angucker - Kommentare
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Alle Kommentare von angucker
Die ständig schwankende Kamera (ich fühlte mich zuletzt wie nach einer halben Flasche Wodka) und die wie immer dümmlich das dralle Sex-Bömbchen spielende Scarlett Johannson gingen mir gleichermaßen auf den Zeiger. Da konnte das coole Acting von Mrs. Moore ebenso wenig etwas retten wie die (für meinen Geschmack) ziemlich sensationellen Interieurs (Don Jons Junggesellenbude ist mit den stilvoll kombinierten, hochklassigen Möbeln ein echter Hingucker).
Jaques Tati ist ohnehin eine Liga für sich. Aber hier hat er sein Meisterwerk geschaffen. Es gibt wohl keinen anderen Film, der Begriffe wie Architektur, Neue Welt, Raum und Zeit so unterhaltsam, originell und verspielt auf den Punkt bringt. Völlig zeitlos, unglaublich elegant inszeniert und so gespickt mit kleinen Tricks und Details (Tati hat für diesen Film einen für damalige Zeiten aberwitzigen Aufwand mit den Kulissen betrieben und wäre fast daran pleite gegangen) - es ist nicht nur für Architekten (die diesen Film einmal gesehen haben müssen) die helle Freude.
Spät kam dieser Film zu mir (ein erster Versuch endete schon nach 10 Minuten) und ich bin völlig hin und weg von den Sekundärtugenden dieses ersten wichtigen Sandalenfilms seit den 60ern: Allein schon das Licht! Verschwörungen werden im völligen Schatten besprochen, in einer Szene kommt ein Fade to Black auf das dunkle Gesicht mit den hellen Augen des farbigen Gladiatoren, in anderen Szenen leuchtet ein einziger Goldstreifen im Kostüm der Lucilla so intensiv durch das Bild - man kann Romantik und Liebe bei Bedarf nur durch diesen einen Goldfaden ahnen. Der Ton ist grandios - das Blut spritzte mir um die Ohren, jedes Silbe der gekonnt gemachten Dialoge brannten sich akustisch in mein Hirn. Das Casting ist genial. Die weibliche Hauptrolle mit einer völlig unbekannten Schauspielerin, die so gut passt, Joaquin Phoenix vermutlich später kaum besser als hier (seinen Johnny Cash fand ich z.B. unterirdisch), Ralf Möller wird mit seinen kleinen Szenen dank klarer Regieanweisungen sogar zum Schauspieler und selbst der kleine Junge passt perfekt. Russel Crowe macht seine Sache gut, auch wenn sein zwergenhafter Wuchs und sein verquollenes, etwas versoffen wirkendes Gesicht nicht zur Rolle passen. Aber was ihm an physischer Präsenz fehlt (zum Beispiel Muskeln), das wird durch perfekt geschnittene Kampfszenen mit guten Stuntmen ersetzt. Und spielen kann er schon, der Kleine (der aber im wirklichen Leben noch nicht einmal eine Kneipenschlägerei mit solchen berserkerhaften Hünen wie im Film überlebt hätte).
Mit diesem Film steigt Ridley Scott endgültig in den Olymp meiner Regiehelden auf (danke, Sachsenkrieger - Du hast mein Interesse neu geweckt): Wie man aus so einem schlichten Plot so einen bombastisch gekonnten Film machen kann, der 2 Stunden (ich hatte so einen extended cut) allerbeste Unterhaltung liefert - großes Kino! Und ironisches Detail am Rande: Mit diesem Kassenschlager rettet sich Ridley Scott, der die 80er mit Blade Runner definierte, die 90er mit Thelma & Louise sowie GI Jane an den Frauen herumdoktorte in das 21te Jahrhundert - mit einem SANDALENFILM! Wenn das nicht ein skurriler Karrieremove ist, dann weiß ich nichts.
Echt mal: Der Film ist nicht sooo schlecht. Channing Tatum hat einen wirklich originellen Tanzstil; seine flüssigen Bewegungen (die für so einen Hünen doch eher ungewöhnlich sind) und sein gutes Rhythmusgefühl faszinierten mich schon bei Magic Mike. Einen so originellen Tänzer findest Du nicht oft. Und die vielen kleinen Kinderwitze (die kleine Schwester, das kleine Mädchen in der Balletschule) lockern den Film auf. Aber leider: Die Story ist so schrecklich konventionell und vorhersehbar, da kommt keine Freude auf. Und die heutige Ehefrau Tatums ist mit ihren albernen Kostümen und der (sorry, aber das musste ich mal sagen) stets sagenhaft unvorteilhaft geschminkten Oberlippe die absolute Anti-Schauspielerin. Und dann gibt es noch einen Hasspunkt Extra-Abzug für diesen grauenhaften Wischmop (ich meine die mit Korkenzieherlocken "gestaltete" Frisur von Jenna) - wer wie ich jemals getanzt oder Tanzwettbewerbe gesehen hat hasst wohl oder übel jede Frau, die mit so einem feuchten Schleuderlappen zu einem etwas sportlicheren Tanz antritt. Einfach nur eklig - das gehört überall verboten. Das Charisma vor allem auch der weiblichen Hauptdarstellerin von Dirty Dancing ist eben nicht so schnell zu toppen.
Beängstigend (in der Tat wird es zwischendurch ziemlich gruselig), anrührend, charmant, behindert und dement geht eine große und erfüllte Liebe dem Ende entgegen. Die Geduld und Zuneigung, die Trintignant mit kleinen Gesten, seinem mitreißenden Minenspiel und seiner faszinierenden (altersgerecht minimalistischen-) Körpersprache ausdrückt. Das Hilflose und Verstörte der Riva - ich war lange nicht mehr von einem Drama so fasziniert, mitgerissen und verstört wie hier. Die beiden steinalten Schauspieltitanen hatten es leicht, mich zu faszinieren: Folgen und Probleme des hohen Alters spielen sich im sozialen Umfeld eines 56jährigen täglich ab.
Schwach fand ich Isabelle Huppert, die weder sinnvollen Text hatte noch ihre Rolle ausfüllte. Irgendwie spielt sie (wie mir bei dieser Gelegenheit auffiel) immer nur sich selbst und immer eine Frauenrolle, die 10-20 Jahre jünger ist als sie selbst. Über die erkennbaren Manierismen des Regisseurs (zu denen der Kommentar von dbeutner Einiges zu sagen hat) kann ich bei DEM filmischen Ergebnis gut hinweg sehen.
Dieses unglaubliche Staraufgebot. William H. Macy in einer winzigen Nebenrolle. Und Mary-Louise Parker mal wieder in einer der unglaublichsten Nebenrollen als die Super-Proll-Loser-Mom; die spielt so gut, ich habe sie zuerst noch nicht einmal wiedererkannt. Soooo gut ist die! Schumacher und seine Regie machen auch keine Fehler und trotzdem ist das zu viel Hollywood und Klischee. Der Film wird zum Ende immer langweiliger, weil nie irgend etwas Originelles oder Unvorhergesehenes kommt. Bestätigt aber mal wieder mein Vorurteil, dass Tommy Lee Jones und Susan Sarandon noch nie in einem wirklich schlechten Film gespielt haben. Schade um den ganzen Aufwand!
Der Film verliert sich etwas in der sehenswert gekonnten Kameraführung (ÜberKopfSchwenks, geschickt geschnittene Nahaufnahmen, Splitscreens an den dramaturgisch absolut richtigen Stellen) und den spektakulär aufwändigen Interieurs und Kostümen. Insgesamt etwas zu lang und es gibt absolut keine soziale Wirklichkeit. Wir erfahren an keiner Stelle, warum die Huren alle so verschuldet sind, es gibt nie Streit oder Konkurrenz untereinander (was in der Praxis selten sein dürfte) und alle Kunden sind reich und generös. Wenn man diese Nachteile und auch die Tatsache ignoriert, dass es mit der vielen nackten Frauenhaut manchmal doch etwas ist wie Emanuelle Teil 29, dann ist es ein sehr geschickt gemachter Film, dessen subtile Kamera, Ausstattung und die guten Darsteller Spaß beim Gucken machen.
Beklemmend genug, um interessant zu sein. Das zwanghafte Gerubbel, das ImmerWeiterMachenMüssen - dieses Verhalten, welches auch von einem Spieler oder einem Drogensüchtigen kommen könnte, wird für meinen Geschmack gekonnt in Bilder umgesetzt. Nur leider klappt es nicht mit den Dialogen und auch nicht mit der Schwester. Was diese Figur soll, warum hier eine schwerstens neurotische Frau dem getriebenen Süchtling noch zusätzlich auf die Nüsse gehen muss - ich habe es nicht verstanden. Zumal diese Figur nun wirklich außerhalb jeder ökonomischen und sonstigen Realität steht; ein zusätzliches Bruder/Schwester Drama hätte es nicht gebraucht. Dafür aber machmal etwas weniger fragmentarische Dialoge und wesentlich mehr Sex. Trotzdem: Interessanter Film, guter Darsteller. Ich bewundere seit Rutger Hauer (Verhoeven Türkische Früchte) einfach Schauspieler, die für ihre Rolle richtig blank ziehen und sich rein hängen. Respekt!
Ich dachte schon, es gäbe keine guten Thriller mehr. David Cronenberg entwirft hier in mächtigen Bildern (allein das Restaurant, in dem viele Szenen spielen und die skurrilen Nebendarsteller sind schon den Film wert) eine Crime-Scene mit osteuropäischem Hintergrund. Die vier Hauptdarsteller beeindrucken in jeder Szene. Der Kampf in der Sauna hat in der Tat Referenzcharakter in seiner rohen Gewalttätigkeit und wenn Mortensen da nackt mit zitternden Arschbacken um sein Leben kämpft, dann drückte es uns ins Sofa. Armin Müller-Stahl reicht eine Augenbraue, um aus dem freundlichen Patriarchen den fiesen Gangsterboss und Vergewaltiger zu machen. Besser können Regie und Schauspieler eigentlich kaum noch werden - ein gigantisch guter Film, bei dem sich Dominik Graf mit seiner ebenfalls beeindruckenden Kurzserie Im Angesichts des Verbrechens sich sicherlich Einiges abgeschaut hat.
Einzige Panne: Das Drehbuch (anders als bei Graf) hat üble Glaubwürdigkeitslücken, das geht so einfach nicht: Eine schwangere Jungprosituierte wird nicht über 9 Monate Schwangerschaft eingesperrt und mit Drogen gefüttert - warum denn bitte? Der Onkel kann einfach nicht am Leben bleiben und viele Details der Handlung passen einfach nicht.
Und die Puffszene erscheint mir von der Inszenierung her aus dem Ruder zu laufen (alle saufen gleichzeitig und torkeln unglaubwürdig in der Gegend rum) bevor Cronenberg seine Darsteller dann mit dem überwachten Geschlechtsverkehr wieder präzise in den Griff bekommt. Ich war bleibend beeindruckt und muss jetzt ganz schnell mehr von Cronenberg sehen.
Es war zu erwarten: Besser als sehenswert kann auch diese Verfilmung des skandalumwitterten Romans meines Lieblingsautors nicht werden. Es ist wohl nicht möglich, den inneren Krampf, die Getriebenheit, die tiefe Enttäuschung und abgrundtiefe Depression des Humbert wirklich adäquat in Bilder umzusetzen. Immerhin ist die Romanvorlage ein einziger innerer Monolog in der Ich-Form - da versagen die Mittel des Films schon mal. Wie schon die "Zense" in Ihrem Kommentar bemerkt hat: Leute, lest das Buch! Es lohnt sich.
Adrian Lyne und seine drei Hauptdarsteller schlagen sich dennoch sehr gut. Der Film entwickelt seine eigene Bildsprache, ist ausreichend schwül und Jeremy Irons bringt den traurigen Liebhaber der Kindfrau ebenso glaubwürdig rüber wie Melanie Griffith die gruselig gedankenlose und geile Mutter der Lolita. Und die unglaublich treffsicher gecastete Dominique Swain hat nicht nur präzise das richtige Alter (man nimmt förmlich teil, wie sie im Verlauf der Dreharbeiten immer erwachsener und nuttiger und verderbter wird - dieses Casting hat mit Sicherheit einen Oscar verdient), sondern bringt auch die jugendliche Unbeschwertheit und Verführungslust der Kindfrau ebenso glaubwürdig rüber wie später das berechnende und nuttige Element dieser Figur. Leider versagt der Film zum Ende hin immer mehr (was zu erwarten ist, weil die Romanvorlage da eben ihre Zähne zeigt mit langen depressiven Monologen über die Schlechtigkeit der Liebesbeziehung und die Enttäuschung über die Lolita). Auch die Bilder wiederholen sich immer mehr - Weichzeichner, Nahaufnahmen - da kommt bei Lyne wieder der ehemalige Werbefilmer durch.
Und so wird der (letztendlich jugendfreie-) Film das Opfer der Vorlage (ein Roman praktisch ohne Dialoge) und in dem Bemühen, nicht zu drastisch zu werden. Sagen wir es doch mal so genau und kühl wie es Nabokov schon auf den ersten 20 Seiten seines Romans in wunderbarer Prosa tut: Der Mann rastet aus, als eine nymphenhafte 14jährige durch die Hose zuerst zufällig und dann absichtlich seine Erektion berührt und ist von da an (und das ist das zweite Thema des Romans, welches der Film nicht in den Griff bekommt) in einer Abwärtsspirale gefangen. Vielleicht hätten ein paar drastische, sogar schmutzige Szenen ohne Weichzeichner dem Film gut getan. Trotzdem: Absolut sehenswert und bitte lest das Buch...
Die Action ist eher schwach in dieser Verfilmung eines Comic. Hüpfende Autos, Ballerei und Explosionen habe ich schon so oft und fast immer besser gesehen. Was diesen insgesamt zu langen Film rettet, ist die hohe Dichte an stilistischen Zitaten, der manchmal unfreiwillig wirkende schwarze Humor und skurrile Splattereffekte. Travolta war selten so farblos und schwach wie hier.
Der Film vergeudet für die ziemlich gute (wahre) Geschichte die unbestreitbaren Talente von so großartigen Darstellern wie Hilary Swank, Adrien Brody, Christopher Walken und dem als geiler Kardinal perfekt den Bösewicht spielenden Jonathan Pryce. Ständig dudelt im Hintergrund belanglose Fahrstuhlmusik und die Erzählweise ist so einfallslos und schlicht, dass es dem Film jegliche Spannung und jeden Witz nimmt. Dem Film fehlt jedes Tempo. Dadurch wird die erste Hälfte unerträglich lang und bis zum Ende kommt nie so richtig Freude oder gar Spannung auf. Ich könnte hier zig Beispiele dafür bringen, wo Drehbuch und Regie von Charles Shyer komplett versagen. Dem Mann hätte ich als Studioboss jedenfalls für diese gigantische Verschwendung von Talent und Geld noch während der Produktion gefeuert. Zum Beispiel enthält der Film die mit Abstand einfallsloseste und am schlechtesten choreogafierte Fechtszene, die ich in einem derartigen Film je gesehen habe. Der Regisseur sollte zur Strafe je hundert Mal Fanfan der Husar und Snatch sehen um zu lernen, wie man so etwas besser macht.
Die wenigen Punkte gibt es unter anderem für die bildschön geschminkte und immer perfekt ausgeleuchtete Hilary Swank und die entzückenden Kostüme.
Extrem krawallig kommt diese Rom-Com mit dem vorhersehbar langweiligen Drehbuch daher. Der Hund pinkelt auf den Tisch und jedes Detail der vorhersehbaren Handlung ist Klischee. Nur zwei wirklich routinierte Hauptdarsteller, der süße Südstaatenakzent von McConaughey und die wunderschönen Außenaufnahmen von New York retten diesen Film noch in den Durchschnitt. Die entscheidende Frage ist in anderen Kommentaren schon gestellt worden : Warum tun die sich das an? Und auf diese Frage gibt die künstlich wirkende Handlung leider an keiner Stelle eine Antwort.
Diese moderne Rom.-Com hat ihre Momente, wenn der kontrollwütige Fitness-Trainer mit dem breiten britischen Akzent sinnfrei über das Leben sinniert. Aber leider hat Cobie Smulders außer ihrem interessanten Gesicht nicht viel zu bieten und die übrigen Rollen sind ziemlich schwach besetzt. Hörenswert sind die lang ausgespielten Auftritte des Elisabeth McQueen Trios.
Besser wird sie nicht, die dialogorientierte Komödie der 50er Jahre. Das blendende Charisma der beiden Darsteller. Der entspannte Erzählfluss. Durch die aus jeder Zeitgeschichte und aus jedem bekannten Umfeld heraus fallende Handlung schuf Houston hier einen bezaubernden Klassiker. So künstlich wie ein Boot im Studio und so heiß wie die entzückenden Grübchen der beiden sexiest People of the 50s.
Das Drehbuch von Carl Reiner sollte auf dem Lehrplan für jede/n angehende/n Drehbuchschreiber/in stehen wegen seiner familientauglichen, oft sehr anarchischen Komik, seiner sauber konstruierten Handlung und seiner vielen guten Einfälle. 1963 waren Autos das große Ding und im bürgerlichen Leben langsam so richtig angekommen. Daraus bezieht der Film reichlich Szenen und Gags, wie meine Vorrezensenten bereits belustigt und fasziniert bemerkt haben. Negativ ist zu vermerken, wie gnadenlos frauenfeindlich und antiemanzipatorisch die Handlung daher kommt. Da fehlen wirklich nur noch der Harem und die Handschellen. Aber selbst das sorgt aus heutiger Sicht für Schmunzeln und Heiterkeit. Es sind eben 50 Jahre seit dem Erscheinen des Films vergangen und der Abstand verklärt manchen Gag dieser Art ins Niedliche.
Dem Regisseur gelang es, die anstrengende Neigung von Doris Day zum Overacting in den Griff zu bekommen. Und James Garner ist selten so gut aussehend rüber gekommen wie hier. Im Vergleich zu vielen klassischen Komödien dieser Zeit wird diese nie nervig und besteht den Langzeittest mit Bravour. Trotz der Hausfrauenschändung sehenswert. Gutes Handwerk.
Ein gruseliger, beeindruckender, empathischer Film über pubertierende Monster. Der großartige Cast sorgt für Authentizität und der brutale Nihilismus der Kids für einen Schockeffekt nach dem anderen bei mir bürgerlichem Warmduscher. Wenn es Aufgabe von Kino ist in fremde Welten einzudringen und die Zuschauer daran teilhaben zu lassen. Wenn es Aufgabe von Kino ist, durch Überzeichnung von Figuren und Situationen Nachdenken auszulösen, dann ist dies hier jedenfalls bei mir gut gelungen und daher großes Kino. Aber auch, wie Jenny von T sehr richtig schreibt, grandioses Feel Bad Kino. Vor allem für Eltern, weshalb ich den Film zuerst überhaupt nicht leiden konnte.
Ein verbindendes Thema "Wut", das nach einer eleganten Einleitungsepisode in verschiedenen Varianten abgehandelt wird. Die leicht anarchische Zerstörungswut der Handlung ist ebenso erfrischend wie die originellen Kameraeinstellungen und beeindruckenden Natur- und Landschaftsaufnahmen. Auch die Darsteller, etwa der Sprengmeister und die frustrierte Braut haben Charisma und Klasse. Wenn etwa der Vater des Trunkenheitsfahrers mit dem smarten Staatsanwalt und dem fetten korrupten Familienanwalt verhandelt, dann ist das gutes Kammerspiel. Viele Szenen sind sehr physisch und die Kameraarbeit setzt das (etwa beim Tanz der verfeindeten Eheleute) beeindruckend gut in Bilder um.
Aber leider ist es nur ein Episodenfilm, der eben doch nicht den Tiefgang und die verwirrend schönen Bezüge von Robert Altmanns "Short Cuts" oder das feine Drehbuch von "LA Crash" hat. Dennoch: Guter Beitrag zum Thema, wir haben uns gut unterhalten. Sehenswert!
Echt verpeilte Liste. Auf Platz 1 gehört natürlich Gerd Fröbe, der spielt in jeder Hinsicht die Hauptrolle. Und weil James Bond eine britische Franchise ist, müssen die TOP 3 mindestens deutsche Schauspieler sein. Da wird es eng, denn die Qualität der Darsteller in dieser begehrten Rolle ist eigentlich überwiegend hoch. Curd Jürgens. Claus Maria Brandauer. Und Donald Pleasence gehört noch nicht einmal unter die ersten zehn. Wir bewerten ja nicht die Maske, oder?
Völlig distanzlose, durchgängig aus der Fan-Perspektive gemachte Doku über das Leben von Amy Winehouse. Sehenswert allein die privaten Video-Ausschnitte. Es wird hinreichend deutlich, dass Frau Winehouse ein heftiges Problem mit dem eigenen Vater (der wirklich nach Joseph Jackson einer der schlimmsten Musik-Zuhälter ist, den ich je im Film erleben durfte) und dem langjährigen Ehemann (was für Duschbeutel ist das denn?) hatte. Leider kommen die für Musikinteressierte interessanten Details (wie stark war der Einfluss der Plattenfirma auf die Musik der drogenkranken und orientierungslosen Goldelse, wie war die Arbeitsweise von Winehouse zu Zeiten, als sie noch nicht dauernd zugedröhnt war) komplett zu kurz ebenso wie die Musik selbst. Ein leider zu simpel gestrickter Film für dieses Thema.
Wer ein angemessenes Video zur Erinnerung an Winehouse sucht, findet das bereits bei YouTube unter den Clips mit ihrem letzten Duett mit Tony Bennett kurz vor ihrem Tod. Trauriger und gespenstischer (Bennett war ihr großes Idol, sozusagen der Vater, den sie nie hatte) wird es auch im Film nicht mehr. Das zeigt auch, wie der Film versagt. Die Künstlerin selbst spricht durch Ihre Musik (auch halb tot vor dem Mikro stehend) eigentlich noch genug für sich selbst.
Sehr sorgfältig inszenierter Edelwestern der späten 60er Jahre. Anhand der eher uninteressanten Geschichte vom Revolverhelden im Dienste des Gesetzes thematisiert der Film die Thematik des erdrückend übermächtigen Kapitals und des zerrissenen Helden. Garner wirkt manchmal leicht überfordert mit den dunklen Seiten seiner Rolle, ist zu sehr der Saubermann.
Der Film fällt gegenüber Peckinpahs Meisterwerk Pat Garret (das eine politisch gesehen ähnliche Thematik hat) deutlich ab und hat Längen im Erzählfluss. Trotzdem vor allem wegen der guten Schauspielerleistungen sehenswert.
Perfekt inszenierten Drama um ein pädagogisches Thema. Nach einem eher klischeehaften Beginn nimmt das Stück immer mehr Fahrt auf, überrascht mit absurden Slapstickeinlagen und sehr gut getroffenen Dialogen, nutzt geschickt die wenigen Locations einer modernen Schule und kommt bis zuletzt auf den Punkt. Die Leistungen der Schauspieler sind über jeden Zweifel erhaben. Wie Engelke pusht und ausrastet, auch mimisch blitzschnell die Seiten wechselt. Wie der Ostvater zwischen Lethargie und Pöbeleien wechselt um noch mal die Titten der Ostmutter (herrlich gespielt) zu sehen. Wir haben uns großartig unterhalten gefühlt.
Ist aber definitiv nichts für Menschen ohne Kinder, die noch nie auf einem Elternabend waren.
Oh ja. Donald Sutherland kann geheimnisvoll, kann gefährlich und kann leidenschaftlich. Das ist hier schön zu sehen. Die bedrückende Stimmung und die aus der besonderen Situation entstehende leidenschaftliche Liebesbeziehung fängt der Film mit beeindruckenden Landschaftsaufnahmen und einem glaubwürdigen Spiel der beiden Hauptdarsteller gut ein. Was in der Romanvorlage noch manchmal konstruiert wirkt (der Spion, den ich liebte) wird hier zu richtigem, gut fotografierten Kino. Und wenn dann noch die Chemie zwischen den Hauptdarstellern stimmt, hat der Film schon richtig Klasse. Thematische und filmische Ähnlichkeiten mit Peter Weirs "Der Einzige Zeuge" sind wohl nicht ganz zufällig.
Ist der öde. Belanglose Story, hölzerne Dialoge, viele Touristik Einstellungen und nur die dicke Lippe von Scarlett Johansson macht auch noch keinen Film.
Im Vergleich zu "Sommer vorm Balkon" oder "Halbe Treppe" ziemlich bemühtes Komödienfilmchen von Andreas Dreesen. Henry Hübchen finde ich seit "Alles Auf Zucker" nur noch anstrengend, die Charaktere sind sehr sterotyp angelegt und es kommt nie so richtig Leichtigkeit oder gar Komik auf. Echt nicht empfehlenswert.