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Alle Kommentare von angucker
Wow. Geschickte Tempowechsel, sehr involvierende Kamera, guter Schnitt und natürlich muss ich einen Film mögen, in dem es um die verlorene Tochter und deren immer wieder aufflackerndes Aufbegehren geht. Unerwartet gediegen.
Ich hatte das Original als nervige "One-Woman-Show" der Goldie Hawn in Erinnerung, aber hier sind eigentlich alle wesentlichen Zutaten einer charmanten Screwball-Comedy vorhanden: Das absolut irre Setting (Amnesie, Staubsauger und Lieferantinnen werden ins Wasser geworfen), die damit verbundene Unglaubwürdigkeit der ganzen Geschichte (ab jetzt sind die kritischen Gehirnwindungen ausgeschaltet), die schnellen fiesen Wortgefechte und vor allem die Chemie zwischen den Darstellern. "African Queen", "Leoparden küsst man nicht", "Was Frauen Wollen" - die Klassiker des Genres lassen zaghaft grüßen, wenn der originelle Cast, angeführt von der im Vergleich zu Goldie Hawn geradezu tiefenentspannten Anna Faris und begleitet von drei wunderbaren Kinderdarstellerinnen (ich bin heimlicher Fan von Hannah Nordberg) hier zur Sache geht. Das Multi-Kulti Gemisch aus prolligen Latinos und Amerikanern ist glaubwürdig inszeniert, die Szenen haben schön wechselndes Tempo und die Gags sitzen. Baustellenkomik inklusive. Wirklich nett gemacht und im Vergleich zum Original origineller besetzt. Und wer wollte nicht schon immer mal von einem über Nacht sympathisch gewordenen unechten Vater besser bekocht werden als von der ewig gestressten Mama?
Abwechslung von Jason Statham mit einer wirklich physischen Hauptdarstellerin und einer ziemlich gut besetzten "jugendlichen Zicke" in den weiblichen Hauptrollen. Es geht hier mit Würgen, Stechen und Hauen fast so hoch her wie in dem diesbezüglich beeindruckenden "Atomic Blonde", nur wirken die physischen Auseinandersetzungen oft sehr künstlich, wenn da über 3 Gewichtsklassen hinweg Wirkungstreffer gesetzt werden. Also in der Choreo geht noch mehr...
Die Locations wirken durch das starke Colouring etwas austauschbar und die marokkanischen Muselmänner bekommen heftig auf die Mütze. Kann man sehen, aber wirklich originell ist der Film nicht.
"Die amerikanische Nacht" von Francois Truffeaut (1973) ist einer meiner liebsten Filme über das Leben im Allgemeinen und das Filmemachen im Besonderen. Hemdsärmlig, beiläufig, komplex, witzig und etwas geschwätzig. Regisseur Marc Rothemund gelang hier 2007 mit drei glänzend aufgelegten Hauptdarstellern (allein schon die jungenhafte Art von Tom Schilling ist den Film wert) eine "Low-Budget" Variante des Klassikers von Truffeaut. Nur dass hier nicht die exaltierte Welt der Filmemacher, sondern die verklemmte Welt der "Aufklärungsfilme" nach Art des Oswald Kolle den Rahmen für die mit geschickt eingesetzten Requisiten und etwas Klamauk (Michael Gwisdek übertreibt es etwas mit dem sächsischen Filmvorführer) gemachte Komödie bildet. Da stimmt der Schnitt, die manchmal etwas einfachen Gags sind sorgfältig inszeniert (herrlich die Eskapaden der italenischen Kellnerin als "Filmstarlet") und nie versucht der Film mehr zu sein, als er ist: Eine sympathische Low-Budget Komödie über Aufklärungsfilme, die Prüderie der späten 60er und das Filmemachen. Gut gefallen hat mir auch die sparsam eingesetzte Musik von Mousse T. - sehenswert!
In meinen Augen "nur" ein auf Effekte bedachter, betont künstlich inszenierter Spätwestern mit allerdings überragender, außerordentlicher Musik. Der unübersichtlich erzählten, bei genauerer Betrachtung allerdings auch wirren und unfokussierten Geschichte kann ich nicht viel abgewinnen. Warum noch mal trullert ein schwer körperlich eingeschränkter Eisenbahn-Mogul mit einem mickrigen Zug durch die unendlichen Weiten der Steppe? Was genau hat Cheyenne mit dem "Harmonikaspieler" zu tun und warum wirft sich die von Claudia Cardinale sichtlich überfordert gespielte Ex-Prostituierte Henry Fonda an den Hals (der noch dazu zwar schöne blaue Augen hat, aber nur einen Gesichtsaudruck und 20 Jahre zu alt ist für die Rolle). Und warum verendet der (interessant in die Geschichte eingeführte-) Erzählstrang von der Grundstücksspekulation und der dies eigentlich abschließenden Auktion komplett im Nichts?
Das hat weder die politische Schärfe von Sam Peckinpah und seinen zeitnah entstandenen Filmen "Wild Bunch" und "Pat Garret (jagt Billy The Kid)". Das hat auch nicht die epische Stringenz von "Die Glorreichen Sieben"; da werden (mit einem für meine Begriffe trotz der effektvoll inszenierten Langsamkeit immer wieder holperigen Schnitt) endlos schwitzende Gesichter gezeigt. Immer wieder. Und die Action ist fast schon Klamauk in ihrer theaterhaften Inszenierung - trotz des enormen Body-Counts kommt da selten Western-Feeling auf.
Als Film eigentlich in meinen Augen schon eine ambitionierte Lachnummer in seiner Überlänge wird der Film bei mir nur durch die wirklich epochale Filmmusik in den besseren Bereich gehievt. Das scheint auch die Regie gemerkt zu haben, denn im letzten Viertel muss sich Claudia Cardinale immer mehr ausziehen, ihr Ausschnitt wird immer tiefer und viel mehr passiert dann auch nicht mehr.
Einen Extrapunkt für die außerordentlich schönen Pferde (da gibt es sagenhaft gut aussehende und elegant laufende Pferde aller Art zu sehen) habe ich schon eingerechnet.
Da wird der Name verwendet, um eine überwiegend im Computer entstandene Action-Komödie zu verkaufen. Vom übertriebenen Colouring bis hin zu den synthetisch wirkenden Action-Sequenzen und dem ausufernden CGI-Einsatz wurde hier übertrieben. Bis auf einige skurril-sexistische Dialoge und die erfreuliche Ähnlichkeit zwischen Helen Mirren (cooler Kurzauftritt!) und ihrer "Tochter" Vanessa Kirby und die souverän-familientaugliche Präsenz der beiden männlichen Hauptdarsteller gibt es hier nicht viel zu ernten. Risikoloses B-Movie. Aber einträglich:
Budget $200,000,000.00 | Einspielergebnis $760,098,996.00 [TMDB]
Grauenhaft dämliches Filmchen über Eheprobleme von Mittelschichts-Amerikanern, die mit vorhersehbarem Ergebnis in einer Art Ferienclub, geleitet von Jean Reno als Aushilfsguru bearbeitet werden. Hätten sie doch nur nicht alle so früh geheiratet und danach das Gehirn komplett ausgeschaltet! Lahme Witzchen schleppen sich mit schlechtem Schnitt mühsam über die Runden. Und nur Kirsten Bell mit ihrem unnachahmlichen Silberblick und deutlich überdurchschnittlichem Körperzustand kann inmitten dieser dicklichen WohlstandsbürgerInnen (mit und ohne Badehose) etwas glänzen. Vince Vaughn (auf dessen ersten guten Film ich immer noch warte) hat am Drehbuch mitgeschrieben, wiederholt dummdreist jeden Pinkelwitz mindestens 2mal und spielt wie ein Fettklops auf Beruhigungsmittel.
Originelle Komödie, welche die Zwangsstörungen ihres Protagonisten (präzise und überzeugend im Ganzkörpereinsatz: Jesse Eisenberg) und das überzogen-abgedrehte Setting eines Dojo mit der originell unhübschen Imogen Poots in eine spannende, wortkarge Komödie über Gewalt, (toxische-) Männlichkeit, Zwangsstörungen, Hunde sowie Sinn und Unsinn von Kampfsport einmünden lässt. Durch die originelle Bildsprache, die weitgehende Wortlosigkeit vieler Szenen und die unauffällig gekonnten Leistungen der Hauptdarsteller absolut unterhaltsam und bis zuletzt fesselnd. Empfehlung!
Ein weiteres Hoch auf Ausstatter und die geniale Kostümabteilung dieser Produktion! Es ist wie schon in den ersten beiden Teilen beeindruckend, was hier an zeittypischen Kostümen, Anzügen, Autos und fantastischen Locations und Innendekorationen zu sehen ist. Bis in jedes kleine Detail eine Zeitreise und Modeschau der Oberklasse. Und die DarstelllerInnen fühlen sich damit sichtlich wohl. Wenn Emilia Schüle beispielsweise einmal mehr in einem ihrer atemberaubenden Haute Couture Kostüme durch die Gegend wackelt, dann muss sie sonst nicht mehr viel machen, um ihre Rolle zu spielen. Ansonsten wieder gute Fernsehkost. Das Drehbuch hat in einigen Dialogen so seine Momente, jedoch nutzt sich die Story etwas ab. Claudia Michaelsen wieder in Höchstform und es gelingt auch den anderen Darstellerinnen zusammen mit der gekonnten Maske, ihre Figuren glaubwürdig altern zu lassen. Ach und Sonja Gerhard sollte nicht singen. Das hört sich nicht gut an.
Vom Drehbuch her etwas harmloser Film über die Schwierigkeiten einer männlichen Midlife Crisis, der aber durch die exzellenten Hauptdarsteller und den interessanten Sidekick eines altklugen jugendlichen Schnösels originell ist. Jessica Alba mit all ihrem etwas prolligen Charme, Timothy Olifant auch mit Haarfärbemittel fies und sexy, Elizabeth Banks mit der unfehlbaren Kombination aus gutem Aussehen und Selbstbewusstsein und der immer wieder unverwüstliche Aaron Eckhardt machen die manchmal ziemlich schlichten Wendungen des Drehbuchs gut erträglich. Zwei Extrapunkte für die bei mir beliebten Hauptdarsteller und das gelungene Casting auch der Nebenrollen wie der schwule Freund des Bruders oder das Paar von der Donut Franchise.
Familienkino, das sehr modern daher kommt und solide produziert ist. Von den beeindruckenden Geräuscheffekten über die zuweilen sogar nachdenkliche Gestaltung der Dialoge zu Geschlechterrollen, Selbstbild und die wilde Mischung aus Zeitreise, Body Change, Schatzinsel und Teenie-Komödie wusste auf unserem Sofa zu gefallen. Dwayne Johnson macht immer noch denselben Quatsch mit seinen Augenbrauen wie in "Schnappt Shorty" - was wohl sein erster Film war. Edit: Ich meinte "Be Cool" und es war lange nicht sein erster Film - Dank an @geroellheimer!
Klein, aber fein: Dieses Kammerspiel überzeugt mit einer Rosalie Thomass als Hauptdarstellerin, die zuerst harmlos wirkt, Autos abschleppt, etwas behäbig daher kommt. Dann schleppt sie ihren querschnittsgelähmten Mann mehrere Treppen hoch. Die Sache wird langsam physisch. Dann kommt etwas über ihre Vergangenheit und Thomass hält bis zuletzt - bis zu einem denkwürdig gespielten Nervenzusammenbruch im Auto auf einem polnischen Parkplatz die Geschichte und ihre Figur am Laufen, ohne jemals zu übertreiben. Wohl eine der besten deutschen Schauspielerinnen derzeit und absolut klischeefrei. Friedrich Mücke als ihr Mann und Thomas Loibl als "Mr. Finsterfrosch" machen auch alles richtig. Dazu sparsam inszenierte, sorgfältig ausgesuchte Locations, ein sehr gelungener, sparsamer Soundtrack überwiegend aus Percussion und atmosphärischen Sounds. Der Film nimmt sich Zeit, hat einige wirklich eindrucksvolle Szenen und also hat Regisseurin Emily Atef hier zwar keinen großen Film, aber ein schönes Fernsehspiel in Spielfilmlänge gemacht. Chapeau und in der ARD Mediathek.
Selbst Andie McDowell kann dieses primitive Komödchen um eine Knallcharge von Tim Allen als dicklicher Don Giovanni nicht mehr retten. Lange nicht mehr so einen Müll gesehen, da hat schon das Drehbuch versagt und der Rest der Truppe hatte auch keinen Bock.
Gut gemachte HBO Produktion aus Norwegen mit einer Story, die Elemente der Polizeiserie mit Fantasy mischt. Rāuberische Wikinger und Ur-Christen tauchen vor Oslo aus dem Meer auf und leben dann (mit Ziegen und Moos als Ersatz für Damenbinden) zwischen den etwas übersättigt wirkenden Einwohnern des reichsten Landes Europas. Humorvoll, mit geschicktem Casting und zwei eindrucksvoll unaufgeregten Hauptdarstellern transformiert die 6 Episoden kurze erste Staffel die klassische Polizeiserie in das 21te Jahrhundert. Bis Mitte April in der ARD Mediathek.
Deutsche Produktion mit unverbrauchten Gesichtern, wobei die Geschichte ("Lola Rennt" mit Elementen des Agententhrillers) wirklich völlig hanebüchen, schlicht und unterirdisch ist. Aber dafür gibt es (wie mein Buddy @Framolf bereits bemerkt hat) eine wirklich tolle Kamera, schönes, oft natürliches Licht, guten Schnitt und dadurch viele viele stimmungsvolle Bilder von einem heranwachsenden Mädchen auf der Flucht. Besser als nichts.
Trash time auf dem Flugzeugfriedhof: Die verworrene Story um erdölfressende Spezialbakterien aus russischer Produktion spielt überwiegend auf einem russischen Flugzeugfriedhof, wo die Flugzeugleichen von den Schauspielerleichen benutzt werden, um etwas Luft- und Bodenkämpfe zu simulieren. Die einzig sehenswerte Szene war eine menschliche Pyramide aus kernigen Männern in Unterhosen mit einer hübschen russischen Ingenieurin in Unterwäsche on Top vor einer simulierten Gefängniswand. Man wird ja so anspruchslos über fast zwei Stunden Top Gun Verschnitt.
Nach den ersten zwei Episoden wollte ich schon Höchstnoten zücken, aber dann hat Dieter Wedel, der selbst ernannte Kaiser der deutschen Kurzserie, es gründlich verkackt. Die Storyline hätte viel Spaß machen können. Der Kampf von Geld waschenden "Investoren", einem von Hans Korte mit viel Understatement und Charisma verkörpertem Halbwelt-Boss und einigen Nebenfiguren um die Immobilie "Blue Banana" - ein Altbau mitten in St. Pauli mit Strip-Lokal. Das ist nicht fern von jeder Realität und könnte richtig prall werden. Aber dann verheddert sich Dieter Wedel mit dem eigenen (diesmal überwiegend von ihm selbst geschriebenen) Drehbuch. Es beginnt damit, dass dieselben drei Songs immer und immer wieder in langen Einstellungen wiederholt werden. Zeit schinden nennt man das - es ist entsetzlich! Dann wird Sonja Kirchberger, die (voll austrainiert und mit maximalem Körpereinsatz) die ersten zwei Episoden als sexy Showrunner schon allein für viel Unterhaltung sorgte, in einer wirklich albern inszenierten Form um die Ecke gebracht und ab da verliert sich das Drehbuch in immer denselben Schleifen und Wiederholungen, die über weitere 4 x 1,5 h (!) dann zum fernsehtypischen Happy-End führen. Ein so grauenhaftes Auswalzen weniger Drehbucheinfälle auf "Großformat" habe ich lange nicht mehr gesehen. Ich musste mich zwingen, bis zum Ende dabei zu bleiben. Die elegante Kameraführung, die flüssige Inszenierung der ersten beiden Episoden - alles dahin. Hölzern, statisch spulen Hönig, Radzun und die anderen Darsteller ihr Programm ab. Und Regisseur Wedel (wegen skandalträchtiger Gestaltung von Castings und Dreharbeiten später in Ungnade gefallen) ist sich nicht zu blöd, mit seiner immergleichen Sonnenbrille als Statist in der ersten Reihe des Strip-Lokals zu sitzen und eine halbnackte Darstellerin sich minutenlang auf seinem Schoß wetzen zu lassen - Geschmacksverirrung ist da noch die mindeste Kritik.
Dabei machen die Darsteller keine Gefangenen - sie liefern im Rahmen des schlichten, in der zweiten Hälfte geradezu hölzernen Drehbuchs ganz großes Schauspiel ab. Vor allem Julia Stemberger, die ich bisher überhaupt nicht auf dem Schirm hatte, brilliert in jeder Einstellung mit subtiler Mimik, zeigt einschließlich "Fake-Orgasmus" und Strip vollen Körpereinsatz und hält zusammen mit Korte und den anderen Darstellern diese entsetzlich langatmige Serie am Laufen. Karoline Eichhorn als Schwiegertochter des "Grafen" - schmal, ehrgeizig, konzentriert mit ihrem bescheidenen Ehemann geschlagen - auch hier großes Schauspiel. Henry Hübchen ist irgendwie falsch besetzt als getriebener Anwalt. Was wäre da möglich gewesen, wenn man dies auf knackige 2 Stunden gekürzt und nicht so ausgewalzt hätte!
Wie zeitlos und universell die Kompositionen der Fab Four sind, wie global und unkaputtbar, das macht der Film ziemlich schnell klar. Nach dem holprigen Start des Films zur Vorstellung seiner originellen Drehbuchidee bringt der nicht unbedingt begabte Patel mit dem Gassenhauer "Back In The UDSSR" ein Moskauer Publikum zum Toben. Einschließlich schiefer Töne und schlichter Musikbegleitung. Aber der Song ist eben König! Und so geht es Schlag auf Schlag. Der Film wuchert genüsslich mit seinem Pfund und das sind die zeitlosen Songs, die hier geschickt und völlig unprätentiös in die mehr als schlichte Handlung eingebaut werden. Einen Extrapunkt dafür und einen für die hohe Originalität. Bis auf die wenig überzeugende Love Story einfach gelungen und die Selbstironie von Ed Sheeran (der nach einem kurzen, aber heftigen Songschreiber-Wettbewerb nur sagt: "Du bist Mozart und ich Salieri") ist bewundernswert.
Kein großes Kino, aber gelungen im Detail. Alec Baldwin ist dick und bei Bedarf auch fies genug, Demi Moore hat ihre schwierigen Jahre so deutlich im Gesicht geschrieben (und kann mich mit diesen Augen immer wieder begeistern) und Dylan McDermott kann so gut den Super-Narzissten. Daa passt schon von der Besetzung und als die permanenten Machtspiele losgehen (Einschränkungen und Probleme sind ja auch eine Möglichkeit, andere zu kontrollieren und dominieren), da war mein Interesse da. Und blieb bis zuletzt.
„Der Erzfeind der Liebe ist jedoch die Angst.“ Ja! Für Freunde des Kammerspiels lohnend.
In schwelgenden Bildern, genauestens komponierten Einstellungen und eindrucksvollen Außenaufnahmen dokumentiert Stone seine Liebe zu den Schönheiten dieses von Bürgerkrieg, Besetzung und Krieg geschundenen Landes, erzählt etwas langatmig die immer wieder schmalzige Geschichte von misslungener Annäherung zweier Menschen aus völlig unterschiedlichen Kulturen und führt dies (originell!) weiter in Amerika, wo die Hunde am Tisch mit den Resten riesiger Steaks von verfetteten Amerikanern gefüttert werden, die ganz offensichtlich mit sich, ihren Körpern und ihrem Leben nicht im Reinen sind. So sehr, dass auch die im fernen Saigon begonnene Beziehung nicht funktionieren kann.
Mir gefiel das Gutmenschentum des Regisseurs, dessen offensichtliche Begeisterung für Land und Leute Vietnams und die gekonnte Umsetzung in viele Bilder eines (zu langen) Films. Tommy Lee Jones und Hiep Thi Le wirken glaubwürdig, haben auch in den intimen Szenen eine gute Chemie - das wird trotz der gezeigten Klischees selten schmalzig. Beeindruckt hat mich Joan Chen als "Mama" - mit von Betelnuss zerstörten Zähnen, sabbernd von den Lähmungen durch den jahrelangen Konsums dieser in Asien verbreiteten "Allerweltsdroge". Der Film ist bei allem Schmalz und trotz der wohl durch Zeitnot verhuschten Erzählweise im letzten Drittel sehenswert. Er problematisiert das für die Zeit und Vietnam typische (und oft tödliche-) Problem der "doppelten Überläufer", zeigt viel von den Konflikten einer permanenten Besetzung und transportiert viel von der Begeisterung, dem Herzblut Stones, der hier immerhin sein drittes Vietnam-Epos rausgehauen hat. Als Studioboss hätte ich allerdings diese Story von diesem Regisseur abgelehnt - es ist sonnenklar, dass daraus kein kommerziell erfolgreicher Film werden konnte.
Auf Wiedersehen mit den inzwischen pummelig gewordenen Stars des Originals. Einige der modernisierten Gags mit Anspielungen auf Rassismus, Frauenrechte und Diversität zünden, der Rest ist lahmes Zitat mit Massen von digitalen Effekten bis hin zum Gesichts-Make up von Arsenio Hall. Leider hat auch an den niedlichen Bademeisterinnen des Originals der Zahn der Zeit genagt. Unförmige Kartoffelstampfer statt hübscher Beine und viel Schwabbel von zu viel "McDowells" - bezeichnend für diese flott inszenierte Kaffeefahrt mit früh gealterten Senioren der 90er. Die Kostüme sind toll und verhüllen meist perfekt die beachtliche Kugelplautze von Eddie Murphy.
Au weia: Da es für ein richtiges Drehbuch nicht gereicht hat, gibt es ziemlich genau alle 10 bis 15 Minuten Hauen und Schießen im Stil eines Ego Shooters, wobei eigentlich alle Beteiligten mit ihren Bäuchlein und erkennbar unsportlich bis auf die Hauptdarstellerin nur durch komplizierte Schnittgewitter optisch aufgehübscht werden. Ich laufe auch immer nass und blutverschmiert durch die Lobbys von Luxushotels. Echt schrottig.
Tolle, ach was: Grandiose Locations! Auto-Park-Regal, Sandsturm, Kreml. Schöne Tempowechsel, nette Gimmicks und Paula Patton mit Muskeln, Jeremy Renner mit schwitzig, Lea Seydoux mit ... schnell tot - hier geht es gut ab. Der McGuffin ist diesmal ein silberner Koffer (und keine Glasrolle wie in Teil III) und das Drehbuch kommt etwas flach rüber, aber dafür schöner Schnitt, originelle Filmmusik - sehr unterhaltsam.
Verpasste Chancen: Das schön inszenierte 80er Setting (einschließlich Popelbremse bei Clive Owen - ich hätte ihn kaum erkannt) wird geschmälert durch die lahme Performance von de Niro ("Ronin" ist und bleibt eine positive Ausnahme mit seiner Beteiligung) und eine weibliche Darstellerin namens Strahovski, die nun wirklich überhaupt kein Charisma oder irgendwas hat. Außerdem vermerke ich Schwächen in der Continuity (der grüne Jaguar und der irre 80er Ford werden erst geschrottet und fahren danach den Rest des Films munter weiter) und nur die Atmo hilft dann auch nicht weiter. Ausstattung und Retro-Design allein reicht nicht trotz der engagierten Statham Action und seiner super-coolen Lederjacke mit Luftlöchern (so etwas gab es damals wirklich).
Western-Altmeister John Sturges ("Die Glorreichen Sieben") inszenierte diesen Kommando-Unternehmen Klassiker als letzten Film seiner Laufbahn und kann trotz seiner großartigen Darsteller nicht wirklich punkten. Die (fiktive) Handlung einer geplanten Entführung von Churchill bleibt trotz des großen Panoramas (einschließlich Rettung einer Jüdin durch den von Michael Caine perfekt verkörperten "Kurt Steiner") statisch, die Szenenwechsel wirken leblos wie in einer routinierten Theaterinszenierung und das Kunstblut ist (selbst für damalige Zeiten) zu rot. Zum Beispiel landen alle Fallschirmspringer der Elitetruppe zuverlässig blöd direkt im Meer statt 50 Meter weiter am Strand, die Action ist trotz umfänglichem Geballere statisch inszeniert und lediglich die Übungen der von Caine angeführten "polnischen" Soldaten in dem kleinen westenglischen Nest einschließlich der dies beobachtenden Kinder wirken lustig und dynamisch. Was bleibt ist die Freude an den tollen Darstellern - der Himmler von Donald Pleaseance, der irische Hallodri von Donald Sutherland, Larry Hagman als überengagierter Etappenhengst (großartige Szene) - selbst Siegfried Rauch als einfacher Soldat und Robert Duvall als schneidiger Nazi-General machen das Beste aus ihren Rollen. Kein Wunder, dass hier offenbar viele Casting Agenten aufmerksam wurden: Pleaseance als Bond-Bösewicht, Robert Duvall in "Apokalypse Now", Michael Caine und Donald Sutherland waren damals ohnehin schon gut im Geschäft. Also lohnend, aber nur wegen der Darsteller.