BaltiCineManiac - Kommentare
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Alle Kommentare von BaltiCineManiac
Was mir jetzt eigentlich lieber ist? Keine Ahnung, wahrscheinlich eine gute Mischung mit interessanten, vielfältigen Rollen, aber vor allem auch kein filmjournalistischer Blödsinn! Der ganze Artikel wirkt auf mich so, als ob euch der deutsche Vertrieb (Alamode Filmverleih) des Sozialdramas „Zwei Tage, eine Nacht“ Geld zugeschoben hätte mit der Aufforderung, werbewirksam einen Artikel um die Oscar-prämierte Hauptdarstellerin des Streifens zu basteln, ohne das es gleich so offensichtlich wirkt, und dabei herauszukehren, dass in dem belgischen Indie-Film eine große Hollywoodschauspielerin mitspielt, damit vielleicht auch ein paar mehr Leute in den richtigen Kinosaal finden. Konterkariert wird diese Annahme nur dadurch, dass der deutsche Kinostart erst für den 30. Oktober 2014 angesetzt ist und da jemand die relative Vergesslichkeit der Masse nicht mit eingerechnet hat. Gegen diese Marketingstrategie will ich jetzt gar nicht aufbegehren, denn irgendwo muss die Kohle ja herkommen.
Ist nun Marion Cotillard eine großartige Schauspielerin? Ja, verdammt noch mal! Aber ist Marion Cotillard auch tatsächlich eine waschechte Hollywoodschauspielerin, denn daran hängt sich ja immerhin der Artikel auf? Hollywood ist die US-amerikanische Filmindustrie, ihre Filme müssten also mehrheitlich aus den USA stammen, ihre entscheidenden Hauptrollen müsste sie in US-amerikanischen Filmen gespielt haben. Was sagt also die zahlenmäßige Aufschlüsselung, die statistische Betrachtung ihrer Filmografie dazu: Nein!!! Marion Cotillard hat ihre großen Rollen bisher allesamt in französischen Filmen absolviert. Der Spagat zwischen Kommerz und Anspruch gelang ihr dabei vortrefflich. Diesbezügliche Ausgewogenheit mit leichter Tendenz in Richtung des zweiten Punkts ist das Ergebnis. In den USA wird sie mehrheitlich nur als (exotisches) Beiwerk für die großen männlichen Hauptdarsteller in potenziellen Blockbustern verpulvert und wirkt zudem auch noch des Öfteren grotesk deplatziert (siehe „The Dark Knight Rises“). Von "The Immigrant", dessen Sichtung noch aussteht, erhoffe ich mir mit ihrer ersten US-amerikanischen Hauptrolle (!) diesbezüglich eine Kehrtwende.
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Aufschlüsselung von Marion Cotillards Schauspielengagement weltweit:
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Frankreich: 31 Filme –> (Hauptrolle: 19 / Nebenrolle: 12)
USA: 10 Filme –> (Hauptrolle: 1 / Nebenrolle: 8 / Cameo: 1)
Belgien: 1 Film –> (Hauptrolle: 1 / Nebenrolle: -)
Großbritannien: 1 Film –> (Hauptrolle: 1 / Nebenrolle: -)
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Marion Cotillards Langfilme im Einzelnen:
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1994: Die Geschichte des Jungen, der geküsst werden wollte [FRANKREICH] – Nebenrolle
1996: Besuch vom andern Stern [FRANKREICH] – Nebenrolle
1996: Chloé [FRANKREICH] – Hauptrolle
1996: Ich und meine Liebe [FRANKREICH] – Nebenrolle
1998: Interdit de vieillir [FRANKREICH] – Nebenrolle
1998: Taxi [FRANKREICH] – Nebenrolle
1999: Eine andere Welt [FRANKREICH] – Hauptrolle
1999: Furia [FRANKREICH] – Hauptrolle
1999: Krieg im Oberland [FRANKREICH] – Hauptrolle
2000: Taxi Taxi [FRANKREICH] – Nebenrolle
2001: Les jolies choses [FRANKREICH] – Hauptrolle
2001: Lisa [FRANKREICH] – Hauptrolle
2002: Eine ganz private Affäre [FRANKREICH] – Hauptrolle
2003: Big Fish [USA] – Nebenrolle
2003: Liebe mich, wenn Du Dich traust [FRANKREICH] – Hauptrolle
2003: Taxi 3 [FRANKREICH] – Nebenrolle
2004: Innocence [FRANKREICH] – Nebenrolle
2004: Mathilde - Eine große Liebe [FRANKREICH] – Nebenrolle
2005: Cavalcade [FRANKREICH] – Hauptrolle
2005: Edy [FRANKREICH] – Nebenrolle
2005: La boîte noire [FRANKREICH] – Hauptrolle
2005: Ma vie en l'air [FRANKREICH] – Hauptrolle
2005: Mary [USA / FRANKREICH / ITALIEN] – Nebenrolle
2005: Sauf le respect que je vous dois [FRANKREICH] – Nebenrolle
2006: Dikkenek [FRANKREICH] – Hauptrolle
2006: Du & Ich [FRANKREICH] – Hauptrolle
2006: Ein gutes Jahr [GROSSBRITANNIEN] – Hauptrolle
2006: Fair Play – Spiel ohne Regeln [FRANKREICH] – Nebenrolle
2007: La vie en rose [FRANKREICH] – Hauptrolle
2009: Le dernier vol [FRANKREICH] – Hauptrolle
2009: Nine [USA] – Nebenrolle
2009: Public Enemies [USA] – Nebenrolle
2010: Inception [USA] – Nebenrolle
2010: Kleine wahre Lügen [FRANKREICH] – Hauptrolle
2011: Contagion [USA] – Nebenrolle
2011: Midnight in Paris [USA / SPANIEN] – Nebenrolle
2012: Der Geschmack von Rost und Knochen [FRANKREICH] – Hauptrolle
2012: Jeanne d'Arc au bûcher [FRANKREICH] – Hauptrolle
2012: The Dark Knight Rises [USA] – Nebenrolle
2013: Anchorman - Die Legende kehrt zurück [USA] - Cameo
2013: Blood Ties [FRANKREICH] – Hauptrolle
2013: The Immigrant [USA] – Hauptrolle
2014: Zwei Tage, Eine Nacht [BELGIEN] – Hauptrolle
Ja bitte gerne! Ich finde sie ziemlich hübsch jenseits eines 08/15-Babes und ihre Aura ziemlich vielversprechend. In GoT macht sie sich als absolute Newcomerin, die sie bei Drehbeginn war, auch immer mehr von Staffel zu Staffel. Die TV-Serie wird noch für so manches Castmitglied das Sprungbrett zu einer Filmkarriere sein, zumindest vorübergehend.
Mork is now with Ork! :'(
Konzeptionell definitiv eines der besten TV-Serien-Intros zu einer der besten TV-Serien. Ich erwische mich immer dabei, wie ich ganz leise die eingängige Titelmelodie mitsumme, um mich in die richtige Stimmung für die anstehende Folge zu bringen.
Fetzig ist im Übrigen auch die vom Pannonia Allstars Ska Orchestra als Tribute eingespielte Ska-Version des Main Title Theme von Ramin Djawadi. Zu hören und zu sehen hier:
http://www.youtube.com/watch?v=3Ei_36wQjaQ
Die News zu dieser Neuigkeit auf sämtlichen englischsprachigen Online-News-Portalen sehen in etwa genauso dürftig aus, wie eure. Von daher braucht ihr euch wegen des geringen inhaltlichen Volumes keine Sorgen machen. Was soll man auch schon aus einer kurzen Twitter-Nachricht (einem Gedankenfurz quasi) des Vorstandsvorsitzenden der Fox Star Studios machen? Allerdings seid ihr die Einzigen, die sich im Gegensatz zu allen anderen erlauben, dümmlichen filmjournalistischen Bullshit in Suggestivform mit verhöhnendem, Klicks und Kontroversen provozierendem Unterton hinzuzufügen, der so ja erst einmal bewiesen werden muss. Warum ist der Praktikantenautor, der erst neulich durch widerlichste, von den Usern (zurecht) massivst beanstandete, von MP aber nicht geahndete, sondern wie üblich bei Kritik unter den Tisch gekehrte Gulag-Vergleiche auffiel, der Meinung, dass ein Bollywood-Remake des oben genannten Dramas zwingend groß angelegte Songnummern und Choreografien beinhalten muss?
Bollywood ist keine generelle Bezeichnung für Filme mit Musical-Song-Tanz-Nummern (auch keine Genrebezeichnung für indische Musicals, noch generell für irgendein Genre), sondern die umgangssprachliche Bezeichnung für die in der Sprache Hindi drehende nordindische Filmindustrie (offiziell bezeichnet als Hindi Cinema), die ganz verschiedenartige Filme hervorbringt. Gerade in den letzten Jahren fallen ambitionierte Bollywoodfilme dadurch auf (aber auch Kollywood- und Mollywoodfilme), dass sie sich vermehrt von der massenpublikumstauglichen Musicalstruktur entfernen, und nur noch wenig bis gar keine Musical-Song-Tanz-Nummern beinhalten. Warum sollte dies also beim besprochenen Remake nicht der Fall sein? Sicherlich ist es bei der langen (film)kulturellen Tradition möglich, das Musicalnummern enthalten sein könnten, aber hey, wir haben es mindestens 2015, bis der Film erscheint, und man sollte doch erst einmal sicher sein, bevor so etwas einfach mal behauptet wird (aus den oben erwähnten zweifelhaften Beweggründen).
Von mir gesichtete indische Mainstream-Filme der letzten Jahre ohne oder kaum mit Musical-Song-Tanz-Nummern aus den Filmindustrien Bollywood, Kollywood und Mollywood sind u.a. (durch die MP-Datenbank auf ein Minimum beschränkt):
- Highway (2014)
http://www.moviepilot.de/movies/highway--3
- Bhaag Milkha Bhaag (2013)
http://www.moviepilot.de/movies/bhaag-milkha-bhaag
- Raanjhanaa (2013)
http://www.moviepilot.de/movies/raanjhanaa
- Vishwaroopam (2013)
http://www.moviepilot.de/movies/vishwaroopam
- 22 Femal Kottayam (2012)
http://www.moviepilot.de/movies/22-female-kottayam
- Agent Vinod (2012)
http://www.moviepilot.de/movies/agent-vinod
- Ayalum Njanum Thammil (2012)
http://www.moviepilot.de/movies/ayalum-njanum-thammil
- Barfi! (2012)
http://www.moviepilot.de/movies/barfi
- Gangs of Wasseypur (2012)
http://www.moviepilot.de/movies/gangs-of-wasseypur
- Heroine (2012)
http://www.moviepilot.de/movies/heroine
- Kahaani (2012)
http://www.moviepilot.de/movies/kahaani
- Madras Cafe (2012)
http://www.moviepilot.de/movies/madras-cafe
- Pizza (2012)
http://www.moviepilot.de/movies/pizza
- Shahid (2012)
http://www.moviepilot.de/movies/shahid
- Talaash (2012)
http://www.moviepilot.de/movies/talaash--2
- Ustad Hotel (2012)
http://www.moviepilot.de/movies/ustad-hotel
- Vazhakku Enn 18/9 (2012)
http://www.moviepilot.de/movies/vazhakku-enn-18-9
- Vicky Donor (2012)
http://www.moviepilot.de/movies/vicky-donor
- Delhi Belly (2011)
http://www.moviepilot.de/movies/delhi-belly
- No One Killed Jessica (2011)
http://www.moviepilot.de/movies/no-one-killed-jessica
- 8x10 Tasveer (2009)
http://www.moviepilot.de/movies/8x10-tasveer
- Kurbaan (2009)
http://www.moviepilot.de/movies/kurbaan
- Dor (2006)
http://www.moviepilot.de/movies/dor-liebe-deinen-naechsten
- Black (2005)
http://www.moviepilot.de/movies/black
So viel zu dem blödsinnigen Fehlwissen, dass indisches Mainstreamkino nur aus Filmen mit einer ganzen Anzahl an Musicalnummern über die gesamte Lauflänge besteht … Kawuuuusch!
Es wurde zwar schon angemerkt, aber weil es so drollig ist, gleich noch einmal: Warum wird bei 'Weiterführendes zum Artikel' ein Film verlinkt, der weder etwas mit dem übrigens richtig guten Tagestipp zu tun hat noch – und jetzt kommt es – existiert? Und was macht ein nicht existierender Film in der so überaus toll geführten MP-Datenbank?
Was bisher hier noch nicht erwähnt wurde, heute aber trotzdem im TV läuft:
● „Aufruhr in Holly Springs“ -> ServusTV, 20.15 + 00.45 Uhr
(R: Robert Altman / USA 1999 / Thrillerkomödie)
● „Barbershop“ -> Tele5, 20.15 + 04.00 Uhr
(R: Tim Story / USA 2002 / Tragikomödie)
● „Last Days Here“ -> ZDFkultur, 20.15 Uhr
(R: Don Argott / USA 2011 / Musiker-Doku)
● „Ein neuer Tag im Paradies“ -> ZDFkultur, 22.00 Uhr
(R: Larry Clark / USA 1998 / Roadmoviedrama)
● „Es werde Stadt!“ -> BR, 22.00 Uhr
(R: Dominik Graf / Deutschland 2014 / Doku-Essay)
● „Marathon Boy“ -> Phoenix, 22.15 Uhr
(R: Gemma Atwal / Großbritannien, Indien 2010 / Sportler-Doku)
● „Gemeinsam Stärker – Personal Effects“ -> WDR, 22.30 Uhr
(R: David Hollander / USA 2009 / Liebesdrama)
● „Das Leben ist eine Baustelle“ -> ServusTV, 22.20 + 02.35 Uhr
(R: Wolfgang Becker / Deutschland 1997 / Tragikomödie)
● „Die Wohnung“ -> Das Erste, 22.45 + 02.50 Uhr
(R: Arnon Goldfinger / Deutschland, Israel 2011 / Familiengeschichts-Doku)
● „Fenster zum Sommer“ -> ZDF, 23.15 Uhr
(R: Hendrik Handloegten / Deutschland, Finnland 2011 / Mysterydrama)
● „Poison“ -> ZDFkultur, 23.40 Uhr
(R: Todd Haynes / USA 1991 / Episodendrama)
● „Prozac Nation – Sex, Pillen und Lou Reed“ -> BR, 23.55 Uhr
(R: Erik Skjoldbjærg / USA 2001 / Psychodrama)
● „Candy – Reise der Engel“ -> Tele5, 00.15 Uhr
(R: Neil Armfield / Australien 2006 / Drogendrama)
● „Eine Frau für zwei“ -> WDR, 00.15 Uhr
(R: Josiane Balasko / Frankreich 1995 / Beziehungskomödie)
- 100 Jahre 1. Weltkrieg -
● „Erziehung vor Verdun“ -> MDR, 00.20 Uhr / 1. von 2 Teilen (ursprünglich 3 Teile = heute gekürzt)
(R: Egon Günther / DDR 1973 / TV-Antikriegsdrama)
● „Let Me In“ -> ZDF, 01.05 Uhr
(R: Matt Reeves / USA 2010 / Coming-of-Age-Horrorthrillerdrama-Remake)
● „Herr Ober!“ -> Das Erste, 01.10 Uhr
(R: Gerhard Polt / Deutschland 1992 / Komödie)
● „In Hell“ -> Pro 7 MAXX, 01.30 Uhr
(R: Ringo Lam / USA 2003 / Actionthriller)
Wer ist eigentlich James Bobin? Ah ja, der Regisseur von "Die Muppets" und der Ali-G-TV-Show. OK, schon allein deswegen kann ich einer Fortsetzung des mit sterilem CGI zugefrachteten 1. Teils wenig abgewinnen. Aber da Mia nicht zur Hauptrolle Nein sagen konnte, muss ich mir das Ding wohl oder übel auch noch reinziehen, wenn es dann fertig ist. Verdammt!
Viel Spaß beim illustren Scheitern! Wie es der obige Text schon andeutet, ist dieses US-Remake-Projekt ganz allgemein zum Scheitern verurteilt, weil sich die Martial-Arts-Qualität des Originals unmittelbar aus der zum Geschehen passenden indonesischen Lokalität samt dem dort vorherrschenden gesellschaftlichen Hintergrund, dem Verständnis für die südostasiatische Kampfkunst und dem Können von Iko Uwais speist. Nicht zuletzt lebt "The Raid" davon, dass Gareth Evans sein Drehbuch und seine Regie genau auf seinen Hauptdarsteller abgestimmt hat, den er zuvor bei einem Doku-Projekt kennenlernen und studieren konnte, davor schon einen anderen Film mit ihm drehte und nur mit dessen Wissen eine derartige Kampfkunstchoreografie ausarbeiten konnte. Das "Oldboy"-Fiasko noch im Hinterkopf ist festzuhalten, dass manchmal eben der Transport von so eng konzipierten Geschichten aus anderen Kulturkreisen nicht funktioniert, da die den Film subtextuell beeinflussende lokale Mentalität nicht auf US-amerikanische Verhältnisse umgemünzt erneut herstellbar ist. Dann auch noch ein im Produzentensinn wohl scheinbar gut vermarktbares Gesicht (warum auch immer, Taylor Kitschs letzten Filme waren mehr oder weniger Gurken) ohne jegliche Kampfkunstausbildung/erfahrung zu nehmen, setzt dem Ganzen die lächerliche Krone auf. Zum Glück hat sich der Original-Regisseur selbst vom Remake-Projekt zurückgezogen, denn er sollte ja zunächst gerüchteweise das Ding selbst wuppen. Weise Entscheidung, Gareth Evans!
Nein, es ist heute kein ganz gewöhnlicher Sommertag, noch war er es damals. Vor genau 100 Jahren, am 28. Juli 1914 erklärte die kaiserliche Habsburgermonarchie Österreich-Ungarn dem Königreich Serbien den Krieg als Konsequenz aus der Ermordung ihres Thronfolgers durch serbisch-nationalistische Attentäter. Die politischen und militärischen Verbündeten auf beiden Seiten reagierten dementsprechend. Die daraus resultierenden Ereignisse waren der Anfang eines der bis dato düstersten Kapitel der Menschheitsgeschichte und der Beginn des Ersten Weltkrieges. Ein trauriges Jubiläum, an das heute wohl eher zu erinnern gilt, als es zu feiern!
Das Zeitgeschehen zwischen den Jahren 1914 und 1918 bietet unendlich viel Stoff für filmisch aufbereitete Geschichten, was die Regisseure in den letzten 100 Jahren ausgiebigst zu nutzen wussten, um die Leinwände in den Kinos der Welt mit Bewegtbildmaterial zu befüllen. Eine ganze Reihe von großen Klassikern der Filmgeschichte, von vielen geliebt und gekannt, beziehen sich mit ihrem Inhalt ganz oder nur teilweise auf den Ersten Weltkrieg. Allerdings gibt es da auch noch die augenscheinlich nahezu unbekannten Giganten, wahre Meisterwerke, die es noch zu entdecken gilt. Zu Letzteren zählt wahrscheinlich der hier vorliegende, rumänische Antikriegsfilm, der erst 2010 von Martin Scorsese und seiner World Cinema Foundation sozusagen wiederentdeckt wurde und seitdem restauriert wird.
Man kann dem US-amerikanischen Regisseur für seine entdeckerische Filmliebe nur immer wieder dankbar sein, denn der als erster überhaupt mit breiter internationaler Aufmerksamkeit bedachte rumänische Streifen ist schlichtweg atemberaubend inszeniert. Er handelt von einem rumänischen Leutnant (superb dargestellt von Victor Rebengiuc), der allerdings in der Vielvölkerarmee Österreich-Ungarns, also auf der „falschen“ Seite, dient, und der langsam beginnt, sich seinem eigenen Gewissen zu stellen, das in Konflikt mit ehrenhafter Pflichterfüllung gerät, als es gilt, Deserteure zu hängen. Der überaus ambitioniert zu Werke gehende, sonst hauptsächlich Theater (u.a. Shakespeare) inszenierende Regisseur Liviu Ciulei zeigt, dass er ziemlich viel von seinem Handwerk versteht (Regiepreis bei den Internationalen Filmfestspielen von Cannes). Dank des erstklassig ausgearbeiteten, auf einem Roman basierenden Drehbuchs entwickelt sich in jeder Szene eine ganz eigene hypnotisch-düstere, äußerst dynamische, teilweise symbolische Aktionswucht zwischen den Protagonisten, die die Defragmentierung des feinsinnigen Militaristen, der das Herauskehren des Menschlichen dann doch nicht länger sein lassen kann, Punkt für Punkt vorantreibt.
Das strahlende Herzstück des Films sind die impressionistischen Bilder von grauen Landschaften, Schützengräben, Kasernen, zusammengefügt von genial gesetzten Schnitten und unterlegt mit quertonalem musikalischen Pointentanz. Der Plansequenzwahnwitz, mit dem Kinematograf Ovidiu Gologan dem Antikriegsdrama sein künstlerisches Gesicht gibt, sollte sich filmgeschichtlich keinesfalls verstecken. Der rumänische Kameramann nutzt für einige Szenen, teilweise gespickt mit komplizierten Dialogen, nur eine einzige Einstellung, macht sein Werkzeug zum alles beobachtenden, Unruhe ausstrahlenden Flugobjekt, umkreist die handelnden Personen wie eine Motte das Licht, um sich langsam an ihr Befindlichkeiten heranzutasten und im richtigen Augenblick der Emotionswallung zuzustoßen, zoomt und reißt, als währen Konventionen ein Fremdwort, dass er nicht zu verstehen gewillt ist. Hinzu kommt noch eine seltsam-ungewöhnliche, aber wiederum doch so passende Schlussszene. Ich nenne sie ob ihres Inhalts 'Das letzte Gemahl'. Die großen Augen der jungen Gemahlin des Hauptcharakters bleiben unvergesslich, dieses einer Studie gleichkommende Meisterwerk über den Wahnwitz und die menschenverachtenden Auswirkungen des Krieges sicherlich auch.
In folgender Liste sollen – ob nun eher bekannt oder unbekannt – alle Filme aufgeführt sein, die sich direkt mit dem Ersten Weltkrieg auseinandersetzen oder einen direkten Bezug zu diesem haben.
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http://www.moviepilot.de/liste/dewkdfadgmkdv100jb-balticinemaniac
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Dieser Trailer hat definitiv visuelle Action-Sogkraft, die Wüste Namib erweist sich erneut als beeindruckende Kulisse (auch wenn die Filmcrew diese wohl zum Missfallen des afrikanischen Staates nach Dreh ziemlich demoliert zurückließ) und das Austarieren der Sommerblockbuster 2015 darf schon mal beginnen. Nur mein zweiter Gedanke war leider auch, dass George Miller hier scheinbar absolut nichts Neues bringt, sondern sich wohl auf die bewehrten, etwas aus- und umgebauten Bausteine aus den "alten" Filmen verlässt. Das könnte auch ein wenig nach hinten losgehen!
Moderne Schwarz-Weiß-Filme sind schon etwas Feines, und wenn man genau hinschaut gar nicht so selten. Obwohl der individuelle Geschmack da bei jedem sicherlich etwas anders umordnen würde, ist das alles nicht verkehrt, was hier aufgeführt wird, alles nicht schlecht, doch ob man das Thema überhaupt mit einer auf sieben Positionen beschränkte Auflistung erfassen kann, ist hier die Frage, denn Auslassungen sind vorprogrammiert. Hoch erfreut bin ich über das Vorhandensein von Jiang Wens „Devils On The Door Step“, den ich neulich erst entdeckt habe und unbedingt sehen will, auch wenn ein anderer chinesischer Film dafür fehlt! Eine kleine Kompensation des Vorhandenen meinerseits: Folgende Filme, von mir bereits gesichtet und für gut befunden, fehlen hier u.a. noch …
▪ Nebraska (USA / 2013)
▪ Meghe Dhaka Tara (Indien / 2013)
▪ Tabu - Eine Geschichte von Liebe und Schuld (Portugal / 2012)
▪ Oh Boy! (Deutschland / 2012)
▪ Frankenweenie (USA / 2012)
▪ Frances Ha (USA / 2012)
▪ Kshay (Indien / 2011)
▪ Alois Nebel (Tschechien / 2011)
▪ Good Night Good Morning (Indien / 2010)
▪ Gandu - Wichser (Indien / 2010)
▪ Mary & Max, oder - Schrumpfen Schafe, wenn es regnet (Australien / 2009)
▪ City of Life and Death (China / 2009)
▪ Zift (Bulgarien / 2008)
▪ La Antena (Argentinien / 2007)
▪ Frozen (Indien / 2007)
▪ Persepolis (Frankreich / 2007)
▪ Angel-A (Frankreich / 2005)
▪ 13 Tzameti (Frankreich / 2005)
▪ Hier und jetzt (Frankreich / 2004)
▪ The Saddest Music in the World (Kanada / 2003)
▪ Eureka (Japan / 2000)
▪ Die Unberührbare (Deutschland / 2000)
▪ Die neun Leben des Tomas Katz (Großbritannien / 2000)
M.P.T.100 antwortet nicht! So oder ähnlich hätte man vor nicht allzu langer Zeit titeln können, als sich Moviepilot dazu entschloss, die auf jeden User mehr oder weniger persönlich zugeschnitten Moviepilot Top 100 einzumotten, mit denen einem Filme empfohlen wurden, die man unbedingt sehen sollte, aber noch nicht gesehen hat. Ersetzt wurde die Funktion durch 'Deine Top-Filmtipps' in engem Zusammenschluss mit dem Datenbankbereich 'Filme entdecken'. Die neuen Empfehlungen sind weniger sichtungsfrequentiert, daher viel unbekannter, was dem Ganzen durchaus eine sehr interessante Entdeckernote verpasst, aber ebenso zuweilen wohl recht kurios wirkt, zumindest auf den ersten Blick. Auf Platz 1 meiner persönlichen Liste fand sich der hier vorliegende Film mit der absoluten Höchstwertungsvorhersage wieder. Das gab es ja noch nie, also auf ins Abenteuer!
Deutsche Science-Fiction-Filme sind recht selten, auch wenn der Streifen hier sich weder in fantastische Welten, noch in die Zukunft oder den Weltraum aufmacht, sondern der Entstehungszeit geschuldet eher als technische Gegenwartsutopie abgehakt werden kann, für die sogar in der Realität ausgearbeitete Pläne des Ingenieurs Albert Berthold existierten. Regisseur Karl Hartl konnte auf die romanbasierende Drehbuchvorlage von Curt Siodmak zurückgreifen und hatte sich im Auftrag der UFA zusammen mit Produzentenlegende Erich Pommer vermarktungstechnisch viel vorgenommen, denn er drehte das Sci-Fi-Werk in gleich drei Sprachversionen ab, jeweils mit komplett ausgetauschter Besetzung, nicht unüblich in der langwierigen Übergangsphase vom Stummfilm zum Tonfilm Anfang der 1930er Jahre. Der Star der englischen Variante ist der ebenfalls deutschstämmige Conrad Veidt, in der französischen Fassung spielt der vierfach Oscar-nominierte und zu dieser Zeit noch zukünftiger Hollywoodstar Charles Boyer die Rolle des Fliegers Ellissen, an seiner Seite Pierre Brasseur als Fotograf. Jeder von ihnen gab seiner Figur eine andere Charakterzeichnung. Im Folgenden soll es aber natürlich um die deutsche Version mit Hans Albers, Sybille Schmitz und Peter Lorre gehen.
Zuvor aber noch ein kleiner Abstecher zum Wirkungsbereich des deutschen Szenenbildners Erich Kettelhut, der sich mit seiner Arbeit u.a. bei der Entstehung der Fritz-Lang-Filme „Die Nibelungen“ und „Metropolis“ einen Namen machte, und bei dieser Inszenierung erneut etwas Fantastisches wagte, das aufgrund seines Gigantismus' regelmäßig vorüberfahrende Ausflugsdampfer Schlagseite erleiden ließ, weil die neugierigen Passagiere alle auf eine Schiffsseite strömten. Um die titelgebende Flugplattform 1 nicht nur mit Miniaturmodellen darstellen zu müssen, rüstete er nämlich das vor den südöstlichen Gestaden von Deutschlands größter Insel Rügen gelegene, 54 Hektar große Ostsee-Eiland Greifswalder Oie mit Wellblech ein, um ein naturalistisches, komplett vom Meer umgebenes Ambiente für realistische Szenen vor Ort zu schaffen, auf dem tatsächlich Flugzeuge vom Typ Junkers der Flugschulstaffel Warnemünde starten und landen konnten, und integrierte sogar den preußischen Leuchtturm in seine Aufbauten, der auch heute noch mit dem stärksten ostdeutschen Seefeuer Nacht für Nacht weithin sichtbar auf den historischen Drehort aufmerksam macht.
Eine gigantische schwimmende Flugplattform inmitten des Atlantiks, die in den Kindertagen des Transatlantikflugs als Knotenpunkt Flugzeugen die Landung zwischen den Kontinenten ermöglichen sollte, ein technisches wie menschliches Abenteuer also, dazu ein draufgängerischer Flieger, ein ehrbarer Kapitän und zwischen den beiden eine schöne Industriellentochter, was gefühlsmäßige Turbulenzen erahnen lässt, gestohlene Pläne, ein zwielichtiger Paparazzifotograf, ein Nonstop-Flug Berlin-Berlin rund um den Globus, Flugzeugaction und Bruchlandung, Sabotage während des Baus und dem Transport zum Zielstandort. All das klingt nach Stoff, aus dem sich zumindest ein mit Schauwerten, Abenteuer, Action und Thrill aufwartendes Filmereignis generieren ließe. Doch weit gefehlt, denn Karl Hartl kann mit seinem utopischen Abenteuer die sich daraus aufbauende Erwartungshaltung nicht erfüllen.
Der österreichische Filmemacher bekommt seine Genrezutaten nicht wirklich in den Griff und liefert im Angesicht der grandiosen Möglichkeiten ein ziemlich unausgegorenes, mit Langatmigkeit protzendes und holprig inszeniertes Leinwandprodukt ab, dem es traurigerweise vor allem am dringend benötigten Abenteuer und einer guten Portion Spannung, aber auch an einigermaßen sorgfältig zu Ende gedachter Charakter- und Plottentwicklung mangelt. Schlimm ist zudem, dass der wahnwitzige Aufwand seines Produktionsdesigners in visuell ausreichendem Maß kaum zu sehen ist, der Streifen also dem Zuschauer auch noch die erwarteten Schauwerte in Sachen funktionierender Flugplattform vorenthält, oft im Interieur spielt und tatsächlich Miniatureffekte in den Vordergrund rückt.
Wenn zu Beginn deutsches Liedgut geschmettert wird und Doppeldeckerstaffeln in Pfeilformation am Himmel kreisen, ist die Welt noch in Ordnung. Auch dem blonden Hans, der in seiner gewohnt polternden Weise nonchalant und lustvoll die Rolle des Fliegerasses interpretiert, dafür sogar 25 Minuten mehr Zeit bekommt, als seine anderssprachigen Rollenkollegen, mag man anfangs gerne folgen, entspinnt sich doch aus seinem Tun ein kleiner mit Noirklang aufwartender Kriminalplot, der Bewegung in die Sache bringt und auch noch den genial-zerfahrenen Peter Lorre als schlangenhaft-sarkastischer Fotoreporter einführt. Beide haben definitiv die dankbarsten Rollen. Der Aufbau von Sybille Schmitz als selbstbewusste Fabrikantentochter Claire kommt ziemlich schnell zum Stillstand und sie darf nur noch als Liebchen herhalten, um das sich die Männer zanken. Paul Hartmann bleibt dabei völlig unscheinbar. Um das benötigte Liebesdreiecksdramolett in Gang zu bringen, das offenbar schon damals nicht fehlen durfte, bedarf es eines Dramaturgiebruchs, der Albers erst einmal für ein paar Jahre auf missglückenden Nonstop-Flug schickt (von dem man nichts sieht), um ihn dann mehr oder weniger gebrochen heimkehren zu lassen. Nun ja, zum Glück rappelt er sich zum Finale wieder auf, das mit seiner recht belanglosen Nüchternheit der angesprochenen Unausgegorenheit die Krone aufsetzt, glänzt aber vorher noch mit Fremdscham generierenden, hinchargierten, absolut „heldenhaften“ Tölpelauftritt („Wer schießt denn hier? Idioten!“). Unfreiwillige Komik deluxe im Angesicht offensichtlicher Gefahr!
Was schlussendlich bleibt, ist ein mit netten Passagen gespicktes, aber eben großteilig doch mittelprächtiges und vielleicht zurecht etwas in Vergessenheit geratenes deutsches Unterhaltungsfilmchen, das seine Chancen nicht richtig zu nutzen weiß, hinter dem ein beträchtlicher Aufwand stand und dem sicherlich nicht eine gewisse filmhistorische Relevanz abzusprechen ist. Ich plädiere mal ganz unverfroren für ein mit feinstem Retro-Science-Fiction-Charme und Steampunkanklängen versehenes Remake, das vielleicht sogar noch einen reflektierenden Blick auf die damals politisch unruhig werdende Zeit in Deutschland werfen kann. Das wäre es doch! Aber aufwendiges Genrekino aus Deutschland ist ja im Gegensatz zu damals heute selbst noch irgendwie Science Fiction ...
Die Vereinigten Staaten von Amerika sind nicht nur aus historischer Sicht, sondern auch in der Wahrnehmung vieler die absolute Blaupause für ein klassisches Einwanderungsland im Schatten von Industrialisierung, Kolonialzeitalter und den geopolitischen Umwälzungen vom 17. bis ins 20. Jahrhundert hinein. Doch wer waren diese Massen von Einwanderern, die begannen, das neue, fatalerweise auch noch für besitzlos gehaltene, gelobte Riesenland jenseits des Atlantiks zu bevölkern, wo kamen sie her? Schnell fallen den Meisten da natürlich zunächst die Engländer ein, dann vielleicht die Iren, Italiener, Nordeuropäer, Osteuropäer, Russen und viele mehr. Doch eine ganz andere ethnische Gruppe von Menschen müsste hier zuerst genannt werden, was aber – hätte man beispielsweise eine Straßenumfrage gestartet – niemals in dem Maße geschehen würde und deshalb Folgendes noch um so unglaublicher macht. Ein unumstößlicher Fakt scheint dem kollektiven Gedächtnis anscheinend abhandengekommen zu sein, nämlich, dass deutsche Siedler die weitaus größte Gruppe unter allen Einwanderern stellten, die in Amerika eine neue Heimat suchten.
Mehr als 60 Millionen der heute 318 Millionen US-Amerikaner blicken in direkter Linie auf deutsche Vorfahren zurück. Über einen Zeitraum von fast 200 Jahren prägten die Deutschen (vom Farmer über den Unternehmer bis hin zum Politiker) zuerst in den Neuengland-Kolonien, dann in der unabhängigen amerikanischen Nation, das gesellschaftliche, kulturelle und wirtschaftliche Bild des Landes entscheidend. Ganze Landstriche und (Groß)Stadtviertel sprachen nur Deutsch, „Little Germanies“ war ein viel benutzter englischer Begriff. Theater, Schulen, Kirchen, Zeitungen und Vereine, alles deutsch. Nur ein seinerzeit sehr knapp ausgefallenes Volksreferendum sorgte dafür, dass die heutige Amtssprache der USA nicht Deutsch, sondern Englisch ist (das historische Geschehen ab 1917 hätte allerdings diese Entscheidung dann wohl zwangsläufig auch so gebracht)! Der Niedergang des blühenden deutschen Lebens kam im 20. Jahrhundert. Die Konfrontation mit dem deutschen Mutterland im Zuge der zwei Weltkriege war eine Bürde und die daraus begründeten Anfeindungen gegenüber deutschstämmigen US-Amerikanern, aber auch Scham und Wut aufseiten der deutschen Nachfahren sorgten dafür, dass das deutsche Antlitz vieler US-amerikanischer Lebensbereiche sich komplett auflöste, Namen verenglischt wurden, eine ganze innerländische Kultur komplett im großen Ganzen aufging und für immer verschwand.
Absolut faszinierende 4-teilige Doku, die mit der üblichen Mischung aus Archivmaterial, Originalschauplätzen, Nachfahreninterviews und kleinen Spielszenen anhand von einigen im Zentrum jeder Folge stehenden Einzelschicksalen die komplexe Geschichte der Deutschen in Amerika nachzeichnet, und vielleicht dazu anregt, auch mal einen ganz anderen, historisch begründeten Blick auf die heutigen transatlantischen Beziehungen zu werfen.
'Deine Top-Filmtipps' schafft es auch meiner Meinung nach, einem Unbekanntes viel besser zu empfehlen, als das vormalige 'Deine Top-100-Filme', denn da waren irgendwie immer nur sogenannte Klassiker gelistet, von denen jeder halbwegs gut aufgestellte Filmfan schon x Mal gehört hat. Jetzt habe ich auf der ersten Seite ganze 10 Filme dabei, die mir völlig unbekannt sind. Das will schon was heißen und ist sehr erfreulich! Auch die kleinen Neuerungen im Dashboardbereich stimmen positiv.
Nur mit dem Ordnen ist es so eine Sache, denn wenn massenweise Filmdetailseiten hier nicht ordentlich geführt bzw. angelegt werden, wird das mit eben diesem trotz der Freude jauchzenden Ankündigung so nichts werden, da Genre-, Produktionsjahr-, Land-, Personenangaben etc. oftmals bei interessanten Filmen überhaupt nicht vorhanden sind. Grotesk und bedenklich wird es zudem, wenn sich von offizieller Seite aus dagegen sogar gewehrt wird (schriftlich im Forum), diesen desaströsen Zustand zu ändern und ordentliche datenbanktechnische Arbeit auf niveauvollem Level zu leisten (und zwar nicht nur in ungerechter Weise für US-Blockbuster- und Hollywoodfilme, sondern gleichberechtigt für alle Filme aus allen Ländern und Epochen), wie es sich für die größte deutsche Filmcommunity-Seite eigentlich gehören sollte. Weiß eigentlich webedia von dem Zustand der Datenbank hier, oder wurde das bei der dicken fetten 15-Millionen-Übernahme einfach mal prophylaktisch verschwiegen? Einen ganzen Bereich nicht ordentlich zu führen, dann dessen Zustand aber hier in den News zu verschweigen, dafür aber zu suggerieren, dass alles tiptop funktioniert und man supi alles nach personalisierten Interessen ordnen kann, ist Vorgabe falscher Tatsachen und blanker Hohn. Das mag vielleicht für einige aktuelle US-Hollywood-Filme zutreffen, aber leider nicht für den interessanten Rest. Ganz zu schweigen von den sich auf jeder Detailseite befindlichen Genrecharts (super Idee im Allgemeinen), die eben durch die schlechte Datenbankführung und den sich daraus ergebenden Auslassungen nicht wirklich funktionieren, zudem an einem unverständlichen Gewichtungsproblem nach Genrepriorität pro Film leiden, das ebenso unbedingt in den Griff zu kriegen ist.
Einen Lichtblick beinhaltet der letzte Absatz. Moviepilot hatte schon einmal ein Merging-Tool, das aber ganz schnell seinen Geist aufgegeben hat bzw. wohl nur fehlerhaft/gar nicht funktionierte. Mehr oder weniger groß angekündigt wurde es seinerzeit aber trotzdem, sein Versagen eher klein abgehandelt. Hoffentlich haben die Entwickler diesmal ein besseres Bastelhändchen bewiesen und es funktioniert auch. Denn nötig ist dies allemal, bei der Ansammlung von Dopplungen, die man in den zwei dafür vorgesehen, selbst wohl auch bei Weitem noch nicht vollständig bestückten Forenthreads zu diesem Thema begutachten kann.
Sollte dies gar seine Intention gewesen sein? Wie leid er mir tut, der Olivier Assayas, wenn dieser Film, vermutlich gespeist durch autobiografische Erinnerungen seiner selbst, wirklich das widerspiegelt, was seiner Ansicht nach die wilde Zeit ausgemacht hat. Langeweile! Gähnend macht sie sich über zwei dahinziehende Stunden breit, in denen ich dem leblos agierenden, völlig unsympathischen Frisurenmodel (vielleicht das Alter Ego des Regisseurs?) zu folgen verdammt bin, der zusammen mit Freundeskreissympathisanten seine eigene Schule mit Parolen beschmiert (was für eine Leistung!) und sich daraufhin für einen ausgefuchsten Revoluzzer hält, der soeben zur Weltveränderung beigetragen hat, zudem der größte verkannte surrealistische Maler des Planeten ist und aufgrund seiner anziehenden Künstlerattitüde die Hippieischen auch knallen darf, die sich von ihm malen lassen. Nicht nur für ihn, sondern auch für seine Kumpels wird es beziehungstechnisch jedoch problematisch, weil jede von den Girls auf ihre ganz eigene Weise von der roten Maobibel erleuchtet scheint und irrigen Selbstverwirklichungsträumen nachhängt. Die '68-Generation hautnah und live vor Ort in Frankreich, was für ein Thema, was für eine interessante Zeit!
Mein ironischer Unterton mag mein positivistisches Interesse daran ein wenig verschleiern, soll aber doch eher Ausdruck davon sein, wie unbegreiflich es mir ist, dass die filmische Aufarbeitung dieses wahnsinnigen Sujets derart öde in den Sand gesetzt werden kann. Die Inszenierung entbehrt jeder Raffinesse, ist mittelprächtig und heruntergekurbelt, als wäre Desinteresse dabei federführend, und der bloße Arbeitsauftrag wichtiger. Wenn Szenenübergänge mal ganz einfach durch eine teilweise unpassend früh gebrachte Schwarzblende illustriert werden, ist das ganz „große“ innovative Kinokunst. Ängste, Nöte, Hoffnungen der Jugend in jenem Jahr wollen sich nicht so recht vermitteln, wirken wie eine oberflächlicher Klischeesalat, die lediglich angerissenen Probleme der Protagonisten lassen kalt. Und wenn dann nach enormem Heistaufwand, ein geklautes Auto allein im Wald brennt, als das ultimative Statement zur politischen Lage, ungesehen von jedermann, formt die Hand kopfschüttelnd Gitter vor den Augen. Da guck ich doch lieber noch einmal Bertoluccis „Die Träumer“, vielleicht auch den ins Groteske gleitenden „Genosse Pedersen“ oder greife gleich zu den großen Kalibern, wie etwa Antonionis "Zabriskie Point". Nur die Aktricen haben einen hier noch einigermaßen bei der Stange gehalten. Von Lola Créton möchte ich in Zukunft gerne mehr sehen. Was für eine Aura! Das war sie also, „Die lahmarschige Zeit“. Wir haben es mittlerweile schon ein paar Stunden nach Mai und nothing is in the Air!
Es muss ja nicht immer gleich irgendetwas Kurioses aus Asien sein, ernst (zu mindest in großen Teilen) geht doch auch. Ich empfehle hier mal den jüngsten Filmfare-Abräumer "Bhaag Milkha Bhaag".
http://www.moviepilot.de/movies/bhaag-milkha-bhaag
Es wird die Geschichte des wohl berühmtesten und international mit Medaillen höchstdekorierten indischen Einzelsportlers Milkha Singh erzählt, dessen Schicksal stark an das (durchaus blutige) politische Trauma der indisch-pakistanischen Teilung gebunden ist.
[Achtung, die Wiki-Seiten spoilern natürlich einige Handlungsteile!]
http://de.wikipedia.org/wiki/Milkha_Singh
http://en.wikipedia.org/wiki/Milkha_Singh
Der Film nimmt sich zwar etliche sporthistorische Freiheiten, weshalb im Vorspann auch das Wörtchen "inspiriert" anstatt "basierend" steht, und er dadurch vielleicht für Sportgeschichtlicher nicht gerade gut verdaulich ist, aber rein filmisch ziemlich gut funktioniert und als groß angelegtes, modern inszeniertes Mainstream-Epos wohl mit das Beste ist, was zum Thema Sport bisher aus Indien kam (auch wenn der nationalistische Grundton zum Finale hin etwas weniger ausgeprägt hätte ausfallen können).
Für alle, die mit Musical-Song-Tanz-Nummern in indischen Filmen nicht so viel anfangen können (von den es bei etlichen modernen Filmen der letzten Jahre eh immer weniger bis keine gibt, die fast allesamt - wie dieser hier - nicht in Deutschland erscheinen), sei noch erwähnt, dass hier eigentlich nur eine Kasernen-Soldaten-Trink-Nummer wirklich als solche geltend gemacht werden kann (und die hatte ja z.B. HdR auch). Im Übrigen hatte der Film bei seiner Freigabe durch das Central Board of Film Certification zunächst arge Probleme, denn zwischen dem titelgebenden Leichtathleten und einer blonden Australierin - ach du Schreck! - kommt es doch tatsächlich (für indische Verhältnisse) zu einer ziemlich heftig-spontanen Beischlafszene. ;)
Der filmjournalistische Blödsinn, der hier wieder mal in Bezug auf das indische Kino niedergeschrieben bzw. irgendwo abgeschrieben wurde (andere können es halt leider auch nicht besser), ohne die Faktenrichtigkeit zu prüfen oder sich mit der komplizierten Strukturierung des indischen Filmmarktes eingehender auseinanderzusetzen, ist zum Haare raufen. Warum wird bei Moviepilot generell und über (die vergangenen) Jahre schon nicht vernünftig recherchiert, wenn so ein Artikel geschrieben wird?
Dabei will ich gar nicht mal der Kernaussage infrage stellen, die hier aus einem Artikel von The Guardian stammt, der sich wiederum auf eine Erhebung von Wealth-X beruft. Wenn man sich den Artikel bei Wealthy-X (http://www.wealthx.com/articles/2014/comedian-jerry-seinfeld-tops-wealth-xs-hollywood-and-bollywood-rich-list/) anschaut, wird zunächst darauf hingewiesen, dass sich die Erhebung ausschließlich mit TV- und Filmschauspielern aus den USA und Indien beschäftigt und eben nicht der gesamten Welt (die ausführliche PDF-Datei kann man sich leider nur gegen Preisgabe persönlicher Daten herunterladen, was schade ist). Daraufhin schon in der Überschrift zu behaupten, dass es sich hier um eine weltweite Betrachtung handelt, ist journalistisch indiskutabel, weil man eben nur diese beiden Länder einbezogen hat. Nirgends ist ein Hinweis auf diesen Umstand im Artikel zu finden. Dass sich an der Rangfolge auch bei einer weltweiten Betrachtung höchstwahrscheinlich nicht viel ändern wird, steht auf einem ganz anderen Blatt, allerdings werden da dann eventuell auch noch ein paar Briten oder Chinesen auf den weiteren Plätzen ein Wörtchen mitzureden haben.
Es wird schon fast zur gebetsmühlenartigen Gewohnheit, aber muss wohl jedes Mal aufs Neue sein, da es scheinbar für die werte Moviepilot-Journaile, aber eben auch den Rest, selbst bei mehrfachen Hinweisen in der Vergangenheit nicht so leicht zu kapieren ist. Der zugrunde liegende Artikel von The Guardian behauptet: „Bollywood remains the world's largest filmmaking industry, producing about 1000 films each year – double the output of Hollywood.“ Falsch, falsch und nochmals falsch. Moviepilot greift dies natürlich ungeprüft auf und fängt fälschlicherweise wieder an zu behaupten, dass Bollywood DIE indische Filmindustrie ist. Falsch! Bollywood, in seriösen Fachkreisen eher als Hindi Cinema betitelt, weil die unter diesem Industrielabel entstehenden Filme in der Sprache Hindi gedreht werden, ist nur eine von 12 indischen Filmindustrien, seinerseits beheimatet im nördlichen Teil des Landes! Einzige Besonderheit bei Bollywood ist, dass das Hindi Cinema (neben dem sich mit ihm geografisch überlappenden Bhojpuri Cinema) überregional, also im Gegensatz zu fast allen anderen Filmindustrien auf mehrere Bundesstaaten verteilt ist, nämlich auf Madhya Pradesh, Uttar Pradesh, Rajasthan, Bihar, Jharkhand, Harayana und Himach Pradesh, nicht zu vergessen der Hauptstadtdistrikt. Der Umstand, dass der Hauptentstehungsort Mumbai (vormals Bombay) gar nicht in diesem Einzugsgebiet liegt, sondern im Bundesstaat Maharashtra, der Heimat des Marathi Cinema, mag verwirren, ist aber nun mal immer schon so gewesen. Ich sage nur wiederholt: Indien, kompliziertestes Filmland der Welt! Bollywood produziert für sich alleine gesehen auch nicht mehr als 1000 Filme pro Jahr, ja, noch nicht einmal so viele, wie in Hollywood jedes Jahr entstehen. Also hört endlich allesamt auf, ständig diesen Schwachsinn der unbedarften Userschaft vorzukauen, die sich darauf verlässt, dass die MP-Artikel fachlich korrekt sind. Hollywood produziert mehr Filme als Bollywood. Das war schon immer so, Punkt! Aber ...
Kommen wir zu den Fakten. Die Film Federation of India zählt in ihrer Statistikerhebung für das Jahr 2013 genau 255 Filme für das Hindi Cinema, also Bollywood. Und darauf folgt jetzt wahrscheinlich die dickste Überraschung überhaupt: Das reicht im innerländischen Filmindustrieranking NICHT für Platz 1! Wie im Jahr 2012 auch schon muss sich Bollywood mit Rang 3 zufriedengeben, denn der Spitzenreiter heißt erneut Kollywood (also das Tamil Cinema, beheimatet im südindischen Bundesstaat Tamil Nadu) mit 292 Filmen, gefolgt von Tollywood (also das Telugu Cinema, beheimatet im südindischen Bundesstaat Andhra Pradesh) mit 280 Filmen. Auf den weiteren Plätzen: Mollywood (Malayalam Cinema/ Kerala) 195 Filme, Sandalwood (Kannada Cinema/ Karnataka) 130 Filme, das Bengali Cinema in Westbengalen mit 127 Filmen und das weiter oben schon erwähnte Marathi Cinema im Bundesstaat Maharashtra mit 121 Filmen. Zusammen mit dem Filmoutput der anderen kleineren Filmindustrien und den verstreuten regionalen Kleinstsprachen (Indien hat immerhin 23 anerkannte Hauptsprachen) ergibt das für Indien und das Filmjahr 2013 eine Gesamtfilmproduktion von sagenhaften 1724 Filmen, was wohl Rekord sein dürfte! Sicherlich ist das mehr als Hollywood. Also wozu diese ganze nervige Statistikaufschlüsselung? Weil u.a. The Guardian und Moviepilot behaupten, dass Bollywood diese enorme Anzahl an Filmen alleine produzieren würde, ja sogar in ihren Artikeln suggerieren, dass Bollywood die einzige, gar DIE indische Filmindustrie an sich ist, was ich hiermit definitiv widerlegen möchte und als schlecht recherchierten Filmjournalismus deklariere. Richtig kann es nur lauten: Das Filmland Indien als Ganzes – unter Einbeziehung aller seiner durch die jeweilige Sprache/Sprachregion voneinander getrennten Filmindustrien und den in diversen anderen regionalen Kleinstsprachen getätigten Filmproduktionen – produziert jedes Jahr mehr Filme als die US-amerikanische Filmindustrie. Indien produziert mehr Filme als Hollywood. Das ist schon seit 40 Jahren so, Punkt!
Und was hat das jetzt mit dem hier schon in der Überschrift als Aufhänger genutzten Bollywood-Schauspieler Shahrukh Khan zu tun? Ganz einfach: Das Bild von diesem und der Blick auf diesen Star durch den Westen hängt der indischen Realität hinterher und scheint merkwürdig in der Zeit verzerrt. Das Starsystem in Indien orientiert sich nämlich genauso an den verschiedenen Filmindustrien. Die Vorwärtsentwicklung in Indien geht zudem rasend schnell. Geht man in Tamil Nadu, also dem Heimatstaat der Filmindustrie Kollywood, auf die Straße, um eine statistische Umfrage zu machen, wer denn der größte aktuelle Filmstar sei, bekommt man als häufigste Antwort wahrscheinlich den Namen Vijay präsentiert. Nanu? Fragt man die gleichen Leute, was denn mit Shahrukh Khan ist, kann es schon mal passieren, dass man die Antwort „Wer?“ zurückbekommt. Damit will ich ausdrücken, dass es absoluter Blödsinn ist, in Artikeln zu behaupten, Shahrukh Khan sei ein gesamtindischer Star und dann auch noch der größte. Bitte? Denn das stimmt eben im Jahr 2014 auch nicht mehr! Shahrukh Khan ist schon seit 2008 nicht mehr der größte Bollywoodstar, also einem Zeitraum von mittlerweile 6 Jahren. Sein letzter Nr.1-Hit war „Om Shanti Om“ (2007). Seit dem geht es schleichend bergab (nicht im freien Fall wohl gemerkt). Dass die beiden einzigen Filme, die hier als Referenz für seinen angeblich jetzt auch noch bestehenden Nr.1-Starruhm in diesem 2014er Artikel herangezogen werden, aus den Jahren 2003 und 2004 stammen, also seiner Glanzzeit, ist bezeichnend für die nichtige Relevanz des Geschriebenen und den verzerrten Blickwinkel der Autorin.
Der unangefochten größte Bollywoodstar der letzten Jahre ist nach Einspielergebnis und Spitzenpositionen ganz klar Salman Khan, gefolgt von Aamir Khan, der sich im letzten Jahr die Box-Office-Spitze mit „Dhoom 3“ nach 3-jähriger Salman-Khan-Alleinherrschaft zurückerobern konnte, die er schon 2008 und 2009 innehatte. Auch der viel filmende Actionstar Akshay Kumar rüttelt dank kassenträchtiger Quantität stark an der Position von SRK und droht ihn noch weiter auf die folgenden Plätze zu verweisen. Sicherlich ist „Chennai Express“ nach „Dhoom 3“ der erfolgreichste Hindi-Film 2013, riecht aber nach übler Geldmacherei und Anpassung im Zuge der gerade in Bollywood grassierenden, südindisch beeinflussten Retro-Masala-Film-Welle. Shahrukh Khan hat gesehen, mit welchen Genreformaten Salman Khan die letzten Jahre Kasse machte und wollte das jetzt selbst hinbekommen. Sorry, leider nicht so ganz geschafft, aber eine Pleite war es nun zumindest finanziell auch nicht und die fragwürdige Durchkalkulation hat sich ausgezahlt. Wie es mit Shahrukh Khan weiter geht, wird sich zeigen, denn der Jüngste und darstellerisch Versierteste ist er ja nicht (mehr), und ganz viele junge Talente, wie etwa Ranbir Kapoor (erfolgreichster junger Spross aus dem Bollywood seit den 1930er Jahren beherrschenden Kapoor-Klan), die ihm auch noch schauspielerisch ganz locker das Wasser abgraben, stehen in den Startlöchern.
Eins ist aber ebenso Fakt, und hier schließt sich dann der Kreis zum Thema des zugrunde liegenden Artikels, während in Indien selbst Shahrukh Khan in den letzten Jahren innerhalb des Hindi Cinema nicht mehr die Spitzenposition erobern konnte, so sind seine Filme in Übersee, also im westlichen Ausland gegenüber allen anderen indischen Filmen ständig die einspielstärksten Bollywood-Streifen, was natürlich zu guten Teilen den verzerrten Blick des Westlers erklärt. Dadurch ist sein Gesicht selbstverständlich sehr populär und er natürlich als indische Werbeikone gefragt, gerade bei Weltmarken. Und er tut ja augenscheinlich gut daran, sein Geld auf verschiedenste Art und Weise zu verdienen, zumal er damit auch noch erfolgreich ist. Als Star mit sinkendem Ruhmesstern hat er zumindest als aktuell zweitreichster Schauspieler (USA, Indien) finanziell ausgesorgt. Ihm ebenso in die Karten spielen dürfte die selektive und recht fragwürdige, die Filmproduktionsrealität verfälschende Veröffentlichungspolitik von indischen Filmen in seinem „größten“ Fanland Deutschland sein. Deutsche Vertriebslabel wie Rapid Eye Movies bekleckern sich diesbezüglich seit Jahren schon nicht gerade mit Ruhm, denn bei denen in den verantwortlichen Etagen scheint niemand zu sitzen, der wirklich Ahnung hat, sie sind stehen geblieben und veräppeln zudem ihre Kunden. Wenn man seit 2004 absolut eingleisig in der Genreausrichtung fährt und seinen Fokus auf eine Art von Film gelegt hat, der nur um die Jahrtausendwende sehr populär war, alle anderen Spielweisen aber außen vorlässt (ganz zu schweigen von sämtlichen anderen Filmindustrien und deren Stars) und sich ebenso fast ausschließlich auf den einen, eben zu dieser Zeit populärsten Star konzentriert und die durch RTL2 angeworbene Fangemeinde nur darauf fixiert wird, hat man im Jahr 2014 ein Problem und greift zu perfiden Mitteln. So wurde der südindische Fantasyhit „Eega“ von REM auf dem Fantasy-Film-Fest gezeigt und fand allgemein recht positiven Anklang. Doch alle dachten, dabei handelt es sich um einen Bollywoodfilm. Falsch gedacht, „Eega“ ist ein Tollywoodfilm! Um aus seinen selbst aufgebauten Fesseln und seinen ausschließlichen Fokus auf Bollywood nicht ausbrechen zu müssen, hat REM einfach mal die in Hindi synchronisierte Fassung des Films (also nicht die Originalfassung) unter dem Hindi-Titel „Makkhi“ gezeigt (ja, in Indien wird synchronisiert, wenn der Film nicht aus der eigenen Filmindustrie stammt), um auch in der Festivalbroschüre zu suggerieren, dass es in Indien nach ihren Regeln eben nur Bollywood gibt. Bedenklich, verwerflich und für ein ganzes Land in seiner Filmvielfalt diskreditierend, für das man doch eigentlich der Werbebotschafter beim deutschen Filmfan sein wollte/sollte! Und die hörige Fanbase verinnerlicht so etwas (und alles andere, was ihr vorgesetzt wird) natürlich gleich, weshalb man dann solche Artikel wie diesen hier lesen muss.
Liebe Autorin, wenn dir das indische Kino wirklich am Herzen liegt, wenn dir vernünftiger Filmjournalismus wirklich am Herzen liegt, dann fang auch endlich damit an, deine Texte dementsprechend zu verfassen und dich vernünftig damit auseinanderzusetzen bzw. zu recherchieren, wenn nicht, dann solltest du vielleicht etwas anderes machen!
Mein Instinkt hat mir ja schon im Vorhinein irgendwie zugeflüstert, dass das Biografie-Vehikel über die Actress-Turns-Princess-Geschichte eine seichte Konsensnummer ohne wirkliche Substanz wird, die sehr nach Seifenoper roch, und dass eben Frau Kidman eine Fehlbesetzung ist. Nun ja, nächster Cannesfilm bitte! Es kann nur besser werden ...
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Alle Filme aller Sektionen, ein Listenüberblick kurz und knapp hier:
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http://www.moviepilot.de/liste/agfdiffsvcid2010erj-balticinemaniac
Warum denn so unpassend reißerisch in der Überschrift? Kim Ki-duk ist doch kein Klopper-Regisseur für Martial-Arts-Fans! Der Trailer lässt einen ziemlich ratlos zurück, nimmt einem aber auch nicht die Hoffnung auf einen guten Film.
Warum kann man vonseiten diverser US-Produzenten es nicht einfach mal bei einem Film belassen, auch wenn dieser recht gut lief? "Spring Breakers" ist für sich stehend ein Meisterwerk und braucht keine die subtile Aussage des Originals verwässernde Fortsetzung, die diesen Status mit Füßen tritt - auch wenn hier die ganz vielversprechende Combo Åkerlund / Welsh ins Spiel gebracht wird. Sollen die beiden sich doch an ein ganz neues und eigenes Filmprojekt wagen, ich guckt das! Zum Glück macht Korine den Blödsinn nicht mit.
Und ich immer die ganze Zeit so zu mir selbst: Ja, WAYNE! Die Anwesenheit einer bestimmten Adelsfamilie ist ja zum Glück nicht ausschlaggebend für den reibungslosen Ablauf der Filmfestspiele von Cannes, im Gegenteil, mit diesem boulevardesk-interessanten Anti-Gehabe sorgen die Grimaldis sogar noch dafür, dass Cannes selbst beim eher desinteressierten Publikum dieses Jahr in aller Munde ist (vielleicht ja sogar ein abgekartetes Spiel). Und genau aus diesem Grund ist wohl auch dieser Film im offiziellen Wettbewerb wiederzufinden, denn ich kann mir nicht vorstellen, dass das Biopic preistechnisch etwas reißen kann.
Ohne Frau Kidman jetzt schauspielerisches Talent absprechen zu wollen, passt sie - wie schon des Öfteren erwähnt - in der Rolle der Grace Kelly einfach nicht so richtig. Zum Glück gibt es ja eine ganze Menge anderer Filme, die ebenso in den Haupt- und Nebensektionen an der Côte d'Azur gezeigt werden. Bleibt zu hoffen, dass diesen (auch von Moviepilot aus) ebenso eine angemessene Aufmerksamkeit zu teil wird!
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Alle Filme der diesjährigen und vorjährigen Filmfestspiele von Cannes gibt es hier:
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http://www.moviepilot.de/liste/agfdiffsvcid2010erj-balticinemaniac
So schaut es bei mir aus ...
1. Das Imperium schlägt zurück
2. Die Rückkehr der Jedi-Ritter
3. Eine neue Hoffnung
4. Die Rache der Sith
5. Die dunkle Bedrohung
6. Angriff der Klonkrieger
Wo ist denn die Katze auf dem Bild zu sehen?
Hat hier schon jemand 'Meisterwerk' geschrien? ... Ah ja, dann bin ich beruhigt! ;)
Immer dieses Vorspiegeln falscher Tatsachen! Es gibt leider überhaupt noch keine nackten Fakten zu dieser Schauspielgigantin! In keinem ihrer bisherigen Spielfilme (derer sind es ja nur ganze drei), aber auch nicht in einem ihrer TV- oder Werbefilm-Auftritte ließ sie gänzlich die Hüllen fallen, war dafür aber fast in jedem dieser Werke im Bikini oder in Unterwäsche zu sehen. So, jetzt reicht es aber auch ... ;)