Barelhaven - Kommentare

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    Barelhaven 01.08.2024, 12:23 Geändert 01.08.2024, 13:01

    Endlich ist ein neues Zeitalter angebrochen! Her mit dem Girlpower und raus mit den männlichen Figuren, die hier dämlich, inkompetent und schamlos niedere Instinkte ausleben - selbst wenn es Jedis sind, die 40 Jahre als die Hüter des Rechts galten. Es hat eine Serie wie THE ACOLYTE gebraucht, um uns zu zeigen, dass es IMMER starke Frauen gibt und dass das STAR WARS-Universum einmal grundlegend erneuert werden muss. Da es ja keine Sith und keinen aktuellen Kriege gibt (wir treffen in der Handlung die Galaxie in einer Entspannungsphase an), sollte man jeden X- Y-Chromosom- Träger deutlich zeigen, dass sie von Grund auf schlecht sind. Richtig so!! Scheiß auf die Männer...

    Im Ernst: Ich meine, dass es noch nie (!) eine dermaßen hohe Übersteigerung von links-liberalen sozialpolitischen Themen gab wie hier, so dass die Macht, der Kampf Gut gegen Böse und überhaupt das gesamte Star Wars-Thema ad absurdum geführt wird. Ein Schlag ins Gesicht, ein Furz in meine Frühstücks-Cornflakes oder die Erkenntnis, dass meine lieben Eltern im Grunde kannibalische Satanisten waren: so fühlt sich das an THE ACOLYTE zu schauen.

    Wer diese Serie mag, muss zu den Sith gehören.

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    • 8 .5

      Im Zeitalter des 19. Jh. endet das Mittelalter in Japan, der Kaiser will sich der westlichen Welt öffnen und den Fortschritt fördern - was leider zum Niedergang der Samurai führt. Motto: Raus mit dem Alten - rein mit dem Neuen. Während die Bevölkerung Japans sich dem Spagat zwischen Tradition und Erneuerung stellen muss, erleidet der tragische Held Kenshin eine Identitätskrise (wie so viele Männer zu der Zeit!) und schwört lieber dem tödlichen Schwertkampf ab. Als sich Fundamentalisten mit feigen Attentaten anschicken dem Reich zu schaden, reagiert Kenshin auf ungewohnte Art: statt ein tödliches Katana zu benutzen greift er lieber zu einem Schwert mit umgekehrter Klinge, das nicht tötet...

      Der Manga von 1996 war schon nett gemacht, aber die Realfilme erzeugen eine geniale Wirkung wenn gutaussehende Einzelkämpfer mit akrobatischen Elementen sich gegen Dutzende Feinde entgegenstellen und dabei noch verdammt gut aussehen. Interessant ist auch, dass trotz des Themas sehr wenig Blut fliest was die Reihe für Jedermann interessant machen könnte. Kenshin stellt den modernen Mann dar: bescheiden, hilft im Haushalt und ist treu zu seinen Freunden und zu seinen Werten. In Asien ein zu Recht gefeiertes Epos.

      So entsteht ein Epos über das Samurai-Leben, wie es nie existiert hat, aber wie es sich Pazifisten am Ende des 20. Jahrhunderts gewünscht hätten.

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      • Barelhaven 01.08.2024, 11:42 Geändert 01.08.2024, 12:02
        über Twister

        Das Böse kommt in Form von Stürmen. In kaum einem anderen Film hat man es wie 1996 so gut geschafft einem gesichtslosen Naturphänomen einer derart böswilligen Präsenz zu verleihen wie hier. In der Hauptstory streitet sich ein Forscherpärchen und findet doch wieder zusammen, während sich im Hintergrund die Wetterlage in Oklahoma verändert: Windgeschwindigkeit nimmt zu, der Himmel verfärbt sich und es knackt und brodelt oben im himmlischen Gebälk - mit einem Knurren stürzen sich Windhosen mit brachialer Gewalt auf die US-Bevölkerung, die ja leider das Wetterphänomen gewohnt sind. Der Film gehört dem TWISTER...

        Es wird sich trotz massiv viel Tod und Zerstörung eine gewisse Leichtigkeit erhalten (Fliegende Kuh, z.B.). Und das gesamte Erlebnis ist einfach pur, liebenswert und macht auf stupide Weise Bock auf Wissenschaft, Risiko und Outdoors.

        Der "Spaß" brachte 494 Millionen US-Dollar ein, bei Produktionskosten von 92 Millionen ist das eine sehr gute Bilanz. Man hat aus einer dünnen Geschichte viel, viel herausgeholt. Ob man es hätte besser machen können, sehen wir in der Fortsetzung.

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          über Basic

          Thriller mit einer starken Erzählform, die verschiedene Versionen eines Verbrechens aufzeigt.

          Jeder Mensch hat eine andere Wahrnehmung, doch schnell wird den Ermittlern klar, dass sich hier ein Netz aus Lügen offenbart. Warum? Weil John Travolta cool ist und er luftig leicht als süffisant agierender Militärermittler alles weiß, alles kann und selbst um drei Uhr in der Nacht hocheffizient arbeiten kann. Zusammen mit Connie Nielsen findet man in wenigen Stunden heraus, was sich wirklich hinter allem verbirgt...

          Der Film fängt stark an, schraubt sich in ungeahnte Höhe und flacht schnell ab - leider kann aus Spoilergründen nicht darauf eingegangen werden aber es wird klar, dass man hier zwei verschiedene Drehbücher schnell zusammengeschraubt hat. Warum eine taffe, erfahrene Captain plötzlich gegen eigene Gesetze des Militärs verstößt um aus einem Verdächtigen alles herauszuholen, wird mir bis heute nicht klar. Und alles eben nur Theater war um dem Drogenkartell Feuer unter dem Hintern zu machen, will mir auch nicht einleuchten.

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            Unsterblicher Song, der ziemlich schwer auf dem Klavier zu spielen ist.

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            • 5 .5

              Dieser Film könnte Ihnen gefallen, wenn sie INGLOURIOUS BASTERDS mochten.

              Winston Churchill höchstpersönlich beruft 1939 eine kleine Suicide Squad...ähm, Geheimagenten-Gruppe ein, um in Afrika den Nazis maßgeblich zu schaden.

              Es wird gescherzt und gelacht, jeder Held hat Charme und Witz und sogar Superschurke Till Schweiger kommt ganz passabel als Christoph Waltz -Ersatz rüber. Es wird gescherzt und gelacht, wenn man sich durch die Reihen der Nazis killt. Es wird gescherzt und gelacht, wenn man einen ganzen Hafen der Wehrmacht übernimmt aber mit dem Spaß ist es vorbei, wenn in England Admiral Pound die Sache lieber beenden will. Könnte auch die Videospielverfilmung von COMMANDOS (PC) sein.

              Zu glatt und zu belanglos.

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                Barelhaven 25.07.2024, 16:16 Geändert 07.08.2024, 10:02

                Kriegsfilm voller Pathos, der voller CGI und namhaften Schauspielern ist.

                Nach den Angriff auf Pearl Harbor steht die angeschlagene Luftwaffe und Marine der USA ohne Hemd und Hose dar und man ahnt, dass Japan eine riesige Streitkraft übers Meer schickt. Jetzt liegt es an den braven Piloten...

                MIDWAY versucht fair zu bleiben und porträtiert Japan wie die USA nicht in Kategorien wie gut und böse. Tatsächlich ist allen Soldaten ziemlich flau im Magen...bis sie sich allesamt einen Ruck geben und für "die Freiheit" ihr Leben aufs Spiel setzen. Selbst die braven Frauen am Herd beschweren sich nicht, sie kuschen brav und bleiben selbst im Angesicht der vielen Kreuze tapfer und besonnen. Ein Propagandafilm, der keiner sein will.
                Der Film ist einigen wenigen Piloten gewidmet, die hier und da vielleicht etwas bewirkten - was nützt aber der Heldenpathos, wenn man nur Wochen später mit Atombomben gegen Zivilisten vorgeht? Historisch inkorrekt ist die Aussage, dass ein Held der Luftwaffe und der nimmermüde Einsatz des Nachrichtendienstes für den Ausschlag gesorgt haben: es waren die Atombomben von Nagasaki und Hiroshima, die Japan schlussendlich in die Knie zwangen und den 2. Weltkrieg beendeten. Mit keiner Silbe wird der beispiellose Massenmord am 06.08.1945 erwähnt, der fast 280.000 Menschenleben forderte.

                Tja...

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                  Barelhaven 24.07.2024, 01:45 Geändert 04.08.2024, 09:50

                  Peter Pan ist der Junge der niemals erwachsen werden will, Versinnbildlichung der Freude und der Jugend und trägt als Nachnamen den Namen eines griechischen Gottes (für Chaos). In PETER PAN & WENDY... ist er das nicht. Traumatisiert muss er von einer starken Wendy gerettet werden und verliert sogar den Mut zum Leben. Peter Pan spielt hier die zweite Geige, kann nichts, will nichts und darf nichts. Da will Wendy sich auch gar nicht in ihn verlieben, weil es auch nichts zu lieben gibt - schließlich hat er Captain Hook selbst böse gemacht. Böse ist auch Wendy, die ihre Brüder bei den Eltern verpetzt und unsympathisch ist. Hier wird nichts vergessen sondern verdrängt. Voller überflüssiger filmischer Elemente, die den Plot nicht vorantreiben und von den Autoren in der Mitte des Films lieblos vergessen wurden - wie gebrauchte Taschentücher.

                  Noch was?
                  -Das zauberhafte Nimmerland sieht aus wie die Halde Solingen bei Castrop-Rauxel.
                  -Tinkerbell will hier nicht Wendy töten - wie im Original - sondern ist freundlich. Sonst nichts. Überflüssig.
                  - Wie die Halde und depressiven Peter und traurigen Hook...alles so langweilig und fade wie die QualitätsManagement-Vorschriften zur Lagerung von Bettdecken in Altenheimen. Kreativschmiede sieht anders aus.

                  (Zitate: "Du hast die Kräfte des Jungen."/"Diese Kräfte gehören keinem Jungen.") Ah, oh ja. Na und? Wen kümmert es? Ein Film für Girlpower und gescheiterter Inklusion. Alles muss modern sein, ...aber zu welchem Preis? Da mochte ich den Zeichentrickfilm von früher lieber.

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                    Barelhaven 20.07.2024, 16:40 Geändert 20.07.2024, 19:44

                    Gelungene Parodie auf beliebte Animes mit Dungeons, Quests und Helden.

                    In der Animeserie KONOSUBA erwartet Ex-Gamer Kazuma nach seinem Tod wilde Abenteuer in einer Welt, die wie ein RPG aufgebaut ist. Wer schon mal SKYRIM oder ZELDA gespielt hat, weiß, dass man als Held gewisse Vorteile hat und gerade die verspricht sich auch Kazuma, der speziell von einer Göttin in eine dieser Welten eingeführt wird. Mächtiges Schwert, extralanges Leben oder große Stärke. Ein Item darf Kazuma mitnehmen. Kazuma wählt die Göttin höchstselbst und... hat dabei seinen ersten Fehler gemacht.

                    Unmögliche Situationen und ein unmögliches Team (hohlköpfige Göttin + Magierin mit nur einer Fähigkeit + ungeschickte Ritterin) lassen den armen Kazuma in peinliche Situationen schlittern, die eines Helden unwürdig sind - oft auch selbst ausgelöst durch egoistisches Verhalten, die pubertierenden Gamern nun mal eigen zu sein scheint... man kennt das ja. Allmacht im Spiel lockt das Tier hervor.

                    Leicht bekleidete Mädchen mit hüpfenden Brüsten sind hier keine Seltenheit, aber der Anime nimmt sich nicht allzu ernst und setzt mit herrlichen Dialogen und Situationskomik noch Einen drauf. Mittlerweile sehe ich die Staffeln zum zweiten Mal, die ganz gut ohne einen Schurken auskommt. Der "Dämonenkönig", den es zu besiegen gilt, taucht nicht einmal auf, was erahnen lässt, dass es noch Dutzende peinliche Abenteuer für den armen Kazuma zu bestehen gilt.

                    Herrlicher Anime-Blödsinn.

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                      Barelhaven 20.07.2024, 11:27 Geändert 20.07.2024, 19:41

                      Gesellschaftsserie ohne Bombast und ohne Tiefgang, die von "Wettbetreiber" Iwan Rheon (Game of Thrones) zusammen mit Sara Martins alles trägt. Alles recht oberflächlich, denn Zugpferd Anthony Hopkins ist nur hier und da zu sehen und sagt dafür auch recht wenig. Es ist sein Gesicht, dass die Leute an die Fernseher holt - ein netter Trick. Aber wen das nicht stört, kann vielleicht ein zweites ROME sehen.

                      Erbarmungslos - aber das ist auch bei dem Thema zu erwarten. Nicht mal 7 % der Römer gehörten zur High Society und lebten in Saus und Braus, der Rest konnte sehen wo er bleibt. Wobei es die Zeit von Kaiser Vespasian ist, der auf die Wahnsinnherrschaft von Nero folgte und das Chaos des Jahres 69 (Vierkaiserjahre). Also eine vernünftige Zeit, in der Vesposian Schuldenabbau, Steuerreform und fürs Volk das "Brot und Spiele" einführte - und die Urinsteuer (wie in der Serie kurz erklärt). Ein vernünftiger Kaiser, also. Wozu dann eine Serie?
                      Weil die Serie nach Trump gedreht wurde, in der Erholungsphase eines Biden, und da wäre ein Nero nicht so gut gekommen, vermutet man.

                      THOSE ABOUT TO DIE hat einige Probleme (schlichtes GreenScreen, z.B.) aber wer durchhält, kann was erleben...

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                      • Barelhaven 20.07.2024, 10:49 Geändert 20.07.2024, 10:54

                        Ein kleiner Nischen-Thriller, der seinen Helden gierig und hasserfüllt in den Untergang führt.
                        Jude Law hat sein Privatleben seinem U-Boot-Kommandant-Berufsleben untergeordnet und bekommt nach 30 Jahren die Kündigung, eine geringe Abfindung und einen feuchten Händedruck. Verwirrt und zornig macht sich Jude mit Gleichgesinnten auf ein deutsches U-Boot mit Goldbarren zu bergen. 180 Millionen!! Was kann schon schiefgehen...?

                        Das Meer verzeiht keine Fehler, und bald schon wird die reine Männer-Runde von Unfällen heimgesucht. Teils aus Gier, teils aus schlichter Dummheit denn Jude Law als Skipper will sich an seinen Arbeitgeber rächen und unbedingt das Gold rauben. Als Zuschauer spürt man einfach, dass es hier kein Happy End geben kann...

                        Auf dem 24. Courmayeur Noir Film Festival, das in Courmayeur im Nordwesten Italiens stattfindet, wurde BLACK SEA mit dem Schwarzen Löwen für den besten Film ausgezeichnet. Jude Law hat es als Ausdrucksschauspieler einfach drauf! Dafür lohnt sich das ganze schon.

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                        • 3 .5

                          Jeder Trash findet auch sein Publikum... hab ich selbst noch im ersten Teil versucht so vieles Positives zu sehen das es schon schmerzte, wurde mir erst spät bewusst, welches Problem die Reihe hat: ein loses Versatzstück von "Seven Samurai" das seine Heldin auf Teufel-komm-raus interessant machen will...aber nicht kann!
                          Bestechende Merkmale:
                          - Arrogant gegenüber der ärmlichen Bauern
                          - tragische Einzelschicksale werden abgenickt
                          - Männer sind in der Regel Idioten
                          - insgesamt 1 Stunde Slowmotion
                          - unpassende Beschreibungen der Bindungen
                          - die Heldin braucht zu viel Zeit um sich zu erklären
                          - Staz Nair ist fehlbesetzt
                          Könnte ewig so weitergehen, aber ich hab auch keinen Bock mehr.

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                          • 6 .5

                            Beide Teile kann man sich jetzt auf amazon für kleines Geld anschauen, und... die 172 Minuten sind gut genutzt: ein Killer namens "Holiday" räumt in der Unterwelt Gothams auf und stellt nicht nur die Polizei vor ein Problem. Eine düstere Killerhatz steht an, und diesmal stehen Hauptfiguren wie Batman, Gordon oder Joker weit im Abseits und schauen zu, wie sich alles um sie herum entwickelt - das ist klug gewählt und bietet den "Nebenfiguren" wie der Mafia oder dem Staatsanwalt Dent viel Raum um sich zu erklären. Ein langer Halloween-Film, der erzählerisch fast ein Jahr lang andauert, und trickfilmtechnisch alles richtig macht. Kein reiner Fanservice sondern eine originalgetreue Adaption des Comic-Ausgangsmaterials, während es manchmal immer noch in seine eigene Richtung geht.

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                              Barelhaven 18.07.2024, 11:33 Geändert 18.07.2024, 12:05

                              Azeroth wird von den Orks heimgesucht. Fortan müssen sich Menschen, Elben und Zwerge mit den grünen Riesen herumschlagen die schnell feststellen, dass sich unter ihnen auch Freundliche befinden...

                              WARCRAFT habe ich nie gespielt und finde die Charakter zu aufgeblasen, als hätten die Muskelmänner sich zusätzlich Botox und Zement gespritzt. Der Film erzählt zuwenig, um Nicht-Eingeweihte abzuholen - andererseits lässt das auch Raum für eigene Interpretationen zu, was ich wiederum gut finde. Fernab vom Mainstream wurde eine unverbrauchte Geschichte erzählt, die jede Sekunde mit dem Flair der schwerfälligen Orks und ihrer Art punkten kann. Die Menschen wie der Rest wirken hier anders als in HERR DER RINGE hübsch - fast schon zu zart im Gegensatz- aber die Dialoge sind die eigentliche Richtschnur die den Zuschauer an den Sitzen fesselt. Die Detailverliebtheit macht aus einem "kleinen" Film ein großes Spektakel.

                              Ork Durotan ist ein klarer Sympathieträger sowie der Schurke Gul´ dan, der mit seiner Fel-Magie Dutzende opfert und doch nur ein Bauernopfer ist: die Einführung der dämonischen Macht ist clever in Szene gesetzt. Garona und der Mensch Medivh und Wrynn können überzeugen, also, warum nicht...

                              Die Trilogie endet leider mit dem ersten Teil, aber ich will verdammt sein wenn es das schon war. Von mir aus kann Hollywood wieder die alten Akten aus den Archiven holen und sich daran versuchen. Hat mich und meine Kumpels damals im Kino gut abgeholt.

                              Orgrimm tötet die Wache und begeht Verrat:
                              Durotan: "Nun hast du dich mit allen verfeindet."
                              Orgrimm: "Ich sage ihnen, dass du es warst!"

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                                Sympathische Komödie über einen Spieleabend, einen Kakadu namens Helmut Kohl, Stress zwischen Jetzt-Freund und Ex und irgendwo geht es um gesellschaftliche Unterschiede. Die Darsteller und das gute Drehbuch sorgen für gute Laune - Marco Petry hat aus einer durchschnittlichen Geschichte viel rausgeholt.

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                                  Barelhaven 16.07.2024, 08:01 Geändert 16.07.2024, 08:27

                                  Unlustig, aber unübertroffen in der dunklen Kunst atemlos zu langweilen. Statt langsam an Schurken wie Doktor Doom anzuknüpfen und sich wirklich an guten Helden zu orientieren kommen nur Rohrkrepierer von der Filmspule ins Kino, als würden die Fans alles verzeihen: MORBIUS, THE MARVELS, ECHO und dann sowas!

                                  Eine schwangere Frau reist in den Dschungel von Amazonas um nach einem seltenen Gift einer Spinne zu suchen. Das ist nicht nur verantwortungslos, sondern erst der Anfang einer langen Reihe an seltsamen Dingen, die Einem auffallen: wie kam die Heldin als Baby nach New York? Der Umstand der seltsamen Geburt im Dschungel scheint später keine Rolle mehr zu spielen, und überhaupt hat alles etwas mit SPIDER-MAN zu tun... ah, der Kollege in der Notaufnahme ist der Onkel von Peter Parker! Ein Wink des Schicksals? Nein, nur seltsam. Wie die drei Mädchen, die von einem bösen Spider-Man ermordet werden sollen, weil der Schurke in seiner Vision gesehen hat wie sie ihn töten werden- der zufällig auch der Mörder der Mutter der Heldin ist und trotz seiner Macht bei seinem ersten Versuch sogar ohne Schuhe auftaucht...

                                  Ich habe fertig! Was für ein Quark...

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                                  • Wer ist der Killer? Um mehr geht es nicht, aber das ist der Kniff: im Hintergrund der Ermittlungen stehen Cops und Agents, die krampfhaft nach wenigen Spuren suchen - mehr im Stress und unter Druck, denn der Massenmörder weiß was er tut. Gerade die zweite Tat in der Einkaufs-Mall zeigt die Kaltblütigkeit und professionelle Härte, die der Mann ausübt. Was sind die Motive? Welchen Schritt geht man als Nächstes? Shailene Woodley trägt traurig-trüb ihre gezeichnete Rolle als Cop sehr gut, überhaupt stimmt hier alles. Keine starke Frauenrolle (wie Cl. Starling in Schweigen der Lämmer) sondern glaubwürdig. Das ist neu.

                                    Der Film füllt jede Szene mit neuen Infos, gut gewählten Dialogen und der Erkenntnis dass lebenslange Isolation zu Misanthropie führen KANN. Nicht MUSS. Kamera, Schnitt, Setting - alles gut.

                                    Wer mal wieder einen spannenden, fesselnden Thriller sehen will, ist hier gut bedient.

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                                    • 7 .5

                                      Zwei Tode in einer spanischen Kirche. Gewöhnliche Unfälle? Übernatürliches? Oder etwas ganz anderes? Sonderermittler Pater Quart packt neben dem Talar auch seine Pistole ein und ermittelt. Auch gegen Pater Ferro, der in der besagten Kirche lieber mit niemanden sprechen will...

                                      Der Zuschauer schaut einem sympathischen Geistlichen bei der Recherche zu, der gewissermaßen über einzelne Puzzleteile stolpert, die erst nach einer Weile ein interessantes Bild ergeben. Es ist mal erfrischend nicht den Vatikan als den ständigen Buhmann zu erleben. Die Stadt Sevilla versprüht einen sommerlichen Flair und lässt im Hintergrund Franco Nero (Django) als Papst über alles wachen. Ohne zu spoilern kann man schon sagen, dass die Romanverfilmung gelungen ist und alles Wesentliche in den eineinhalb Stunden unterbekommt. Richard Crispin Armitage (Thorin Eichenschild aus Der Hobbit) kann seltsamerweise ziemlich gut als katholischer Detektiv überzeugen und macht Lust auf mehr. Falls eine Reihe daraus werden soll, könnte ich mir vorstellen sie mir mal anzuschauen...

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                                      • 9

                                        Filmdrama mit reichlich Action bietet THE WOMAN KING, in der sanfte Geschichtsschreibung durch eine klare Moral getauscht wird: Es geht um die Überwindung von Traumata; er konfrontiert und hinterfragt die Rolle einiger afrikanischer Völker – einschließlich der Dahomey – bei der Versklavung anderer. Ähnlich wie in BLACK PANTHER kommt man auch hier ganz ohne Weiße aus und schickt Viola Davis und den uns unbekannten Jimmy Odukoya aus, die sich als Angelpunkte (Gut/Böse) gut ergänzen. Lashana Lynch (erste weibliche Bond-Agentin) glänzt mit Humor. Insgesamt eine runde Sache, die auch Mut machen soll - gegen das Patriachat, gegen die Sklaverei (immer noch aktuell) und für die Black Matter-Ära. Viele Nominierungen und beste Kritiken... also, Ziel erreicht.

                                        Was viele Kritiker hier im Forum immer noch nicht verstehen: ja, wir wurden durch Sklavenhandel reich und mächtig. Sklave = rechtlose Arbeitskraft, die man nicht bezahlen muss.

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                                        • 9 .5

                                          Das Kind Amanda erlebt tolle Abenteuer mit ihrem Freund Rudger, der imaginär ist. Als Amanda ins Koma fällt, ist Rudger auf sich allein gestellt... und macht Bekanntschaft mit Mr. Bunting, einem gruseligen, sehr seltsamen Mann...

                                          Die lebhafte Fantasiewelt um Traumfiguren lebt praktisch von Farbenpracht, kindlicher Unschuld und einem klaren Bild von Trauer, Alleinsein und Tod. Das Jetzt-Gefühl eines Kindes kommt hier besonders zur Geltung. Stark gemacht ist hier die andersartige Denkweise von Kindern, die unsere Erwachsenenwelt auf eine vielschichtige Art wahrnehmen. Musikalisch spielt der Film gleichauf mit den Großen seiner Art und zeigt auf, dass nicht nur über das Auge, sondern der Zauber über die Ohren zu uns kommen kann. "Imaginäre wie ihr werdet niemals lernen, dass ihr niemals die Phantasie ändern könnt. Die Realität siegt immer!" Gerade die ruhige, überlegene Art des Phantasie-Verzehrers Mr. Bunting ist auf seine Art gruselig, wie sie nur einem Kind erschreckend vorkommen kann. Aber die Treue, und die kompromisslose Freundschaft siegt immer - schöner Film, der viel bereithält.

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                                            Barelhaven 05.07.2024, 11:22 Geändert 05.07.2024, 11:49

                                            Guillermo del Torro, geile Effekte und gute Stars - das Franchise müsste eigentlich boomen. Aber was ist mit der Story los?
                                            Ein junges Mädchen baut sich selbst einen Roboter und ich schaffe es nicht mal einen Fahrradreifen zu flicken (!), der Held bekommt eine zehnminütige Hintergrundgeschichte die nach zehn Sekunden ad absurdum geführt wird (Ich will nie wieder was mit der Army zu tun haben/ Doch, wir zwingen dich/ Okay) und statt eines Weltsicherheitsrates hat ein japanischer Konzern jetzt alles unter Kontrolle. Woher kommt der Jäger Obsidian Fury, der offenbar für die Aliens arbeitet? Charlie Day hat sein eigenes Aliengehirn zuhause und entspannt sich nach einem anstrengenden Tag mit einem Gehirnfi***? Plötzlich sind überall Kaiju´s-Brains, die die Kontrolle über alle Roboter übernehmen können. In Sekunden werden alle zerstörten Jäger repariert und mit Apollo-Raketen ausgestattet, damit sie eine halbe Welt entfernt weiterkämpfen können... aber die Frontscheibe ist kaputt geblieben? Die eiskalte CEO löst das Problem, lässt die Haare locker und steuert selbst den kleinsten Jäger und rettet den Tag? Wow, hier ist viel los...

                                            Aber als Actionfilm kann der Film allemal trumpfen. Gehirn aus - laufen lassen.

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                                              Barelhaven 05.07.2024, 10:17 Geändert 05.07.2024, 10:39

                                              George Clooney und Julia Roberts sieht man öfters in gemeinsamen Produktionen. Hier hatte Jodie Foster das Heft in der Hand und sie lädt ein zum Fest der Großkapitalisten auf dem Parkett der Wallstreet: ein "Glitch" hat über Nacht fast 80 Millionen die Aktien-Anleger gekostet, und da die Allgemeinheit den Verlust scheinbar hinnimmt gibt es keine Aufklärung. Geiselnehmer Kyle hat sein ganzes Geld (60.000) investiert und verloren - jetzt verlangt er eine Erklärung.

                                              Eine gute Wahl ist Jack O´ Connell als Verlierer/Geiselnehmer: BAFTA Award als Bester Nachwuchsschauspieler (2015), der schön verzweifelt und den Tränen nahe die Ohnmacht mancher Anleger darstellt. Emily Meade als seine Freundin kommt in einer Szene richtig in Fahrt, als sie ihn live als Versager beschimpft. Man weiß, das es kein gutes Ende nimmt. Und es ist dem Hollywood-Kino geschuldet, dass man tatsächlich eine Erklärung findet und den Grund in den Vordergrund stellen kann - in der Realität kaum vorstellbar. Foster gibt allen Nebencharakteren genug Raum, damit jeder zu Wort kommt. So kommt ein kleiner Skandalfilm dabei heraus, der fesselt aber irgendwie zu glatt aufgeht.

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                                                Es sind die drei Schauspieler die diese romantische Komödie so besonders machen. Zwischen Zac und Nicole knistert es hart und es ist der männliche Zac Efron der die Zerrissenheit eines "Promi-auf-einer-Rolle-festgelegt" und Selbstzweifel so gut verkörpert. Es ist Nicole Kidman, die als Mutter und als Autorin sich in der Luft stehend fühlt und gern abgeholt werden möchte. Und es ist Joey King, die wahnsinnig gutes Talent besitzt und schon mit Brad Pitt in "Bullet Train" eine tödliche Lolita gab.

                                                Alles ist glaubwürdig, praktisch aus dem Hollywood-Leben genommen, und vermittelt eine romantische Stimmung die gut tut. Nett, nett...

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                                                  Barelhaven 03.07.2024, 18:21 Geändert 04.07.2024, 11:38

                                                  Murphy ist 63 Jahre alt, es sind genau 40 Jahre her seit er durch diese Rolle weltberühmt wurde. Back to the roots? Oh, bitte lass es nicht peinlich werden...

                                                  Detroit ist eine Spur dreckiger und Beverly Hills ärmer geworden, aber Eddie Murphy nimmt man den gut gereiften Cop mit physischen und psychischen Narben ab, der immer noch mit der Collegejacke 67 herumspaziert als wäre es gestern gewesen als er Taggart und Rosewood mit einer Banane schachmatt setzte. Das waren noch Zeiten...

                                                  Zum Glück hat man sich nicht allein darauf verlassen, dass Plappermaul Murphy die Show alleine trägt sondern gleich Joseph Gordon-Levitt und Taylor Paige mit an Bord genommen - so wurde es ein sachlicher Film mit gutem Standard an Schauspielerei und kein Slapstick. Logisch und reifer ist er, wo Axel F. nicht mehr aufgedreht ist sondern eher gelassen lächelt und sagt: "Ach was! Ich bin zu müde dafür" und einfach ohne Betrug ein teures Zimmer reserviert. Die Ehe kaputt, die Tochter will ihn nicht sehen - und Axel F. albert nicht herum sondern zeigt sich ernst. Im Hintergrund grinst Kevin Bacon als Bösewicht gelassen. Wenig zu sagen haben hingegen Taggart und Rosewood, die ja irgendwie dazugehören.

                                                  Der Fall an sich ist so einleuchtend aufgebaut ("Schau! Ein Cop mit einer Rolex! Der ist korrupt!") und die Cops von Beverly Hills so dermaßen nullinteressiert an die Auflösung eines gescheiterten Drogentarnsports, dass es selbst dem müdesten Zuschauer gelingt auf die Bösen zu zeigen. Nix kompliziertes, aber hey: Eddie Murphy ist ja auch gerade mal 63 Jahre alt.

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                                                    Barelhaven 01.07.2024, 11:45 Geändert 01.07.2024, 12:32

                                                    Japan, Taisho-Zeit (1912-1926): Bei seiner Rückkehr nach Hause vom Kohleverkauf stellt Tanjiro fest, dass seine Familie getötet und seine Schwester in einen Dämon verwandelt wurde. Zusammen mit ihr und einigen Freunden macht er sich auf sich gegen den Oberboss aller Dämonen zu stellen...

                                                    Sympathische Charaktere, tolle Graphik, fesselnde Story und einer pikanten Mischung aus Action, Fantasy und Drama. Während Oberboss Muzan kaltlächelnd seine eigenen Dämonen foltert (weil er es kann) und die Ewigkeit als Ziel anstrebt, verfolgen die Helden drei ihre eigenen Ziele: Tanjiro aus reinem Schutzinstinkt, Inosuke will einfach nur kämpfen und Zenitsu nur nach Hause und heiraten. Gerade die drei unterschiedlichen Helden geben ein erstaunlich lebhaftes Trio ab die den Anime als Motor dienen. Ob im Zug, im Freudenviertel oder im Dorf der Schwertmacher: selten war ein Anime so spannend unterhaltsam und für alle Altersklassen geeignet.

                                                    Es ist der Serie gelungen nicht zu zottig, zu kindisch oder ins übliche Sex-Klischee abzudriften (was anderen Serien aus Asien schon mal passiert!) sondern hält gekonnt die Waage zwischen One-Hit-Wonder und "absoluter Kult-Anime-König". Graphisch und musikalisch strotzt DEMON SLAYER nur so voller neuer Ideen und schiebt ohne Probleme andere Serien hinfort, als wären sie Beiwerk. Gerade die Finale der Staffeln zeugen von einem Einflussreichtum, die niemanden kalt lassen: mit dem Ende der Vierten Staffel hauten die Macher einen Cliffhanger raus, der deutlich zeigt dass es noch eine Steigerung gibt zum Ultimo.

                                                    Wer bislang lieber einen Bogen um Animes machte, dem sei DEMON SLAYER wärmstens empfohlen - und wer sich dann immer noch abwenden möchte, der frisst auch kleine Kinder, fälscht Briefmarken oder klaut Strom vom Nachbarn.

                                                    Ich habe fertig!

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