Cellmorbasg - Kommentare

Alle Kommentare von Cellmorbasg

  • 5

    Die zweite Sichtung hat dem Film seinen kompletten Zauber genommen, den ich damals nach dem Kinobesuch noch sah. Das liegt vor allem daran, dass ich inzwischen die tolle BBC-Serie Sherlock gesehen und ein paar der Bücher gelesen habe. Der Film erreicht weder die Buchtreue und die Originalität der Serie, noch kann er mit Action und Spannung punkten. Die historische Kulisse und die Musik von Hans Zimmer sind in diesem Fall ganz nett, doch Holmes und Watson geben dem Film keine Höhepunkte. Vom Kinobesuch des zweiten Teils habe ich daher Abstand genommen.

    • 7

      Eine Komödie die auf charmante Art begreiflich macht, dass auch in anderen Ländern die absurdesten Vorurteile innerhalb einer Nation bestehen. Ein Film der erst kurz vor Schluss etwas Fahrt rausnimmt und über den man auch hinterher noch herzhaft lachen kann. Vor der Synchronarbeit ziehe ich den Hut, dass war sicher keine leichte Aufgabe den richtigen Weg zu finden und so konsequent umzusetzen.

      • 5

        Diese mit viel Pathos vorgetragene Geschichte über das Entstehen einer Freundschaft die Grenzen überwindet, ist nicht besonders gelungen, aber auch nicht völlig daneben. Die historische Kulisse macht sich spätestens zum Ende unglaubwürdig, wenn man den Film mal sieht, kann man ihn danach auch ohne Schwierigkeit wieder vergessen.

        • 4
          über Faster

          Zu Weihnachten, im Kreise seiner Liebsten, kommt man auch mal in den Genuss von Filmen, die man sonst links liegen lässt. Ich war positiv überrascht, dass mich Dwayne Johnson nicht genervt hat, ansonsten tut der Film immerhin nicht weh, plätschert aber als Actionstreifen auch eher so dahin. Im Rahmen eines Familienabends freut man sich eben mit jenen die Gefallen an solchen Filmen finden und vertreibt sich sonst die Zeit mit Späßchen über den Film mit den anderen.

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          • 7 .5

            Der Kinosaal gestern Abend war voll - wegen der Zeit in der sich das Jahr befindet nicht sonderlich überraschend, bei dem Film allerdings schon ein bisschen. Ich weiß nicht ob jeder so gut unterhalten war wie ich, die komischen Seiten des Films führten nicht immer zu Gelächter wie bei mir, aber das muss noch kein Anhaltspunkt sein. Der Film trifft in seinen beiden Teilen das richtige Flair, zunächst in der geölten Wahlmaschinerie die alles in sich aufsaugt und in einem idealisierten Kandidatenbild wieder ausspuckt, anschließend im politischen Abgrund in den sich die Beteiligten begeben. Der Film greift dabei in einzelnen Szenen sowie in seiner Story insgesamt zwar das ein oder andere Klischee auf, der Präsidentschaftskandidat dieses Films hätte in den USA wahrscheinlich nie eine Chance, doch der tolle Cast macht das mehr als wett. George Clooney nimmt sich angenehm zurück, was bei Schauspieler- Regisseuren nicht immer der Fall ist, Philip Seymour Hoffman ist über jeden Zweifel erhaben und Ryan Gosling gelingt die Wandlung von idealisierten politischen Kämpfer zum Politmanager der nur aufs Ziel bedacht ist, sowohl das eigene als auch auf das der Kampagne und dafür alles zu tun bereit ist.

            • 9

              Gestern überraschte uns der Dozent zur Vorlesung über die Weimarer Republik mit "guter, alter Geschichtslehrertradition" und brachte uns diesen Spielfilm mit. Keiner verließ den Saal, was ich schon mal sehr beachtlich fand, auch ich blieb erfreut sitzen und sah zum zweiten Mal dieses Meisterwerk. Denn obwohl man dem Film sein Alter deutlich anmerkt und er nicht die Geschmeidigkeit von Metropolis hat, durch die fehlende Musik die mangelnden Toneffekte umso mehr zu Buche schlagen und so manche Szene etwas hölzern wirkt, beeindruckt die Geschichte mit ihrer Moral. Die wird einem nicht um die Ohren gehauen und mit einem guten Helden verkauft, sondern entsteht im Zusammenspiel der verschiedenen Akteure mit ihren guten und dunklen Seiten. Die Psychologie des Einzelnen spielt ebenso eine Rolle wie die Psychologie der Massen und so wie das Böse im Einzelnen wohnt und zum Vorschein kommen kann, kann es sich auch auf die Masse übertragen und zu Jagd und Urteil führen. Kein Zweifel, dass der Kindermörder gefangen werden muss, aber ebenso wenig Zweifel, dass er Mensch ist und eine Entmenschlichung der Tat nicht gerecht wird, denn erst durch das Menschsein des Täters wird die Tat so schrecklich. So schreckt das Mitgefühl auch vor dem großartig spielenden Peter Lorre nicht zurück und das Statement gegen die Todesstrafe ist am Ende überdeutlich, es ist ein Plädoyer für die Menschlichkeit, auch und gerade gegenüber jenen die sich falsch verhalten haben. Die Todesstrafe ist ein Akt der Rache, sie nimmt dem Täter das Leben, doch macht die Tat nicht ungeschehen, nicht erträglicher und verhindert sie nicht für die Zukunft. Wir sehen im Fall des Norwegers Breveik, dass keine Strafe angemessen sein kann für einen mehrfachen Mord. Fassungslos lässt uns die Tat zurück und es bleibt ein Gefühl der Ohnmacht. Diese Ohnmacht wird im Film durch eine gemeinsame Kraftanstrengung überwunden, in der anschließenden Vergeltungssucht schlägt sie ins Gegenteil um. Durch einen stürmischen Akt der Reaktion soll die zurückgewonnene Handlungsfähigkeit demonstriert werden, doch löst sich so die eigentlich erfolgreiche Gemeinschaft wieder auf und die alte Blindheit kehrt zurück. Ein hochaktueller Film der nichts von seiner Wirkung verloren hat.

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              • 5 .5

                Der Film schafft es mit malerischen Bildern und eindrucksvoller Musik ein wunderschönes Bild einer unberührten Natur zu schaffen, doch sonst ist da wenig. Auch das Elend der ersten Siedlungstage im Fort und der spätere Aufstieg werden noch ganz gut eingefangen, aber die Liebesgeschichten um die sich der Film dreht, fließen nur zäh dahin ohne auch nur den Hauch eines Eindruck bei mir hinterlassen zu haben. Die Naturimpressionen sind wirklich überwältigend, nur für zwei Stunden Laufzeit nicht genug. Da gehe ich das nächste Mal lieber selbst in den Wald.

                • 7

                  Ein Gangsterfilm dem man sein Alter insgesamt ein bisschen anmerkt, doch bietet Paul Muni ein sehr ansehnliche Performance als sarkastischer Bösewicht vor dem niemand sicher ist. Genau daraus erwächst die dramatische Beschleunigung zum Ende hin in der Scarface doch noch seine menschenfreundliche Seite zeigt und dem Film eine durchaus tragische Wendung gibt.

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                  • 5
                    über Duell

                    So ganz weiß ich nicht, was da schiefgelaufen ist, aber mich hat diese Jagd sowas von kalt gelassen und Spannung wollte sich einfach nicht einstellen. Außer schönen Bildern von Zeit zu Zeit hatte mir das Werk wenig zu bieten. Vielleicht liegt es daran das ich lediglich stolzer Fahrradführerscheinbesitzer bin und mir jegliche PS-Magie fremd ist, am Minimalismus an sich liegt es jedenfalls nicht, war das doch - neben Steven Spielberg - der Grund den Film auszuleihen. Vielleicht hätte mir die kürzere Originalversion sogar besser gefallen, an der wenig überzeugenden Grundsituation hätte sie freilich wenig geändert. So blieb ich am Ende ratlos und ein wenig enttäuscht zurück und werde dem Film auf der Suche nach Atmosphäre vielleicht irgendwann nochmal eine Chance geben müssen.

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                    • 9

                      Ein unschuldiger Mann wird für jemanden gehalten, der er nicht ist und gerät so ins Visier von ein paar Bösewichten die ihm übel mitspielen wollen. Das hat man auch bei Hitchcock schon gesehen, doch treibt er hier ein Motiv auf die Spitze: der Protagonist kommt von einer ausweglosen Situation in die Nächste und zwar im eigentlich weiten öffentlichen Raum. So entstehen unzählige Szenen die im Gedächtnis bleiben: im UN-Hauptgebäude, im Grand Central Terminal, in den Weiten zwischen den Feldern, bei der Auktion und schließlich auf dem Mount Rushmore. Dazu Szenen an engen Orten wie im Zug oder im Haus von Herrn Vandamm die ebenso haften bleiben. Auch kann der Meister des Suspense hier seine Fähigkeiten voll ausspielen. Er baut nicht auf den überraschenden Knalleffekt, sondern lässt uns Szene für Szene mit seinem Helden mitfiebern. Wer wissen will, warum Cary Grant als James Bond im Gespräch war, findet hier die Antwort. Überhaupt ist dieser Film ein Beispiel für diese Art von Thriller. Ein über 50 Jahre altes Beispiel und doch seinen Nachfolgern oft um Längen voraus, nicht nur ein Klassiker, sondern der Film eines Meisters der die Zeit überdauert hat.

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                      • 8

                        Ich kenne das zugrundeliegende Buch von Thomas Mann zwar nicht, doch kommt einem die Ironie an der ein oder anderen Stelle aus anderen Werken bekannt vor. Auch Thomas Mann selbst ist im Film verewigt und mit dessen Ebenbild schleicht sich sogar ein wenig Melancholie in den Film. In erster Linie handelt es sich aber um eine Komödie mit vielen witzigen Szenen und einem humorvollen Plot. Horst Buchholz gibt eine tadellose Performance als Glückskind ab, mit unbändigem Charme sucht er sich einen Weg durch die Welt und wird vom Schicksal am Ende immer mit einer positiven Wendung überrascht. Einzelne Szenen wie die Untersuchung auf Tauglichkeit stechen zwar heraus, doch auch die Übrigen verstehen es immer ein Lachen hervorzuzaubern. Eine leicht-beschwingte Komödie die Flügel verleiht.

                        • 7 .5

                          Als ich vor zwei Jahren im Kino saß, wusste ich nicht recht ob ich den Film mit dem Todesschatten von Heath Ledger wirklich genießen konnte, zu wehmütig waren die Gedanken. Dann baumelte Heath unter der Brücke und ich konnte nicht anders als lachen, zu lustig ist diese Szene, mit dem tanzenden Schatten auf dem Wasser und dem mühevollen Versuch den Mann auf die Brücke zu ziehen.
                          Die Mischung des Films aus Ernsthaftigkeit und Humor gibt dem Film zusammen mit der fantasievollen Geschichte und den fantasievollen Bildern eine wunderbare Mischung. Teufel, Wetten, Geschichten und Geheimnisse fügen sich zunächst sehr gekonnt und spannend zusammen, in der dritten Fantasiewelt mit Tony (nun gespielt von Colin Farrell) bekommt die Story aber einen allzu irdischen Charakter und die Auflösung der Geschichte um Tony gefällt mir so gar nicht, das nachfolgende offene Ende um Dr. Parnassus trifft da schon eher meinen Geschmack. Der Film verliert damit zum Ende hin an Qualität, das tut dem positiven Gesamteindruck aber glücklicherweise keinen Abbruch.
                          Mit seiner vorletzten Rolle als Joker hat sich Heath Ledger ein schauspielerisches Denkmal gesetzt. Hier, in seiner letzten Rolle, ist er noch einmal ohne Maske zu sehen und erfährt in dem Film eine ausdrückliche Würdigung:
                          "All diese Menschen sind ja tot?"
                          "Ja, aber unsterblich für alle Zeiten. Sie werden weder alt noch dick. Sie werden weder krank noch gebrechlich. Sie haben keine Angst mehr, denn sie sind für ewig jung. Sie sind Götter."

                          • 8 .5

                            Bis zu diesem Werk wurde ich mit Superheldenfilmen nicht so richtig warm, der Ansatz eines Superhelden ohne spezielle Superkräfte, lediglich mit einem Haufen Kohle und dadurch einer fast unschlagbaren Ausrüstung, gefällt mir dagegen sehr. Die Story fängt die Motivation von Batman ein und gibt der Sache damit eine emotionale Komponente, die seinem Nachfolger fehlen wird. Humor ist mit Michael Caine und Morgan Freeman ebenso hochkarätig vertreten wie die Bösewichte Tom Wilkinson und Liam Neeson und der stille Helfer Batmans Gary Oldman. Ein Cast den man sich auf der Zunge zergehen lassen kann und jeder kommt zu seinem Recht. In der zwar nicht außergewöhnlichen aber ausgewogenen Geschichte hat jeder seinen Platz und der Handlungsbogen steuert mit zahlreichen Rückblicken aus der Vergangenheit auf seinen Höhepunkt zu. Ein ausgezeichneter Actionstreifen dem es an nichts fehlt.

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                            • 8

                              Im Gegensatz zu seinem Vorgänger versucht sich dieser Teil der Trilogie an einer Symphonie der Zerstörung, gäbe es Heath Ledger als Joker nicht, wäre der Film daran grandios gescheitert. Die Höhepunkte in Dauerschleife lassen einem kaum Platz zum Atmen, eine Actionsequenz jagt die nächste bis einem der Kopf schwirrt, die betäubende Musik von Hans Zimmer tut ihr übriges. Das ist kein schlechter Ansatz, doch eine halbe Stunde weniger wäre vielleicht mehr gewesen, die Tode von Gordon und Rachel hätten mehr stille Aufmerksamkeit verdient um dem Zuschauer so nötige Ruhepausen zu verschaffen. Und wenn schon, denn schon, hätte das Ende in einem Triumph des Chaos enden müssen stattdessen hilft man sich mit dem schwächsten Bösewicht der bisherigen beiden Teile und lässt Batman über dessen Tat in die gesellschaftliche Verbannung gehen damit es mehr wird als ein stumpfes Happy-End. Das hätte man einfacher haben können, sowohl Two-Face als auch Batmans Tat hätten mehr Aufmerksamkeit verdient gehabt und einen eigenen Film bekommen können. Mit dieser Überfrachtung und pathetischen Aufladung am Ende versucht der Film aber wieder in klassische Bahnen zurückzukehren und bleibt so wegen Inkonsequenz hinter seinem geradlinigen Vorgänger zurück. Das ist aber durchaus Klagen auf hohem Niveau und der Joker gleicht wie schon gesagt einiges aus und gibt der Geschichte ein unverwechselbares Gesicht. So bleibt der zweite Teil ein würdiger Nachfolger der es mit mehr Anspruch versucht, aber nicht ganz geschafft hat.

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                              • 8 .5

                                Ein sehr gut gewürzter Film: Witz, Leichtigkeit, Musik, Spannung und jede Menge Clous!

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                                • 8 .5

                                  Im Mittelpunkt des Films steht eine wunderschöne, würdevolle Bestattungszeremonie und um sie herum wird eine Geschichte über Leben, Tod, Liebe und Musik erzählt. Man wird in eine fremde Welt geführt die einem sofort das Herz erwärmt, traurige und fröhliche Momente wechseln sich in guter Mischung ab und der Film gibt ein harmonisches und gefühlvolles Gesamtbild ab. Der ein oder andere kitschige Moment (insbesondere der Schluss) hat sich auch eingeschlichen, doch so in den Film eingebunden, dass die Rührung nicht aufgesetzt ist.

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                                  • 6

                                    Zwei verlorene Seelen auf ihrem Weg nach Glück, beide durch das Schicksal verknüpft, durchschreiten sie ein tiefes Tal - Zutaten für eine große Geschichte. Eine solche Konstruktion muss mit Leben gefüllt werden und das gelingt bis zum Erreichen der Talsole - dem Verlust der Söhne - ganz gut, doch danach gerät die Erzählung ins Stocken und erschöpft sich in der Darstellung des Gefühlzustandes der beiden Protagonisten. Die Konflikte die beide auszuhalten haben, werden gut herausgearbeitet (das gilt auch für die der Verstorbenen), doch fehlen mir dabei die konfrontativen Situationen in denen sich diese Spannungen entladen. Stattdessen schließt der Film mit der scheinbar hoffnungsvollen Botschaft, dass Leticia, wie zuvor Hank, ihren inneren Frieden gefunden hat und die Vergangenheit akzeptiert. Das hat mich leider kaum erreicht und war mir zu einfach, ich hatte eher einen großen Knall erwartet. Für die schwierigen Situationen die man auf der Leinwand gesehen hat, wären durchaus mehr Emotionen und Gefühlsausbrüche drin gewesen, wie sie die Figuren in der ersten Hälfte auch gezeigt haben. So bleiben Hank und Leticia apathisch zurück und hinterlassen wenig Hoffnung auf ein gutes Ende ihrer gemeinsamen Geschichte.

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                                    • 6 .5

                                      Alfred Molina ist mit seiner bitter-bösen und verletzenden Ironie für mich das Highlight des Films. Er wechselt zwischen dieser Überheblichkeit gegenüber Frau und Kind und übertriebener Demut gegenüber dem Freund seiner Tochter ebenso mühelos hin und her wie Carey Mulligan zwischen dem naiven Schulmädchen und der selbstbewussten jungen Frau. Leider geht letzteres weniger mit einer Entwicklung einher als einem ständigen Pendeln zwischen diesen Extremen. So bleiben auch ihre kritischen Fragen und Klagen an ihre Lehrerinnen (erinnerte mich an Mona Lisas Lächeln) unerhört und werden in einem schnellen und glücklichen Ende links liegen gelassen. Das Aufbegehren gegenüber den Autoritäten verläuft im Sande und am Ende fügt sich das Mädchen den weiblichen Vorbildern und träumt ihren kindlichen Traum zu Ende. In dem Moment des Konflikts und der Entscheidung zwischen diesem Traum des Literaturstudiums und der Ehe mit ihrem strahlenden Helden gibt sie dafür ziemlich schnell klein bei und scheint selbst kaum einen Gedanken daran zu verschwenden beides zu verbinden. Ein Film mit wenig sympathischen Charakteren der es einem schwer macht in der Geschichte etwas sinnvolles zu entdecken.

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                                      • 10

                                        Dunkler Morgen,
                                        kalte See,
                                        von Laub verborgen,
                                        der grüne Klee.

                                        Vergangen sind
                                        die früheren Tage,
                                        erloschen das Kind,
                                        die Familiensage.

                                        Fühlt die Qual
                                        und großes Leid,
                                        hat die Wahl,
                                        trifft den Entscheid.

                                        Auf Rache gesinnt,
                                        muss es so sein,
                                        zum Mörder bestimmt,
                                        am Ende allein.

                                        Schon zu Beginn zeigt diese düstere Fortsetzung den großen Unterschied zu seinem Vorgänger. Die Familienfeste könnten unterschiedlicher nicht sein, Teil 1 die familiäre Hochzeit mit Freunden und Bekannten und Don Vito als warmen, herzlichen Paten, Teil 2 die Kommunion als großes Stelldichein mit Prominenz und Don Michael als kühlem Geschäftsmann. Für den Paten war das Geschäft immer eine Sache der Familie und seine Partner nahm er in diese auf, für Michael dagegen wird die Familie zur geschäftlichen Angelegenheit und so verwundert es nicht, dass die Familie zerrüttet ist. Er stößt jeden von sich in seiner Suche nach einer unbestimmten Zukunft und so sehen wir in den nächsten Stunden die Geschichte einer sich fortsetzenden Zerstörung. In seinem Bestreben nach Rache an seinen Feinden erkennt er nicht, dass er selbst entscheidet wen er zum Feind macht, erst sein Handeln hat ihm so manchen Feind eingebracht. Er taugte ebenso wenig zum Paten wie sein Bruder Sonny und so hat er am Ende alle verloren, auch sich selbst. Seinen eigenen Weg wollte er gehen: allein, unabhängig und so sitzt er nun einsam und verlassen da, am Todestag seines Bruders, am Geburtstag seines Vaters. Der Kreis schließt sich - bei einem der eindrucksvollsten Filmenden der Geschichte.

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                                        • 10

                                          Als ich den Film vor ein paar Monaten das erste Mal sah, war ich schlicht überwältigt. Jetzt beim zweiten Sehen blieb dieser Effekt zwar, möglicherweise naturgemäß, aus, doch der Film zeigte eine ganz andere Qualität, trotz seiner Länge ist er sehr kurzweilig. Die epische Geschichte die der Film sehr gut erzählt, drückt sich in vielen präzisen Szenen aus, die einem hinterher das Gefühl geben viel längere Zeit bei der Tragödie des Michael Corleone verbracht zu haben. So macht der Aufenthalt auf Sizilien wenig Filmzeit aus, doch in der Geschichte vom jungen Michael nimmt er eine zentrale Stellung ein und das nicht nur weil er hier das einzige Mal herzlich lachen kann und somit die Seite zeigt, die sonst unter den dunklen Wendungen seines Lebens verborgen bleibt. Nach der ersten Wendung in Reaktion auf das Attentat auf seinen Vater, folgt in Sizilien die zweite und macht ihn zur tragischen Figur, die durchaus auch aktiv aber vor allem passiv in eine Welt gedrängt wurde, in der sie nie von innen heraus handeln wollte und das nicht nur weil der Vater andere Pläne hatte. Zu Beginn der Geschichte teilt er Kay Adams schonungslos die Wahrheit über seine Familie, aber auch über seine Haltung dazu, mit und so wird Kay am Ende zur Erinnerung für den Zuschauer woher dieser Corleone kam und welchen Weg er gegangen ist. Sie begegnet diesem Weg wohl mit naiver Selbstverleugnung und hält am alten Bild fest, um am Schluss doch desillusioniert festzustellen das sie nun ein anderes Leben führen wird, nicht das der Frau von Michael Corleone, sondern von Don Corleone.

                                          Ich habe eine Schwäche für tragische Geschichten und das ist sicher eine der ganz großen Tragödien die die Leinwand gesehen haben.

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                                          • 8 .5

                                            Es begab sich am gestrigen Tage im Dom St. Nikolai zu Greifswald, das zwei betagte Projektoren in der Mitte des Kirchenschiffes den Raum abwechselnd mit ratterndem Klang zweieinhalb Stunden lang erfüllten und dabei den restaurierten Film Metropolis in seiner neuesten Fassung zeigten. Begleitet wurde dieser Klassiker des Stummfilms nicht mit der originalen Filmmusik, sondern vom Organisten Filip Presseisen der seine eigenen Improvisationen darbot. Inwieweit diese sich nah am Original befanden, vermag ich mangels hinreichender Kenntnisse nicht zu sagen, doch untermalten sie das Gesehene erstklassig und so gab es nicht nur für die Leistung des ununterbrochenen Spielmarathons minutenlangen Applaus mit freudigen Pfiffen und Rufen am Schluss. Er entlockte der Orgel Töne und Motive die bei sonstiger Kirchenmusik wohl kaum zu finden sind und ließ die Orgel erstmals zum Ende des Auftakts zur vollen Lautstärke anwachsen. Es war der krönende Abschluss einer herausragenden Stunde des Films in der sich beeindruckende Visualität mit einer spannenden Geschichte und einem erwartungsvollen Beziehungsgeflecht der Figuren verdichtete.
                                            Vielleicht lag es nur an der hölzernen Bestuhlung und kühlen Temperatur dieses einmaligen Filmsaales die der Konzentration mit der Zeit abträglich waren, doch konnte der Film dieses Niveau nicht über die Zeit halten. Die Geschichte und ebenso die Figuren entpuppten sich als allzu konventionell und ertranken zu guter Letzt in einem süßen Happy-End für die lediglich die Figur des Rotwang, zum eindimensionalen Charakter des Bösen reduziert, geopfert werden musste. Die Action-reichen Sequenzen der zweiten Hälfte sind sicher schön anzusehen und befinden sich fraglos auf dramaturgisch und technisch hohem Niveau, doch gehen sie zu Lasten einer überraschenden Fortführung der Handlung und verbleiben somit im Hirn und erreichen nur schwer das Herz. Das Potential des Films erscheint mir daher nicht ganz ausgeschöpft, doch bleiben sowohl der Film als auch diese einmalige Darbietungsform sicher noch lange in Erinnerung - als der perfekte Filmabend. Und so führte dieser denn nun auch, als "Kollateralschaden" gewissermaßen, zur längst überfälligen Anmeldung bei moviepilot.de.

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