BaltiCineManiac - Kommentare

Alle Kommentare von BaltiCineManiac

  • Ich habe mich schon gewundert, warum es bisher von deiner Seite diesbezüglich so ruhig blieb. :D Sind deine Prognosen eher mit viel eigenem Herz oder eher analytisch? Für mich ist es ziemlich schwierig, das Ganze einzuschätzen, da kaum etwas von den Filmen gesehen. "Blau ist eine warme Farbe" wird sich wohl die Hauptpreise holen, für die er nominiert wurde. Adèle wird Nachwuchsdarstellerin, was aber auch schade für die großartige Golshifteh mit ihrer One-Woman-Show ist. Die "Newcomer"-Kategorie ist hier die eigentliche Hauptdarstellerinnenkategorie irgendwie. Komische Zusammenstellung! Bei den Darstellern allgemein bin ich eher ratlos. Mich hat z.B. gewundert, warum die tolle Christa Theret gar nicht dabei ist. "Maman und ich" holt sich den Erstlingsfilm. Ansonsten ... mmmhhh.

    Was meinst du, ob der Livestream heute Abend auf der Homepage von Canal+ funktioniert (Countdown läuft gerade runter) bzw. auch für mich frei einsehbar ist? Würde mir das schon ganz gerne angucken. Eine Liste zum César hatte ich ja schon vor einiger Zeit gebastelt (http://www.moviepilot.de/liste/afdcnfd2010erj-balticinemaniac). Hab sogar überlegt, ob man da vielleicht eine Art Live Chat im Forum installieren könnte, denn warum müssen es immer nur die Oscars sein. Aber dafür ist das Interesse wohl zu gering und es braucht auch jemanden als Moderator, der ausgezeichnet Französisch spricht/versteht und das Geschehen in Deutsch richtig wiedergeben kann. ;)

    2
    • 9
      über Titanic

      THEY SHOOT PICTURES, DON'T THEY? - 2014
      --------------------------------------------------------

      ·

      Das Update für das Jahr 2014 der wohl maßgeblichsten Filmliste ist endlich da und nun ratet mal, welcher Film dieses Jahr als höchster Neueinsteiger von den Cineasten in aller Welt begrüßt werden darf? Genau! Nun ja, die korrekte Formulierung wäre wohl eher Wiedereinsteiger, denn vor etwa 8 Jahren, beim zweiten Update 2006 hatte James Camerons romantisches Katastrophenepos bereits Platz 973 inne! Nun ist es schon Platz 661 geworden, sieh mal an. ;)

      ·

      Ich werde so schnell wie möglich meine Liste ( ↓ ) auf den neuesten Stand bringen und alle Daten entsprechend den dieses Jahr anfallenden Veränderungen aktualisieren, was allerdings aufgrund des Umfangs und der zu verschiebenden Datenmenge einige Zeit in Anspruch nehmen wird. Daher bitte ich um etwas Geduld! Die Aktualisierung wird vorgearbeitet werden und dann in einem Rutsch erfolgen.

      ·

      ---- >>> ------------------------------------------------------------------------------
      http://www.moviepilot.de/liste/they-shoot-pictures-don-t-they-laut-kritikern-die-1000-besten-filme-der-welt-balticinemaniac
      ---- >>> ------------------------------------------------------------------------------

      ·

      Da erst wieder in 10 Jahren mit einem neuen Sight & Sound Poll gerechnet werden kann und dieser mit seinem enormen Kontingent dafür verantwortlich war, dass es durch dessen Update 2013 zu massiven Veränderungen innerhalb der TSPDT-Liste kam, werden diese im vorliegenden Jahr wohl etwas moderater ausfallen. 145 neue Listen des Cinephilia's Poll 2012 wurden in die bisherige Berechnung mit einbezogen. Die Gesamtzahl der zur Berechnung herangezogenen Listen stieg von 3194 auf 3349. Die Gesamtzahl der Filme, aus denen die Top 1000 errechnet wurden, beläuft sich mittlerweile auf 12.057 (vormals 11.336).

      ·

      An der Spitze – wen wundert es noch wirklich – ist eh alles wie gehabt. Auf den vorderen Rängen hat es zwei Mal einen Platztausch gegeben. Ansonsten ist alles beim Alten geblieben und die Nummer eins ist immer noch dieselbe.

      ·

      TSPDT – Die Top 10 (2014)
      ----------------------------------

      01. Citizen Kane
      02. Vertigo - Aus dem Reich der Toten
      03. 2001: Odyssee im Weltraum
      04. Die Reise nach Tokio (+)
      05. Die Spielregel (-)
      06. Achteinhalb
      07. Der Pate (+)
      08. Sonnenaufgang - Lied von zwei Menschen (-)
      09. Der schwarze Falke
      10. Die sieben Samurai

      ·

      TSPDT – Die Aufsteiger innerhalb der Top 1000 mit dem größten Sprung nach vorn
      -----------------------------------------------------------------------------------------

      1. Placido (+ 279 / 917 -> 638)
      2. Und das Leben geht weiter (+ 181 / 909 -> 728)
      3. Funny Games (+ 130 / 728 -> 598)
      4. Brokeback Mountain (+129 / 870 –> 741)
      5. Tiger & Dragon (+ 124 / 567 –> 443)

      ·

      TSPDT – Die höchsten Neu- bzw. Wiedereinsteiger in die Top 1000
      ------------------------------------------------------------------------------------

      1. Titanic (Platz 661 / zurück!)
      2. Rapture (Platz 708 / neu!)
      3. Blue (Platz 740 / neu!)
      4. Die Klavierspielerin (Platz 783 / neu!)
      5. Die Ankunft eines Zuges auf dem Bahnhof in La Ciotat (Platz 834 / zurück!)

      ·

      TSPDT – Die Absteiger innerhalb der Top 1000 mit dem größten Fall nach unten
      -------------------------------------------------------------------------------------------

      1. Am blauesten aller Meere (- 169 / 515 –> 684) ... Sauerei! :(
      2. JFK - Tatort Dallas (- 101 / 759 -> 860)
      3. Gilda (- 77 / 853 -> 930)
      4. Fat City (- 76 / 678 –> 754)
      5. Dumbo, der fliegende Elefant (- 72 / 674 –> 746)
      6. Die Ballade von Narayama (- 72 / 758 –> 830)

      ·

      TSPDT – Die zuvor höchstplatzierten Aussteiger aus den Top 1000
      ------------------------------------------------------------------------------------

      1. Empire (von Platz 619)
      2. Vorwärts, Armee Gottes! (von Platz 711)
      3. El Topo (von Platz 768)
      4. Das Boot (von Platz 794)
      5. Rot ist die blaue Luft (von Platz 800)
      (Die Besonderheit an meiner List ist allerdings, dass diese Filme euch trotz Ausscheidens erhalten bleiben!)

      18
      • 2 .5

        Mehr Nebel! Im absolut gescheiterten Ansinnen, die grottige Qualität seiner aus jedweder Perspektive billigen Comicadaption mit dem exzessiven Außeneinsatz desselben zu kaschieren und ihr in Hinsicht auf das europäische Setting und den historischen Kontext eine gewisse Atmosphäre zu verpassen, ist diese Anweisung des Regisseurs an seine Crew bestimmt genauso häufig gefallen, wie der Ausruf des Zuschauers beim kopfschüttelnden Blick auf das, was ihm dieses TV-Produkt zu bieten wagt: Oh man, ist das schlecht!

        ·

        Mit schielendem Blick auf in einer ganz anderen Liga spielenden, erfolgreichen Genre- bzw. Formatgrößen aus dem englischsprachigen Raum, die im weiteren Sinne ein historisches Setting vorzuweisen haben, wird mit nackter Haut und sexuell provozierendem Understatement nicht gegeizt. So darf sich Hauptdarstellerin Mylène Jampanoï zwar öfters nackt präsentieren, fungiert aber zunächst eher als Stichwortgeberin für das Tun der männlichen Protagonisten, und findet erst in Indien einigermaßen in den Mittelpunkt, wo die Umstände ihre erhabene, betörend-wilde Schönheit mehr zur Geltung bringen. Schauspielerisch ist sie zumindest kein Totalausfall. Ganz anders da der nicht unbekannte Jean-Hugues Anglade (7-fach für den César nominiert), der wohl seine besten Zeiten hinter sich zu haben scheint, und als Hauptbösewicht genauso wie das restliche Darstellerpersonal auf unerträglichste Weise chargiert, sodass man ihm einen Gutschein für die Schauspielschule schenken möchte.

        ·

        Was Arte sich dabei gedacht hat, an der Produktion dieser als TV-Action-Abenteuer-Event angepriesenen französischen Miniserienkatastrophe mitzuwirken und dann diese auch noch auf den deutschen Zuschauer loszulassen, bleibt ein Rätsel. Desaströs schlechtes Drehbuch, grenzdebile Dialoge, amateurhafte Regie und lächerliche „Action“choreografie, schlechter Schnitt und komische Szenenabfolge, das sind nur einige Attribute dieses unglaublich schwülstig und klischeebeladen auf unterstem Telenovela-Niveau daherkommenden Machwerks, das zudem auch noch mit einem Score zugekleistert wurde, bei dem die Anweisung wohl lautete: Fabrice, mach es so wie der Hans, mit Mut zum orchestralen Bombast, allerdings auch in den ruhigsten Szenen, damit der von uns zuvor verzapfte Mist richtig episch wirkt, aber mit viel weniger musikalischem Können und mit viel mehr Wiederholung (nicht, dass wir dir noch die Überstunden heute bezahlen müssen).

        ·

        Das Resümee nach den ersten drei Folgen fällt niederschmetternd aus, eine Qualitätssteigerung ist wohl kaum zu erwarten, und die Gradmessung der Lust zum Weiterschauen liegt im Minusbereich. Da warte ich doch lieber auf das nächste Himalaya-Epos mit der schönen Mylène à la „Valley of Flowers“ und ansonsten auf die nächste Staffel GoT!

        11
        • Och nö, ihr wollt mir 'nen Bären aufbinden. Von dem Ding gibt es auch 'ne Fortsetzung? *kopfschüttel + rülps*

          1
          • Es gibt tatsächlich Leute, die für diesen dämlich-dumpf-seelenlosen Mittelmaßactionquatsch eine Petition ausfüllen, damit es eine Fortsetzung gibt? :D
            Braucht man ja nicht zu gucken, nur schade ums Geld und Regisseur Pete Travis, der eigentlich mehr kann!

            • Der lief neulich schon direkt nach "Nader und Simin" bei Arte als deutsche Free-TV-Premiere! Die MP-Redaktion hat es leider verpasst, in ihrem Artikel zum Oscargewinner dies kurz zu erwähnen, was sehr schade und oberflächlich durchdacht war. Ein ebenso gut geschriebener und inszenierter Film wie all die danach folgenden von Asghar Farhadi. Definitiv sehenswert!

              PS: Wäre es nicht sinnvoll, dem Film der Aktualität folgend auch hier bei MP den erst neulich von Arte verpassten deutschen Titel "Feuerzauber" zu geben? Zur vernünftigen visuell-ästhetischen Abrundung eines Datenbankeintrages gehört natürlich auch das Filmplakat (http://i.imgur.com/qaJYyZH.jpg) anstatt irgend eines hässlichen DVD-Covers! :/

              3
              • 5
                • Im ersten Absatz wird davon berichtet, dass die Ausbeute des Films bei vorangegangenen Preisverleihungen eher mau war und dies als Begründung herangezogen, warum seine Chancen nicht allzu groß sind. Durchaus legitim, nur sollte in diesem Zusammenhang auch erwähnt werden, warum dies so war und dass Martin Scorsese bis zuletzt nicht genau wusste, ob er den Film noch 2013 fertiggestellt bekommt. Aufgrund dessen war der Film bei diversen Preisverleihungen im Vorfeld noch gar nicht präsent, da die dort Wahlberechtigten keine Anschauungsexemplare des Films zur Sichtung vorliegen hatten (siehe z.B. Screen Actors Guild Award, bei dem Leo deshalb komplett übergangen wurde). Meiner Meinung nach ständen die Chancen für Martin Scorseses Film richtig gut und auch die Nominierungsausbeute wäre größer gewesen (z.B. Ausstattung), wenn es nicht dieses Fertigstellungsheckmeck gegeben hätte und die Satire früher im Jahr und reibungslos in die Kinos gekommen wäre.

                  1
                  • Einen ganz klaren Favoriten, dem ich bedingungslos und ohne Vorbehalt mein Herz bezüglich dieser Entscheidung zuschmeißen würde, gibt es diesmal nicht. Ich sehe da Scorsese, McQueen und Cuarón ziemlich dicht beieinander. Allerdings wird es nach dem, was bisher so an Preisverleihungen lief, wohl auf Cuarón hinauslaufen.

                    Regisseure und die Oscars - Eine 86-jährige Geschichte, kompakt in Listenform hier:
                    -------------------------------------------------------------- >>>
                    http://www.moviepilot.de/liste/afdonr-balticinemaniac
                    -------------------------------------------------------------- >>>

                    1
                    • Mylène Jampanoï gehört zu den schönsten Darstellerinnen, die ich bisher erblicken durfte! Schon alleine wegen ihr muss ich da mal einen Blick riskieren, auch wenn westliche Inszenierungen mit Teilthema Indien oft mit Unverständnis für die Kultur wuchern und ziemlich klischeehaft und peinlich geraten.

                      1
                      • Ich mache es kurz: Leonardo DiCaprio wird das Ding machen! Auch wenn Matthew McConaughey vielleicht zurückgenommener und vielschichtiger spielt, so ist es für diesen die erste Oscar-Nominierung. DiCaprio hat derer schon 4, aber noch keinen Goldjungen, dafür aber einen Hype und einen Martin-Scorsese-Film mit IMDb-Wert 8.5 im Rücken, die schon fast dazu "zwingen", ihn auszuzeichnen. Und wer weiß, wie die Academy so tickt, die gerne Mal sehr wohlwollend auch für die vergangene Gesamtleistung auszeichnet, der weiß, dass Leos Siegchance nicht unrealistisch ist. Und mal ganz ehrlich: Das ist doch wohl der genialste Satire-Overacting-Overkill der letzten Jahre, den er da 3 Stunden durchzieht. Das bleibt im Gedächtnis, das wird honoriert.

                        Wer alle Darsteller auf einen Blick braucht, die je für einen Oscar, sei es nun als Haupt- oder Nebendarsteller, nominiert wurden, der schaut mal bei folgender Liste vorbei! ;)

                        ------------------------------------------------------------------ >>>
                        http://www.moviepilot.de/liste/afdonder-balticinemaniac
                        ------------------------------------------------------------------ >>>

                        2
                        • Zurück zu Mathematik: Im Text wird behauptet, dass das Damenquintett schon 37 Mal für den Oscar nominiert wurde. Das ist nicht richtig, vielmehr sind es 38 Mal! Zurück zur journalistischen Verantwortung gegenüber den Lesern: „Wer krönt sich mit dem Oscar für ein Jahr zur Königin der Schauspielerinnen der englischsprachigen Filmhemisphäre?“ müsste es wohl eher in der einleitenden Frage heißen, wenn man die Grundausrichtung des US-amerikanischen Nationalfilmpreises (der nicht der Weltfilmpreis ist) bedenkt und nicht im Sinn hatte, den Rest der Filmwelt zu diskriminieren und ihm die Existenz abzusprechen.

                          Die Siegchancen für Cate Blanchett sind sehr hoch, da sie im Vorfeld so ziemlich alles abräumen konnte, was in den USA und anderswo Award heißt. Und auch meiner Meinung nach hätte sie das Ding von der Leistung her mehr als verdient. Amy Adams ist die Einzige, die ihr da noch gefährlich werden und für eine Überraschung sorgen könnte, da vielleicht einige stimmberechtigte Academy-Mitglieder meinen, dass sie nach 5 Nominierungen auch endlich mal einen Goldjungen verdient hat. Nur scheint der Film (noch nicht gesichtet) nicht das zu halten, was die Nominierungsschwemme für diesen suggeriert. Sandra Bullock schauspielerisches Talent abzusprechen, halte ich für falsch, denn sie trägt - wie erwähnt - mit ihrem Gesicht einen ganzen (wohlgemerkt eher technischen) Film. Um zu den anderen vier Größen aufzuschließen, reicht das allerdings nicht.

                          Eine detaillierte Übersicht: Sämtliche für den Oscar in den entsprechenden Kategorien nominierten Schauspielerinnen der vergangenen 86 Academy-Award-Jahre, ob nun Haupt- oder Nebendarstellerin, findet ihr in folgender Liste.

                          ----------------------------------------------------------------- >>>
                          http://www.moviepilot.de/liste/afdondin-balticinemaniac
                          ----------------------------------------------------------------- >>>

                          4
                          • Mit einer Sichtung oder mit Kunststoffplane, das ist hier die Frage!

                            • Der Quatsch hier ist doch nicht euer Ernst (wahrscheinlich Satire)?! Da werden wahrlos diverse populäre Schauspieler zusammengekramt und als Paar aufgestellt, um Klicks zu generieren, ohne auch nur ein wirkliches Interesse an einer ernsthaften Verfilmung zu zeigen und Kandidaten (gerne auch unbekannt) aufzuführen, die auch physiognomisch in die Rollen passen würden, was bei zwei derart durch mediale Ablichtung visuell im kollektiven Gedächtnis verankerten Hollywoodstars unabdingbar für eine gute Umsetzung wäre.

                              6
                              • Gleich im Kopftext wird behauptet, dass dies eine schwedische Tragikomödie sei, dabei handelt es sich hier aber um einen norwegischen Film! Ich erinnere diesbezüglich an die vollmundigen Versprechungen, die im Zuge der umfragetechnischen Jahresauswertung zur Verbesserung der Redaktionsarbeit getätigt wurden!

                                3
                                • Es MUSS "La Grande Bellezza - Die große Schönheit" gewinnen, alles andere wären fatale Fehlentscheidungen! Auch wenn "Die Jagd" und "The Broken Circle" richtig gute Filme sind, hätte es erstgenannter in Sachen filmtechnischer Umsetzung und Gesamtatmosphäre einfach am Meisten verdient, da der Streifen schlichtweg eines der besten Filmkunstwerke des neuen Jahrtausends ist und des Jahres 2013 sowieso!

                                  Auch unter den Filmen, die zwar eingereicht, aber nicht nominiert wurden, lassen sich eine Menge filmischer Perlen finden, so meine Erfahrung (Bestes Beispiel: "Geständnisse", 2010). Es wurden für die aktuelle 86. Oscarverleihung Filme aus 76 Ländern eingereicht, von denen leider ganze 36 in der Datenbank von Moviepilot fehlen, was einen sehr traurigen Dauerzustand hier offenbart.

                                  Wer einen Überblick in Listenform über alle eingereichten Filme braucht (so sie denn vorhanden sind), der schaut einfach mal hier.

                                  ------------------------------------------------------------------------------------ >>>
                                  http://www.moviepilot.de/liste/aid2010erjfdoidkbfspfigf-balticinemaniac
                                  ------------------------------------------------------------------------------------ >>>

                                  6
                                  • 8 .5

                                    Aus Anlass des heute Abend zum 28. Mal stattfindenden Spanischen Filmpreises ein Kommentar zum großen Gewinner des Jahres 2010: „Schwarzes Brot“!

                                    ·

                                    Als würde Michael Hanekes „Das weiße Band“ in einem bezüglich des gezeigten Gesellschaftszustandes weiter fortgeschrittenen Stadium in Sachen Erzählfluss südeuropäisch beschleunigten Rhythmus aufnehmen und im Ansatz eine Liaison mit der mystischen Welt von „Pans Labyrinth“ eingehen, um anhand des Schicksals der Kinder und mit deren Blick die feinstrukturiert-destruktiven Auswirkungen des siegreichen Faschismus in Spanien auf die Sozialgemeinschaft im Kleinen wie im Großen zu sezieren.

                                    ·

                                    Der mallorquinische Regisseur Agustí Villaronga legt mit der Verfilmung des hochgelobten Romans von Emili Teixidor eines der wohl düstersten Coming-of-Age-Dramen der jüngeren Filmgeschichte vor und konnte gleichzeitig mit dem in der nordiberischen Regionalsprache gedrehten Streifen den wohl bisher größten Erfolg des katalanischsprachigen Kinos verbuchen. Nach Ende des Spanischen Bürgerkrieges, den die Faschisten gewannen, ist das schwarze, körnige Brot in einer Welt aus Siegern und Besiegten, aus ultranationalen Über- und republikanisch, als kommunistisch-rot von der Gegenseite verschrienen Untermenschen nicht nur die Nahrung der Letztgenannten, während sich in diesen kargen, von Hunger geprägten Zeiten Falangisten und sympathisierendes Herrenvolk am Weißbrot laben, sondern steht allgemein als Synonym einer Wertzuweisung für die Esser des Selbigen und gibt mit seiner Farbe zu jeder Zeit die Schattierung des Films vor.

                                    ·

                                    Im aus Walddickicht, zerklüfteten Felsformationen und an Steilhängen klebenden, mit Nebelschleiern verhangenen, archaisch wirkenden Dörfern bestehenden Landschaftsgeflecht Nordkataloniens angesiedelt, beginnt der Film sogleich mit einem wuchtigen Mord an Mensch und Tier, als wäre es die Eröffnungssequenz eines Horrorfilms, und gibt damit dem weiteren Erzählverlauf und dessen Thrill die Richtung vor. Als der durch den Wald streunende Andreu eines der im Sterben liegenden Opfer findet, wird ihm von diesem mit letztem Atemzug der Name Pitorliua zugeraunt, was sogleich die kindliche Fantasie des Jungen beflügelt. Denn dies ist die Bezeichnung eines sagenhaften Geistes, halb Mensch, halb Vogel, der in der Region sein Unwesen treiben und hoch droben in einer Felshöhle leben soll, so weiß es zumindest die von den Dorfbewohnern weitererzählte Legende zu berichten.

                                    ·

                                    Ein vermeintlicher Kriminalfall und die Imagination des jungen Hauptprotagonisten bilden also das Grundgerüst für einen sich im Fortlauf der Geschichte immer mehr aus dem eigentlich doch so klaren Gut-und-Böse-Schema herausschälenden Teppich aus dunklen Geheimnissen und Lügen, der sich wie ein kaum aufzuhaltendes, die Fronten verwischendes Übel darüber ausbreitet. So kommt es, dass sich der naiv-kindliche Andreu, der seine Mutter über alles liebt und zu seinem im oppositionellen Untergrund kämpfenden Vater aufschaut, von dem er gebetsmühlenartig die Einhaltung seiner Ideale eingetrichtert bekommt, zu einem verbitterten, desillusionierten, seiner Familie den Rücken kehrenden und berechnenden Menschen wird, was spätestens in der grandios-konsequenten, wie ein Fallbeil wirkenden und mit einem (wortwörterbildlich) poetisch-düsteren Hauch vorgetragenen Schlussszene klar wird.

                                    ·

                                    Es war durchaus berechtigt, dass der Beifall während der Goya-Zeremonie am 13. Februar 2011 im Teatro Real in Madrid besonders laut aufbrandete, als die beiden jugendlichen Hauptdarsteller ihre Trophäen für die besten Nachwuchsleistungen entgegennahmen, denn auch wenn es sich hierbei um ein Ensembledrama handelt, in dem die ebenfalls gewürdigten Schauspielerinnen Nora Navas und Laia Marull neben Roger Casamajor und Sergi López auch dank ihrer Erfahrung alles geben, sind sie der Kern der Erzählung, in der eine heile Kinderwelt zerbricht. Ohne vorherige Schauspielerfahrung trägt der 11-jährige Francesc Colomer mit seinem wissbegierig-unschuldigen Blick großteilig den ganzen Film auf seinen Schultern, gibt ihm nicht nur auf dem Filmplakat ein Gesicht, sonder meistert die Wandlung seines Charakters mit Bravour. In nichts nach steht ihm seine 12-jährige Partnerin Marina Comas, die der durchgeknallt-frühreifen Cousine Núria, der ein sexuelles Verhältnis mit ihrem alkoholkranken Lehrer nachgesagt wird und sich in Andreu verliebt, eine passende Charakterzeichnung verpasst.

                                    ·

                                    Allerdings ist bezüglich der Inszenierung leider auch festzustellen, dass die Lauflänge des Films zu kurz geraten ist und einfach nicht ausreicht, um den mannigfaltig im Mittelteil des Dramas eröffneten Subplots die nötige Tiefe und Ausführlichkeit zukommen zu lassen, die sie verdient hätten. Auf die stringente Gestaltung der Haupthandlung um die Entwicklung von Andreu haben diese Auslassungen dennoch keinen einschneidenden qualitativen Einfluss. Die ruhelose, immer um die Protagonisten herumschwirrende, mit Zooms Emotionen auf Gesichtern erspähende Handkameraarbeit manifestiert die im Film dargestellte unruhige Zeit in den eingefangenen Bildern. Ihr Übriges zum positiven Gesamteindruck tragen schneller Schnitt, die akribische, perfekt das Zeitkolorit einfangende Ausstattung und die Musik bei, um den Film zu einem wunderbaren, wenn auch der Masse scheinbar schwer zugängliches Stück spanischen Kinos zu machen, das definitiv einen Blick wert ist.

                                    ·

                                    Hier die Liste zum Spanischen Filmpreis, die in ihrer Vollständigkeit leider massiv von der Datenbank beeinträchtigt wird, da z.B. sämtliche heute Abend für den Preis in der Kategorie 'Bester Film' infrage kommenden Filme nebst 12 anderen aus dem zu ehrenden Jahrgang 2013 gar nicht bei Moviepilot angelegt sind!
                                    ------------------------------------------------------------------------- >>>
                                    http://www.moviepilot.de/liste/afdgnfd2010erj-balticinemaniac

                                    15
                                    • Skandal! Am vergangenen Freitag gab die Académie des Arts et Techniques du Cinéma die Nominierungen für die Verleihung des Französischen Filmpreises 2014 bekannt (Moviepilot berichtete … ähm … nicht!). Entgegen vollmundig im Vorfeld von mir geäußerter Erwartungen, wurde Adèle Exarchopoulos nicht als 'Beste Hauptdarstellerin' in „Blau ist eine warme Farbe“ nominiert, dafür aber ihre Schauspielpartnerin Léa Seydoux, da die Franzosen für noch kein einziges Mal nominierte Frischlinge wie sie die Kategorie 'Beste Nachwuchsdarstellerin' haben, was ich vergaß. Die mit blauem Haar im Film auftretende Darstellerin hat in erstgenannter Sparte sogar wegen ihrer insgesamt vier Nominierungen in den letzten fünf Jahren gute Chancen.

                                      Wenn auch recht komisch, so ist alles schlussendlich halb so wild. Allerdings trifft Adèle in ihrer Kategorie auf eine sich fragwürdigerweise ebenfalls dort wiederfindende Golshifteh Farahani, die eine grandiose One-Woman-Show in „Stein der Geduld“ abliefert und Marine Vacth, die einigen sehr in François Ozons neuestem Streifen „Jung & schön“ gefallen hat, was sehr schade auch für die anderen Damen ist. Und nein (Achtung, Gossip-Alarm!), ein Duell mit Julie Gayet, der angeblichen Geliebten des französischen Präsidenten, die als 'Beste Nebendarstellerin' nominiert ist, ist nicht zu befürchten. Der Französische Filmpreis wird am 28. Februar 2014, zwei Tage vor den Oscars verliehen!

                                      Einen Überblick über die Nominierten von 2014 und die Gewinner der vergangenen Jahre erhaltet ihr in folgender Liste:
                                      -------------------------------------------------------------------------------
                                      http://www.moviepilot.de/liste/afdcnfd2010erj-balticinemaniac

                                      17
                                        • Ein großer Dank an MacMurray für diese tolle Artikelserie! Was wäre die Moviepilotredaktion bloß ohne die kompetenten Gastautoren, die hier das Niveau wenigstens ein bisschen hochhalten, Chefredaktionsaussetzer und rechtschreiblich wie inhaltlich defizitäres Praktikantengeschreibe ein Stück weit vergessen machen und dafür sorgen, dass so illustre Fehleinschätzungen zustande kommen, wie man sie neulich massenweise bei der Umfrageauswertung zu lesen bekam, dass sich hier im Kern redaktionell etwas verbessert haben soll?!

                                          1
                                          • Wenn man das Werk des sowjetischen Regisseurs Sergej Paradschanow gesehen hat, erst dann hat man die künstlerischen Spitzenreiter des Genrebereichs Märchenfilm geblickt! Wenn dieser von Feuerpferden, Granatäpfeln und Spielmännern auf poetisch-entrückte bis skurril-surrealistische Weise erzählt, ist das filmisch kaum noch zu toppen. Dennoch ist mir Scotts Film ebenfalls als ein naiv-charmanter, weniger durch Inhalt, als durch Visualität beeindruckender Streifen in Erinnerung, dem man sich nicht entziehen kann und für den sich sicher ein Blick lohnt. Allerdings bin ich der Meinung, dass die doch sehr starre Maske von Tim Currey im Film durch ein heutiges Motion-Capture-Verfahren definitiv an Qualität und Ausdrucksvermögen gewonnen hätte.

                                            5
                                            • Dass der ASC-Award nicht die beste Voraussage für den Oscar ist, sieht man ja schon alleine daran, dass Emmanuel Lubezki bei der Preisverleihung der Gewerkschaft der Bildgestalter schon zum dritten Mal abstauben konnte, was ja beim Academy Award - wie ja alle wissen - bisher noch nicht der Fall war. Seit 1987 konnten sich nur 10 Kameramänner, die von der ASC ausgezeichnet wurden, auch später den Oscar abholen. Etwas wenig für 26 Veranstaltungen! ;)

                                              Wie das mit dem Oscar bei den Kameramännern in den letzten 86 Jahren so lief, gibt es hier im Überblick zu sehen:
                                              ----------------------------------------------------------------------
                                              http://www.moviepilot.de/liste/afdonka-balticinemaniac

                                              2
                                              • WHAT? Ähm .... puuhhh! Also der In-Memoriam-Part bei den Oscars wird dieses Jahr ein ganz bitterer Brocken! :(

                                                7
                                                • Das ist doch mal eine schöne Auffrischung der Erinnerung und der Hans hat gleich auch noch eine neue Musik für den Clip komponiert.

                                                  1
                                                  • In your face Evangelicalism! Formell gesehen ist es natürlich erfreulich, dass so dem Versuch der Etablierung der Christlich-Rechten mit ihrem rückwärtsgewandten Weltanschauungsdöns im Hollywood-Filmbusiness zunächst mal ein Riegel vorgeschoben wurde. Selbstverständlich nur wegen Regelunkonformität, was diesbezüglich einer noch relativ galanten Lösung gleichkommt. Doch befürchte ich auch, dass die Christlich-Rechte jetzt wegen ihrem Ausschluss ordentlich Wind machen und sich zum Märtyrer stilisieren wird, was ihr dann auch die nötige Aufmerksamkeit, Beileidsbekundungen und Zulauf verschafft. Solange kein Nachfolgesong nachrücken darf, was ich nicht gut finde, hätte ich das Religionsgedudel von denen einfach dringelassen. Nach der Verleihung hätte danach kein Hahn mehr gekräht, es sei denn, Broughton hätte seine Kollegen so weit in der Hand, dass die den Song auch noch zum Sieger küren, was wiederum Quatsch ist, da ja zum Glück alle Akademiemitglieder nun wählen dürfen und nicht nur der Fachbereich.

                                                    4