angucker - Kommentare
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Alle Kommentare von angucker
Kein großes Kino, aber gelungen im Detail. Alec Baldwin ist dick und bei Bedarf auch fies genug, Demi Moore hat ihre schwierigen Jahre so deutlich im Gesicht geschrieben (und kann mich mit diesen Augen immer wieder begeistern) und Dylan McDermott kann so gut den Super-Narzissten. Daa passt schon von der Besetzung und als die permanenten Machtspiele losgehen (Einschränkungen und Probleme sind ja auch eine Möglichkeit, andere zu kontrollieren und dominieren), da war mein Interesse da. Und blieb bis zuletzt.
„Der Erzfeind der Liebe ist jedoch die Angst.“ Ja! Für Freunde des Kammerspiels lohnend.
In schwelgenden Bildern, genauestens komponierten Einstellungen und eindrucksvollen Außenaufnahmen dokumentiert Stone seine Liebe zu den Schönheiten dieses von Bürgerkrieg, Besetzung und Krieg geschundenen Landes, erzählt etwas langatmig die immer wieder schmalzige Geschichte von misslungener Annäherung zweier Menschen aus völlig unterschiedlichen Kulturen und führt dies (originell!) weiter in Amerika, wo die Hunde am Tisch mit den Resten riesiger Steaks von verfetteten Amerikanern gefüttert werden, die ganz offensichtlich mit sich, ihren Körpern und ihrem Leben nicht im Reinen sind. So sehr, dass auch die im fernen Saigon begonnene Beziehung nicht funktionieren kann.
Mir gefiel das Gutmenschentum des Regisseurs, dessen offensichtliche Begeisterung für Land und Leute Vietnams und die gekonnte Umsetzung in viele Bilder eines (zu langen) Films. Tommy Lee Jones und Hiep Thi Le wirken glaubwürdig, haben auch in den intimen Szenen eine gute Chemie - das wird trotz der gezeigten Klischees selten schmalzig. Beeindruckt hat mich Joan Chen als "Mama" - mit von Betelnuss zerstörten Zähnen, sabbernd von den Lähmungen durch den jahrelangen Konsums dieser in Asien verbreiteten "Allerweltsdroge". Der Film ist bei allem Schmalz und trotz der wohl durch Zeitnot verhuschten Erzählweise im letzten Drittel sehenswert. Er problematisiert das für die Zeit und Vietnam typische (und oft tödliche-) Problem der "doppelten Überläufer", zeigt viel von den Konflikten einer permanenten Besetzung und transportiert viel von der Begeisterung, dem Herzblut Stones, der hier immerhin sein drittes Vietnam-Epos rausgehauen hat. Als Studioboss hätte ich allerdings diese Story von diesem Regisseur abgelehnt - es ist sonnenklar, dass daraus kein kommerziell erfolgreicher Film werden konnte.
Auf Wiedersehen mit den inzwischen pummelig gewordenen Stars des Originals. Einige der modernisierten Gags mit Anspielungen auf Rassismus, Frauenrechte und Diversität zünden, der Rest ist lahmes Zitat mit Massen von digitalen Effekten bis hin zum Gesichts-Make up von Arsenio Hall. Leider hat auch an den niedlichen Bademeisterinnen des Originals der Zahn der Zeit genagt. Unförmige Kartoffelstampfer statt hübscher Beine und viel Schwabbel von zu viel "McDowells" - bezeichnend für diese flott inszenierte Kaffeefahrt mit früh gealterten Senioren der 90er. Die Kostüme sind toll und verhüllen meist perfekt die beachtliche Kugelplautze von Eddie Murphy.
Au weia: Da es für ein richtiges Drehbuch nicht gereicht hat, gibt es ziemlich genau alle 10 bis 15 Minuten Hauen und Schießen im Stil eines Ego Shooters, wobei eigentlich alle Beteiligten mit ihren Bäuchlein und erkennbar unsportlich bis auf die Hauptdarstellerin nur durch komplizierte Schnittgewitter optisch aufgehübscht werden. Ich laufe auch immer nass und blutverschmiert durch die Lobbys von Luxushotels. Echt schrottig.
Tolle, ach was: Grandiose Locations! Auto-Park-Regal, Sandsturm, Kreml. Schöne Tempowechsel, nette Gimmicks und Paula Patton mit Muskeln, Jeremy Renner mit schwitzig, Lea Seydoux mit ... schnell tot - hier geht es gut ab. Der McGuffin ist diesmal ein silberner Koffer (und keine Glasrolle wie in Teil III) und das Drehbuch kommt etwas flach rüber, aber dafür schöner Schnitt, originelle Filmmusik - sehr unterhaltsam.
Verpasste Chancen: Das schön inszenierte 80er Setting (einschließlich Popelbremse bei Clive Owen - ich hätte ihn kaum erkannt) wird geschmälert durch die lahme Performance von de Niro ("Ronin" ist und bleibt eine positive Ausnahme mit seiner Beteiligung) und eine weibliche Darstellerin namens Strahovski, die nun wirklich überhaupt kein Charisma oder irgendwas hat. Außerdem vermerke ich Schwächen in der Continuity (der grüne Jaguar und der irre 80er Ford werden erst geschrottet und fahren danach den Rest des Films munter weiter) und nur die Atmo hilft dann auch nicht weiter. Ausstattung und Retro-Design allein reicht nicht trotz der engagierten Statham Action und seiner super-coolen Lederjacke mit Luftlöchern (so etwas gab es damals wirklich).
Western-Altmeister John Sturges ("Die Glorreichen Sieben") inszenierte diesen Kommando-Unternehmen Klassiker als letzten Film seiner Laufbahn und kann trotz seiner großartigen Darsteller nicht wirklich punkten. Die (fiktive) Handlung einer geplanten Entführung von Churchill bleibt trotz des großen Panoramas (einschließlich Rettung einer Jüdin durch den von Michael Caine perfekt verkörperten "Kurt Steiner") statisch, die Szenenwechsel wirken leblos wie in einer routinierten Theaterinszenierung und das Kunstblut ist (selbst für damalige Zeiten) zu rot. Zum Beispiel landen alle Fallschirmspringer der Elitetruppe zuverlässig blöd direkt im Meer statt 50 Meter weiter am Strand, die Action ist trotz umfänglichem Geballere statisch inszeniert und lediglich die Übungen der von Caine angeführten "polnischen" Soldaten in dem kleinen westenglischen Nest einschließlich der dies beobachtenden Kinder wirken lustig und dynamisch. Was bleibt ist die Freude an den tollen Darstellern - der Himmler von Donald Pleaseance, der irische Hallodri von Donald Sutherland, Larry Hagman als überengagierter Etappenhengst (großartige Szene) - selbst Siegfried Rauch als einfacher Soldat und Robert Duvall als schneidiger Nazi-General machen das Beste aus ihren Rollen. Kein Wunder, dass hier offenbar viele Casting Agenten aufmerksam wurden: Pleaseance als Bond-Bösewicht, Robert Duvall in "Apokalypse Now", Michael Caine und Donald Sutherland waren damals ohnehin schon gut im Geschäft. Also lohnend, aber nur wegen der Darsteller.
Freunde des schnell geschnittenen Action-Films kommen hier sicherlich nicht auf ihre Kosten. Fast in Zeitlupe, mit langen Einstellungen auf die Gesichter vor allem der beiden Hauptdarsteller erzählt der Film letztlich die romantisierende Geschichte eines "culture clash" - die strenge und vom Tod ihres Mannes auch finanziell gebeutelte britische Erzieherin kommt an den Hof des thailändischen Potentaten. Daraus entwickelt der mit seinen grandiosen Kostümen und aufwändigen Massenszenen handwerklich gut gemachte Film eine humorvolle, manchmal tragische (die Enthauptung der verliebten Konkubine hat mich wirklich angefasst) und doch augenzwinkernd erzählte Geschichte von zwei sehr dominanten Persönlichkeiten, die sich respektieren lernen. Nur für die romantische große Liebe reicht es nicht (was zugleich die Stärke der Geschichte und des Films ist) - über mehr als zwei Walzer kommen der König und die Erzieherin nicht hinaus.
Ideal besetzt mit einer schmallippigen Jodie Foster und einem Yun-Fat Chow, der seine Rolle mit viel Understatement anlegt, dadurch unglaublich charismatisch wirkt und nur selten (etwa bei einem Wutanfall) kurz die große Wucht seiner schauspielerischen Möglichkeiten zeigt. Das tut der Rolle sehr gut und funktioniert über 2 Stunden hervorragend. Die Nebenrollen geschickt besetzt - die beiden Söhne des ungleichen Paares, der englische Handelsvertreter mit Säufernase und schlechten Zähnen. Auch der virile, athletische General verkörpert seine Rolle bestens - das macht Spaß zu sehen. Auch die Musik ist gut integriert - großes Orchester und absolut schmalzfrei. Nur bei den Kulissen und Außenaufnahmen wäre noch mehr möglich gewesen, das sieht dann doch häufig aus wie Styropor und Theaterkulisse. Nur dies und die doch sehr übersichtliche Geschichte verhindern höhere Bewertungen. Ein Vergleich mit dem Original (1972) mit Yul Brunner bietet sich an und wird vorgemerkt.
Origineller Tanzfilm - kaum zu glauben: Eine Jerry Bruckheimer Produktion mit völlig unbekannten DarstellerInnen (die aber alle professionelle Tänzer zu sein scheinen) und einem John Goodman, bei dessen Anblick man immer sofort den Arzt zwecks Entgiftung rufen möchte. Bis auf die völlig belanglose Story (hübsches Kleinstadtmädchen geht nach NY, um den großen Erfolg als Songwriterin zu haben) klickt der Film ziemlich viele Haken bei mir: Gekonnte Lichtsetzung, Make up passend zum Licht (das ist ebenso subtil wie hübsch, wenn die Lippen auch der Männer passend zu Licht und Kleidung geschminkt sind), ein toller Schnitt, großartige Hitparaden-Kneipenmusik, die perfekt in die Handlung integriert ist, rasante Tanz-Szenen mit toller Choreo (Line-Dance, Tanz auf dem Kneipentresen, Pole-Dance) - die Darstellerinnen lassen es auf dem Kneipentresen (!) richtig krachen. Ich mag die akrobatischen Einlagen (das Werfen und Jonglieren mit Flaschen), ich mag es natürlich auch, wenn hübsche junge Menschen bauchfrei durch die Gegend wackeln. Außerdem durchaus gute Atmo (die Szenen in Goodmans Wohnzimmer, etwas abgerockt), originelle Kostüme (man achte auf die Statisten, wilde Kostüme) und das Ganze hat viel Vibe der 2000er Jahre, für die dieses Setting in seiner grellen Selbstbespiegelung wohl so typisch ist wie "Singing In The Rain" für die 50er.
Was weniger toll ist, sind die konstruierten Gesangseinlagen der niedlichen Hauptdarstellerin (die keine gute Sängerin ist und auch nicht unbedingt immer mit Kunstnebel auf dem Dach singen sollte) und die massive Schleichwerbung für Omega, Yamaha, Roland, Apple ..... es ist zeitgeistig sehr sehr viel Werbung.
Trotzdem: Nice! Und so coole Drehungen auf engstem Raum (note to myself: versuche einen 360 Grad Spin mit anschließendem Spagat auf einem Tablett!) habe ich wirklich noch nie gesehen.
Carla Gugino mit "sexy", Emma Thompson mit Lederjacke, Alan Rickman mit Dauer-Kater, Til Schweiger mit Dauer-Dumm, Simon Baker mit Dauer-Schön - bei so einer Darstellertruppe kann es eigentlich nicht richtig schlecht werden. Zumal diese Könner (ja, auch Schweiger kann blöd richtig gut und bekommt dazu hier viel Gelegenheit) auch genügend "Gas geben", um die schwächeren Passagen dieses eher harmlosen Heist-Movies wortwörtlich zu überspielen. Insgesamt bekommt der Film im Vergleich zu anderen Filmen von Guiterez keinen Flow, es holpert immer wieder und die amüsante Geschichte verpufft etwas. Außerdem bleibt völlig unklar, dass oder warum der Film in New-Orleans spielt - die Atmo und Locations fehlen praktisch ganz. Aber trotzdem amüsantes Schauspielerkino.
Eine schlichte Story gekonnt umgesetzt. Regisseurin Anne Fletcher weiß, wie es geht und wird dabei von einem gut aufgelegten Cast unterstützt. Hübsche Tierdressur (kleiner weißer Hund) und eine richtig feurige Betty White als Grandma. Alaska spielt mit seiner rauen Natur eine gute Nebenrolle.
Eine seltsame Mischung aus Sportfilm und Coming Of Age Drama mit klischeehaft angelegten Charakteren und verklemmten queeren Andeutungen, die in keinem Bereich jemals originell oder interessant wird, zumal die Zielgruppe permanent von den Eltern unterdrückte Jugendliche aus stockkonservativen amerikanischen Kleinstädten zu sein scheinen. Selten eine schlechtere Chemie als zwischen Page und ihrem Film-Freund gesehen und selten eine schlechter inszenierte Tortenschlacht. Wenn da nicht die teilweise sehr guten individuellen Leistungen der DarstellerInnen wären und Jimmy Fallon in einer skurrilen Nebenrolle als Ansager, dann wäre der Film mit seinem letztlich brutal-konservativen Weltbild sogar ärgerlich.
Kann ein Film mit einer Vorlage von Elmore Leonard und einem Drehbuch von Sebastian Guiterez, mit Musik von Ry Cooder und George C. Clinton, mit einer noch langbeinigeren Zwillingsschwester von Uma Thurman (Sara Foster spielt ein tolles Trouble Girl) und Willie Nelson sowie Harry Dean Stanton als alte Männer viel falsch machen? Mit einem zur Rolle als dümmlicher Handlanger des üblen Baulöwen passend dicklichen und depperten Charlie Sheen? Morgan Freeman als Antiheld mit offenem Hemd und wunderbaren Szenen mit Strand und Surfern? Vinnie Jones gibt den fiesen Vorarbeiter, das Ganze hat viel Vibe, viel Hawaii und einen interessenten Twist. Nicht den eleganten Flow von „Out Of Sight“ oder „Schnappt Shorty“, aber dafür einen interessanteren Plot und einen sehr originellen Cast. Die hatten bestimmt viel Spaß und Gras beim Drehen.
„Möpse, Moneten und Mädchen“ dachte ich nach den ersten 10 Minuten und wollte schon ausschalten. Aber dies ist ein leiser, sehr geschickt mit den Locations von Cannes und dem etwas verstockten Gesicht der jugendlichen Hauptdarstellerin spielender Coming Of Age Film, der ganz subtil die großen Fragen nach dem Woher und Wohin stellt und sogar die Klassenfrage thematisiert bis zum geschickt gefilmten Ende mit der langen Kamerafahrt durch eine Großküche. Und dabei immer an der Oberfläche bleibt, ohne die extrem verlebt wirkende ältere Cousine und ihre immer wieder zentral ins Bild gesetzten Brüste oder eine der anderen Figuren zu verraten. Etwas in der Tradition von Eric Rohmer und ein Extrapunkt für die sparsam eingesetzte und gut integrierte Musik.Aufpassen: Der im ersten Drittel praktisch komplett ausgespielte Song zur Gitarre des sympathisch wirkenden Superkapitalisten gibt die Themen des restlichen Films vor. Chapeau!
Beeindruckenes Road-Movie-Drama mit drei glänzend aufgelegten Hauptdarstellerinnen, von denen mich vor allem Marie Louise Parker einmal mehr wie die Faust in die Magengrube berührt hat. Ich brauchte (wie oft mit Ihren größeren Rollen) mindestens 15 Filmminuten, um sie überhaupt zu erkennen und folgte ihr dann durch die emotional komplexe Handlung bis in die letzten Filmminuten. Routinier Herbert Ross drückt manchmal etwas sehr auf die Tränendrüse, behält aber die Zügel des teilweise überambitionierten Drehbuchs fest in der Hand, findet originelle Kameraeinstellungen, hat interessante Locations und witzige Nebendarsteller dabei und wenn Whoopi Goldberg singt, dann ist die unangenehm angestrengte Sprechweise ihrer Synchronstimme (Regina Lemnitz) sofort vergessen und mit ihrer sanften Altstimme bekommt Goldberg viel mehr emotionale Tiefe und wirkt differenzierter. Selbst Drew Barrymore kann als verpeilte Blondine auch ohne große Übertreibungen punkten - ein ihrer stärksten Rollen. Und der noch ganz junge Matthew McConaughy als tumber (geiler) Polizist - ein witziger Grund für einige Schmunzler und Schenkelklopfer, Babe! Einen Extrapunkt für die geschickte Integration guter Musik in den Film und ein ich hätte mir nur gewünscht, dass die Figuren vom Drehbuch etwas weniger stereotyp angelegt werden.
Zwei schlecht gealterte Darsteller inmitten einer Unmenge digitaler Effekte treffen auf eine harmlose SciFi Erzählung im Stil von Parallelwelt und Drogenerfahrung. Krude Mischung aus Limitless und Matrix- wozu brauche ich diesen Film? Nach 20 Minuten nicht mehr.
Sowas von pubertär von der Handlung her und dann diese bräsige Ich-Erzählung aus dem Off? Nach 30 Minuten war ich raus. Zumal die Bildsprache eher konventionell wirkte und schon in den 80ern haben wir in Portugal und anderswo nach schönen Stränden gesucht, ohne dass dies mit philosophischen oder anderen Verrenkungen verbunden gewesen wäre. WTF?
Vergiss den Titel: Ein sehr sorgfältig gemachtes Doku-Drama über einen der wichtigsten Streiks in der Geschichte Englands (die durchaus reich ist an Streiks, was die britische Industrie-Wirtschaft fast zugrunde gerichtet hat). Equal Pay wird geschickt dramatisiert, Bob Hoskins ist anrührend in seiner Begeisterung für das Anliegen seiner Gewerkschafts-Arbeiterinnen. Der Cast passt perfekt, Locations und Kostüme wirken authentisch - sehr britisch das Ganze und ziemlich gut gemacht.
Letztlich doch eher lahmer Zocker-Film über die hochbegabten MIT-Studenten, die einem extrem manipulativen Prof zum Opfer fallen und 17+4 spielen. Nichts hier ist originell oder spannend inszeniert. Und natürlich fragt man sich heute, wie das wohl mit Kevin Spacey und den männlichen Darstellern lief. Beeindruckend böse: Lawrence Fishburne.
Wenn Michael Bay "Filme für pubertierende 16jährige" macht (so seine eigene, selbstironische Aussage), dann ist dies die Luxus-Verwöhnpackung selbst für mich 60+ Knacker. 150 Millionen Etat ziemlich gut angelegt für ein politisch fragwürdiges (Milliardär macht auf Weltverbesserer - der heiße Scheiß für Neoliberale) und inhaltlich eher dünnes Actionspektakel. Aber was für Action. Von der hyperspektakulären Cart-Stunt Orgie über Parkour und die seltsamsten Kill-Sequenzen - oft im Stil eines Ego-Shooters. Ich habe mich kurz gefragt, ob dies der definierende Actionfilm des Jahrzehnts ist in seiner Perfektion, seiner Bilderflut, mit diesen extrem flüssigen Schnitten, dieser perfekten Integration der Effekte in die Handlung. Ist er nicht - zu hohl inside. Aber handwerklich über alle Maßen erhaben.
Und hat seine Momente, wenn Mélanie Laurent mit ihrem etwas unterbelichteten Filmpartner Verlobungspläne erörtert, während um sie herum die von Michael Bay und seinen Leuten immer wieder spektakulär angerichtete Action-Hölle tobt. Überhaupt hat der Film trotz seiner Oberflächlichkeit einen wirklich guten Rhythmus, findet immer wieder ruhige Momente, baut sogar so etwas wie Charaktere auf - wie die besseren Filme der 2000er aus der Luc Besson Factory ist die dünne Handlung und sind die mit praktisch durchweg unbekannten Darstellern besetzten Charaktere konsequent und bleiben das durch den ganzen Film. Und Mélanie Laurent? Hammer!
Als Film abgewertet durch betuliche Erzählstimme aus dem Off und wirklich klischeehafte, fast folkloristische Darstellung der Armut und Klassenunterschiede konnte mich der Film durch seine Guckkastenperspektive und seinen monotonen Erzählfluss nie richtig fesseln. Dabei sind der derbe Humor und die sehr politische Story eigentlich zu gut, um bei Netflix in einer 08/15 Verfilmung zu verenden. Man lernt viel über das moderne Indien. Aber als Film ziemlich schwach. Sollte man wohl beim Buch bleiben.
1 Stunde davor hatte ich im ZDF eine Doku über Covid in Mali gesehen, einem Land in Ostafrika mit einem Durchschnittsalter von 16 Jahren und großer Armut. Dort wie sinngemäß hier im Film kam das Narrativ auf "wir sind jung und wir sind viele". Aber ob das allein eine Perspektive ist, erscheint mir sehr fraglich.
Es geht ja nichts über einen Kontraalt und eine richtig dreckige Lache.
Spektakuläres Schnittgewitter und immer wieder sehr involvierende Kamera in den ersten 15 Minuten (Car-Race, Siena) und immer wieder zwischendurch. Auch packend (und ohne Tricks) gefilmt ist die Bootsverfolgung. Es ist hart und langweilig für Craig und seinen Bond, sehr physisch - ein Arbeitssieg.
Aber leider ist die Story mehr als bescheiden, Olga Kurylenko ist das Gegenteil von einer Schauspielerin und wie man eine so beeindruckende Schauspielerin und Schönheit wie Gemma Arterton so "verheizen", so nichtssagend filmen und dann als öliges Goldfinger-Zitat verenden lassen kann, das ist schon eine negative Leistung. In meinen Augen zusammen mit "Der Mann mit dem goldenen Colt" einer der schwächsten Bonds aller Zeiten. Und warum noch mal müssen riesige Gebäude aus Beton und Glas eigentlich brennen wie eine Napalm-Bombe? So einen Blödsinn dann noch über 15 Minuten abzufeiern ist wirklich bescheiden. Den gucke ich jedenfalls nicht zum 3. Mal.
Zwiespältig und eigentlich kein Sportfilm: Sehr professionell gemachter Film mit rasanten Schnitten, einer gut integrierten Musik, originellem Cast (Channing Tatum, Rick Gonzalez) und einem Samuel Jackson, der zwar nicht die finstere Intensität von Gene Hackman im Genre-Klassiker "Hoosiers" erreicht, aber finster genug ist für diese Rolle des verbissenen kleinbürgerlichen Afroamerikaners mit dem großen Glauben an die individuelle Leistung. Auch gelungen die Inszenierung des Basketballs, auch wenn hier die endlosen im Gegenschnitt gefilmten Dunk- und Trefferserien zu lang und etwas ermüdend sind. Eher weniger gelungen, aber vermutlich wirklichkeitsnah ist die extrem sexualisierte Darstellung der zahlreichen niedlichen (schwarzen-) Mädels als ausschließlich auf die schnelle Nummer mit einem möglichst gut verdienenden und sozial akzeptierten Jungsportler zielend - da fehlt wirklich nur noch die (nur knapp vermiedene) Soft-Porn Einlage und das Frauenbild der Mädchen, die möglichst schnell schwanger werden und ansonsten immer bumsen wollen, ist extrem misogyn. Hier soll offenbar etwas "eye-candy" für die vermutlich eher männlichen Zuschauer produziert werden, denn anders macht das keinen Sinn. Denn der Film thematisiert ausführlich, dass die Mädchen auf der Highschool wesentlich bessere Noten machen und deutlich weniger straffällig werden als ihre gleich alten männlichen Mitschüler.
Das eigentliche Thema des Films geht darüber fast unter: Das amerikanische Bildungssystem ist gerade für arme Afroamerikaner extrem benachteiligend - aufgrund der chronischen Unterfinanzierung der Schulen und Colleges und wegen deren geringer Durchlässigkeit für ärmere Familien versuchen viele Familien, ihre Söhne mit einem Sportstipendium in einem College unterzubringen - und das wird durch die geradezu absurde Sportbegeisterung der amerikanischen Highschools und Colleges (deren Liga wiederum der Einstieg in die lukrative NBA ist) begünstigt. Die sich daraus ergebenden Konflikte zwischen bildungsfernen Sportlern, die im Extremfall durch ihre Lehrer im Unterricht "durchgewunken" werden und der gnadenlosen Selektion durch die höheren Ligen (College, NBA) einerseits und den "normalen" Anforderungen im bürgerlichen Leben (Berufsausbildung, Collegeabschluss) andererseits sind für "Coach Carter" und den Film das eigentliche Thema. Das wiederum sehr konventionell im Stil des klassischen "kleine Leute und ihre Helden" Dramas abgehandelt wird - das ist zwar nach einer wahren Begebenheit erzählt, aber der Film tut das sehr sehr konventionell.
Wesentlich gehaltvoller, inhaltsreicher und für mich als Basketballer interessanter war da die Doku "Trophy Kids (2013)" von Chris Bell, mit der diese Abgründe und die Probleme des "amerikanischen Systems" wesentlich genauer und involvierender dargestellt werden. Gibt es immer mal wieder bei Netflix.
Feelgood-Roadmovie mit einem Lars Eidinger, der immer seine Kreditkarte einstecken hat und einem Bjarne Mädel, der tief gebräunt mit Bart kaum noch zu erkennen ist. So viel Midlife-Crisis habe ich nicht, dass ich diese konstruierte Story nachvollziehen kann. Franka Potente ist nicht gut gealtert, Sandra Hüller hat eine viel zu kleine Nebenrolle und die Story ist so kitschig und hanebüchen, dass es in jeder Filmminute in meinem Resthirn kracht und knistert. Als schwachen Trost gibt es schöne Landschaftsaufnahmen aus dem Schwarzwald und anderswo. Mofa fahren in der Mitte der Fahrbahn ohne Helm ist tödlich. Einschlafen auf dem Mofa auch. Genug gesagt.