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Alle Kommentare von angucker
Willkommen im Trash Kino der späten Neunzigerjahre. Ein Meteorit im XXL Format bedroht die Erde und muss mit militärischer Hilfe zerstört werden. Soweit so schlecht. Ice-T muss man mögen, aber den heimlichen Star dieses Films, die spätere Ehefrau von James Cameron, das frühere Modell Suzy Amis wird man(n) lieben. Ein hartes, fast männliches Gesicht mit schmalen Lippen, lebhaften Augen und ein unglaublich austrainierter Körper bewirken eine so erdrückende Präsenz dieser mir bisher völlig unbekannten Schauspielerin (sie spielte später auch in Titanic, dem Erfolgsfilm ihres Ehemannes), dass dagegen ähnliche Frauenfiguren wie Linda Hamilton oder Sigourney Weaver fast schon blass aussehen. Schade eigentlich, dass es bei Moviepilot von dieser interessanten und ziemlich unbekannten Schauspielerin noch nicht einmal ein Porträtfoto gibt. Wenn ich mir ihren Lebenslauf so anschaue hatte sie es vermutlich nicht nötig, ständig Filmrollen hinterher zu laufen, da sie als Modell vermutlich mehr verdient hat.
Ansonsten hat der vorhersagbare Film durchaus Längen. Ich finde aber offen gesagt Ice-T auch nicht schlecht (er hat den Film mitproduziert) und die Dialoge der farbigen Schauspieler und das Setting eines von religiösem Wahnsinn umwehten ehemaligen Elitesoldaten mit seinen schwarzen Kumpels machen den Film streckenweise sogar unterhaltend. Sehr negativ zu vermerken ist, dass alle Actionszenen so schlecht gespielt sind, dass es aussieht wie in der Schauspielschule geübt. Das kann man wirklich kaum angucken und deswegen gibt es nur für die charismatische und interessante Hauptdarstellerin 2 Punkte extra, die den Film vor dem Abgrund retten.
Gelungene und handwerklich (Schnitt, Anschlüsse, Kamera) gut gemachte Komödie, in der auch Arbeitswelt (faszinierende Aufnahmen aus einer Schuhfabrik), skurrile Typen (der dicke Vorarbeiter) und reichlich britischer Humor vorkommen. Zwar ist das Crossdressing als Thema nicht mehr wirklich witzig, aber die handwerklichen Aspekte, der großartige Hauptdarsteller und die originellen Bezüge zur Arbeitswelt machen den Film sehenswert. Leider verheddert sich das Drehbuch in der zweiten Hälfte in aufgebauschtem Drama, was dem Film viel von seiner entspannten Wirkung nimmt. Und die Schuhe (ja, auch die klassischen Budapester der "alten" Produktion, erst recht die Herrenstiefel) sind ein Traum.
Ordentlich gemachtes Netflix Original. Aber Kevin James hat etwa 30 Kilo Übergewicht, was seine schauspielerischen Fähigkeiten erheblich beeinträchtigt (die Mimik leidet, wenn die Augen unter den Fettmassen kaum noch zu erkennen sind). Das Drehbuch hat Tempo und Witz, die Action ist gut choreographiert und CIA, Internet Publishing sowie andere Verdächtige bekommen ihr Fett ab. Andy Garcia spielt glaubwürdig einen Revoluzzergeneral und die weibliche Hauptrolle hat viel Charme. Ich fühlte mich trotz der übersichtlichen Story gut unterhalten.
Immer läuft er weg, überwindet Grenzen und Grenzer, haut reihenweise qualifizerte Killerkollegen und Schläger einfach um. Eine Art Supermann mit Freiflugschein, die Schauplätze wechseln schneller als wir bis drei zählen können und die hektischen Schnitte und dramatischen Wackler der Kamera sollen offenbar die dünne Story etwas verdecken. Im großen Kino hätte ich bei diesem permanenten Gewackel vermutlich auf die Sitze gekotzt. Wenn da nicht einige interessante Kameraeinstellungen wären und gelungen gefilmte Kampfszenen und Autoverfolgungen würde es bei mir die goldene Zitrone geben. So ist es nur maniriert gefilmtes Herumgedaddel.
Auf Matt Damon konnte ich ja noch nie, aber der Erstling aus dieser Reihe gefällt mir auch bei der zweiten Sichtung noch ganz gut. Der Rhythmus wechselt geschickt zwischen ruhig und krachend, die Kampfszenen zum Beispiel in der Pariser Wohnung haben hohes Niveau. Franka Potente ist der originellste weibliche Sidekick in einem Actionfilm seit Emma Peel. Gute Musik, schöne Außenaufnahmen, nur die krassen Löcher in der Handlung verhindern bei mir bessere Noten. Und bitte wo war Walton Goggins?
Geht so. Damian Lewis ist ein echter Anti-Schauspieler, der immer nur ein möglichst verkniffenes Gesicht vorzeigen muss und der übrige Cast ist auch nicht viel besser. Die Serie wird nach dem Ausscheiden von Lewis ab der vierten Staffel deutlich besser, wozu auch die beeindruckenden Schauplätze im nahen Osten und die erschreckend aktuellen Themen beitragen. Am Ende der vierten Staffel kommt dann noch Nina Hoss dazu und in der fünften Staffel die sorgfältig gewählten Berliner Locations. Das machte streckenweise richtig Spaß. Nur leider ist die Handlung über weite Strecken total konstruiert und zutiefst unlogisch. Wozu auch gehört, dass die interessante Figur des Peter Quinn, beeindruckend gespielt von Rupert Friend, andauernd sterben muss, was immer mehr zu einem öden Running Gag verkommt. Nach der fünften Staffel ist für mich jedenfalls Schluss mit der aufgesetzten Nervosität von Claire Dames.
Durchaus sehenswert und streckenweise richtig witzig. Natürlich gibt es hier schwule Klischees zu bewundern und sicherlich hat der Film in der zweiten Hälfte deutliche Längen. Trotzdem habe ich mich mal wieder über die großartige Schauspielkunst von Aylin Tezel gefreut, deren Mimik so schnell wechselt wie das Licht am Sommerhimmel mit Wolken und die in jeder Szene einfach das Richtige tut. Auch die Nebenrollen gut besetzt, vom derben Taxifahrer bis zu der Kundschaft des kiezigen "Bel Hair" Friseurladens in Neukölln. Und zu lachen gibt es auch. Wer es politisch korrekter möchte, darf sich an den Redaktionssitzungen des schwulen Magazins (Siegessäule lässt grüßen) erfreuen, das mit seiner letzten Schlagzeile das zunehmend klischeebehaftete Drehbuch wieder in die Spur bringt.
Echt negativ zu bemerken: Die Außenaufnahmen und die Locations sind unterirdisch schlecht. Da wird (offensichtlich um den Etat angemessen zu verbraten) wild gesprungen von menschenleeren Straßen quer durch die touristisch angesagten Ecken von Berlin und zwar so sinnleer und konfus, dass einige Szenen in Charlottenburg beginnen und unvermittelt in Mitte enden. Für Statisten war dann wieder kein Geld da, so dass die Außenaufnahmen in digital nachbearbeiteten menschenleeren Straßen kreuz und quer durch Berlin spielen - überflüssig und unterirdisch. Einmal Nürnberger Straße und Neukölln hätte eigentlich gereicht und den Etat geschont.
Was der Verfasser hier zur Meinungsfreiheit sagt, ist nach deutschem oder europäischem Rechtsverständnis grober Unfug. Jede, aber auch wirklich jede einzelne der in dem Artikel zitierten "Attribute", die da in Form einer internetöffentlichen Sudelei dem Schauspieler (und Menschen!) James Woods zugeschrieben werden, stellt eine Beleidigung und/oder Verleumdung dar und wäre zum Glück nach deutschem Presserecht und Strafrecht verboten. Und wer das wie der Autor des Artikels mit "Meinungsfreiheit" herabwürdigen oder entschuldigen möchte, reiht sich ein in die große Gruppe der nach unserer Rechtsordnung zum Glück geächteten Trolle, die da meinen, man könne im Internet jeden hetzerischen und beleidigenden Mist verbreiten. Dem ist zum Glück nicht so und wem das nicht passt, der kann ja "in den Westen gehen" und in den USA mit ihrer etwas seltsamen Vorstellung von Meinungsfreiheit sein Glück versuchen.
Eine süße kleine Pummelfee (Emilia Clarke) und ein schlecht geschminkter (Lippenstift!) Frührentner aus der Steiermark holpern durch einen wirren Plot mit vielen fliegenden Lastwagen und Prügeleien aller Art. Selten so gelangweilt. Der ganze visuelle Zauber, das geschickte Spiel mit Zeit- und Bedeutungsebenen aus den Teilen 1 und 2 verkommt hier zu einer marketinggesteuerten Krücke. Die endlosen CGI-Sequenzen können nicht darüber hinweg täuschen, dass keiner der Beteiligten noch Lust auf diesen Kram hat. Schwarzenegger kaut müde seine Dialoge herunter, die Witze sind lahm, die skurrilen Familienbindungen mühsam konstruiert und nie hat der Film irgend einen Rhythmus. Stattdessen werden die Neuerungen der Computergrafik vorgeführt, wenn sich Mensch-Roboter in schwarzen Staub auflösen. Wären da nicht ab und zu lustige kleine Spielereien mit den familiären Beziehungen (die aber im Drehbuch aber auch irgendwie lustlos angelegt sind), dann wäre es nicht zum Aushalten gewesen.
Visuell ansprechender Remix aus Ohne Limit, Anhalter durch die Galaxis, Kill Bill, Terminator und ähnlichen Genrekrachern. Großartige Carstunts, witzige Animationen und Scarlett Johansson hat ziemlich viele Pickel und abgekaute Fingernägel, was gut zu ihrer Rolle passt. Mir nicht originell genug für höchste Punkte, insgesamt sind diese Superdrogen nicht überzeugend genug für einen ganzen Film. Eher was für die Generation der selbst optimierenden Narzisten. Und für Fans von Amphetaminen.
Ein dicht und stimmungsvoll inszeniertes Südstaatendrama mit zwei grandiosen Hauptdarstellern, guter Kamera (die Wechsel von großer Perspektive zu Nahaufnahmen, Außenaufnahmen) und bis in die letzte Nebenrolle gut besetztem Cast. Poitier hätte kurz nach der formellen Aufhebung der Rassentrennung in den USA den Oscar für seine ebenso sparsame wie fiebrige Darstellung des emanzipierten Großstadt Cops genauso verdient gehabt wie Rod Steiger. Die Inszenierung verlässt sich vollständig auf das lakonische Drehbuch und die guten Schauspielerleistungen, weshalb der Film aus heutiger Sicht manchmal etwas hölzern wirkt. Toller Soundtrack von Quincy Jones mit dem gleichnamigen Titelsong gesungen von Ray Charles. Und auf dem Armaturenbrett des Sheriffs steht ein Dildo in Jesusgestalt. Was nur eines der vielen skurrilen und witzigen Details der gekonnten Regie von Norman Jewison ist.
Kein wirklich außergewöhnlicher Film, da die Story in ihrer schematischen Anlage (das böse böse Mädchen und der brummelige, gutmütige ältere Mann) besser in die fundamentalchristliche Abendschule gepasst hätte. Einschließlich der extrem gekünstelten Versuche im letzten Drittel, der Handlung noch Leben einzuhauchen. Die durchweg guten Leistungen der Schauspieler kommen nicht zur Geltung, da sie immer hektisch im Korsett einer sehr straffen, bis auf das letzte Detail ("jetzt musst Du die Stirn runzeln und danach die Augen zum Himmel drehen") durchgeplanten Inszenierung gefangen sind. So versickern viele der bemerkenswerten Nebenrollen (wie etwa der Filmproduzent und Busengrapscher mit seinen immer neuen Filmsternchen, der Feinschmecker mit seinem Wunsch nach einem Radischen mit Butter) einfach dadurch, dass der Film insgesamt sehr statisch voran schreitet und keine belebenden Tempowechsel hat.
Dafür gibt es wunderbare und authentische Aufnahmen aus dem Paris der 50er Jahre, der Arbeitswelt in einem Restaurant, den Markthallen und zuletzt auch noch einige witzige Außenaufnahmen. Und einen Jean Gabin, der seine schlichte Rolle wirklich gut spielt.
Länger als eine halbe Stunde nicht zu ertragen. Klischeeüberladener, komplett vorhersagbarer und durchschnittlicher Historienschinken, in dem die übermäßig auffällig geschminkten Schauspieler zu der grauenhaften Musik von Hans Zimmer ihre Texte aufsagen. Nur Richard Harris in der Badewanne mit weißlichem Fischbauch Hasstiraden absondernd konnte kurz meine Aufmerksamkeit erregen. Leider starb seine Rolle dann.
Ein moralinsaurer Coming Of Age Film, dessen Hauptdarstellerin aussieht wie 25 Jahre auf Schülerin getrimmt und die auch sonst nicht viel mehr tut, als ihre Kostüme spazieren zu führen. Peter Sarsgaard bei weitem nicht zwielichtig genug für seine Rolle. Über die 1:47 h gerettet haben dieses langweilge Machwerk für mich die Nebendarsteller, von denen einer besser ist als der andere: Alfred Molina hat es nicht schwer, seinen kleinbürgerlichen Vater überzeugend rüber zu bringen. Dominic Cooper mit seinen schweren Tränensäcken und seinem schweißigen Gesicht mimt den Playboy und Kleingangster völlig überzeugend. Und wie Rosamunde Pike als blonde (!) Gangsterbraut Helen immer wieder guckt, wenn sie, die liebenswerte Freundin der Heldin, nichts versteht - zum Kugeln! Und Olivia Williams als besorgte Lehrerin verkörpert mit ihrer wie zwischen Buchdeckeln verwelkten Schönheit diese Rolle so perfekt, wie es nur geht. Über jede der genannten Nebenrollen hätte sich ein Film gelohnt, aber so? Langeweile mit vorhersehbarem Ende.
Miss Daisy sitzt mit Demenz und Stirnglatze in ihrem Stuhl im Pflegeheim und hat Besuch von ihrem früheren Chauffeur. "Sie haben Ihren Thanksgiving-Kuchen nicht gegessen" sagt er, weil sie offensichtlich den Kuchen nicht mehr allein in den Mund bekommt. Und gibt ihr eine Gabel voll. Sie schluckt und guckt ihn an mit so viel Dankbarkeit und Zutrauen, wie es nur hohes Alter und lange Vertrautheit zu einem guten Freund können (1:39.24 in meiner deutschen Fassung).
Die langsame Entwicklung dieser in jeder Hinsicht schwierigen Beziehung wird in aller Ruhe erzählt. In gemächliichen Einstellungen, langsam und fast betulich wird gezankt und gestritten und sich angefreundet. Wie das so ist im heißen Süden der USA, wo schon die Hitze jede schnelle Bewegung unerträglich macht. Kaum ein anderer Film schildert das Altern mit all seinen Problemen so entspannt, heiter und mit so viel philosophischer Gelassenheit. Und zwingt den Zuschauer dermaßen, auf Details zu achten. Wenn Miss Daisy zur Synagoge gefahren werden soll, die aber gerade wegen eines Bombenattentats geschlossen ist. Was sie mit geradezu kindischem Ärger allein über die Störung ihres eigenen Rituals quittiert. Nur um in einer kurzen Millisekunde auf einmal durchblicken zu lassen, dass ihr farbiger Chauffeur und sie selbst eben auf unterschiedliche Weise (Afroamerikaner hier, Jüdin da) Außenseiter in einer recht feindeseligen Gesellschaft sind.
Ja, dieser Film hat Längen im ersten Drittel. Er gewinn jedoch mit zunehmender Dauer an Wucht und Eleganz in der Inszenierung, woran die herausragenden Leistungen der beiden Hauptdarsteller einen großen Anteil haben. Und Dan Aykroyd, den ich bisher nur als albernen Blues Brother und Geisterjäger auf dem Zettel hatte, spielt seine Nebenrolle des geschäftstüchtigen und liebenden Sohnes mit atemberaubender Eindringlichkeit. Wie er (ganz typisch bei schwierigen Verwandschaftsbesuchen - mache ich auch) in Gegenwart seiner Mutter immer die Schultern nach vorn fallen lässt, um sich zum kleinen Sohn zu machen. Wie er andererseits außerhalb der familiären Umgebung zum souveränen und umsichtigen Geschäftsmann mutiert, der vorausschauend und planvoll alles tut, um seiner schwierigen verwitweten Mutter das Leben so einfach und menschenwürdig wie möglich zu machen. Dan Akroyd war für diese Nebenrolle für einen Oscar nominiert und es ist eine Schande, dass er ihn nicht bekommen hat.
Schauspielerkino mit Südstaatenflair vom Feinsten, aber nur für Erwachsene (ich würde sagen über 40) so richtig interessant.
Solider Agententhriller nach einer wahren Begebenheit mit Bryan Cranston und John Goodman, die so richtig gut spielen. Erzeugt gute Spannung und konterkariert die mit viel Atmo aufgenommenen Szenen aus dem totalitär-fundamentalistischen Iran der 80er mit der abgefuckten und sarkastischen Welt von Hollywood. Begrenzt wird die Wirkung des Films durch die doch sehr eingeschränkten schauspielerischen Qualitäten von Ben Affleck in der Hauptrolle, der eigentlich (unterstützt durch umfangreiche Gesichtsbehaarung) alles tut, um keinerlei Regung zu zeigen - ein wirklich völlig untalentierter Schauspieler, der lieber nur Regie führen sollte. Jede/r der anderen DarstellerInnen zeigt hier eigentlich, wie es besser geht. Außerdem fehlt mir ein Twist, eine ungewöhnliche Wendung, irgend eine Abwechslung vom pseudo-dokumentarischen Erzählfluss.
Dennoch sehenswert. Die ordentliche Regie von Affleck steuert auf ein super-spannendes Finale hin (und vertrödelt das anschließend wieder mit einigen entbehrlichen Szenen zum weiteren Verlauf).
Eine Empfehlung der RoboMaus, die ich nicht bereut habe: In allen Teilen handwerklich gut gelungenes FeelGood-Movie mit authentischem Südstaatenflair. Wundervolle Landschaftsaufnahmen und spezielles BBQ inbegriffen (ja, das BBQ spielt im Süden wirklich eine ganz wichtige auch soziale Rolle). Mary-Louise Parker (von der ich durch Weeds ein Fan geworden bin) noch als ganz junge Frau so psycho und beängstigend gut wie in allen ihren großen und kleinen Rollen. Mary Stuart Masterson und Kathy Bates verkörpern ihre etwas schematisch angelegten Rollen mit so viel Charme und auf unterschiedliche Weise so beeindruckender physischer Performance - es ist die reine Freude. Leider nur ist mir die Story viel zu lang und auch zu rührselig geraten, so dass es für die ansonsten fälligen Höchstnoten bei mir nicht reicht. Für meine Begriffe eher ein Frauenfilm, was mich ebenso wie immer wieder gestreuten philosophischen Allgemeinplätze nicht so angesprochen hat.
Ein Tipp: Wer der englischen Sprache gut mächtig ist, sollte den im O-Ton schauen. Der breite (für mich nur schwer verständliche-) Südstaatensingsang gibt den Dialogen erst die volle Wucht und macht die Handlung viel authentischer.
Was schreibe ich über meine liebste Komödie von meinem liebsten Regisseur? Die ich (frisch zurück vom Mississippi und aus Holly Springs) jetzt zum Xten Male gesehen und mich wieder nur gefreut habe?
Robert Altmann entwirft hier eine Pastorale auf dem Land. Jeder kennt jeden seit Jahren und jeder hat ein Geheimnis und schmutzige Wäsche. Einer der charmantesten Filme über den Süden der USA und das ländliche Leben im Allgemeinen. Der anders als zu viele Komödien immer komplett entspannt bleibt.
[SPOILER]Glenn Close versucht, einen Selbstmord der alten Cookie wie Mord aussehen zu lassen. Charles S. Dutton spielt den zu Unrecht verdächtigten Freund der verstorbenen Oma so bärig, versoffen, liebevoll und entspannt, dass eigentlich jeder Verdacht von vorn herein lächerlich zu sein scheint. Liv Tyler kommt als chaotische, nach Catfish (Wels) stinkende Sexbombe zurück in ihre Heimatstadt, alle sitzen zusammen im Gefängnis, spielen Scrabble und die Jüngeren haben Sex. Durch die Kulissen schleicht Lyle Lovett, einer der eindrucksvollsten Nebendarsteller überhaupt als lüsterner Manny, der immer der schönen Liv Tyler an die Wäsche will.[/SPOILER]
Und jeder hat mit jedem etwas zu tun. Aber die Pointe will ich hier nicht verraten, das wäre unfair.
Die Schauspieler dürfen übertreiben, was einigen Szenen sehr gut tut. Der Film ist (wie oft bei Altman) voll von kleinen (auch visuellen-) Gags - was beispielsweise das Absperrband der örtlichen Polizei im Film für Anwendungen und Bedeutungen bekommt. Die Schauspieler bekommen ausreichend Zeit für Ihre Szenen (was das gemächliche Tempo des Films bestimmt). Die Abfolge der Szenen, die gekonnten Schnitte, die wunderbar archaisch-bluesige Musik von David Steward (ja, das ist der von den Eurythmics), der immer nur wenige Töne auf der Gitarre beisteuert und eindrucksvolle Bilder in warmen Farben. Ein unauffälliger und schöner Film, bei dem der Zuschauer auch beim zweiten und dritten Sehen noch Neues entdecken kann. Und außerdem geeignet für alle Altersstufen.
Ein dermaßen unterirdischer Film, wie ich ihn lange nicht mehr gesehen habe. Die mit Verlaub ebenso krawallige wie fette Melissa McCarthy grimassiert sich durch jedes dämliche frauenfeindliche Klischee, das man sich überhaupt nur ausdenken kann. Einschließlich Vagina-Verengung und seltsamer Apparate zum Zähnebleichen - wir wissen ja: Frauen sind brutal, blöd, fett, eitel und haben eine künstlich verengte Vagina. Der absolute Tiefpunkt des Films ist dann der in Zeitlupe inszenierte gewalttätige Zickenkrieg zweier Mädchentruppen einschließlich Treten und Haarereißen. Kennt man ja: Nimm 20 Frauen und sie werden sich gegenseitig kreischend die Haare ausreißen. Wie sich Kristen Bell (die dem ganzen Ding wenigstens noch etwas Normalität mitgibt) für so einen Mist hergeben konnte, ist mir ein Rätsel. Selbst für Freunde geschmacklosen Humors nicht zu ertragen.
Frisch zurück vom Mississippi musste natürlich dieser Film für eine Zweitsichtung dran glauben. Beeindruckend! Abgesehen von dem überraschenden Wiedersehen mit Frances McDormand als zweifelnde Provinzfriseurin gibt es dichte Action, treffende Sprüche zum Zustand der Rassentrennung im Herz des Südens und vor allem bei Gene Hackman und Willem Dafoe große Schauspielkunst. Der nach einer wahren Begebenheit erzählte Film (dies war der Auslöser für gesetzliche Gleichstellung der Afroamerikaner Ende der 60er) bleibt immer spannend, transportiert sein Thema ohne erhobenen Zeigefinger und ist für eine Höchstwertung nur etwas zu plakativ. So sieht man beispielsweise insgesamt mindestens 20 Minuten brennende Kirchen und Gebäude - das hätte man auch weniger vordergründig inszenieren können.
Jene Studiobosse, die einem weitgehend unbekannten Regieneuling nach diesem Erstlingswerk riesige Filmbudgets auch für Blade Runner anvertrauten, haben es gesehen. Ein Meisterwerk der Filmkunst. Eine betörende Folge von berauschend schönen, bewegten Bildern, die auf mich wie eine Droge wirkte, wie ein Rundgang durch die Sammlung eines sehr guten Museums mit den alten Meistern. Aber mit bewegten Bildern.
Wie Scott hier grandiose Außenaufnahmen sammelt. Die unwirklich schönen Strahlen einer kalten Herbstsonne durch eine düstere Wolkendecke. Vor dem Hintergrund einer überschwemmten Flussbiegung stehen die verzankten Offiziere und nehmen wieder einmal vorläufig Abschied vom Leben. In einer Einstellung, die in ihrer ungewöhnlichen Weite, mit diesem überirdischen Licht auch dem letzten Idioten im Kinosaal klar macht, wie groß und schön die Welt ist, aus der sich die beiden Streithanseln mal wieder durch Stechen, Schlagen oder Schießerei verabschieden wollen. Hat Scott für diese Aufnahme die Wolken verschoben, den Fluss überschwemmt und die Sonne bestellt? Nein. Er hat nur seinen Job gemacht, Location ausgesucht, richtige Jahreszeit und Tageszeit bestimmt, auf eine Überschwemmung gewartet oder eine solche gesucht, den Filmtross zum richtigen Zeitpunkt auf ca. 600 Meter Höhe an einen unwegsamen Berghang gebracht, die Szene gestartet, als die Sonne durch die Wolken brach und das dann für die staunende Nachwelt perfekt gefilmt. Ganz großes Kino und einfach atemberaubend. Dagegen verblasst der thematisch und vom Genre ähnliche Barry Lyndon von Kubrick zu einer manieristischen bemühten Fingerübung.
Ein anderes Beispiel: Der kühle und hinkende Carradine macht seiner charmanten Provinzlady einen Antrag. Und tut sich schwer damit, weil sie ihn verspottet. Beide stehen dabei mit ihren riesigen Pferden an der Hand im aufsteigenden Nebel im Schlamm und während sich der coole Offizier langsam wie im Kampf vorwagt, fängt sein unruhiges Pferd an, ihn zu beißen und knutscht und kabbelt danach in höchster Erregung mit dem Pferd der Frau, während Carradine für seinen Heiratsantrag auf die Knie geht und mit der rechten Hand dabei immer wieder mit seinem erregten Pferd kämpft. Tierdressur? Zufall? Es passt jedenfalls. Wie der ganze Rest. Film ist eben bunter und dichter als das Leben und Ridley Scott bringt das in mein Wohnzimmer.
Die ehelichen Auseinandersetzungen von Brad und Angelina sind ja derzeit aktuell, weshalb wir den beim Bügeln gesehen haben. Der unterhaltsame Plot wird von den beiden entspannt wirkenden Hauptdarstellern witzig verkörpert. Beide sind für meinen Geschmack zwar als Schauspieler ziemlich überschätzt und sie verlässt sich sehr auf Gesicht und dicke Lippe während sein Schauspiel mittlerweile häufig aus Schulterrollen und extravaganten Sonnenbrillen besteht. Trotzdem funktioniert der Film gut auch dank der sauber getimten Tempowechsel (die Fahrstuhlfahrten in der letzten Schießerei als Beispiel), der effektsicheren Regie und auch die abwechslungsreiche Filmmusik wusste zu gefallen. Spaßig auch Vince Vaughn in der Nebenrolle als kaltschweißiger notgeiler Killerkollege mit Mutterkomplex.
Au weia, das war offensichtlich der zweite Kommi zu einem zum zweiten Mal gesehenen Film. Aber ich lasse das mal so stehen, es fällt mir ja immer wieder etwas Neues auf.
Ich habe eine amerikanische Fassung im Flieger gesehen. Ein durch und durch vorhersehbarer, langweiliger Film. Verwirrter und vom richtigen Leben abgeschnittener King (mit einem gut gespielten Hofstaat) trifft auf verunsicherten und geltungsbedürftigen Nixon (auch mit Hofstaat). Der Anlass ist ebenso banal wie die Dialoge. Kevin Spacey spielt den Richard Nixon mit vorgebeugten Schultern, schlurfendem Gang und trifft doch nie den mir aus vielen Fernsehaufnahmen bekannten kaltschweißigen, gehemmt-aggressiven Nixon. Michael Shannon hat es dem gegenüber leicht: Die albernen Marotten und Gesten der öffentlichen Person Elvis Presley sind so ikonisch, das vermutlich jeder Fan eine halbwegs brauchbare Imitation abgeben könnte. Sehenswert allein die liebevoll gemachten Dekorationen, Kostüme und Interieurs. Wozu man überhaupt so einen Film macht, ist mir ein Rätsel.
Gerade in den USA gesehen. Sehr solider, in allen Teilen handwerklich gut gemachter Film mit einem überragenden Hauptdarsteller. Bis in die kleinste Nebenrolle (Melissa Leo als mütterliche Journalistin, Timothy Olyphant als buchstäblich schmieriger CIA Mann) gut besetzt. Sogar Nicolas Cage spielt den resignierten Wissenschaftler zurückhaltend und typgerecht. Schnitt, Musik - alles bestes Handwerk. Beeindruckend wie Stone es schafft, auch das unvermeidliche Computerzeugs in plausible Bilder umzusetzen und klug, die Rolle der Freundin Snowdens mit einer gänzlich unbekannten, sehr alltäglich wirkenden Schauspielerin zu besetzen. Wir waren in den USA fast allein im Kino. Dort ist das offenbar ein Film für nicht patriotische Minderheiten.
Disziplinen des Jahres 2016 (nicht olympisch): Supermannschleudern, BatmanDurchdieWandwerfen, Waschbecken rausreißen und auf den Kopf schlagen, Menschen durch die Wand prügeln, durch die Wand springen, in die Stratosphäre springen (mit oder ohne Atomrakete). Militärische Übung des Jahres 2016: Monster nuken in der Erdumlaufbahn, weil wir von Fallout ja noch nie gehört haben
Wie der Titel erwarten lässt ein unterirdisches Machwerk , das zum Glück überwiegend im Halbdunkel spielt, um Geld bei den teuren Animationen, aus denen der Film zu 90 % besteht, zu sparen. Ben Affleck als Batman ist zu alt für die Rolle und guckt die ganze Zeit wie ein depressiver Banker, der länger keinen Sport mehr gemacht hat. Sein Gegenspieler sieht im Gesicht aus wie ein Farmerjunge aus dem Mittelwesten, der knapp die Higjschool geschafft hat. Einen Journalisten zu verkörpern braucht es mehr als eine Hornbrille. Die hrntote Story habe ich im Flieger vermutlich nur wegen meiner nur durchschnittlichen Englischkenntnisse wenig mehr mitbekommen als die immer wieder gestellte Sinnfrage, ob Superman ein geeigneter Ersatz für Gott ist. Ist er nicht. Setzen!
Zwei Punkte für Amy Adams und Jeremy Irons, die zwischendurch immer mal wieder zeigen, wie ein guter Schauspieler fast jede Nebenrolle zu einem kleinen Erlebnis für die Zuschauer machen kann.