angucker - Kommentare
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Alle Kommentare von angucker
Gut gemachter Film mit einer überzeugenden Hauptdarstellerin, so dass der trotz seiner sehr konventionellen Machart unterhaltsam ist. Die Kommentare aus dem Off fand ich als Stilmittel interessant und ein ordentliches WhoDunnit ist immer noch besser als ein lahmer Tatort.
Spoiler!!
Der zauberhafte James Garner muss seine ganze Familie retten (und eine niedliche Prostituierte aus der Fernfahrerkneipe, mit der er allerdings nichts hatte). Dazu nimmt der kurz vor der Pensionierung stehende Offizier seinen (privaten!) Panzer.
Diese schlichte Story macht der deutlich in den 80er Jahren entstandene Film zu einer vorhersehbaren, jedoch mit vielen liebenswerten Details ausgestatteten Gerechtigkeitsdrama mit vielen sehr komischen Szenen. Beispiel: Der genial fies spielende G.D. Spradlin, sadistischer und korrupter Provinzsheriff wird vom farbigen Jura-Absolventen mit cooler Humanist angesprochen.
“ein cooler Humanist..“
“Was, einen schwulen Kommunisten nennen Sie mich?“
Es ist ein toller Film, eine zutiefst kommunistische Klamotte mit Herz. Nicht weltbewegend, aber Feelgood und bedient ausnahmsweise mal die richtigen Gewaltphantasien. Da werden Gefängnisse durch Niederreißen und Plattwalzen geöffnet, da ziehen zwei Bundesstaaten am Tau und die wilden Rocker helfen mit ihren Maschinen. Der einsame Farmer hilft mit dem Benzinkanister und ganz nebenbei lernen wir noch was über die komplizierte staatliche Ordnung der USA, wo jeder Bundesstaat eigene Gesetze (und eigene Wertvorstellungen) hat. Die wenigen Längen im ersten Teil und die übersichtliche Handlung verzeihe ich dem in dieser Form einmaligen Film gern. In unserer Familie DER Kultfilm. Wenn uns Kanzlerin, das Dickerchen von der SPD mit der starken TTIP-Affinität und Rentenkürzungen mal wieder so richtig ankotzen, nehmen wir den als Droge. Wirkt!
Der Peckinpah aktiviert bei mir immer sofort den Politik-Modus. Ob das Billy The Kid ist, The Wild Bunch oder dieser. Wer will schon vom Staat gegängelt werden. Oder um soziale Errungenschaften wie Rente, Mindestlohn, Wochenarbeitszeit und Chance auf Bildung gebracht werden, wie dies heute fast täglich passiert. Wer will schon mit fiesen, korrupten Polizisten zu tun haben. Die ebensolchen Politiker reichen doch eigentlich schon. <<PolitModusAus>>. Nach seinen traurigen und melancholischen Spätwestern entwirft Peckinpah hier ein Trucker-Märchen. Mit einem dafür glänzend geeigneten Kristofferson (weil der auf mich immer etwas hmmm schlicht wirkt), einer bezaubernden Ali MacGraw und einer so märchenhaft schönen Geschichte vom Zusammenhalt der Underdogs, dass es nicht nur den Andy Dufresne rührt. Nicht mit der emotionalen Tiefe wie "Pat Garret", nicht mit der niederschmetternden Melancholie von "The Wild Bunch" aber als Märchen eben schön erzählt. Ist ein einfaches Märchen und eine einfache Geschichte, ein einfacher Film. Wer solche Märchen mag, schaue auch "The Tank" mit James Garner, der etwas später entstanden ist. Der hat noch mehr Witz.
Echt überschätzt. Eine geniale Story wird verrührt in konventionellstes Hollywood Kino. Vorhersehbar wie ein Groschenroman. In künstlichem Schwarz-Weiß, damit es pseudo-authentisch wirkt. Und doch ist jede Einstellung so offensichtlich Kino, dass ich eigentlich die ganze Zeit denke, einen mittelprächtigen Hollywood-Streifen über ein ernstes Thema zu sehen. Liam Neeson ist doch eher der stattliche Held für den Actionfilm als vielschichtige Hauptfigur in einem komplexen Charakterdrama. Macht nichts, denn diesem Film fehlt es ohnehin an Vielschichtigkeit und differenzierter Darstellung.
Und wer hier ernsthaft behauptet, dies sei der beste Film, der je über den Holocaust gemacht wurde, liegt daneben und mag einfach nur Tear-Jerker: "Das Leben Ist Schön", der war so grausam, dass ich ausschalten musste. "Der Pianist" von Polanski muss eigentlich nur andeuten. Und die dokumentarischen Aufnahmen der Amerikaner von Bergen von Leichen und fast verhungerten Überlebenden, aufgenommen unmittelbar nach der Eroberung der KZs - all das lasse ich gelten. Aber nicht diesen letztlich verpeilten Schmachtfetzen.
Sex findet nur auf dem Flokati statt mit maximaler mimischer Bewegung. Wenn die Lustorgel (in meiner Erinnerung immer als Orgasmotron bezeichnet, bin doch ein Kinder der 70er) zu rauchen anfängt, hat eine Sex-Ikone der 60er namens Jane Fonda einen Fake-O hingelegt, der jede Pornodarstellerin vor Neid erblassen ließe. Der Engel ist so schön und so kitschig, dass meine Frau jedes Mal quieken und kichern muss, wenn er das erste Mal ins Bild kommt. Alles ist Fake, auch die Story ist Fake. Ein absoluter und unbedingter Kultfilm, der so zeitgeistig ist, dass er Klassiker wurde, bevor die 60er vorbei waren. Nicht so raffiniert und politisch wie "Soylent Green", aber was will man erwarten von einem Regisseur, der explizit auf niedliche Frauen spezialisiert war (wer sich gruseln will gucke mal sein Machwerk mit der Bardot) und naiv genug, die kindliche Perspektive nie zu verlassen. Wir wissen nicht, was die damals geraucht und genommen haben, um sich diese Handlung mit diesen Kulissen auszudenken. Aber das Resultat rechtfertigt jeden Rausch.
Das Original war schon ziemlich unterirdisch, aber dann noch mit diesem lockenköpfigen Dickerchen, das sich selbst vermutlich als Komiker bezeichnen würde. Und ohne Erika Elaniak. Au weia. Da kann ich auch bis 2025 warten.
Durch Zufall dran gekommen und wieder hat mich Milos begeistert. Ein skurriles Coming Of Ages Drama, bei dem es eigentlich um die Eltern geht. Meine Frau (die ebenso wie ich selbst mit U17 durch halb Europa getrampt ist) sagt immer: "Jugendliche haben Fohlenschutz". Und so ist es auch hier. Die Tochter tastet sich ganz konzentriert und völlig angstfrei aus dem Elternhaus heraus und die leicht vertrottelten und arrivierten Eltern zerlegen sich komplett selbst. Das ist so entspannt inszeniert, stellenweise so witzig und so selbstironisch. Ein unglaublich detailfreudig (auch musikalisch) inszeniertes Musikcasting. Da fehlt eigentlich nur noch Dieter Bohlen in einer Nebenrolle. Und ein kleiner Gastauftritt von Ike und Tina Turner. Musikfan Forman kann es eben nicht lassen.
Den Film hat meine Tochter aus Norwegen mitgebracht. Was die da wohl getrieben hat? Egal, der ist ganz lustig. Eine Komödie und ein Coming Of Age Film mit ganz viel Lokalkolorit, wo die Tochter des Hauses auf dem Küchenboden liegt und sich beschäftigt. Was die Eltern wundert. Im Vergleich zu diesen ganzen blöden verklemmten amerikanischen "Teenie und DochKeinSex" Komödien an den richtigen Stellen derbe, dabei aber nie blöde anzüglich und außerdem fast frei von Klischees. Da ich den Film mit Tochter geguckt habe (und die kennt das Ding auf Norwegisch), kann ich die Beobachtung von AtomPrinzessin bestätigen: Die Synchronisation holpert.
Interessantes Drama und ein handwerklich gut gemachter Film, der einen Blick hinter die Kulissen der indischen Filmindustrie am untersten Ende wirft. Die Brüder Vicky und Sonu produzieren und verkaufen Rollen; ein Geschäft, das offenbar auch in Indien von zweifelhaften Geldgebern und engen Beziehungen zum Gangstertum lebt. Natürlich haben die exotischen Kulissen, die seltsamen Sujets (indischer Horror-Porn a al Roger Corman!?) ihren Reiz, aber der Regisseur bringt mit seinen oft an Wong Karwai erinnernden Einstellungen den Film immer wieder voran, entwickelt die Story und lässt uns allein durch Kameraführung und Bildwahl Teil haben an der Entwicklung der drei Hauptrollen. Sehenswert!
Musst Du gucken, Alter! Milos Forman demontiert kurz vorm Prager Frühling das Funktionärs(un)wesen der damals noch stramm sozialistischen CSSR. Eigentlich geht es ja nur um den Feuerwehrball, aber da sind die Funktionäre. Und die wollen natürlich eine Schönheitskönigin wählen. Und kein Risiko eingehen. Wie im wirklichen Leben. Und dann.....
Eine zauberhafte Komödie mit genau der richtigen Menge Klamauk, einem feinen Jonglieren mit den Bedeutungsebenen und trotz der unverkennbar tschechischen Darsteller absolut zeitlos. Die Synchronfassung hat es schwer und klingt (wie ein anderer Rezensent zu Recht anmerkt) etwas nach Schwejk und Klischee. Aber der groteske Humor und die unterschwellige Kritik dieses Meisterwerks reichen locker an "Sein oder Nichtsein" von Lubitsch heran. Und außerdem großartige Blasmusik. Forman ist (wie er später oft gezeigt hat) ein großer Musikkenner.
Ein vertrackter Kriminalfilm mit vielen Elementen des Sittengemäldes und Blick hinter die Kulissen der wie Fabriken arbeitenden Studios von Hollywood. Und dabei brüllend komisch in vielen Szenen. Mit der gefühlt endlosen Eingangssequenz mit ihren komplizierten ungeschnittenen Kamerafahrten hat der Film Geschichte geschrieben. Und bleibt dabei immer lässig und verliert nie die Empathie für seine vielen Figuren. Mein Lieblingsregisseur hat unendlich viele Filme gemacht, aber dies ist ein Meisterwerk. Das Mittelding zwischen Hitchcocks "Cocktail für eine Leiche" und "Der Unsichtbare Dritte" und modernem Hollywood. Tim Robbins Figur mit ihrer bräsigen Ängstlichkeit hält die Handlung zusammen und macht eine Wandlung durch. Und zuletzt hat sich wenig verändert. Wie immer bei Altmann und häufig im Leben.
Das ist einfach Schauspielerkino. Und echt unterhaltsam. Und mit Rene Russo. Schau mir in die Augen. Du sollst mir in die Augen schauen!
Er hat ein ziemlich eng umrissenes Rollenfach "verbissener Einzelgänger mit fiesen Zügen", besetzt dieses aber konsequent und hat in einer Masse sehr überdurchschnittlicher Filme gespielt. Einen Fiesling spielt er auch in einer meiner liebsten Komödien "Schnappt Shorty". Sein C-Film Produzent Harry Sims ist einfach der Brüller.
Regisseur Michael Mann schafft es hier von der ersten Sekunde an, mein Interesse zu wecken: Kleine Gesten, geschickte Perspektivenwechsel der Kamera, ein selten, aber immer effektvoll eingesetzter Score. Dazu dann später spektakuläre Nachtaufnahmen, aufwändigste Kamerafahrten mit Hubschrauber, die sehr effektvollen Spielereien Manns mit Farbverfälschungen und grobkörnigen Bildern, die wirken, wie mit dem Handy gemacht. Ich kannte die manchmal an die Brüder Tony und Ridley Scott erinnernde Regiearbeit Manns bereits von seinem Epos "Ali", aber das hier ist großes Regisseur-Kino. Und außerdem nützt es dem Film. Wie sich die Spannung langsam aufbaut, die überraschenden Twists, die psychologisch glaubhafte Darstellung der Figuren, die gekonnten Tempowechsel. Und dann der fiebrig und intensiv gefilmte vorgezogene Showdown in den beiden Clubs. Mit der Kamera mitten drin - ich habe gejuchzt vor Freude, das ist unglaublich intensiv.
Die Dialoge haben was. Über die Sinnlosigkeit eines monotonen, fremd bestimmten Arbeitslebens "Ich habe einen Job" "Nein, hast Du nicht" oder wenn der Killer einen Vortrag darüber hält, warum er Killen und Jazz so schön findet - "es ist nicht planbar, man muss immer improvisieren". Das Motiv einer Zufallsbekanntschaft im Großstadtdschungel wird gekonnt zelebriert.
Leider leider hat der Film einige heftige Haken im Plot, viele Details funktionieren einfach nicht und ich musste manchmal richtig die Birne ausschalten, um nicht zu kritisch neben den Film zu treten. Und Tom Cruise - na ja, der macht seine Sache mit seinem albernen Messerhaarschnitt und Dreitagebart ganz gut, vor allem in den entscheidenden Momenten sehr physisch, wenn er wie ein Panther oder Tänzer angriffslustig durch die Kulissen gleitet. Aber er bleibt eben immer nur Cruise, vor allem mimisch kann er mit den Großen nicht mithalten (die Doppeldeutigkeit ist gewollt). Jamie Foxx dagegen absolut auf der Höhe. Seine Angst, sein Aufbegehren, seine Mutterliebe - alles unmittelbar spürbar.
Der Film ist sehr gut vergleichbar mit dem wunderbaren "Drive", im Gegensatz zu jenem aber etwas konventioneller, sozusagen "Old-School". Trotzdem hätte der Film 2005 wenigstens für Kamera, Schnitt oder Regie den Oscar bekommen können. Stattdessen räumte Clint Eastwood mit seinem Boxerdrama "Million Dollar Baby" ab.
Ich bin echt traurig. Wie viele Andere kein ausgesprochener Fan, aber endlose Bewunderung für die Kreativität, den Output und die Eigenwilligkeit des Kleinen Prinzen. Sein Gesang = überirdisch. Ein Mann mit einem ziemlich tiefen Bariton, der wie eine Fledermaus im Falsett Druck macht. Und was für ein Live-Act! Und wenn er dann noch die Gitarre in die Hand nahm - bombastisch. Prince war nicht nur in meinen Augen einer der größten Rock-Gitarristen aller Zeiten.
https://www.youtube.com/watch?v=HBjOd92JBqQ
Das musste mal gesagt werden. Da ist ein ganz Großer (mit 1,58 m Höhe) von uns gegangen. Auch wenn ich die queeren Aspekte des Nachrufs nicht ganz persönlich nachvollziehen kann: Er war außerdem noch einer der bedeutendsten Rock-Gitarristen seiner Generation, sozusagen im Nebenberuf. Wer das nicht glaubt, huldige doch einfach mal seinem Solo bei "While My Guitar Gently Weeps" oder seinem "Purple Rain" Act in der Halbzeit des Superbowl. Es gibt einfach keinen Rock, Pop oder Sonstwas Musiker, der mich mehr an W.A. Mozart erinnern würde - dieser Schaffensdrang, dieser Drang nach vorn, diese Egomanie, dieser kreative Output. Eine traurige Nachricht.
Da die Serie nicht kommentarwürdig ist, lasst uns mal von Haut sprechen. Mitautor Paul Rust spielt einen extrem verkrampften Nerd, der laut Drehbuch 31 ist. Leider sieht er mit seiner schlechten Haut und seinen tiefen Falten locker aus wie 45. Seine Freundin soll Trinkerin, Kettenraucherin (was das dämliche Drehbuch aber schon nach der dritten Episode vergisst) und ziemlich sexbesessen sein. Klappt auch nicht. Die Darstellerin hat den zarten blühenden Teint einer gesund lebenden Veganerin und den Hüftschwung einer frigiden Betschwester. Die Story kreist um maximal zwei Ideen pro Episode und Dialoge und Schaupielerei möchte ich der Höflichkeit wegen nicht erwähnen. Wie sich Serienprofis wie John Slattery oder Steve Buscemi für die Regie bei solchem Schrott hergeben können, ist mir ein Rätsel.
Hilfe. Ich komme gerade wegen "Rebels Without Cause" (1955) auf diesen Film und der ist doch (anders als die Schmonzette mit James Dean) zeitlos und interessant. Ein Höhepunkt des künstlichen Melodrams, eine bedrückende beklemmende künstliche Welt in Schwarz/Weiß mit dramatischer Lichtsetzung und einem Robert Mitchum, der auf so erdrückende und beiläufige Art finster und bedrohlich wirkt, dass es selbst heute noch beklemmend ist. Und dann noch der berühmte Kampf der linken und rechten Hand. Die immer bedrohliche Verfolgung der Kinder. Die kritischen Untertöne in Richtung Verführung durch predigende Scharlatane. Und die totale Künstlichkeit, wenn da Boot im Studio gefahren wird und alles in hart ausgeleuchteten Kulissen spielt. Charles Laughton hat hier großes melodramatisches Kino geschaffen, das eigentlich wie ein perfekt inszeniertes Theaterstück wirkt, bei dem wir immer mitten zwischen den Schauspielern dabei sind.
Ich weiß: Dies ist fast so etwas wie Gotteslästerung. Aber ich finde den Film handwerklich schwach und James Dean ist in meinen Augen wohl einer der am meisten überschätzten Schauspieler der letzten 60 Jahre. Wie der sich immer mit verzerrtem Gesicht an irgend welche Türrahmen lehnt. Jede Mimik entgleist immer sofort zur Grimasse. Ein wenig erfreuliches Beispiel für Overacting.
Andererseits hat der Film mit seiner ganzen Melodramatik und Schwülstigkeit (zum Beispiel werden alle wichtigen Dialoge grundsätzlich mit wild verzerrten Gesichtern und in sehr erhobener Lautstärke geführt) auch eine für damalige Zeiten revolutionäre Storyline (Fremder auch in der eigenen Familie) und verkitscht das damals noch nicht so salonfähige Thema der "Rebellen" mit der wilden Tolle und den Petticoats zu einem immerhin interessanten Stoff. Es geht mir mit diesem Drama wie mit den meisten Science Fiction Filmen: Irgendwie der damaligen Zeit voraus, aber nicht gut gealtert.
Ein Film ohne jeden Rhythmus mit einer Hauptdarstellerin, die in jeder Einstellung wirkt, als hätte sie gerade 20 Sekunden Regieanweisungen auswendig gelernt und müsse diese jetzt abspulen. Nur der sensible schwedische Bär Markus spielt trocken und entspannt seinen Part und rettet die verkorkste Umsetzung eines guten Drehbuchs vor dem Abgrund. Die mindestens 5 Personen, die laut Abspann für den Schnitt verantwortlich waren, haben einen sehr schlechten Job gemacht. Sensationell gut gefallen haben mir die verwendeten Erzeugnisse der Damenoberbekleidung, die in einer (ebenfalls vom Schnitt völlig vergurkten) Sequenz sogar in einer Art Defilee vorgeführt werden. Französische Mode - o la la. Der Rest geht eher so.
Dieser voyeuristisch angelegte Film erzeugt starke Bilder aus der Vorhölle der Berliner Vorstadt: Vermüllte Zimmer, in denen sich schreiende Kleinkinder auf dem Boden wälzen, während die debile Mutter im Chaos versucht, ein 2000 Teile Puzzle zu legen, dessen letztes Teil ihr eigener Sohn aufgegessen hat. Die sichtbar älteren Teens (nee, also 13 ist da niemand) wollen Fick, Suff und Droge, wobei es aber leider nie so richtig abgeht. Denn es fehlt den Figuren (wie auch dem Film insgesamt) der Plan, so dass mehr als ein Reigen der Prolls nicht zustande kommt. Isabell Gerschke hat mir als konsequent sexsüchtige Prollmama gut gefallen. Aber letztlich ist dies nur die auf Berlin getrimmte Schmalspurausgabe von "Kids" ohne dessen Brutalität und Tiefgang und was die Dialoge angeht war "Prinzessinnenbad" wesentlich authentischer.
Sehenswerte Tanz-Einlagen von Cuba Gooding jr. reißen den Film leider auch nicht heraus. Mann, kann der tanzen! Roger Moore macht seine Mini-Rolle als schwuler James Bond im Ruhestand sehr gut und lässt sich keine Sekunde auf das niedrige Niveau des Films herab. Übelste Schwulen-Klischees wechseln sich ansonsten mit harmlosen Zötchen ab und der Film wird zu Recht bei Netflix verramscht.
Schöne Zusammenfassung der Stärken und Schwächen dieser Serie. Auf eine weitere Stärke ist noch hinzuweisen: Die musikalischen Beiträge etwa von Sam Palladino oder Clare Bowen sind über jeden Zweifel erhaben gut. Meist produziert von Country Legende Buddy Miller (der bei einigen Live-Acts auch auf der Bühne zu sehen ist) sind die verwendeten Songs und deren Präsentation für mich schon allein Grund gewesen, auch bei den schwächeren Episoden dabei zu bleiben.
Jon Voight ist der Hammer. Der kann böse, der kann verstockt, der ist für mich einer der großen Charakterdarsteller seiner Generation (und meines Wissens noch nie in einem wirklich schlechten Film dabei gewesen). Jeder Regisseur ist gut beraten, wenn er diesen Schauspieler wenigstens für einige kurze Einstellungen in seinen Cast bekommt. Voight braucht selten mehr als einige Sekunden, um seine Rolle zu transportieren.
Überzeugendes Sportdrama. Dazu gehören zunächst die wirklich gut gefilmten Spielszenen, eine durch die aufwändige und perfektionistische Ausstattung glaubhaft dargestellte Atmosphäre (wie gut kann ich mich noch an diese seltsamen Hot-Pants für Herren erinnern, in denen damals gespielt wurde) und eine Menge sehr fein gesetzter humorvoller Dialoge. Wir haben hier ordentlich zu lachen gehabt. Dann kommt eine gut gewählte Basis-Story (dieses Spiel ist in seiner Bedeutung wirklich legendär) hinzu und der Film lässt den Zuschauer effektvoll an dem Irrglauben der damals von "Weißärschen" dominierten Basketballwelt teilhaben, Schwarze insbesondere von der Straße hätten weder die Disziplin noch den Grips um "ordentlich" Basketball zu spielen. Die deutlichen Elemente des "Feel-Good Movie" verzeihe ich dem Film ohne weiteres.
Und Jon Voight ist mal wieder der Hammer. Der kann böse, der kann verstockt, der ist für mich einer der großen Charakterdarsteller seiner Generation (und meines Wissens noch nie in einem wirklich schlechten Film dabei gewesen). Jeder Regisseur ist gut beraten, wenn er diesen Schauspieler wenigstens für einige kurze Einstellungen in seinen Cast bekommt. Voight braucht selten mehr als einige Sekunden, um sein Rolle zu transportieren.