BurakkuEmparaa - Kommentare
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Alle Kommentare von BurakkuEmparaa
Shocktober 2023 #3
Wer Interesse an diesem Film hat, sollte sich unbedingt nichts darüber durchlesen und erst recht keine Trailer schauen. Die nehmen dem Film leider wie so oft viel zu viel vorweg, was hier besonders weh tut. Review ist auch spoilerfrei.
Eine sehr bedächtig inszenierte, feinfühlige Folk-Horror-, naja, fast eher Folk-Drama-Gechichte, die trotz einer recht verrückten Prämisse durch die sehr sicher inszenierte, an "The VVitch" erinnernde Stimmung und starke, glaubwürdige Schauspieler einen emotionalen Kern gut rüber bringt und manchmal unerwartet mitten ins Herz trifft. Dazu noch die wunderschöne, isländische Landschaft, da kann man sich schon in der Welt von "Lamb" verlieren. Ich konnte kaum glauben, dass das ein Debütfilm ist. Diesen Herren Jóhannson sollte man im Auge behalten.
"Hey Ike, ya shitbird! Want a little piiiiiiie?"
Shocktober 2023 #2
Bewertung 5.3? Was zum Fick?
Atmosphärisch dichter Slow-Burn Folk-Horror mit einem absolut perfekten Ende. Soundtrack und -design waren grandios, besonders wie teilweise die Geräuschkulisse des Films in die Musik übergeht (das Klopfen, die Geigen). Äußerst schick gefilmt in einem tollen Setting war das auch noch. Diese nebelverhangenen Sumpfgebiete, herrlich. Und vor allem: Seit langer Zeit wirklich mal wieder einfach ein Film mit Gruselfaktor. Es gab mehrere Szenen, in denen ich fieseste Gänsehaut und wirklich Schiss hatte (Fahrstuhl). Das ist selten geworden. Nette Details und cleveres Foreshadowing hat man auch eingebaut.
Geduld bzw. einen Hang zu langsameren Horrorfilmen, die sich viel Zeit lassen und in ihrer Stimmung schwelgen, sollte man allerdings mitbringen. Atemberaubend schnell ist hier gar nichts, Langeweile kam für mich jedoch nie auf.
Mehr davon bitte!
*Nur die deutsche Synchro ist mal wieder grausam, an dieser Stelle erneut großen Dank an Amazon Prime, die es bei Filmen, die im Original nicht englisch sind, einfach nicht schaffen den O-Ton anzubieten. Das kann doch nicht so schwer sein, oder?
Shocktober 2023 #1
Achtung, Spoiler!
Na das war ja mal nix. Die Anfangsszene in Zeitlupe war wirklich meisterhaft und ließ mich auf Großes hoffen, die erste Hälfte des Films hielt dieses Versprechen auch halbwegs. Aber die extrem lang gezogene zweite Hälfte, die eigentlich nur aus einem Wechsel zwischen Folterszenen und sehr merkwürdig platziertem Humor (hier wird klar, warum Tarantino "Big Bad Wolves" so mochte, ist schon ein wenig wie die Folterszene aus "Reservoir Dogs" in Spielfimlänge) besteht, macht dann alles kaputt. Zwischendurch wird halbherzig politisiert und gezeigt, wie bescheuert alle in Israel sind und wie fortschrittlich und ehrenhaft "die Araber" (wie sie die Charaktere stets bezeichnen) sind, die haben sogar Smartphones beim Reiten dabei!
Über Logikfehler kann ich gerade bei Horrorfilmen oft hinwegsehen, aber dass der Polizist nicht einfach mal seinen Knebel entfernt, obwohl er die ganze Zeit locker rankommen würde, und zum Telefonieren lieber nachts in den Wald rennt, um einen Fremden (oben genannter, fortschrittlicher arabischer Reiter) zu suchen, anstatt das Telefon vom Vater zu nehmen, der nur wenige Minuten vorher direkt vor ihm selbiges benutzt hat, war wirklich albern und konstruiert.
Der Twist ist meilenweit vorhersehbar, da man als Zuschauer durch die fehlenden Beweise für die Schuld des vermeintlichen Täters wohl eindeutig zu Sympathie und Mitleid mit ihm manipuliert werden soll, was schon ein bisschen funktioniert, aber einen eben auch direkt wissen lässt, dass der große, böse Twist zum Schluss ist, dass er natürlich doch schuldig ist.
Der äußerst befremdliche Humor hilft auch nicht dabei, dass man hier irgendetwas ernst- oder aus dem Film mitnehmen kann. Ich mag schwarzen Humor sehr, und musste bei einigen Witzen auch herzhaft lachen, aber das passt in diesem Machwerk einfach an allen Ecken und Enden nicht zusammen. Das eigentlich bitterböse Ende verursachte dadurch auch nicht mehr als ein gleichgültiges Schulterzucken bei mir.
Was uns das Ganze damit sagen will, ist mir auch überhaupt nicht klar. "Big Bad Wolves" verwässert sich mit seinen Plot-Entscheidungen und dem zynischen Ende komplett selbst, scheinbar nur, um zu schockieren.
So viel wollte ich dazu eigentlich gar nicht schreiben, aber "Big Bad Wolves" hat mich maßlos wütend gemacht. Denkbar schlechter Start für einen Shocktober, aber Tag #2 ("Moloch") hat es dann glücklicherweise wieder rausgerissen.
Ein Thema, welches leicht zu belegen gewesen wäre, wird leider verwässert mit schlichtweg falschen Beispielen, Widersprüchen, Treten auf der Stelle und dem scheinbaren Narzissmus der Regisseurin, die als einzig „richtige“ Beispiele ihre eigenen Filme anpreist. Das war nix, und schadet der Bewegung dann mehr als das es was bringt. Und das ist sträflich, denn das Thema ist wichtig und es sollte sich was ändern. So wird das aber nicht klappen, damit befeuert man leider nur die Argumente der Gegenseite. Sehr schade.
Endlich mal wieder ein Aronofsky-Film, der wie seine für mich besser funktionierenden, näher am Menschen bleibenden Werke (Pi, The Wrestler) weniger den moralischen Zeigefinger erhebt oder sich in High-Concept-Pseudophilosophie-Feuerwerken ergeht als der Rest seines Gesamtwerks. Seine typische, offensichtliche emotionale Manipulation des Zuschauers bleibt auch hier nicht aus, wirkt aber vor allem durch Brendan Frasers unglaublich herzzerreißende schauspielerische Leistung nicht ganz so blatant und ist schlichtweg effektiver als sonst.
Gewinnt bestimmt den Preis für den von allen Charakteren zusammengenommen geringsten IQ bei der höchsten Anzahl dieser. Unglaublich viel geballte Dummheit, aber die Kills sind nett.
Irgendwie ein Amalgam aus so ziemlich allen besseren Horrorfilmen der letzten 10+/- Jahre (It Follows, Hereditary, Babadook, Candyman, etc.), aber dabei doch irgendwie eigen. Audiovisuell stark, den Mittelteil hätte man aber gut um 15 Minuten kürzer gestalten können. Sollte man sich aber trotzdem anschauen, wenn man des eher psychoanalytischen Horror der letzten Zeit noch nicht überdrüssig ist.
Zu wenig Pete Davidson/10
Das einzige was nervt sind eure immer alberneren Artikel. Aber wenigstens diesmal ohne „einer/eines der besten/krassesten/whatever“ in der Titelzeile. Chapeau.
Der Unterhaltungswert ist groß, nur leider aus den falschen Gründen.
CGI, dass sich nicht mal mit FMV-Sequenzen früher PSone-Spiele messen kann? Check!
Seine eigene Tochter in einer Nacktszene zur Schau stellen? Freilich! (Wait, what?)
Ein stetig verwirrt erscheinender Rutger Hauer, der wirkt, als ob er sich betrunken aus dem Altenheim, komplett mit Oma-Perücke, auf das Set verirrt hat? Check!
Grausam nervige Klischeemusik, die scheinbar zum Teil mit einem Theremin gemacht wurde? Sowas von Check!
„Erotik“-Szenen, die nicht mal gut genug für nächtliche RTL2-Softpornos wären? Warum nicht?
Ein Thomas Kretschmann, der den ganzen Film über härtesten Whispercore in vom menschlichen Ohr kaum wahrnehmbaren Tiefenfrequenzen zum Besten gibt? Rein damit!
Ganz zu schweigen von fürchterlich unebener Cinematographie, äußerst befremdlichen Szenenübergängen, herausragend schwachen schauspielerischen Leistungen, Kostümen und Toupets aus dem Second-Hand-Karnevals-Laden von nebenan und Texten, die bestimmt in die Geschichte eingehen werden. Mein Liebling war dahingehend „I am nothing but an out of tune chord in the divine symphony.“ Was will man mehr.
Das einzig unironisch Gute sind einige Gore-Szenen, aber auch da gibt es ein paar echte „Perlen“, wie z.B. die Stelle mit dem Auge. Und dazu die allerbesten Verwandlungsszenen überhaupt, besonders die Fliegen- und Gottesanbeterinnen-Transformationen sind der Hammer.
Kannste dir nicht ausdenken, zweifelsfrei die spaßigste Dracula-Verfilmung.
Ich stehe ja total auf langsame Filme. Tarkovsky ist einer meiner Lieblingsregisseure, yada yada yada. Aber dieser Film ist in allen Bereichen so unglaublich langsam und inhaltsleer, dass es einem vorkommt, als ob die Charaktere und die Filmcrew eine Überdosis Diazepam intus haben und sich durch Melasse bewegen. Die Protagonistin zieht jede der größtenteils inhaltsleer und mit Holzhammersymbolik glänzenden, möchtegern-hochgestochenen und an Groschenroman-Prosa erinnernden Dialogzeilen derart in die Länge, genauso wie der Regisseur die Szenen an sich... Man möchte alle Beteiligten einfach nur anschreien und ohrfeigen, damit sie sich endlich mal beeilen, man hat ja nicht den ganzen Tag Zeit. Sie findet eine Schachtel, in der noch eine Schachtel mit einer Geschichte ist, so wie der Film selbst verschachtelt ist, beeindruckend! Abgesehen davon, dass so ziemlich alles super-krass-bedeutungsschwanger ausschließlich geflüstert wird. Grausam. Einfach nur grausam, aus den falschen Gründen offensichtlich. Wenigstens einen Totalausfall muss es wohl jeden Schocktober geben.
Jeder User, der diesen Film nach Betrachtung mit der deutschen "Synchronisation" bewertet und aufgrund dieser zerrissen hat, sollte seine Entscheidung doch nochmal überdenken und sich ihn im Original ansehen. Das ändert nämlich alles. Das ist mit Abstand die schlechteste Übersetzung, Vertonung und Abmischung, die hier zu Lande auf eine Scheibe gepresst wurde. Traurig, denn so entgeht vielen ein atmosphärisches, trotz extrem niedrigen Budgets klasse inszeniertes, geschriebenes und gespieltes, fieses, sich langsam und subtil in die Psyche des Zuschauers einschleichendes kleines Filmchen, das nicht nur alleinstehend schon was hermacht, sondern insbesondere mit der wahnsinnig guten indirekten Fortsetzung "The Endless" eines der ganz besonders hervorzuhebenden Werke des kosmischen Horrors bildet. Benson und Moorhead sollte sich jeder, der mit diesem sträflich untervertretenen Genre nur annähernd etwas anfangen kann, als Qualitätsgarant hinter die Ohren schreiben. Wer einen Vergleich braucht, kann sich "Resolution" als eine Mischung aus "Cabin in the woods" und "Triangle" bzw. "Coherence"mit Taschengeldbudget vorstellen. Wer damit etwas anfangen kann, sollte sich "Resolution" und "The Endless"am besten gleich als Double Feature geben, aber bitte NUR im Originalton.
Ein zeitloses Meisterwerk, das mit den Jahren immer relevanter und seiner Ära weiter voraus zu sein scheint. Ein Film, der seine zahllosen Nachahmer mit einer gefühlvollen und komplexen Zeichnung der Gedankenwelt des Psychopathen und der besonders heutzutage wieder stärker hervortretenden Mob-Mentalität nur noch weiter im Staub zurück lässt. Absolutes Pflichtprogramm.
Enthält kleine Spoiler, die aus dem Dickicht meiner vom Wahn behauchten Schreibweise möglicherweise schwer zu extrahieren sind, aber ich warne lieber trotzdem, bevor sich jemand beschwert.
Nachdem ich bezüglich der Kombination David Fincher/Remake (oder Neuinterpretation der Romanvorlage, was auch immer, ist mir mittlerweile Wurst) eines europäischen Films doch sehr skeptisch war, sind nach der Sichtung von "The Girl with the Dragon Tattoo" alle Zweifel wie weggeblasen. So wollte ich mir doch ursprünglich die Originale zuerst zu Gemüte führen, nach einiger Überzeugungsarbeit meiner besseren Hälfte und dieser zwar leisen, aber doch vehementen inneren Stimme, die sich wie ein kleines Kind über einen neuen Psychothriller von Fincher freute, konnte ich mich der (bittersüßen) Vorfreude nicht mehr erwehren. Das Intro kannte ich bereits, als großer Reznor-Fan konnte ich mir das ja nicht entgehen lassen. Bei gesonderter Rezeption empfand ich es irgendwie als unpassend für einen derartigen Film (so eine Story hatte ich aber auch wahrlich nicht erwartet), im Gesamtwerk passt es unglaublich gut. Es entfaltete eine ähnlich starke Sogwirkung auf mich wie unerwarteterweise der gesamte Film.
Ich hatte, wie mir im Nachhinein immer mehr bewusst wird, eine sehr merkwürdige und vorurteilsbehaftete Erwartungshaltung nicht nur entgegen Finchers Version, sondern allgemein dieser ganzen Geschichte. Ein Megabestseller der im großen Stil als Trilogie verfilmt wird und von dem auf einmal jeder redet, irgendwas mit einer geschädigten Superhackerin, einem Journalisten und einer bösen Verschwörung um ein seit Ewigkeiten verschollenes Mädchen. Dann auch noch ein Remake nach so kurzer Zeit. Das kann ja eigentlich nur Böses bedeuten. Sprach mich nicht besonders an, klang irgendwie nach ähnlich Gehaltvollem wie die verbalen Ergüsse eines gewissen Dan Brown. Nicht im Bezug auf den Inhalt, sondern eher auf die Form, die weder Charakterentwicklung noch sonst irgendetwas außer einer steilen Spannungskurve und einem konstruierten, enttäuschendem Twist kennt. Die Blockbuster-Bewerbung des Remakes (die ich bezüglich der Thematik auch nicht wirklich verstehen kann, genau wie das Budget) tat dann ihr Übriges dazu.
Letztendlich packten mich die Geschichte und Finchers grandios-düstere, bedeutungsschwangere Inszenierung, bei der man wie schon bei "Sieben" oder "The Game" hinter jedem toten Winkel der Kamera irgendeine fürchterliche Bedrohung zu spüren meint, nach einem Bruchteil der Laufzeit aber derart am Schlafittchen, dass ich gar nicht mehr wusste wo mir vor Anspannung der Kopf steht. Meine Fingernägel fühlen sich gerade genauso geschändet wie ein bestimmter weiblicher Charakter dieser abgedrehten Naziinzestvergewaltigungsserienmördergeschichte. Der sich von Mal zu Mal steigernde Trent Reznor legt hier wieder mal ein Brett von Soundtrack hin, dass ich nur noch schmachten kann. Ich könnte mir keinen besseren Komponisten für derartig fieses Material vorstellen.
Zur Produktionsqualität muss man wohl nicht viel sagen, das Budget ist meines Erachtens nach eh exorbitant hochgegriffen, da hätte man ja auch die Hälfte weglassen können (obwohl die wahrscheinlich für PR draufgegangen ist). Die Schauspieler sind durchweg überzeugend, Rooney Mara bleibt etwas blass (höhö), Daniel Craig hat mich positiv überrascht, Stellan Skarsgard rockt sowieso meistens, nur Christopher Plummer hätte dann doch etwas mehr Screentime bekommen können. Robin Wright hingegen fand ich etwas nervig und überflüssig. Hervorzuheben ist die Anpassung an den schwedischen Handlungsort in der englischen Sprache, empfand ich als sehr lobenswert, war vergleichsweise schon wesentlich mehr Mühe, als sich andere Regisseure bei solchen Settings geben.
Etwas merkwürdig kam hingegen die Weiterführung der Story nach der eigenlichen Auflösung rüber, nicht dass diese aufgezwungen wirkt, aber die Schnitte wurden dann doch etwas hektisch. Trübt den Gesamteindruck jedoch wenig, da es trotzdem spannend bleibt und man so noch einen weiteren Twist (mehr oder weniger) serviert bekommt.
Das wunderbare audiovisuelle Zusammenspiel erzeugt eine ungemein dichte Atmosphäre, in der ich mich wirklich verloren habe. So ein nervöses Hin- und Herrutschen auf dem Sessel kenne ich eigentlich gar nicht von mir. Zweieinhalb Stunden, die wie im Flug vergehen, die von mir aus auch noch lange hätten weitergehen können... Verdammt, ich will wissen wie diese Geschichte weitergeht! Naja, dann kommt jetzt wohl doch erstmal die Originaltrilogie dran. Und stetig bleibt nun die Hoffnung, dass der werte Herr Fincher den Rest auch noch verfilmen darf.
Die meditativ-somnolente Magie, die Bob Ross beim Platzieren seiner "happy little trees" ausstrahlte, unterhält immer wieder.
"A Serbian Film" war in der ersten Hälfte ja halbwegs ansprechend, ein relativ spannender, nett gefilmter Thriller mit passender Musik. Spätestens ab der Baby-Szene wurde es jedoch immer alberner. Unterstützt durch die merkwürdig kühle und sterile Optik, die an Musikvideos erinnert, kann man den Film einfach nicht ernst nehmen. Der Zuschauer wird durch die gesamte Inszenierung so sehr vom Geschehen distanziert, dass es wie vollkommen auf Tabubruch und Medienhysterien gebürsteter, langweiliger Schockeffekt wirkt. Die Story ist zwar zumindest etwas Neues, aber vorhersehbar und nicht unbedingt von gehaltvollen Dialogen oder interessanten Charakterentwicklungen geprägt. Milosh ist zuerst "Opfer" und später wandelnder Fickzombie, der mit und ohne Drogen blind fast jeden Befehl von Vukmir, einem soziopathischen Pseudointellektuellen, befolgt. Jeder Charakter wirkt wie der gesamte Film zweckdienlich. Die restlichen Charaktere sind eher Staffage. Das Finale (Spoiler offensichtlich) ist letztendlich so albern und bescheuert, dass ich mir das Lachen nicht verkneifen konnte. Da gibt es sabbernde Zombie-Krankenschwestern, Penisse als Mordwerkzeug (nicht das einzige Mal im Film) und natürlich die unfreiwillige inzestuöse Familienzusammenkunft, die sich nur ein an Oligophrenie leidender Perverser ausdenken und dann auch noch in ein Drehbuch schreiben kann. "A Serbian Film" ist mehr billiger Splatter/Porn als gesellschaftskritische Grenzüberschreitung.
Abschließend bleibt, dass dieses bedeutungs- und belanglose Machwerk völlig verdient in keinster Weise im Gedächtnis bleibt und eh bald in der Welle des Hype um den neuen "krassesten Film evaaaar!" untergeht.
Ich konnte "The Human Centipede" beim besten Willen nicht ernst nehmen. Deshalb hat er mich doch äußerst positiv überrascht. Ich empfand ihn eher als eine hintersinnige Parodie auf Horrorfilme im Allgemeinen, bloß mit einer vollkommen absurden Prämisse, die man besser nicht hätte darstellen können.
Technisch ist das für das Budget super umgesetzt und die Schauspieler passen allesamt sehr gut in ihre Rollen, die beiden Ami-Mädels können ja glücklicherweise nach kurzer Zeit aus offensichtlichen Gründen nicht mehr soviel Mist von sich geben. Dieter Laser und Akihiro Kitamura fand ich absolut klasse. Der Quatsch, den der Japaner erzählt hat einige Lachanfälle verursacht und Dieter Laser erhebt das Overacting zur Kunst. Der Mann ist wahrlich der geborene psychopathische Nazi-Doktor. Ob das jetzt ein Kompliment ist, muss jeder für sich selbst entscheiden.
"Now I know: You... are the middle piece!"
Die ersten paar Folgen der 6. Staffel fand ich so langweilig und an den Haaren herbeigezogen, dass ich den Rest noch nicht mal angeschaut habe. Irgendwann sollte doch mit jeder Serie Schluss sein (aber das ist es mit Dexter nach Aussage der Produzenten ja noch lange nicht).
Gnadenlos harte, teils schwarzhumorige und zumindest in den ersten drei Staffeln und der ersten Hälfte der vierten glaubwürdige Serie mit grandiosen Schauspielern. Danach wird es aber schon teilweise arg übertrieben und die letzte Staffel ist ein einziges Chaos. Die letzte Folge in Spielfilmlänge macht dann wiederum vieles wett. Solange sich der Zuschauer mehr auf die Charaktere und weniger die hanebüchenen Stories in der zweiten Hälfte konzentriert, bleibt es jedoch immer grandios. Deren Entwicklung ist nämlich sehr beeindruckend dargestellt.
Wenn der nur nicht immer so weinerlich gucken würde...
Zum Film ist alles gesagt, aber da ich die Erfahrung gemacht habe, dass viele Leute nicht einmal wissen, dass Fight Club eine literarische Vorlage hat: Lest das verdammte Buch!
Da denkt man, dass Videospiele immer mehr in Richtung Film gehen und dann gehen beide so schnurstracks aufeinander zu, dass man mittlerweile bei Trailern nicht mehr unterscheiden kann, ob es nun um ein Game oder einen neuen Film geht.
Matrix hat ganz schön von Serial Experiments Lain geklaut. (Obwohl sicherlich auch Lain irgendwelche Ideen selbst geklaut hatte... Das lässt sich doch alles nicht mehr zurückverfolgen)
Aber natürlich könnte man über fast jeden Film sagen, dass er ein Plagiat von dem und dem ist. Irgendwann werden eben verschiedene Themen immer wieder aufgegriffen, da bleiben Parallelen nicht aus. Manchmal ist es aber auch wirklich dreist...
Naja, so vor Originalität geglänzt hat Inception auch nicht, gab es ja schließlich alles schon in einem Donald-Duck-Comic von 2002. :D
Ich denke ein weiteres Problem ist, dass immer mehr Filme heruntergeladen werden. Könnte aber auch daran liegen, dass Kino immer teurer wird (heute in 127 Hours gewesen, 8,80€!).