Barelhaven - Kommentare
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Alle Kommentare von Barelhaven
Der Historienfilm überzeugt durch eine gelungene Kirchenkritik dieser Zeit, seine besonders guten Darsteller (Peter Ustinov in seiner letzten Rolle!) und einer Mär, das nur ein Mann die Welt verändern kann. Und in der historischen Ungenauigkeit liegt der Knackpunkt: Hanna und ihre Tochter Grete, welche an einer Behinderung leidet, sind beide frei erfunden. Diese Nebengeschichte lässt Luther sympathisch erscheinen, aber Theologen werden bestätigen können, dass Luther (wie die meisten seiner Zeit) sich abfällig über Menschen m. B. abfällig äußerte.
Heute wissen wir, dass ganz viele Revolutionäre vor ihm und zeitnah Kritik übten (Johannes Calvin u.a.) und die Reformation vorantrieben.
Es sind viele "Fehler", aber LUTHER ist auch keine Diplomarbeit sondern Mainstream- Unterhaltung. Wer sind die Guten/Bösen? Schnell wird das geklärt, also, egal.
Der Bruder von Ralph Fiennes zittert vor Furcht, wenn er vor den Fürsten vorsprechen muss und bleibt arrogant, wenn er die Bauern überzeugen will. Für den Schulunterricht allemal akzeptabel, wenn der Historiker/Theologe die nötigen Hintergründe aufzeigen kann. Für die breite Masse bleibt ein Film, der sich ganz auf den Mann konzentriert der den Dreissigjährigen Krieg ausgelöst hat - klingt schräg, aber die letzten Szenen lassen diesen Schluss zu wenn man nicht aufpasst.
Im Groben ein gelungener Film, der für den Laien eine schöne Skizze aufzeigt und auch mit Humor nicht geizt: In Rom auf den Stufen zum Lateran betet Luther das lateinische Vaterunser. Wächter: "Hinknien, nur sechs Sekunden beten, aufstehen, gehen." / Luther: "Moment, ich bin noch nicht fertig!" / Wächter: "Verpiss dich!" / Luther wird weggezerrt. (Hahaha)
Zumindest bleibt einem ein Film über den Dreissigjährigen Krieg erspart - DIESES Kapitel ist nämlich so verworren, das sich daran niemand versucht. Es würde auch nicht gut ausgehen.
Man stelle sich vor: man nimmt an einem sozialen Experiment teil und muss sich anfangs zwischen den Zahlen 1 und 8 entscheiden. Erst spät realisieren die Spieler, dass die Zahl ausschlaggebend ist für die Wohnung und wer höher liegt, kann für seine Zeit im Zimmer auch mehr Geld pro Minute verdienen. So werden aus 1000 schnell 2000, 3000... usw. Bis zu 44 Milliarden Won (= 33 Millionen Euro) kann es gehen. Leicht verdientes Geld für nur zwei Monate Spiel. Problem: können die Spieler nicht unterhalten, läuft die Zeit ab und sie müssen gehen. Und ganz ohne Geld.
Der Kniff liegt in der gelungenen Gesellschaftskritik: Die Oberen bekommen mehr, dürfen als Erste essen und haben bessere Zimmer. Trotz Bildung entstehen so Stress, Eile und Neid. Die verwöhnte Dame ganz oben contra gescheiterten Showsteller ganz unten. Bloß kein Druck...
FAZIT: die gelungene Gesellschaftskritik überzeugt durch interessante soziale Aspekte, die unsere Leistungsgesellschaft so hässlich/hübsch macht. Geldgier macht aus sozial schnell asozial, geheuchelte Anteilnahme wird zu einem geflügelten Wort sobald der persönliche Vorteil absehbar ist. Doch das Drama kann man sich nur einmal geben. Gut für Sozialwissennschaftler, Psychologiestudenten und solche, die es interessiert.
Wie jeder Gamer weiß, warten in Dungeons tolle Schätze die von Monstern bewacht werden. Warum jetzt Portale auftauchen, die die Echtwelt mit der Magischen verbinden, wird nicht geklärt aber darum geht es auch nicht: SOLO LEVELING holt die Dungeons ins Zentrum ähnlich wie bei Sword Art Online eben - nur das hier gleich in der ersten Folge ATTACK OF TITAN-Szenen klarmachen, dass man schonungslos unterlegen ist wenn man nicht highlevelt ist. Horrorelemente tauchen regelmäßig wie ausgezeichnete Actionszenen auf, die kräftig und rasant wie ein Hochhausparkour daherkommen. Der Held muss an sich selbst arbeiten, überschätzt sich, bekommt Selbstvertrauen, haut den Assassins Creed raus und steigert sich vom Würstchen zum Halbgott - nur charmant und nachvollziehbar, denn der Held denkt zuerst an seine Familie und will sich lieber bedeckt halten.
Dank der guten deutschen Synchro und der nachvollziehbaren Heldenreise entwickeln sich interessante Momente, die das eher simple Story-Konstrukt aufwerten. Bis jetzt blieben die klassischen Klischees aus (Dumsel in Distress, Frauen sind Zweitbesetzung, Arbeit mach das Leben erst lebenswert etc.), was die Serie sehr erträglich macht. Und wir lernen, dass ein einfaches Feierabend-Bier schädlich für den Körper ist...
FAZIT: nach einem starken Ende ("ARISE") kann die zweite Staffel gerne kommen. Sehr zu empfehlen.
Es sind drei Vorzeige-Schauspieler darunter, die schon einiges vorzuweisen haben und wissen, wie man gut aussieht: Witherspoon, Filmproduzentin und Oscarpreisträgerin, ist herrlich aufgedreht und reibt sich schon mal die Hände stehen doch zwei "Schnuckelchen" (Zitat) vor ihrer Haustür. Chris Pine, Träger von vier begehrten Auszeichnungen (Scream Award + Denver Film Critics Society Award u.a.) durfte schon als Kirk in STAR TREK bezaubern. Und Tom Hardy muss man nicht vorstellen.
Pine und Hardy geben gut zwei FBI-Agenten, die das Leben so nehmen wie Will Smith und Martin Lawrence in BAD BOYS, bedeutet, Action und Fun reichen sich die Hände und alles ist cool. Cool? Nicht ganz, denn als die beiden sich in dieselbe Frau verlieben, hört der Spaß auf...
("Was hat das mit dem Heinrich-Fall zu tun?"/ "Das ist Top Secret.")
Freundliche Farben, großzügige Settings und alle haben gute Laune. Die Moral ist simpel, aber gut: "Wähle nicht den Besseren, sondern denjenigen, bei dem du dich gut fühlst."
Amüsant ist es zuzusehen, wie sich zwei Agenten gegenseitig das erfolgreiche Buhlen schwer machen und dabei allerlei Tricks anwenden - was Spione eben so tun. Amüsant sind auch die vielen Dialoge und die Tatsache, dass im Hintergrund des Büros Til Schweiger auf den Bildschirmen immer näher kommt während sich Pine und Hardy anmotzen. Es ist ein einfacher Film, der zum Entspannen einlädt wenn man nach einem harten Tag nicht groß denken will. Mehr will er auch nicht. Die drei Superstars wollten mal was Kleines drehen...
Till Schweiger ist auch dabei. Nicht zu vergessen.
Alles, was bislang in den Mad-Max-Filmen nur angedeutet wurde bekommt hier genügend Raum, um zu gären, zu infizieren und zu verseuchen: FURIOSA ist ein ultimativer Fiebertraum einer traumatisierten Frau, die erst geraubt, knapp einer Vergewaltigung entkommt und mitten unter dem Feind sich eine neue Existenz aufbauen kann. Flucht, Rache und Anklage gegen eine männerdominierende Gesellschaft. Der einzige Gelehrter im Film bleibt stumm und weint betroffen. Ich kann es ihm nachfühlen.
Anya Taylor-Joy nimmt man ihren Wahnsinn ab, genau wie Chris Hemsworth der eine Mischung aus Heath Ledger (The dark knight) und Götz George (Der Totmacher) abliefert - und einen wahren Alptraum-Tod stirbt der einer griechischen Tragödie alle Ehre macht (sowas habe ich noch nie gesehen!). Will man Hemsworth sich als Thor vorstellen, will Einem das nicht gelingen: Dr. Dementus ist wirr, komplett von der Rolle, ein halber Sektenanführer und ein bisschen fröhlicher Stalin, der im Grunde ohne Plan alles gegen die Wand fährt.
Doch Action gibt es wenig, dafür bekommen altbekannte Charaktere auch mal Raum zu Reden und die Welt mehr Einblicke - dieser Umstand wurde schon in FURY ROAD positiv gewertet. Staubig, verseucht und verloren. Am Ende aller Tage. Die drei Städte sehen fantastisch aus, und dazwischen das Niemandsland wo selbst tödliche Skorpione lieber die Koffer packen würden. Es passiert viel, vielleicht zu viel um über manche Bemerkung und Handlung nachdenken zu können aber das Ziel wurde erreicht: FURIOSA ist der Film, der alles zur Welt erklärt und ganze 148 Minuten dauert. Und das ist viel. Aber...
...Ziel erreicht! Hier ist der Wahnsinn zu Hause.
Ähnlich wie in ALIENS schließt sich eine Fachfrau einem Haufen Marines an auf die Reise nach einem Gegner, der das Ende der Menschheit einläuten will. Ebenso warnt sie vor der Gefährlichkeit des Feindes und schnell wird klar, dass die Frau ein paar Probleme hat: was verbindet sie mit der bösen KI Harlan und warum will sie nicht verlinkt werden? Kaum angekommen, stellt sich alles als eine Falle heraus und ab geht es auf einen lebensfeindlichen Planeten...
Simu Liu, der schon in Marvels SHANG-CHI und BARBIE den netten Dude geben kann, überzeugt als kernigen Schurken der einfach nur mit blauen Kontaktlinsen böse grinsen muss. Jennifer Lopez liefert mit ihrer hysterischen Art eine grundsolide Show ab und streitet sich mit der KI Smith, die darauf drängt sich zu 100% mit ihr zu verbinden. Es sind nicht nur die beeindruckenden CGI-Effekte rund um den Pandora-ähnlichen Planeten aus AVATAR, sondern gerade die kernigen Dialoge die den Film unterhaltsam machen. Eine gute Robinsonade, die schnell an Fahrt gewinnt und bis zum Schluss packen kann.
Solide Arbeit. Hier hat NETFLIX gut überrascht.
Ein schnöder Rache-Film oder Kult? THE CROW erfindet das Rad nicht gerade neu, doch die Umstände des tragischen Todes von Brandon Lee brachte ein großes Publikum in die Kinos.
Die Musik (THE CURE liefert eins der besten Soundtracks ab) und die Stimmung harmonieren und untermahlen die tragische Welt, in der wahre Liebe von einem besonders scheußlichen Tod aus dem Leben getilgt wurde. Der Racheengel killt jeden Wahnsinnigen rund um den Bösewicht (Michael Wincott) der Los Angeles wie einst Kaiser Nero Rom abfackeln will.
Eine Dystopie, die voller Atmosphäre den Gothic-Look (Materialien wie Lack, Leder und Nylon) feiert und zementiert. Heath Ledger orientierte sich später bei seiner JOKER-Rolle an Brandon Lee´s Rolle und sogar ein gewisses Vampir-Computer-Spiel nahm sich diesen Film als Vorbild (Vampire: The Masquerade-Bloodlines) an.
Titelten die Zeitungen nicht, dass eventuell die Yakuza oder gar ein Fluch seine Hände im Spiel um den Tod hatten? Heute weiß man es besser: ein Unfall war es, doch zurück blieb ein Film der eine solide Fangemeinde hat und sich nicht schämen braucht. Melancholie und Hoffnung, Liebe und Tod reichen sich hier die Hände.
FAZIT: dichter Gothic-Trash mit Hintergrund und viel Liebe.
Wenn man genau hinschaut, hat der Film eigentlich alles war er braucht, um erfolgreich zu sein - in Ansätzen: Gesellschaftskritik (kriminelle Yuppies ziehen Drogenring auf), eine Motivation des Bösen mit Anlehnung an der Ausbeutung einer "geringeren" Volkes (Menschen als Produzenten von Endorphin zu missbrauchen) und einen coolen Detektive. Viele Explosionen, kernige Sprüche und so. Hätte was werden können.
Reicht aber vorne und hinten nicht: Dolph Lundgren wirkt wie Val Klimer in seiner Motorrad-Kluft und sieht deplatziert aus. Brain Benben hinterlässt kaum Eindruck, die trashigen Effekte und die grausigen Genremix-Flut runden den Eindruck ab, das man viel wollte aber nicht konnte. Vielleicht hat es nicht am Drehbuch gelegen sondern nur an der Ausführung.
Der Gegner lässt nicht mit sich reden, ist so lang wie breit wie ein ganzer Bundesstaat und rast auf die Erde zu. Was ist zu tun?
Michael Bay schickt ein Ölbohrteam zu der NASA, die nicht mal eine Woche haben um aus den rüden, einfachen "Hinterwäldlern" waschechte Astronauten zu machen. Hinfliegen, ein Loch bohren und Atombombe abladen - wenn möglich lebend zurückkommen. Sonst noch Wünsche?
Natürlich gibt es Reibereien, hier und da fliegen die Fetzen aber die gute Laune trotz Weltuntergang kann überzeugen. Willis, Billy Bob Thornton, Will Patton, Michael Clarke Duncan und der große Steve Buscemi kommen kaum zum Zug ihr Potential auszuspielen aber dafür zieht der Film den Stresslevel ab der Hälfte richtig an: harte Rockmusik - BUMM - Kometeneinschlag - BUMM - ISS fliegt in die Luft - BUMM - Landung - einer hat es nicht geschafft - BUMM - weiter, los! - BUMM - Bohrkopf ist kaputt - BUMM - Oberschicht (Astronaut) vs. Mittelschicht (Bohrteam) - BUMM - Komet grinst - BUMM - Bruce Willis weint und drückt den Knopf - BUMM - und der beste Spruch kommt von dem Kosmonauten: "Amerikanische Bauteile, russische Bauteile - die kommen doch alle aus Taiwan!"
Der Film erzählt von Männern, die den amerikanischen Traum leben: weiße US-Bürger aus der Mittelschicht dürfen der Welt mal zeigen, warum nur die USA die Welt so stylisch retten können. Warum es leichter ist, Bohrexperten zu Astronauten umzuschulen, als Astronauten beizubringen, ein Loch zu bohren, sei mal dahingestellt. Zitat: "Nur fürs Protokoll: Das ist ne total bescheuerte Idee!" Ja, aber sie macht Spaß!
Der Traum: supercooler, schicker Cop sein.
In den Straßen einer südländischen Stadt sein.
Erst ballern, dann fragen.
Immer auf der richtigen Spur. MIAMI VICE, und die Steigerung heißt Will Smith und Martin Lawrence... ziemlich simpel.
Sobald die Anfangsmelodie erklingt, lässt Michael Bay seinen Film durchstarten: Verfolgungsjagden, Schlägereien, ein cholerischer Chief, Miezen an allen Ecken, böse Jungs. Der Buddy-Film macht Laune, bitte schön dazu Tcheky Karyo, der zuvor in CRYING FREEMAN und NIKITA schon als Schurke brillierte.
Es ist ein mit Klischees behafteter Kultfilm, der einfach Laune macht.
Bad boys
Whatcha want, whatcha want?
Whatcha gonna do
When Sheriff John Brown come for you?
Ein außerirdischer Symbiont bedroht die Erde. Wissenschaftler im ewigen Eis müssen sich einem unvorstellbaren Horror gegenübersehen, denn schnell wird klar dass zur Rettung aller niemand fliehen kann...
Carpenter lässt seine Tricktechniker Überstunden schieben, so dass Kurt Russel und Co. weit in die zweite Reihe abdriften. Der ganze Film leistet unglaubliches Grauen das von deformierten Körpern und dem Geräusch reisenden Fleisches übertüncht wird. 1982 - das sei mal angemerkt - hat man wirklich alles gegeben.
Persönliche Notiz: während einer Schulfeier damals in der Gesamtschule Ummeln zeigte man den Streifen, was als Lausbubenstreich gedacht war. Ich war damals acht Jahre alt - und träume heute noch davon. Wenn ich könnte, würde ich heute dem Verantwortlichen gerne die Nase brechen...
Bombastisch überladener Actionkracher, der unter einem einfachen Drehbuch leidet: Matt Damon und Pedro Pascal treffen auf die Song-Dynastie und dürfen zeigen, dass sie als Westler gegen eine Armee aus Menschenfressern den Ausschlag geben. Statt der Diskrepanz zwischen den Lebensarten Raum zum Entfalten zu geben, wird alles dem brachialen Aufmarsch der Monsterarmee geopfert. Die Effekte sind zwar super, die vielen Komparsen zeigen der CGI-Macht ihr gesamtes Können doch die Möglichkeiten bleiben unausgeschöpft.
Ein einfacher Film mit einfacher Moral.
Die Geschichte folgt einer Klasse, die bei einer mysteriösen Explosion getötet und in eine andere Welt reinkarniert wird, wobei ein Mädchen als Kerkerspinne wiedergeboren wird. Die Spinne entwickelt sich weiter und hat schließlich einen erheblichen Einfluss auf die Welt...
Die Spinne ist erheblich süß gezeichnet und führt lockere Selbstgespräche, die von Talenten und Zusatzfähigkeiten handeln - ganz wie ein Stubenhocker-Nerd der sein Leben in seiner Bude zugebracht hat. Langsam mausert sich die kleine Spinne von zero to hero und schafft es nach vielen, vielen Folgen endlich aus ihrer unwirtlichen Welt ins Paradies. Die Idee ist so humorvoll und tricktechnisch hübsch umgesetzt, dass ich die Folgen gleich ein zweites Mal angeschaut habe!
Auf der anderen Seite hat sich der Hauptteil der reinkarnierten Klasse als privilegierte Oberschicht an der Oberwelt eingefunden - allesamt schöne, hochangesehene "Helden", die als Gruppen Heldentaten vollbringen werden. Wohlwissend um ihre Reinkarnation, mühsam reflektierend, aber längst nicht so interessant wie die kleine Spinne tief unten im Dungeon. Langsam begreift der geneigte Zuschauer, dass es sich hier um Rückblenden handelt: Zeit spielt eine bedeutende Rolle und auch Verrat unter ihresgleichen dämpft die Heldenphysis.
Insgesamt ist die Idee ist ziemlich gut und kann überzeugen, wobei die Auflösung des Konflikts eher negativ überrascht: die süße Spinne schließt sich den Bösen an, alles scheint eher ein Experiment zu sein (warum?) und alles riecht nach Verschwörung. Hier präsentiert sich die größte Schwäche des Ganzen, so dass man am Ende verwirrt ist. Eine Zweite Staffel? Nein, sorry.
Bernd Eichinger hat 1990 wohl das Beste aus dem Stoff rausgeholt, über den ich schon als 12-jähriger nicht richtig lachen konnte. Mag er seiner Zeit recht erfolgreich gewesen sein, so fehlt dem Werk der nötige Witz um ein großes Publikum zu erreichen. Wer sich über dümmliche Geringverdiener amüsieren kann, die sich über Bier, Mehrarbeit und Phallus-Witze identifizieren, dem ist der früh-pubertierende Schenkelklopfer ans Herz gelegt.
Der zweite Teil macht nicht den Fehler dem Original hinterherzuhecheln sondern erweitert die schonungslose Welt, in der gefühllose Firmenchefs wie blinde Maulwürfe unangetastet regieren. Die zum Teil pseudo-provokativen Dialoge und das fragwürdige Frauenbild unterstreicht die Kühle, die diese Welt so unmenschlich macht. Kritik an der Zerstörung der Umwelt ist im „Blade Runner“-Universum ein zentrales Thema. Eine Alptraumreise in eine Dystopie, die am Ende der Zerstörung steht.
Jared Leto antwortet auf die Frage, ob er Kinder habe, er hätte Millionen und meint damit die Replikanten die er wie Mastvieh behandelt. Harrison Ford beteiligt sich an einer Revolution und lebt Jahre in einem Tschernobyl-ähnlichen Ort - ohne Sieg und ohne Hoffnung. Ryan Gosling, erzogen zu einem gefühlskalten Killer, erlebt die wahre Heldenreise nach Chapell: Aufbruch, Hoffnung, Sturz, Zweifel, noch mehr Zweifel und erlaubt sich erst zur Mitte des Films zu einem Impulsausbruch - auch ein Opfer einer gefühlskalten Welt, der zärtliche Momente mit einem Hologramm teilt. Blau, Rosa, Gelb und Grau - die Farbenwelt von BLADE RUNNER 2049 zeichnet eine depressive Dingwelt auf, wo Liebe nurmehr in der Virtualität sich entfaltet und sich nackte Hologramm-Sexarbeiterinnen als überlebensgroße Orakel entpuppen, in der die Algorithmen selbst ins Leben und Dasein drängen und künstliche Erinnerungen zum Greifen nahe kommen. Hier gibt nur der Schnee Erlösung einer Welt, die nach Auflösung strebt.
BLADE RUNNER 2049 ist kein Familienfilm sondern die würdige Fortsetzung eines Alptraums.
KILL BILL - der Meister hatte soviel Spaß am Dreh seines Rachefilms, das glatt zwei draus wurden: eine Killerin löscht nach und nach eine ganze Organisation aus - fertig. Voller Referenzen auf die asiatische Kultur und der gesamten Kinogeschichte, packend und berührend, aber auch brutal. Sehr sogar. Ein Rausch aus Blut und Bildern.
Uma Thurmann feiert mit einer Menge Stars im Film ihr Comeback, zelebriert Rache und Ehre und beweist endgültig, dass auch Frauen im Filmgeschäft gnadenlos ihre Feinde zerstören können.
KILL BILL handelt von Lucy Liu und Uma Thurmann, die im Film einen der schönsten Schwertduelle der Filmgeschichte zaubern und dafür mit Preisen überschüttet wurden (Saturn Awards, MTV Movie Awards und Empire Awards). Es gibt einen zweiminütigen Manga im Film, der Lucy Lius Rolle (Kapitel 3: Die Herkunft von O-Ren) perfekt unterstreicht und einen Pfeif-Song von Daryl Hanna, den man noch monatelang hören konnte.
Damals im Kino eine Runde Sache. Tarantino hatte eigentlich vorgehabt den MCU-Stoff um WOLVERINE zu verfilmen - wenn er die Rechte bekommen hätte, hätte es wohl dann so ausgesehen. Hiermit hat er sein Meisterwerk abgelegt.
Voller Elan beginnt der hoffnungsfrohe Akira Tendo seinen ersten Arbeitstag bei der Firma seiner Träume. Doch er stellt schon bald fest, dass er bei der Wahl seines Arbeitsplatzes einen Fehler begangen hat, und sein Leben verwandelt sich in den nächsten drei Jahren in einen absoluten Albtraum. Dann kommen die Zombies....
Die Gesellschaftssatire greift ein höchst aktuelles Thema der Arbeiterkultur auf und bietet gleich in der ersten Folge ein gelungenes Zuschaustellung von untragbaren Zuständen in Grau- und Schwarztönen auf - um dann in einer Farbenexplosionen sich zu erleichtern. Das ist klug gewählt und verspricht Bock auf mehr.
Wer hätte es gedacht? Stephen King lieferte nach einer Reihe von mittelmäßigen Filmen ein solides Konzept für einen der erfolgreichsten Filme.
Statt Zwillinge in Fluren oder tödliche Clowns zu beschreiben konzentrierte sich der Meister auf eine realistische Gefängnis-Story: Tim Robbins und Morgan Freeman schließen Freundschaft und müssen Clancy Brown und Bob Gunton aus dem Weg gehen. Und dass das Gefängnis keine Märchenwelt ist.
Ein beeindruckender Film über das Ertragen von Strafe und einer recht gut inszenierten Rache an wirklich bösen Menschen. Es ist ein unspektakulärer Film, der durch seine intelligente Art einen beeindruckenden Querschnitt der Gesellschaftssituation von Ohio/1947 aufzeigt und eins der besten Filmzitate hat: "Andy kroch in die Freiheit durch einen 500 Meter langen Schacht, der so ekelhaft nach Scheiße gestunken haben muss, dass ich es mir nicht mal vorstellen kann. Vielleicht will ich es mir auch gar nicht vorstellen... 500 Meter... Das ist die Länge von 5 Footballfeldern. Etwas mehr als ein halber Kilometer."
Funfact: Seitdem sind an allen Abwasserrohren Gitter angebracht...(Haha).
Danny deVito als Regisseur zauberte eine herrliche Satire, die das Ehepaar Rose vom ersten Treffen in Jugendjahren bis zur Scheidung begleitet - und darüber hinaus: Oliver und Barbara Rose giften sich an, wollen nicht das Haus aufgeben und fangen an die Messer zu wetzen.
Oliver: "... alte Ziege...!"
Barbara:"Arschkriecher!"
Oliver: "Schlampe!!"
Barbara: "Waschlappen!!"
Oliver: "QUALLE!!!"
Barbara: "FETTARSCH!!!---Guten Morgen, Susan."
So pinkelt man auf dem Lachs, ruiniert die Damenschuhe und schließt sich in die Sauna ein. Das Ganze macht entsetzlich viel Spaß, zeigt aber auch wie verehrend eine Scheidung ausgehen kann. Eine Runde Sache ohne Makel und ohne Lücken.
Die Animeserie erzählt etwas gestreckt die Story aus dem Film THE FABLE: Ein Elite-Auftragskiller muss ein Jahr lang ein normales Leben führen und darf nicht töten. Der Realfilm von 2019 war schon ziemlich gut mit einigen gut pointierten Witzen. Die Serie jedoch... ist ein Klon. Wozu die Mühe?
Gut, das war es.
Wer das Spiel spielt, wird nach den Kämpfen langsam durch die Story geführt. So ergibt sich nach mehreren schwer umkämpften Stationen Stück für Stück eine packende Geschichte quasi als Belohnung.
Die Serie will gratis alles zusammenfassen.
Das ist reiner Fanservice und auch gut gemacht, aber hier wird alles zu schnell abgefrühstückt, so dass man von einem Event zum nächsten hetzt. So verkommt alles zu einem Brei - köstlich und perfekt gar - jedoch zu einer Sache, die nach wenigen Folgen beendet ist.
Tipp: Spielt lieber das Spiel, dann habt ihr mehr davon.
2002: Niemand wollte Johnny Depp für die Rolle, der bislang nur in SLEEPY HOLLOW von sich reden machte. Niemand wollte ernsthaft einen Film, der in Anlehnung an eine Showbude in Disneyland angelehnt ist, und überhaupt ist das Piraten-Genre seit Jahren tot! Und wirkt Johnny Depp nicht irgendwie betrunken oder gar schwul..? Viele, viele Zweifel...
2003: über 650 (!) Millionen Gewinn, Hans Zimmer steuerte eins seiner besten Werke bei, ikonische Figuren (Captain Jack, Will Turner bis Barbossa), authentischer Humor und verdammt gute Schauspieler (alle durch die Bank!). Es war wieder GEIL Pirat sein zu wollen.
Mein Sommerhit 2003!
Die Zeichen standen gut: 375 Millionen Kosten, das beste Drehbuchteam (Fluch der Karibik), Johnny Depp als Tonto und wirklich viel Mühe in der Kulisse (eine eigene Eisenbahnstrecke mitten in der Wüste!) und, und, und...
... aber...
...er ist zu lang, streckenweise langweilig und viel zu ernst. Ich LIEBE die Eisenbahn-Jagd am Ende, die wirklich unterhaltsam ist aber es reicht einfach nicht! 2013 war kein gutes Jahr für Disney.
KANN man gucken - MUSS man aber nicht.
Die "fehlerhafte Charge" der Klonsoldaten belohnt mit interessanten Folgen, in denen man alte Figuren wieder trifft und in Erinnerungen schwelgen kann. Die Animationsserie beleuchtet einen der dunkelsten Kapitel des Franchise (Order 66) und schickt vier Typen (Kloneinheit 99 // 66--> 99 Na? Verstanden?) los, die wie Vin Diesel sprechen und sich stark an Hollywood-Größen orientieren... und ein Mädchen, das sich wegen ihrer Andersartigkeit zu der "Sondergruppe" hingezogen fühlt.
Tief im Kern versteckt sich ein wichtiges Detail, dass wie ein Puzzlestück zu den hervorgegangenen Kinofilmen passt. Wer es findet, gewinnt eine der wichtigsten Serien des Franchise und darf sich auf gute Unterhaltung freuen.
Im SONIC-Universum gibt es Sonic, den schnellsten Igel, und Dr. Robotnik - hervorragend gespielt von Jim Curry. Die Chemie zwischen dem Igel und James Marsdon hat prächtig funktioniert.
KNUCKLES ist die Storyline von einem "Kumpel" von Sonic, der sich als beinharten Krieger sieht und Stärke beweist. Die Abenteuerserie begleitet Knuckles und den Polizisten Wade, um an einem Bowling-Turnier teilzunehmen.
Die Gründe und Motive aller Charaktere sind konstruiert, halbgar und sehr bemüht. Spaß soll es machen und irgendwie auch kindgerecht. Knuckles driftet so weit ab, dass es in den letzten Folgen nur noch um den Tollpatsch Wade geht, der irgendwann nur noch nervt. Böse Agenten versuchen bemüht "böse" zu sein, in der letzten Folge wird noch ein Superschurke hinzugestellt und überhaupt... (Stöhn!) ... hat man doch alles schon mal gesehen. Hier stimmt nichts- außer die Musical-Folge, die tatsächlich überraschen kann.