Audreyfan - Kommentare
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Alle Kommentare von Audreyfan
"All diese Momente werden verloren sein in der Zeit, wie die Tränen im Regen.....Zeit zu sterben."
Zeit zu sterben. Nach vier Jahren ist Zeit zum Sterben für die Replilkanten. Replilkanten, das sind in der Zukunft vom Menschen erschaffene Androiden, die dem Menschen absolut ähnlich sind, bis auf die Tatsache, das sie keine Emotionen besitzen. Da diese aber aus Eindrücken sich selber Emotionen erschaffen, haben die Wissenschaftler ihnen nur eine bestimmte Laufzeit gegeben. Eine Gruppe von ihnen versucht diese Zeit zu verlängern. Sie wollen länger leben. Mehr leben. Leben. Rick hatte die Aufgabe die Replilkanten aufzuspüren und auszulöschen, er war ein Blade Runner. Nun wird er aus seinem Ruhestand geholt und mit der Aufgabe betraut, die rebellischen Replilkanten umzubringen. Und "Blade Runner" beginnt. Ein Meilenstein des Sci-Fi-Genres. Spannend, emotional, verregnet, dunkel, fragenaufwerfend...Was macht den Menschen aus? Was ist menschlich? Hat auch ein Android das Recht auf Leben? Darf der Mensch etwas erschaffen, das besser sein soll als er selbst? Und darf er dann über dessen Leben entscheiden?
Was ist überhaupt Leben?
"Na, wie gefällst du dir als Gangsterbraut, Baby?"
"Wie klaut man eine Million?" ist ein Film über den perfekten Raub. Nicoles Vater ist Kunstfälscher und hat seine Venusstatue an ein Museum ausgeliehen, nun soll diese aber aus Versicherungsgründen auf ihre Richtigkeit überprüft werden. Da gibt es nur eins: die Statue muss geraubt werden, beschließt Nicole. Sie heuert Simon an, von dem sie denkt, dass er Einbrecher ist und die beiden tüfteln einen Plan aus, wie sie die Statue klauen können.
Eigentlich ohne großen Wendungen oder Überraschungen, das Herausragende an "Wie klaut man eine Million?" liegt im wunderbaren Charme und in der gewitzten Klugheit der Protagonisten. Welcher Verbrecher würde schon auf die Idee kommen, anstatt die Statue eine Flasche Alkohol auf den Sockel zu stellen? Oder sich in eine Besenkammer einzusperren und den Schlüssel mithilfe eines Magnetes über die Wand bis hin zum Türschlitz zu ziehen? Auch die Fahrweise von Nicole, die ja durch die stets bezaubernde Audrey Hepburn verkörpert wird, und die kecken Dialoge zwischen Nicole und Simon bescheren mir ein so herrlich wunderbares Gefühl, dass ich mir den Film in Dauerschleife anschauen könnte und er wahrscheinlich nie langweilig werden würde.
"Also gut. Sie sind der Boss. Tuen Sie was ich sage!"
Audrey Hepburn, du warst Prinzessin Ann und bist durch Rom gefahren, du warst Schwester Luke, du warst Karen Wright und hast versucht mit Martha Doble die Intrigen gegen euch durchzustehen, du warst die Studentin Jo Stockton, du warst Regina Lampert und bist mit dem geheimnisvollen Peter Joshua durch Paris gelaufen, du warst Nicole Bonnet und hast mit Simon Dermott eine Statue gestohlen, du warst Holly Golightly, du warst Unicefbotschafterin, du warst Mutter, du warst eine bewundernswerte, wunderschöne Frau mit einem einzigartigen Charisma.
Du bist auch heute noch, zwanzig Jahre nach deinem Tod, eine bewundernswerte, wunderschöne Frau mit einem einzigartigen Charisma. Viele haben versucht deine Größe zu erreichen. Die Mode wird auch heute noch von dem beeinflusst, was du getragen hast und ich bin sicherlich nicht das einzige Mädchen auf der Welt, das sich Poster von dir an die Wand hängt und große Augen bekommt, wenn von dir die Rede ist oder wenn sie von dir einen Film schaut. Das keinen beigen Trenchcoat tragen kann, ohne dabei an die Schlussszene von Frühstück bei Tiffany zu denken und bei der Moon River das meist abgespielteste Lied ist.
Ruhe weiterhin in Frieden Audrey und ich hoffe, dass die Welt dich niemals vergisst.
Sehr schöne Sammlung ;)
"Das bist du, aber was bin ich?"
Hier ist der Name des Films Programm. Pee-Wee Herman nimmt uns mit auf seine irren Abenteuer.
Pee-Wee ist ein Einzelgänger. Ein Rebell. Der Tag fängt für ihn ganz normal an, doch dann sagt sein Horoskop ihm, er solle nicht das Haus verlassen. Er macht sich nichts draus. Hätte er bloß auf sein Horoskop gehört. Denn sein heißgeliebtes Fahrrad wird ihm gestohlen und die irren Abenteuer fangen an. Zuerst versucht er es normal zu finden, dann gerät er an eine Wahrsagerin, die ihn nach Texas schickt. Auf seiner Reise begegnet er allerhand Leuten, die alles, aber nicht normal sind. Eigentlich ist hier nichts normal. Der gesamte Film ist so wunderbar irre, abgedreht und verrückt, dass ich oftmals minutenlang nicht mehr aus dem Kichern herauskomme. Im Gegensatz zu anderen Burtonfilme wird dieser Humor nie zuviel, er gerät nicht ins Lächerliche und man kann Pee-Wee einfach nur gerne haben :)
"Warum kein FSK 14?" Das frag ich mich auch oft.
Wobei mir FSK im Fernseh dann doch ziemlich egal ist^^Aber für Kino und DVD wäre es sinnvoll.
Ich liebe diesen Kommentar :)
Django Unchained. Mein erster Kinobesuch dieses Jahr und zugleich mein erster Tarantino im Kino. Eins vorweg, ich liebe volle Kinosäle, hab ich zumindest heute Abend beschlossen. Tarantino entführt den Zuschauer in seine Welten. In seine Gangsterwelt, seine Schwertkampfwelt, seine Zweiter-Weltkrieg-Welt. Diesmal sollte es die Westernwelt sein. Die Western, die ich gesehen hab, kann ich übrigens an einer Hand abzählen. Aber ich mag Tarantinos Westernwelt. Mit Django und Dr. Schultz, den Kopfgeldjägern. Und Calvin Candie, irre ich mich oder war das für mich gerade DiCaprios beste Leistung? Und eigentlich ist die Story wie so oft simpel, wenn nicht sogar egal. Denn es macht Spaß. Ja, Tarantinos Western macht mächtig Spaß. Ein Humor, bei dem das gesamte Kino gleichmäßig laut lacht, ja sogar so laut, dass das Lachen den Film übertönt. Da spritzt das Blut, da fliegen die Kugeln, bis kaum einer noch aufrecht stehen kann. Blut auf Baumwolle. Blut auf Haut. Blut auf Wand. Und Dialoge natürlich. Zeitweise spürte man doch die Länge des Films, aber das ist im Nachhinein egal. Zu wunderbar die Szenen, wo ich einfach nur wie ein aufgeregtes Kind an Weihnachten in die Hände klatschen wollte. Die Reden über Handlung, Kamera und so überlass ich den anderen und sag es ganz schlicht: Ich liebe Kino. Ich liebe Tarantino.
Dschungelcamp? Warum gerade das Offensichtlichste nehmen?
Es gibt doch noch...
"Familien im Brennpunkt" - Eine beißende Satire zum heutigen kapitalistischen Leben. Die schlechten Schauspielerleistungen sind als Stilmittel anzusehen, das darstellen soll, wie wir alle nur Marionetten in den Händen des Schicksals sind.
"Shoppingqueen" - Eine Hommage an den Materialismus mit ausgezeichnetem schwarzem Humor.
"Bachelor" - Die Abrechnung mit dem ich-will-mich-emanzipieren-Getue der Frauenwelt.
"Das Vierte - Lebensberatung" - Die einzige Sendung in der Fernsehlandschaft, die die Wahrheit sagt.
Und so weiter und so fort.
Ja, ich glaube diese Kolummne hat Zukunft.
Irgendwie mag ich diesen Artikel o_O
Wobei ich dazu sagen muss, dass mir komischerweise die Nominierungen dieses Jahr herzlich egal sind, was entweder daran liegt, dass ich kaum einen von den nominierten bisher gesehen habe oder daran, dass ich auf mp gelernt habe, dass Oscars alles andere als Qualitätsauszeichnungen sind^^
Drei-Farben-Trilogie (3/3)
ROT. Wie die aufgehende Sonne. Wie die untergehende Sonne. Wie Blut. Wie Feuer. Wie die Liebe. Wie die Wut. Wie die Brüderlichkeit.
"Rot" ist der dritte und letzte Teil der Drei-Farben-Trilogie und auf der Rückseite steht "Rot=Brüderlichkeit". Das Finale. Der glückliche, liebende Teil. Brüderlichkeit. Oder wenn man will, Freundschaft, Seelenverwandschaft. Waren die anderen beiden Teile eher bedrückt und traurig, entflammt hier die Leidenschaft. Alles läuft zusammen und pulsiert im Takt der Ideale der französischen Revolution.
Das heitere, junge Mädchen und der zynische, alte Mann. Durchs Schicksal bestimmt treffen sie sich. Er hört seine Nachbarn ab und hat das Talent viel zu erraten und vorauszusehen. Sie und ihr neidischer Freund. Sie tanzt und modelt. Die beiden verbindet nichts und gerade das verbindet sie. Im Gegensatz zu den anderen Filmen wird hier nichts angestrebt, es geschieht einfach. "Rot" hebt sich klar von den anderen Filmen ab, was durch kleines bemerkbar wird. Der krüppeligen, alten Dame, die versucht eine Flasche wegzuschmeißen, wird geholfen. Zuerst wird gelächelt, dann geweint.
Die französischen Rebellen damals hatten kaum etwas gemeinsam und trotzdem schafften sie es Europa nachhaltig zu verändern. Ihre Ideale: Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit. Blau, Weiß, Rot. Wie ich in den Interpretationen der anderen beiden Filme feststellte, funktioniert das Streben nach Freiheit oder nach Gleichheit nicht alleine. Zwar erreichen die Protagonisten ihr Ziel, aber sie müssen dafür andere verlieren oder zerstören. Sie müssen sich selber verlieren und zerstören. Egoismus hat also nachhaltig keine Chance. Doch wie gewannen die Rebellen die Revolution, obwohl sie nach Freiheit und Gleichheit strebten? Antwort: mit Brüderlichkeit. Hier liegt das Geheimnis der französischen Revolution. Sie wollten gemeinsam die Freiheit! Sie wollten gemeinsam die Gleichheit! Sie mussten ihre Feinde zerstören. Ja. Aber sie zerstörten gemeinsam und gewannen so. Ohne die französische Revolution wäre Europa heute nicht das, was es jetzt ist. Inspiration war der vorhergegangene amerikanische Unabhängigkeitskampf. Ohne die französische Revolution gäbe es heute wahrscheinlich keine Demokratie in Europa. Wir dürften nicht sagen, was wir denken. Wir dürften nicht schreiben, was wir denken. Und es gäbe diese drei herausragenden Filme von Krzysztof Kieslowski nicht! Ich danke ihm für die Drei-Farben-Trilogie, die einem so wunderbar aufzeigt, wenn auch nicht direkt offensichtlich, was Brüderlichkeit alles bewirken kann. Brüderlichkeit verschweißt unsere Ideale und Wünsche und lässt ein unvergleichbares Gefühl entstehen. Brüderlichkeit kann die Welt mehr verändern, als es der Egoismus je tun würde!
Lasst uns den Egoismus begraben.
Wir gehen zusammen den Weg.
Wir streben zusammen nach Freiheit.
Wir streben zusammen nach Gleichheit.
Wir gewinnen.
Alles ist blau.
Alles ist weiß.
Alles ist rot.
Blau wie der Himmel, Weiß wie der Schnee, Rot wie die Liebe.
Blau wie die Freiheit, Weiß wie die Gleichheit, Rot wie die Brüderlichkeit.
Drei-Farben-Trilogie (2/3)
WEIß. Wie eine Schneelandschaft . Wie eine Wolke. Wie ein Hochzeitskleid. Wie die Unschuld. Wie der Schnee. Wie die Gleichheit.
"Weiß" ist der zweite Teil der Drei-Farben-Trilogie und auf der Rückseite steht "Weiß=Gleichheit". Im Gegensatz zum ersten Teil herrscht in diesem Film keine allzu bedrückte Stimmung und es ist sogar ziemlich schwarzer Humor vorhanden. Es geht nicht um Gleichheit, es geht um das Streben nach Gleichheit und um den Preis dafür.
(Spoiler vorhanden)
Ein Ehepaar will sich scheiden lassen. Der Mann ist Pole, die Frau ist Französin. Die Scheidung findet in Frankreich statt und der Mann braucht einen Dolmetscher wegen seinem schlechten Französisch. Ganz ohne auf Vorurteile zurückgreifen zu wollen. Wart ihr schon mal in Frankreich (oder auch in der belgischen Wallonie) in zum Beispiel einem Restaurant und habt dort versucht auf Englisch oder gar auf Deutsch zu bestellen? Wenn ja, und wenn euch dasselbe passiert ist, wie mir und anderen schon so unzählig oft, dann wisst ihr ja: die Französischsprachigen lieben ihre Sprache und sind, milde gesagt, etwas intolerant gegenüber anderen Sprachen. So ergeht es auch dem Mann, er ist nicht gleich(berechtigt) gegenüber seiner Frau. Er wird gedemütigt, sein Konto wird gesperrt, er hat kein Haus, keinen Pass, kein Geld. Mithilfe eines anderen Polen schafft er es wieder nach Polen zurückzukehren und natürlich will er sich rächen. Zuerst verdient er Geld durch ein paar nicht ganz legale Geschäfte, dann lässt er sich zum Schein beerdigen. Natürlich kommt auch seine Exfrau nach Polen. Da die sich scheiden liess, weil er sie
während der Ehe nie befriedigen konnte, wartet er ihm Hotel auf sie und schläft mit ihr. Am nächsten Morgen verschwindet er und schafft es ihr einen Mord anzuhängen. Den Mord an ihm. Anstatt zu versuchen, sich auf ihre Stufe der Gleichheit hochzuarbeiten, zieht er sie einfach runter auf seine Stufe der Gleichheit. Die perfekte Rache. Wie du mir, so ich dir.
Also kann Gleichheit nicht nur dieselbe Gleichheit, sondern auch dieselbe Ungleichheit sein? Krzysztof Kieslowskis Drei-Farben-Trilogie handelt von den Idealen der französischen Revolution. In "Weiß" geht es um Gleichheit. Die damaligen Rebellen war es damals ausgeschlossen, sich zur selben Stufe hochzukämpfen, was an der Ständegesellschaft lag. So ist es auch mit Karol. Zwar gibt es heutzutage keine Stände mehr, wohl aber Diskriminierungen wegen Sprache, Herkunft etc. Er hätte gar keine Chance mit ihr gleich zu kommen. Also macht er es so wie die Rebellen und nimmt ihr auch die Gleichheit weg, aber nicht nur das, es kommt auch die persönliche Rache hinzu, weswegen es ihr am Ende noch schlechter geht als ihm. Die Rebellen schafften damals die Stände ab, jetzt waren alle gleich, aber dann kam auch noch die Rache hinzu und die Leute aus dem ersten und zweiten Stand wurden umgebracht oder verbannt. Sie wurden noch ungleicher gemacht.
Also was ist Gleichheit? Bei meiner Interpretation zu "Blau" hielt ich fest, dass um Freiheit zu erlangen, man verlieren und zerstören muss. So ist es auch hier. Wieder ein Ideal der Revolution. Und wieder muss dafür verloren und zerstört werden. Karol verliert seine Gleichheit und um sich zu rächen, zerstört er Dominiques Gleichheit. Problem: Es gibt immer noch keine Gleichheit, sogar noch weniger als zuvor. So können wir auch keine vollkommene Gleichheit erreichen. Ist es aus Egoismus? Oder aus Rache? Wir kriegen keine vollkommene Gleichheit, weil der Mensch es einfach nicht vertragen kann, wenn alle gleich sind.
Der Mensch verliert die Gleichheit.
Der Mensch strebt nach Gleichheit.
Der Mensch zerstört für Gleichheit.
Der Mensch zerstört die Gleichheit.
Der Mensch verliert.
Der Mensch strebt.
Der Mensch zerstört.
Weiß.
Alles ist Weiß.
Drei-Farben-Trilogie (1/3)
BLAU. Wie ein Himmel ohne Wolken. Wie ein sauberes Meer. Wie ein Schwimmbad bei Nacht. Wie das Wasser. Wie die Träne. Wie die Freiheit.
"Blau" ist der erste Teil der Drei-Farben-Trilogie und auf der Rückseite steht "Blau=Freiheit". Fühlen wir uns nicht frei, wenn wir das Meer oder einen strahlenden Sommerhimmel sehen? Und fühlen wir uns nicht frei, wenn die Tränen aus unseren Augenwinkeln kriechen und langsam über die Wangen rollen?
Eine Frau verliert bei einem Autounfall ihren Mann und ihr Kind. Ihr Mann war ein berühmter Komponist, der momentan mit dem Schreiben einer wichtigen Partitur beschäftigt war, auf die Europa wartet.
(Spoiler vorhanden)
Die Atmosphäre. Die Bilder. Bedrückend, unfrei, verzweifelt. Die Frau weint nicht, sie kann nicht weinen. Man mag vielleicht denken, die Tode würde sie nicht berühren, doch im Gegenteil. Sie verletzen sie so sehr, dass ihr die Tränen sozusagen im Tränenkanal stecken bleiben. Vor dem Unfall hatte sie ein sorgenfreies, ja, vielleicht naives Leben. Sie wusste nicht, dass ihr Mann sie betrügt, anscheinend hatte sie noch nicht mal einen Job. Es hat den Anschein, als hätte sie früher da draußen im Haus gewohnt und vom Schmutz und der Hässlichkeit der Welt nicht viel mitgekriegt. Doch dann der Unfall. Ihr schönes Leben zerplatzt, alle, die sie liebt, sind mehr oder weniger weg. Niemand da, der sie auffängt. Auffangen, weil sie fällt. Man verzweifelt mit ihr, man fällt mit ihr. Eine bedrückende, unfreie Atmosphäre entsteht. So wie jeder Mensch, der Menschen verliert, die er geliebt hat, fällt sie in ein Loch. Doch es gibt ein Licht, ein blaues Licht, wenn man so will. Es drängt sich mir ein Zitat aus einem anderen Film auf...und, bitte, ich hoffe es ruft niemand "Blasphemie!"....und zwar "Erst wenn wir alles verloren haben, haben wir die Freiheit, alles zu tun". Ein Zitat, das ich bisher nicht wirklich begriffen hatte. Und es passt. Denn genau das tut sie. Sie verliert alles. Vieles hat sie schon unfreiwillig verloren. Ihren Mann, ihr Kind. Vieles verliert sie jetzt freiwillig. Das Haus, ihre Möbel. Jetzt hat sie die Freiheit, alles zu tun. Nicht, dass alle das in Ordnung finden, aber sie tut es. Sie tut was? Sie tut Nichts. Einfach Nichtstun. Wer träumt nicht davon? Ist es eine Lösung für immer? Nein. Aber sie denkt, so könnte sie ihre Trauer bewältigen. Doch augenscheinlich wird alles nur schlimmer. Sie freundet sich mit einer Prostituierten an, die Komposition, die sie für zerstört hielt, taucht auf und sie findet heraus, dass ihr Mann sie betrogen hat. Doch was aussieht wie ein tieferer Fall ist in Wirklichkeit die Hand, die ihr hoch hilft. Sie will die Partitur zu Ende schreiben. Und endlich, endlich kann sie weinen und richtig lächeln. Jetzt ist sie wirklich frei.
Blau. Alles ist Blau.
Oder?
Betrachten wir das Ganze mal anders, denn mir scheint es so, als ob die Menschen, die ihren Weg nach Freiheit gekreuzt haben, noch unfreier sind als zuvor. Muss man für seine eigene Freiheit, nicht nur verlieren, sondern auch zerstören? Krzysztof Kieslowskis Drei-Farben-Trilogie handelt von den Idealen der französischen Revolution. In "Blau" geht es wie gesagt um Freiheit. Die Rebellen damals hatten auch alles verloren. Obwohl, nein, besser gesagt, sie hatten nichts, was sie verlieren hätten können. Und deswegen rebellierten sie. Sie wollten Freiheit! Und zerstörten so auch die Freiheit der Adligen und Könige. Und Julie zerstört auch. Unfreiwillig. Aber sie zerstört. Anstatt einfach zu trauern und weiter zu leben, zerstört sie ihr Leben und das von anderen.
Sie verliert. Sie rebelliert. Sie zerstört. Sie gewinnt?
Hier geht es nicht um das Gefühl von Freiheit, eigentlich wird Freiheit hier sogar ganz neu definiert. Und somit auch die Antwort auf die Frage, warum es keine vollkommene Freiheit gibt. Denn jeder Mensch strebt nach Freiheit, doch um Freiheit zu erreichen müssen wir verlieren und zerstören. Wir würden uns und andere im Streben nach der vollkommenen Freiheit verlieren und zerstören und deshalb kann höchstens einer für einen Moment die Freiheit erreichen. Für einen Moment. Im nächsten Moment kommt nämlich der Nächste, der nach Freiheit strebt.
Der Mensch strebt nach Freiheit.
Der Mensch zerstört für Freiheit.
Der Mensch verliert für Freiheit.
Der Mensch zerstört die Freiheit.
Der Mensch verliert die Freiheit.
Der Mensch strebt nach Freiheit.
Der Mensch strebt.
Der Mensch zerstört.
Der Mensch verliert.
Blau.
Alles ist blau.
Heute irrte ich ich durch die weite Welt. Leere Straßen, verschlossene Haustüren und Nebel. Doch da kam ich in einen Park, an dessen Ende ein Hotel stand. Ein schönes Hotel. Neugierig wie ich bin, ging ich drauf zu und betrat es. Menschen waren dort. Ich irrte durch die langen Flure, an den verschlossenen Türen vorbei und betrachtete die kunstvollen Verzierungen der Wände und Decken. Ich ging durch diverse Räume, beobachtete Männer, wie sie ein Spiel spielten, wo immer derselbe gewann und schnappte Satzfetzen auf. Doch dann blieb ich stehen. Ich sah einen Mann und eine Frau, wie sie sich unterhielten. Ich näherte mich ihnen, versteckte mich ein wenig und belauschte ihr Gespräch. Ich wusste nicht, wer sie waren, aber ich war interessiert an ihrer Geschichte. Der Mann erschien fordernd, vielleicht ein wenig wütend, vielleicht ein wenig enttäuscht. Die Frau ängstlich und verwirrt. Sie wollte anscheinend weg, sagte immerzu "Lassen Sie mich" und "Seien Sie still" und beteuerte, den Mann nicht zu kennen, ihn nie gesehen zu haben. Sie gingen durch das Hotel, durch den Park und ich folgte ihnen. Sie faszinierten mich und hätte ich einen Wunsch frei, hätte ich mir gewünscht ihre Gedanken zu hören. Sie bemerkten mich nicht und redeten immer weiter. Redeten über Banales, dann wieder, dass sie mit ihm mitkommen sollte. Manchmal gingen sie an dem Tisch vorbei, wo dieses Spiel stattfand. Sieben, fünf, drei, eins und immer derselbe gewann. Doch das alles war nur Hintergrund, ich wollte wissen, wer diese zwei Menschen waren. Was passierte vor diesem Tag? Woher kommen sie? Kenn ich sie? Wie heißen sie? Ich folgte ihnen und folgte ihnen und er redete und er redete und er redete aus der Vergangenheit. Ich war schonmal hier. Oder nicht? Gleichzeitig vertraut und fremd. Ich habe Angst vor diesem Ort, aber ich will bleiben. Ich verliere das Gefühl für den Raum und für die Zeit. Reise zwischen den verschiedenen Zeitebenen hin und her. Wo bin ich? Wer bin ich? War ich schonmal hier? War ich da vielleicht betrunken oder bin ich es jetzt? Was ist wirklich? Ich sehnte mich wie noch nie zuvor nach Antworten auf solche Fragen und ich sollte sie nicht bekommen. Jetzt redete er von einem Zimmer. Er redete von Leben und von Tod. Dass sie immer noch dieselbe ist. Dieselbe Haltung, dasselbe Lächeln. Ich war schonmal hier. Gestern, oder vor ein paar Minuten, ein paar Sekunden. Ich verirre mich. Ich verwirre mich. Angst, Angst. Aber ich will nicht weg. Was soll schon kommen nach diesem Tag. Heute Morgen konnte ich mir noch vorstellen, am nächsten Tag wieder aufzuwachen, so wie heute. Jetzt kann ich mir noch nicht mal mehr vorstellen, jemals einzuschlafen. Verirrt in Ort und Zeit. Suche verzweifelt nach irgendwas, was wirklich ist, doch dann reißt mich seine Stimme wieder ins Labyrinth. Ich will nichts mehr fühlen, nichts sehen oder hören, einfach nur vom Leben mitgerissen werden. Doch das tut es nicht. Die beiden lassen mich alleine zurück. Im Zimmer, im Park, an der Statue, im Salon, im Flur und gehen weiter ihre Wege. Sie sind weg und "Fin" erleuchtet vor meinen Augen. Tränen laufen mir über die Wangen, ich reiße meine Augen auf, schaue aus dem Fenster. Sehe die leeren Straßen, die verschlossenen Türen, den Nebel. Und will weg von hier, wieder zurück zu diesem geheimnisvollen Ort. Ich war schon mal da, ich kann mich nur nicht erinnern. Ich bin verwirrt, ich habe mich verirrt.
"Und das ist gut so. Denn diesen Film möchte man nicht mehr verlassen, man möchte sich verirren." (Lars-Olav Beier/KulturSpiegel)
Wenn ich mir so die Bewertungen meiner MP-Freunde angucke, scheint "Ben X" ein Film zu sein, der die Meinungen spaltet. Warum auch immer. Ist eigentlich auch egal. "Ben X" ist ein kluger Film. Er spielt mit den Gefühlen des Zuschauers und hält ihm lachend den Spiegel seiner Selbst vor.
BITTE NICHT WEITERLESEN, WENN MAN DEN FILM NICHT KENNT!!!
Von Anfang an wird einem vermittelt, durch die rückblickenden Kommentare seiner Eltern, Lehrer und Klassenkameraden, dass Ben am Ende tot sein wird. Ziemlich manipulierend, ziemlich schlau. So bekommt man Mitleid für Ben. Der Mensch, der Heuchler. Der Mensch heuchelt und lügt und betrügt und hält sich bei alle dem für was Besseres. Da wird ein Junge gemobbt und schikaniert und alle finden es witzig. Und dann ist der Junge tot, da reißen alle weit ihre Augen auf und denken zum ersten Mal in ihrem Leben nach. Wie auch immer, noch lebt Ben. Er ist Autist und ich weiß ja nicht wie das ist, also glaube ich einfach mal, dass es zumindest annähernd so ist, wie im Film dargestellt. Hat Ben mein Mitleid? Ich weiß nicht, ich würde mir nicht wünschen, so wie er zu sein, aber Mitleid ist ein ziemlich heuchlerisches Wort, deshalb sage ich einfach, ich leide mit ihm mit. Mobbing ist nichts Schönes, egal ob man Autist ist oder nicht. Das hat keiner verdient. Egal ob so im Großen wie bei Ben oder im Kleinen. Es ist einfach scheiße. Das Gefühl von allen gehasst zu werden und noch nicht mal zu wissen, woran es liegt. Scheiße ist das. Wenn man Glück hat, dauert es kurz, wenn man Pech hat, dauert es zu lang. Wie auch immer es zerbricht etwas in einem. So fühlt sich also Hass an. Und Ben wird gemobbt und ich hasse dieses Wort, weil alle so ein großes Ausrufezeichen drum machen und dann trotzdem weggucken oder noch schlimmer mitmachen, wenns dann passiert. Ich sag ja: Der Mensch, der Heuchler. Wenn im Schulunterricht das Thema angesprochen wird, da rollt man mit den Augen, denn es ist immer dasselbe. Die Lehrer können einem tausendmal mit mitleidender Stimme erzählen, wie schrecklich das doch sei, ändern tun sie nichts. Ändern können nur die was, die auch mobben und zwar indem sie nichts tun. Indem sie nicht mobben. Was kann der Gemobbte tun? Auch nichts, außer vielleicht abzuschalten. Und genau das will Ben tun. Er will abschalten, er will sich umbringen. Ben spielt Computerspiele. Und ist es jetzt Klischee oder Konventionsbruch, dass er nicht aussieht, wie man sich einen Gamer vorstellt? Ich weiß nicht. Auf jeden Fall ist die Tatsache, dass er Games spielt, kein Mittel um Mitleid zu erzeugen, sondern Bestandteil des Films. Es geht darum, dass die Spiele ihn retten, nicht, wie sonst so schön von den Medien dargestellt, ihn umbringen. Die Spiele retten ihn! Mobbing, Autismus und das ganze Andere sind sozusagen nur die Rahmenbedingungen (aber sie sind deshalb nicht unwichtiger!) Die anderen Gemobbten hätten sich einfach "unkreativ" umgebracht. Das will Ben zuerst auch tun. Doch da gibt es noch eine andere Person in seinem Leben. Und zwar ein Mädchen, das er aus dem Onlinespiel kennt. Sie rettet ihn, kurz bevor er aufs Bahngleis springt. Sie ist seine "Heilerin". Zusammen mit den Eltern tüfteln sie einen Plan aus, wie das alles aufhören soll. Dabei orientieren sie sich an Jesus Todesgeschichte, von der Ben anscheinend beeindruckt ist. Ben soll sich nur zum Schein umbringen und dann sozusagen auferstehen. Und hier zeigt sich die Genialität des Filmes. Wie er die Gefühle manipuliert. Auch ich bin drauf reingefallen. Ich denke Ben ist tot und ich werde traurig, auch etwas wütend. Was bringt das jetzt bitte? Ist es Heuchelei? Nein, ich glaube in dem Fall nicht...oder vielleicht doch? Wer weiß das schon. Ich auf jeden Fall nicht. Alle sind in der Kirche und die Leuten halten ihre Reden. Ich hasse Beerdigungen, weil sie ja gerade so heuchlerisch sind. Doch es hat den Anschein, dass einige hier wirklich betroffen sind und ich glaube ihnen. Doch dann erscheint plötzlich Ben auf der Leinwand. Ich denke: ok, das hat er vor seinem Selbstmord aufgenommen. Das Video, indem er gemobbt wird, wird abgespielt. Und alle reißen erstaunt ihre Mäuler auf und sind so betroffen. Bei einigen, weil sie Verantwortung dafür tragen. Bei anderen, weil sie aus ihrem naiven Wachtraum von der schönen und heilen Welt gerissen werden und bei den restlichen halt, naja, weils die anderen auch machen. Doch dann die geniale Wendung: Ben lebt. Er hat sich wie gesagt nur zum Schein umgebracht. Er hat sich gerächt. Er ist wieder auferstanden und jetzt kann er sein eigenes Leben leben, weil jeder der Anwesenden endlich kapiert hat, dass sie heuchlerisch und naiv sind. In der letzten Sequenz sieht man dann Ben auf einer Pferdewiese und er redet mit seinem Mädchen, das ihn geheilt hat. Doch dann noch eine letzte geniale Wendung, die mir den noch übrig gebliebenen Atem geraubt hat: Das Mädchen ist gar nicht da. Ben redet nur mit sich selbst. Er hat sich selbst gerettet. Er hat sich selbst geheilt. Nicht die anderen. Er ist stärker als die anderen Menschen, denn er hat überlebt!
"Ich bin so froh, dass du du bist"
"Life of Pi". Mein letzter Kinofilm in diesem Jahr und zugleich einer der schönsten.
Pi lebt in Indien. Seine Eltern besitzen einen Zoo und beschließen eines Tages aus Geldgründen nach Kanada mitsamt Zoo auszuwandern. Doch ein Unwetter lässt das Schiff sinken und nur Pi kann sich mit ein paar Tieren auf ein Rettungsboot retten. Unter den Tieren auch ein Tiger, der alle Tiere umbringt. So sind nur noch Pi und der Tiger auf einem Boot und es geht ums Überleben...
Ich bin irgendwie froh, dass der Film in 3D war (bitte enttäuscht mit dem Kopf schütteln), obwohl ich mir sicher bin, dass der Film auch ohne 3D diese wunderbaren Bilder hätte rüberbringen können (es darf erleichtert aufgeatmet werden).
Die Bilder. Die Landschaften. Der größte Teil des Films spielt sich im Meer ab und trotzdem kommt es einem so vor, als würden hunderttausende Landschaften gezeigt werden. Die Szenen unter Wasser haben mir schlichtweg den Atem geraubt.
Die Story, zuerst unrealistisch und überdramatisiert klingend, wirft wichtige Fragen auf, die vor allem durch das Ende noch mal verstärkt werden.
(ab hier stellenweise SPOILER)
Pi erzählt den Besitzern des Schiffs zuerst seine Geschichte mit dem Tiger, diese glauben ihm aber nicht und so ersetzt er einfach die Tiere durch Personen wie zum Beispiel dem Koch. Die Schiffsbesitzer sind geschockt, angewidert und trauen sich nicht weiter nach zu fragen. Das sollte uns zu denken geben. Wenn ein Mensch dasselbe tut wie ein Tier, warum wird dort so heftig reagiert, ist denn der Mensch mehr wert als die anderen Tiere? Haben die anderen Tiere auch Gefühle? Oder folgen sie nur ihrem Instinkt? Neben diesen Fragen wird auch noch zentral das Thema Glaube behandelt. Und dieses wird für einmal nicht einseitig angegangen sondern meiner Meinung nach weltoffen. Pi betet zwar verschiedene Götter an, aber das tut nicht viel zur Sache, denn eigentlich sollte der Zuschauer sich selber fragen: Woran glaube ich? Glauben kann man an alles, es gibt nichts Falsches. Auch hier kann man entweder an die Geschichte mit dem Tiger glauben (Geheimnisvoll, neu, anders) oder an die mit den Menschen (Schockierend aber wirkungslos) Glaube ist keine Religion. Es gibt keine Regeln. Glaube ist auch Hoffnung und die stirbt bekanntlich zuletzt.
"Life of Pi", ein parabelhafter Film mit wunderbaren Landschaften und einer intelligenten Moral, der Fragen aufwirft, über die ich und jeder andere mal nachdenken sollte.
Barry Lyndon. Ein Film wie kein anderer Film. Doch warum? Was wir hier sehen sind bewegte Bilder. Bilder? Was wir hier sehen sind bewegte Kunstwerke. Dazu Musik und Dialoge. Es handelt sich um das Leben eines Mannes, es geht um Liebe, Trauer, Macht, Geld und noch so ein paar andere menschliche Sachen. Halt ein Film. Doch irgendwas ist besonders an diesem Film. Muss ich schmunzeln? Ist mir traurig zumute? Fiebere ich mit? Ja. Sitze ich auf dem Sofa und gucke einen Film? Ja...und Nein. Ich sitze zwar hier, aber gleichzeitig bin ich auch in Barry Lyndons Welt. Ich sehe ihn als jungen Mann, wie er blind vor Liebe Streitereien provoziert, wie er seine Angst unterdrückt und tapfer dem Feind entgegengeht. Wie er lügt, wie er betrügt, wie er liebt, wie er sich nach Reichtum und Macht sehnt, wie er sich verändert. Ich sehe ihn als erwachsenen Mann, wie er eine schöne Frau heiratet, wie er mit seinem Sohn spielt, wie er seinen Stiefsohn verprügelt, wie er mit seiner Mutter durchs Dorf humpelt. Ich sehe das Leben eines Mannes, ich sehe einen Film. Ich sehe ein Meisterwerk, für das das Wort "Kunst" untertrieben wäre. Ich sehe Landschaften, in die man sich nur verlieben kann. Alles schwingt und zieht mit bescheidener klassischer Musik vor meinen Augen vorbei. Es wird laut. Es wird leise. Glück, Pech, Liebe, Hass, Trauer... Ich sehe das Leben. So hohe und poetische Kunst, wie es kein Künstler zufriedenstellend darstellen könnte. Außer vielleicht Kubrick.
"When the last eagle flies over the last crumbling mountain and the last lion roars at the last dusty fountain in the shadow of the forest though she may be old and worn they will stare unbelieving at the last unicorn..."
Das Wunderbare an Kindheitsfilmen ist ja, dass sie niemals wirklich schlecht werden können, da mit ihnen wunderbare Erinnerungen und unbezahlbare Nostalgie verbunden sind. So ist es auch mit "Das letzte Einhorn". Eine wunderschöne, naive, märchenhafte Geschichte, die mich jedes Mal etwa 8 Jahre zurückversetzt und zum kleinen Kind werden lässt, das Einhörner wunderschön findet, mit dem letzten mitfiebert, wenn es versucht die anderen zu finden und zu retten und dann für den Rest des Tages summend und leise lächelnd durch die Wohnung tänzelt.
"Es gibt kein glückliches Ende, denn es endet nichts"
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Es gibt immer eine Entscheidung. Du kannst dich für den Weg entscheiden, der für die anderen richtig ist. Es ist der leichte Weg. Wegducken, die Wahrheit für sich behalten, sicher leben. Oder du kannst dich für den Weg entscheiden, der für die anderen falsch ist. Risiko, Ausgrenzung, Kämpfen bis zum Tod. Bist du bereit für deinen Glauben, für deine Ziele zu kämpfen, aufzustehen und laut zu schreien, deine Karriere, deine Sicherheit, alles was du hast, sogar dein Leben aufs Spiel zu setzen? Die Protagonisten in "Cloud Atlas" sind dazu bereit. Sei es für Liebe, Gerechtigkeit oder Wahrheit. Sie haben die Entscheidung. Wollen sie sich ducken und brav weiterleben oder wollen sie eintreten für ihre Überzeugungen und kämpfen? Sie entscheiden sich für den schweren Weg und gewinnen und verlieren somit alles. "Cloud Atlas" das sind verschiedene Handlungsstränge in verschiedenen Zeiten. Auf dem bloßen Blick haben alle nicht sonderlich viel miteinander zu tun, doch eins haben sie gemeinsam. Menschen, die sich für den schweren Weg entscheiden und so die Zukunft verändern. Das Besondere an "Cloud Atlas" ist, dass nicht jede einzelne Handlung separat erzählt wird, sondern alles durcheinander gemischt wird mit meiner Meinung nach ziemlich genialen Schnitten. Gespannt verfolge ich die verschiedenen Handlungen, nie wird es langweilig, ich will immer wissen, wie es weitergeht. An manchen Stellen ist der Film von einem so wunderbaren Humor getränkt, dass einfach das ganze Kino lachen musste (und das kommt nach längerem Überlegen doch nicht so oft vor), an anderen Momenten ist der Film einfach sehr sehr nahe am Episch-sein. Und irgendwie vereint "Cloud Atlas" die ganzen Hör-auf-dein-Herz-Weisheiten ineinander. So oft gehört und erst so richtig richtig begriffen, als ich aus dem Kino trat, da die dunkle Nacht mit den hellen Lichtern, mit den leeren Straßen, vor mir lag und sich einfach alles so richtig anfühlte...
Bald ist es wieder soweit. Weihnachten. Und es ist wie jedes Jahr derselbe Zwiespalt. Mag ich Weihnachten oder nicht? Brauchen wir dieses Fest oder brauchen wir es nicht? Gestern entdeckte ich einen wunderbaren Film wieder, den ich schon so lange nicht mehr gesehen hatte. "Der Grinch". Der Grinch ist ein grünes, haariges Tier. Er ist anders. Als Kind wurde er an Weihnachten so gedemütigt, dass er sich in die Berge zurückzog und nie wieder ins Dorf kam. Mit Weihnachten verbindet er Traurigkeit, Einsamkeit. Das Fest und das ganze Drumerhum ist für ihn eine tiefe Wunde, die jedes Jahr neu aufgerissen wird. Um das alles zu überspielen ist er gemein und verdrängt seine Gefühle. Doch dann lernt er die kleine Cindy Lou kennen. Sie setzt sich in den Kopf, den Grinch wieder glücklich zu machen. Sie lädt ihn zur Weihnachtsfeier ein, wo er einen Preis überreicht bekommen soll. Doch wiedermal wird der Grinch ausgelacht und so beschließt er alle Geschenke, Tannenbäume und das ganze Weihnachtsessen zu stehlen. Natürlich sind alle sauer und enttäuscht, doch Cindy Lou belehrt sie und als alle zusammen feiern, geht sie den Grinch suchen und schafft es, dass er das Schöne an Weihnachten erkennt und endlich wieder glücklich wird. Denn man braucht keine Geschenke, kein Essen, keine Lichterbeleuchtung. Um Weihnachten zu feiern brauchen wir einfach nur die Menschen, die wir lieb haben und ein bisschen Naivität (die übrigens in gesunden Dosen sehr gut tut).
"Ist Weihnachten doch nicht bloß Essen und Schenken? Vielleicht ist Weihnachten mehr, das muss ich wohl denken"
"And so it is just like you said it would be. Life goes easy on me most of the time. And so it is. The shorter story. No love, no glory. No hero in her sky. I can't take my eyes off you..."
Dan geht durch die Straßen Englands. Alles ist grau, alles ist kalt und durchschnittlich. Er wollte Schriftsteller werden, jetzt schreibt er Nachrufe. Doch auf einmal sieht er sie. Alice. Jane. Niemand. Mit ihren roten Harren und ihrer Kleidung sticht sie aus der Masse heraus. Alles wird verschwommen, er sieht nur noch sie, sie sieht nur noch ihn. Ist es Liebe? Alice wird angefahren, er fährt mit ihr ins Krankenhaus, küsst sie, als sie bewusstlos ist, auf die Stirn. "Sie gehört mir" Können Menschen zu anderen Menschen gehören? Lieben wir um zu lieben oder lieben wir um geliebt zu werden? Brauchen wir überhaupt einander oder verletzen wir uns auf kurz oder lange so sehr, dass unsere Wunden nie wieder verheilen können und wir uns die Krusten abschneiden müssen? Dan hat zu der Zeit eine Affäre mit Anna, ausversehen verkuppelt er sie mit Larry. Doch die beiden führen ihre Affäre weiter fort. Weil sie sich lieben? Larry liebt Alice? Alice liebt Larry? Larry liebt Anna? Anna liebt Larry? Anna liebt Dan? Dan liebt Anna? Dan liebt Alice? Alice liebt Dan? "Wo ist diese Liebe? Ich kann sie nicht sehen, ich kann sie nicht anfassen, ich spüre sie auch nicht. Ich kann sie hören, ich höre irgendwelche Worte. Aber ich kann nichts anfangen mit deinen dahingesagten Worten. Egal was du sagst, es ist zu spät!" Zu spät für die Liebe, fürs Vertrauen. Zu tief sind die Wunden und wir fallen immer tiefer. Gaukeln uns vor, wir wären jemand anders, treffen falsche Entscheidungen, weil dieser andere Name sie so treffen würde. Und am Ende sind wir allein und wünschen uns die Vergangenheit zurück. Wieder einer Person nahe zu sein, hautnah zu sein. >Hautnah<. Ein wunderbarer Film über Liebe, was auch immer das ist, Kompromisse, dem Leben und das ganze Drumherum. Ein Film über diesen EINEN Moment.
"...did I say that I loathe you? Did I say that I want to leave it all behind? I can't take my mind off you. I can't take my mind off you.I can't take my mind off you. I can't take my mind off you. I can't take my mind off you. I can't take my mind, my mind... my mind, until I find somebody new"
Liebes Tagebuch,
heute habe ich im Französischunterricht einen Film geguckt. LOL hieß der. Ein ziemlich komischer Film, der viele Fragen aufwirft. Die wohl wichtigste ist: Wieso haben die Typen da so komische Frisuren? Und vor allem: Hat das alles einen Sinn? Eine Lehre? Damals vor langer Zeit, als ich 15 war, war das Leben nicht so wie im Film beschrieben. Ich habe keine Kameras in Hühner reingesteckt! In dem Film ging es auf jeden Fall um ein Mädchen und ihr pubertäres Leben und das ihrer Freunde. Überraschungen gab es nicht. Streit, Klischee und Happy End. Aber einen guten Soundtrack hat der Film...Girls who are boys, who like boys to be girls, who do boys like they´re girls, who do girls like they´re boys. Always should be someone you really looooove...
Mein 600 Film.
Es sollte "Star Wars: Krieg der Sterne" sein. Ja, ich hatte wirklich noch keinen einzigen Film dieser Reihe gesehen. Noch nicht mal vorgemerkt. Laserschwerter, Weltraumschlachten und Die-Macht-ist-mit-dir-Reden hatte ich bisher nur als uninteressantes Gefasel der gruseligen Nerds an meiner Bushaltestelle abgetan. Sorry, an euch, ich nehme alles zurück. Wobei ich zu meiner Verteidigung sagen muss, dass ich mich schon irgendwie darauf gefreut hatte, diesen Film zu sehen und mir auch sicher war, dass er nicht schlecht sein konnte. Ich wusste nur nicht, wie gut, nein, phänomenal, episch, herausragend, unvergleichlich super dieser Film sein würde. Und er ist phänomenal, episch, herausragend, unvergleichlich super! Das hört sich irgendwie alles so abgedroschen an, aber mir fällt nichts besseres ein. Eigentlich fällt mir nicht wirklich viel ein, außer dass dieser Film mich so sehr in den Bann riss, dass die zwei Stunden verflogen wie ein paar Minuten. Ich hab das Gefühl mein Herzchen hämmert selbst jetzt noch einen Takt schneller und ich kann es kaum erwarten, in den nächsten Tagen die weiteren Teile zu sehen und dann auch vielleicht einen vernünftigen Kommentar zu schreiben ;)
Eigentlich fängt der Film ziemlich gut an. Ein Buchhalter guckt aus dem Fenster und erblickt gegenüber ein junges Mädchen. Dieses ist aber eher brünett als blond, womit schonmal die Faszination des Filmtitels für mich weg war. Er verliebt sich in sie. Wie gut hätte hier eine wunderschöne Liebesgeschichte draus gemacht werden können. Die Stadt, die Atmosphäre, die Stille, all das gefällt mir anfangs sehr gut. Doch dann treffen die beiden sich und mitsamt einem Gedicht ist hier auch schon der Höhepunkt des Filmes erreicht. Alles will zu geheimnisvoll bleiben, nichts wird erklärt und es bleibt einem verborgen, warum die denn jetzt sofort heiraten wollen, warum der Onkel das nicht will, warum er es dann doch will, wann sich das Mädchen bitteschön in den Kerl verknallt hat, ob der jetzt mit ihr Schluß gemacht hat oder nicht, und wenn, warum? Dass jemand einen Ring klaut, kann ja wohl kein Grund sein. Oder etwa doch?
"Die Eigenheiten einer jungen Blondine" hat die Eigenheit, geheimnisvoll sein zu wollen, es aber nicht zu sein und sich sein Potenzial damit vollends zu zerstören.