armknoli - Kommentare

Alle Kommentare von armknoli

  • 7

    In „Los Versos del Olvido“ folgen wir einem Wärter eines Leichenschauhauses, der sich für die würdevolle Beerdigung einer unbekannten Toten einsetzt. Das ist nicht nur aufgrund fehlender Kontexte und Namen etwas unnahbar, auch die vielen nicht zu Ende erzählten Geschichten und die Neigung zum Surrealen verhindern eine zu starke emotionale Bindung. Zu Herzen geht das ungewöhnliche Drama aber durchaus, verzaubert und rührt mit seinem Plädoyer, die Erinnerung und Vergangenheit hochzuhalten.

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    • 4

      Das Szenario ist absurd, spielt aber ebenso wie der Anlass der Reise oder die Probleme der verheirateten Protagonisten keine wirkliche Rolle. Wenn in „The Domestics“ ein Ehepaar durch ein mörderisches Endzeitamerika reist und auf groteske Gangs stößt, dann ist das mal brutal, dann wieder dramatisch, oft auch unfreiwillig komisch. In Ansätzen ist das unterhaltsam, letzten Endes aber einfach zu konzeptlos, um etwas damit zu erreichen.

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      • 8
        über Zama

        Und wenn er nicht gestorben ist, so wartet er noch heute: „Zama“ erzählt die Geschichte eines Offiziers im Dienst der spanischen Kröne, der jahrelang vergeblich auf eine Versetzung wartet. Das erfordert viel Geduld, passieren tut hier nicht viel. Wer die aufbringt und etwas genauer hinschaut und hinhört, wird aber mit betörenden Aufnahmen und vielen Details belohnt, die von komisch bis surreal reichen.

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        • 7

          Ob jetzt Bilder, Musik oder auch Handlung, "Kundo – Pakt der Gesetzlosen" macht nichts, was man nicht schon bei der Konkurrenz Dutzende Male gesehen hat. Doch das Ergebnis ist stimmig, der koreanische Historienfilm vereint geschickt westliche wie fernöstliche Einflüsse.

          • 7

            Ein Mann, eine Frau, ein altes Radio, das die Vergangenheit wiederaufleben lässt – „The Man with the Magic Box“ ist die Geschichte einer klassischen Romanze in einem futuristischen Science-Fiction-Gewand. Das hat nicht die Effekte der Konkurrenz zu bieten, hält sich auch bei der Handlung eher zurück. Und doch ist diese ungewöhnliche Genremischung atmosphärisch, zeigt wie auch mit minimalen Mitteln eine sehenswerte Zukunftsvision entsteht.

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            • Nie wieder Drogen! „Recovery Boys“ zeigt anhand von vier Betroffenen, die als Teil eines Entzugsprogrammes auf einer Farm arbeiten, wie individuell das Schicksal von Süchtigen sein kann, aber auch wie schwierig es ist, wieder zurück ins Leben zu finden. Dabei begegnet die Dokumentation dem Thema mit Einfühlungsvermögen, ohne dabei etwas beschönigen zu wollen.

              • 5

                Wenn Monsterhorden Urlaub machen: „Hotel Transsilvanien 3“ tauscht zwar den Schauplatz aus, hält sich ansonsten aber eng an das, was die beiden Vorgänger erfolgreich gemacht hat. Das ist verständlich, wird der jungen Zielgruppe auch sicher reichen. Schade ist es aber trotzdem, dass die verrückte Truppe aus Vampiren, Werwölfen und sonstigen Wesen nur so wenig Verrücktes machen darf, der Animationsfilm aufgrund des mangelnden Risikowillens und der eintönigen Szenerie eher langweiliger Massentourismus statt aufregendes Abenteuer ist.

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                • 5

                  Der Überlebenskampf einer Gruppe Jugendlicher gegen mysteriöse Außerirdische steckt so voller Klischees und bekannter Mechanismen, dass man ihn im Anschluss gleich wieder vergisst. Das ist oft effektiv und zum Schluss sogar verstörend, ansonsten ist „Extraterrestrial“ aber komplett austauschbar.

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                  • 6

                    Auch wenn man bei einer Stephen-King-Adaption durch David Cronenberg es erwarten könnte, „Dead Zone“ ist kein reiner Horrorfilm. Vielmehr zeigt die Geschichte um einen recht glatten Normalbürger, der plötzlich übersinnliche Kräfte hat, eine andere Seite des Schockeraltmeisters. Zwischenzeitlich baut der episodenhafte Film etwas ab, gefällt aber durch einen überzeugenden Christopher Walken und eine ambivalente Nachdenklichkeit.

                    • 7

                      In den 1950ern und 60ern stieg die deutsche Sängerin Nico zur Ikone auf. Das Biopic „Nico, 1988“ ignoriert diese Zeit jedoch und konzentriert sich stattdessen auf die letzten Jahre der Künstlerin. Das ist arm an Informationen, insgesamt auch etwas unnahbar. Aber es ist eben auch ein sehenswertes Stimmungsbild und Psychogramm einer außergewöhnlichen Frau, der hier auf intensive Weise nachgespürt wird.

                      • 6

                        „Ant-Man and the Wasp“ nimmt das, was schon den ersten Teil auszeichnete, und ergänzt das Ensemble um weitere interessante Figuren. Das klingt gut, macht sicherlich auch Spaß, ist am Ende aber doch irgendwie enttäuschend. Durch die Vielzahl an herumwuselnden Charakteren bleibt für die Geschichte kein Platz mehr, eine Menge hier ist seltsam irrelevant. Und auch bei den Witzen hat sich – allem Charme der Figuren zum Trotz – ein bisschen schnell Gewöhnung eingestellt.

                        • 7

                          Ein Jäger in der Einöde eines spanischen Bergwaldes will Ende des 19. Jahrhunderts endlich eine Frau an seiner Seite haben, das verspricht eigentlich jede Menge Romantik. In „Die Haut des Wolfes“ ist davon aber nur wenig zu spüren. Tatsächlich zeichnet sich das sehr raue spanische Drama durch die grobe, auf faszinierende Weise abstoßende Art des Protagonisten aus, welche zusammen mit den erdigen Naturaufnahmen den Film sehenswert machen, auch wenn so gut wie nicht gehandelt oder gesprochen wird.

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                          • 6

                            Temporeich und mit viel Sinn fürs Groteske ist „My Big Night“ eine satirische Abrechnung mit dem auf falschen Schein bedachten Showgeschäft. Das ist unterhaltsam und teils überwältigend anzusehen, am Ende dann aber doch eher harmlos und abwechlungsarm.

                            • 7
                              über Schwein

                              Ein Serienmörder treibt in der iranischen Filmszene sein Unwesen, während ein Regisseur sich dabei übergangen fühlt – in „Pig“ geht es gleichermaßen brutal und komisch zu. Das ist gerade auch wegen der selbstverliebten und zugleich unsicheren Hauptfigur unterhaltsam, auch wenn dem skurrilen bis surrealen Mix der unterschiedlichsten Themen zwischendurch die Richtung fehlt.

                              • 6
                                über Ice Age

                                Der erste Ausflug etablierte die eiszeitliche Rasselbande als durchaus witzigen Neuzugang in der großen Animationsmenagerie. Optisch ist das Ganze aber schwer in die Jahre gekommen, einigen schön kuriosen Einfällen steht ein plattgetrampelter Handlungspfad und recht simpler Slapstick gegenüber.

                                • 5

                                  „Ice Age 2“ versucht zwar durch neue Figuren und kleinere Änderungen das bewährte Rezept aufzufrischen, bietet aber letztendlich nicht mehr als altbackenen Slapstick und eine veraltete Optik, die zehn Jahre später keinen wirklichen Spaß mehr macht.

                                  • 6

                                    Mehr Action, weniger Interaktion – „Ice Age 3 – Die Dinosaurier sind los“ hält sich prinzipiell eng an das Erfolgsrezept der Vorgänger, setzt aber auch eigene Akzente und überzeugt dabei neben den Figuren auch durch die deutlich abwechslunsgreichere Optik.

                                    • 6

                                      Die Skepsis war im Vorfeld von „Sicario 2“ beträchtlich gewesen – zurecht, wie sich jetzt herausstellt. Das größte Problem ist dabei gar nicht, dass Regisseur und Hauptfigur ausgetauscht wurden. Vielmehr ist es die unsinnige, mit der Zeit sogar lächerliche Geschichte sowie eine ärgerliche Umschreibung der verbliebenen Protagonisten, die dem skrupellosen Anti-Terror-Kampf zusetzen. Da helfen auch die gelungene audiovisuelle Umsetzung und der anfänglich schockierende Nihilismus nicht mehr.

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                                      • 7
                                        über Beast

                                        Ein Mädchen aus gutem Haus verliebt sich in einen ausgestoßenen Rebellen mit Gewehr und schmutzigen Fingernägeln, da sollte alles klar sein. Ist es aber nicht. „Beast“ bezieht seine Spannung aus der Frage, ob der Außenseiter der gesuchte Serienmörder ist und ob ihre Liebe selbst dafür stark genug ist. Der zwischen Drama und Thriller wechselnde Film überzeugt dabei durch seine sinnlich-schmutzige Erdung und zwei intensive Darsteller, hinter deren schönen Fassaden eine unheimliche Wut brodelt.

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                                        • 4

                                          Ein unsicherer Macho will das Verhältnis zu seinem Sohn aufbessern und geht deshalb mit ihm auf Jagd. Das scheitert erst an den Versuchen komisch zu sein, später bei den Bemühungen, nachdenkliche Momente einzubauen. Zumindest phasenweise ist das für Josh Brolin ansehbar. Insgesamt ist „Das Vermächtnis des Weißwedelhirschjägers“ jedoch ein Film, der seinem witzigen Titel nicht annähernd gerecht wird.

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                                          • 4

                                            Ist das nun eine Romanze oder ein Stalkingthriller? „Eye on Juliet“ stellt uns einen jungen Mann vor, der mithilfe einer Drohne einer Frau auf einem anderen Kontinent nachstellt. Das ist als Idee interessant, funktioniert als Liebesgeschichte aber kaum, da die Figuren zu langweilig, die Dialoge zu dürftig sind. Da helfen auch manche kuriose Momente nicht mehr weiter.

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                                            • 8

                                              Es ist schon eine ziemlich harte Kost, die uns Paul Schrader da in „First Reformed“ auftischt. Wenn er die Geschichte eines Pfarrers erzählt, der in eine immer tiefere Glaubenskrise hineinschlittert, dann ist das gleichermaßen spannend wie furchterregend, eine bittere Abrechnung mit der Kirche und kommerzialisierter Spiritualität. Stoff zum Nachdenken gibt das genug, zudem mit einem kaputten Ethan Hawke auch jede Menge Anschauungsmaterial.

                                              • 3

                                                Eine Gruppe von Menschen sucht mittels einer Dating-App das Glück, findet aber nur das Chaos und falsche Versprechungen. Was ein Porträt heutiger sozialer Verknüpfungen hätte werden können, verkommt bei „Safari – Match Me If You Can“ zu einer wahllosen Ansammlung altbackener Witze, die nicht nur völlig ohne Relevanz und langweilig sind, sondern dabei auch jede Menge schauspielerisches Talent vergeuden.

                                                • 8

                                                  Wie gehen wir mit Schicksalsschlägen um? Wie würde der Zuschauer in einer solchen Situation reagieren? Verpackt in einen Entführungsthriller präsentiert uns der kanadische Regisseur Denis Villeneuve eine Charakterstudie, die trotz Überlänge und einfacher Geschichte bis zum Schluss seine Spannung hält.

                                                  • 7
                                                    über Marvin

                                                    Ein junger Schwuler muss sich aus seinem einfachen bis brutalen Arbeiterumfeld lösen und findet in der Theaterszene von Paris sich selbst, das klingt nicht nach etwas Besonderem. Was „Marvin“ auszeichnet ist dabei der Blick auf das Milieu sowie die Frage, wie sehr wir von diesem geprägt werden und ob wir uns davon lösen können oder auch sollen. Das ist erstaunlich differenziert und auf eine Weise versöhnlich, wie man es in dem Bereich nur selten sieht.