angucker - Kommentare

Alle Kommentare von angucker

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    Unglaublich betuliche Verfilmung eines dieser langatmigen Bücher von Highsmith, wo entwurzelte Amerikaner im pitoresken Europa in blutrünstige Handlungen verwickelt werden. Ebenso betulich die Musiksoße von Iglesias im Hintergrund, die praktisch nie aufhören will und pausenlos irgendwelche Evergreens 2 Takte zitiert, um danach in seichtes Gefiedel abzustürzen.
    Nur die soliden Leistungen der drei Hauptdarsteller und die liebevollen Ausstattungen der 60er retten diese überflüssige Verfilmung vor den tiefen Höhlen von Knossos.

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      Gut produzierte Seifenoper für Musikfreunde: Angelockt durch Malcolm McDowell, der normalerweise ein ziemlich gutes Gespür für seine Rollenwahl hat, war ich von dieser Amazon-Eigenproduktion von den etwas holperigen ersten Episoden bis zum großartig inszenierten Finale der 4. Staffel immer wieder angetan, involviert und amüsiert - mehr kann man von einer solchen Serie kaum erwarten. Diverse Musik, hervorragend produziert und sehr geschickt immer wieder in die Handlung intregriert - die Musik wird selten länger als wenige Minuten ausgespielt, ist dafür aber immer passend.
      Da gibt es unter anderem auch mal Avantgarde, Ballett (auch "stummes Ballett", was eine sehr interessante Abwechslung war), elektronisch verfremdete E-Musik oder Fanfaren aus dem Auspuffrohr von Motorrädern. Dazu eine Handlung, die (als "echte Seifenoper") viel von Liebe, Neid und Karriere erzählt. Aber auch in der letzten Staffel große Tiefe bekommt, als es um den gewaltigen Gender Gap auf den Spitzenplätzen der klassischen Unterhaltungsmaschine geht - das ist (einschließlich der in Japan spielenden Episoden der 4. Staffel) gut produziert, unterhaltsam gemacht und hat trotzdem Tiefe und Anspruch. Die Darsteller sind bis auf die beiden herausragenden und zappeligen männlichen Hauptdarsteller eher unbekannt, aber passend gecastet. Wallace Shawn hat eine kleine feine Nebenrolle als exzentrischer Pianist und die Frauenrollen sind im Drehbuch durchweg etwas stärker und weniger versponnen angelegt als die Männer. Das passt zu den völlig unbekannten Darstellerinnen, die allein durch das Drehbuch immer mehr Gewicht bekommen. Faszinierend auch die zappelige Art des sportlichen Bernal, der seinen Stardirigenten (Motto: "Musik mit Herzblut") als pausenlos herumspringenden ADS-Kandidaten unterhaltsam und mit vollem Körpereinsatz gestaltet. Auch Locations und Ausstattung sind im Rahmen des Budgets gut gemacht. Nur die Kamera ist manchmal etwas einfallslos und erreicht nicht das Niveau etwa von "Sopranos", "The Wire" oder ähnlichen Serienklassikern.
      Für Menschen, die sich für Musik begeistern können unbedingt sehenswert. Alle anderen werden eher weniger Freude haben.

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        angucker 04.01.2021, 05:03 Geändert 04.01.2021, 05:05

        Der Film funktioniert für mich nur, wenn das schwachbrüstige Drehbuch ausnahmsweise mal die Luft anhält und Thandie Newton Gelegenheit gibt, das Tempo einzufrieren (Badewanne, Flamenco und Rennplatz). Der Film ist ansonsten trotz der fantastischen Kamera und Schnitt-Orgie viel zu cruiseig, um auch nur unterhaltsam zu sein, zumal die überlebensgroßen Stunts und CGI Effekte in ihrer ganzen Bräsigkeit so ermüdend wirken wie die flachen Dialoge. Einhändige Motorrad-Pirouetten und die schlichte Wiederholung des Seil-Tricks aus Teil 1 - echt Mal? Und was Hans Zimmer da im Hintergrund als Musik dudelt, ist .. nun ja Lalo Schiffrin heißt der geniale Komponist hier und nicht Zimmer. Warum noch mal schießt sich Newton das Virus in den Arm? Genauso bullshittig wie der Rest der Story. Abfallverwertung vielleicht, das Zeug musste weg.

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          angucker 02.01.2021, 10:34 Geändert 02.01.2021, 11:41

          5 Oscars 1966, geschätzte 1,2 Milliarden Zuschauer weltweit, international gesehen die bis heute erfolgreichste Fremdenverkehrswerbung Österreichs und 1 Megahit "Favorite Things", der zwar 1000fach von Jazz- und Popmusikern gecovert wurde, aber im Film niemals ausgespielt, dafür wie andere Titel 3 mal wiederholt wird. Dieser von Robert Wise extrem professionell selbst nach heutigen Standards produzierte Musikfilm nach einem erfolgreichen Musical des legendären Komponisten Richard Rodgers gehört zu den 5 erfolgreichsten Hollywood-Musikfilmen aller Zeiten und ist trotzdem im Detail schwierig. Einige Punkte zum kritischen Verständnis:

          1. Die deutsche Synchronisation ist Mist: Niemand und schon überhaupt nicht die in der deutschen Synchro jodelnde Ursula Schirrmacher kann die überlebensgroße Stimme von Julie Andrews mit ihren 4 Oktaven (die hier voll ausgereizt werden), den gekonnten Modulationen und dieser femininen Dominanz auf Deutsch singen. Ebenso die enorme stimmliche Präsenz von Christopher Plummer, der hier (als junger Mann) sowohl mit seiner sahnigen Sprechstimme als auch in seinen wenigen Gesangseinlagen - mit dem vollen Bariton von Bill Lee gedoubelt - überlebensgroß nicht nur "Edelweiß" singt, sondern auch beim Sprechen stimmlich den Mittelpunkt der männlichen Welt darstellt. Es muss UNBEDINGT die englische Originalfassung sein, und die ist schwer zu bekommen. Die in Deutschland meist angebotenen DVDs und Streaming-Angebote sind nur deutsch - und das kann man vergessen. Zumal auch die Soundqualität des Originals (Oscar!) überragend ist und auch hier die deutsche Fassung nicht annähernd mithalten kann.

          2. Der Schmalzfaktor ist exorbitant (und gekonnt gemacht): Mit Sicherheit ist dies ein Beispiel dafür, wie gutes Handwerk künstlerische Inspiration nicht nur ergänzen, sondern sogar ersetzen kann. Die teilweise mit "Helikopter durch die Bergewelt" entstandenen Außenaufnahmen, die Interieurs, die Locations, die (in einer Szene aus Gardinen selbst genähten-) Kostüme sind überragend gut gemacht. Die Kamera produziert in Innenaufnahmen (Kirche, Kloster, Schlafzimmer) so extreme Kontraste, ein so schwarzes Schwarz, so beeindruckende Schattenspiele auf den Gesichtern der Darsteller - es ist einfach grandios. Da könnte man stundenlang zusehen (und der Film hat mit drei Stunden Überlänge, wird unterbrochen durch eine musikalisch untermalte "Pinkelpause")!

          3. Die Musik ist perfekt gemachte Schleimsoße: Man muss sich das mal vorstellen. Drei Stunden Musikfilm, die Musik spielt praktisch pausenlos und außer "Favorite Things" und "Edelweiß" wird man sich hinterher an kein einziges Lied erinnern. Richard Rodgers hat 100e Hits und Lieder geschrieben, aber hier ist nicht viel Substanz dabei. Auch die mit diesem Film beendete Zusammenarbeit mit dem Texter Oscar Hammerstein (die unter dessen Alkoholsucht litt) ist eher mau. Die Texte sind wirklich irre - von der schlichten Aufzählung von Gegenständen zum Silbenrätsel "Do, Re, Mi, Fa, So" - Lala ohne jeden Inhalt. Aber das ist auch die Chance für Rodgers, die Songs als improvisatorische Fingerübungen, als Fragmente zu gestalten. Und mit einem bombastischen, in seinen harmonischen Wendungen, kleinen Variationen und geradezu an klassische Symphonien erinnernden Soundtrack über drei Stunden zu einer Wohlfühl-Musik zu gestalten. Die außerdem in unfassbar präziser Weise auf den Handlungsfluss und die oft mit der Musik im Sekundentakt wechselnden Gesangseinlagen abgestimmt ist. Eine bessere Integration von (Hintergrund-)musik, Sprache und Lied wird man im Film nicht so schnell finden - das ist reine Magie! Zumal alles analog eingespielt ist mit großem Orchester. Das ist einfach fantastisch gut und sehr professionell.

          4. Julie Andrews rockt die Bude: Die von Julie Andrews mit sehr extrovertierter Gestik und Mimik dargestellte Gouvernante "Maria" reißt den ganzen Film mit. Eine so übermächtige Präsenz in praktisch jeder Szene - Andrews verführt die Kinder, Musik zu machen, dirigiert kleine und größere musikalische Aufführungen, treibt an, zieht manchmal auch ganz physisch die anderen Darsteller durch die Szenen. Das passt perfekt zur Rolle (die Figur "Maria" wird ja als sehr extrovertiert, lebhaft, lebendig beschrieben). Diese etwas übermächtige Präsenz passt aber zum Film und stört nicht, weil sie der Rolle entspricht. Und man hat gerade bei den Kindern immer wieder den Eindruck, dass es diesen Darstellern Spaß gemacht hat, sich von der seit ihrem 12ten Lebensjahr professionell auftretenden Andrews anleiten und mitreißen zu lassen. Das ist pure Chemie - nicht schlecht für so eine Schnulze.

          5. Die Amerikaner haben ein Problem mit der Darstellung von Österreich und den Nazis: Das ist nicht nur kitschig, das ist zum Ende hin fast unerträglich. Da flieht die Familie Trapp nach einer Bühnenaufführung und einer Art Versteckspiel im Dunkel - alle Beteiligten fahren riesige Luxus-Limousinen und haben operettenhafte Kostüme an. Das musste man damals nicht haben und heute eigentlich auch nicht.

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          • Wow. Echt mal: Angeführt von der wohl coolsten und damenhaftesten Britin im ShowBiz. Ziyi Zhang, Amy Adams, Andi McDowell, De Mornay, die Taylor, Sevigny, Bates, Yeoh, Moss, Ronan - so breit gestreut und so wahr. Mir fällt jetzt aus dem Stand keine Actrice ein, die noch unbedingt auf diese List müsste. Hanna Schygulla vielleicht. Björk vielleicht weniger, dafür Marisa Tomei? Anyone?

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              angucker 01.01.2021, 10:41 Geändert 01.01.2021, 15:12

              Ein Frauenfilm, ein Familiendrama, ein Spielfilm aus der mongolischen Steppe. Wo es keine Bäume, keine Sträucher, nur graue Steine gibt, Kälte und viel Wind. Die schöne Tuya hat zwei Kinder und einen Mann, der nach einem Unfall nicht mehr laufen kann, sich nur noch liebevoll um die Kinder kümmert und zu Hause sitzt. Sie hat auch einen Nachbarn, der meist Unfug macht und dem die eigene Ehefrau immer mal wieder weg läuft. Und die Wege zum Wasser werden immer weiter. Und dann wird Tuya selbst arbeitsunfähig - was tun?

              Die Ausgangslage ist materielle Not. Familien sind zur Versorgung da, das Arbeitsleben als Steppenbewohner ist hart. Tuya möchte auf ihren Ehemann nicht verzichten, geht trotzdem auf "Brautschau", verhandelt, zögert. Aus diesem schlichten Plot zieht der Film in langen Einstellungen maximalen Ertrag, verlässt sich komplett auf seine meist in dicke wattierte Kleidung und knallbunte Kopftücher gehüllte Hauptdarstellerin und eine Kamera, die immer das Richtige tut: Da wird die Trostlosigkeit der grauen Steinwüste im Regen ganz einfach dadurch eingefangen, dass in einer ziemlich langen Einstellung das durchnässte Kopftuch der Tuya der einzige Farbfleck bleibt. Da werden die wunderschönen, langfingrigen Hände des Brautwerbers "Ölhändler" immer wieder zentral ins Bild gerückt oder ein kleines, unfassbar trittsicheres Pony reitet schwer bepackt lange und halsbrecherisch entlang einer Straße durch eine Geröllwüste, deren Anblick mir bereits die Füße brechen würde. Da werden dramatische Steigerungen unauffällig und präzise eingeführt, ob das nun ein Selbstmordversuch ist oder der entscheidende Moment, als Tuya (das erste Mal nach mehr als einer Stunde Film) die Nerven verliert. Niemals wird der Film folkloristisch oder voyeuristisch - das harte Steppenleben ist eigentlich nur Kulisse für die klassischen Probleme von Frauen, Kindern und Familie auf der ganzen Welt: Wer ernährt die Familie? Wem kann ich trauen? Wie wichtig ist Liebe, wenn die materielle Not immer näher kommt? Wie sorge ich am besten für die Kinder? Und nicht zuletzt: Kann ich über mein Leben unter schwierigen Bedingungen überhaupt noch selbst bestimmen? Das geht bis zur anrührenden letzten Szene - wer danach als ZuschauerIn nicht ins Grübeln kommt, hat etwas verpasst.

              Und zugleich ist der Film witzig, streckenweise romantisch, zelebriert die Trinkrituale und den (auch in dieser Gesellschaft gefährlichen-) Alkoholkonsum, integriert auch die komischen und skurrilen Szenen immer in die Handlung. Das ist manchmal wie Kaurismäki in seinen besten Momenten. Und der Film hat eine selbst unter Kopftüchern und in Kleidern dick wie Daunenschlafsäcke immer noch strahlende, leuchtende, leidende Hauptdarstellerin. Die nur in einer einzigen Szene etwas weniger als 20 cm dick eingemummt ist - was den ZuschauerInnen schon vorkommen muss wie ein kompletter Striptease. Gut besetzte Nebenrollen (Laiendarsteller?), ein Score, der sich auf wenige folkloristische Effektsounds beschränkt und ein raffiniert unauffällig wechselndes Erzähltempo. Mit der etwas lockeren deutschen Synchronisation und der in meinem Fall eher mittelmäßigen technischen Qualität kann ich gut leben.

              Ich habe den Film zufällig in der Silvesternacht in meiner Sammlung entdeckt. Der "Goldene Bär" (Berlinale 2007) ist mehr als berechtigt. Der Film hat nicht nur Klasse, sondern spricht mich auch emotional an und ist sehr originell.

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                angucker 31.12.2020, 08:27 Geändert 31.12.2020, 08:31

                Es liegt nicht an den Schauspielern, die machen ihren Job hervorragend. Abgesehen vom ohnehin "superheldentauglichen" Chris Evans können auch der knurrige Tommy Lee Jones, der nerdhaft dickliche Toby Jones, der gestresst diabolische Hugo Weaving (ohne rote Maske besser als mit), der mich immer wieder beeindruckende Neal McDonough und auch die unter allen Uniformen vor Sexiness geradezu glühende Hayley Atwell ihre Rollen gut ausfüllen. Die tricktechnische Verkleinerung des Superhelden in den ersten Einstellungen des Films funktioniert gut, ist sehenswert ebenso wie die absurden Revueszenen und die hübschen Bauten wie die in zeittypisch robuster Technik mit Hammerschlaglackierung grün gemachte Superhelden-Brutmaschine. Das hätte man 1942 wohl so gebaut.

                Aber die Story ist wirklich unterirdisch schlicht, die Actionsequenzen wirken wie ein billiger Abklatsch von Star Wars und insgesamt ist es dann doch nur eine blöde patriotische Comic-Geschichte vom "Wir retten die Welt" - schade. Der große Aufwand und die guten Schauspieler und Techniker hätten eine bessere Geschichte, einen besseren Film verdient gehabt.

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                  angucker 30.12.2020, 10:48 Geändert 30.12.2020, 14:32

                  Jetzt bin ich Fan: Chris Evans, der gutaussehende Mann mit dem Bart und dem "Normalberuf: Superhelden-Darsteller" macht nebenher großartige kleine Filme mit viel Grips, Gefühl und in diesem Fall (ich war schon von "Before We Go" ziemlich beeindruckt) wird es zu einem der besten Familiendramen, die ich überhaupt je gesehen habe. Völlig unspektakulär, in glaubwürdigen, aber nie hyper-dramatischen Einstellungen wird hier die Geschichte eines hochbegabten Kindes und seiner zerrissenen, von Enttäuschungen, Erwartungen und Ängsten getriebenen Familie aus Großmutter, Nachbarin, Onkel und der empathischen Lehrerin (toll gespielt: Jenny Slate) erzählt. Eingefangen von einer gekonnten Regie und Kamera (Marc Webb macht auch sowas wie "Spiderman"), mit ebenso schlichter wie präziser Ausstattung (in einer der letzten Szenen spielen die eingetrockneten Tränen auf einem handschriftlichen Mathe-Skript eine wichtige Rolle), einem gut unterstützenden Score - hier werden alle meine Checkboxen abgehakt. Die 5 Hauptdarsteller machen wirklich alles richtig, wenn Octavia Spencer mit ihrer geliebten kleinen Nachbarin im Duett Playback singt, dann rockt das die Bude und Chris Evans hat mit seinem intensiven, aber unauffälligen Charisma null Probleme, den nicht immer einfachen Onkel (ich will nicht spoilern) glaubwürdig auch ohne Mätzchen zu spielen. Aber was mich hier am meisten beeindruckt hat, ist die intergalaktisch gute Hauptdarstellerin McKennna Grace mit ihren fehlenden Milchzähnen und dem ausdrucksvollen Schauspiel einer +40jährigen Charakterdarstellerin. So etwas machen und können Kinder, wenn man sie machen lässt und wenn sie angstfrei und gut unterstützt an so ein Abenteuer heran gehen.

                  Außerdem hat der Film einige wirklich schöne Twists im letzten Teil, macht bei der Darstellung der Familienprobleme bis in die Details einer familienpsychologischen Untersuchung nichts falsch, verliert nie den Fokus auf das Kind, hat ein (auch aus europäischer Sicht) spannendes und gelungenes Intermezzo vor Gericht im Sorgerechtsprozess und verurteilt niemals das Verhalten seiner Figuren - eine so schlüssige, spannende und zugleich unaufgeregte Darstellung von Hochbegabung als Familienproblem - das hatte für mich auch trotz der unterschiedlichen Kulturkreise viel von Deja Vu und ist ein wirklich schöner Film geworden. Jetzt muss ich wohl mal "Captain America" sehen....

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                    Da nur Klischees bedient werden und das völlig einfallslose Drehbuch genretypische Textzeilen sogar ewig wiederholt bleibt nur die extrem abgehungerte Denise Richards nebst zahlreicher Busenwunder für die Unterhaltung. Wer das bei FSK 16 unterhaltsam findet. Da empfehle ich doch eher "Stripper Zombieland" - das hat viel mehr Charme und Witz. Lang lebe der Trash, aber nicht so, bitte.

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                      Voller Betroffenheit, Tränen, Pathos und mit einer ziemlich überraschenden Tanzeinlage. Ein Kammerspiel und Trauerarbeit für und über die etwa 300 Feuerwehrleute, die bei 9/11 ihr Leben gelassen haben. Der Film entstand kurz nach dem Ereignis und ist nur erträglich dank der beiden Hauptdarsteller.

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                      • Ein toller, nein sogar großartiger Synchronsprecher. Habe gerade "Henry & Julie.." (2010) gesehen, wo er Keanu Reeves die deutsche Stimme gibt, wie der in mehreren Durchläufen mit wachsender Intensität dieselbe Zeile aus Tschechovs "Kirschgarten" in einer Theaterprobe sprechen muss. Besser kann man das kaum machen. Auch die in diesem Film häufig notwendige Ausdruckslosigkeit in der Stimme - ein toller Sprecher mit einer wunderschönen und nicht zu aufdringlich-auffälligen Stimme dazu.

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                        • Der "de Luca" aus Grey's Anatomy spielt in "Die Hard" einen pausenlos italienisch brabbelnden, gefährlich beweglichen und extrem schießwütigen Gangster, der bedauerlich früh aus dem Film auf gewaltsame Weise ausscheidet. Nicht schlecht für eine der ersten Filmrollen und mal was anderes als die vielen blonden deutschen Bösewichtel im Team von Hans Gruber (Alan Rickman)!

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                            angucker 22.12.2020, 13:55 Geändert 22.12.2020, 13:58

                            Ein Re-Watch kurz vor Weihnachten und die 800te Besprechung. Mit Sicherheit einer der originellsten Weihnachtsfilme aller Zeiten, der geschickt immer wieder die optischen und akustischen Bezüge auf den Heiligabend herstellt, ohne die Action aus dem Auge zu verlieren. Ein wunderbarer, satt orchestrierter Score, der mit seinen Beethoven-Variationen und -zitaten immer wieder Akzente setzt. Eine Fülle von witzigen Bezügen, kleinen Nebengeschichten (wie zum Beispiel die schwierige Ehe von McLane oder der Chauffeur), die zielsicher knapp erzählt werden und den Handlungsfluss nicht stören. Eine grandiose Kamera, tolles Licht, gut inszenierte Action. Alan Rickman als beeindruckend guter Bösewicht am Anfang seiner Filmkarriere. Aber leider verflacht der Film im letzten Drittel recht stark, die Schießereien dehnen sich, der Auftritt des FBI (Robert Davi!) ist lahm inszeniert und der Film verliert seinen überdurchschnittlich starken Erzählfluss. Dieser schwächere Teil beginnt etwa mit dem Auftritt des Polizeiautos, das beschossen wird - ab da passiert eigentlich nichts mehr, was nach heutigen Maßstäben noch irgendwie sehenswert wäre. Nur deshalb greife ich damals wie heute nicht zu Höchstnoten und meine, dass es ähnlich gute Actioner mit Kultcharakter gibt, die aber insgesamt schlüssiger erzählt sind und außerdem (wie "Leon der Profi" oder "True Lies" oder auch "Transporter") noch etwas ganz Eigenes, eine eigene Atmo, eine eigene Art mitbringen UND den Spannungsbogen bis zum Ende halten können. Trotzdem unbedingt lohnender Klassiker auch im Re-Watch. Frohes Fest!

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                              Selten hat Fellini seine Manierismen im Positiven wie Negativen so auf die Spitze getrieben. Im Positiven schafft er mit komplett ausgereizter Studiotechnik (Studio im Sinne von Theaterbauten, Rutschen, Gerüsten, schrillen Lampen, künstlichen Umgebungen, Nebel, Licht, Rollschuhfahren im Kreis um die Balletstange) eine künstliche, eigene, fellinieske Welt voller kleiner Überraschungen und beeindruckender Tableaus. Überhaupt ist der Film wie eine Aneinanderreihung von Bildern (Breughel und ähnliche Wuselbilder-Maler fallen mir da ein) mit vielen Details und skurrilen Figuren am Rande (bei Fellini muss man immer auch darauf achten, was am Bildrand und im Hintergrund passiert). Als Theater- oder Opernregie wäre das große Bühne und sicherlich der Knaller.

                              Es ist aber Film und im Negativen bedeutet das statische Arrangements, künstlich aufgebauschte Aktionen, Kunst um der Kunst willen und leider auch ewige Wiederholungen (wieviel Szenen/Filme mit Gruppenonanie von Jungs gibt es bei Fellini eigentlich?) und für meine Begriffe viel Leerlauf. Auch die Auseinandersetzung mit dem Bild der Frau ist nicht gut gealtert, die Darstellung von Frauenrechtlerinnen und Lesben ebenfalls nicht. Von daher sagt mir der Film nicht viel.

                              Skurriles Detail am Rande: Einige der aufwändigen Dekorationen und Bauten wurden offenbar für den kurz darauf entstandenen "Fellinis Casanova" wiederverwendet. Marcello Mastroianni legt seine Rolle geschickt als "träumerisch-unbeteiligt" etwas emotionarm an und kommt damit beeindruckend gut durch diesen ansonsten eher schwierigen Film.

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                                Ein plattes Drehbuch voller Kalender-Sprüche und gewollt tiefgründiger Sätze über die Liebe und die aktuelle Gemütsverfassung gibt den vielen Stars wenig Gelegenheit, glaubhaft zu spielen, zumal die Rollen sehr eindimensional angelegt sind wie der von Dennis Quaid mit wilden Grimassen gespielte gehörnte Ehemann. Nur Geena Rowland und Sean Connery schaffen es, ihre Rollen wirklich mit Leben zu füllen. Ihretwegen lohnt der Film.
                                Die Details sind schlampig gemacht, ständig verschwinden Requisiten oder wechseln überraschend Kostüme. Angelina Jolie hat viel Screentime und ist damit wenig überzeugend.

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                                • angucker 20.12.2020, 16:17 Geändert 23.12.2020, 09:40

                                  Italienischer Regisseur, dem wir eine Episode in "Hexen von heute" zu verdanken haben und den bei Moviepilot nicht gelisteten Celentano-Kracher "L'altra metà del cielo (1977)“ mit dem völlig bescheuerten deutschen Titel "Hihihilfe, Liebe".
                                  Den haben mir und den vermutlich 13 anderen deutschen Fans von Celentano die Algorithmen von Amazon kostenfrei vor die Füße gespült. Celentano spielt einen frommen, aber natürlich auch den Frauen nicht gänzlich abgeneigten Priester, der auf dem Flug nach Australien die charismatische und immerzu auf beiläufige Kundenaquise strebende Sexarbeiterin Monica Vitti trifft, die <Spoiler> sich mit der Kollekte aus dem Staub macht, welche durch einen klingelnden Zufall vorübergehend in den Besitz eines in der Flugzeug-Toilette betreuten Kunden gelangt war</Spoiler>.

                                  Das hat einen stets geschmeidig seine Hüften schleudernden Celentano, eine katzenhaft schöne Vitti mit dieser wirklich markanten deutschen Synchronsprecherin (Franziska Pigulla?), die sich immer anhört wie eine Packung Zigaretten nebst Whisky. Dazu gibt es sympathische Nebendarsteller, eine Tanzveranstaltung in der Kirche und einige wirklich gut choreografierte Szenen im Stil des klassischen Boulevard Theaters (Drehung, Sack auf Kopf, torkel, Schwingtür, Abgang 1, Drehung 2, Abgang 2, zurück bleibt der Zuhälter). Die technische Qualität liegt bei etwa 280*180 Pixel, aber die Güte der beiden HauptdarstellerInnen reißt das locker raus. Nein dies ist keine Werbung für einen ohnehin zu reichen Konzern, sondern nur der Hinweis an die anderen 12 deutschen Fans.

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                                    angucker 19.12.2020, 23:04 Geändert 20.12.2020, 07:31

                                    Tolle Atmo, viel Schnee und Kälte, ein sehr konzentriert ohne große Faxen aufspielender Jeremy Renner und eine beeindruckende Elizabeth Olsen, dazu eine interessante Geschichte und eine Regie, die das alles gut verkauft. Im Vergleich zu dem thematisch ähnlichen "Frozen River" fehlten mir etwas die Zwischentöne, die komplexen Charaktere. Aber das ist schon Jammern auf sehr hohem Niveau.

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                                      angucker 19.12.2020, 22:51 Geändert 20.12.2020, 07:32

                                      Disney goes Weltreligionen. Trotz der beeindruckenden Animationen und ziemlich skurrilen Story kam es mir einfach nur kitschig daher. Nicht nur fehlten mir Exkremente, Blut und Verwesung auf dem Rettungsboot, sondern durch die oberflächlichen religiösen Schlenker und die ständig seicht im Hintergrund dudelnde Musik (Oscar dafür? Echt mal?) wurde das Ganze mit zunehmender Dauer immer seichter und unfreiwillig komisch. Es mag fantasy-affinen Menschen anders gehen, aber für mich bisher der schwächste Film von Lee.

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                                        angucker 19.12.2020, 18:00 Geändert 20.12.2020, 07:34

                                        Erstaunlich, aber der kam hier gut an: Den meisten ZuschauerInnen wird diese Gaunerkomödie mit Elementen des Liebesfilms zu blöd, zu wenig spektakulär, zu langsam sein. Noch dazu mit einem Keanu Reeves, der sein minimalistisches Minenspiel auch hier kultiviert. Aber bei mir konnte der Film ziemlich punkten. Die Geschichte entwickelt sich in einem guten, für meine Verhältnisse gern gemächlichen Erzählfluss. Schon die einleitenden Szenen, die Langeweile bei der Arbeit, die voll berufstätige und mit einem intensiven Kinderwunsch sich umtreibende Noch-Partnerin (großartig durchsichtig im rosa Schwesternkittel: Judy Greer). Und dazu die versteinerte Fresse von Reeves, der wirklich nichts blicken lässt. Und dann eine kleine Wendung, ein brüllend komischer Ausflug mit dem Auto, der im Knast endet. Wieder ist der von Reeves gespielte Henry der stoische Tölpel. Auftritt James Caan - lebhaft, wortgewaltig, charismatisch holt der den abgestumpften Henry langsam ins richtige Leben. Und ab da wird der Henry munter. Fasst einen Plan, lässt sich vom Auto anfahren, verliebt sich, spielt Theater (Tschechows "Kirschgarten" - ich liebe Stück im Stück) hat Sex, engagiert sich und steuert auf eine wirklich anrührende, im positiven Sinne kitschige Liebeserklärung zu, mit welcher der Film gekonnt abschließt. Gute Geschichte, gut erzählt.

                                        Dazu eine großartige Kamera, die immer wieder die kalte Welt von Buffalo (große Stadt in der Nähe von New York nahe der Niagara Fälle), die Industrieruinen, die kalten Straßen spiegelt mit der warmen Welt im kleinen Theater, auf der Bühne, in den lebhaften Gesichtern. Die Schauspieler liefern. Caan bringt sein ganzes Charisma mit, seine Erfahrung, seine Falten. Vera Farminga spielt so toll die kleine Schauspiel-Diva, die vom Leben etwas enttäuschte Frau, die allein zurecht kommen muss. Die Nebenrollen gut besetzt, allein der von Fisher Stevens gespielte Kleingangster und der unerschütterliche Bill Duke als Wachmann - das macht Spaß! Dazu ein passender Soundtrack - Retro Soul, immer and den richtigen Stellen passt zur altmodischen Gangart dieses kleinen Films. Die Ausstattung, Kostüme: Da werden die Rollen richtig eingekleidet, die altrosa Strickjacke passt zum Schwesternkittel von Judy Greer, James Caan läuft in richtigen Rentnerklamotten rum und trotz des erkennbar kleinen Budgets passt alles. Und nicht zuletzt eine tolle Synchronisation: Benjamin Völz als Sprecher des Henry variiert, löst seine Schauspiel-Aufgaben ("gib uns etwas von Dir") großartig. Spricht die gleiche Textzeile dreimal nacheinander mit genau der richtigen Betonung, variiert zur Rolle passend die Tiefe der Emotionen und erweist sich damit Reeves ebenbürtig, der hier mit geschickten kleinen Varianten seiner reduzierten Mimik und Gestik gerade in den Theaterszenen genau richtig "Gas gibt". Großes kleines Kino und genau die Art von entspanntem Film, die bei mir immer mal wieder überraschend gut ankommt.

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                                          Angeführt von der mal wieder zauberhaft verhuschten Diane Keaton als Mutter der großen Patchwork Family entwickelt sich eine originelle Weihnachtskomödie, der im letzten Drittel mit vorhersehbaren Wirrungen rasant und kitschig die Luft ausgeht. Claire Dames entwickelt bei ihrem späten Einstieg in die Handlung eine erstaunliche Präsenz. Die Männer sind nur Staffage in diesem ausschließlich von den Frauen getragenen Film.

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                                            Ich bin Fan. Ich mag den wilden Hüftschwung von Tucker, die Gags basierend auf den unterschiedlichen Charakteren, die Akrobatik. Und finde es nicht schlimm, dass die Akrobatik weniger geworden ist und der Klamauk eher mehr. Die Stunts am Eiffelturm sind cool und die Verfolgung der Motorräder sehr gediegen. Außerdem ist das Lokalkolorit mit Revueshow und dem Taxifahrer angemessen in den Film integriert. 1 Extrapunkt für das Lebenswerk von Chan.

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                                              angucker 16.12.2020, 08:57 Geändert 16.12.2020, 08:57

                                              Trotz der beeindruckenden Darstellung von Mark Rylance (der Oscar war verdient und zwar nicht - wie in anderer MP meint - für nur einen Gesichtsausdruck) ist dies nur durchschnittliche Dutzendware: Anstatt allein den Fall Abel (der für drei Spielfilme ausreichen würde) wie in der besseren ersten Hälfte des Films sauber zu thematisieren flüchtet der Film ab der Mitte in übelsten Kitsch und die ständige Wiederholung von "wir schwitzen, schniefen und verhandeln". Das aufdringliche digitale Coloring, die ekelhaft schmalzige Filmmusik, die vom Drehbuch schlampig behandelten Nebenrollen (der "Wirtschaftsstudent", der sowjetische Unterhändler) und vor allem das Bedürfnis von Drehbuch und Regie, den ZuschauerInnen ständig alles erklären zu müssen und mit erhobenem Zeigefinger das amerikanische System der Aufrechten zu preisen - all das ist wirklich verzichtbarer Kitsch. Schade. Denn auch Tom Hanks macht seine Sache (soweit trotz der ewigen Wiederholungen möglich) gut. Wie er dicklich und schwitzig auf seine jeweils nächste Verhandlungschance wartet, nur mit einem kurzen Grinsen triumphiert - der Mann kann das. Auch Sebastian Koch reißt es richtig raus. Sein Anwalt Vogel ist so glatt, eklig und (relativ gesehen) erfolgreich - Koch kann zwiespältige Charaktere hervorragend. Herzlich gelacht habe ich über die Szene mit der "Fake" Familie Abels und deren Treffen mit dem amerikanischen Unterhändler. Aber auch da wäre (mit einem Drehbuch von Coen!) mehr möglich gewesen. Der Film ist zu professionell gemacht, um wirklich schlecht zu sein, aber....

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                                                angucker 15.12.2020, 09:04 Geändert 20.12.2020, 07:35

                                                Die Effektorgien nutzen sich schnell ab, ich freue mich einmal mehr über Alice Eve (sogar legendär in Unterwäsche) und über den wirklich effektvoll abgemischten Ton. Die Tonmischung bei diesem Film hat vermutlich so viel gekostet wie eine mittlere Independent-Produktion. Die Schauspieler machen keine Gefangenen, also volle 2 fürs Acting und volle 2 für Effekte. Aber was solls. Startrek ist 70er und hatte damals schon den verlebten Charme der älter gewordenen 68er. Diversität und multi-kulti-racial-wir fassen uns alle an der Hand und die Welt wird besser inklusive. Davon eine hedonistische Variante mit Hochglanzproduktion brauche ich nicht wirklich. Zudem ist das Drehbuch mit letztlich nur einer Pointe sehr auf Dramatik und Beschleunigung aus. Kann man, muss man nicht mögen. Das wars dann mit Startrek - die nächsten 15 Neuverfilmungen lasse ich einfach mal aus. Und danke für die Erläuterung von "lensflare" - jetzt weiß ich auch, warum ich bei 2/3 des Effektgewitters vorübergehend eingeschlafen bin.

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                                                  angucker 14.12.2020, 12:49 Geändert 14.12.2020, 17:28

                                                  So geht intelligente Weihnachtsunterhaltung: Man nehme einen riesigen Cast wirklich guter (und gut für die Rollen passender) Schauspieler wie etwa den immer zuverlässigen Bill Nighy, den stoisch mit seiner Rolle trauernden Liam Neeson oder auch einige unbekanntere Gesichter (der Sohn von Neeson zum Beispiel spielt großartig). Denen gibt man ein Drehbuch mit Schmalz, Weihnachten aber auch wirklich intelligenten Dialogzeilen und kleinen Anspielungen/Witzen für Erwachsene. Und dazu eine wirklich intelligente Auswahl von Filmmusik und Songs - wie die in Verzweiflung über ihren untreuen Ehemann versteinerte Emma Thompson erst (vor der Kamera!) rot wird, dann auf ihr Zimmer geht und dort "Both Sides Now" von Joni Mitchell - mehr gekrächzt als gesungen in fast ganzer Länge hört. Solche Momente intensiven Innehaltens machen einen durchschnittlichen zu einem guten Film. Sicherlich ist Hugh Grant mit seiner jungenhaften Alterslosigkeit nicht die ideale Besetzung für einen Prime Minister, aber WTF: Die Schauspieler liefern ohne Ende - wie beispielsweise der betrogene und ebenfalls versteinerte Colin Firth mit seinen dunklen Augen plötzlich zu einem heißblütigen Liebhaber einer zauberhaft gecasteten portugiesischen Hausangestellten wird. Selbst mit einem Punkt Abzug für die von mir verhassten Weihnachten ist es immer noch gediegen. Und Claudia Schiffer in einem kleinen, aber feinen Cameo (mit großer hässlicher Pudelmütze immer noch unverwüstlich schön und strahlend). Und Heike Makatsch (etwas übertrieben) als grob sexualisierte Sekretärin - viel besser wird es nicht mit einem Ensemblefilm.

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                                                    Licht, Kamera (Andrzej Bartkowiak), Autoverfolgung im Stil der 70er, Atmo, Locations - dieser Film lässt von seiner minutenlangen Kamerafahrt durch das mit Luxus-Nippes vollgestellte Haus des Opfers bis zum tiefen Blick in die Schublade des Starverteidigers nichts aus. Geiles, selbstverliebtes Kino im Stil der 90er Jahre mit einem genialen Soundtrack von James Horner. Erotik ist komplette Fehlanzeige und durchgängig Fsk 16, die weibliche Hauptdarstellerin hat null Charisma und die Dialoge sind Hmmm schlicht. Aber schon wegen der tollen Kamera und der epischen Autoverfolgung würde ich den Film jede/m empfehlen. Danke @cineast und bei Amazon Prime sogar umsonst derzeit.

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