Big_Kahuna - Kommentare
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Alle Kommentare von Big_Kahuna
Ein besonders cool wirken wollender Film versucht uns eine besonders einfach konstruierte Geschichte als besonders komplexes Storygeflecht mit besonders geistreichen Wendungen und besonders authentischen Figuren zu offenbaren.
Stattdessen benutzt Saw: Spiral besonders viele infantile Flashbacks um eine Historie um die besondere Vergangenheit der besonderen Figuren und ihre diversen Tragödien zu erschaffen, die uns allerdings besonders ratlos zurücklassen.
Denn bis auf die diesmal wieder durch aus ansprechenden Fallen und überaus netten Goreffekte steuern wir vom Ausgangspunkt einer besonders zerrütteten Polizeistation mit massig Konfliktpotenzial auf ein hanebüchenes Ende zu, bei dem natürlich nicht nur Chris Rock doof aus der Wäsche guckt. Bereits nach 30min Sichtungszeit mag man den finalen Twist dieses besonders abstrusen Teilnehmers des teils genialen und teils besonders schlechten Horror-Franchises, das aber immerhin durch seine mal mehr mal weniger geistreichen Wendungen bekannt ist, erraten haben, doch weit gefehlt.
Sehen kommen hat man das bestimmt nicht, aber das macht natürlich lange noch keinen guten Film, erst recht nicht wenn der Unterbau nicht passt.
Immer wieder wird die nicht annähernd geisterhafte Stimmung von den hämmernden Bässen eines Tax Collector-artigen HipHop-Soundtracks unterbrochen, während er im ähnlich verschrobenen Fahrwasser seine Segel aufspannt.
Besonders krude wirkt er, der an Bindfäden hängende Film, Chris Rock mit seinem zuckenden Spiel die Marionette.
Er ist mittendrin im roten Kreisel des neuen Saw-Teils. Schade nur, dass der dauerkreischende, nur einen Gesichtsausdruck besitzende, aber dennoch besondere Chris Rock, an dessen Stelle man lieber einen unbekannteren, anderen Darsteller hätte casten sollen, aus Prestigegründen mit von der Partie ist, während man sich beim Betrachten des Trailers bereits fragte, ob das gut gehen kann.
Das tat es nicht.
Ich frage mich ohnehin was Samuel L. Jackson, der natürlich auch schon in vielen anderen B-Movies zu sehen war (auch wenn Saw Spiral mit Sicherheit keins ist), hier in dieser Produktion verloren hat? Man weiß es nicht genau.
Auf den Spuren der an Komplexität vorgaukelnden Vorgängerfilme, wartet man dennoch gespannt auf die letzte Szene.
Alles steigert sich, der donnernde Soundtrack bahnt sich wie ein Maschinengewehr zu mir ins Wohnzimmer, die Augen werden groß, der Mund formt sich zu einem runden Ausdruck des Staunens.. und dann: Puff. Ernüchterung.
Der Fahrstuhl schließt seine Türen und rasch beendet der Cutter den Film als wenn er eigenständig das Elend vorzeitig beenden wollte.
Schade.
Aber war es anders zu erwarten?
[Handlungsspoiler enthalten]
Rund. Uhr. Augen. Schwindel.
Im AUGENblick der Angst.
Der Regisseur als Zeremonienmeister, die Kamera als unsere ganz persönliche Linse in die Welt.
Voyeurismus. Hitchcock?!
Wir schauen einen Film.
Kino: Vergangenheit, weil irgendwann mal erschaffen und doch Zukunft, weil zum ersten Mal gesehen.
Brillen, Kontaktlinsen, ein durchlässiger Spiegel ins Jenseits der Ideen.
Doch dann nistet sich diese Idee in unseren Kopf ein, setzt sich zu uns in den Kinosessel.
Gänsehaut, steigender Puls, ein Engegefühl in der Brust und plötzlich ist sind wir nicht nur im Film, der Film ist auch in uns, ein Teil unseres Organismus. Gehirnströme die sich verselbstständigen, geleitet von der ursprünglichen Handschrift des Drehbuchautors.
Und das während da draußen womöglich die hupenden Limousinen über die Straßen rasen und die Sonnenstrahlen das kolorierte Metallicverdeck erhitzen.
Unbemerkt schleicht eine unterschwellige Angst durch die mit roten Vorhängen verdeckte Stahltür zu uns in den Kinosaal.
Mit dem Skalpell bewaffnet.
Sie will uns die Augen herausschneiden, das wichtigste Sinnesorgan zur Aufnahme von filmischen Erzeugnissen.
„Die Augen sehen alles, nur nicht sich selbst.“
Zu Beginn des Films lässt der eingeschüchterte Sohn John einer herrischen Mutter, versehentlich eine der vielen Tauben aus dem Käfig frei und auf die Frage seiner Mutter warum er das tat, entgegnet er nur: „meinst du er wäre gern eingesperrt?“
Dann ist die Taube Tommy zwischen einem Schrank und der Wand eingeklemmt. John klopft an dessen Innenseite. Tommy flattert mit den Flügeln gegen die kalte Steinwand. Ausgerechnet mit einem gezielten Schnitt mittels Skalpell durch die Rückwand des Schranks befreit er vorsichtig die Taube. Eine schneidige Metapher auf den Zuschauer, der einmal aus dem Käfig seiner Fantasie befreit mit Urängsten zitternd im Kinosessel verharrt.
Als das erste Mal klar wird, dass wir uns die ersten 20 Minuten über in einem Film im Film befanden und die Kamera in den Kinosaal schwenkt um zwei junge Frauen in den Fokus zu nehmen, muss ich mich zusammenreißen nicht zu applaudieren.
Vom skalpierten Auge im Film zu den vom Leinwandlicht behellten Augenpaaren im Kino. So etwas habe ich nicht erwartet.
Und ausgerechnet der erste Satz, den die bereits hier verängstige Caroline (Isabel Garcia Lorca) von sich gibt ist: „hast du das gesehen?“... „ist ja widerlich.“...
Ihre Freundin entgegnet nur: „dann schau eben nicht hin“.
Doch sie kann es nicht. Sie muss hinschauen. Sie muss einem Serienkiller dabei zusehen wie er seinen Opfern die Augen ausschält um sie seiner Mutter zu bringen. Bigas Luna spielt bereits hier bewusst mit den Ängsten des Zuschauers, untergräbt gekonnt dessen Erwartungen und lässt simultan zur Fantasie und Realität der Figuren auch die Fantasie und Realität des Zuschauers aufeinanderprallen, bis man sich beinah tatsächlich fragt, ob man sich noch in einem Film befindet oder der nächste geistreiche Schnitt einem bewusst macht, dass der Killer bereits mit einem Skalpell hinter einem steht. Über 2 Jahre entwickelte er das Drehbuch zu "Im Augenblick der Angst", das seiner anfänglichen Idee folgte, ein Werk zu schaffen, das über die formellen Begrenzungen eines visuellen Kunstwerks hinausgeht. Das den Zuschauer direkt mit in den Film einbezieht. Und das gelingt ihm nicht nur aufgrund des brillant gestalteten Handlungskonzepts, sondern gerade auch durch den Einsatz von Ton, Schnitt und Kamera, die den Film zu einem physischen Ereignis werden lassen, das den Zuschauer auf eine harte Probe stellt. Beinah hypnotisierend wird die B-Movie-Slasherstory in den Geist des Zuschauers eingepflanzt, sodass dieser seine eigene Realität zwangsläufig hinterfragen muss, weil er sich selbst mit im Kinosaal sitzen sieht.
Bigas Luna, der seine berufliche Karriere mit einem Wirtschaftsstudium begann und danach auf Innenarchitektur und Design umsattelte, hatte immer schon ein tieferes Interesse an psychotherapeutischen Themen und Hypnose. Und so wird der omnipräsente Skalpellmörder John, der eine beachtliche Reagenzglasaugensammlung besitzt, mittels Hypnose von seiner Mutter zu posthypnotischen Tötungsaufträgen instrumentalisiert. Er soll die Augen der gesamten Stadt sammeln. Doch als sich die Morde im Kino fortsetzen wird klar, dass hier einiges nicht mit rechten Dingen zugeht.
Meisterlich gedreht, brillant vertont, haben wir mit "Im Augenblick der Angst" einen der besten spanischen Horrorfilme vor der Brust, den man unbedingt gesehen haben sollte.
Kunst!
Clickbait hoch 10
Sicherlich wird einem schnell klar was RZA mit dem Film bezwecken wollte. Eine Tarantino-Lightversion eines Ghettogangster-Films, der sich sowohl um den inneren Kosmos einer Ghettocommunity kümmert als auch um die äußeren Einflüsse, die die afroamerikanischen Armenviertel arm und kriminell halten und dem weißen Mann den Aufstieg erleichtern. Hat man alles so oder so ähnlich schon bedeutend besser gesehen. Hier hat sich RZA als unüberwindbares Übel Hurricane Katrina ausgesucht, der immer wieder auch durch eine nicht besonders intelligent geschriebene Figur als verschwörungstheoritische Masche klassifiziert wird, die eine junge Bande um drei schwarze und einen weißen Mann (was macht der da eigentlich und warum wird das überhaupt nicht erklärt?) zum nackten Überleben auf der Straße zwingt. Irgendwo zwischen kruder Straßenphilosophie, einer "N*gga-Obergrenze" und ganz viel methaphorischen Schwachsinns-Dialogen, versucht RZA ein authentisches Straßenportrait zu zeichnen, trifft aber an den richtigen Stellen die völlig falschen Töne. Ich meine, dass die Pigmentstörung in Cousin Bass' (T.I.) Gesicht nur aufgemalt ist, das dürfte grundsätzlich jedes Kind sehen. Und was soll die da überhaupt?
Mit viel zu viel unbedeutendem Schnicknack ausgestattet, aber einem Cast der sich grundsätzlich sehen lassen kann (RZA hat durch seine Karriere sicher einen großen Einfluss in der Traumschmiede), versucht RZA mit einem twisty Ende einen ultracoolen, - zwischen Guy Ritchie, Tarantino und anderen Genrekoryphäen verorteten - Gangsterfilm zu kreieren, der seine eigene Linie findet. Was herauskommt ist ein gähnend langweiliger Ghettofilm, der fast ausschließlich von Darstellern afroamerikanischer Herkunft besetzt ist und bei dem immerhin die Musik stimmt. Selbst Verfolungsjagden und Schießereien sind so spannungsarm inszeniert als das man alsbald mit der Fernbedienung den Fernsehr zu Kleinholz verarbeiten will.
Dieses Training Day/Brooklyns-Finest-Mashup in schlecht nimmt sich aber auch mit 2 Stunden und 3 Minuten viel zu viel Zeit und hätte maximal ein 90-Minüter sein dürfen. Zudem kommt an keinem einzigen Zeitpunkt in diesem Film irgendeine Art von Atmosphäre oder Stimmung auf, stattdessen fühlt sich Cut Throat City, der im Titel eigentlich schon auf beinharte Action und eine furchtlose Inszenierung zusteuert, recht handzahm an und wirkt wie ein Studentenfilm, der von FSK 18 auf FSK 12 heruntergestuft wurde und somit alle expliziten Szenen ins Off verlagert wurden.
Wirklich schade, das las sich alles vorher unglaublich frisch.
Wenn man sich so den Rest der Reihe ansieht, war eigentlich abzusehen, dass irgendwann der Einbruch kommen würde. Die Return of the Living Dead-Reihe war bis zu diesem Zeitpunkt qualitativ durch aus hochwertig, vor allem inhaltlich. Nichtsdestotrotz war es auch hier wieder spannend zu beobachten, wie sich der rote Faden in der Handlung, die um Geheimoperationen und Tests an lebendigen und toten Menschen und Menschenteilen in der Army kreist, fortsetzen würde. Auch hier dreht sich alles wieder um eigenartige Gase, die aus den Trioxin-Fässern in die Lungen der Menschen steigen um diese zu Zombies mutieren zu lassen. Nur das man hier weder wirklich eine Vision davon hatte, was man mit den Zombies machen könnte, noch das die Experimente so ausgeklügelt waren wie noch in Teil 2 und 3. Zudem sind die Zombies in Return of the Living Dead IV: Necropolis recht lieblos gestaltet und haben nur eins auf den Lippen: "Brains!".
Das ist insofern ungünstig, als das der humoristische Anstrich, der in den vorherigen Teilen gut positioniert immer wieder die Stimmung auflockerte, hier nur noch für Kopfschütteln sorgt bzw. gar nicht mehr vorhanden ist. Sicherlich sieht man dem Film teilweise an, dass er sich Mühe gegeben hat und der Soundtrack ist überraschend gut. Ich meine Godsmack in einer C-Movie-Fortsetzung?! Wie haben die das finanziell gelöst?
Leider passiert aber viel zu viel Off-Screen und ganz anders als in allen anderen Teilen sind die Gore-Effekte größtenteils nicht sehenswert und insgesamt ist der Film in sich vollkommen unlogisch und Handlungstechnisch infantil. Zudem nimmt sich Return of the Living Dead IV selbst viel zu ernst und verpasst so die Chance zumindest wichtige Trashpunkte einzusammeln. Schade, die Reihe hatte durch aus das Zeug zu etwas Größerem!
Beim vorherigen Teaser war der Hype so real, dass es schon schmerzte.
Jetzt fühlt sich das ganze etwas anders an. Zwar nicht wirklich schlecht, aber auch nicht wirklich gut. Warum wandert der Trend immer mehr zu überlangen Trailern und weniger dahin, so wenig wie möglich zu verratten und doch dem potentiellen Zuschauer das Wasser im Mund anzustauen. Warum muss man am Ende auch noch diesen überkrassen Wurm direkt im Trailer verheizen? Ich hätte mich viel mehr darüber gefreut solche Dinge im Film zu entdecken. Aber auch hier schätze ich mal, dass man aus Marketinggründen eher daran interessiert war so viele Zuschauergruppen wie möglich für den Kinogang zu gewinnen als wirklich das Interesse für den ohnehin schon Interessierten zu steigern. Schade.
Solche Filme gibt es heutzutage nicht mehr.
Wenn ich mir das Cover zu Revenge vorstellen müsste, wären es schwarze Palmen auf orangerotem Hintergrund. Die Sonne liegt in den letzten Zügen, ein Düsenjet zieht in der Ferne seine Streifen durch die Luft. Die sengende Hitze des mexikanischen Sommers legt sich zu dir ins Bett und streichelt dir warme Schweißperlen von der glatten Stirn. Dazu sinnliche Streicher und immer wieder Close-Ups von bekannten Persönlichkeiten und einer wunderschönen Frau. Betörend legen sich die braunen Augen von Madeleine Stowe auf die von Kevin Costner. Sie blinzelt mir verhohlen durch die wehenden Vorhänge des Schlafzimmers zu. Wer sich da nicht verliebt hätte, hat wohl ein Herz aus Stein.
Fehlt nur noch das Meeresrauschen vom Atlantischen Ozean im Hintergrund.
Mit einer ebenso überschwänglichen Schönheit inszeniert Tony Scott seinen Ausflug ins Innere eines von Verbrechen und Machtrangeleien getriebenen, schwülen Mexikos der 90er Jahre, in denen jedes noch so kleine Dorf ein Bordell zu seiner Ausstattung zählen darf und man die Abende in einer gut besuchten Havanna-Bar und jeder Menge Alkohol beendet. Ehefrauen fragen schon gar nicht mehr nach dem Unterbau der großen Villen mit Swimmingpool und den vielen Dollarnoten.
Und dabei beginnt der Film so wehmütig und euphorisch mit dem Ruhestand des einstigen Jetpiloten Michael "Jay" Cochran (Kevin Costner), dass man ungeachtet des Titels kaum vermuten würde, dass wir uns simultan mit unserer Hauptfigur in ein waschechtes Fiasko manövrieren, das wahrlich nur von großen Gefühlen getrieben sein kann. Und die kauft man jedem Beteiligten ab.
Wenngleich sich Tony Scott mit dem Drehbuch von Jeffrey Alan Fiskin und
Jim Harrison den Vorwurf gefallen lassen muss, einen klassischen Handlungsablauf mit klassischen Figuren auf für mich 124 höchstinteressante Minuten Laufzeit auszudehnen, so einzigartig gestaltet er sein audiovisuelles Erlebnis für den Zuschauer, dass man selbst glaubt einen Urlaub in Mexiko zu unternehmen.
Zumindest bis die gnadenlose Falle zuschnappt.
Denn auch hier gibt es Maschinenpistolen, harte Männer in Lederjacken und einen Ehrenkodex. Die großen Werte Freundschaft, Loyalität, Liebe und Vertrauen kommen unter den kalten Blicken eiskalter Mafiabosse auf den Prüfstand und fordern ihre unausweichlichen Opfer.
Was hinterlassen wird ist staubiger Wüstensand und die Gewissheit, dass man für jeden Fehltritt im Leben auch zu bezahlen hat.
Besonders wenn man sich mit den Falschen anlegt.
Alles in allem ist Revenge ein unglaublich gut fotografierter Rachefilm, den es so heutzutage wohl nicht mehr zu sehen geben wird.
Bereits wie im Trailer angekündigt, plündert Til Schweiger weiterhin deutsche Filmförderungsfonds und melkt den mündigen Bürger um sein Erspartes um ihm stereotype Handlungsmuster als neuartige Gagfilmware zu verkaufen. Wie bravourös er dieses Handwerk beherrscht hat er bereits selbst erkannt und auch geäußert, denn die einzig wahre Craft, sie liegt in seinem Fertigkeitsschatz und überschattet Medienlandschaften wie einst die Twin Towers es mit Manhattan taten, wobei die dagegen eigentlich noch winzig wirkten.
Ich hoffe er ist kein Pilot.
Sicherlich ist die Sichtung eines derartigen Til Schweiger-Films vergleichbar mit der eigenständigen Enthauptung geistigerseits oder einem ungestümen Vollsprint durch ein Kaktusfeld, barfuß versteht sich.
Einzig die kollektive Missachtung solcher Werke, sollte das probate Mittel im Umgang mit solchen Erzeugnissen sein, doch ich stelle mich gern zur Verfügung um wieder mal Licht ins Dunkel zu bringen. Um an dem gigantische Früchte tragenden Schweigerbaum zu sägen. Zwar nur mit einer Nagelfeile, aber immerhin. Ich werde ruhelos mit dem Damoklesschwert im Anschlag auf eine Gelegenheit warten, aber nun mehr zu diesem unvergleichlichen Meisterwerk der deutschen Komödie oder doch besser des deutschen Dramas?
Irgendwo verortet zwischen allen Genres, weiß man bereits bei etwa Sekunde 8 als sich das Warner Bros. Pictures Firmenemblem unterleget von einfadenden Synthesizerklängen aus einem beliebigen Dirk Reichardt-Instrumentalpopsong vor dem Zuschauer aufbäumt, dass man sich zwangsläufig nur in einem Schweigerfilm befinden kann.
Qualitätsmerkmal?
Manipulative Scheiße?
Wackelig wie der Stuhl auf dem ich sitze, bei dem sich bereits einige Schrauben gelöst haben, die sicher auch Platz im Schädel dieses brillanten Filmmoguls finden dürften oder besser sollten(?), beginnt die unglaubliche Reise in Klassentreffen 1.0, der bereits beim Titel ganz zart durchblicken lässt, dass das wohl nicht der letzte Film diesen Formats gewesen sein wird, wobei das Format sich ja nie ändert.
Die Story eigentlich auch nicht.
Die Schauspieler?
Soundtrack?
Ich weiß gar nicht.
Und was passiert hier eigentlich?
Getriggert von den Klängen, der gelackten Optik, der schnellen Schweigerschnitte und dem immerwährenden Herumreiten auf der Midlifecrisis von Männern jenseits der 40, habe ich Glück, dass ich bei all der Schwulenfeindlichkeit, dem Sexismus, der Menschenverachtung, der bierernsten Infantilität und Entpsychologisierung menschlicher Wesen, die bereits in den ersten 10 Minuten alles überschatten, was andere Werke über 90 Minuten überhaupt verschulden könnten, nicht bereits an einem Blutstau im Gehirn dahingerafft wurde.
Davon nicht genug, gehts zügig weiter mit einem homosexuellen Gastroenterologen, der sich gern auch mal zur Prostata seiner Patienten verirrt und dabei ganz charmant eine Erektion bekommt und eh man sich versieht, sieht man Til Schweiger als Electro-DJ, der Millionenhallen füllt und nebenbei ein paar Groupies wegbrettert.
Passt.
Til Schweiger inszeniert sich selbst und lässt dabei eine Metaanspielung springen und muss dabei nicht mal schauspielern.
„Aber das hat er ja auch niedlich gemacht und da waren so viele Emotionen drin“.
Da kann man eigentlich nur hoffen, dass die Dame, die hier die unglaublich schöne Bäckertante spielt, sich nicht zum Ergattern der Rolle prostituieren musste und man dann in 30 Jahren einen Skandal draus macht, bei dem Til Schweiger sich im Knast den Strick zurecht bindet.
Wobei?!
„Ahhh, ahhh, geil, ich komme.... du spielst dann das dumme, blonde Bäckermädchen, dass den Hintern hinhält, ok?“
Ich meine, läuft so das Casting und wenn nicht wie dann?
Immerhin wird zwischen all dem Sexismus der Mann abseits des Musterpromis Til als austauschbarer Erzeuger, als psychisch labiler Endvierziger, als notgeiler, minderbemittelter Dreck der Gesellschaft inszeniert, der nur mithilfe von ganz viel Alkohol und einem Klassentreffen wieder zu sich selbst findet.
Den Feministen und vor allem Feministinnen wird’s gefallen.
Auf der Kehrseite ist sexy Schweiger mit stylishem Hut, der seine Tochter for more awesomeness in jedem Film platziert, derjenige der mit einer Menge Kohle und dem sogenannten Steigenberger-Hotel jede Frau herumbekommt, denn die stehen ja dann alle doch irgendwie auf dicke Autos, fette Portemonnaies und Ruhm und so könnte er erhaben seinen Lustschwengel durch aus in jeder Frau platzieren, inklusive der Bäckerin.
Ihr erinnert euch?
Eigentlich müsste jeder vernünftige Schauspieler beim Lesen der ersten 2 Seiten des Skripts (gibts eigentlich eins?) bereits den Mülleimer öffnen, doch irgendwie scheint das dann doch keiner zu tun, selbst Didi Hallervorden konnte das ja irgendwie nicht.
Aber hey, für ein paar Scheinchen, was macht man da nicht alles?
Beim ersten Abbruchversuch inklusive Ritzen bei Minute 28 ist das Fremdschammaß bereits so voll, dass ich mir so intensiv selbst eine klatschen müsste - wenn ich Til Schweiger wäre - dass mich nach dieser Max Cameo-Kelle ein Kieferorthopäde notoperieren müsste.
Puh, zum Glück bin ich’s nicht.
Schellen müsste ich mich trotzdem.
Aber, um zurück zum Inhaltlichen zu finden: freilich würde ich meinem berühmten Freund, der mir so eben den Groupiebeischlaf gebeichtet hat, meine Tochter mit an die Hand in den Urlaub schicken und dabei ganz glücklich lächeln.
Bravo!
Zwischen allgemein bekanntem und längst anerkanntem Product Placement, Mediamarktwerbung und den schlimmsten Filmscherzen aus der Drehbuchhölle, sieht man mal wieder, dass Ralf Moeller offenbar wieder etwas Geld braucht und ihm bei gefühlt 200 Schnitten pro Sekunde die Oldtimerkarre zerdeppert wird, während im Hintergrund „Take On Me“ meine Herzfrequenz mit der eines Kolibris abgleicht. Terminatoranspielung exklusive.
Man merkt also recht schnell, in der deutschen Filmlandschaft ist alles beim Alten, wenngleich die IMDB-Wertung nur ein schlechter Scherz sein kann.
928 Menschen bewerteten mit 3,8.
Til, das kann doch nicht mit rechten Dingen zugehen oder? Hättest du nicht 900 der Leute vorher einladen, einkaufen oder für sie ein Privatscreening organisieren können?
Allenfalls kaum zu glauben, dass in deutschen Landen so ein Fäkalschmutz wirklich zum finanziellen Erfolg erwächst und Til Schweiger in seiner grenzenlosen Ignoranz vom Gemeinvolk auch noch bestätigt wird.
Bereits 1999 wurde mit American Pie alles zum Thema gesagt und der Apfelkuchen avancierte zum Filmsymbol schlechthin, bei dem man sich gern auch heute noch im alltäglichen Umgang mit Menschen bedient um gewisse Situationen zu erklären, doch American Pie hatte auch gute Schauspieler und eine Originalität inne, die dieser Schund hier schmerzlich vermissen lässt. Überhaupt ist es dabei eine Frechheit jene Filme miteinander zu vergleichen.
Bei Minute 54 musste ich dann abbrechen als Hodensäcke in Saunaspalten hängen bleiben und männliche Intimrasuren den Tonus eines Films bestimmen, für den man etwas ähnliches wie die Bücherverbrennung 1933 arrangieren müsste und dabei gleich die gesamte Filmografie Til Schweigers inkludieren müsste.
Und dabei hatte ich wirklich alles gegeben wie ein Olympiasprinter, musste mir allerdings eingestehen, dass mich weit vor dem Ziel bereits einer besiegt hatte.
Der Scharlatan, der den deutschen Film wohl bis zu seinem Ende in den Griffeln hält und sich dabei selbst beklatscht.
Eine teuflische Fratze, die mich diese Nacht wohl aus den Träumen reißen wird.
Eigentlich Horrorfilmmaterial.
Ich bin raus.
Wahnsinnig gut fotografierter Metafilm über künsterlische Blockaden und auch überhaupt nicht Style over Substance so wie es hier einige gern verkaufen würden.
Joe Begos, der gern im Stile eines Dario Argento farblich völlig überbeleuchtet und aus jedem Shot das Maximum herausholen will, schafft mit Bliss ein B-Movie mit Klasse, das man in solcher Form selten gesehen hat. Rot, grün, blau hinterlegte Einstellung, die in jeder Hinsicht psychedelisch wirken, tragen uns von einem Drogenexzess zum nächsten.
Mittendrin Malerin Dezy, mittzwanzig, die unter dem äußeren, finanziellen Druck in ihrem hellen Industrieapartment, durch das immer wieder die Stadtsonne hineinglänzt, ein Meisterwerkgemälde fertigbringen muss, aber nicht so recht weiß wo sie weitermachen soll. Wir stürzen uns mit ihr in eine Gaspar-Noe-Welt der Drogen, in denen der Black-Out-Dreier jenseits der 2-Promille-Grenze nebst DMT-Mischkonsum sich am nächsten Tag so anfühlt als wäre man 3x vom Bus überfahren worden.
Der Film ist durchzogen von cineastischer Rafinesse, so erleben wir das Beste aus dem Besten der letzten 30 Jahre Filmgeschichte, in POV-Shots, Weitwinkelbildern und bahnbrechenden 360-Grad-Kamerafahrten, um letztlich in einen Strudel aus Gore und Blut hineingezogen zu werden als hätten wir selbst Bliss konsumiert.
Wie durch eine Droge betäubt, verlieren wir uns in rasenden Discobildern und ungestümen Goresequenzen, in denen wir bemerken, dass hier einiges nicht mit rechten Dingen zugehen kann.
Joe Begos beschreibt mit Bliss bravourös die Blockaden eines Künstlers, der auf der Suche nach der nächsten Inspriation seine Mitmenschen nach Ideen aussaugt und diese in sein Schaffen integriert. Nicht selten ist es so, dass man Dinge überhaupt erstmal erleben muss, um sie anderen zugänglich zu machen und so nutzt man ob bewusst oder unbewusst sein soziales Umfeld um Erfahrungen zu machen und diese in seine Kunst mit einfließen zu lassen. [Spoiler] Das wird sogar so weit getrieben, dass diese Erfahrung im Gemälde sichtbar wird, wenn dieses als Motiv einen Berg aus gequälten Seelen hat, die benutzt wurden um daraus ein konsumierbares Erzeugnis, eine schaurige Schönheit werden zu lassen. Ich würde an der Stelle sogar behaupten, dass Bliss der Film mit der besten Vampirmetamorphose überhaupt ist. [/]
Für ein B-Movie ein ausgesprochen ausschweifend inszenierter Film, der eigentlich jetzt schon in jede Horrorfilmsammlung gehört.
Angucken!
Glücklicherweise habe ich es letztes Jahr noch geschafft diesen Alt- und Großmeister live in Italien bewundern zu dürfen. Mit welcher Leichtigkeit er im Angesicht seiner damalig 90 Jahre auf die Bühne und wieder herunter ging und nebenbei seine zauberhaften Kompositionen darlegte, ist für mich heute immer noch unbegreiflich.
Ein sehr freigeistlicher, höflicher, bescheidener Mann, wenn man sich seine Interviews so ansieht. In Italien wo Konzerte, Musik, Essen, Zusammenkunft ganz anders zelebriert werden als in unseren Landen, war es unglaublich zu sehen wie Menschen vor den alten Stadtmauern in Lucca zu Gänsehaut gerührt gleichwohl mir ein Stück Genialität wieder mit auf den Weg nach Hause bekamen. In diesem hohen Alter überhaupt noch auf der Bühne abzuliefern, das war schon einmalig.
Ich trauere um diesen italienischen Freigeist, der nicht nur zu großen, internationalen Meisterwerken der Filmgeschichte die musikalische Untermalung gestaltete.
Viel zu spät bekam er nicht zuletzt durch die Zusammenarbeit mit Tarantino endlich den Oscar für sein Schaffen. Ennio Morricone war ein Mann, dem man alles gegönnt hätte und den man eigentlich nur mögen konnte, umso trauriger, dass es jetzt keine Filme mehr geben wird, in denen er mitwirken kann, wobei mitwirken auch das völlig falsche Wort ist. Er war der Maestro, der Altmeister, der heimliche Star, der den Filmen das nötige Etwas, die Leidenschaft, die Tragik, die Liebe gab.
Riposa in pace, Ennio!
Die Spreu trennt sich allmählich vom Weizen.
Es musste eigentlich schon jedem vorher klar gewesen sein, dass es ein Ding der Unmöglichkeit werden wird, mit derartiger Genialität Staffel um Staffel eine Serie zu erschaffen, die sich wahrhaftig von allem anderen abhebt. Die das alltägliche, mikrige Menschenleben in ein aberwitziges Verhältnis zum übermächtigen Kosmos setzt und dabei beflügelt jeder Gesellschaftsschicht und Altersgruppe Lacher am laufenden Band entlockt. Rick and Morty war der Hoffnungsschimmer am Künstlerhimmel, etwas auf das Verlass war, das sich den Gegebenheiten des Kapitalismus mit Freude entzog und einfach das tat, worauf es Lust hatte. Etwas das man mit der ganzen Familie gucken und darüber lachen konnte.
Und jetzt, was ist jetzt?
Nach einer eigenartig langen Pause, von der Game of Thrones-Krankheit befallen, lösen sich langsam aber sich all die Fäden auf, die ein bunt-glitzerndes Denkmal der künsterlischen Freiheit zusammengehalten haben. Selbstverständlich ist das alles ganz locker immer noch über dem Durschnitt, aber wenn Rick and Morty sich verkrampft durch die 4. Wand dem Krieg der Sterne anbiedern, totgeglaubte Sympathiefiguren twistartig wiederkehren und überbordende Marvel-Schlachten das Staffelfinale zur eigentlich besten Serie aller Zeiten überfrachten, dann merkt man, Rick and Morty wird das nächste Opfer einer gleichgeschalteten Massenindustrie sein, die jeglichen künstlerischen Anspruch alsbald wie ein übergroßer Panzer überrollen wird.
Inhalt vorgaukelnd, Bombast verkaufend - Marvel.
Bitte bekomm die Kurve Justin Roiland.
Der halbwegs opulent gefilmte Kampf um eine Frau ausgedehnt auf rückblickend 90 unterträgliche Minuten, garniert mit schlecht dargestelltem Veteranentraumata und einer Piratenyacht, die immerhin THE USUAL SUSPECTS (again) als Titel hat. Es reicht ganz sicher nicht aus, wenn man Fan guter Filme ist und das als kleine Randnotiz mit in seine eigenen Drehbücher einfließen lässt und die übers erste Drittel durch aus ansprechende Dialogebene in sich zusammenbricht wie ein Kinderkartenhaus bei Starkwind. Man muss dann schon die Eier haben die Figuren wirklich aufeinander prallen zu lassen, hatte man aber leider nicht. Stattdessen gabs reichlich Offscreen-Schüsse aus dem Audiomixer.
Nach den ersten 30min hat man noch große Hoffnungen, dass Dead Water, der mich tatsächlich mit seinem Cover bekam, ein kleiner B-Movie-Geheimtipp werden könnte, doch leider gluckert diese Hoffnung zügig im seichten Ozean ab, wenn das Wahrheit-oder-Pflicht-Spiel zum Twistvehikel einer Möchtegern-Beziehungsstudie werden will und dabei stranded. Auch labil eingefügte Blaustich-Afghanistan-Kriegsszenen mit CGI-Explosionen geben dem Film weder nautische Tiefe noch Schauwerte, die man gern in sich aufnimmt. Es ist eher die mühselige Suche nach der Nadel im Heuhaufen, bei der man nicht fündig wird. Schade, hätte ich mir stattdessen doch lieber eine Korallenriff-Doku angesehen, das wäre ganz sicher unterhaltsamer und vor allem inhaltlich wertvoller geworden.
PS: und ja wir wissen langsam, dass Psychopharmaka die Lust auf sexuelle Aktivität hemmen.
Finde ich jetzt aber auch ein bisschen viel Input für eine MP-News. Mal ehrlich, wo kommt dieser deepe Content immer her.
Mr Vincent Vega ist ja schon krass, aber dieser metastige Kinnladenvergleich sprengt jegliche moderne Studien und wissenschaftliche Versuche die Filmgeschichte ins Periodensystem zu pressen. Wie ein Uppercut nagelt sich dieser Beitrag direkt unter Michi Schumachers Kinn und sorgt für offene Münder bei der Community, schlichtweg weil alle Zähne fehlen. On Topic muss man sagen, dass Robert Pattinson mit seinem Kinn einpacken kann, es sei denn vielleicht ihm würde endlich mal ein Bart wachsen. Das ist das wirklich einzige was noch fehlt zum guten Darsteller. Chris Pine kann da ein Lied von singen. Spaß beseite, aber mit dieser Serpentinenkurve als Kinn räumt er keinen MP-Blumentopf ab. Ich schätze ihm wäre ein geeignetes Kinn gewachsen, wenn er diesen Until Dawn-Quatsch einfach mal gelassen hätte.
Das weiß er auch und deshalb ist er jetzt Batman. Egal, ich finde jedenfalls, dass der Beitrag auf der Seite etwas klein ist. Ein Megaartikel samt Podcast wäre wohl das mindeste gewesen. =)
Dieser Kommentar ist EudoraFletcher68 gewidmet, die mir diese Dokumentation um die Erschaffung des Ausnahmewerks und Mammutprojekts Fitzcarraldo empfahl und sich im Gegenzug für mich Braindead angucken und kommentieren musste.
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Wahnsinn unter welchem logistischen Aufwand, welchen physischen und psychischen Strapazen, politischen Diskrepanzen, ökologischen Hindernissen und kollektivem Stress Werner Herzog und alle an diesem Film beteiligten Schauspieler, Komparsen, Indigenen, Kameramänner, Arbeiter, Mechaniker, Seeleute und alle weiteren Menschen gelitten haben müssen um dieses visionäre Projekt letztlich über die Zielgerade zu bringen. Werner Herzog antwortete nach dem Ausfall seines ursprünglichen Hauptdarstellers und bereits dem halben Abdrehen seines Films dem Produktionsstudio auf die Nachfrage ob er denn wirklich noch weiter mache wolle damit, dass er nicht weiterleben könne, wenn er es nicht täte. Abgesehen von der unglaublichen Verantwortung die mit der Produktion von Fitzcarraldo einherging und vor der sich Herzog nicht entziehen konnte, fragt man sich zwangsläufig wie wahnhaft besessen eine Person von einer Vision oder einem Traum sein kann als das sie so etwas sagen könnte. Es sind die wirklichen Abenteuer in den Dschungeln, Höhlen und Gebirgen dieser Welt, die Herzog dazu bewogen solche Mammutprojekte zu vollziehen und andere Menschen in ebenjene Welt mit ihren nicht ungefährlichen Abenteuern zu entführen. Er dürfte Recht damit haben, dass Schauspielleistungen wie die von Kinski hier nur zustande kommen können, wenn man wirklich auch in diese Welt des Dschungels und der allgemeinen Strapazen abtaucht, statt immer wieder im Hotel zu übernachten, was hier ohnehin nicht möglich gewesen wäre, weil man inmitten des Dschungels tausende Kilometer von zivilisierten Städten entfernt war. Für wahrlich beinah alle anderen Menschen auf diesem Planeten wäre es eine unlösbare Aufgabe gewesen, ein streitendes einheimisches Volk, einen wahnhaften Starschauspieler wie Klaus Kinski, 3 gigantische Boote gegen den kollektiven Druck und die verschlingende grüne Hölle mit ihren pfeilschießenden Feinden verteidigend und vor der zerstörerischen Presse unter Ausnutzung aller Mittel zum cineastischen Erfolg zu führen.
Das wahrhaftige Dschungelcamp, bei dem Werner Herzog aufpassen musste, dass sich das Kollektiv nicht von innen heraus auffrisst.
Klaus Kinski meinte sinngemäß treffend “man kann nirgends hin außerhalb dieses scheiß Camps, weil man eben dafür bezahlt wird”. Der aufgrund seiner temperamentvollen Art gefürchtete Klaus Kinski, man kann sich vorstellen warum die Ureinwohner, die Herzog alle sehr schätzte und für den es ein unabdingbare Notwendigkeit war und auch immer noch wäre mit ihnen zusammenzuarbeiten, ihm anboten ihn zu töten.
Das Fighting vor Survival zeigt sich bei den Dreharbeiten dieser Dokumentation innerhalb dieser prähistorischen Landschaft, in der ihre Lebewesen die Gewalt des Dschungels überwinden müssen, um dessen Schönheit ehrfürchtig genießen zu können.
Herzog beschreibt das Singen der Vögel und die Geräusche des Dschungels nicht als Melodie der Harmonie sondern als Ausruf des Höllenschmerzes, ein Gewaltakt, eine Art Besessenheit. Vielleicht die selbe Besessenheit mit der er dieses Projekt verfolgte und schließlich durchsetzte.
Im Schlussakt der Dreharbeiten beschreibt Herzog die Realisierung des Films mehr oder weniger als Pakt mit dem Teufel, bei dem mehrere Menschen ihr Leben gelassen haben oder schwer verletzt wurden und er nach diesem Projekt keine Filme mehr drehen sollte und niemand auf diesem Planeten ihn davon überzeugen kann, dass er das richtige mit diesem Film tat, denn das tat er nicht.
Er hat seine Vision auf den Schultern anderer gebaut inmitten der grünen Hölle, die später innerhalb der Filmlandschaft in sämtlichen Genres immer wieder aufgegriffen und umgewandelt wurde.
Und alles nur, weil man ein Boot über ein Berg ziehen wollte.
Werner Herzog wird mir als hochintelligenter Regisseur in Erinnerung bleiben, der als Pendant zum heutigen, Gewinnbringenden Mainstreamregisseur nie anders konnte als seine Träume auf die Leinwand zu bannen, auch wenn diese vielleicht beinah das eigene Ende bedeutet hätten.
Vielen Dank für die Empfehlung Eudora, Königin der Dokumentationen, ich kannte dieses Making-Off noch gar nicht und werde Fitzcarraldo dementsprechend direkt nachschieben.
"Hast du nie das Gefühl, dass alles was wir tun und was man uns beigebracht hat darauf hinausläuft der Zukunft zu dienen?"
-"Ja, als wäre alles nur eine Art Vorbereitung.."
"Genau, aber worauf bereiten wir uns eigentlich vor?"
-"Den Tod!"
Dazed and Confused, das ist das was man aus der Sicht eines älteren Erwachsenen immer über die heutige Jugend sagt. Die sind doch bekloppt, die haben gar keinen Anstand mehr, die tanzen uns auf Nase herum. "Also früher hätte es so etwas nicht gegeben".
Im Kern ist es aber genau das was den Menschen in seiner unaufhörlichen Entwicklung vom Kind zum Greis oder im Falle von Benjamin Button vom Greis zum Baby, ausmacht. Wir sind Menschen mit all unseren Erfahrungen, die wir gemacht haben oder im Falle von Dazed and Confused vielleicht erst noch machen müssen. Wenn man eine unabhängige, völlig neutrale Instanz in das Außen unserer Glaskuppel platzieren würde, dann würde diese sich sehr wahrscheinlich fragen: "Warum machen die das eigentlich alles, wenn sie doch eh irgendwann einfach sterben und im Optimalfall dann ihr Erbgut an die nächste Generation weitergegeben haben?!"
Ja warum tun wir das denn eigentlich alles? Tun uns diesen täglichen Stress an das Geld nach Hause bringen zu müssen, uns ernähren zu müssen, einkaufen zu müssen, dies und jenes tun zu müssen, alles in der Vorbereitung darauf, dass wir morgen noch nicht gestorben sind und dann alles in seiner stetigen Entwicklung beinah nicht spürbar so weitergeht wie vorher auch schon?
Es ist beinah schon Glück, dass die Wissenschaft sich mit dieser Frage nicht auseinandersetzt und nicht längst eine Massenpanik über uns hineingebrochen ist, weil wir den wahren Sinn unseres Seins vor dem Hintergrund des allumfassenden Alls bereits in Erfahrung gebracht und verstanden haben, also die objektive Erkenntnis dazu erlangten. Wie fatal wäre es, wenn das wirklich passieren würde?
Stattdessen macht uns dieser jugendliche, kindliche Antrieb, den Dazed and Confused so wunderbar formuliert zu Wesen der Erfahrung, die diese existenzielle Frage nur für sich individuell entdecken und verarbeiten können.
Ein wunderbarer Trick der Natur, oder vielleicht doch nicht?!
Kurt Tepperwein, ein geschmeidiger, weißhaariger Greis mit Wohlfühlstimme meinte mal sinngemäß: streichen Sie jedes MUSS aus ihrem Leben und sie werden leben können, denn der Sinn des Lebens ist schlicht und ergreifend zu leben.
Genau darin liegt die Krux und gleichermaßen die formvollendete Glückseligkeit, die die Schüler so befreiend unter dem Taumel sämtlicher Drogen ausüben können während die Erwachsenen darunter leiden nie dahin zurückzukehren.
Richard Linklaters Filme atmen mit beinah meditativen Atemzügen alle diesen philosophischen Sauerstoff. Ob nun innerhalb der Highschool-Partykommune, dem Annähren eines Liebespaares oder mittels dem Begleiten einer Familie über ganze Generationen, Linklaters Filme sind alle etwas besonderes, auch wenn er hier eine Zusammenstellung der besten Superhits aus den 60ern und 70ern aus dem Ärmel schüttelt und der Zuschauer sich mit offnenem Mund fragt wie zum Teufel er das finanziert haben mag.
Zerbrechen wir uns doch darüber am besten nicht den Kopf.
Leben wir einfach.
Immer noch erstaunlich, dass bei Eminem zumeist die Afroamerikaner im Saal abgehen. Geiler Typ.
Auf einmal wird der gute Adam für alles geschätzt was er jemals gemacht hat und wird fortan als Topkandidat bei den zukünftigen Oscarverleihungen gehandelt. Ja nee, ist klar. Könnte eigentlich eine recht raffinierte Masche eines Schauspielers werden, erst mal 20 Jahre Crap zu drehen um dann mal 1-2 aufrichtige Filme zu machen um durch die Decke zu schießen. Allerlei Leute kommen dann um die Ecke und meinen: "Ich habs euch doch immer gesagt, das ist ein brillanter Typ, der kann alles Leute..".
Damit will ich natürlich nicht sagen das Sandler ein schlechter Darsteller ist, denn das würde nicht stimmen, aber der Hype, der um ihn mittlerweile gemacht wird ist auch völlig übertrieben. Bin mal gespannt was die Leute sagen, wenn sie Chris Rock in Spiral gesehen haben.
Ja ja, Saw im Se7en-Style vs. Blade Runner 2049.
Der Trailer zu Spiral erinnert in seiner grobkörnigen Düsternis schon beinah zu arg an Mills und Somersets Trip durch die Serienkillerunterwelt eines John Doe. Ein paar pinke Kreise auf die Backsteinwand gekritzelt, ein bisschen Hannibal-Feeling in die nebulösen Bilder eingestreut und fertig ist der morbide Horrormix aus dem besten der letzten Jahrzehnte. Der Trailer sieht schon schnieke aus, keine Frage, ich bin mir trotzdem nicht ganz sicher, ob das jetzt der gleichförmige Kompromiss eines bombastischen Horrorblockbusters wird, der weitere Storyausläufer in Sequel-, Prequel- und Spin-Off-Form bereits in sich vereint, um dann in ein Origins-Universe auszuarten, bei dem man Hulks Popel schmecken und gern an Thors Daumen lutschen kann. Irgendwann schaufeln wir dann nur noch entsprechend des überteuerten Jumbopopcornbechers sabbernd eine stereotype Masse in uns hinein, die uns dann maximal nur noch am Enddarm kurz mal kratzt. Apropos kratzt, ich schau mir am besten jetzt nochmal Deadpool 2 an und hoffe, dass vielleicht übermorgen schon Deadpool 4 anounced wird, wird ja wohl mal langsam Zeit... =)
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In der Erziehung gibt es keine Dogmen.
Keine Wahrheiten, keine allgemeingültige Formel, keinen strikten Glaubenssatz, der richtig wäre. Es gibt nichts was in irgendeiner Form absolut richtig wäre, außer die Liebe.
Deine Eltern sind auch nur fehlbare Menschen, die vielleicht noch nicht mal so weit sind wie du es jetzt bist. Man sagt in der Jugend liegt der Geist, der Spirit für Neues, etwas von dem der Erwachsene lernen kann. Etwas, das der Erwachsene erleben und daraus schlussfolgern kann. Stattdessen glaubt er alles ohnehin richtig zu machen und richtig gemacht zu haben. Und selbst wenn nicht, hat man die Verantwortung irgendwann abgegeben. Traumatische Ereignisse liegen zurück und das kindliche Gedächtnis hat seine Tricks um sie zu verschleiern, mit fortschreitender Entwicklung des Jugendlichen zum vollwertigen Mitglied der Gesellschaft wächst vielleicht auch das Verständnis, die Neugier, der Drang nach dem Kern des Seins, des Ichs. Wer bin ich und was will ich eigentlich? Zu wem haben mich meine Eltern geformt und waren sie überhaupt in der Lage dazu, mich zu dem zu machen, der ich jetzt geworden bin?
Mitunter steigen Gefühle in der nachfolgenden Generation auf, von der sie nicht mal weiß wo sie herkommen und weshalb sie an den Rand ihrer Existenz getrieben werden um zu ihrer Bestimmung zu finden, zu dem zu finden was sie wirklich wollen und vor allem auch was sie nicht wollen.
Scheidungskinder, sie leben mitunter oftmals im ständigen Zwiespalt, auf ihren Rücken wird der Kampf ausgetragen, zu dem die eigentlichen Beteiligten gar nicht im Stande sind, sonst hätten sie diesen Kampf gekämpft mit allem was sie gehabt hätten. Warum sind die Menschen so egoistisch und töricht als das sie begreifen würden welchen Schaden sie damit tatsächlich anrichten können.
Noch viel schlimmer, wenn sie nicht im Stande dazu sind harte Entscheidungen zu treffen um dann so weiterzuleben wie sie es vorher schon taten. Vielleicht wird jemand begreifen, vielleicht auch nicht. Das Tier, der Mensch kann nur in Ausnahmefällen allein leben, Kommunkation ist der Schlüssel allen Seins, auch wenn es nur nonverbal passiert.
Vielleicht auch gerade wenns nonverbal passiert.
Zu oft müssen die erwachsen gewordenen Kinder später aus dem Kaffeesatz ihrer Eltern lesen.
Ihre Gedanken kreisen um die Liebe.
Ob sie wirklich aufrichtig geliebt worden?
Ob es wirklich die Zuneigung zum eigenen Kind war, die den Antrieb für alles weitere gegeben hat? Was wenn irgendwo im Anfang eines neuen Lebens schon der unbegreifliche, stillschweigende Konterpart zu dem steht, das dem Nachkommen heute das Leben schwer macht. Wer lässt zu das aus dem Leben unter diesen Umständen ein beinharter Kampf mit dem eigenen Ich und den eigenen Entscheidungen wird? Und wer lässt eine solch heuchlerische Realität zu, in der man sich trotz allem an der großen Tafel trifft um so zu tun als wäre niemals auch nur irgendetwas passiert?
Wer lässt das zu?
Es ist wahrlich ein Fest.
Ein Fest in die absolute Abgründigkeit des zwischenmenschlichen Seins abzudriften, nur um Antworten zu finden, die einem wahrscheinlich nicht schmecken werden.
Der einzige den du brauchst bist du selbst.
Nur manchmal reicht das eben nicht aus.
Ein großer Film.
Ich denke alle Tarantinogegner sollten sich diese Dokumentation mal anschauen um zu verstehen wie vielschichtig seine Filme tatsächlich sind. Immer wieder kommt aus dieser Richtung ja das Kontraargument, seine Filme seien vor allem im Laufe der Zeit inhaltlich leere, rassistische Brutalofilme geworden.
Auch wenn es der Dokumentation kein Anliegen ist damit aufzuräumen oder sämtliche Filme innerhalb seiner Filmografie inhatlich auseinander zu dividieren, so lernt man sie durch alle an der Doku Beteiligten nochmal neu kennen und kann immer besser nachvollziehen warum er und sein Werk so geschätzt wird, vor allem in intellektueller Hinsicht. Sicherlich glorifiziert Regisseurin Tara Wood den Maestro in ihrer Dokumentation bis ins Unermessliche, ich wüsste allerdings auch nicht warum sie es nicht tun sollte. Für Menschen, die vielleicht noch keine Hardcorefans sind, ist diese Doku absolut sehenswert und kann die ein oder andere Anekdote zu jedem seiner Filme liefern und man versteht wie Tarantino seine Arbeit angeht und wie wichtig ihm dieses Medium ist. Man merkt außerdem ausnahmslos jedem Schauspieler, Stuntman, Produzenten oder sonstwie Beteiligten an, dass sie Tarantino für seine Arbeit schätzen und eigentlich am liebsten immer wieder mit ihm zusammenarbeiten würden, wenn er denn noch weitere Filme machen sollte.
Einzig die Harvey-Weinstein-Debatte, die in QT - The Bloody Genius Film angeschnitten wird so als würde man QT um jeden Preis vor der Presse und den Feminazis schützen wollen, hat ein wenig genervt und hätte man meines Erachtens nach weglassen können, wenngleich der Umstieg zu Sony nun natürlich untrennbar zu ihm gehört und auch folgerichtig ist.
Insgesamt ist Tara Woods Beitrag aber absolut sehenswert und taucht gekonnt unter die Oberfläche des Filmgenies, Regisseurs und Menschen Quentin Tarantino.
Sengaya Freunde!
Gibt es irgendjemanden von euch, der das Filmskript von Braindead als PDF oder dergleichen rumzufliegen hat? Ich kann es nirgends finden, kann mir aber irgendwie nicht vorstellen, dass das nie veröffentlicht oder geleaked wurde. Für jegliche Infos wäre ich dankbar.
Dreck.
Adam Sandler versucht als geldgeiler, hart schuftender, wettsüchtiger Jude sein Image des sich stets selber spielenden, unherrlich selbstironischen, mittelständigen Bürgers mithilfe der Safdie-Brüder und einer Menge Cartier und Rolex reinzuwaschen.
Naaaa, ob das funktioniert?
Benny und Joshua Safdie jedenfalls suchen in den Untiefen des menschlichen Darmkanals nach bahnbrechenden Erkenntnissen des Universums und werden fündig.
Sie finden eine eindringliche wie nervtötende Antwort, die direkt von der Straße kommt: ohne Moos nix los und Geld regiert die Welt.
Die wunderschönen Diamanten, in denen sich das gesamte Universum zu spiegeln scheint, fordern ihren Tribut, auch wenn man das in Blood Diamond schon wesentlich dramatischer gesehen haben mag.
Für Howard Retner (Adam Sandler) jedenfalls strahlen sämtliche Edelsteine nur einen einzigen, wundebaren Schimmer aus: den der grünen Dollarnoten.
Wo bereits der Hunger leidende Bergarbeiter mit offenem Beinbruch sich die Hacken blutig ackert, um dem formidablen Starbasketballspieler seine Klunker an den Finger zu zaubern, mimt unser Zohan den Schmuckzwischenhändler, dessen iPhone dauerbesetzt ist und bei dem man jeden Moment den Herzinfarkt erwartet.
Howard verköpert eine ganze Ära geldsüchtiger Männer, die dem amerikanischen Traum hinterhereifern und dabei aufpassen müssen, dass sie nicht sich selbst und alle anderen in ihrem Umfeld ebenfalls mit in den Tod reißen.
Uncut Gems schildert uns den Lebensalltag dieses Mannes und für den benötigt man Nerven wie Drahtseile. Adam Sandler stolpert vom Pfandleihhaus in die offene Faust der New Yorker Mafia und von dort aus gleich wieder zurück zu Tipico.
Dieser Mann muss lebensmüde sein.
Im einen Moment ist er ein trübsahlblasender Trümmerhaufen, im nächsten der glücklichste Mann auf diesem Planeten.
Himmelhochjauchzend und zu Tode betrübt.
Die Safdie-Brüder legen mit Uncut Gems ihr mikrokosmisches Äquivalent zu Adam McKays "The Big Short" hin und schaffen damit einen aus dem Leben gegriffenen Antikapitalismusfilm, der durch aus das Potential hatte, dass mir bei der Sichtung der Schädel platzt, weil das ganze sich anfühlt wie eine 135 Minuten andauernde Panikattacke.
Das dauerklingelnde Handy, die nervtötenden Frauen, jeden Moment scheint die Alltagsbewältigung von Howard Ratner aus dem Ruder zu laufen und das nervte mich extrem bei der Sichtung. Ich habe selten einen nervigeren Film gesehen.
Aber selten auch erzählerisch einen straighteren.
Schade nur, dass Uncut Gems seine Message nicht ganz an den Mann bringen kann und sich der Film gegenüber dem Safdie-Vorgänger "Good Time" irgendwie zu lang anfühlt, dennoch ist es bemerkenswert wie ausgewechselt Adam Sandler wirkt.
Wie aus dem Schlummertraum der letzten 15 Jahre erwacht, kann er plötzlich schauspielern statt einfach nur die Kohle einzusacken, Wahnsinn.
Ich wäre zwar auch nicht so weit gegangen ihm eine Oscarnominierung dafür zu schenken, allerdings ist das womöglich die beste Leistung seiner gesamten Karriere, noch vor Punch-Drunk Love.
Ein guter Film, aber gegenüber Good Time doch irgendwie eine kleine Enttäuschung.
Dadurch wird Tarantino bei den Academy-Awards mit Woody Allen gleichziehen und beide haben dann 3 Orignal Screenplay-Oscars, wobei das den einen überhaupt nicht interessiert und den anderen wahnsinnig freuen wird. Muss er nur noch seinen 10. Film machen und vielleicht wird dann sein Traum doch noch wahr, dass der Drehbuch-Oscar dann "der Quentin" genannt wird. Ich bezweifle aber, dass er überhaupt noch einen Film schreibt, aber mal gucken.