Bandrix - Kommentare
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Alle Kommentare von Bandrix
„Der König der Löwen 2: Simbas Königreich“ ist nicht die schlechteste Direct – to – DVD – Veröffentlichung aus dem Haus mit der Maus.
Aber, das ist wichtig, es wirkt wie ein „König der Löwen“ auf Sparflamme.
Weder die Story, die knallbunten Farben, die Vielfalt, noch die Gags sind auf einem Niveau des Erstlings.
Da fehlt die gewisse Spannung, die den Vorgänger so lebendig wirken lässt. Die Figuren sind zwar ganz charmant, hinken aber dem ersten Teil hinterher. Dass dies immer noch für eine überdurchschnittliche Wertung reicht, zeigt was für eine große Qualität „Der König der Löwen“ doch hat.
Insgesamt tut das Sequel niemandem weh, Fans des Erstlings werden natürlich auf ihre Kosten kommen und Disney kann weiter Geld scheffeln.
Das ist der Lauf der Welt.
Ich kann es niemandem übel nehmen „The American“ zu verschmähen. Er macht es einem ja auch wirklich nicht einfach.
Für einen Actionthriller passiert zu wenig, für ein Drama ist der Actionanteil dann doch zu hoch. So pendelt sich der Film irgendwo in der Mitte ein, während er hin und wieder beinahe zum Stillstand kommt.
Das gibt George Clooney natürlich Raum sein ganzes Können zu beweisen und diese Möglichkeit nutzt er auch ausgiebig. In „The American“ dürfte er wohl einer seiner besten Performances abliefern.
Regisseur Anton Corbijn versorgt seinen Film glücklicherweise mit der passenden Atmosphäre, die trotz der traumhaften Kulisse Italiens immer etwas unterkühlt und herzlos wirkt. Da beginnt sich ein Schlagabtausch erst eine gute Viertelstunde anzukündigen, bevor es dann richtig zur Sache geht. Unsichere Blicke auf umherlaufende Personen, Abkürzungen durch Nebengassen und schlussendlich die Konfrontation.
Für mich eine willkommene Abwechslung zum Schnitt- und Bildstackato der letzten Kinozeit. Dabei verfällt der Film der brutalen Gewalt niemals, sondern serviert einem die (kurzen) Kämpfe realistisch, schnell und unspektakulär. Doch ausnahmsweise ist dieser Umstand nicht negativ gemeint. Ein Actionfeuerwerk würde überhaupt nicht zur Atmosphäre von „The American“ passen. Es würde sie sogar zerstören und eindampfen.
So mischt sich dem Treiben noch eine ganze Menge Realismus bei, denn authentisch wirkt das Gezeigte sehr wohl. Da kann auch eine etwas klischeehafte Story nichts dran ändern.
Auftragskiller, die aufgrund einer gefundenen Liebe aussteigen wollen, gab es schon zu oft. Doch die Verpackung drum herum überzeugt und weiß (mich) zu unterhalten.
Für das männliche Auge wird auch noch etwas geboten, Clooneys Love Interest bewegt sich angenehm freizügig durch den Film.
Die größte Überraschung des Filmes dürfte allerdings der Soundtrack von Herbert Grönemeyer sein. Der ist nämlich so passend und perfekt genutzt, dass er überlegen sollte, seine Gesangskünste sein zu lassen und nur noch im Bereich Filmmusik tätig zu sein.
Wer also nichts gegen einen leisen, entschleunigten und seine Spannung allein aus seiner Atmosphäre ziehenden Film hat, macht mit „The American“ wenig falsch.
Da ich in Aschaffenburg wohne, kann ich mich noch relativ glücklich schätzen. Wir haben ein Kinopolis und das Casino.
Ersteres ist Teil einer großen Kette, dementsprechend ist das Programm. Zweiteres jedoch ist unabhängig und zeigt auch sehr kleine Filme, unterstützt Kurzfilmer und hat einige Spezialitäten auf Lager. Es wird auch jedes Jahr mit Preisen für das beste Programm überhäuft. Allerdings ist es auch etwas teurer als das Kinopolis.
Wie schon viele zuvor sagten, ist „The Help“ reines Oscarfutter und wird demnach auch bei den Verleihungen den einen oder anderen Goldmann einsammeln.
Schon wie bei „The Kings Speech“, der auch völlig auf die Statuette zugeschnitten war, funktioniert es wieder.
Die Geschichte rund um ein paar afroamerikanische Haushälterinnen bewegt und reißt stellenweise auch mit. Es schleicht sich keine einzige Länge ein, die Geschichte bleibt interessant und sehenswert.
Auch wenn hier und da offensichtlich auf die Tränendrüse gedrückt wird, so kümmert das nicht. Es ist eben erstaunlich, wie hinterwäldlerisch die Amerikaner zur damaligen Zeit waren und es teilweise immer noch sind.
Manch ein Schicksal lässt dem Zuschauer vor lauter Ungerechtigkeit tatsächlich ungläubig den Mund aufsperren.
Umso amüsanter ist es dann, wenn sich die Frauen entschließen es ihren ehemaligen Peinigern heimzuzahlen. Natürlich werden sie dazu erst einmal von einer Weißen verleitet, es muss ja auch einen Unschuldigen unter ihnen geben.
Herausgekommen ist ein sympathischer, ehrlicher und zuweilen auch berührender Film, der zur richtigen Zeit, die richtigen Knöpfe drückt und somit auf emotionaler Ebene anspricht.
Die Darsteller sind durch die Bank weg beeindruckend und Emma Stone dürfte hiermit in die Riege der ernstzunehmenden Darstellerinnen aufgenommen worden sein. Dringend oscarverdächtig sind jedoch die Leistungen der zwei Afroamerikanerinnen Viola Davis und vor allem Octavia Spencer. Beide spielen mit solchem Herzblut, dass sich die Bedeutung des Filmes für die Beiden auch auf den Zuschauer überträgt.
Insgesamt ist „The Help“ also in allem vorbildlich. Er vermeidet überwiegend Klischees, unterhält blendend und sorgt für viele angenehme Lacher. Die lange Laufzeit von 146 Minuten vergeht somit wie im Flug.
Zwar ist „Chihiros Reise ins Zauberland“ Miyazakis bekanntester Film weltweit, sein Bester jedoch nicht.
Trotzdem nagt der Film am Status des Meisterwerks, deshalb ist die Kritik an ihm auch auf einem vergleichsweise hohen Niveau.
Die Welt, in der wir mit Chihiro eintauchen, ist fantastisch.
Bunt, vielschichtig, originell, irgendwie knuffig und absolut liebenswert.
Chihiro selbst ist, wie zu erwarten, grundsympathisch und in ihrer kindlichen Art einfach herrlich. Es ist schier unmöglich diesen Charakter nicht zu mögen.
Die Geschichte um Chihiro, die versucht ihre Eltern und sich selbst aus diesem Zauberland zu befreien, ist detailverliebt und im Großen und Ganzen mitreißend. Dennoch hat sie nicht die immense Wirkung auf mich, wie vergleichsweise „Mein Nachbar Totoro“.
Vielleicht fehlt mir einfach die tiefere Botschaft, die Miyazaki sonst immer in seine Filme einbaut. Die Natur spielt sonst ja immer eine gewisse Rolle in seinen Werken, hier jedoch ist sie nur Beiwerk.
So ist die Reise in das Zauberland zwar fantasiereich und alles andere als langweilig, jedoch ohne erkennbare bzw. sich wirklich durchsetzende Moral. Damit will ich keinesfalls sagen, dass nicht auch dieser Miyazaki absolut sehenswert und wunderschön ist. Das hohe Niveau vorheriger Filme wird nur nicht gänzlich eingehalten.
Trotzdem ist „Chihiros Reise ins Zauberland“ durchdrungen von einem kindlichen Charme, der einen in dieses Reich der Fantasie wunderbar eintauchen lässt. Das Design der Geister ist wie immer schrullig und skurril und sorgt für einige Schmunzler.
„Chihiros Reise ins Zauberland“ versöhnt schlussendlich doch und weiß zu gefallen. Auch mehrfach.
Außerdem gibt es ein Wiedersehen mit den kleinen Kohlemännchen. Ein Film mit diesen schwarzen Knäueln muss allein deshalb hervorragend bewertet werden.
Mein Name wird aufgerufen.
Unter tosendem Applaus beginne ich mich auf die Bühne hin zu bewegen.
Doch ich gehe nicht, nein.
Mit meinem überaus modischen Lendenschurz krabbele ich auf allen Vieren nach vorne. Mein lichtes Haar fällt mir dabei ins Gesicht.
Mit unsicherem Blick, große böse Menschen verunsichern mich, steige ich die Stufen zur Bühne nach oben.
„Gib uns das, Olivia, meine Liebe!“
Olivia Wilde drückt mir den Oscar in die Hand und ist sichtlich angeekelt als ich ihr einen feuchten Knutscher auf die Wange drücke. Denn auf den Tisch kam heut ein Fisch. So saftig süß! Das, gemischt mit kürzlich gejagten Kaninchen (auf keinen Fall mit Töften!), verbreitet wohl doch einen ziemlich strengen Geruch. Dabei habe ich mich allein in meiner Höhle so gut vorbereitet. Habe Rätsel aufgesagt und mich mit einem nervigen kleinen Geschöpf gemessen.
Und verloren. Dafür nahm er mir mein Liebstes, meinen Schatz!
Aber heute bekomme ich es wieder.
Ich ziehe das Mikro langsam zu mir herunter.
„Hallo, mein Schatz!
Dummer fetter Hobbit hat ihn uns gestohlen! Er war verschwunden! Aber er ist zu mir gekommen.
Gollum! Gollum!
Könnt ihn uns nicht mehr nehmen. Könnt mir nicht mehr weh tun. Er ist meiner und meiner allein!
Ihr dreckigen kleinen Diebe. Ihr wollt ihn für euch. Ihr lügt und betrügt, aber Smeagol weiß es. Er ist mein, mein Eigen, mein Schatz!
Gollum! Gollum!
Ihr versucht ihn euch mit Gauklereien zu erkaufen. Erschreckt armen Smeagol mit 3D, wodurch er um seinen Schatz fürchten muss.
Aber wir haben euch durchschaut. Behaltet garstiges 3D!
Gebt uns die Filme lieber roh! Und echt und ungeschönt!
Gollum! Gollum!
Ihr braucht ihn, meinen Schatz. Smeagol sieht es in euren Augen. Liebe Filmemacher. Ihr werdet uns danach fragen, Smeagol weiß das! Aber auch die Auszeichnung mit meinem Schatz macht eure Filme nicht besser!
Versucht nicht, ihn uns zu stehlen. Sonst führen wir euch zur goldenen Himbeere! Denn sie ist immer hungrig. Und immer braucht sie.... Futter!“
Schnell werfe ich einen letzten Blick in die Menge und spüre, wie mein Schatz mich ruft.
„Müssen gehen. Keine Zeit!“, rufe ich in den Raum, bevor ich vorwärts springe und auf allen Vieren aus dem Saal verschwinde...
Gesneaked.
Da geht sie hin. Meine letzte Chance darauf, den hoch gelobten „Drive“ in der Sneak Preview zu sehen.
Seit über einem halben Jahr warte ich nun schon darauf, habe gebetet und gezittert, aber es hat einfach nicht sollen sein.
Da helfen auch Prognosen nichts, wenn das Kino in den letzten Wochen überwiegend Schrott zeigt, während in anderen Kinos die Oscaranwärter rauf und runter laufen.
Dabei ist „Moneyball“ schon einmal ein Schritt in die richtige Richtung.
Immerhin sackte der Film unheimlich viel Kritikerlob ein und beschäftigte sich mehr mit den Ränkespielchen neben dem Rasen, als dem eigentlichen Sport.
Dazu gibt es noch einen vortrefflichen Cast, der von Brad Pitt und Jonah Hill souverän angeführt wird.
Leider nutzen gute darstellerische Leistungen wenig, wenn die Story an sich vollkommen überladen wirkt und zu keiner Sekunde zu fesseln vermag.
Da werden nervige und völlig unnötige Sideplots eingefügt, dadurch der Film in die Länge gestreckt und die Langeweile im Zuschauer geweckt.
„Moneyball“ macht keinen Spaß, vermittelt in den seltensten Fällen die Faszination, die Baseball eigentlich ausmachen kann und weiß einfach nicht wohin.
Denn obwohl das Hauptaugenmerk auf die Geschehnisse neben dem Rasen gelenkt wird, sind es doch nur die Spiele die wirklich einen Funken Spannung erzeugen können.
Zumal sollte man sich etwas mit dem Sport befasst haben, sonst droht man unterzugehen.
So gesehen ein durch und durch amerikanischer Film, der hierzulande keinesfalls dieselbe Zugkraft entfalten dürfte.
Gelungene Momente gibt es. Allerdings sind diese nur dem Ensemble geschuldet. Die Chemie zwischen Pitt und Hill ist hervorragend, hier lässt sich so mancher Lacher finden. Die guten Ansätze sind auch vorhanden, können aber wenig zum Spannungsgehalt beifügen.
Interessante Thematik, aber auch dementsprechend umgesetzt?
Nein, eher nicht. Dafür ist der Film auch eine gute halbe Stunde zu lang.
Sportfilme haben bei mir seit jeher ein sicheres Stein im Brett, „Moneyball“ jedoch ist hiermit die erste große Enttäuschung im noch jungen Kinojahr 2012.
„Das Mädchen, das durch die Zeit sprang“ lebt von seinen Charakteren und deren ausgestrahlter Sympathie.
Die Hauptfigur Makoto verhält sich wirklich verdammt menschlich. Trotz ihrer neu gewonnenen Möglichkeiten macht sie neuerliche Fehler. Das Korrigieren funktioniert nur bedingt und schlussendlich reitet sie sich immer weiter in das Schlammassel.
Das ein Mensch plötzlich die Fähigkeit zum „Zeitspringen“ hat, ist sicherlich nicht originell. Doch anstatt größere Kreise zu ziehen und Entscheidungen zu treffen, die die Welt beeinflussen, bleibt der Film im kleinen familiären Rahmen.
Das lässt, trotz zahlreicher Logikfehler, den Anime recht kurzweilig wirken. Hier geht es mehr um zerbrochene Freundschaften, aufkeimende Liebe und Alltägliches.
Denkt man zumindest.
Denn kurz vor Ende wird dem Film noch einmal eine Wendung gegeben, die nicht nur vollkommen abstrus ist, sondern auch völlig unpassend daherkommt. So versucht „Das Mädchen, das durch die Zeit sprang“ mehr zu sein, als er eigentlich ist. Es wird versucht eine Tiefe zu erreichen, wie sie Genremeistewerke vorgeben.
Was natürlich deutlich misslingt. Dem gegenüber steht einfach die lockere Atmosphäre, die vorher zelebriert wurde mitsamt einem etwas naiven Humor. Der fällt jedoch nicht negativ auf, sondern ist durch und durch liebenswert.
Nichtsdestotrotz ist und bleibt der Film sehenswert. Das hat er aber auch nur seinen Figuren zu verdanken, die durch und durch menschlich wirken. Logik sollte der Betrachter allerdings nicht in jeder Ecke suchen. Auch die Zeichnungen sind ungewohnt detailarm, zumindest was Menschen angeht. Die Hintergründe jedoch sind erwartungsgemäß wunderschön umgesetzt.
Insgesamt fehlt es „Das Mädchen, das durch die Zeit sprang“ also an Kontinuität. Er hält seine eingeschlagene Richtung nicht bei und versucht gegen Ende mehr Tiefe zu haben, als vorhanden ist. Trotzdem für jeden Fan empfehlenswert!
Er war das in "Takeshi`s Castle" ?!? Das wusste ich allerdings nicht.
Sehr gut geschrieben und wirklich interessant. :)
Gesneaked.
Leider muss ich mich der allgemeinen Stimmung hier anschließen.
„Intruders“ ist nicht der Schocker, der er gerne wäre.
Die Grundidee mag ja noch halbwegs interessant wirken, doch der große Gruselfaktor fehlt.
Zu einem gelungenen Horrorfilm gehören einfach schweißnasse Hände, Herzklopfen, ein unkontrollierbarer Puls und der Drang wegzusehen. Ich verweise hierbei mal ganz uneigennützig auf meinen Kommentar zu „Insidious“. DAS war ein Schocker!
All das verspürt geneigter Zuschauer während der Sichtung dieses Filmes vergebens.
Dabei liest sich alles doch so schön.
Eine Familie wird immer wieder von einer ominösen Gestalt attackiert, vorzugsweise die kleine Tochter.
Die Eltern, souverän gespielt von Clive Owen und Carice van Houten, können dem nichts entgegensetzen und verzweifeln langsam aber sicher.
Dazu gesellt sich noch der talentierte Regisseur Juan Carlos Fresnadillo, der uns schon in „28 Weeks Later“ erschrecken durfte.
Deshalb erstaunt es umso mehr, dass „Intruders“ völlig langweilig und belanglos daherkommt. Gänsehautmomente sind tatsächlich Mangelware, von einem durchgehenden Spannungsbogen ganz zu schweigen.
Durch seine zwei Storystränge wirkt der Film auch etwas entzweigerissen, wodurch zusätzlich Atmosphäre verloren geht. Die Auflösung entzaubert das Ganze noch einmal, wobei das gar nicht das Schlimme ist.
Denn wirklich überzeugen kann „Intruders“ schon vorher nicht.
Was bleibt sind ein paar nette optische Ideen, eine gute Kameraführung, eine freizügige Carice und ein lustiger Daniel Brühl als Priester.
Schade, wirklich schade. Das hätte wirklich etwas werden können...
Wunderbarer RetroSciFi.
Dass die Asiaten dafür ein Händchen haben, haben sie schon mit dem (Real)Film „K20“ bewiesen.
Nun ziehen sie mit „Steamboy“ in Form eines Animes nach.
Statt modernster Technik oder Magie nimmt nun also Dampftechnik den Platz der unerschöpflichen Kreativität der Zeichner ein. Es ist absolut beeindruckend was für ein Spektakel sie mithilfe altertümlicher Konstrukte erschaffen, die trotzdem absolut modern wirken.
Die Zeit der industriellen Revolution bietet dafür natürlich den perfekten Hintergrund. Geschickt greift der Anime die damals, vor allem in England, herrschende Erfinderwütigkeit auf und durchsetzt sie mit allerlei Fantasie und Originalität.
Dadurch bekommt der Zuschauer Maschinen zu sehen, die einem den Mund offen stehen lassen. Die Actionszenen haben ein wahnsinnig schnelles Tempo und dank herrlicher Einfälle wirken diese immer taufrisch. Im wahrsten Sinne des Wortes...
Man merkt außerdem ziemlich schnell, dass „Steamboy“ einer der aufwendigsten Animes aller Zeiten ist. Allein die detaillierten Hintergründe sind ein Augenschmaus und sorgen für Jubel bei geneigtem Zuschauer. Die zuvor schon erwähnten Konstruktionen wirken einfach unglaublich realistisch. Diese Unmengen an Stahl, Dampf und Metall zusammengepfercht in riesigen Kampftürmen, Panzern, Rüstungen und Fluggerät. Jederzeit spürt der Zuschauer die Gefahr, die von diesen Maschinen ausgeht. Denn trotz der erdrückenden Ansicht raucht und zischt es überall. Die Eskalation kündigt sich immer wieder an und vollstreckt sich dann auch in erinnerungswürdigen Bildern.
Meine Güte, allein wenn man sich das Finale wieder in Erinnerung ruft. Vergleichbares habe ich sogar in der Welt des Animes selten erlebt. Dramatik, Spannung, Wahnsinn und Größenwahn vereinen sich zu einem wunderbaren Werk, das noch lange in Erinnerung bleibt.
Allerdings muss auch gesagt werden, dass die Geschichte rund um diesen Erfindergeist nicht das Neueste vom Werk ist.
Es gab einfach schon zu oft verrückt gewordene Wissenschaftler mitsamt zweifelhafter Förderung einer obskuren Gemeinschaft.
Aber sei’s drum. Fehlender Tiefgang wird mit epochalen Bildern wieder ausgeglichen.
Nichtsdestotrotz ist „Steamboy“ durchgehend spannend und das ist auch schon was.
Recht habt ihr.
Wie schon von vielen Communitymitgliedern gesagt, krankt der Film an der doch ziemlich überzogenen und unglaubwürdigen Lovestory zwischen Kidnapper und Geisel.
Lässt man allerdings das störende Beiwerk mal beiseite offenbart sich ein astreiner Gangsterfilm, der dank der Darsteller hervorragend funktioniert. Auch wenn die Atmosphäre manchmal etwas verkrampft bzw. wenig authentisch wirkt, ist „The Town“ ziemlich spannend und weiß mitzureißen.
Das liegt vor allem an den Actionszenen, die gekonnt altmodisch verfilmt sind und zudem auch noch vollkommen stylisch wirken. Trotzdem schafft es der Film, diese Bilder absolut glaubwürdig auf die Leinwand zu projizieren und Coolness sekundär erscheinen zu lassen. Zumindest in diesen Momenten sprüht „The Town“ von einem elektrisierenden Realismus. Ben Affleck kann Action inszenieren. Und wie er das kann.
Die Schießereien sind denen eines „Heat“ nicht unähnlich und die Verfolgungsjagden lassen den Puls in Schwindel erregende Höhen treiben.
Da verzeiht man dann doch die zähe Liebesgeschichte, da den Actionszenen glücklicherweise viel Raum gegeben wurde.
Da diese überzeugen steht einem „Sehenswert“ somit nichts mehr im Wege.
Mal wieder zeigt Wes Anderson, dass er nur durch Bilder unglaublich gut Emotionen einfangen kann. Da braucht es keine ausschweifenden Dialoge oder Gesten.
Zwei Darsteller (Natalie Portman und Jason Schwartzman).
Ihre Blicke.
Dazu die umherschweifende Kamera.
Der perfekte Song.
Und fertig ist dieVorgeschichte zu „Darjeeling Limited“.
Das ist „Hotel Chevalier“.
Wes Anderson ist nicht jedermanns Sache. Das ist einfach so und daran gibt es auch nichts zu rütteln.
Umso besser, dass seine Filme regelmäßig meinen Nerv treffen.
So auch „Darjeeling Limited“.
Die Story umspannt drei von Grund auf verschiedene Brüder, die sich nach einem Jahr wieder sehen. Dass sie sich nichts zu sagen haben, wird nicht nur dem Zuschauer offensichtlich. Trotzdem versuchen sie, sich auf diesem Selbstfindungstrip quer durch Indien wieder anzufreunden. Dies ist natürlich mit allerlei Schwierigkeiten behaftet und so schickt Anderson das ungleiche Gespann und den Zuschauer in einen Strudel aus seltsamen Begegnungen, einem faszinierenden Land und Bill Murray.
Wer Anderson in den Player legt, weiß, was er bekommt. So auch hier.
Wir haben hier wieder die skurrilen Dialoge, ungewöhnliche Kamerafahrten, komische Gestalten und diese besondere Wes- Stimmung. Zudem sind die Bilder wirklich schön, denn Indien gibt eine traumhafte Kulisse für diese Selbstfindung ab.
Zwar gibt es nie die großen Lacher, ein Schmunzeln den gesamten Film über ergibt sich allerdings schon. Nur hin und wieder wird dieses unterbrochen von plötzlich einsetzenden dramatischen Szenen, die seltsamerweise aber nicht aus dem Zusammenhang gerissen wirken. Es fügt sich alles ein in dieses Werk voller Absurditäten und Andersartigkeit.
Haben sich die Charaktere am Ende wirklich entwickelt oder ist das Ende erst der wirkliche Anfang?
Wunderschön fotografierter und absolut schräger Film, der dank ruhigem Tempo eine angenehme Atmosphäre entwickelt. Allerdings sollte vorher der Kurzfilm „Hotel Chevalier“ angesehen werden, dadurch wird der Hintergrund eines bestimmten Protagonisten deutlich klarer.
Martin Scorsese.
Ab heute bist du nicht mehr nur Genie.
Du bist Gott.
Der Gott des Gangsterfilms.
Hast du schon mit „Goodfellas – Drei Jahrzehnte in der Mafia“ bewiesen, dass du absolut realistische und trotzdem stylische Mafiafilme auf die Beine stellen kannst, so hast du dich mit „Casino“ noch einmal übertroffen.
Das dir hierfür der Oscar verwehrt blieb, ist eine himmelschreiende Ungerechtigkeit.
In diesem Film stimmt einfach so gut wie alles.
Selten hat man einen besseren Cast, umgeben von einer geheimnisvolleren Umgebung gesehen. Dort das Glitzern des Geldes und im Hinterhof dreckiges Blut von aufgeschlagenen Köpfen.
Dieser Kontrast wirkt vorzüglich. Wie Scorsese es dann immer noch schafft absolut unterhaltend und kurzweilig zu wirken ist wirklich meisterhaft.
Keine einzige der 171 Minuten ist langweilig, jede wird perfekt benutzt und verschafft den gezeigten Charakteren Tiefe. Eine Tiefe, die man so nicht auf der Leinwand zu sehen bekommt.
Allein die 20 –minütige Einführung, die die Abläufe im Casino beschreibt und gleichzeitig Robert De Niros Perfektionismus offen legt. Die heimlichen Gespräche der Sharon Stone (absolut fantastisch) mit ihrem ehemaligen Geliebten. Joe Pescis urplötzlichen Gewaltausbrüche, die so gar nicht zu seiner doch kleinen Statur passen wollen. Schon in „Goodfellas“ war er der heimliche Star, hier dominiert er mal wieder das Geschehen auf absolut eindruckvollste Weise.
Ihr merkt vielleicht schon, so langsam wollen mir keine Superlativen für dieses Überwerk (hah, einen noch!) mehr einfallen.
Das „Casino“ dabei noch vollkommen realistisch und authentisch wirkt, ist schon fast selbstverständlich. Noch dazu gibt es wieder einen Soundtrack der dem Rocker beinahe Tränen in die Augen treibt. Niemals wurde „A house of the rising Sun“ von den Animals besser in Szene gesetzt. Oder gibt es keinen anderen Song, der „Casino“ so gut in Szene setzen konnte wie „A House of the rising Sun“? Wie herum man es auch dreht und wendet, perfekt ist das Stichwort.
Intrigen. Macht. Verführung.
Besser könnte man es nicht zusammenfassen.
Hatte George Lucas das nicht vor ein paar Monaten selbst ad acta gelegt? Ich meine mich da an etwas erinnern zu können.
Toll klingt das Konzept jedoch trotzdem...
Gesneaked.
Ladies and Gentlemen,
mit großem Hass freue ich mich nicht ihnen heute, hier und jetzt, das Arschloch in Reihe 5, Sitz 22 vorzustellen.
Es ist Mittwoch, der 4.1.2012 und alle haben sich wieder einmal zur Sneak Preview versammelt.
Leider auch ein völlig unterbelichteter Möchtegern, der glaubt alles und jeden kommentieren zu müssen und selbst in Momenten völliger Stille laut anfangen muss zu lachen.
Dieser Jemand direkt hinter mir ist dafür verantwortlich, dass der gezeigte Film „Die Muppets“ überhaupt nicht bei mir an kam.
Zwar war ich nie ein großer Fan der Figuren, streng abgeneigt bin ich ihnen trotzdem nie gewesen.
Doch, das muss ich zugeben, hätte ich trotz dieser nervigen Person eine lange Eingewöhnungszeit gebraucht. Es wirkt auf mich einfach befremdlich, wenn Menschen auf der Leinwand plötzlich anfangen, in Disneymanier zu singen.
Es mag zwar eine Parodie sein, dennoch verschoben sich meine Mundwinkel nicht einmal nach oben, während das gesamte Kino hinter mir feierte.
Leider auch besagtes Arschloch direkt hinter mir.
Nachdem ich mich nun in der Welt von Kermit und Co zurechtgefunden hatte, stieg meine Aggression von Sekunde zu Sekunde höher.
Dieser Typ vermasselte mir jeden gelungenen Gag, jedwede aufkommende gute Laune und machte mich so zu einem Nervenbündel. Dazu gesellte sich das immer häufigere Geräusch frisch geöffneter Biere in der Nähe meines Hinterkopfes. Betrunken war er also auch.
„Die Muppets“ konnten sich also noch so anstrengen, Jason Segel und Amy Adams noch so sympathisch rüber kommen, es half nichts.
Mehr als eine Handvoll Lacher konnte ich nicht erübrigen und das lag einzig und allein an diesem Typ, von dem ich eigentlich das Eintrittsgeld zurückverlangen müsste.
Auch wenn die Synchronisation während der Songs von Segel und Adams absolut für die Tonne war, ein hohes Maß an Humor war auf jeden Fall vorhanden.
Dafür allein sorgen schon die Unmengen an Gaststars, die sich hier die Klinke in die Hand geben. Einen Tipp: Liest so wenig wie möglich über den Film, denn diese Cameos dürfen durchaus als Spoiler angesehen werden. Lasst euch die Überraschung nicht nehmen!
Alles in allem ist „Die Muppets“ deutlich besser, als es meine Bewertung vermuten lässt. Dank diesem Vollpfosten war mir ein Genuss des Kinobesuches leider unmöglich.
Nun kann ich Menschen, die in einem Kinosaal die Waffe auf einen nervigen Dauerredner richten, besser verstehen. Das Kino eignet sich leider vorzüglich als Ort des Aggressivitätsaufbaus...
„Der König der Löwen“ ist nicht, wie von vielen irrtümlicherweise angenommen, die Geschichte eines jungen Löwen, der zum König der Tiere wird.
Vielmehr ist sie die tragische Schilderung eines Lebens, dass eigentlich viel besser hätte sein sollen bzw. müssen.
Scar wird von vielen hier der Miesepeter zugeschoben. Böse soll er sein, sogar seinen älteren Bruder soll er umgebracht haben. Durch Intrigen alleine landete er schlussendlich auf dem Thron.
Aber, das muss nun endlich einmal berichtigt werden, das ist falsch!
Scar ist einfach eine zutiefst missverstandene Kreatur.
Er bekam nie die Aufmerksamkeit der Eltern, so wie Mufasa sie hatte. Ständig lobten sie seinen älteren Bruder. Seine Stärke, Beherztheit, Kraft und Ausstrahlung. Doch niemand beachtete die ungeheure Intelligenz die sich hinter Scars liebevollem Sarkasmus verbarg. Eigentlich war dieser seinem Bruder nämlich in allem überlegen.
Durch seine, zugegeben, etwas rabiate Art Probleme zu lösen, stieß er vielen böse auf.
So durfte er niemals wie Mufasa mit kleinen Zebras im Sandkasten spielen und ein Schwimmbad im Wasserloch mit Löwenfreunden war genauso unvorstellbar.
Das führte dazu, dass sich Scar immer weiter in sich selbst zurückzog. Er beklagte zu Recht sein Elend, fühlte er sich doch von seinen Eltern nicht geliebt. Diese hatten weiterhin nur Augen für ihren Erstgeborenen.
Gab es Familientreffen saß er immer am hintersten Tisch, abgesondert von allen anderen. Während manchen Familienausflügen in den Zoo fiel er durch boshafte Katz- und Maus – Spiele mit Mäusen (logisch, oder?) auf.
In seiner Teenagerzeit galt Scar als Einzelgänger und Sonderling. In der Löwenschule schnitt er schlecht ab. Das Kampftraining war ihm zuwider, wodurch er es nicht in die Schulringermannschaft schaffte. Mitglieder dieses Vereins hatten es besonders leicht bei den Weibchen. Mufasa stieg natürlich schnell zum Ringermeister auf, was ihm eine beeindruckende Anzahl an zu deckenden Weibchen einbrachte. Scar allerdings stand weiterhin im Abseits, im großen Schatten seines ach so tollen Bruders.
Großes Geschick bewies er im Fach Politikwissenschaften, da aber die Löwen sowieso an der Spitze der Nahrungskette standen und keine natürlichen Feinde besaßen, schenkte niemand diesem Fach, und somit wieder mal nicht Scar, seine Aufmerksamkeit.
Da entfachte langsam aber sicher die Eifersucht in ihm und der Schamane Rafiki begann ihn immer wieder mit sorgenvollen Blicken und wirren Reimen zu malträtieren.
Mufasa hatte die Liebe seiner Eltern, er hatte die Frauen und er sollte auch König werden. Er besaß Charme und konnte dadurch sehr einnehmend wirken, von seiner immensen Kraft ganz zu schweigen.
Dies alles hatte Scar nicht, doch er wollte es.
Er wollte es so sehr, dass er sich mit den Hyänen einließ, den schlimmsten Versagern auf der Schule. Sie waren die Einzigen, die zu ihm aufschauten, die ihn bewunderten.
Er brachte sie auf seine Seite und schmiedete grauenhafte Pläne.
So kam es viele Jahre später, dass er eines Tages Simba, den Sohn Mufasas, mit einem Versprechen in eine Schlucht lockte und Mufasa tötete.
Der Rest ist, wie man so schön sagt, Geschichte.
Allerdings verschweigt „König der Löwen“, wie so viele auf wahren Begebenheiten beruhende Filme, die Intention bzw. die Vorgeschichte des vermeintlichen Bösewichtes.
Er war doch nur ein Kind, das sich nach der Zuneigung seiner Eltern sehnte.
Seine Gewalttat war nur ein stummer Schrei nach Liebe. Sogar „Die Ärzte“ haben einen Song aus seinem Schicksal geschmiedet...
Gesneaked.
Zum Jahresabschluss hat unsere Kinomannschaft wohl versucht die Schmach namens „Blutzbrüdaz“ vergessen zu machen und sich mit uns zu versöhnen.
Siehe da, sie haben es doch noch geschafft.
Zwar lief wieder mal nicht mein seit einem halben Jahr erwarteter „Drive“, aber mit „Ziemlich beste Freunde“ lässt sich das Jahr doch gut ausklingen. Denn hierbei handelt es sich schlicht und einfach um die beste Sneak des Jahres.
Die Geschichte handelt um einen schwer behinderten älteren Mann, der einen Pfleger sucht. Diesen findet er in dem Schwarzen Driss, der nur wegen seinem Arbeitslosengeld erschienen ist. Beeindruckt von seinem Mangel an Mitleid stellt er diesen ein. Von allen seltsam beäugt entwickelt sich so etwas wie eine zarte Freundschaft, die das Leben der Beiden auf den Kopf stellt.
Bei einer Komödie über Behinderte kann einiges schief gehen. Zum einen kann es passieren, dass sich ein Film ungewollt über diese lustig macht. Oder aber, das ist noch schlimmer, diese Personen werden bewusst an den Pranger gestellt.
„Ziemlich beste Freunde“ umschifft diese Schwierigkeiten jedoch mit Leichtigkeit und dem nötigen bissigen Humor.
Das Darstellerduo Francois Cluzet und Omar Sy ergänzt sich perfekt und die tiefe Zuneigung springt doch tatsächlich auf den Zuschauer über. Sie wirken sympathisch, ihre eigentlich unmögliche Freundschaft wird ernst genommen.
Ein weiterer wichtiger Faktor ist, dass „Ziemlich beste Freunde“ dorthin geht, wo es den Franzosen weh tut. Die Trennung zwischen den verschiedenen sozialen Klassen wird schmerzlich gezeigt, die endlose Spirale aus Kriminalität und Abstieg in der Gesellschaft zum Thema gemacht.
„Ziemlich beste Freunde“ stellt Behinderte als normale Menschen dar und ist gleichzeitig ein Plädoyer für die unteren Schichten der französischen Bevölkerung. Der Film möchte bewusst machen und das gelingt ihm vorzüglich. Ein Glanzstück aller Beteiligten.
Jedoch steht, bei aller Problematik der dargestellten Themen, der Spaß und das Gefühl im Vordergrund.
„Ziemlich beste Freunde“ unterhält auf ganzer Linie, was vor allem Sy geschuldet ist. Er verbucht einen Großteil der Witze und liefert dermaßen bösen (schwarzen) Humor ab, dass es sich gewaschen hat.
„Ziemlich beste Freunde“ hat all das, was jede gute Komödie haben muss.
Herz, Witz, Verstand und etwas Brisanz. So wird Kino gemacht. Da stört auch nicht die etwas formelhafte Story.
Es wurde ja nun schon mehrfach erwähnt.
Auch Ritchie hält sich geradezu sklavisch an das Rezept eines jeden Sequel: Höher, Schneller, Weiter.
„Sherlock Holmes 2: Spiel im Schatten“ ist in jeder Hinsicht mehr.
Es gibt mehr hervorragend geschriebene Dialoge zwischen Robert Downey Jr. und Jude Law, mehr Zeitlupenaction, mehr Explosionen, mehr um das es sich zu kämpfen lohnt und mehr inszenatorische sowie technische Spielereien. Auf Letztere hat sich Guy Ritchie ja schon in vorherigen Filmen spezialisiert und auch hier funktioniert es mal wieder vorzüglich. Seine besondere Bildsprache beschert geneigtem Zuschauer auch einer der besten Actionszenen dieses Jahres auf die Leinwand. Die Hetzjagd durch den Wald ist vom Stil her einfach gekonnt in Szene gesetzt und geizt nicht mit Zeitlupen. So hat es Bandrix nun mal gern.
Dieses „Mehr“ kann allerdings nicht darüber hinwegtäuschen, dass Professor Moriarty für meinen Geschmack zu wenig Sreentime bekommt. Es ist zwar um einiges besser als in „Mission Impossible: Ghost Protocoll“ aber etwas mehr (genau!) hätte hierbei nicht geschadet. Zudem wirkt das neueste Abenteuer doch etwas überladen, muss Holmes doch nun buchstäblich die Welt retten. Ich für meinen Teil sehe ihn vor meinem geistigen Auge nur in London. Weniger ist nun mal manchmal mehr(genau!).Trotzdem schön, dass Guy Ritchie der Buchvorlage gegen Ende wieder treuer wird.
Dennoch sind das nur Kleinigkeiten. Die Fortsetzung steht dem Erstling in nichts nach, bietet immer noch knallige Dialoge mit etwas Kung Fu und vertraut zu recht auf sein Darstellergespann. Das ist auf dem gleichen Niveau wie zuvor und wird von Noomi Rapace passend vervollständigt. Außerdem ist der Soundtrack mal wieder äußerst gelungen und trägt einen beträchtlichen Teil zur lockeren Atmosphäre bei.
Die Story tritt dennoch in den Hintergrund, Ritchie achtet nun vermehrt auf seine technischen Spielereien und den weiter angehobenen Anteil des Humors.
Das kann man mögen oder eben nicht. Für beide Seiten habe ich Verständnis.
Mach's gut! :)
In letzter Zeit gehen hier viele gute Leute...
Sehr schade. Wirklich einfach nur schade.
„In Time“ hätte so gut werden können. Eigentlich sogar müssen.
Denn die Ausgangslage ist unbestritten einer der originellsten Ideen seit Jahren.
Zeit ist die neue Währung. Dieses Prinzip ist so einfach wie genial.
In Zeiten des Kapitalismus, in der es nur zählt wie viel jemand verdient und somit einen Großteil seiner Zeit nur auf das Geldverdienen auslegt, könnte „In Time“ eine wunderbare Schelte gegen unser System sein. Das ist der Film aber leider nur bedingt.
Die erste halbe Stunde, bis die Hauptfigur in die Bezirke der Reichen vorstoßen kann, überzeugt vollkommen.
Diese Welt in der Zukunft wird dem Zuschauer mit vielen Details und unterhaltsamen Ideen näher gebracht. Hier mal 4 Minuten für einen Kaffee, dort 12 Stunden Arbeitslohn.
Ist die Uhr bei Null angelangt, hört auch das Herz auf zu schlagen. Die Reichen leben also ewig, während die Armen für die Unsterblichkeit Weniger ihr Leben lassen müssen.
Diese Ausgangslage bietet so viel Material, so viel Brisanz, dass sich geneigter Sci Fi- Fan die Hände reibt.
Doch leider bleibt das meiste ungenutzt.
Nachdem alles atmosphärisch begann, legt sich das schnell wieder. Die Story versandet und kommt beinahe zum Stillstand. Einen kontinuierlichen Spannungsbogen gibt es nicht, da immer mehr auftretende Logiklöcher dem Film ein Bein stellen. Es schleichen sich zunehmend Längen ein, obwohl Regisseur Andrew Niccol sogar das bekannte „Bonnie und Clyde“- Schema aus der Kiste holt. Bringt aber recht wenig, wenn die Action immer gleich aussieht, genau wie die Sets und Ausstattung. Man hat das Gefühl als hätte das nötige Kleingeld gefehlt um Niccols Vision ordentlich Ausdruck zu verleihen. Es wirkt immer eine Spur zu klein, zu unwichtig um den Zuschauer wirklich zu fesseln.
Wenigstens wissen die Darsteller zu überzeugen. Justin Timberlake ist ja inzwischen kein Anfänger mehr und zeigt, dass er einen Film tragen kann. Seine Filmpartnerin Amanda Seyfried sieht in kurzen Röcken knackig aus, mehr muss sie auch nicht können. Wer den Film aber gehörig aufwertet ist Cillian Murphy, der mal wieder das Maximum aus seiner Rolle herausholt.
Ich will nicht sagen „In Time“ wäre verschwendete Lebenszeit, aber Niccol hat mit „Gattaca“ und „Lord of War“ schon um einiges besser abgeliefert.
Wie fasse ich zusammen, was ich gerade gesehen habe?
Wie soll ich dieses Gefühl beschreiben?
Diese 84 Minuten reinste Kindheit voller Glück, Naivität und einem kleinen Funken Schmerz und Angst.
Denn nichts anderes stellt „Mein Nachbar Totoro“ dar.
Die eigene Kindheit.
Er ist ein Appell an die eigene Fantasie.
An das Kind in uns, das aus einer kleinen unscheinbaren Eichel etwas Besonderes werden lies. An das kleine seine Eltern nervende Ding, das glaubte riesige Monster leben im Wald.
Das alles natürlich ohne böse Absichten. Man hat einen Spielgefährten gefunden, der mit einem durch dick und dünn geht, uns beschützt und in gefahrvollen Momenten zur Seite steht.
All das ist Totoro.
In diesem Film finden sich so viele Momente der eigenen Kindheit wieder, dass mir wirklich die Freudentränen ins Gesicht schossen. Solch eine Wirkung hatte noch nie ein Film vorher. Ich habe zwar nicht geweint, aber es war verdammt nahe dran.
Wer hat denn nicht schon mal als kleines Kind geträumt, er würde auf meterhohen Bäumen sitzen und sich anschließend auf einem Kreisel auf in die Lüfte begeben? Nicht unbedingt auf diese Weise, aber ihr wisst, was ich meine...
Fliegen. Frei sein. Einfach Kind sein.
Wer frage ich. Wer?
Das Geschwisterpärchen Mei und Satsuki ist erzsympathisch. Sie sind sogar dermaßen voll mit Charme beladen, dass man quasi die ganze Zeit ein Lächeln auf den Lippen hat. Da stört auch nicht der etwas langsame Beginn. Allein wie Meis kleine Schwester ihrem Vorbild alles nachplappert ist beinahe herzzerreißend. Ein unglaubliches Gespann mit jeder Menge Herz.
Wenn die Stimmung dann plötzlich umkippt und beginnt dramatisch zu werden, fühlt sich das an, wie ein Schlag in die Magengrube.
War alles noch so schön friedlich, vergnügt und einfach wunderschön, bricht der Ernst des Lebens in das Leben der Zwei.
Der Meister Hayao Miyazaki verliert sich also nicht in seiner Fantasie, sondern sorgt mit etwas Störung in dieser Harmonie für die richtige Bodenhaftung. Glücklicherweise aber verzichtet er auf weitere Hiobsbotschaften. Das hätte ich vielleicht auch nicht ertragen. Dafür schließt man die Beiden zu sehr ins Herz.
„Mein Nachbar Totoro“ ist der Film, den ihr euren Kindern als allererstes zeigen solltet. Kein anderer bietet dieses Maß an Unterhaltung, Verspieltheit, Ernst, Verlustangst und Fantasie. Ich möchte nicht sagen „Vergesst Disney“, aber die Ghibli Studios haben einfach das bessere Gespür für wahre Magie im Reich des Zeichentricks/ Animes.
Unglaublich viel Gefühl und dabei noch so federleicht und unbekümmert – die Kindheit war so schön...
PS: In der englischen Synchro machen Dakota und Ellen Fanning einen wirklich guten Job!
Gesneaked.
Was genau macht eigentlich einen Hassfilm aus?
Es reicht doch nicht aus, dass ein Film nur schlecht ist. Dann müsste man sofort einen Grossteil an gesehenen Filmen mit dem unrühmlichen Totenkopf kennzeichnen.
Nein.
Ein Hassfilm kann auch schon mal professionell produziert und gespielt sein. Er kann die talentiertesten Darsteller bieten.
Was dem Film aber einen gehörigen Strich durch die Rechnung machen kann, ist der persönliche Geschmack.
Ist der Inhalt eines Filmes dermaßen weit davon entfernt, helfen gute Darsteller und Regisseure wenig. Ein weiterer Knackpunkt ist die Gefühlslage des Zuschauers. Hatte dieser zum Beispiel einen miesen Tag, so kann es durchaus passieren, dass ein Film gleich noch ein paar Punkte mehr ins Minus rutscht.
So auch bei „Blutzbrüdaz“, gesehen in der Sneak Preview.
Es mag ja durchaus sein, dass das Gezeigte teilweise ironisch sein soll und man versucht, sich über dieses Gangstergehabe unserer Rapper von der Straße (NICHT Christopherstraße, damit das klar ist!) lustig zu machen.
Wenn dann aber nach jedem zweiten Satz ein „Alta“ fällt, bringt man den gutmütigen Bandrix doch zum Rande eines Nervenzusammenbruchs. Innerhalb von fünf Minuten fällt dieses Wort gute 40 mal, kein Witz, wir haben fleißig mitgezählt.
Wenn darüber hinaus auch noch extrem grottig bei Genrevorbildern, wie zum Beispiel „8 Mile“ und „Hustle & Flow“ geklaut wird, ist es ganz aus.
Die Story ist nach Schema F, die Darsteller sind in Wirklichkeit gar keine und die Dialoge sind ein schönes Material zum Fremdschämen.
„Wir wurden gefickt, aber jetzt ficken wir!“
Ja, so einen geistigen Dünnschiss fabriziert das Drehbuch am laufenden Band und da ist es mir auch verdammt egal, ob ironisch gemeint oder nicht.
Das ist einfach nur schlecht, traurig und so was von doof. Sobald auch noch Sidos Freundin ihren Mund aufmacht, möchte man die Leinwand vor Wut mit Popcorn, Cola und was sonst noch zur Hand ist, bewerfen.
Mein Tag fing schon richtig mies an, aber mit diesem Film, der nicht einmal in der Prognose stand, hat mir mein Kino dann den Rest gegeben. Auf „Drive“ eingestellt und „Blutzbrüdaz“ bekommen. Die Welt ist nicht fair.
Dessen bin ich mir seit Mittwoch bewusst.
Wenigstens waren die Diskussionen nach einem Sneakfilm noch nie so lustig.
„Hol doch die Polizeeeeeeei...“ ruft Sido mal mitten in einem Song.
Eigentlich eine gute Idee. Die könnten diesen Dreck doch gleich mal verbieten.
Das Traurigste ist jedoch, dass Fatih Akin, einer von Deutschlands Vorzeigeregisseuren, hierfür seinen Namen hergegeben hat....
Darf ich vorstellen? „Blutzbrüdaz“, der erste Hassfilm des User Bandrix!
Gesneaked.
„In guten Händen“ ist nicht unbedingt das, was man von einem historischen Film erwarten würde.
Hier geht es nicht um die Liebe im Adel oder um Kriege vorzugsweise zwischen Engländern und Franzosen.
Nein, hierbei handelt es sich um die wahre Geschichte über die Erfindung des Vibrators. Wirklich.
Der junge Arzt Mortimer Granville behandelt Frauen auf seine ganz eigene Weise. Als aber der Erfolg und damit der Krampf in seiner Hand zu groß werden, muss er umdenken. Ein Gerät tritt auf die Bildfläche und verändert die Geschichte auf immer und ewig....
Regisseurin Tanya Wexler packt das Thema mit der nötigen Selbstironie an. Die Dialoge sind überspitzt, die Szenen absurd und die Schauspieler wunderbar aufgelegt.
Die Zeit wird sehr akkurat dargestellt. Die moderne Medizin steckt noch in ihren Kinderschuhen, Hygiene scheint ein Fremdwort zu sein und fortschrittliches Denken wird mit Argussaugen beobachtet. Ganz nebenbei befindet sich ganz Europa im Umschwung, die Frauen sind auf dem Vormarsch. Auch die Demokratie erhält langsam aber sicher einen höheren Stellenwert.
All das vereint dieser Film in Einem und das ohne auch nur entfernt zu langweilen oder zu überladen zu wirken. Hier und da mag sich vielleicht eine Länge einschleichen, dank dem überaus sympathischen Cast gibt es hierbei aber wenig Abstriche.
Hugh Dancy macht als Hauptfigur eine gute Figur, wobei ganz klar sein Jugendfreund Rupert Everett als Lord Edmund die meisten Lacher einfahren kann. Am meisten Profil hat jedoch eine Frau. Maggie Gyllenhall weiß von der ersten Sekunde an den Zuschauer zu verzaubern. Sie hat eine solch sympathische Ausstrahlung, dass jede Szene mit ihr zum Genuss wird. Nebenbei gesagt, sieht sie in schwarzen Kleidern einfach umwerfend aus.
„In guten Händen“ ist somit nette Unterhaltung, ohne das nett einen faden Beigeschmack innehat. Er birgt einfach immer eine gewisse Komik und ist, trotz seines beträchtlich großen komödiantischen Anteils, ein gelungener Blick auf die damalige (politische) Zeit.