Bandrix - Kommentare
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Alle Kommentare von Bandrix
Kaum zu glauben, dass Peter Jackson einmal so angefangen hat.
„Bad Taste“ strotzt nur so vor skurrilen Einfällen, ekelerregenden Splattereffekten und Witz. Das alles sieht natürlich hin und wieder absolut amateurhaft aus, ist aber trotzdem ungemein sympathisch und abgefahren.
Wirklich gelungen sind die Splattereffekte, die teilweise so widerlich sind, dass dem Zuschauer die Pizza von gestern doch etwas im Magen rumort.
Die Qualität des Filmes steigt mit zunehmender Laufzeit immens.
Anfangs ist das Gezeigte noch relativ langweilig und unfreiwillig komisch, so steigert sich das Filmchen dann doch immens.
Der Splatteranteil steigt, die Persiflage auf Alieninvasionsfilme nimmt ihren Lauf und der Meister selbst taucht auch auf.
Das ist zwar alles keine wirkliche Filmkunst, hat jedoch eine unglaubliche Sympathie und Peter Jackson hat sowieso einen Stein im Brett.
Einfach ein unglaublich sympathischer kreativer Kopf, dem man es gönnt, dass er soweit gekommen ist.
Ich hoffe jedoch, er kehrt irgendwann mal zu seinen Wurzeln zurück und zeigt uns nach „Bad Taste“ und „Braindead“ mal wieder etwas von der Zombie – Alienfront.
Tja, zu meiner Verteidigung muss ich sagen: Die Anonymität wurde ja erst hinterher beschlossen. ;)
Park Chan- Wook macht es dem Zuschauer mit seinem Auftakt der Rachetrilogie nicht einfach.
„Sympathy for Mr. Vengeance“ braucht unheimlich lange, bis er in Fahrt kommt. Ganz anders als in „Oldboy“ entspinnt sich zuerst ein kleines und ruhiges Drama, bevor die Vergeltung eigentlich beginnt. Das wird bei vielen schon zu Ermüdungserscheinungen führen und ich könnte es ihnen nicht einmal übel nehmen.
Denn man muss sich auf diesen Film einlassen. Er ist keine einfache Kost, wechselt der Regisseur doch das Erzähltempo in praktisch jeder Szene, enthält dem Betrachter wichtige Szenen vor und lässt ihn diese erst später selbst rekonstruieren.
Doch hat man sich erst einmal mit der ungewöhnlichen Erzählweise abgefunden, entspinnt sich ein kraftvolles und nachhaltig wirkendes Rachedrama, das vor allem in der zweiten Hälfte an emotionaler Schlagkraft gewinnt.
Dank der extrem langen Einführung hat jeder Charakter viel Tiefe, sowohl Licht- als auch Schattenseiten. Deshalb fällt es schwer einen Protagonisten auszumachen.
Sie alle sind letztendlich bemitleidenswerte Kreaturen, die vom Schicksal gebeutelt sind und zu ihren Taten durch Unrecht getrieben wurden.
Am Ende bekommt jeder, dass was er verdient und der Zuschauer empfindet Mitleid. Insofern kann ein Filmtitel gar nicht passender sein.
„Sympathy for Mr. Vengeance“ ist wunderbar fotografiert, schön geschnitten und vordergründig langsam erzählt. Ein besonderer Film, der entweder geliebt oder gehasst wird und am Ende einen schweren Klos im Hals zurücklässt.
Meine Güte, mit „Vanishing on 7th Street“ hat sich Brad Anderson aber gewaltig verhoben. Dies überrascht, hat er doch schon den wirklich guten „Der Maschinist“ abgeliefert und weiß eigentlich, wie er das Thriller/Mystery – Genre handhaben muss.
Die Ausgangssituation erinnert nicht von ungefähr an „The Happening“, mit dem Unterschied, dass diesmal nicht der Wind bzw. die Pflanzen das Übel sind, sondern die allumfassende Dunkelheit.
Hört sich alles vielversprechend an und der Anfang beginnt auch dementsprechend verheißungsvoll. Der Zuschauer wird mitten ins Geschehen hineingeworfen und weiß kaum was vor sich geht.
Doch nach einer aufregenden Anfangsphase schleicht sich Langeweile ein. Da helfen auch keine Schauspieler der Marke Thandie Newton, John Leguizamo und Hayden Christensen. Sie alle spielen zwar ordentlich, jedoch sind ihre Charaktere dermaßen doof und unglaubwürdig geschrieben, dass man keine Sympathie zu ihnen aufbauen kann. Mitfiebern ist dementsprechend schwer.
Pluspunkte sammelt „Die Herrschaft der Schatten“(viel zu reißerischer deutscher Titel) aber mit seinem Design und der Atmosphäre. Die nämlich passt.
Die Welt bei Nacht ist fantastisch, Effekte werden wohldosiert und trotz tiefster Dunkelheit erkennt der Betrachter was vor sich geht.
Doch leider hapert es deutlich am Spannungsgehalt, den Aktionen der Darsteller und der nichtexistenten Auflösung. Das Ende ist dann noch mal unfreiwillig komisch und kann in keinster Weise überzeugen.
Schade, denn so macht man eine halbwegs frische Idee leider komplett zunichte.
Nachdem ich in letzter Zeit über einige Krimi - Schmankerl des britischen Fernsehens gestolpert bin, schließt sich nun der Kreis und die Insulaner beweisen auch im Actiongenre ihre Kompetenz.
„Strike Back“ ist von der ersten bis zur letzten Sekunde hoch spannend, bietet interessante Charaktere und mitreißende Stories.
Die Geschichte rund um den in Ungnade gefallenen Elitesoldaten John Porter ist voll mit Spannung, Action, Dramatik und Verrat.
Die sechs Folgen der ersten Staffel bestechen durch eine teure und kinoreife Produktion, die aus „Strike Back“ einen stundenlangen Actionkracher werden lassen.
Doch glücklicherweise vergessen die Briten neben den sehr sehenswerten Schießereien, Schlägereien und Verfolgungsjagden nicht ihre Charaktere und lassen diese sich entwickeln.
Dies fördert noch einmal den Spannungsgehalt, ist es so für den Betrachter doch einfacher mit den Figuren mitzufühlen.
Die Darsteller sind allesamt vom Feinsten, so überzeugen beispielsweise Richard Armitage (bald zu sehen in „The Hobbit“) und Andrew Lincoln (Hauptrolle in „The Walking Dead).
Allerdings wird in einigen wenigen Situationen doch übertrieben, so schießen die Terrorristen, Aufständischen, Rebellen etc. doch etwas zu oft daneben.
Wer sich jedoch daran nicht sonderlich stört und einmal Action im Stile von „Call of Duty“ verbunden mit eingängigen Charakteren und einer interessanten Storyline sehen will, sollte hier zuschlagen.
Die Qualität bestätigt sich auch dadurch, dass HBO als Co- Produzent für eine zweite Staffel gewonnen wurde.
Kritik zu Season 2:
Die zweite Staffel kann man schon fast als Spin Off der Serie sehen, denn viel gemein hat sie mit den vorrangegangen Folgen nicht mehr. Sie kann sogar ohne Vorwissen genossen werden.
Richard Armitage spielt nur noch eine winzige Nebenrolle, ansonsten ist ein völlig neues Team am Werk, dass aber nicht minder Charme versprüht. Da nun auch amerikanische Geldgeber gefunden wurden und das Ganze auch nach Übersee geliefert wird, wurde einiges amerikanisiert.
So gibt es jetzt ein zweiköpfiges Team, bestehend aus einem Armitage- ähnlichen Briten und einem lockeren Amerikaner. Dieser sorgt auch für viel nackte Haut (pro Folge eine Frau mit ihm zugange), durch ihn wirkt "Strike Back" aber auch um einiges spaßiger.
Die Action nimmt im Vergleich zu Staffel 1 noch mal an Härte zu, ist äußerst kompromisslos und sorgt so für ungemein viel Spannung und Überraschungen. Das Gezeigte wirkt sehr realistisch, die Schießereien sind hervorragend inszeniert. In diesem Zusammenhang schlägt das sogar den Vorgänger. Das taktische Vorgehen des Teams, ihre Bewegungen - all das sieht (zumindest für mich als Laie) wirklich realitätsnah aus.
Die Story handelt immer noch vom üblichen Einerlei.
Terroristen, afrikanische Rebellen, Verräter und Waffenschieber. Das ist alles nicht originell, dank dem hohen Aufwand (hohe Anzahl an internationalen Schauplätzen), der straffen Inszenierung, der guten Darsteller und der trotzdessen vorhandenen charakterlichen Tiefe immer noch mehr als sehenswert.
Ich glaube, ich weiß, wer den Text geschrieben hat... ;)
Gesneaked.
Dany Boon hat mal wieder zugeschlagen und sorgt wieder für einige Lacher im Kinopublikum. Seine Komödie „Nichts zu verzollen“ trifft genau den richtigen Ton für einen gemütlichen Sneakabend, bietet leisen Humor genauso oft wie brachialen Slapstick.
So wechselt sich ein Schmunzeln oftmals mit einem Brüller ab, die Atmosphäre bleibt die gesamte Spielzeit über locker und ungezwungen.
„Nichts zu verzollen“ ist also überaus nett, bietet jedoch wenig Neues um wirklich zu überraschen. Boon kopiert seine Masche aus seinem Erfolgsfilm „Willkommen bei den Sch’tis“, weitet die Differenzen und Vorurteile nur über die Landesgrenzen hinweg aus.
Das sorgt für gute Laune, lässt jedoch das gewisse Etwas vermissen. Alles in allem also ein netter, sympathischer Film, der trotzdem nicht übermäßig lange im Gedächtnis haften bleibt.
Sehr schöner Artikel.
Ein "Krieg der Welten" basierend auf einem Drehbuch von J. J. Abrams wäre sicherlich sehenswert gewesen...
Kann gerne mal in der Sneak kommen!
Einfach klasse. Mit Star Wars geht es mir nicht anders. :)
Carice Van Houten....mehr muss ich nicht wissen um den Film sehen zu wollen!
Nachdem ich nun schon von „Sherlock“, „Misfits“ und „Jekyll“ vollends begeistert bin, kam mir mit „Luther“ ein weiteres britisches Kleinod vor die Linse.
Der Detective John Luther ist ein etwas anderer Cop. Er hat eine ungeheure Auffassungsgabe, sorgt so für viele Festnahmen und müsste eigentlich ein Held bei der Polizei sein.
Doch so ganz klappt das nicht, denn eine weiße Weste hat er nicht. Er ist überaus aufbrausend, neigt zu Gewalt und Regeln sind ihm sehr suspekt. Er mag zwar hochintelligent und brillant sein, für viele seiner Vorgesetzten ist er nur eine lästige Zeitbombe.
Dieser Eindruck bestätigt sich, als er Stress mit seiner Ehefrau bekommt und langsam aber sicher alle Vernunft fahren lässt…
„Luther“ bietet dem Krimifan alles, was das Herz begehrt. Gebrochene Charaktere, spannende Fälle, jede Menge Opfer und ein Hüne mittendrin, dem seine persönlichen Probleme über den Kopf zu wachsen drohen.
Idris Elba (spielt Heimdahl in „Thor“) liefert eine unfassbar gute Leistung als John Luther ab. Man nimmt diesem Riesen jede Emotion ab, seine Wutausbrüche sind große Schauspielkunst. Jedoch sind auch sämtliche Nebencharaktere ausreichend charakterisiert und erhalten überdurchschnittlich viel Tiefe.
Die Story selbst entspinnt sich in den sechs Folgen der 1. Staffel immer weiter und offenbart einige schweißtreibende Momente.
Dazu gibt es noch einen fantastischen Score und einen wunderbaren Titelsong.
„Luther“ ist fantastische Unterhaltung mit einem hervorragenden Idris Elba und ein helles Licht am Krimihimmel.
Bis jetzt der beste Text, den ich hier gelesen habe. :)
Ich fände es auch nicht schlecht, wenn ihr bei "News aus der Rubrik" auch andere Texte kommen lässt, außer die zu "Toy Story", "Pontypool" und "L.A. Confidental".
Denn viele User schauen bestimmt nicht die gesamte Liste der Artikel durch, sondern nur eben auf die weiteren News und da hätten oben genannte Texte ja schon einen kleinen Vorteil...
Nachdem ich die Serie auch gesehen habe muss ich sagen: "Game of Thrones" ist ganz anders als "Der Herr der Ringe". Aber auf demselben Niveau.
Hatte ich hohe Erwartungen an "Mr. Nobody"?
Ja, das kann man so sagen.
Haben sie sich auch erfüllt?
Das kann ich nicht genau beantworten.
Der Film bietet eine Fülle an erstklassigen Szenen, Ideen, Sets, Schauspielern, Ansätzen, Interpretationen etc.
Doch bietet der Film eine finale Auflösung? Eine Abrundung der vielen gelungenen Einzelszenen?
Nein, das denke ich nicht.
Braucht er das denn?
Vielleicht nur bedingt.
Fühle ich mich nach diesem Film wie vor den Kopf gestoßen?
Ja, aber sicher.
Habe ich das große Ganze erfasst, alles Wichtige in mich aufgesogen?
Nein, bestimmt nicht.
Hat mich "Mr. Nobody" hochgradig verwirrt?
Auf jeden Fall. Schon lange habe ich keinen Film mehr mit so vielen möglichen Interpretationsweisen gesehen. Ist das Gezeigte real? Oder doch Einbildung? Welcher Weg wurde nun wirklich eingeschlagen?
All das sind Fragen, die wahrscheinlich jeder anders beantworten wird, sobald der Abspann läuft.
Fakt ist, dass "Mr. Nobody" fasziniert, auf eine verwirrende Weise.
Denn was der Regisseur hier erzählt ist etwas Großes, etwas Wichtiges. Doch nach dem ersten Mal erschließt sich dem Zuschauer bei weitem nicht alles.
Vielleicht ein kleiner Bruchteil. Nicht mehr.
Langeweile kommt niemals auf, denn die Geschichte wird eben, trotz der Verwirrung im Kopf des Zuschauers, überaus gut inszeniert und erzählt.
"Mr. Nobody" nutzt alle erdenklichen Arten des Filmemachens um einzigartig zu wirken.
Zeitraffer, Slow Motion, wunderschöne Kamerafahrten, die dadurch ineinander verwobenen Szenen und die wunderbaren und schrägen Sets. Dazu jede Menge Aktionen die in uns einfach nur ein WTF- Gefühl aufkommen lassen.
Nebenbei wird noch die große Liebe entdeckt, wobei hierbei ein kleiner Schwachpunkt zu finden ist. Das Kennenlernen der zwei noch jungen Liebenden ist mit dermaßen kitschig wirkenden Dialogen unterlegt, dass es fast wieder peinlich ist.
Das soll aber auch der einzige Kritikpunkt gewesen sein.
Vergleichbar ist "Mr. Nobody" von seiner Wirkung her mit "The Fountain", der ähnlich viele Interpretationen zulässt und ebenfalls die Kritikergemeinde spaltet.
Wer also letztgenannten Film mochte, wird auch an "Mr. Nobody" seinen Gefallen finden.
Eine Zweitsichtung sei aber dringend zu empfehlen.
Für jemanden, der zu einer bestimmten Zeit noch nicht zugegen war, hat eben diese einen enormen Reiz.
Wenn dann auch noch ein Film gedreht wird, der all das zusammenführt, was man mit eben jener Epoche vom Hörensagen verbindet, hat das einen enormen Reiz.
So geschehen bei "Radio Rock Revolution".
Seine Story schichtet er um das England der 60er Jahre, als Rock im Radio noch verpönt war und nur Piratensender, die mit Schiffen vor der Küste lagen, diese Musik auch spielten. Die Hälfte der Bevölkerung klebte mit ihren Ohrmuscheln jeden Tag am Radio um eben diese Sender zu hören.
Sex, Drugs and Rock'n roll.
Wohl einer der berühmtesten Sprüche aller Zeiten und so ziemlich das Motto dieses Filmes.
Hier wird in jeder Sekunde geraucht, gekifft, Frauen sind das Thema eins und die passende Musik dazu fehlt auch nicht.
So sehen die 60er in ihrer idealisierten Version aus und das versprüht einfach eine verdammte Lebensfreude, eine gute Laune, wie sie nicht viele Filme erschaffen.
Natürlich ist da die Musik.
Sie treibt diese Djs auf diesem Boot an, ist quasi ihr Lebenselixier. Dazu natürlich immer ne Fluppe im Mundwinkel und möglichst schrille Klamotten an.
Die Figuren sind bis in kleinste Nebenrollen perfekt besetzt und so urkomisch verkörpert, dass jeder dem Zuschauer ans Herz wächst.
Als Paradebeispiel muss Bill Nighy herangezogen werden. Seine Auftritte sind die besten. Die Sprüche, der Gang, wie er steht, wie er tanzt.
Diese pure Spielfreude springt auf den Zuschauer über und man möchte aufspringen und mitmachen.
Mitrocken. Mitfeiern. Mittanzen.
Das löst "Radio Rock Revolution" bei euch aus.
Wenn ihr euch nicht zu sehr auf die doch recht flache Geschichte drumherum einschießt. Denn die 9 Punkte hat sie nie und nimmer verdient. Aber so hohe Wertungen sind selten rein faktisch zu begründen. Das Gefühl, das man bei einem Film hat, ist mindestens genauso wichtig, wenn nicht noch essentieller.
Auch gibt es hier und da kleine logische Fehler, so am Ende, wenn man sich fragt, wo denn der Rest der Crew abgeblieben ist.
Aber egal, eine Gänsehaut hatte ich trotz Happy End ja doch. Ein Zeichen dafür, wie sehr einem die Figuren ans Herz wachsen.
Sehr schön. So macht Rock'n Roll Spaß!
„Adam“ wirkt in seinem Umgang mit dem Aspergersyndrom erfrischend ehrlich.
Er gibt seinen Protagonisten nicht der Lächerlichkeit preis, sondern zeichnet ihn als richtigen Menschen mit all seinen Gefühlen, Fehlern und Schwierigkeiten.
Es tut dem Film gut, dass es hier nicht übermäßig um das Zusammenfinden des Pärchen geht. Vielmehr dokumentiert „Adam“ das ZusammenLEBEN mit einem Aspergerpatienten.
Die vielen Probleme die das Paar hat. Die Dinge, die Adam ihr nicht zeigen kann. Die Missverständnisse zwischen Beiden.
All das erscheint stimmig, authentisch und rührend. Aber niemals kitschig.
Man empfindet sofort Sympathie für beide Figuren. Dies liegt nicht nur am klischeefreien Drehbuch, sondern auch an den Darstellern.
Rose Byrne und Hugh Dancy harmonieren vor der Kamera einfach wunderbar, die Chemie stimmt. Außerdem verkörpern sie die Achterbahnfahrten ihrer Gefühle mit großer Glaubwürdigkeit. Denn Beide machen Fehler und sind nicht perfekt.
Das ist keine amerikanische Durchschnittsromcom mit einem weinerlichen Happy End, sondern ein Film mit hoher Authentizität.
So überzeugt „Adam“ zu jederzeit und ist nach „Mary und Max“ der nächste Film, der einem das Aspergersyndrom glaubhaft und mit dem nötigen Humor näher bringt.
Und das ganz ohne grenzdebile Witze, sondern einfach nur mit Charme, Herz und Menschlichkeit.
So müssen Liebesfilme aussehen.
„1984“ spielt mit einigen unheimlichen Gedankengängen.
So zeigt er uns eine Welt, in der mächtige Länder miteinander Krieg führen (wirklich?), Allianzen bilden (wirklich?) und ihre Bürger unterdrücken (wirklich?).
Augenscheinlich versucht die herrschende Oberschicht die einfachen Bürger langsam aber sicher verdummen zu lassen.
Das wird mit einigen wirklich interessanten Methoden zu Stande gebracht. Die Sprache wird zunehmend vereinfacht, was insofern wichtig ist, bestimmt die Möglichkeit des Redens, also die der Kommunikation, doch unser Denken.
Ohne Sprache entwickelt sich auch nicht unsere Fähigkeit nachzudenken. Mit dem erlernen von Wörtern können wir unsere Gedanken in Worte fassen, sie ausbauen und in die Tat umsetzen. Dies wird der Unterschicht jedoch immer mehr genommen, man ist sogar stolz darauf seine eigene Sprache zu zerstören.
Der Film spielt zudem mit dem Thema des Überwachungsstaates und der Gehirnwäsche.
Das alles verbucht „1984“ auf der Habenseite.
Jedoch ist der Film merklich gealtert.
Einiges wirkt schon jetzt überholt, inszenatorisch zieht sich der Film zuweilen wie Kaugummi.
Die erste Stunde passiert recht wenig und das trotz vieler interessanter und beunruhigender Themen, die angeschnitten werden.
Erst mit John Hurts Gefangennahme kann sich der Film etwas aus seiner Behäbigkeit befreien und kann wenigstens mit hintergründigen Dialogen und großartigen Darstellerleistungen aufwarten.
So schafft es „1984“ doch noch das Prädikat „sehenswert“ zu erhalten und sei es nur aufgrund faszinierender Möglichkeiten wie ein Staat seine Bürger zu willenlosen Sklaven züchten kann.
Hm....mein Lieblingsfilmtext über "Serenity" ist soeben überflüssig geworden...damn it! ;)
„Precious“ ist wirklich harter Tobak.
Er wirft den Zuschauer hinein ins Ghetto, in die Welt der Armen, Bedürftigen und Schwachen.
Die Hauptdarstellerin wird von der Mutter unterdrückt und geschlagen, der Vater misshandelt und vergewaltigt sie.
Ihre Emotionen, ihre wahren Gefühle, zeigt sie niemandem. Dank eines gut platzierten Voice Over- Kommentars merkt der Betrachter jedoch schnell, dass sie ihre Umgebung sehr wohl wahrnimmt und sehr sensibel ist.
Somit baut sich schnell eine gewisse Sympathie zu ihr auf, das macht das Folgende nur umso härter.
Denn kaum denkt man, sie wäre dem Sumpf der Armut entkommen, schlägt das Leben wieder einmal zu.
Und das immer härter.
Es sind schon krasse Szenen und Dialoge die uns Regisseur Lee Daniels hier präsentiert. Seine Kamera fungiert wie bei einer Dokumentation und lässt das Geschehen dadurch unmittelbar wirken.
Ohne jegliche Actionszene baut sich eine gewaltige Spannung auf und man fragt sich, wann die geladene Stimmung explodiert und etwas passiert.
Das alles entlädt sich in einem packenden Schlussdialog, der noch einmal das gesamte grässliche Leben der titelgebenden Precious zusammenfasst und dem Zuschauer beinahe den Atem nimmt vor lauter Unglaube.
„Precious“ ist keine leichte Unterhaltung, macht wenig bis gar keinen Spaß und bietet nur kurze Momente der Hoffnung.
Dennoch sollte der Film nur im Originalton „genoßen“ werden, denn die Synchro nimmt einiges an Emotion heraus und wirkt stellenweise lächerlich.
Trotzdem bewundert man die innere Stärke der Hauptfigur, ihren Kampf immer weiterzumachen. Sie setzt sich durch, egal wie viele Stolpersteine ihr das Leben in den Weg legt.
Denn eines weiß man nach diesem Film: Das Leben ist ungerecht.
„Jekyll“ ist mitunter ein weiteres Beispiel für die absolute Klasse der Inselbewohner im Bereich TV.
Die Miniserie ist in ihren sechs Folgen wahnsinnig spannend, bietet klasse Schauspielleistungen und verbindet den Jekyll & Mr. Hyde – Mythos gekonnt mit der Moderne.
Eines sei aber mal vorangestellt: Ohne das geniale Spiel des Hauptdarstellers James Nesbitt (spielt nun in „The Hobbit – An Unexpected Journey)ginge hier rein gar nichts.
Seine Verwandlung vom unschuldigen und zerstreuten Professor hin zum charismatischen Monster erzeugt Gänsehaut.
Sein Kopf sinkt nach unten, kurz scheint er abwesend und plötzlich blickt er auf mit einem dämonischen Lächeln, das sich gewaschen hat.
Nur wenige Schauspieler sind zu solch überragenden Leistungen fähig.
Allerdings sollte man schon ein gutes Stück übrig haben für Science Fiction, wobei die Betonung auf ersterem Wort liegt. Dennoch wirken gelegentliche Schlenker ins Unfassbare nicht daneben, passt es doch vollkommen zum gezeigten Stoff.
Schwarzer Humor ist auch ständig mit von der Partie, so sorgen die kleinen Machtspielchen zwischen Jekyll und Hyde für den einen oder anderen Lacher.
Zwar schwächelt die Serie mittendrin für eine kurze Zeit, macht dies aber sogleich durch ein packendes Finale wieder wett.
So dürfen die Briten weiter machen!
„Guess Who“ besitzt eigentlich eine interessante Ausgangssituation. Rassismus mal anders zu erleben bekommt man im Kino selten zu Gesicht. Dass das auch noch humoristisch aufgearbeitet wird, ist umso löblicher.
Leider aber krebst der Film von einer Länge in die Nächste und vergisst, uns seine Figuren wirklich näher zu bringen.
Die Chemie zwischen Ashton Kutcher und seiner Filmfrau Zoey Saldana existiert praktisch nicht, auch die restlichen Nebencharaktere bleiben erschreckend blass.
Das ist umso ärgerlicher, denn aus „Guess Who“ hätte man so vieles machen können.
Übrig bleiben eine handvoll gute Witze, gepaart mit einem schmalzigen Happy End und dem Gewissen, dass sich zu wenig getraut wurde.
Es fehlt am Ende doch massiv an Bissigkeit und dem nötigen schwarzen Humor, der nur hier und da mal unter der Decke der political corectness hervorlugt.
Und ich dachte immer in der Würze liegt die Kraft...
Außerdem beweist Ashton Kutcher mal wieder rigoros, dass er kein besonders begabter Schauspieler ist. Vor allem in emotionalen Szenen verweilen seine Gesichtsmuskeln an ein und demselben Platz. Rührung, Betroffenheit, Wut – all das ist nicht auszumachen.
Der Einzige der den Film in das Mittelmaß führt, ist Bernie Mac. Seine Auftritte sind am gelungensten und sorgen für die spärlichen Lacher. Sein durchdringender Blick gepaart mit einem fiesen Spruch sorgt für kurz aufflammenden Witz.
Das war es aber auch schon.
„Guess Who“ ist ein Paradebeispiel für vergebene Möglichkeiten. Denn man hätte mehr herausholen können als eine vorhersehbare Hollywoodromanze nach Schema F.
„Misfits“ ist auf jeden Fall als kleine Fernsehsensation zu bezeichnen.
Es gibt wohl kaum eine andere Serie, in der die die Charaktere dermaßen unsympathisch sind, sie sich selbst dermaßen oft bekämpfen und sich eigentlich ständig gegenseitig auf den Wecker gehen.
Wie kommt es dann, dass solche Unsympathen das Herz des Publikums im Sturm erobern?
Es liegt einfach daran, dass in „Misfits“ alles echter wirkt.
Trotz der Mysteryelemente rund um die Fähigkeiten der 5 Außenseiter dreht sich die Serie doch um deren Probleme, ihre Sicht auf die Welt, Schwierigkeiten und um das Erwachsenwerden.
Das gab es zwar in anderen Serien auch schon, jedoch niemals so lebensecht und glaubhaft wie hier.
Jeder einzelne Charakter besticht durch eine immense Tiefe, man nimmt ihnen jede Emotion ab, jeden Konflikt und jedwede Schwierigkeit, die sie zu bewältigen haben.
Die Spannung wird in jeder Folge auf dem höchsten Niveau gehalten, inszenatorisch ist sie völlig abgefahren. Die Geschichte verläuft dermaßen ungewohnt, dass es eine reine Freude ist. Die Serie glänzt zudem mit Dutzenden genialen Einzelmomenten pro Folge (!), nicht nur pro Staffel. Zudem ist mir selten eine TV – Serie untergekommen, die mit einem dermaßen guten Soundtrack unterlegt ist.
Ein großer Verdienst ist das auch von den weitestgehend unbekannten Darstellern, die perfekt zu ihrer Rolle passen. Besser wurde selten zuvor gecastet.
Es gibt keine einzige schlechte Folge, keine einzelne schlechte Minute, ja nicht einmal ein dummer Dialog.
Die Gags sitzen, die Spannung ist immens, die Überraschungen folgen den Nächsten auf dem Fuße und der Suchtfaktor ist enorm hoch.
Wirklich schade ist nur, dass Robert Sheehan ausgestiegen ist, war er doch auf jeden Fall für die meisten Gags und die besten Szenen zuständig. Wie die Macher dieses Loch in der dritten Staffel stopfen wollen, weiß ich nicht.
Allen Nicht- Fans (die es natürlich alle werden wollen!) sei gesagt: „Let’s kill the probation worker!“
Bei den Kinoneustarts könnt ihr doch auch Kommentare von Usern zitieren. Quasi als erster Eindruck. Immerhin ist durch Sneak - Previews teils amüsantes Material vorhanden. ;)