Bandrix - Kommentare

Alle Kommentare von Bandrix

  • Dann hat hier wohl noch niemand "Blutzbrüdaz" gesehen. Grauenhaft.

    1
    • 7 .5

      „Eine Frage der Ehre“ erreicht in seinen besten Momenten das, was alle Thriller und Actionfilme haben wollen und doch oftmals daran zugrunde gehen.
      Die allumfassende und knisternde Spannung.
      Wenn Tom Cruise und Jack Nicholson sich verfeindet gegenüberstehen und beginnen anzubrüllen, dann ist das in jeder Hinsicht perfekt getimtes Schauspiel. Werden ihnen dabei noch böse Dialoge in den Mund gelegt und weiß der Regisseur, was zu tun ist, ergibt das eine elektrisierende Atmosphäre. Diese weiß den Zuschauer sogleich in ihren Bann zu ziehen.
      Die Story an sich ist zwar nicht sonderlich originell, schließlich lehnt sich wieder einmal der Underdog gegen einen übermächtigen Feind auf, aber was Reiner und Drehbuchautor Sorkin daraus zaubern ist Spannungskino par excellence.
      Da verzeihe ich auch den etwas langsamen Aufbau und den sehr langsam aufgezogenen Spannungsbogen. So richtig kommt er eben erst im Gerichtssaal zum Tragen, dort aber umso besser. Wer etwas mit Gerichtsfilmen anfangen kann, ist hier sicherlich gut aufgehoben.
      Die Darsteller geben ihr Bestes, der Film erinnert oftmals an ein Theaterstück und dank langer Einstellungen, kommen die Dialoge noch besser zur Geltung.
      Ein rundum gelungener Justizthriller ohne jegliches Brimborium.
      Einfach nur ein Raum mit verschiedenen Darstellern. Mehr braucht gutes Kino nicht um den geneigten Zuschauer fesseln zu können.

      7
      • Emma Stone, mit "The Help" hat sie nun richtig überzeugen können.

        • 8 .5

          Roman Polanski ist einer der vielseitigsten Regisseure überhaupt. Kein Anderer wechselt in dem Maße die Genres und hat damit auch noch Erfolg.
          Noch weniger Regisseure scheinen mit dem Alter weiter exzellente Filme abzuliefern, er schon. Genauso verhält es sich auch mit „Der Gott des Gemetzels“.
          Der gesamte Film spielt in einem Zimmer mit vier Menschen, die sich gegenseitig mit der Zeit fertigmachen.
          Das hätte eine ziemlich langweilige Angelegenheit werden können, doch dank hervorragender Regie und einem berauschenden Schauspielerensemble ist dem nicht so.
          Die 80 Minuten vergehen wie im Fluge, keine einzige Sekunde des Filmes ist langweilig.
          Dieser Seelenstriptease dieser zwei Ehepaare ist so wahnsinnig komisch, dass man aus dem Lachen beinahe nicht mehr herauskommt. Die Dialoge sind durchtränkt mit unsagbar bissigem Humor, die Fronten verschieben sich immer wieder und am Ende steht doch jeder alleine da.
          Das Ensemble bringt die Wandlung vom heuchelnden Gutmenschen hin zum ichbezogenen Selbst sehr überzeugend. Hier ist sich jeder selbst der Nächste, Mitleid und Mitgefühl verschwinden hinter einem eisernen Vorhang aus Ignoranz und auch Arroganz.
          Herrlich, wie Christoph Waltz allein durch seine Gestik und Mimik Jodie Foster auf die Palme bringt.
          Unfassbar komisch, wie John C. Reilley versucht die Situation zu glätten nur um dann auch in die Rolle des ignoranten Mannes zu verfallen.
          Ekelerregend und lustig zugleich, wie Kate Winslet sich die Seele (nicht nur sinnbildlich gemeint) aus dem Leib kotzt.
          Schadenfreude pur, wenn Jodie Foster an diesem „klärenden“ Gespräch zerbricht.
          Die Natur des Menschen ist hier in seiner ganzen Pracht offen gelegt. Letztendlich liebt sich jeder selbst am meisten und zu behaupten Erwachsene wären rationaler als Kinder, ja, den straft das Schlussbild eindeutig Lügen.
          Ein Heidenspaß Menschen dabei zuzusehen, wie diese Menschen an sich selbst zugrunde gehen.
          Ist das bedenklich?

          9
          • 7 .5

            „Mission Impossible – Phantom Protokoll“ ist in Sachen Spannung und Unterhaltungsfaktor einer der besten Filme in diesem Jahr.
            Der einstige Pixarregisseur Brad Bird führt eine Vielzahl neuer Gimmicks mit hinein ins MI – Universum und man merkt ihm die pure Experimentierfreude einfach an. Er nutzt die volle Breitseite des technisch Möglichen und Unmöglichen, sorgt für zahlreiche Logiklöcher und unterhält trotz dessen unglaublich gut. Allein die Einbruchsszene in den Kreml ist dermaßen gelungen, man muss es sehen, um es zu glauben. Spannung und Komik in Einem, perfekt aufeinander abgestimmt.
            Der neueste Teil der Reihe ist dabei nicht mehr bloße One – Man – Show. Ganz im Geist der Serie wird das Augenmerk wieder mehr auf Teamarbeit gelegt. Da hätten wir wieder einmal Simon Pegg, der nun deutlich mehr Screentime verbuchen darf. Dadurch erhöht sich auch die Anzahl an wahnsinnig guten Gags erheblich. Neuzugänge sind Paula Patton und Jeremy Renner. Patton darf, mit ordentlich Sexappeal, richtig loslegen und Renner wirkt sympathisch und bildet einen angenehmen Gegenpol zu Cruise. Dieser fühlt sich in der Rolle natürlich sichtlich wohl und hält sich auch mehr zurück als in vorherigen unmöglichen Missionen.
            Der Actionanteil an sich ist überhaupt nicht so riesig wie es der Trailer suggeriert. Natürlich kracht es hier und da ordentlich, viel mehr setzt Bird aber auf Suspense. Allein die Kraxelszene das Burj Khalifa (820 Meter) hoch sorgt für schwitzige Hände. Meine Güte, das gehört wohl zu den spannendsten Kinominuten 2011.
            Natürlich ist die Action hin und wieder weit hergeholt und unrealistisch. Das für Ethan Hunt immer alles glatt geht und er doch noch mit heiler Haut davon kommt, ist nicht gerade das gelbe vom Ei.
            Dennoch ist der vierte Aufguss dank hervorragender Inszenierung ein Genuss, der keine tiefschürfende Story benötigt um zu unterhalten. Außerdem gibt es für alle Lostfans ein Wiedersehen mit Josh Holloway!
            Minuspunkte sammelt der Film leider dank seinem Bösewicht. Michael Nyqvist, eigentlich ein extrem fähiger Mann, bekommt gerade mal ein paar Sekunden Screentime und kann deshalb seiner Figur überhaupt kein Profil geben. Seine Motivation, all das, ist nicht wirklich ersichtlich. Da hat J. J. Abrams Ableger einen deutlichen Vorsprung.
            Mit Blick auf den Unterhaltungsfaktor und dem Spannungsgehalt hat „M:I: 4“ garantiert eine höhere Wertung verdient. Inhaltliche Mängel verhindern das aber.
            Trotzdem ist der Film Unterhaltungskino von seiner besten Sorte. Ein weiterer Teil darf kommen.

            9
            • 8

              Kevin Smith ist ja immer so eine Sache. Davon mal abgesehen, dass er extrem vielfältig ist, trifft er bei mir nicht immer den richtigen Ton.
              So versagte er in meinen Augen mit „Dogma“, bot jedoch leichte Unterhaltung mit „Zach and Miry making a porn“.
              Das ist dann auch der Grund für meine Zurückhaltung anlässlich seines neuesten Filmes „Red State“.
              Doch eines schon mal vornweg: „Red State“ ist einer der, wenn nicht sogar der beste Film von Smith.
              Er ist auch nicht, wie angekündigt, ein wirklicher Horrorfilm. Zwar wirkt der Anfang wie eine billige Kopie von „Hostel“ und Konsorten. Doch nach anfänglichen Zweifeln wird der Film absolut böse, schwarzhumorig und dreht richtig auf. Viel mehr verbreitet der Streifen seinen Horror durch den absoluten Fanatismus der Sektenmitglieder. Da kann einem schon mal flau im Magen werden, wenn man bedenkt, dass es in Amerika wirklich derart bedenkliche Sekten mit „gewöhnungsbedürftigen“ Ansichten gibt.
              Smith pfeift dabei auf bekanntes Storytelling, ob eine Haupt – oder Nebenfigur stirbt ist ihm egal. Hier wird gestorben was das Zeug hält und das nicht gerade zimperlich. Im einen Moment ist der Charakter wichtig und im Nächsten liegt er schon mit einem Einschussloch im Kopf am Boden.
              So knallt uns Kevin Smith eine Überraschung nach der anderen an den Kopf, sodass man irgendwann nur noch verblüfft den Kopf schüttelt.
              Nebenbei holt Smith sein gesamtes Schreiberkönnen aus sich heraus, denn der Monolog des verrückten Priesters gehört zum Besten, das er je geschrieben hat. Dazu gesellt sich eine beinharte und packende Schießerei, die man so in einem Indiefilm auf keinen Fall erwartet.
              Mitten im Geschehen befindet sich noch ein präsenter John Goodman, den man schon lange nicht mehr so überzeugend in einer „ernsten“ Rolle gesehen hat. Allen die Show stiehlt jedoch Michael Parks als fanatischer Priester bzw. Sektenanführer. Seine Monologe und die Art wie er sie vorträgt sorgen für das vorhin erwähnte flaue Gefühl in der Magengegend.
              Letztendlich prangert Kevin Smith aber nicht nur die Sekten und ihre Vorgehensweise an, sondern sorgt auch noch für einen Rundumschlag gen Regierung, die eine saubere Weste behalten will. Noch dazu wird, neben all dem Spaß, auch das Gefühl der Zugehörigkeit und des Gruppenzwangs thematisiert. Das macht „Red State“ noch einmal um ein vielfaches gehaltvoller, als man vorher erwartet hätte.
              Hätte ich einen Hut auf, ich würde ihn vor Smith ziehen.

              6
              • 7

                Noch einmal meinen Dank an MP für die Blu Ray. Ihr stellt bald die Hälfte meiner blauen Scheiben. ;)

                „Fluch der Karibik – Fremde Gezeiten“ spaltet die User. Die Einen haben schon seit Teil zwei genug vom tuntigen Piraten und die Anderen fanden auch im neuesten Ableger ihre Unterhaltung.
                Ich muss zugeben, ich mag die Reihe. Obwohl die Qualität nach dem Erstling unweigerlich abnahm, fühlte ich mich immer bestens unterhalten. Auch von Teil drei.
                Das jetzt noch ein vierter hintennach geschoben wurde, war für mich nicht notwendig aber ich freute mich dennoch.
                „Fluch der Karibik – Fremde Gezeiten“ ist somit immer noch sehenswerte Unterhaltung. Zwar zeigen sich leider schon einige Abnutzungserscheinungen, für mich reicht das Gezeigte jedoch aus.
                Die Story ist, wie eigentlich in der gesamten Fluch der Karibik – Reihe, vollkommen nebensächlich. Das Hauptaugenmerk liegt natürlich auf Johnny Depp alias Jack Sparrow. Dieser sorgt mal wieder für eine glänzende Show, auch wenn seine Marotten nicht mehr so ziehen, wie in seinen früheren Abenteuern. Geoffry Rush sorgt natürlich immer noch für Späße und Ian McShane ist der perfekte Bösewicht. Das war dann aber auch schon der einzige überzeugende Neuzugang. Penelope Cruz ist unnötig und sorgt nur mit ihrem (tiefem) Ausschnitt für kurz aufkeimendes Interesse. Das neue Pärchen, Nixe und Priester, sind vollkommen unglaubwürdig und einfallslos. Deren Geschichte wirkt nervend und der Film wäre um einiges besser dran ohne sie. Da wünscht man sich wirklich Keira Knightley und Orlando Bloom zurück.
                Der Auftakt zur neuen Trilogie hat auch große Schwierigkeiten seine Vorgänger zur übertreffen. Er möchte es zwar, doch gelingen tut es ihm nicht. Dank vieler Kurzauftritte bleiben Längen jedoch größtenteils aus. Wirklich überzeugend ist die Nixenjagd, die schön gefilmt ist und tatsächlich etwas Neues im FdK- Universum darstellt.
                Insgesamt kann man das neueste Abenteuer als solide bezeichnen. Nichts außergewöhnliches, ohne neuen Schwung, jedoch für Fans absolut sehenswert. Eine erneute Trilogie muss nicht sein, denn wie lange Johnny Depps One- Man- Show noch funktioniert, darf in Frage gestellt werden.

                6
                • 7 .5

                  Roter Teppich. Sektempfang. Unglaublich umfangreiches Repertoire an Schnittchen. Kostenloses Popcorn und Cola. Limitierte Kartenanzahl auf 50 Stück. Kostenlose 3D- Karten.
                  Wer denkt, es würde sich um die Deutschlandpremiere zu „Der Gestiefelte Kater“ handeln, der irrt. Aber nur teilweise.
                  Unser Kino hatte sich diese Aktion für besonders eifrige Kinobesucher ausgedacht.
                  Ihr könnt euch schon denken wer mitsamt seiner besseren Hälfte live vor Ort war?
                  Richtig geraten. Bandrix.
                  Nach diesem doch wirklich netten Willkommen, einer süßen Ansagerin und vollem Bauch ging es auch schon los.
                  „Der Gestiefelte Kater“ ist, soviel sei schon einmal gesagt, um einiges besser als die letzten Abstecher Dreamworks ins Shrek- Universum.
                  Die Macher besinnen sich zurück auf alte Stärken, bringen endlich mal wieder Gags, anstatt nur auf Pop- und Märchenreferenzen zu setzen.
                  Dabei wird noch eifrig des Katers Vergangenheit vorgestellt. Das ist zwar alles nicht sonderlich originell, da aber Gags am laufenden Band kommen, nicht der Rede wert. Die Animationen sehen einfach fantastisch aus, das Tempo ist rasant und der Soundtrack bietet dieses gewisse spanische Flair. Getanzt wird hin und wieder auch noch, wobei dies fast die stärksten Szenen des Filmes sind. Die Macher bauen hierbei so viel Witz in die Choreographien, dass man aus dem Lachen beinahe nicht mehr herauskommt. Zwar gehört „Der Gestiefelte Kater“ nicht in die Topliga der Animationsfilme, ein paar Längen schleichen sich doch ein, dennoch sind weitere Abstecher erwünscht.
                  Dann aber bitte wieder mit Schnittchen und Cola. Daran habe ich mich jetzt gewöhnt...

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                  • 7

                    Gesneaked.
                    Will man, wenn man denn schon um halb zwölf im Kino sitzt, mit tiefphilosophischen Gedankengängen und anspruchsvollen Themen unterhalten werden?
                    Ich denke nicht.
                    Die Sneak Preview bietet sich oftmals als Ausklang eines vielleicht stressigen Tages an. Man will leicht unterhalten werden, ohne tieferen Sinn und mit einer lockeren Atmosphäre. Zumindest meistens.
                    Nichts anderes definiert sich in Detlef Bucks „RubbeldieKatz“.
                    Hier wird ein Plot auf die Beine gestellt, der schon vor dreißig Jahren nicht mehr originell war. Klischees gibt es zuhauf und auch der Verlauf der Story dürfte niemanden mehr überraschen.
                    Deshalb setzt Buck auch vollends auf die Sympathie seines Casts und diese schlägt wie zu erwarten voll durch.
                    Matthias Schweighöfer spielt die Frau sehr gekonnt, sein schneller Gang durch die Gegend trotz Schwindel erregend hohen Absätzen, ist schon beeindruckend. Das bekommen nicht mal viele Frauen genau so gut hin.
                    Auch der Rest der Besetzung ist auf den Punkt besetzt. Da hätten wir zum einen Love Interest Alexandra Maria Lara, die wahnsinnig schön aussieht. Vor diesem Film war mir das überhaupt nicht bewusst. Auch sie hat Charme und kann ihrer Rolle mehr als nur schablonenhaftes Einerlei hinzufügen.
                    Mehrere Gastauftritte deutscher Fernsehpersönlichkeiten sorgen für angenehme Kurzweil.
                    Da die Ausgangslage nun einmal nicht besonders originell daherkommt, ist die Verpackung umso wichtiger. Hier macht Buck vieles richtig. Flache Witze sind eher Mangelware, nur hin und wieder wird über die Stränge geschlagen. Ansonsten ergibt sich ein überaus treffender Humor, wenn auch manchmal mit dem Vorschlaghammer dem Zuschauer eingetrichtert.
                    Der Fremdschämfaktor, das muss allerdings gesagt werden, ist manchmal beinahe unerträglich hoch.
                    Insgesamt also keinesfalls ein weiter Wurf, dennoch eine willkommene Abwechslung im Genreeinheitsbrei, mit allerlei skurrilen Einfällen und einer bezaubernden Alexandra Maria Lara.

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                    • Nicht umsonst lautet mein Motto: "Ich kam, sah und sneakte!" ;)
                      Schön, dass ihr den Begriff "Gesneakt" (wahlweise auch "Gesneaked") verwendet. Ich erlaube es euch.
                      Mein erster war ein französischer, den Namen weiß ich allerdings nicht mehr. Die französische American Pie- Version.
                      Danach kam unfassbar Gutes, aber genauso viel Schrott. Es ist immer ein Spiel mit dem Feuer...

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                      • 9

                        Klassiker haben es ja immer etwas schwer.
                        Mal waren sie ihrer Zeit einfach nur weit voraus, sind jedoch heutzutage nicht mehr der Rede wert. Deswegen schlummerte „Goodfellas – Drei Jahrzehnte in der Mafia“ verhältnismäßig lange in meinem DVD- Regal. Ungesehen versteht sich.
                        Doch nach etwas Überwindung kann ich nun bescheinigen: Alle Lorbeeren trägt dieser Film zu recht.
                        „Goodfellas“ handelt zwar ähnlich wie die Patentrilogie von der italienischen Mafia, aber wirkt um einiges authentischer und verklärt nichts. Martin Scorsese beleuchtet mit durchdringender Härte das Milieu der Gangster und lässt uns die goldenen Zeiten miterleben als auch die Schattenseiten des Geschäfts.
                        Dazu führt uns Michael Ballhaus elegant mit genialen Kamerafahrten und hübschen Plansequenzen durch die Geschichte. Ein beträchtlicher Teil der gelungenen Atmosphäre geht somit auf seine Kappe. Unterstützt wird dieses dreckige Glanzstück von Gangsterfilm noch von einem einmalig coolen und rockigen Soundtrack. Perfekt eingespielte Songs.
                        Doch wo wäre „Goodfellas“ ohne seine Schauspieler?
                        Richtig. Nirgendwo.
                        Da hätten wir natürlich Ray Liotta in der Hauptrolle, der zeigt zu was er fähig ist. Heutzutage ist es schwer geworden ihn in einer gelungenen Rolle zu entdecken. Doch die eigentlichen Schwergewichte finden sich in den Nebenrollen wieder. Joe Pesci ist eine Naturgewalt. Ständig kurz vor der Explosion stehend, gibt er seiner Figur die nötige Tiefe um Ernst genommen zu werden. Habe ich wen vergessen? Natürlich den stets präsenten Robert De Niro, der auch hier wieder mal sein Bestes gibt. Außerdem schön, einige bekannte Gesichter aus „Die Sopranos“ hier wieder zuerkennen.
                        „Goodfellas – Drei Jahrzehnte in der Mafia“ ist also rundum gelungenes Genrekino, wie es heute leider nicht mehr gedreht wird.
                        Vielschichtig, epochal und verdammt spannend.

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                        • Endlich hat es auch bei mir, was den Lösungssatz angeht, Klick gemacht. Fein, fein!
                          PS: Sehr vielseitiger und dabei auch noch guter Regisseur! ;)

                          • Braucht ihr keine Anschrift wie sonst auch immer?

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                            • 7

                              In seinen besten Momenten geht „Contagion“ unter die Haut.
                              Die Kamera klebt an den Protagonisten, alles ist dokumentarisch angehaucht. Die Seuche breitet sich unaufhaltsam weiter aus, die Behörden sind überfordert, Krawall und Plünderungen überziehen das Land.
                              Jeder ist sich selbst der Nächste, denn der Nachbar könnte schon ein weiterer Krankheitsfall sein. Ohne Handschuhe wird das Haus nicht mehr verlassen. Händeschütteln als Begrüßung? Undenkbar!
                              Das Nachbarhaus wird ausgeraubt und deren Bewohner erschossen. Hilft man? Lieber nicht, sie könnten ja krank sein...
                              Momente wie diese gehen an die Nieren und bestürzen. Steven Soderbergh weiß das Chaos gut darzustellen. „Contagion“ fühlt sich in jedem Moment absolut realistisch an. Er verbindet mehrere Episoden zu einem Film und zeigt den Ausbruch der Seuche in seiner ganzen Hässlichkeit.
                              Leider aber wird es nach gelungenem Anfang doch etwas träge und Längen schleichen sich ein. So hat man das Gefühl keinen Unterhaltungsfilm gesehen zu haben, sondern eine Dokumentation.
                              Das funktioniert in vielen Szenen hervorragend, schafft aber leider keine Bindung zu den Akteuren, von denen alle einen prominenten Namen besitzen(die Leinwandgöttin Marion Cottilard beispielsweise!).
                              Trotzdem erreicht es der Film, den Zuschauer zu verunsichern. Es ist eben keine schöne Sache zu sehen, wie schnell Millionen von Menschen dahingerafft werden können. Innerhalb weniger Tage. Ohne Aussicht auf Hilfe.
                              Ironischerweise musste der Kinobesuch zweimal verschoben werden aufgrund heftigem Husten/Erkältung meiner besseren Hälfte. Und wie zeigt sich das erste Symptom des Virus in „Contagion“?
                              Richtig, mit einem Husten....

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                              • 7

                                Gott sei Dank ist „Captain America“ nicht das patriotische Machwerk geworden, das er hätte sein können.
                                Regisseur Joe Johnston versteht es, seinem Superhelden eine ironische Note zu verleihen und driftet nur selten ins Lächerliche ab. Wobei ich mir nicht einmal sicher bin, ob nicht auch das gewollt ist.
                                Man kann eben keinen Bösewicht ernst nehmen, der einen unnatürlich roten Kopf hat und seine Anhänger „Heil Hydra“ durch den Raum rufen lässt. Das schreit geradezu nach einer Parodie auf Hitler und Konsorten und ist es vermutlich auch.
                                Johnston stellt dem Zuschauer „Captain America“ inmitten der 40er Jahre vor. Dabei gibt es allerhand prächtige Sets zu bestaunen, die Optik ist auf jeden Fall ein großer Pluspunkt des Films. Alles ist auf Retro getrimmt, die Frauen wunderschön in Szene gesetzt und sowieso ist das Ganze mit Liebe zum Detail dargestellt. Hier wird einmal mehr der patriotische Hintergrund des Comics parodiert, indem unser Held bei Kriegsanleihenverkäufen als Showeinlage herhalten muss.
                                Das sind zugleich die unterhaltsamsten Momente im Film. Manchem Kenner der Marvelverfilmungen werden hier und da bekannte Personen und weitere Hinweise auf den zukünftigen Avengersfilm auffallen.
                                In seiner Funktion als Appetithäppchen auf „The Avengers“ ist „Captain America“ auf jeden Fall ein Glücksgriff.
                                Leider aber übertreibt es Johnston dann doch, etwa wenn er Nazis plötzlich mit Laserwaffen hantieren lässt und das Schild allzu oft verwendet wird. Damit muss man aber leben, es ist eben eines von Captain Americas Merkmalen.
                                Insgesamt ist der Film wohl nicht der erwartete Überflieger, doch dank seiner Detailversessenheit und der sympathischen Figuren kann „Captain America“ punkten und geneigtem Fan weiter Lust auf „The Avengers“ machen.

                                7
                                • 8
                                  über Rio

                                  So.
                                  Ich halte jetzt einfach mal dagegen.
                                  Gegen den Strom.
                                  Gegen die Übermacht.
                                  Gegen die, die anderer Meinung sind als die Minderheit.
                                  Ich mag „Rio“.
                                  Er ist ein überdurchschnittlicher Spaß, voll mit knuffigen Charakteren, die man allesamt ins Herz schließt.
                                  Man merkt deutlich, dass den Machern viel an diesem Film liegt.
                                  Zwar ist die Story wirklich vorhersehbar und überraschungsfrei, doch heutzutage kommt es auch eher auf die Verpackung an. Denn vielen Filmemachern scheint sowieso nichts Neues mehr einzufallen.
                                  Und genau da macht „Rio“ nahezu alles richtig.
                                  Jeder Charakter hat seine eigenen Macken, jeder bekommt Momente zum Glänzen und urkomische Szenen dazu. In diesem Film kann gelacht werden was das Zeug hält. Zwar vielleicht mit weniger Originalität als bei Pixar, aber immerhin ohne jegliche Längen. Mit Ausnahme einer Figur sind sie alle liebenswert.
                                  Optisch ist „Rio“ ein Augenschmaus. Hier wird aus allen animierten Rohren gefeuert und die Opulenz der titelgebenden Stadt und dem Urwald drumherum ist beeindruckend.
                                  Dazu servieren uns die Macher noch zahlreiche Filmanleihen, sodass auch Filmfans voll auf ihre Kosten kommen.
                                  „Rio“ ist also ein Paket für jedermann. Ob Groß oder Klein, Filmfreak oder nicht. Alle haben hier ihren Spaß.
                                  Somit ist hier einer der besten Animationsfilme des Jahres entstanden.
                                  Nehmt das, ihr Kritiker!
                                  PS: Die Songs sind auch nicht von schlechten Eltern.

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                                  • 7 .5

                                    „Shortbus“ ist ....gewöhnungsbedürftig.
                                    Die Freizügigkeit, mit der man hier am Werk ist, dürfte viele abschrecken. Auch ich gehörte bis vor kurzem zu dieser Gruppe.
                                    Doch anstatt wie von mir vermutet, benutzt „Shortbus“ den gezeigten Sex nicht zum Selbstzweck um Aufmerksamkeit zu erhalten. Stattdessen dient er nur dazu, die Charaktere zu vertiefen, ihre Probleme zu offenbaren und sie zu verstehen.
                                    Allerdings ist manch Gezeigtes schon arg seltsam. Etwa wenn sich ein Mann selbst einen bläst oder jemand einem anderen in den Hintern singt. Ja, richtig gelesen. Er singt.
                                    Wie man auf so etwas kommt, ist mir schleierhaft.
                                    Nichtsdestotrotz ist „Shortbus“ ein astreines Drama, das das Innenleben mehrerer Personen beleuchtet. Niemals wird der Film langweilig, auch wenn es teilweise sehr skurril zugeht.
                                    „Shortbus“ bricht mit Tabus, ist hin und wieder etwas eklig, manchmal verspielt und beinahe märchenhaft, bietet einen sehr guten Soundtrack und zeigt doch nur Eines: Das Leben.

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                                    • Alle Figuren verdienen Platz 1, aber nur Einer hat einen eigenen Song....

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                                      • 6

                                        „Gentlemen Broncos“ ist ein Film, der nicht jedermann gefallen wird. Anhand meiner Wertung könnt ihr sehen, dass er nur bedingt meinen Nerv getroffen hat.
                                        Dafür waren manche Szenen einfach zu seltsam und auf eine merkwürdige Art auf witzig und anders getrimmt.
                                        Das ist aber wohl der Stil des Regisseurs Jared Hess.
                                        Man muss sich mit seinen ungewöhnlichen Bildern, der andersartigen Story und vor allem deren Verlauf eben anfreunden.
                                        Da mir das aber nur teilweise gelang, konnte ich „Gentlemen Broncos“ nicht durchgehend genießen.
                                        Die Story dreht sich um einen jungen Autoren, dessen beste Idee von seinem Idol, dem Sci- Fi – Autor Ronald Chevalier, geklaut wird. Daraufhin setzt er alles daran, wieder Herr über sein Buch zu werden.
                                        Diese Geschichte garniert uns Hess mit allerlei denkwürdigen Szenen, die, auch wenn sie einem missfallen, im Gedächtnis haften bleiben.
                                        Hin und wieder bricht der Witz auch bei mir durch, jedoch ist das Gesamtwerk zu übertrieben und wirkt auf mich einfach nur seltsam.
                                        Ihr merkt schon: Mein Vokabular in diesem Kommentar umfasst häufig die Wörter „seltsam“, „ungewöhnlich“, „andersartig“ und „komisch“.
                                        Das ist es auch, das „Gentlemen Broncos“ ausmacht. Oder eben nicht.
                                        Er ist eben anders als andere Filme und das ist auch gut so. Geschmäcker sind nun mal verschieden. Meinen trifft „Gentlemen Broncos“ leider nicht so oft, wie ich es gerne hätte. Da können die Schauspieler ihre Sache noch so überzeugend rüberbringen.

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                                        • 2 .5

                                          Tja, Leute. Ähnlich wie viele User hier habe auch ich mich in die Höhle des Löwen begeben und das, soviel darf gesagt werden, überwiegend freiwillig. Was man nicht alles für seine bessere Hälfte tut. DAS ist Liebe und nicht dieses Herumgealbere zwischen Edward und Bella, Bella und Edward, Edward und Jacob, Edward und Beiden...Moment, zurück zum Geschehen.
                                          Auch ich wollte mal eine Gruppe Twihards (nettes Wort!) live in Aktion erleben.
                                          Gekreische bei Erscheinen eines gewissen leuchtenden Vampirs auf der Leinwand und lustvolles Gestöhne, sobald sich ein Welpe die Klamotten vom Leibe reißt – das volle Programm eben.
                                          Doch was erlebe ich stattdessen im beinahe ausverkauften Saal?
                                          Das gesamte (!) Publikum lacht, wenn ich es tue.
                                          Es macht sich über die Handlungen oder Personen lustig, wenn ich es tue.
                                          Es honoriert schlechte Leistungen sämtlicher Darsteller mit Gelächter, wenn ich es tue.
                                          Es begrüßt lächerliche Dialoge mit einem vergnügten Johlen und das genau dann, ihr wisst es schon, wenn ich es tue.
                                          Dachte ich noch vorher, ich würde negativ auffallen, ist das Gegenteil der Fall. Obwohl die männlichen Zuschauer gerade einmal 8 an der Zahl sind, sind es vor allem die Frauen, die nach Herzenslust lachen.
                                          Ein weiterer Blick durch das Publikum lässt überrascht feststellen, dass überwiegend Frauen mittleren Alters ihr Zuhause für eine vampirische Seifenoper verlassen haben.
                                          Kreischende Teens sind Mangelware, nicht einmal wenn Jacob in Einstellung Numero Uno schon seine Hüllen fallen lässt. Der Held.
                                          Das bringt mich zu der Annahme, dass auch Frauen (und erklärte Twihards) wissen, wie schwachsinnig die Reihe ist. Und sie gehen auch nicht in „Breaking Dawn“ um der Story zu folgen und zu wissen, wie es weiter geht.
                                          Sie wollen, genau wie ich, doctorgonzo und wie sie nicht alle heißen, von unfreiwilliger Komik unterhalten werden. Etwa wenn Robert Pattinson (der wirklich schauspielern kann!) einen Schock erleidet und dabei aussieht, als hätte er gerade in eine besonders saure Zitrone gebissen. Oder wenn Kristen Stewart ihren Schnabel wieder einmal halb offen durch den Film trägt und ihre prächtigen Schneidezähne offenbart. Wenn Taylor Lautner so tut, als wäre er der Bad Boy. Wenn Kitsch droht, von der Saaldecke zu tropfen.
                                          Dann offenbart sich mir, dass Männer und Frauen doch nicht immer so unterschiedlich sind. Sie wissen beide, dass die Reihe unglaublicher Schund ist, falsche Werte vermittelt und (vor allem bei diesem hier) schon geradezu dilettantisch in Sachen Spannungsaufbau und Dramaturgie wirkt.
                                          Das alles zeigt sich mir durch unverhohlenes und auch befreites Lachen.
                                          Die (meisten) Twihards sind auch nur Menschen.
                                          Gott sei Dank.

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                                          • 7

                                            Gesneaked.
                                            „30 Minuten oder weniger“ braucht leider etwas um in Fahrt zu kommen. Zuerst wirkt der Film, als ob man das R- Rating in Amerika auf Biegen und Brechen durchsetzen wollte. Die Schimpfwörter fliegen hier in der Geschwindigkeit eines Maschinengewehrs durch die Gegend. Das wirkt nicht lustig, nein, sondern ziemlich befremdlich.
                                            Hat sich das aber erst einmal auf ein gesundes Niveau eingeschossen, beginnt „30 Minuten oder weniger“ doch tatsächlich Spaß zu machen.
                                            Spätestens ab der Entführung wird hier ein Gagfeuerwerk heruntergebrannt, das zu unterhalten weiß und tatsächlich Laune macht.
                                            Einen großen Anteil daran haben die Darsteller, allen voran natürlich Jesse Eisenberg, die allesamt ihr komödiantisches Talent zur vollen Entfaltung bringen.
                                            Die Lacher kommen nun glücklicherweise im Galopp um die Ecke und sorgen für gute Unterhaltung. Nach dem ziemlich mäßigem Anfang eine echte Überraschung.
                                            Zum Finale hin steigert sich noch mal die Spannung exponentiell zum Vorkommen absurder Szenen. Die gibt es nämlich zuhauf und sind die größte Stärke des Films.
                                            So bleibt letzten Endes ein erfolgreicher Sneakabend mit einem Programm, das, weder zu anspruchsvoll noch niveaulos, den Zuschauer befriedigt.
                                            Nichts für die Ewigkeit, aber für das Zwischendrin perfekt.
                                            PS: Der Film beruht ja tatsächlich auf einer wahren Begebenheit. Hätte also auch ein wahnsinnig guter Thriller werden können. Dasselbe Schema nutzte übrigens auch die Serie „The Mentalist“ in einer ihrer Folgen. Nur hatte der Übeltäter kein Affenkostüm...

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                                            • 6 .5

                                              Gesneaked.
                                              Wer war nicht genervt von der Ankündigung, John Carpenters großes Werk „Das Ding aus einer anderen Welt“ würde geremaked werden?
                                              Die Reaktionen darauf könnten durchaus als bescheiden angesehen werden.
                                              Umso mehr überrascht, dass „The Thing“ gar nicht mal so schlecht daherkommt. Zwar ist der Film immer noch meilenweit vom echten Horror entfernt, der das Original (bzw. erstes Remake) ausmachte, aber besser als fast sämtliches Horrorgeramsche der letzten Jahre.
                                              Die Story entspricht so ziemlich demselben Ablauf, wie der Vorgänger, also greift der Spruch „Es ist ja ein Prequel“ nicht wirklich.
                                              „The Thing“ ist nämlich vielmehr daran interessiert zu kopieren und zu zitieren, als wirklich eine eigene Geschichte zu erzählen. Das ist schade, denn dann hätte hier etwas Großes entstehen können. Andererseits zeigt es aber auch, dass „Das Ding aus einer anderen Welt“ keine weitere Vertiefung benötigt hätte.
                                              Die Splattereffekte sind leider auch nicht auf dem Stand des Horrormeistwerks der 80er. Zwar wurde nicht gänzlich auf CGi gesetzt, doch leider kommt beim Design des Monsters keine wirkliche Gänsehaut auf. Es bahnt sich eher des Öfteren ein Lacher seine Bahn durch den Körper des Zuschauers. Das ist auch das größte Problem des Filmes.
                                              Das Gefühl der Paranoia, dieses „Wer ist es?“ verpufft in „The Thing“ zum schlichten Schockeffekt vom Reißbrett.
                                              Handarbeit, wie in Carpenters Film, hätte für deutlich mehr Ekel und vor allem mehr Angst gesorgt. Zwischen Lacher aufgrund seltsamer Handlungen der Personen mischt sich dank düsterer Bildsprache der eine oder andere Moment der Spannung. Insgesamt ist das aber zu wenig, aber immer noch besser als der Großteil, der heute als Horror so verzapft wird.

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                                              • 6

                                                Von Tarsem Singh erwarte ich berauschende Bilder, herausragende Slow Motion, eine Optik wie ich sie nie zuvor erleben durfte und Detailversessenheit.
                                                Nichts anderes bekommt man mit „Krieg der Götter“ geboten.
                                                Doch leider schafft es Singh nicht wie in seinem Vorgänger „The Fall“ seine Bilderwelten mit einer vernünftigen Story zu verbinden.
                                                Nach einem interessanten Anfang flacht das Geschehen um Götter, Kriege, Bösewichte und Gutmenschen leider ab und braucht Ewigkeiten um wieder in die Gänge zu kommen. Singh hätte gut daran getan, sein Epos etwas zu entschlacken. So gibt es nämlich immer nur einzelne Momente die völlig mitreißen und dem Zuschauer die Kinnlade runterfallen lassen.
                                                So gesehen ist Tarsem Singh der Makoto Shinkai („A Place Promised In Our Early Days“) des realen Films. Jedes Bild für sich allein ist ein Kunstwerk. Hier herrscht eine Detailversessenheit, die keinen Zweifel daran lässt, dass Singh ein Perfektionist aller erster Güte ist. Jedes Kostüm sitzt, die Hintergründe sind malerisch und die Kamerafahrten nichts weiter als atemberaubend.
                                                Doch kann dasselbe von Schauspielern, Dialogen und Story behauptet werden?
                                                Leider nein.
                                                Schauspielerisch wird hier bestenfalls unteres Mittelmaß geboten. Der baldige Superman Henry Cavill bedeckt sich jedenfalls nicht mit Ruhm, jedoch mit viel Body Lotion, so glänzt er. Einzig und allein Mickey Rourke kann seinem Bösewicht so etwas wie Profil geben, die Dialoge verhindern aber weiteres. Die sind nämlich erbärmlich schlecht. Die Geschichte selbst ist für solch einen Historienfilm zwar annehmbar, dennoch verstrickt sie sich selbst in zahlreiche Widersprüche und weißt schlicht weg Ungereimtheiten auf.
                                                Glücklicherweise muss das Tarsem Singh auch irgendwann aufgefallen sein, denn was er in der letzten halben Stunde für ein Feuerwerk abbrennt, ist schlicht und ergreifend gigantisch.
                                                Dachte ich noch „300“ hätte das Maximum an Style over Substance zu bieten, muss ich mich revidieren. „Krieg der Götter“ zeigt Actionszenen, wie man sie vorher noch nie sehen durfte. Allein der Auftritt der Götter mit eingesetzter Zeitlupe ist dermaßen göttlich(oh ja!), dass einem die Augen übergehen. Da lacht das Herz eines Actionfilmfans auf vor Freude! Noch dazu kleidet Singh diese Szenen in so überirdisch schöne Bilder, dass dieser Kontrast von Brutalität und Eleganz noch besser zur Geltung kommt.
                                                Da ist es mir dann auch egal, ob die Story nun Sinn ergibt, ob das gesprochene Wort dilettantisch wirkt oder sich hin und wieder unfreiwillige Komik(Ansprache) einschleicht. Der Bombast überwiegt und hat mich ehrlicherweise eingelullt. Das ist zwar schade, denn Tarsem Singh kann auch emotional berühren, doch das nehme ich auch.
                                                „Krieg der Götter“ braucht unglaublich lange um in Fahrt zu kommen, ist nichts für Menschen die Filme gerne analysieren (hier gibt es dafür leider keinen Anlass) und nennt Anspruch keinesfalls sein Eigen.
                                                „Krieg der Götter“ ist der „Transformers“ für Sandalenfilme.
                                                Genauso dumm, nur mit deutlich mehr Stil.

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                                                  Hachja, bei „Star Trek – Der Film“ kommt der Nostalgiker in mir hoch.
                                                  Obwohl ich damals noch gar nicht auf der Welt war, gefallen mir Kirks Abenteuer einfach am besten.
                                                  Außerdem hat die Reihe doch einfach Charme. Die mäßigen Effekte, die teils lustigen schauspielerischen Leistungen und die Pseudophilosophie.
                                                  Hier ist alles vorhanden.
                                                  Zwar ist der Erstling nicht frei von Schwächen. Hier gibt es natürlich Längen und angestaubt ist das Ganze auch ziemlich deutlich.
                                                  Aber „Star Trek – Der Film“ unterhält immer noch. Zwar inzwischen hier und da auf unfreiwillig komische Art, dennoch mit mehr Charisma als die Überhand nehmenden CGI – Bollwerke heutzutage.
                                                  Was aber niemals alt wirken wird, ist der Score von Jerry Goldsmith. Der passt immer wie die Faust aufs Auge und sorgt für reichlich Atmosphäre.
                                                  Für Trekkies und Nostalgiker ist „Star Trek – Der Film“ auf jeden Fall zu gebrauchen. Alle anderen werden sich wohl lieber Star Wars zuwenden.

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                                                  • 8 .5

                                                    Eine Gruppe seltsamer Krieger befinden sich inmitten einer Insel auf dem Meer. Riesige Städte mit blau bemalten Wänden. Ein Mädchen, das für eine geliebte Person Medikamente stiehlt. Elefanten, die im Meer schwimmen und sich wie Wale benehmen.
                                                    Eine fantastische Reise mitten hinein in die Fantasie, in das Skurrile, das unglaublich Schöne und Phantastische.
                                                    All das ist „The Fall“.
                                                    Tarsem Singh führt den Zuschauer in eine alternative Welt, in der Realität und Fiktion zusammengehören, in der das Unmögliche möglich erscheint und das Fassbare unfassbar ist.
                                                    Er wickelt seine Geschichte in unvergessliche Bilder, die man so wirklich noch nie sehen durfte. Hier spricht ein wahres Genie, wahre Originalität und keine bloße Kopie einer Kopie. „The Fall“ ist eine optische Offenbarung.
                                                    Doch anders als man vielleicht vermuten könnte, überzeugt der Film auch im Hinblick auf die Story.
                                                    Die ist nämlich stets im Vordergrund, die Bilder unterstützen bloß die Gefühle der Charaktere bzw. helfen dem Zuschauer den Film zu fühlen.
                                                    All das ist Kino.
                                                    Gefühle, auf Bild gebrannt. Gefühle, die schonungslos auf den Betrachter wirken. Charaktere, die wirklich zu Herzen gehen und das nicht zuletzt dank dem perfekten Cast. Ein roter Faden im Storyverlauf, der die Geschichte zusammenhält und sie nicht ausufern lässt.
                                                    All das ist „The Fall“.
                                                    Eine wunderschöne, teilweise rührende und auch komische Reise in das Herz der Fantasie und eine Ode an die Kraft opulenter Bilder kombiniert mit einer überzeugenden Geschichte.

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