Big_Kahuna - Kommentare
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Alle Kommentare von Big_Kahuna
[SPOILER]
Auch wenn man hier allgemein nicht nach der Logik suchen sollte, muss man sich die Frage stellen: wo war Marks Seele/Bewusstsein denn die ganze Zeit über als Damians Seele in Marks Körper spazieren getragen wurde? Das wäre aus wissenschaftlicher Sicht eine sehr interessante Fragestellung, unter der das wackelige Storygerüst von Self/less sofort zusammenbrechen würde. Philosophisch wird hier so unglaublich viel Potential liegen gelassen, dass die wunderschöne Instagramoptik seine spürbare Leere über die Gesamtlaufzeit nicht kaschieren kann. Schade eigentlich, Deadpool ähhhh Ryan Reynolds war allerdings noch nie besonders gut.
"Hör auf die Stimme
Auf deinen Wegen durch das Leben
Da kommen Kreuzungen und du stehst
Du musst abwägen und überlegen was du wählst und wofür du gehst
Die bösen Geister und all die Quäler
Immer wieder kommen sie zurück
Es wird nicht leichter, nein es wird schwerer
Du musst ihn meistern den nächsten Schritt
Da wo guter Rat teuer, du grad lost und gebeutelt bist
War da nicht immer diese Stimme, die dir hilft und zwar immer
Hör auf die Stimme, hör was sie sagt, sie war immer da, komm' hör auf ihren Rat
Hör auf die Stimme, sie macht dich stark, sie will dass du's schaffst
Also hör was sie dir sagt
Hör auf die Stimme
Hör auf die Stimme
Sag wirst du reden oder schweigen
Was wird passieren was kommt danach
Willst du weggehen oder bleiben
Du musst entscheiden keiner nimmt's dir ab
Das ist 'ne Reise ohne Navi
Alles offen und immer wieder neu
All die Prüfungen ich glaub' man schafft die
Wenn man sich so selbst so gut wie's geht treu bleibt
Da wo guter Rat teuer, du grad lost und gebeutelt bist
War da nicht immer diese Stimme, die dir hilft und zwar immer
Hör auf die Stimme, hör was sie sagt, sie war immer da, komm' hör auf ihren Rat
Hör auf die Stimme, sie macht dich stark, sie will dass du's schaffst
Also hör was sie dir sagt
Hör auf die Stimme, hör was sie sagt, sie war immer da, komm' hör auf ihren Rat
Hör auf die Stimme, sie macht dich stark, sie will dass du's schaffst
Also hör was sie dir sagt
Hör auf die Stimme
Hör was sie sagt
Hör auf die Stimme
Hör was sie dir sagt
Da wo guter Rat teuer ist, du grad lost und gebeutelt bist
Hör mal besser auf dein Bauchgefühl das führt dich auch zum Ziel
Ey, glaub mir du bestimmst den Weg
Und es ist ganz egal wohin du gehst
Denn es wird immer diese Stimme
Die dir hilft immer
Hör auf die Stimme, hör was sie sagt, sie war immer da, komm hör auf ihren Rat
Hör auf die Stimme, sie macht dich stark, sie will dass du's schaffst
Also hör was sie dir sagt
Hör auf die Stimme
Hör was sie sagt
Hör auf die Stimme
Hör was sie sagt"
La La La, na na na na.. Träller träller, sing sang song.. balla balla.
Halllllloooooo..... meine lieben Freunde, hört auf eure Stimmen, hört was sie sagen....
hört was sie euch sagen..
Oder hört doch besser auf meine Stimme... auf die Stimme des Terrors.
Ich komme aus London und ich ziehe mein Messer, aber nur um es dir ganz sanft an der Halsschlagader entlangzustreichen, um dich zu fragen wie es dir so geht.
Ob das ganze Holz, das du in Form von Wolkenweißen A4-Blättern vergeudest oder den ganzen Fraß, den du jede Woche wegwirfst, weil er abgelaufen ist und seine Plastikhülle unschuldige Tiere tötet, es wert war, dass ich dir eine sanfte Kugel verpasse, auf die du mit dümmlichen Unverständnis reagierst.
Ganz anders als das territoriale Europa ist sie grenzenlos, die menschliche Dummheit oder soll ich abweichend von Albert Einstein sagen, dass es eigentlich keine Dummheit sondern Manipulation ist.
Eine Manipulation, die offensichtlich wird, wenn man sich den oben genannten Liedtext mal durchliest, ohne sein Gehirn im starren Blick auf die Windows 7-Oberfläche am Büro-Arbeitsplatz komplett ausgeschaltet zu lassen.
Hör auf die Stimme.
Ich bin die Stimme.
Die Stimme, die dir sagt, dass du kaufen sollst.
Das du zu Saturn reingehst, dir bei Depot eine WMF-Karaffe kaufst oder all die Straßenschilder, Markierungen, Ampeln, Hinweistafeln, Bankschalterinstruktionen,
Werbungen, Wegebeschreibungen, Benimmregeln, Etiquetten, Dresscodes und sonst was befolgst, weil du nicht mehr dazu im Stande bist ohne sie zu leben. Das du dir den wie vom Habicht vorgekauten Dreck aus dem Radio so lange einverleibst, bis du ihn unisono nachplappern kannst.
Ein Werbeträger des Lebens, der ungestoppt mit Tempo 300 die aus unbefestigten, zerbröselnden Wackersteinen bestehende, geistige Mauer deines ungeschützten Gedächtnisses zerschmettert als wäre es ein schuldloses, in den von McDonalds gekauften und betriebenen Hexler geschmissenes Küken, das zu astreinen Chicken Mc Nuggets verarbeitet wurde.
Und du frisst den Dreck auch noch, während du mit offenem Mund auf das riesige rot-gelbe Mecces-Werbezeichen stierst als wäre es das Symbol einer Weltreligion, zu der du fast so fanatisch hinauf betest wie ich.
Wenn du das letzten Endes verstanden hast, könnte es dir doch auch fast schon egal sein, dass ich mich neben dir mit einem Bombengürtel in die Luft sprenge.
Deinen Lebensinhalt, also Autos und Titten oder Schminke und Schuhe, mitreiße.
Der Kollektivsuizid ist ja ein stetiger Prozess wie man sehen kann.
Scheiß drauf.
Big Bad Wolves jedenfalls praktiziert genau das auf eine heimtückische Art und Weise.
Er verführt dich, wie meine 9mm die ich dir ganz tief oral einführe, bis der Sabber in meiner Erregung den Schuss auslöst.
Du bist 12 und liegst in meinem Kerker, während sich andere an den Videos ergötzen, die ich von dir drehe.
Jeden Tag passiert es und doch interessiert es einen nur, wenn im medialen Umfeld das Klangholz ertönt.
Und dann werde ich richtig zornig.
So zornig, dass der Mörder sterben muss.
Stirb, duuuuuuu Missgestalt, du verkümmertes kleines, Kinderschändendes Wrack.
Dir werde ich jeden Fingernagel einzeln herausreißen und deine Eichel mit einem Rasiermesser spalten, bis in deinen blutunterlaufenen Augen mein Hass zum Himmel hinaufsteigt und mir Genugtuung verschafft, denn ich bin der Herr und ich erhalte die Zustimmung!!!
Big Bad Wolves denkt weiter, macht auch den erfahrenen Zuschauer zum eingangs erwähnten Spielball des Mediums und das bis zum Schluss.
Die Sympathien und die Wut springen hin und her wie ein Flummi, drauf und dran mir in den Mund zu springen und zum Lustknebel zu werden.
Wir, getrieben von Perversion und alltäglicher Reizüberflutung.
Ich werde zum Narren gehalten so wie du von deinem vermeintlichen Leben zum Narren gehalten wirst, "also lasst uns endlich wieder die Guillotine herausholen und sie abschlachten", sprach Erdogan und lud seine goldene Kalaschnikov durch.
Big Bad Wolves ist klasse weil unvorhersehbar und man erkennt, warum Tarantino der alte Nazi, der ja in Fachkreisen (also der Femininstenszene) als dummer Mensch gilt, diesen Film gut findet.
Den anderen 90% fehlt halt die Action, aber was solls.
Die wird ja kommen, wenn ich mit dem Sebel vor ihrer Tür stehe.
Guten Tag und Frohes Fest.
Regisseur Godfrey Reggio bildet mit Koyaanisqatsi einer wunderschöne Allegorie über den Ort Erde, dessen Grund und dessen malerischen Höhlen, Klippen und Gebirge noch wesentlich älter sind als es der Mensch jemals sein wird. Völlig unkommentiert, aber schmeichelnd und epochal musikalisch von Philip Glass getragen, begleitet jede sanfte Kameraeinstellung unerklärbare Naturpanoramen und markante Landschaftsbilder, an denen sich unsere Augen niemals satt sehen können werden. Eine cinematografische Schöpfungsgeschichte.
Denn wir werden nicht verstehen können. Wir werden die uralte Geschichte dieses Planeten niemals wahrhaftig begreifen können, denn sie übersteigt unsere begrenzte Vorstellungskraft.
Koyaanisqatsi ist wie Balsam für die Augen, wie die streichelnde Ehefrau vor dem wärmenden Kaminlicht, wie das supersofte Tempotaschentuch für die entzündete Nase.
In keinem repetitiven Muster gefangen, von keinem vorherbestimmten Skript getragen, reißt uns die peitschende See nieder, tragen uns die geschmeidigen Wolken durch die Lüfte, fliegen wir durch die unendlichen Weiten der Wälder, tänzeln wir durch die sengenden Saharadünen, schreiten durch die dicht besiedelten Städte, schmiegen uns an an riesige Wolkenkratzer und lassen uns in die purpurnen Tulpenfelder fallen, um uns selbst als Teil eines gigantischen Prozesses, einer unerzählbaren Geschichte des Auf- und Abstiegs, der Entwicklung und des Verfalls, der Höhen und Tiefen, der Nähe und der Ferne zu begreifen.
Elektrisierende Stahltürme, Rauch-spuckende Schornsteine, gewaltige Staudämme, stehen wie rachsüchtige Monumente inmitten unbedarfter Natur.
Die Rache, die es eigentlich nicht geben dürfte und nach der keiner gefragt hatte.
Und doch ist sie da, in Form einer alles vernichtenden, eigennützigen, Bombenwerfenden Spezies.
Sanfte Orchesterklänge und göttliche Chöre tragen uns schwelgerisch, nachdenklich, sanftmütig und dann wieder vorantreibend durch das menschliche Treiben auf dem uns zu eigen gemachten, unwiederbringlichen Erdball.
Koyaanisqatsi ist monumental, nicht zu greifen, unfassbar wunderschön und philosophisch grässlich, das rhythmische Schwingen der Menschheitsgeschichte, ein bildsprachliches Ausnahmekunstwerk, der EINE Film unter Abertausenden, die man in einer Kapsel ins Weltall schießen müsste.
Ein Film bei dem einem eher die Blase platzt als das man zwischendurch auf die Toilette gehen würde.
Ein Film der den Zuschauer in sich aufsaugt wie ein überdimensionaler Schwamm eine kleine Pfütze.
Ein Film der weder bewertet noch verteufelt, er offenbart uns diesen einen Blick hinter das große Ganze.
Etwas, das in jeder Schule gezeigt werden sollte. Etwas, das man gesehen haben MUSS.
Ja, wir sind ein winziger Fliegenschiss in der Geschichte des Universums.
Hier wird augenblicklich jeder gesehene Film, jeder genähte Pullover, jeder getätigte Supermarktgang ein Gleichnis der Bedeutungslosigkeit.
Unfassbar, unbegreiflich, beispiellos.
Ein Rausch.
Koyaanisqatsi.
Bravissimo!!!
"Oh Gott, da sitzt ein schwarzer Vogel auf dem Fernseher. "
Das ist ein Rabe du verkackte Cracknutte. Schon mal einen gesehen?
Das sind intelligente Tiere, irgendwie ganz anders als du.
Mal abgesehen davon, dass sie Walnüsse aus der Luft auf harten Asphalt fallen lassen, um sie so zu knacken, wärst du nicht mal in der Lage die Busfenster mit dem am Fenster befestigten, roten Hammer splittern zu lassen.
Zu Bestzeiten habe ich damit meinen Feinden die Schädeldecke zertrümmert.
Jene waren zwar meist 16 Jahre jünger als ich und lagen im Kinderwagen, aber WHO cares.
Während du lüstelnd für ein bisschen Heroin auf nem langhaarigen Gangwichser rotierst wie ein bekloppter Texaner auf einem wildgewordenen Stier, skatet deine Tochter auf den Straßen einer verregneten, maroden, dunklen, von Kakerlaken besetzten Stadt, die an eine Mischung aus dem alten Gotham, Carpenters Klapperschlangen-Universum und Finchers Se7en erinnert.
Helligkeit oder Sonnenlicht sind hier durchgehend abwesend, wie zu meiner Zeit als ich noch die Schule schwänzte (heute werden im selben Alter schon Schwänze geschult) um 16h am Tag Counterstrike 1.6 im Internet zu zocken, bis ich irgendwann echt am grübeln war, ob ich Handfeuerwaffen mit zur Schule nehmen sollte.
Meine Gesichtsfarbe hatte zu jenem Zeitpunkt ungefähr die von Brandon Lee in diesem Film.
Mädchen haben mich so oft angeguckt wie meine Mutter mich als ich ein Baby war.
Nämlich gar nicht.
Ich komme aus der Klappe.
Klapper?
Aus der Käseklappe, irgendwo aus ner Absteige oder irgendeinem Hinterhof, auf dem ausgekotztes Ratatouille das Abwasser hinabläuft.
Branda's got a Baby hätten sie fast gesungen, die falschen Schlangen.
Egal.
Ob Vampirkult oder Satanritus, Brandon Lee sieht bei gleichbleibend hoher, modelartiger Sexiness zum Fürchten aus, so als ob sich mein Cumshot bei der Sichtung gegen die gläserne Oberfläche meines 95" OLED-Sony Superthin 4K-Fernsehers, finanziert durch mein schlitzäugiges Menschenschmuggelgeld, direkt auf sein Gesicht übertragen hat.
Apropos Klapperschlangen, als ich bemerke, dass die Aidsspritze meines benachbarten Ladyboys angenehm schmerzvoll in meiner Kuppe steckt, ist der Film auch schon vorbei, denn er geht gar nicht so lang, sondern recht kurz, wobei ich mir da jede Anspielung auf den eben genannten Ladyboy verkneife, denn auch bei mir gilt der allgemeine Grundsatz: was Geld verdient hat Respekt verdient und so hat jeder Thailänder eine Chance auf den Familiensegen, sofern er nur genug Money nach Hause karrt.
Eine besonders schöne Welt ist das, quasi ein Segen.
Und so geht The Crow, dessen Comichafter Anschein unter einem Pestmantel erdrückt wird mit einem inzestuösen Gruftiboss weiter, dessen asiatische Dame nur schwer glaubhaft seine Schwester sein dürfte, die Erwähnung dessen deutet allerdings dennoch und Hauptsache auf einen satanischen Kult hin oder zumindest etwas was damit zu tun haben könnte.
Und so sitz ich auf dem Bett und esse Steine.. deine...meine... große.. kleine.
Leider beiß ich mir nicht gleich das Gehirn aus, das wäre wenigstens etwas Nahrhaftes.
Oder doch nicht?
Die mit Blut gemalte Krähe, fast schon ein altbekanntes Superhelden-Symbol, deutet zwar auf ein Marvelausläufer hin, bei dem geneigten Fans ungefähr so einer abgeht als würden sich Thor und Hulk gegenseitig Analketten durchs Gesicht ziehen, aber dem ist weit gefehlt.
Daraus besteht zwar quasi die Story, denn Brandon Lee und seine Gemahlin wurden hart von irgendwelchen Rednecks anal penetriert und zwar so hart, dass sein Darmausgang die Forte zur vermeintlichen Unsterblichkeit geöffnet hat, aus der er mit erbleichtem Gesicht Night-of-the-living-dead-mäßig aus der Erde hinaufstieg und ein abstraktes Bild davon zeichnet, was man mit all den Peinigern und hässlichen Menschen auf dieser Welt, die John Doe in Sieben schon vernichtete, machen sollte.
The Crow ist also primär eine unterhaltsame Comicgeschichte, sekundär ein Zerrbild unserer menschlichen Abgründe und wie wir sie ausleben und tertiär ein schlimmer Unfall, denn Brandon Lee starb bei den Dreharbeiten, weil er tatsächlich erschossen wurde.
Tränen überschatten ein Werk das auch aufgrund düsterer Szenebilder so etwas wie ein echtes Moloch zu sein scheint.
Der Grund warum man Gläserrücken nicht auf die leichte Schulter nehmen sollte, auch wenn tausende Pentagramme meine hellschwarze Tapete zieren.
Natürlich interessiert das jetzt niemanden mehr und Weltverbesserer, die am Bahnhof Flüchtlingskinder mit einem Lolli empfangen, werden auch immer noch so tun als wenn Paul Walkers Tod ihnen ans Herz gehen würde wie eine zentnerschwere Zyste, nichtsdestotrotz sollte man es bestimmten Leuten freistellen sich gegen die Wand zu fahren, weil man sehr viel mehr PS unterm Arsch haben wollte als Dschingis Khan.
Michael Schuhmacher kann davon ein Lied singen.
Obwohl, kann er ja gar nicht mehr.
Was ich jedenfalls zum Ausdruck bringen möchte und das muss ich mit Nachdruck, ist, dass Alex Proyas mit the Crow schon weit vor Blade eine halbwegs ernsthafte Comicverfilmung aufs Parkett brachte, die trotz einiger heftiger Schnittgewitter blutig sein kann und gleichzeitig die heute präsente universale Storyformel eines 0815-Marvelfilms allein schon deshalb besser umsetzt, weil die Gothicartigen Sets gut aussehen und es echte Raben gibt, auch wenn mir ohne google sicherlich niemand sagen kann wo der Unterschied zwischen Raben und Krähen liegt, was auch nicht schlimm ist, denn es gibt keinen per Definition, sondern man muss die Gattungen einfach für sich auseinander halten.
Was wir im Film jedenfalls sehen ist ein Kolkrabe, auch wenn das niemanden interessieren wird, genauso wie es mich nicht interessiert ob es jemanden interessiert.
Mich interessiert's.
Und egal ob mein Interesse daher rührt, dass es immer interessant ist sich einen interessanten Film, den man sich in einem für die FSK-Freigabe interessanten Alter [nämlich als kleiner Bengel] interessanter Weise ansah, wobei interessant ein immer uninteressanter werdendes Wort zu werden scheint, so muss man festhalten, dass nach ca. 15-20 Jahren immer noch ein Werk übrig bleibt, das trotz geringen Budgets und größtenteils billiger fights die Ära für etwas Neues eröffnete, etwas abstoßendes, einfaches und doch neues.
Eine fiktive Welt am Abgrund, an dessen Klippe stehend man irgendwie in die Realität zu blicken scheint, in der man sich im Darknet Auftragskiller und Rizin bestellen oder sich Videos davon ansehen kann, wie Frauen zur sexuellen Befriedigung gegen Entgelt kleine Ziegenbabys tottreten.
Heute womöglich zurecht verpönt, ist The Crow ein standardmäßiger und trotzdem einzigartiger Hollywoodfilm, der eine reelle Tragödie in sich trägt.
Ein gut aussehendes Teil, ein Stück Nostalgie und doch eigentlich fast nichts besonderes.
Genau das wurde dann aber irgendwie zur Perfektion.
Okkulte Reise in die gesellschaftstypische Türkei, die zwischen Nationalstolz und eigener Geschichtsverbundenheit ihre schweren Päckchen zu tragen scheint.
Die totalitäre Sünde steckt sowohl im Fleisch als auch in der Fleischeslust, meinetwegen auch sodomitisch. Regisseur Can Evrenol rechnet in einem okkulten Terrorhaus mit den unterdrückten Gelüsten eines ganzen Volkes ab und bricht alles auf die Ebene eines nachwachsenden Polizisten herunter, der auf seiner persönlichen Sinnsuche mit den eigenen, bösen Geistern in Konfrontation gerät.
Zwischen schnell abgewickelten Sportwetten und der eigenen Machtvorherrschaft (die Exekutive scheint unter hervorgehaltener Hand in der Türkei noch etwas zu melden zu haben, wird aber dennoch unterdrückt) muss sich eine ganze Einheit innerhalb des Systems und simultan gegen ihre eigenen Wertevorstellungen behaupten.
Der erste Sex mit einem Esel, Huhn oder scherzend mit dem Elefanten scheint etwas zu sein, über das man lachen kann, das sogar normal ist, vor Sadomasokerkervorstellungen schreckt die türkische Seele aber lieber zurück.
Religiöse Tendenzen sind dort eingeschlossen. Die geisteskranke, rückständige Familie lebt ganz selbstverständlich an Straßenrändern und bekommt keinerlei staatliche Zuwendung. Ein Schwieriges, innerhalb dieses engmaschigen, ideologischen Korsetts einen aufrichtig guten Geist hervorzubringen.
Can Evrenol hat genau dies allerdings geschafft. Auf entschleunigte, teilweise morbide Art und Weise.
Alles endet einmal und alles fängt auch wieder an.
Das Rechtssystem in Deutschland ist auf Beweise oder zumindest Zeugen angewiesen.
Staatsanwälte sind allgemeinbekannt auf gute Polizeiarbeit (was quasi ausgeschlossen ist, wenn man vom normalen, dickbäuchigen, Midvierziger Streifenpolizisten im mittleren Dienst ausgeht) angewiesen, während gleichzeitig das Grundgesetz auf unserem Fleckchen Erde jedem Bürger zumindest augenscheinlich freie Entfaltung der Persönlichkeit und Privatsphäre zugesteht. Die Polizei ist händeringend auf der Suche nach Personal, da die Sicherheitslage im Land sich offenbar weiterhin verschlechtert und der normale Deutsche sich in seiner Heimat unsicher fühlt.
Ich prognostiziere der Bundesrepublik Deutschland so gesehen in den nächsten Jahren einen weiteren klaren Personalzuwachs von Staatsbürgern in Uniform und den Ausbau von Sicherheitssystemen gerechtfertigt durch Terrorakte in Europa.
Überwachungskameras werden auch in kleineren Straßen schwenken, Smartphonekameras werden vom BND angezapft und ehe man sich versieht, wollte man eben gerade noch mittels einer zukunftsorientierten App a la Pokémon Go ein Pikachu am Bahnhof fangen und hat aus Versehen erfolgreich einen Mord für die Regierung aufgeklärt oder eben als Schaulustiger bei YouTube gefilmt wie ein Irrer LKW-Fahrer in die Menschenmenge auf einem Weihnachtsmarkt rast.
Die Beteiligung des Bürgers an sozialen Netzwerken und Telefonnummerbezogenen Kommunikationsplattformen spielt der Regierung bzw. den Ausspähnetzwerken der Regierungen nicht erst seit gestern in die Karten, nicht umsonst sind Polizei, NSA, BND, Verfassungsschutz und GCHQ auch auf Facebook unterwegs oder lassen sich von Whatsapp Daten (wobei mittlerweile Facebook, Instagram und Whatsapp alles eins sind) verkaufen, während man selbst fleißig sein ganzes, geschöntes Leben bei Instagram und Snapchat livestreamt und dokumentiert.
Man könnte also angesichts der Tatsache, dass die NSA jedes elektronische Gerät auf dieser Welt ansteuern und sofern mit dem nötigen Mikrofon oder jeder anderweitigen Audioschnittstelle (man munkelt es bedarf sogar nur einfachster Elektronik) Geräusche oder Gespräche mitschneiden kann, davon ausgehen, dass man ganz locker ohne Wanzen und Kameras aus der Ferne ausgespäht werden kann, schließlich hat man das dafür benötigte Gerät (Smartphone) ständig am Mann.
Die digitale Spionage und der Raub oder Austausch von Datensätzen haben eine neues Zeitalter menschlichen Hintergehens eingeläutet und die Möglichkeiten sind im Gegensatz zu Zeiten des kalten Kriegs auch aufgrund von Drohnentechnik nahezu grenzenlos und selbst in den 50ern wurden durch das CIA ja schon in Spionageflügen in über 6km Höhe Nahaufnahmen von russischen Atom-U-Booten und Abschussbasen geschossen.
Die Neugier des Menschen bleibt nach oben offen, während der technische Fortschritt, der rationiert auf die breite Bevölkerung ausgegeben wird, abseits von Medizintechnik weiterhin zur Beschäftigungtherapie und zum Manipulationsapparat der Regierungen wird.
Phänomen Massenpsychologie.
Bestimmte bekannte Persönlichkeiten, die dies bereits frühzeitig erkannt und propagiert haben, wurden in all den zurückliegenden Jahrzehnten entweder weggesperrt oder unerkannt ausgeschaltet.
Ja aber, was hat das eigentlich alles mit Rear Window zu tun, einem Film der von anerkannten Regisseuren und Kritikern als einer der besten, wenn nicht sogar als der beste Hitchcock angesehen wird?
Das lässt sich ganz einfach beantworten, in dem man jene Frage auf den Ursinn der Neugierde zurückführt, die schon dafür sorgte, dass Menschenaffen Feuer entfachen konnten und die weiterhin dafür sorgte, dass man um jeden Preis wissen musste und gleichwohl immer noch wissen muss, wer wo an einer Atombombe forscht oder wer wo Plutonium lagert.
James Stewart jedenfalls lebt diese Neugierde in Rear Window so fanatisch aus, dass es fast schon so scheint als hätte er selbst kriminelle Energie heraufbeschworen.
Die Frage, mit der sich Alfred Hitchcocks Werk Rear Window mit Bezug aufs Thema, nämlich der Anonymität bzw. Privatsphäre des einzelnen Menschen innerhalb der Gesellschaft beschäftigt, lautet also: sollte es erlaubt sein, dass man einen Menschen über Tage/Wochen/Jahre hinweg beschatten darf bis hin zur Beeinflussung des Betroffenen um an Beweismittel zu gelangen? Und wenn man all das tut und zu keinem befriedigenden Ergebnis gelangt, wird man dann als Spion nicht automatisch selbst zum Straftäter? Oder ist das okay, weil man das exekutive Organ der Regierung darstellt?
Und darf man als gewöhnlicher Mensch andere Menschen überhaupt beobachten ohne sie in ihrer freien Persönlichkeit einzuschränken?
Im Blick auf unser Zeitalter des Stalkings (digitale Kontrolle anderer durch soziale Dienste) kein verkehrter Ansatz von Hitchcock, vor allem nicht wenn man von den 50er-Jahren ausgeht, auch wenn er wahrscheinlich viel mehr eine spannende Geschichte auf visuelle Art erzählen wollte.
Alfred Hitchcock begegnet jenen moralischen Fragen von Rear Window jedenfalls auf eine äußerst eigentümliche und visionäre Weise, in der der Zuschauer selbst zum Voyeur wird, indem er nicht nur selbst ähnlich wie die Hauptfigur aus dem Fenster in die Wohnungen der anderen Menschen blickt und gespannt bleibt was dort so passiert, sondern James Stewart sogar noch dabei zusieht wie er auf all die Einzelschicksale, die sich alle mehr oder minder mit dem Thema der ungleichen Beziehung zwischen Mann und Frau (in nahezu allen Wohnungen existiert entweder ein Paar, das sich nur streitet, dauerhaft Sex hat oder aber Frauen, die Männer um ihren Finger wickeln oder sich am liebsten umbringen wollen, weil sie nach der Liebe trachten. Sogar die Hauptfigur befindet sich in einem emotionalen Dilemma) befassen, reagiert.
Das Rear Window ist also gleichzeitig als Kinoleinwand für James Stewart und alle Zuschauer zu sehen, die sich den Film zu Gemüte führen. In diversen Szenen wird das klar, wenn man die Veränderungen in James Stewarts Gesicht sieht, wenn sich beispielsweise die Ballettänzerin halbnackt in der gegenüberliegenden Wohnung rekelt oder er um die Beziehung zu Grace Kelly bangen muss, weil sie sich als Abenteurerin auf einmal interessant für ihn macht, weil sie fast umkommt, nur um ihm ähnlich zu werden, ihm zu imponieren.
Stelle man sich an jenem Punkt vor James Stewart säße in einem Kinosessel, wäre das alles auch irgendwie gar nicht mehr komisch und er wäre so wie wir.
Anders herum zeigen wir so lange mit dem Finger auf ihn, bis sich unsere Griffel zum Abspann zu glatten Flächen formen, die sich so rasant aufeinander bewegen, dass dadurch ein Klatschen entsteht.
Hitchcocks Faible für Kriminalfälle findet in Rear Window abschließend genauso viel Platz zur freien Entfaltung, wie seine skeptische Haltung zum Ungleichgewicht in menschlichen Liebesbeziehungen zwischen Mann und Frau, geprägt durch seinen meisterlichen Inszenierungsstil angeeignet durch die deutsche und amerikanische Filmschule der Stummfilmzeit in den 20er- und 30er-Jahren.
Doch das ist nicht alles, Hitchcock wusste bereits in Rear Window wie er alle Zuschauer mithilfe eines Kriminalfalls, eines verständlichen Einzelschicksals, dessen Entfaltung aufgrund von Smartphonetechnik heutzutage undenkbar sein dürfte, einer großen Prise Romantik und würziger Komik in der Dialogebene, genau das zu tun, was dem modernen Regisseur nur noch schwerlich auf allen Fluren gelingen dürfte: nämlich zu unterhalten.
Und Hitchcock hatte mit Rear Window ein weitsichtiges, ausschließlich auf den ersten Blick reduziertes Meisterwerk kreiert, das den Grundstein für Filme wie Brazil legte, die die allgegenwärtige Imbalance zwischen einer Regierung und ihrem Volk weitersponnen, wonach Hitchcock gar nicht die Absicht hatte und demnach Dystopien aufstellten, die an unserem alltäglichen Leben gefährlich nah vorbeischrammen, auch wenn es uns gar nicht so vorkommen wird.
Ein guter Film ist in der Regel ein Film, bei dem Angst davor hat auf die Uhr zu schauen, weil man dann merken würde wieviel Restzeit noch übrig ist und wie gern man eigentlich niemals aufhören würde diesen Film zu gucken.
Ihn das erste mal zu entdecken.
Man spürt beim Sehen förmlich wie rar diese Momente geworden sind, in denen man das Gucken _an sich_ so wertschätzt, weil man sich sonst so viel filmischen Junkfood verabreicht, dass man alsbald beinah kotzen möchte.
Bei solchen Filmen hat man dann das Gefühl jede Szene könnte die letzte sein und dann ist die ganze Nummer vorbei und man hat gar nicht richtig alles mitbekommen und eigentlich würde man den Film am liebsten gleich nochmal sehen und das obwohl einen die meisten Menschen dann für geisteskrank befinden würden, weil man so etwas ja eigentlich normalerweise nicht tut.
Und doch mach ich es, spätestens in den nächsten, darauffolgenden Tagen.
Ums vorweg zu nehmen, das Jay und Silent Bob Reboot ist einer dieser Filme und wenn einem der Unterschied zwischen Reboot und Remake nicht ganz geläufig ist, dann sollte man sich diesen völlig unter dem Radar herausgebrachten Film, der bisher weder einen deutschen Trailer noch ein deutsches Release in der Pipeline hat, anschauen.
Hach, Jay und Silent Bob, wie ich sie vermisst habe.
Wie ich einen zynischen, schmeichelhaften, gut aufgelegten, selbstironischen Kevin Smith vermisst habe.
Wie ich die New-Jersey-Filme vermisst habe.
Wie ich diese Radikalität und Abgeklärtheit vermisst habe, die die Teenie-Komödien bzw. RomComs von Kevin Smith in den 90ern und Anfang 2000 ausmachten.
Filme bei denen man meinen möchte, sie sind unwiderbringliche Relikte eines längst vergangenen Zeitgeistes und näher an der Realität als alles was vorher dagewesen ist.
Doch ALL das ist zurück und sie sehen aus wie früher, denn hier sind für sie....
TRRRROMMMEELLLLWIRBEL.....
JAY UND SILENT BOB!
Der vorzeitig ejakulierende im Handgepäck des genialen Stummen..
oder doch umgekehrt?
Das ungleiche Kifferduo, das irgendwo in den Wirrungen von Dantes Grocerie Store enstand, macht sich mal wieder auf den Weg ihre Namen und alles wofür sie stehen inmitten einer Marvelverseuchten, exorbitant ausgedehnten Popkulturlandschaft zu retten, inklusive von Bluntman und Chronic, zu denen es mittlerweile leider auch schon Pop-Movie Vinylfiguren gibt.
Zugegeben, um den ein oder anderen flachen Veganer- oder Smombiewitz wird man zwangsläufig nicht herumkommen und dennoch verspürt man wieder das selbe Gefühl, das man bei all dem unvergleichlich-kreativen Blödsinn bereits hatte als man Jay und Silent Bob das erste Mal in Clerks begegnete, der sympathischerweise immer noch nicht synchronisiert wurde und das mit großer Wahrscheinlichkeit auch nicht mehr passieren wird und das obwohl das einer der besten Filme ist, die jemals gedreht wurden.
Man fühlt sich so als wäre man in die 90er zurückgebeamt worden und Jason Mewes sieht mit seinem Stoppellosen Gesicht beinah exakt so aus wie früher.
Die allgemeine Lacherdichte ist im Gegensatz zur gewöhnlichen, modernen Trashkomödie unvergleichlich hoch und an manchen Stellen mag man sich so kugeln, wie man es beispielsweise bei Andy Sambergs Abgang in Hot Rod getan haben mag, wobei das natürlich Kinogold der Ewigkeit war.
Ohne groß spoilern zu wollen, gibt es New-Jersey-Cameoauftritte, bei denen man nur mit der Zunge schnalzen kann und das Jay und Silent Bob Reboot ist durchzogen von sympathischen Momenten, in denen es mitunter einfach um den Kern des zwischenmenschlichen Seins oder gar der Existenz des Lebens geht, so ganz beiläufig am Rande, wenn Jay nicht wieder mit einem infantilen Einfall jeglich aufkeimende, romantisierte Stimmung auf sympathische Art beendet.
So darf man sich nicht nur über die Erwähnung der grandiosen Kifferkomödie "So High" freuen und einem outstanding Jason Lee bei seinen Analysen über das derzeitige Mainstreamkinogeschehen zusehen und damit bereits in den ersten 20min vor Lachkrämpfen von der Couch fallen, sondern mit staunender Erkenntnis feststellen, dass Kevin Smith immer noch ganz locker dazu im Stande ist, ganz selbstironisch mit dem cineastischen Vorschlaghammer regelmäßig die 4. Wand zum Zuschauer zu durchbrechen.
Ja warum machst du es denn nicht einfach Kevin?!
Warum nur?
Selbst dieser Frage nimmt sich der gute Kevin innerhalb dieses über weite Strecken meisterlichen Reboots an und sprengt gerade im ersten Drittel immer wieder die Ketten der gewöhnlichen Sehgewohnheiten, nur um dann jeglichen Nerdismus zu befeuern und dann wieder zur Schlachtbank zu führen.
Sicherlich mag das mitunter nach all den Filmen die nach einem ähnlichen Schema abgelaufen sind, repetitiv wirken und sich mit fortschreitender Laufzeit die Tragfähigkeit dieser nicht nur infantilen Romcom abnutzen, doch hat er mir ein Stück Zeitgeist wiedergegeben.
Ein Stück Sympathie.
Ein kleines Stückchen Clerks, nach dem mein Filmherz so lange gegiert hat.
Dafür sage ich Danke.
[Spoiler enthalten]
Michael fährt mal wieder Auto und dennoch endlich mal wieder ein Halloween-Film, der den Mythos Michael Myers weiter befeuert, statt ihn wie viele seiner Vorgänger mit Füßen zu treten und zu entmystifizieren.
Halloween H20 ist die filmische Abrechnung mit dem Mythos Michael Myers, der hier explizit als psychologisches Phänomen durch die 4. Filmleinwand zum Zuschauer vordringt.
Jamie Lee Curtis als hilflos-traumatisierte Frau mit einer Angststörung macht einen fabelhaften Job. Ihre Krankheit wird unterschwellig im Drehbuch angeschnitten, was für einen Slasher durch aus überraschend ist. Rob Zombie hatte das mit seinem Halloween 2 perfekt auf die Spitze getrieben und damit dem Zuschauer psychische Krankheiten erschreckend nah gebracht.
Vor diesem Hintergrund sind Methoden wie Meditation, Achtsamkeit und therapeutische Zwiegespräche für Laurie Strode naheliegend, aber sie scheint nach 20 Jahren der nicht enden wollenden Angst mittlerweile verzweifelt zu sein immer noch nicht den Durchbruch innerhalb ihrer Geisteskrankheit erreicht zu haben, was natürlich auch nachvollziehbar ist.
Ihre Ähnlichkeit zu Michael Myers mit ihren kurzen Haaren und ihren dunklen Augen spielt auf eine ähnliches Kontrastverhältnis an wie es womöglich auch bei Alien der Fall war, nur das hier keine Sexualisierung stattfindet, sondern der Konflikt rein psychologischer Natur ist. Michael Myers scheint in seiner blanken Emotionslosigkeit ohnehin keinerlei sexuelle Neigungen zu haben.
Im Grunde ist Halloween H20 ein Film, der ideell im therapeutischen Ansatz die Bekämpfung der finalen Angst darstellt.
Michael Myers fungiert dabei als bedrohlich empfundene Situation für die Person die Angst hat (in diesem Fall Laurie Strode) und die nur mit Entschlossenheit und Mut zu bekämpfen ist.
Der einzige Weg für die Betroffene Person führt nur durch die Angst hindurch und Vermeidung macht bekanntlich alles nur noch schlimmer.
Deshalb auch die finale Szene, in der Laurie Strode einem zwischen Auto und Baum eingeklemmten Michael Myers in einem sicheren Umfeld die Hand reicht und damit endgültig symbolisch die Angst in sich selbst akzeptiert, denn das scheint der Schlüssel zum großen meditativen Glück zu sein, die Gefühle in sich selbst zu akzeptieren und womöglich zu beobachten, nur um ihr oder auch ihnen danach mit einer formidablen Wucht Axt-schwingend den Kopf abzuschlagen.
Insgesamt funktioniert Halloween H20 also als College-Slasher, der innerhalb der Genremuster abläuft, ganz hervorragend und bietet mal wieder einen stoischen Hünen als messerschwingenden Antagonisten, doch über seine Beklemmung hinaus bietet der Film weitaus mehr als das.
Zumindest auf den 2. Blick.
Starbesetztes Baby Driver meets Transporter vs Deadpool mit Marvel-Flachwitzen für den allgemeinen Hinterwäldlerhumor.
Der Smokin-Aces-Mashup-Heist-Look kann da nicht viel retten und das fiorentinische Flair zu Beginn kommt so gut wie gar nicht herüber.
6 Underground wirkt wie ein opulent aufgearbeitetes, mediterranes Musikvideo für die nachfolgende 187-Straßenbandengeneration und genau die Art von Stil hat der Film auch - nämlich gar keinen.
Wunderschöne Stadtorte, begnadete religiöse Bauten, die Santa Maria del Fiore wird cineastisch abgefrühstückt wie eine Bahnhofsprostituierte.
Wenn man schon mal dort ist, sollte man Zeit mitbringen und die hat der Film auf unerträglich ausgedehnte 128min ja eigentlich reichlich zur Verfügung.
Nur nutzen tut er davon quasi nichts.
Biedere dramaturgische Szenen wechseln vor dem Hintergrund eines kontrastarmen Gut vs. Böse-Konflikts zu explosiver Action und wieder zurück, Michael Bay versteht sich nun endgültig als der Til Schweiger des amerikanischen Actionkinos, das uns platonisch entwickelte Reispapierhandlung als vielschichtige Thriller-Unterhaltung verkaufen will.
Alles mit halbem Blick auf das derzeitige Weltgeschehen.
Nein danke, das haben bereits einige andere 90er-Jahre-Regisseure wesentlich besser auf den Punkt gebracht.
Sicherlich ist es in einem solchen Film nicht nötig in die tiefen Wirrungen seiner Figuren vorzudringen, aber mithilfe von plakativen Grundschuldialogen und peinlichen Metaphern gaukelt er uns Dinge vor, die nicht in ihm stecken.
Hauptsache der Knalleffekt ist laut, die Frauen möglichst begnadet schön und die Sonnenbrillen sitzen.
Liebe wird hier nur über Stalking und schöne Bettszenen sichtbar.
6 Underground hat zwischen seinen geweichzeichneten Sonnenuntergangs-Sepiabildern keine Anthropogie, nur blutvolles Gehetze durch eine wunderbare Innenstadt, die niemals als wunderbar erkundet wird.
Hier wird sowieso gar nichts erkundet.
Nicht einmal die wunderschöne Wüste.
Stattdessen rettet Ryan Reynolds bei pathetischen Klavierklängen im Sonnenuntergang kleine Flüchtlingskinder aus Krisenherden und gibt danach wieder peinlich-diffamierende Oneliner von sich, bei denen Greta Thunberg nur die Hände über dem Kopf zusammenschlagen kann.
Gesamtheitlich betrachtet eine bedenkliche Entwicklung für das Kino, Michael Bay und Ryan Reynolds sind eigentlich nicht erst seit jetzt profitgeile Nutten des Filmgeschäfts, leider aber werden die meisten das erst jetzt erkennen.
Wenn überhaupt.
Fuck you Netflix.
Michael Myers gibt den Driver und ist viel mit Auto unterwegs. Wie auch in späteren Teilen, fragt man sich da zwangsläufig wie ein lebenslanger Psychiatrieinsasse so komplexe Vorgänge wie die des Schaltens und des Kuppelns wohl gelernt haben mag. Außerdem lenkt er die mörderisch motorisierten Karren als wäre er die Hälfte seines Lebens Rallye-Fahrer gewesen oder in der Go-Kart-Halle aufgezogen worden.
Die psychische Verbindung zur letzten Hinterbliebenen Michaels - nämlich seine Nichte - wirkt teilweise etwas deplatziert, nicht so aber der nun völlig wildgewordene Voodoo-Priester Donald Pleasance, der als sein ehemaliger Psychiater und Biograf nun fortwährend von Halloween-Teil zu Halloween-Teil unter verstörendem Gelächter weitere Chinaböller in die lodernde Flamme des Mysteriums Michael Myers wirft. Fehlt nur noch, dass er bald ein Bestseller zu den Memoiren des geliebten Halloween-Antagonisten auf den Markt bringt.
Es ist ein bisschen so als wäre Donald Pleasance teilweise der Mittelpunkt einer Slasher-Story, die auch durch ihn immer wieder einige repetitiv peinliche Auswüchse bereithält, die nur durch die tolle Kinderperformance von Danielle Harris über die Zielgerade gerettet werden kann. Ansonsten werden parallel die gängigen Slashergenremuster abgegrast und es gibt keine nennenswerten Überraschungen im Drehbuch, stattdessen dümpelt Halloween V mit einem weniger bedrohlichen Michael Myers durch die Kante als das beispielsweise noch in den ersten beiden, genialen Teilen der Fall war.
Das Vorfinale entmystifiziert, ja vermenschlicht Michael dann so sehr, dass man eigentlich nur noch entnervt das Fernsehgerät ausschalten kann.
Da hat die kleine wohl den besten Dokumentarfilm gemacht, der ihr möglich war.
Es ist schon halbwegs genial, dass M. Night Shyamalan als Regisseur 4.Wand-mäßig durch seine Figur des kleinen Mädchens Becca, das als Dokuregisseurin fungiert und immer wieder Kritik an verschiedenen Filmgenremustern äußert, zum Zuschauer spricht.
Doch was hat er sich bei dem infantilen, rapbegeisterten Allerweltsnamen Tyler gedacht? Ist Shyamalan etwa Tyler the Creator Fan?
Wer weiß, ist aber außerhalb und innerhalb des Filmkosmos auch völlig schnuppe.
So richtig finster wird der Jumpscare-arme "The Visit" zwar nie, dennoch hat er mit seiner obligatorischen Found-Footage-Shaky-Cam einen gewissen Final Kiddy Charme, dessen Vorgeplänkel einfach zu lang geraten ist, wenngleich das Gefasel über vermeintliche Rentnerkrankheiten schlimmer hätte ausfallen können.
Allerdings auch deutlich besser.
Die hohlbeinige Möchtegernschaueratmosphäre stellt dabei ein nur wackeliges Drehbuchfundament, das man gleichwohl einer schlecht angedeuteten Gretel direkt im Stahlofen hätte verbrennen sollen. Das wäre dann genauso unblutig gewesen wie das zustande gebrachte Endprodukt.
Fazit: gute Kinderdialoge wird wohl keiner mehr schreiben.
Fazit 2: Shyamalan hat wohl nur einen richtig guten Film.
Da ist sie, meine 1500. Bewertung auf Moviepilot.
Ich bin jetzt seit unglaublichen 6 Jahren hier, mit all ihren Höhen und Tiefen, mit Zeiten des Umbruchs und Zeiten der Abwesenheit, mit tollen neuen Bekanntschaften, mit wahrhaftigen, reellen Freundschaften und mit Auseinandersetzungen am Rande der Blutrache. Sicherlich gäbe es eine Version von mir in einem Paralleluniversum, die sich niemals hier angemeldet hätte und doch ist meine Verbundenheit mit dieser Plattform und den meisten ihrer Anhänger nicht mehr aus meinem Leben wegzudenken. Man kann sagen, Moviepilot ist ein Teil von mir geworden, habe ich doch in den letzten 6 Jahren versucht mit jedem Kommentar von meiner Seite etwas Klarheit unter den jeweiligen Film zu bringen und Leuten die Chance zu geben bereits vorab beim Lesen ausmachen zu können, ob sie den Film sehen sollten oder vielleicht doch nicht.
Was hier bei Moviepilot geschieht ist längst nicht mehr nur Kritikertum, es ist für viele von uns ein geleisteter Beitrag, im tiefsten Kern sozialer Austausch von Meinungen, Gespräche die unter anderen Umständen niemals so möglich wären.
Für all das danke ich Moviepilot, aber vor allem allen Beteiligten, allen Communitymembern, die nicht erst durch Facebook dazukamen, sondern aus freien Stücken dem Medium Film wie auch immer huldigen wollen und damit irgendwann den Entschluss gefasst haben sich hier anzumelden.
Sicherlich ist man nicht immer einer Meinung, gerade nicht bei einer solch vielschichtigen Kunstform, wie der des Films, die eigentlich eine Zusammenstellung mehrerer anderer Kunstformen ist. Wir sollten nicht dulden, dass die über die Jahre und Jahrzehnte fortwährende Gleichschaltung innerhalb des Mediums irgendwann aus unserer geliebten Liason mit dem Film eine einseitige Beziehung entsteht, die eher dem finanziellen Melken der Zuschauerschaft gleichkommt.
Wir sollten mit unserer Stimme, mit unserer voyeuristischen Macht, mit unserer Gemeinschaft dafür sorgen, dass Filme weiterhin die Gemüter spalten und nicht nur noch durch das System bedingter Einheitsbrei auf die Märkte verteilt wird.
Glücklicherweise ist das Phänomen Film, das stumm und in schwarz-weiß-Tönen mit einfachsten Aufnahmen bereits früh seinen Zugang zu den Emotionen des Voyeurs fand, ein internationales und demnach sind diese vielschichtigen Erzeugnisse vielleicht gerade in unseren Landen nicht so gut kontrollierbar, aber dennoch sollten wir uns nicht davon beirren lassen, dass wir als Zuschauer mit unserer Meinung der wichtigste Teil einer ganzen Kette von Prozessen sind.
Auch Martin Scorsese hat das verstanden, nicht umsonst kritisierte er als Verbündeter mit dem Kino die Gleichschaltungsmaschinerien des Mediums.
Genau der Martin Scorsese, der noch nie einen schlechten Film herausgebracht hat.
Der Altmeister Marty, der seine Visionen schon immer so locker heruntererzählt hat, dass man ihm stundenlang dabei zusehen will. Marty ist ein Mann, der mit seiner Brille und seiner schmächtigen Figur irgendwie niedlich wirkt, doch beliebäugelt wurde er noch nie, er wird von allein Seiten bewundert und beklatscht, bei egal welcher Preisverleihung und egal wer beteiligt war.
Marty ist ein Mann, bei dem kann man nicht anders, den liebt man einfach.
Es gibt keinen Grund es nicht zu tun.
Er hat niemals irgendwem einen Grund zu etwas anderem gegeben.
Er ist einfach ein Mensch, einer von uns, auch wenn man das nach diesem Film bezweifeln darf.
Denn welcher Mensch macht kaum oder nahezu keine Fehler?
The Irishman ist in sich vollkommen perfekt.
Es gibt keinen Fehler.
Jede Kameraeinstellung sitzt, jeder Schnitt passt perfekt, der Score schmiegt sich phänomenal an jedes Bild an, die Schauspieler gelangen unter ihm ausnahmslos zu ihrer Höchstleistungen, den Dialogen der Figuren möchte man tagelang zuhören.
Es gibt nichts was man an einem Scorsesefilm bemängeln will, selbst wenn man es könnte.
Man möchte es nicht.
Ob das an der Brillanz liegt mit der sie gemacht wurden.
Ob es daran liegt, dass man weiß das Scorsese den jeweiligen Film gemacht hat und dann automatisch schon positiv an alles was damit einhergeht herantritt, ich weiß es nicht, es ist mir auch völlig einerlei.
Martin Scorsese hat jeden Preis der Welt verdient, nicht zuletzt weil ihm jetzt noch die Zusammenkunft dreier Schauspieler gelungen ist, die vorher noch nie jemand zustande brachte, die sich aber jeder gewünscht hat: Al Pacino, Joe Pesci und Robert De Niro.
Diese 3 Schauspieler, die jeder für sich mehr erreicht haben, als man glauben würde, dass das heutzutage überhaupt noch jemand schafft, sie haben sich die Teilnahme an "The Irishman" verdient.
An diesem Mafia-Epos, das anders als seine wesentlich experimentierfreudigeren Vorgänger Good Fellas und Casino, auch auf den Lebensabend seiner Hauptfiguren eingeht/eingehen kann und langsam aber sicher andeutet, dass Marty sich die Rente verdient hat.
Er braucht ohnehin niemandem mehr etwas beweisen und sowieso kann niemand anders ihm das Wasser reichen. Es gibt niemanden der vor allem im Gangstergenre jemals etwas Besseres gedreht hätte als er.
Er ist und bleibt der Meister des Erzählens.
Ich habe jede Minute von "The Irishman" genossen, zumal das CGI super war und mal wieder deutlich wurde, mit welcher Leichtigkeit Scorsese Zeitgeschehen mit persönlichen Geschichten vermischt, Figuren mit den einfachsten Mitteln bravourös in die Story einbindet, innerhalb einer epochalen Geschichte immer wieder zwischen Jahrzehnten hin und her springt als wenn er nie etwas anderes getan hätte.
Hat er ja eigentlich auch nicht.
"The Irishman" ist neben "Once Upon a Time in Hollywood" der wahrscheinlich beste Film des Jahres (was zu erwarten war), gerade weil Scorsese endlich mal wieder einen Gangsterfilm gedreht hat und man endlich mal wieder ein inszenatorisches Glanzstück des modernen Kinos sehen durfte.
Aber auch das war zu erwarten.
Filme für die Ewigkeit.
Martin Scorsese.
Ich weiß nicht, da kommt zum ersten Mal ein verkappter Arthousefilm als Mainstream ins Kino und alle feiern es ab als wäre Joker der Heilsbringer des modernen Films. Fortan werden die Kinokassen trotz Überlängen-Ticketpreisen von 13,50€ wieder gesprengt und der Nachokäse fliegt wie eine Massenejakulation im Kinosaal durch die Haare der unzähligen, schmeichelnd geröteten Freundinnen, die auf einmal wieder regelmäßig statt zum Couching in die Kinosäle ausgeführt werden.
Ja, endlich macht Kino wieder Spaß und das obwohl man hier mit Haut, Haaren, Psychosen und Depressionen in einen unergiebig geschriebenen Hauptcharakter abtaucht, der rein durch das phänomenale Schauspiel von Joquain Phoenix als indoktrinierende Projektionsfläche auf den Zuschauer einprasselt wie es seit Dekaden in schauriger Manipulation schon etliche andere gezeichnete Figuren taten.
Gut, vielleicht nicht so ausladend und schlammartig wie hier, aber doch mit dem selben Grad an oberflächlicher Zuschauerbeeinflussung.
Joaquin Phoenix suhlt sich wie ein wildgewordenes Schwein förmlich in der Schlammgrube seiner negativen Emotionen, doch gelingt es ihm zu keiner Zeit wirklich in die abgründigen Tiefen seiner Figur vorzudringen und einen schockierenden Strudel zu erzeugen, mit dem der gerissene Joker all seine Gefolgsleute und vor allem auch den Zuschauer um sich schart wie heimtückische Sektenmitglieder und genau das ist noch nicht mal seine Schuld.
Er hat sichtlich all seine schauspielerische Brillanz, sein Herzblut in diese - filmgeschichtlich betrachtet - höchstambivalente Figur gesteckt und so ein jetzt augenscheinliches Maestrostück vor dem gnadenlosen Absturz bewahrt.
Ich mag mir gar nicht ausmalen was das für die Entwicklung von Todd Phillips und das substanzlose Mainstreamino der Zukunft bedeutet, doch ich freu mich für Joaquin Phoenix, er ist und bleibt brillant.
Doch muss man diesem cineastisch einwandfrei dargestellten Mogelwerk, das mit seiner geleckten Optik die Sinne des Zuschauers vernebelt wie der vor der Sichtung tief inhalierte Zug vom grünen Spliff, konstatieren, dass es einen ähnlich guten Job gemacht hat wie meinetwegen Titanic oder auch Avatar (komisch, dass mir da jetzt ausgerechnet 2 Cameron-Blockbuster einfallen).
Sicherlich ist Joker gerade wegen allem was ich vorher erwähnte, den cineastischen Höhen und des (ENDLICH mal wieder; The Irishman, "ich komme") guten Auftritts von Robert De Niro kein schlechter Film geworden, doch ich will mir gar nicht ausdenken was es hätte werden können, wenn Todd Phillips mit einem einschneidenden Drehbuch hier die nötige Geschichte um unsere denkwürdige Hauptfigur aufgebaut und ihr damit den nötigen Horizont verliehen hätte.
Schade, wirklich und aufrichtig, Schade.
Der bisher schlimmste Jason-Film von allen.
Gehört ins SchleFaZ-Programm.
Die Schändung einers fest etablierten Slashergröße, die jetzt auf einmal als Geist in den Körper eines dunkelhäutigen Pathologen einfließt und fortan per Mimikry und Parasitismus freudig die Besitzer wechselt.
Ab und an gibt es zwar ein paar nette practical effects, dennoch wird jede Einstellung so sehr vom billigsten Zelda-Score aller Zeiten maltretiert, dass man das Gefühl hat das Ding hat die Klangkulisse einer Country Potato.
Zudem ist dieser Teil der Friday-Reihe komplett gar nicht in der Geschichte von Jason Vorhees verankert, die eigentlich im vorherigen Teil in den Abwasserkanälen von Manhatten beendet schien.
Hätte man die Geschichte dort weitergesponnen und gekonnt das Szenario mit einem fähigen Autoren auf die Massen einer Breitbandgesellschaft ausgedehnt (was der Vorgänger trotz gelungenem Titel völlig vermasselt hat), hätte das hier ein gelungener Film werden können. Stattdessen demontiert man die Kultfigur Jason Vorhees bis auf das letzte Atom und treibt es mit den billigsten CGI-Blitzen aller Zeiten auf die Spitze märchenhafter Fabelideen. Jason Vorhees mit 10min Screentime im Excalibur für Arme.
Wahnsinn.
Reminder:
Beinah absolut unblutig, wird in jeder Hack&Slay-Szene kurz darauf weggeschnitten oder der Fokus auf etwas anderes gelegt als die offene Wunde oder die Machete, die im Bauch des zumeist platten Slasher-Charakters steckt.
Der 80er Synth-Rock-FM-Soundtrack kann sich allerdings hören lassen und wurde direkt in meine Playlist integriert. Zudem ist das wahrscheinlich einer der wenigen Slasher, in denen eine Figur ganz am Rande endlich mal eine völlig realistische, nachvollziehbare Handlung unternimmt, um Jason hinters Licht zu führen, nämlich krabbelt hier eine Teenagerdame in einer Holzhütte durch einen Grubenspalt in den Nebenraum und beobachtet Jason. Als Jason den Trick erkennt und in den Nebenraum gelangen will, krabbelt sie zurück in den Hauptraum und beobachtet wie Jason in den Nebenraum gelangt. Super mal in den 80ern nachvollziehbare Handlungen eines Charakters zu sehen, auch wenn sie kurz darauf in überlicher Vorhees-Manier durch die Wand gepackt wird.
Der psychologische Antrieb und die metaphysischen Fertigkeiten der Hauptfigur wirken wie lachhaftes Beiwerk, insgesamt bleibt hiermit also ein mittelmäßiger Freitag der 13.-Teil zurück, der optisch bisher beinah die schlechtesten Kills von allen Teilen parat hat, dabei aber bisher den besten Soundtrack von Harry Manfredini im Handgepäck trägt.
Immerhin macht Jason hier mit dem Teleskophexler(was war das?!) mal einen auf Leatherface und sieht jetzt unter seinem zerfledderten Holzfälleroutfit wie ein Sumpfmonster aus.
PS: es gibt keine Foreshadowing-Szene für den nächsten Teil.
Einiges dabei was ich noch nicht kenne und bei under the Silver Lake war ich mir auch unschlüssig, ob der nicht auch noch in meine List mit hineingehört.
Werde einiges aus deiner Liste noch nachholen.
[Spoiler enthalten]
Der Film visualisiert das kosmische Gesetz der Vibration oder des Rhythmus und die Uhrzeit 11:14 steht stellvertretend für einen Moment, in dem man umgangssprachlich von einem Moment des Unglücks reden würde. Doch die Gedanken wollen sich materialisieren und alle Beteiligten schwimmen im besagten Moment auf der selben Frequenz im Ozean der Bewegung.
Bewegung ist Leben und Leben ist Bewegung, nur leider bewegt sich in diesem konkreten Fall alles in die falsche Richtung, nur das dem Universum das herzlich egal sein dürfte. Glücklicherweise weniger pathetisch als bei einem LA Crash beginnt die Geschichte bei durchtriebenen Teeniemädels und endet bei Komodowaranen, die 80% ihres Körpergewichts vertilgen können und nebenbei ziemlich bakteriell infektiös sind (infektiös wie ein intriganter Gedanke?).
Bei 11:14 wird das Pferd noch von hinten aufgezogen.
Ja, ab und an ist ein Schnitt unpassend gesetzt und auch sonst sieht dieser Film an wenigen Stelle wie eine TV-Produktion aus, dennoch ist das hier ein Regiedebüt der Extraklasse und das liegt durch aus auch am Skript.
In seiner Running Scared-Optik häuft sich innerhalb dessen der Berg eines Indiziensammelsoriums, das nachfolgend für den Diensthabenden Officer schwer zu entwirren sein dürfte, doch damit lässt uns Regisseur Greg Marcks nach seinem gelungenen Episodenfilm netterweise allein.
Das Skript ist unglaublich gut geschrieben, auch wenn beispielsweise Patrick Swayze seine Taschenlampe auf dem Bordstein vergisst und sie dann dort im nächsten Schnitt doch nicht mehr auftaucht und der abgeschossene Schwängel neben der Unfallstelle liegt, wo er eigentlich gar nicht liegen kann.
Aber das ist angesichts ausgeloteter Kreativität in allen anderen Bereichen absolut verschmerzbar und war einfach nicht anders umzusetzen.
Man spürt am Beispiel dieses Films förmlich was ein gutes Drehbuch aus einem Film machen kann und wie inszenatorische Kniffe den Zuschauer hinters Licht führen können und so baut Greg Marcks „11:14“ immer weiter in die Vergangenheit, er fängt mit dem Erzählen wie viele andere Meisterregisseure vor ihm einfach beim Ende an und lässt die
Geschichte sich wie eine Blüte in die entgegengesetzte Richtung entfalten.
Das so etwas sehr reizvoll sein kann, haben andere Filme hinlänglich bewiesen und Lösungen zu dieser Aufgabe bereits perfektioniert (Pulp Fiction).
Wenn so etwas wirklich gelingt, dann hat der Regisseur seine Sache in der Regel gut gemacht.
Und wenn man glaubt es könne nicht noch tiefer in die Vergangenheit gehen und man könne nicht einen noch tieferen Einblick in das sich drehende Figurenkarussell erhalten, gehts noch deeper.
Bravo.
Eigentlich nur folgerichtig, dass eine reizvolle Teenagerschlampe, die sogar noch ihr Auto mit dem Auto dessen Mannes fremdstartet, dem sie einen Mord anhängen will, vor dem heransausenden Van landet.
Tja, Karma ist eben groß, doch reißt hier einige mit in die Tiefe der Ungewissheit.
Der Ungewissheit über den irdischen Endpunkt eines jeden Lebendigen.
Denn was lebt muss irgendwann sterben und was stirbt wird irgendwann wieder zu leben werden.
Energie ist.
Leben ist Bewegung und Bewegung ist Leben.
Lächerlicher Slapstick.
Die Fireflys nehmens mit dem Kartell auf.
Ja nee, ist klar.
Eine mit Haus der 1000 Leichen atmosphärisch hervorragend überlieferte Grundidee, wird mit Füßen getreten, mit lupenreinem Dreck geschändet.
Rob Zombie begräbt seine Karriere.
Wo "The Devils Rejects" beinah schon als groteskes Abziehbild eines waschechten Originals fungierte, ist Rob Zombie mit "3 From Hell" endgültig bei einer C-Movie-Comicverfilmung angekommen. Haus der 1000 Leichen ist nun erfolgreich zum Franchise degradiert, dieser Film die Inkarnation von schwachsinnigem, uninspriertem, schlechtem Trash.
Wahnsinn was für selten ahnsehnlichen, meist unansehnlichen Dreck Rob Zombie mittlerweile mit seiner stümperhaften, viel zu nah platzierten Shaky Cam inszeniert.
Hautpsache übertrieben skrupellos, übertrieben wahnsinnig, übertrieben übertrieben. Ein schlecht geschnittener Studentenfilm, die Antischöpfung.
Er hätte das Ganze einfach ruhen lassen können, aber wahrscheinlich hat ihm all das Meth ein wenig die Sinne vernebelt, anders kann ich mir diese unkreative Talfahrt des Möchtegernhorrors jedenfalls nicht mehr erklären, aber gut, 31 und der Trailer zu "3 From Hell" waren bereits ernstzunehmende Warnungen für den Zuschauer.
Das die Fans das hier lächelnd durchwinken ist nur noch bezeichnender.
Rob Zombie, hör bitte einfach auf.
Das Inception des Freddy Krüger-Universums.
Was für ein Meisterwerk der Trashgeschichte, ein Slasher der fortan seinesgleichen sucht.
Mit traumhaften Kameraeinstellungen, zischenden, rostenden Kulissen, cineastischen Kniffen, die man in ernsthaften Produktionen vergeblich sucht, demontiert Rachel Talalay den Mythos Fred Krüger und schafft dabei das Ausnahmewerk eines ganzen Genres.
Ja, die Regisseurin scheint die gesamte Klaviatur des Filmemachens als simples Handwerk in ihren Fertigkeitsschatz aufgenommen zu haben und tanzt mit Leichtigkeit durch die dramaturgischen Tiefen und komödiantischen Höhen dieses - und man kann es jetzt offiziell sagen - besten, weil innovativsten Teils der Nightmare-Reihe, der ohne das Original natürlich nicht existieren könnte und sicher nicht so brillant wäre und der allen anderen Reihen Lichtjahre um etwas absolut wesentliches voraus gewesen wäre - nämlich um einen würdigen Abschlussfilm.
Einen Film der mit Ehrfurcht, Innovation und vor allem Klasse ein ganzes Slasher-Franchise beendet hätte und das im besten aller Momente.
Wenn’s am schönsten ist sollte man aufhören.
Nur leider tat man es nicht.
Man musste unbedingt noch einen 7. Teil drehen und das nach diesem wundervollen, fabelhaften, herzlichen Outro, das die bezeichnendsten Szenen aller Teile in sich vereinte und so die ganze Reihe nochmal deutlich aufwertete.
Inhaltlich ist „Nightmare 6 - the Final Nightmare“ fast schon ein Apnoe-Tauchtang in die nautischen Tiefen der Krügermemoiren, auf die zuvor offenbar keiner der anderen Produzenten, Schöpfungsbeteiligten und selbst Urvater Wes Craven hatte kommen können.
Nach psychologischer Tiefe sucht Rachel Talalay in einfachen, aber brillant platzierten Metaphern und findet neben popkulturellem Zeitgeist auch zum Kern derer Figur, die uns sowieso alle am ehesten interessiert.
Und dennoch wirken neben ihr alle anderen Figuren nicht wie tötungswürdiges Beiwerk, nein, die Figuren werden durch - wirklich alle (Traum)Dimensionen sprengende - Wendungen miteinander verwoben und haben Charakter. Sie wirken nicht (wie im Genre üblich) lose zusammengewürfelt, sondern bilden ein tatsächliches Team, das durch verschiedene, vorzüglich dargebotene Welten stolpert als wären sie auf einer Mission durchs Universum.
All beinah aufkommende Langeweile wird durch das gierige Lachen von Freddy Krüger direkt im Keim erstickt. Einem an der ausfahrbaren Tafel kratzenden, nie besser gestalteten, irrekomischen, aber auch miesen Freddy Krüger, der zwischen Menschlichkeit und maximaler Durchtriebenheit hin und her pendelt.
Wie der alte Pennywise eine Ikone der Filmgeschichte, die sich weder durch Sequels, Prequels, Remakes oder sonstige Abziehbilder (und das obwohl es sich hier um ein Sequel handelt) mit der gleichen Klasse und weniger Aufwand neu erschaffen lässt, schon gar nicht durch kreative Ruhepausen, wie man sie heute in allen möglichen Popcornfranchises betrachten muss.
Ja, hier driftet man wirklich mal in die Vergangenheit dieses armen Tropfs ab und darf ihn als Grundschulversion ganz subtil und unterschwellig mit braun-grünem Langarmshirt sehen, das man nur bei genauerem Hinsehen erkennt und dann nur mit der Zunge schnalzen kann.
Ich bin mir nicht ganz sicher, ob dieser 6. Teil der Nightmare-Reihe bei den meisten nicht als missverstandenes Ärgernis durch die Zielgerade spurtet, es ist mir aber auch einerelei.
Mut muss belohnt werden und einen ambitionierteren Umgang mit einem "Franchise" habe ich selten so gesehen wie hier, wenngleich das Finale mir einen leichten Dämpfer mitgegeben hat.
Ich bin dennoch ganz sicher, diesen Film kann man auch zwei oder drei mal hintereinander sehen und wird dennoch mit infernalischen Lachkrämpfen belohnt, bis man sich den Bauch hält.
Ich habe mich jedenfalls köstlichst amüsiert.
Danke für so viel Mut, Rachel Talalay und Co.
Reminder:
Immerhin tanzt Mark Patton singend zu „Touch Me“ von Wish & Rae Fonda auf dem Bett herum. Gnadenlos gute Szene, das war’s dann aber auch leider fast schon.
Superfreddy.
Super Freddy?
Na super, Freddy.
Gemeinsam im Hundetraum (sehr feiner Kniff), erleben wir losgelöst vom Figurenkarrussell der Vorgängerteile, die erste richtige Freddy-Metamorphose vom Traumgeist im Hundegehirn zum fleischlich-vernarbten, rot-grün gestreift tragenden mittlerweile Massenmörder Fred Krüger, der aus den verbrannten, auf dem Schrottplatz vergrabenen Gebeinen wieder aufersteht.
An der Stelle wird besonders deutlich, dass er sich als Täterfigur von den Ängsten seiner Schläfer ernährt.
Die direkt nachfolgende Metaanspielung des innerhalb des feuchten Traumes aus dem Wasserbett emporsteigenden Fred Krüger, erreicht neue psychologische Blickwinkel aus denen er handelt.
Es wird zunehmend deutlich, dass er nicht unabhängig vom - durch Zweifel und Ängste erkrankten - Gemüt seines „Wirtes“ existieren kann.
Trotzdessen das die psychologische Angriffsfläche, die die Protagonisten vor allem im reellen Leben anbieten, von Fred Krüger nur selten genutzt wird, hat Nightmare 4 einen gewissen Realismus inne, den die vorherigen Teile nur in Ansätzen aufblitzen lassen konnten.
Renny Harlin stellt sich in diesem 4. Teil der Nightmare-Reihe nahezu existenziellen Fragen der Menschheit mit seinen Individuen, die innerhalb ihres Lebensweges zu Entscheidungen gezwungen werden, um in ihrer Natur auf stetige Generalproben gestellt zu werden.
„Zisch und tot ist der Fisch“!
Dieser philosophische Ansatz steht dem Film sehr gut, wenngleich ich mir davon noch viel mehr gewünscht hätte.
Der Mikrokosmos Familie erfährt hier trotz großspuriger Pathetik eine krüger‘sche Revolution.
Gerade die daraus gewonnene Dramatik erzeugt ein dermaßen unheimliches Gefühl, dass man fast sagen könnte, dass dieser Teil der bisher dramatischste ist.
Metaanspielungen wie der Krügerhaifisch (Jaws), die von der Decke hängenden Eisenketten (Hellraiser) und ein Sonnenbrillentragender Freddy machen dieses Gefühl prompt wieder kaputt, nichtsdestotrotz sorgen sie dafür, dass dieser Teil völlig einzigartig im feurig-roten Licht erstrahlt, das aus der Krügerhölle losbricht.
Überdeutlich tritt der psychologische Kampf vor dem Finale ans Tageslicht als die Träumerin bei der Begegnung mit Fred zu ihm sagt: „ich glaube nicht an dich“.
Er begegnet ihr in neuer Kraft nur: „aber ich an dich.“.
Genau das ist vielleicht an der Stelle extrem simpel, aber auch verdammt richtig.
Ja, Nightmare 4 ist also ein Film, der sich gerade hinsichtlich seines Final Girl Aspekts eine Menge traut und dabei vieles richtig macht, leider aber auch relativ häufig in völligen Trash abdriftet, was man allerdings verkraften kann.
Immerhin kopiert er (wie in anderen Horrorreihen üblich) nicht nur seine Vorgänger, sondern eröffnet weitere Perspektiven auf das Mysterium Fred Krüger.
Wahnsinn, Jigsaw hat bei Fred Krüger geklaut und zwar das Dreirad.
Das einstige Opfer aus dem Original _Nancy Thompson_ hat sich verständlicherweise mit der Psychologie des Menschen, also auch mit ihrer eigenen Psyche beschäftigt und somit gelang ihr der Sprung zur jungen Therapeutin, die unter Einfluss traumhemmender Medikamente steht.
Auch der verspätete Sprung vom einfachen, gut gemachten Slasher zum musikalisch durch Angelo Badalamenti vorzüglich untermalten Psychohorrorfilm über den Teenie-Mörder aus der Traumebene, gelang Wes Craven als Produzent erst mit diesem Teil.
Durch die Szenario-Verlagerung in eine psychiatrische Anstalt, wird inhaltlich auf einmal mit Worten wie Verantwortung und Schuld jongliert, wo in den beiden Vorgängerteilen noch die Charakterisierung, also das Kennenlernen von Fred Krüger und seine Art zu schlachten im Vordergrund stand.
Gerade weil in den Vorgängern noch ein dichter Nebel über der teuflischen Motivation unseres lieb gewonnenen Traumkillers lag, kehrt Regisseur Chuck Russell mit Nightmare 3 immer wieder in Freddys Vergangenheit zurück oder gewinnt durch den religiösen Aspekt völlig neue Dimensionen bei der Erschließung der Täterfigur, wenngleich man insgesamt zurückhaltend bei der Umorientierung blieb.
Zudem beschäftigt sich der Film auch mit der veränderten Traumwahrnehmung und luzidem Träumen durch die Superkräfte der Dream Warriors, die den Film leider ein wenig zu deutlich in die Trashrichtung schupsen.
Die Maske ist in diesem dritten Teil von einem anderen Stern und die 80er-Practicals machen richtig Spaß, wenn Freddys Messerfinger aus dem Wasserhahn kommen oder sein Skelett zum KungFu-Krieger wird.
Cineastisch ist das hier also bisher der stärkste Teil, nur leider ist die Story neben vielen wundervollen Drehbucheinfällen und Übergängen in die Traumwelt etwas zu hanebüchen als das man diesem dritten Teil Meisterwerkstatus attestieren kann, nichtsdestotrotz konnte man mit einer jungen Patricia Arquette das bisher überzeugendste Opfer der Slasherreihe in diesen Film werfen und sich als Zuschauer von Ton und Bild dann durch die nebulösen Höllenvisionen eines Teenagers treiben lassen.
Sehr sehr wissenswerte Dokumentation über einen DER Horrorklassiker aller Zeiten.
Die Dokumentation besteht im Kern aus einem für sie geschaffenen Interviewmarathon der am Film beteiligten Schauspieler ohne Tobe Hooper als Regisseur von Blutgericht in Texas. Ich gehe davon aus, dass man damit einer zu starken Beeinflussung des Zuschauers aus dem Wege gehen wollte und lieber jene Menschen reden lassen wollte, die zu dem damaligen Zeitpunkt des Drehs weder wussten noch verstehen konnten, was Tobe Hooper mit dem Film bezwecken wollte oder was für ein Kultfilm daraus enstehen könnte.
Texas Chainsaw Massacre sollte der Urhorrorfilm werden, ein Film aus dessen Bildern man wirklichen Terror, echte Unruhe, reellen Wahnsinn entnehmen konnte.
Eine Echtheit vor der man sich nicht verschließen kann.
Und genau deshalb ist der Titel dieser Dokumentation auch so vortrefflich.
Es ist tatsächlich ein Familienporträt geworden, weil die beteiligten Schauspieler sagen, dass sie bei Drehzeiten von teilweise über 16h täglich in einem Hitzebunker von bis zu 45°C mit verwesendem Fleisch auf dem Mittagstisch weder abschätzen konnten welche Tageszeit gerade war (die Fenster waren verhangen) noch unterscheiden konnten, ob sie sich in einem Film oder tatsächlich in der Realität befanden.
Der Zustand am Set war nach eigenen Aussagen unbeschreiblich, die Rahmenbedingungen machten es den Schauspielern äußerst einfach zu zanken, zu streiten, oder sich mit einem echten Holzknüppel auf den Schädel zu schlagen.
Sie wurden teils zu der Figur die sie spielen sollten, da sie ohnehin aus Budgetgründen den ganzen Tag mit Maske herumrennen mussten oder aber die Drehzeiten so endlos lang waren.
Gunnar Hansen als Leatherface war in Erarbeitung seiner Figur undercover in psychiatrischen Einrichtungen, hatte sich dort von kranken Menschen verschiedene Verhaltensmuster abgeschaut.
Er musste seine Kleidung 3 Wochen ungewaschen immer wieder anziehen, da man die Befürchtung hatte man könne die Farbe auswaschen und man konnte kein Ersatzoutfit besorgen. Der Gestank am Set war nicht nur deshalb unerträglich.
Einige Darsteller mussten immer wieder das Haus verlassen um sich zu übergeben und kamen dann im Anschluss wieder herein.
Edwin Neal wurde für eine Szene, die man später im Film gar nicht verwendete, nach einem Buscrash auf den Asphalt gedrückt, bis ihm die Wange schrecklich verbrannte. Die Dokumentation steckt voll mit solchen Anekdoten, die für Fans der Reihe sehr wissenswert sind und gleichzeitig den Spirit des Films und auch den Kultstatus weiter erklären und befeuern.
Tobe Hooper gelang nichts weniger als ein einzigartiges Meisterwerk des Horrorgenres und auch die Darsteller bestätigen seine Vision, mit der er "The Texas Chainsaw Massacre" als Mammutprojekt aus dem Boden stieß.
Für mich ist die "Reihe" eine der authentischsten Horrorfilmreihen, die es jemals geben wird, wenngleich die fortwährenden Fortsetzungen und die die noch kommen sollen, die meisterlich umgesetzte Grundidee des gnadenlosen Originalterrorfilms und seine komplett verdrehte Originalfortsetzung (Tobe Hooper: Texas Chainsaw Massacre 2) kaum nennenswert um bahnbrechende Ideen ergänzen konnten und können werden. Im Gegenteil, es wird nur versucht Geld zu verdienen.
Blutgericht in Texas wird ungeachtet dessen dennoch einer der oder womöglich sogar der beste Horrorfilm aller Zeiten bleiben.
Die Wangen von Paula Patton sehen den ganzen Film über aus wie überreife Kirschen und auch sonst ist die Instagram-Hochglanzcam sehr streng im Umgang mit den Kurven dieser durch aus hübschen Frau, die zumindest mal so etwas wie ein Kinn hat und nicht komplett umoperiert scheint, wie 2/3 derer Frauen des Filmmarktes, die sich den radikalen Feminismus herbeiwünschen, sich dann aber doch die Lippen aufspritzen lassen, allerdings natürlich nur für sich selbst versteht sich.
Es vergeht kaum eine Einstellung ohne Fokus auf den tiefen, hitzigen Ausschnitt dieser Powerjournalisten aber vordergründing Partnerin, die nebenbei gezielt einer ganzen Gesellschaft von heranwachsenden Frauen ein Gesicht geben möchte und das womöglich zum Teil sogar schafft.
Es scheint mittlerweile aber leider so zu sein, dass man eine solche Spitzenfrau nur mit dem nötigen Wagen und einer Superluxusvilla halten kann, nur ist es etwas verwunderlich wie ein Fahrzeugmechaniker einen derartigen Ausflug samt Diamantenverlobungsring aus dem Ärmel schüttelt.
Fast schon schade, dass der Film seine anfänglich, lieblich-schwälgerischen Töne, die in ihrer Sonnenflut sogar kurzzeitig an die Kanalfahrten vom Driver und Irene erinnern, nachträglich in dem Licht erstrahlen lässt, dass bedingungslose Liebe zwingend auch mit materiellem Überfluss kongruiert, wenngleich sich das Liebespaar unter dem Mitternachtsmond mit Tränen in den Augen die magischen drei Worte in die Ohren haucht und das auch halbwegs echt wirkt.
Wenn "Traffik" dann aber den Versuch anstellt in einen brahndgefährlichen Trhiller mit messerscharfer Menschenhandelthematik überzugehen, sieht man wie der Film ganz peinlich die Hose herunterlässt.
Sichtlich überfordert versucht Deon Taylor "Traffik" so etwas wie Thrill und Action unterzujubeln, offenbart uns aber nur pathetische Synths, schlecht geschnittene Amateurkampfszenen und lächerliche Goreversuche, bei denen man beim Zurückspulen eigentlich direkt den Film ausmachen müsste.
Versteht mich nicht falsch, der Film nähert sich hier einem sehr brisanten Thema das jeden etwas angeht, nur erfolgt das leider weder mit der nötigen Klasse noch mit der erforderlichen Weitsicht und so verlässt Traffik nach der Sichtung inhaltlich binnen Sekunden wieder mein hoffnungsvolles Gemüt.
Aber gerade Hoffnung ist ja auch das, was mich zur Sichtung brachte und mich leider von einem anderen, wirklich guten Film abgehalten hat, dann genau das ist "Traffik" leider nicht geworden, ein guter Film.