filmen und Medien immer wieder propagiert) alle behinderten Menschen "so arm dran sind und ja so viel leiden" und das dies Menschen sind "die wenn sie sich freuen, sich zu 100% freuen und wenn sie traurig sind zu 100% traurig sind und immer so und so sind wie sie sind..." und "auch nicht wissen was sie tun und es ja schwer genug haben" und tausende Klischees mehr.
                              Das ist echte Diskriminierung.

                              Die Wahrheit ist ganz einfach und zwar sind diese Menschen die gleiche Art Mensch wie jeder andere und es gibt liebe, nervige, witzige, aggressive, dumme, kluge, gemeine, fröhliche, gefrustete, offene, verschlossene und sonst wie sich verhaltende Menschen (mit und ohne Behinderung) und manche sind coole Säue und manche sind Arschlöcher (oder eben (meistens) irgend eine Mischung daraus), so simpel ist das ganze.

                              Und es bringt gar nichts mit irgendwelchen Klischees rumzueiern, die Wahrheit ist die Wahrheit und die muss in die Mitte der Gesellschaft und nicht irgendwelche kruden Vorstellungen davon.

                              Noch kurz zum Film: Ich habe ihn eigentlich immer gemocht.
                              Tolle Schauspieler, warmherzige und auch witzige Story und eben sein hehres Anliegen, der Kritikpunkt oben fällt halt arg ins Gewicht, deshalb gibt es mittlerweile nur noch 6,5 Punkte. Ohne diesen Punkt wäre der Film eine 8,5 für mich.

                              23
                              • Wie wird man zum besten lebenden Schauspieler ?

                                „So wie Plato einst gesagt hat:
                                Scheißegal wie man dort hingelangt,solange man dort hingelangt!“
                                -Conrad Brean (Robert De Niro) in „Wag the Dog“-

                                Einerseits stimmt das natürlich, andererseits hat De Niro auf seinem Weg dorthin so viel Klassisches,so viel Einzigartiges,soviel Perfektes gezeigt das einiges erwähnt werden MUSS.

                                Angefangen bei seiner unglaublichen Wandlungsfähigkeit.
                                Das er grandios Gangster spielen kann ist natürlich eine solch essentielle Gegebenheit wie die das es Nachts dunkel wird.
                                Er kann aber auch glaubhaft innerlich zerrissene Studiobosse spielen (Der letzte Tycoon),er bringt höchst lebensecht einen Soziopathen auf die Leinwand (Taxidriver) oder er lernt einfach mal bis zur Perfektion Saxophon zu spielen, um natürlicher als Musiker glänzen zu können (New York,New York).
                                Er zieht als Naturbursche und Stahlarbeiter aus einem Kaff in den Bergen in den Krieg und kommt desillusioniert und verloren zurück (The Deer Hunter).
                                Er entführt als irrlichternder Möchtegern-Comedian den einzigartigen Jerry Lewis,er spinnt sich als freischaffender Heizungsinstallateur/ Terrorist durch Utopien (Brazil) und:
                                Wir kaufen es ihm IMMER zu 100% ab.

                                Wir würden ihm als Teufel unsere Seele verkaufen (Angel Heart) und würden uns Selbige von keinem lieber erlösen lassen als von seiner Version eines Pfarrers (Sleepers).
                                Wir sehen ihn ihm die Liebe (Stanley und Iris, Der Liebe verfallen) und wir sehen in ihm den Hass (Kap der Angst, Goodfellas).
                                Er lässt uns lachen (Vor allem im großartigen “Midnight Run“ in“Machete“ aber auch den “Meine Braut...“ Filmen und in “Reine Nervensache“), er lässt uns weinen ( in der völlig unterschätzten “Zeit des Erwachens“) und er lässt uns leiden (“im ebenfalls unterschätzten,wenig beachteten “This Boy´s Life“).

                                Und er veredelt kleine, aber sehr feine Filme (“Copland“, “Marvins Töchter“, “In den Straßen der Bronx“).

                                Eigentlich wollte ich das Zitat nicht benutzen aber jetzt muß ich es doch:
                                „Ich könnte auch ein Schnitzel spielen!“
                                -Robert De Niro-

                                So ist es einfach, dieser Mann kann einfach alles spielen und noch ein bißchen mehr.
                                Was ihn für mich zum größten lebenden Schauspieler macht sind aber nicht (nur) die eben genannten Rollen, es sind ein paar ganz spezielle Höhepunkte in seinem Schaffen.

                                Zuallererst natürlich “Raging Bull“.
                                Was er hier zeigt ist etwas so Perfektes, etwas so pur und brutal Wuchtiges wie man es nicht oft zu sehen bekommt.Für diesen Film trainierte er wie ein richtiger Schwergewichtsweltmeister, sein Trainer war der echte Jake La Motta, der echte Wilde Stier.
                                Dann nahm er 27 Kilo zu um den alten,verfetteten und schmierig abgewichsten La Motta zu spielen. Für diese Leistung bekam er den meiner Ansicht nach am meist (im wahrsten Sinne des Wortes) verdienten Oscar aller Zeiten.

                                De Niro in Heat: Wahrheit ,Highendschauspielerei, die reflektierte Quintessenz all seiner Gangsterrollen.

                                De Niro in Godfather II: Die symbolische Übergabe der Fackel durch Marlon Brando,äußerst passend und sinnbildlich das sie den selben Charakter,den selben Menschen gespielt haben und beide,auf ihre ganz eigene Weise diese Monsterrolle der Filmgeschichte mit individuellem Leben komplett ausgefüllt haben.

                                Und schließlich De Niro in “The Mission“: Eines der verstecktesten Großjuwele des Mediums Film überhaupt.
                                De Niro als zynischer, verbitterter,gieriger,im Innersten zerfressener Menschenjäger und Kolonialprofiteur,der scheitert,leidet,sich quält und geißelt,sich selbst bis zur Grenze kasteit und schließlich Erlösung und Befreiung findet um dann im Kampf um Gerechtigkeit und Solidarität unterzugehen.
                                Für mich persönlich hätte De Niro nur diesen Film machen müssen und er hätte seinen Platz neben Brando schon verdient gehabt…

                                Was noch erwähnt werden muss:Oft wird gesagt das er seit Ende der Neunziger fast nur (oftmals schlechten) Mainstream gemacht hat.
                                Da ist natürlich was dran aber es hat auch einen Hintergrund.
                                Anfang der Neunziger gründete er mit Tribeca seine eigene Produktionsfirma und in der Businesswelt zählt eben: Geld, Geld, Geld.
                                Ohne Geld macht keiner Filme, ohne Geld realisiert man in Hollywood rein gar nichts.
                                Das er Angebote annimmt bei denen man oft denkt „Oh man Bob,musste das sein?“ um seine eigenen Ideen,seine Unterstützung für andere Filmmacher, seinen Drang nach Eigenständigkeit zu realisieren verdient für mich nur eines:
                                Hut ab und respektvolle Verbeugung, denn genau dadurch wird er zum Großkaliber, zum wahren Macher und Einflussausüber der Filmwelt.

                                Von der Marionette zum Puppenspieler.
                                Und hier schließt sich der Kreis.
                                Vom schauspielenden Paten zum Paten der Schauspieler.

                                Robert der Niro, der beste lebende Schauspieler.

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                                • 9

                                  The Times they are a changing...

                                  Ein Film der sich (extrem) Zeit nimmt.
                                  Allein wie er die Rückkehr De Niros zu Beginn, oder die Ballettszene am Anfang zelebriert...

                                  Szenenbilder, Requisiten, Ausstattung , die Straße, die Optik, die Gegend, die Liebe zum Detail, die Maske (atemberaubend wie alt sie De Niro machen konnten (es war 1984!) und dies ohne jegliches CGI (!) : Grandios !

                                  Der Score : Überwältigend !

                                  Die Vielschichtigkeit, die Epik, die Breite...

                                  Zwei Jungen mir ungewaschenen Hälsen, zusammengeschweißt durch Blut Schweiß und Tränen, lange bevor in Amerika von echter (moderner) organisierter Kriminalität die Rede sein konnte.
                                  Zwei Jungen mit Ideen, mit Willen, mit Durchhaltevermögen, mit Cleverness, mit Köpfchen, mit Eiern.

                                  "Den Schlüssel bekommt Moe. Er gibt ihn nur raus wenn wir alle zusammen sind."

                                  So gründet sich die Company...

                                  -"Wo gehen wir hin?"
                                  -"Wir gehen zu uns, uns gehört der heißeste Club der Stadt!"

                                  Aus Jungen werden Männern.

                                  "Das Leben ist noch verrückter als...Scheiße..."

                                  Und sie geraten in Schwierigkeiten.

                                  "Du hast mal gesagt du willst keinen Boss.
                                  Das ist richtig gewesen.
                                  Das ist auch Heute noch richtig."

                                  Werden verwickelt in Gewerkschaftsfragen, in Politik, ins Große und Ganze in einer aufstrebenden, sich entwickelnden, ständig in Veränderung sich befindender Nation.

                                  "Unser Land wächst noch und manche Krankheiten sollte man in der Kindheit hinter sich bringen..."

                                  Die Szene mit den Desperado-Masken und den Schwänzen, das ist schon very, very special...

                                  Sie werden dekadent, überdrüssig und selbstvergessen...

                                  ---Intermission---

                                  Und sie entzweien sich und doch lassen sie sich nie ganz los...

                                  "Trinken wir auf unsere letzte Fahrt..."

                                  Aufstieg und Fall.
                                  Drama, Gangsterepos, Klassiker .
                                  Meisterwerk (und natürlich unvermeidlich...), Kultfilm.
                                  Epos und Gesellschaftsspiegel.
                                  Interpretation eines Amerikas im Wandel der Zeit.
                                  Ja doch Großkunstwerk, herausragend die mit "Yesterday" (gaaaanz leise) umspielte, melancholische Szene kurz vor Ende, und die allerletzte Szene, mit ihrem unvergleichlichen Schlußbild.

                                  Solche Filme werden Heute nicht mehr gemacht.

                                  "Geh dort hinaus, immer weiter. Sieh nicht zurück."

                                  Der Film spannt den ganz großen Bogen, ist opulent, ausladend, ja einzigartig ,wie erwähnt vielschichtig, er benötigt diese fast vier Stunden um sich auszubreiten, sich
                                  (im wahrsten Sinne des Wortes) komplett zu entwickeln, als Gesamtbild, inklusive vieler Selbstreferenzen, sich ganz zu entfalten.

                                  Leones Vermächtnis und ein ganz, ganz großes Viech von einem Film .

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                                  • 5 .5

                                    Zurück zum Anfang (ca. Februar/März) des Jahres 1999...

                                    Mein damaliger bester Freund meinte: "Ich hab Episode I !!!"
                                    Ca. ein halbes Jahr bevor der Film in die Kinos kommen sollte...

                                    Damals gab es das Internet schon, allerdings hatte es mit der Lebensrealität des Alltäglichen noch nicht viel bis nichts zu tun.
                                    Filme zu saugen, Dinge wie Youtube, Streams, oder sonstige Saugstuben waren (noch) absolut fremdartig...

                                    Und doch hatte dieser, mein damaliger bester Freund, den Film an Land gezogen, woher und wie auch immer...

                                    Wir waren elektrisiert, vollster Vorfreude, mehr noch: Damals gab es noch ein "Wirhabenillegaletwaserworben"-Gefühl...

                                    Und: Wir waren stoned...

                                    Und dann schauten wir den Film...

                                    Und was soll ich sagen: Trotz all dieser Faktoren, trotz all dieser Vorfreude, trotz dieses Gefühls "Es KANN nur der Oberhammer" sein:

                                    DER FILM WAR SCHEISSE!!!

                                    Und wie!

                                    Das war NICHT Star Wars!
                                    Das war NICHT Star Wars!
                                    Das war NICHT Star Wars!

                                    Das waren Tricks, das waren monströse Bilder, da war Computergeneriertes ohne Ende , überlebensgroß, aber das hatte NICHTS mit den Filmen zu tun mit denen wir aufgewachsen waren, rein GAR NICHTS!

                                    Keine Seele, kein Herzblut, keine Puppen, keine Modelle, keine Animatronik, schlicht:
                                    Kein Herz.
                                    Rückgratlos.

                                    Große Enttäuschung machte sich breit, riesengroße Enttäuschung...

                                    Rückblickend:
                                    Es war etwas besonders diesen Film heimlich, unseres Empfindens nach "illegal" sehen zu können und dieses Gefühl, diese Erinnerung, kann uns keiner mehr nehmen.

                                    Deshalb gibt es die 5,5 Punkte.

                                    Ohne diese Gefühle, diese Erinnerungen:

                                    Ich will gar nicht darüber nachdenken wie viele Punkte dieser Film dann noch wert wäre...

                                    16
                                    • 5

                                      Der zweite Teil DER (jeweiligen) Saga...

                                      Das sind (jeweils):

                                      Alte, reine, herzblutgetränkte Lehre :
                                      " Das Imperium schlägt zurück" .
                                      &
                                      Neue, gescheiterte, gewinnorientierte Seelenlosigkeit :
                                      " Angriff der Klonkrieger".

                                      Der Unterschied:

                                      "Das Imperium" ist ALLES und Höhepunkt...
                                      "Die Klonkrieger" sind NICHTS und Tiefpunkt...

                                      13
                                      • 9 .5

                                        "Die ganze Welt steht jetzt am Abgrund und starrt hinab in die gottverdammte Hölle.
                                        All diese Liberalen und Intellektuellen und Phrasendrescher, und auf einmal weiß keiner mehr was er sagen soll.
                                        Und dann hier, in dieser grässlichen Stadt.
                                        Sie schreit wie ein Schlachthaus voller zurückgebliebener Kinder.
                                        Und die Nacht stinkt nach Unzucht und schlechtem Gewissen."

                                        "Watchmen" erklärt die Welt seiner "Helden".

                                        -"Wir machen weiter mit dem was wir als einziges bisher gemacht haben:
                                        Die Gesellschaft beschützen."
                                        -"Wovor denn?"
                                        -"Fragst du das ernsthaft ? Vor sich selbst!"

                                        Erklärt ihre Vergangenheit, ihre Verstrickungen, ihren Werdegang.

                                        "Lustige Geschichte.
                                        Klingt unglaubwürdig.
                                        Vermutlich wahr..."

                                        Er zeigt ihre Leistungen und ihre Verfehlungen und ihr Scheitern...

                                        "Die Welt...
                                        Eine Uhr ohne Uhrmacher...
                                        Und es war schon immer zu spät...
                                        Zu spät..."

                                        Er zeigt die riesigen Widersprüche seiner Helden, ihre Ambivalenzen, ihre Paradoxien und die schiere Sinnlosigkeit ihres Einflusses, ihres Wirkens.

                                        “Hab Mal ‘nen Witz gehört.
                                        Mann geht zum Arzt, sagt er ist deprimiert, das Leben kommt ihm rau vor und herzlos, sagt er fühlt sich allein in einer bedrohlichen Welt.
                                        Arzt sagt: “Die Behandlung ist einfach.
                                        Der grosse Clown Pagliacci ist in der Stadt.
                                        Gehn sie hin, wird sie aufheitern!”
                                        Mann bricht in Tränen aus.
                                        “Aber Doktor”, sagt er. “Ich bin Pagliacci”.
                                        Guter Witz.
                                        Alles lacht.
                                        Tusch.
                                        Vorhang.”

                                        Er entwirft eine eigene, ganz eigene Welt , eine Parallelwelt, eine Alternativweltgeschichte, die doch vollkommen real und möglich sein könnte (wenn man den Gedanken an die Existenz dieser "Helden" als Gegebenheit wahrnehmen will/kann) .
                                        Zynisch, dunkel, hart, fatalistisch, also der unseren ein Spiegelbild...

                                        "Warum sollte ich eine Welt retten an die mich nichts mehr bindet?"

                                        Er hat eine ganz eigene, sehr ausladende, dunkle, schattige Optik, exzellente Effekte, GRANDIOSE, brutale, direkte und explosive Actionszenen!
                                        Wie Dr. Manhattan (und der Comedian) in Übergröße den Vietnamkrieg beendet hat schon fast etwas von einem Porno (Zack Snyder halt...).

                                        Er ist Abgesang und zugleich melancholische Hommage für/auf Superheldenfilme.
                                        "Watchmen" und seine "Helden" sind Hybris, Hochmut und Nemesis für eine Weltmacht/Supermacht die ihr Verfallsdatum deutlich überschritten, bestenfalls künstlich & kriminell verlängert hat...

                                        "Watchmen" ist komplexer, dichter und viel, viel dystopischer ( "Die Existenz des Lebens ist ein höchst überbewertetes Phänomen.") als beispielsweise Nolans Entwürfe des dunklen Ritters (der Vergleich musste einfach sein, ist ja logisch...).
                                        Der Film breitet sich extrem aus,nimmt sich die nötige Zeit um seine Charaktere zu "erzählen", ist von Anfang an spannend und gemein witzig und er hat einen prominent besetzten, starken Soundtrack.

                                        Herausragend in ihrem Potential, ihrer tiefen Ambivalenz sind für mich der Comedian und vor allem natürlich Rorschach.
                                        Jackie Early Haley hat es bei mir (auf Anhieb) von Null auf Lieblingsschauspieler gebracht.

                                        Ein Film für den Kopf und das Auge, brutal, blutig, zynisch entlarvend und absolut einzigartig.

                                        "Die Welt wird aufblicken und rufen: "Rette uns!"
                                        Und ich werde flüstern: "Nein."

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                                          Andy Dufresne 02.11.2012, 02:13 Geändert 24.04.2015, 00:50
                                          über Capote

                                          Dieser Film ist der Beweis dafür, dass Philip Seymour Hoffman einer der besten zehn, vielleicht sogar einer der besten fünf, jemals existierenden Charakterdarsteller ist...

                                          Ohne ihn wäre der Film nichts, mit ihm ist er alles !!!

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                                            Andy Dufresne 02.11.2012, 01:41 Geändert 06.05.2015, 00:01

                                            "You've come a long way, since whiskey and cocaine"

                                            Das schrie Pink völlig gerechtfertigt und doch:
                                            Dieser Mann ging einen langen (natürlich privelegierten ) Weg,
                                            einen sehr, sehr amerikanischen Weg, aber doch einen einzigartigen Weg.

                                            Bush Junior gilt (nicht nur, aber vor allem) bei uns Europäern als Nemesis Amerikas,
                                            als die Personifizierung des Hochmutes vor und inmitten des Falls.

                                            Der Film sagt: Der Junge ist ein armes, reiches Kind, ein Cowboy, ein Schlitzohr, einer der immer im Schatten seiner extrem mächtigen, einflußreichen Familie, vor allem in Form seines Vaters, stand, ein schwarzes Schaf par excellence.

                                            Ein Junge der völlig sorgenfrei und eben doch im Schatten aufwuchs.
                                            Sich ständig mit seinem Vater messen musste, sich kritisieren lassen musste.

                                            Der nichts auf die Reihe bekommt, versagt, sich treiben lässt und der es ( WIE AUCH IMMER ??? ) doch schafft zweimal zum Präsidenten der USA gewählt zu werden, also den schwierigsten, härtesten, krassesten Job der Welt zweimal zu ergattern/ damit bestraft zu werden.

                                            Klar, er ist eine Karikatur seiner selbst (als Präsident), er kommt meistens wenig souverän rüber, er kommt meistens forrestgumpig rüber, er entblößt den amerikanischen Traum als Trugbild, als Witz, als Lüge im Endeffekt.

                                            Er war der Kriegsanzettler, die Witzfigur, der Hans Wurst,
                                            schlicht das Sinnbild für ein überholtes, anachronistisches, ad absurdum geführtes Weltbild/Selbstverständnis.

                                            Der Knackpunkt:
                                            Er war/ist ein Mensch!!!
                                            Er ist du und ich, er ist voller Fehler, voller Dummheit,
                                            charmant wohl, nett und sympathisch im direkten Kontakt wohl und doch eben komplett unperfekt.

                                            Ein Mensch.
                                            Wer ohne Sünde ist, werfe den ersten Stein...

                                            Und deshalb ist der Film (in meinen Augen) gelungen, eben nicht zu zahm und gönnerhaft (was ihm ja so oft vorgeworfen wird),
                                            sondern eben menschelnd, empathisch, verständnissvoll.

                                            Das Portrait eines einfachen Jungens, eines Jedermannes, der scheitert an einer übergroßen Aufgabe, der sich beeinflussen lässt, zur Marionette wird.
                                            Und doch, gerade deshalb, ein Mensch ist.

                                            W sagt mehr über die Schwächen des Einzelnen und ( VOR ALLEM!) von uns allen aus, viel mehr als uns allen lieb ist...

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                                            • Um mal das große Fass auf zu machen: Ich hätte gerne gesehen was Kubrick aus DER Saga gemacht hätte...

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                                              • 9 .5

                                                "Sag ja zum Leben, sag ja zum Job, sag ja zur Karriere, sag ja zur Familie.
                                                Sag ja zu einem pervers großen Fernseher.
                                                Sag ja zu Waschmaschinen, Autos, CD-Playern und elektrischen Dosenöffnern.
                                                Sag ja zur Gesundheit, niedrigem Cholesterinspiegel und Zahnzusatzversicherung.
                                                Sag ja zur Bausparkasse, sag ja zur ersten Eigentumswohnung, sag ja zu den richtigen Freunden.
                                                Sag ja zur Freizeitkleidung mit passenden Koffern, sag ja zum dreiteiligen Anzug auf Ratenzahlung in hunderten von Scheiß-Stoffen.
                                                Sag ja zu Do-it-yourself und dazu, auf Deiner Couch zu hocken und Dir hirnlähmende Gameshows reinzuziehen, und Dich dabei mit Scheiß Junk-Frass vollzustopfen.
                                                Sag ja dazu, am Schluss vor Dich hinzuverwesen, Dich in einer elenden Bruchbude vollzupissen und den missratenen Ego-Ratten von Kindern, die Du gezeugt hast, damit sie Dich ersetzen, nur noch peinlich zu sein.
                                                Sag ja zur Zukunft, sag ja zum Leben.
                                                Aber warum sollte ich das machen?
                                                Ich habe zum ja sagen nein gesagt.
                                                Die Gründe?
                                                Es gibt keine Gründe.
                                                Wer braucht Gründe, wenn man Heroin hat?"

                                                Das ist wohl DAS Zitat aus diesem großartigen Film, aus diesem Ausnahmefilm, aus diesem schlicht verdammt gutem Film.

                                                Er hat grandiose, echte Schauspieler, keiner von ihnen ein echter Star (noch nicht), alle noch neu, unverbraucht und fresh.
                                                Und sie alle spielen verbrauchte, im engeren Sinne unfreshe "Amarschtypen"...

                                                Trainspotting war damals neu, anders, unkonventionell, eben unverbraucht, rotzig und baaaaam!

                                                Was man ganz klar sagen muss: Das Buch "Trainspotting" von Irvine Welsh, ist eines der derbsten, heftigsten, vulgärsten, ehrlichsten, direktesten, miesesten (im Bezug auf Moral) Bücher die ich jemals las.
                                                Ich kenne kaum (bis kein) Buch das auf einer Seite (fast egal auf welcher Seite) sooo viele Schimpfwörter präsentiert, ich kenne (kaum bis) kein Buch das so gemein, unflätig und misantrophisch ist...

                                                Der Film blendet die ganz krassen Begebenheiten und Details fast (ziemlich) komplett aus und doch ist er eben so direkt, (positiv) stinkend und real.

                                                Wenn er alles aus dem Buch zeigen würde, kaum einer hätte diese Geschichte verfolgt, KEIN Kino hätte ihn gezeigt, er wäre ganz sicher nicht was er Heute ist...

                                                Und das ist Danny Boyles Verdienst:
                                                Er strich hinaus, ergänzte, veränderte und brachte so diese Geschichte einem riesigen Publikum nahe.

                                                Leicht kann man in diesem Film eine Glorifizierung seines Themas sehen und doch ist er es nicht:
                                                Eigentlich ist er Gesellschaftskritik pur, in offener, ungeschönter Form, an sich ist er Fallbeispiel einer Welt, die kaum bis nicht ohne (Ersatz-) Drogen auszuhalten ist.

                                                "Ich bin umringt von den Typen, die mir am nächsten stehen, aber ich hab mich noch nie so einsam gefühlt. In meinem ganzen Leben noch nicht."

                                                Ein großer Film, in der tiefen Struktur (im Bezug auf die Vorlage) verändert, aber eben kongenial und auf eigene Weise transportiert, "überliefert", eben zugänglich gemacht worden...

                                                -"Über was redet Ihr?"
                                                -"Fußball. Und ihr?"
                                                -"Shopping."

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                                                • Das Gute: Schlimmer als I-III kann es kaum werden...
                                                  Das Schlechte: Besser als I-III (wohl) auch (kaum bis) nicht...

                                                  5
                                                  • "Wer glaubt, Humor bestehe darin, sich über andere lustig zu machen, hat Humor nicht verstanden.
                                                    Um komisch zu sein, muss man sich vor allem selbst zur Disposition stellen."
                                                    -Loriot-

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