Cellmorbasg - Kommentare
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Alle Kommentare von Cellmorbasg
Eine wunderbare Besetzung darf hier den Aufprall zweier familiärer Welten darstellen, die weniger aus unterschiedlichen Schichten kommen, als vielmehr verschiedenen Lebensentwürfen folgen. Das Haus von Opa Vanderhof kann dabei im weitesten Sinne als Idealbild eines Künstlerhauses gesehen werden, in dem jeder Lebenskünstler seinen Träumen nachgehen kann. Es ist Zentrum der Nachbarschaft und heißt jeden willkommen. Die Liebesgeschichte zwischen zwei Sprösslingen der beiden Familien ist der Hebel um die universelle Gültigkeit des Strebens nach Glück zu vermitteln. Man muss eben das tun, was einen glücklich macht und nicht was einem ein falsches Rollenverständnis vorzuschreiben scheint. Vater und Sohn Kirby durchbrechen die gesellschaftlichen Konventionen nur allzu gern und gehen darin sichtlich auf, weshalb sich letztlich auch die zurückhaltende Mutter Kirby der Freude nicht entziehen kann. Geld ist nicht alles, 'cause you can’t take it with you.
Ein wunderbarer schwarz-humoriger Streifen der auch heute noch überzeugen kann, doch seine wirkliche Kraft erst aus der Zeit seiner Entstehung gewinnt. Die Realität wird hier immer wieder bitter vor Augen geführt, aber durch unsagbar komische Figuren einigermaßen erträglich. Denn was sich in dem Film abspielt, spottet jeder Beschreibung. Vom amerikanisch-sowjetischen Präsidentenpaar, über General „Buck“ oder Major „King“ Kong zeigen alle in ihrer Verzweiflung ein absurdes Talent zu den groteskesten Einlagen, die gerade deswegen eine erschreckende Realität sein könnten. Gekrönt werden kann das ganze nur durch die Vorstellung wie Mr. Reagan durch Washington läuft und die Kommandozentrale sucht.
Von Minute zu Minute blickt der Zuschauer tiefer hinein in das traute Heim der Familie Pollitt - ein Lügengebäude. Lüge auf Lüge gebaut und bewohnt von Lügnern, die nicht nur die anderen, sondern vor allem auch sich selbst belügen. Die Fassade dieser Lügen zerbröckeln vor den Augen des Betrachters langsam und das großartige Schauspiel lässt zunehmend auch die tatsächlichen Charaktere durchschimmern. Am Ende kann man von keiner Person mehr das gleiche denken wie zu Beginn. Sie legen ihren innersten Kern, und sei es noch so schmerzhaft, offen. Ein wunderbares Stück Dialogkunst das hier vom Theater auf die Leinwand gebracht wurde.
Der Film ist weit entfernt von den späteren Regiearbeiten Eastwoods, einzig ansprechend ist hier Eastwoods humorvolles Spiel mit seiner sonst stereotypen Rollenbesetzung und der beste Eisenbahnraub der Filmgeschichte.
Hitchcock stellt mal wieder die Psychologie in den Mittelpunkt seiner Handlung. Ob das nun besonders realistisch ist oder nicht, hat mich schon bei Spellbound nicht sonderlich interessiert. Ich bin kein Psychologe und wenn Hitchcock daraus eine gute Story macht, soll es mir recht sein. Im Groben ist ihm das gelungen. Insbesondere die Tatsache dass nicht nur Marnie, sondern auch Herr Rutland einen weg hat, ist lustig und beängstigend anzuschauen. Leider wird das bei Rutland überhaupt nicht vertieft, aber allein das süffisante Spiel von Mr. Bond, äh, Sean Connery natürlich, ist äußerst sehenswert. Tipi Hedren - aber dafür kann sie nichts - nervt dagegen von Zeit zu Zeit. Ja, rot steht ihr offenbar nicht, wir haben's verstanden. Denn das ist es was mich wirklich an den Psychologie-Spielchen bei Hitchcock nervt. Sie sind so übertrieben. Schon Gregory Peck hatte so dämliche Anfälle bei denen er sich in den Armen von Ingrid Bergman winden konnte. Hier ist es Hedren bei Connery. Trotz dieses Fehlers und Schwächen in der Story, hat der Film auch einige Schauwerte zu bieten. Allein das melodramatische Ende ist äußerst sehenswert, dazu noch der Beginn mit einer schwarzhaarigen Frau im Mittelpunkt des Geschehens, der Raub aus dem Tresor gegen die Zeit in der die Putzfrau kommt, die Aufeinandertreffen von Rutland mit seiner Schwägerin und auch Connery und Hedren harmonieren in den normalen Momenten sehr gut miteinander.
Viscontis Porträts sind immer wieder eindrucksvoll. Ja, sie sind schwülstig, langatmig und dabei noch handlungsarm. Doch sie fangen damit hervorragend die Komplexität des Lebens ein. Es kann keine einfache Antwort auf die Frage geben, wer war Ludwig II. oder wer war Sissi? Sie war sicher keine Puppe wie in den drei Marischka-Filmen (die dennoch ihren ganz eigenen Reiz haben) und es steckt daher auch eine große filmhistorische Gerechtigkeit in diesem Film, wenn Romy Schneider nocheinmal diese Rolle spielen kann, wirklich spielen: verzagt, verzweifelt, verliebt, verloren, verletzlich, verletzend. Bis auf letzteres trifft auch alles auf Ludwig II. zu. Helmut Berger spielt den Abstieg des Märchenkönigs großartig und zeigt die Widersprüchlichkeit zwischen Ludwig und dem Jahrhundert in dem er lebte. Solche Könige wurden nicht mehr gebraucht und waren nicht (überall) erwünscht. Ludwig inszenierte, ließ und konnte sich aber selbst nicht inszenieren. Stattdessen suchte er Zurückgezogenheit und den Trost in großen schönen Dingen, Opern Wagners ebenso wie Märchenschlösser. Der Film erzählt nicht die Geschichte der Daten und Fakten nach, sondern nähert sich mit vielen Situationen und kleinen Handlungsräumen der Person Ludwigs ohne am Ende ein endgültiges Urteil fällen zu können. Stattdessen fallen zwei Schüsse und man weiß weder wer geschossen hat, noch wer erschossen wurde. Ein Rätsel.
Der Titel und die Kurzbeschreibung sind im Grunde etwas irre führend. Hier steht nicht allein die Geschichte zweier Kamele im Vordergrund, sondern das Leben einer Familie in der mongolischen Wüste. Deren drei Jurten sind das Zentrum sowohl für die Menschen als auch das Vieh. Es ist ein einfaches Leben, aber mit vielen Problemen behaftet die auch einem Westeuropäer nicht fremd sind. Es ist eben eine universelle Geschichte von der Liebe zueinander und auch zu den Tieren. Der Film verschont einen mit Musik oder einer Stimme aus dem Off. Wenn man dann noch die mongolische Originalsprache einstellt, erhält man ein authentisches Porträt über das Leben in der Einsamkeit und Weite der Wüste. Der berührendeste Teil der Geschichte ist für mich die Reise der beiden Brüder auf den Kamelen. Doch auch sonst bezaubert der Film einfach, ich würde jeder Minute zehn Punkte geben.
Herrlich wie der Film im Grunde jede seiner Figuren durch den Kakao zieht. Der Wechsel zwischen den Episoden klappt sehr gut und bricht nur ganz selten den Filmfluss. Die beste Episode ist für mich jene mit Allen selbst, die schwächste die mit Baldwin, Eisenberg und Page. Das ist schade, weil ich jeden einzelnen von ihnen mag und sowohl ihre Rollen wie auch die Idee der Episode nicht schlecht finde, aber der Funke will nicht immer überspringen (vielleicht sind die drei zusammen zu viel des guten). Insgesamt ein köstliches Amüsement, dass seine Botschaften manchmal etwas brachial und holzschnittartig rüberbringt, aber immer mit viel Witz - sowohl in den Dialogen als auch im Auftritt selbst.
Der zurückhaltende dokumentarische Charakter vieler Szenen wird gebrochen durch die Einfärbung nach bestimmten Handlungsorten. Zusammen ergibt das eine gewisse Distanz zum Geschehen die wiederum durch interessante Handlungsstränge aufgefangen wird, die sehr gut miteinander verknüpft sind und einen erschreckenden Einblick in die Abgründe der Menschen geben. Doch es gibt auch die charakterstarke Figuren, die sich nicht einschüchtern lassen und weiter gegen den Sumpf aus Drogen und Verbrechen kämpfen.
Das Kapitol, das Lincoln Memorial, das Washington Monument, der Nationalfriedhof Arlington - Monumente der USA, Monumente der Demokratie. Während in Europa noch Schlösser und Burgen Prunk und Glanz verströmten, errichteten die USA mit Pathos aufgeladene Bauwerke in antiker römischer Tradition. Der junge Mr. Smith schaut auf diese Bauwerke hinauf, wie er auf die Demokratie hinauf schaut. Doch er muss bald erkennen, dass sie alle leere Hülsen sind. Ja, schlimmer noch: Lügen hinter denen sich eine korrupte Elite befindet. Mit seiner ganzen Naivität schafft es Mr. Smith dieses Kartell zu durchbrechen und einige Wenige tatsächlich an die eigenen Grundsätze zu erinnern mit denen sie einst in den Senat kamen und das Land verbessern wollten. Mit etwas zu viel Pathos an der ein oder anderen Stelle wird hier der amerikanische Traum in der Politik erzählt, gekrönt von einem eintägigen Filibuster, hervorragend gespielt von James Stewart.
Die Geschichte eines Mannes aus dem fernen ländlichen Arizona der ein paar Tage in New York verbringen muss, wird noch abgedroschener erzählt, als man es sich vorstellen könnte. Die Verfolgungshandlung ist auch nicht einfallsreicher und ohne Glanzpunkte. Höhepunkte sind die zwischenmenschlichen Begegnungen Coogans, doch die enden meist nur in für Handlungszwecke nötigen Erkenntnissen und werden dementsprechend fade. Dann doch lieber einen stumpfen Western als diese Übertragung in die Welt der 60er.
Achtung Spoiler!
Die Vorhersage von 9.0 wurde leider nicht erreicht, obwohl ich den Film in eben jener herausragenden Erinnerung hatte. Das Wiedersehpotential dieses Films bleibt für mich hinter anderen Filmen von Hitchcock weit zurück. Insbesondere die zweite Hälfte des Films empfinde ich mit dem Wissen um den Täter nicht sehr mitreißend, was auch an Vera Miles und Sam Loomis liegt, die im Gegensatz zu Janet Leigh nicht die Präsenz erreichen und deren Motivation eher schwach herausgearbeitet wird. Das wird insbesondere am Ende deutlich, wenn fast jegliche Emotion über das Ableben der Schwester/Freundin verloren geht. Überhaupt diese Erklärungsszene - schwach und im Grunde auch überflüssig. Ich kann nicht beurteilen, ob sie vor 50 Jahren vielleicht wirklich nötig war oder sie nur Beispiel für Hitchcocks Vernarrtheit in psychologische Erklärungen ist.
Herausragend bleibt natürlich die Darstellung von Perkins, wie er - Mörder oder nicht - in die Enge getrieben wird, Leighs Unsicherheit bis sie eine Entscheidung getroffen hat und gerade dann unter jene berühmte Dusche schlüpft und natürlich die alles überwältigende Mutter, der Moment als wir sie endlich sehen können. Zweifellos große Momente des Kinos, aber leider mit störenden Schwächen.
Den Film muss man erstmal verdauen können. Unerbittlich ist der Schmerz, ausweglos der nahende Abgrund. Man möchte so oft schreien, den Charakteren zur Seite springen, sie hindern an ihren Taten. Nahezu jeder Charakter dieses Films erzählt ein Schicksal, miteinander sind sie verbunden und verdammt. Die Spirale dreht sich immer weiter und immer tiefer gleiten sie auf ihr hinab. Kein Entkommen, keine Gnade. Verkörpert Eastwood sonst solche Figuren als Stereotype, wird hier die Geschichte der Verbitterung und Verzweiflung voll ausgebreitet. Zurück bleiben Fassungslosigkeit und Mitleid, die Zukunft verspricht keine Besserung.
Natürlich kann man sich an Übergängen und Kameraeinstellungen ebenso erfreuen wie an Marlene Dietrich, aber was bleibt sonst von diesem Film? So gut wie nichts. Die Story ist Nebensache, dann doch lieber gar keine Story.
Einen schmalen Grat zwischen Ernst und Leichtigkeit scheint dieser Film nicht zu kennen. Raumgreifend übernimmt der Humor das Kommando über die Entblößung des Nationalsozialismus und seiner willigen Helfer. Dabei geht die Ernsthaftigkeit nicht verloren, gibt die Schergen aber der Lächerlichkeit preis. So ähnlich ergeht es auch zwei großen Monologen Shakespeares. Die Schwere die sie transportieren, kann der Film in einen Lacher auflösen, weil in Zeiten des Schmerzes nichts wohltuender ist, als ein Lachen. Kein Lachen das nicht zum weinen reicht, nein, ein Lachen aus der Tiefe das die Spannung zerreißt und dem Menschsein den Vortritt lässt. So bleiben die Lacher auch nicht im Halse stecken, sondern bahnen sich geräuschvoll ihren Weg.
Ich frage mich wo Sonnenaufgang - Lied von zwei Menschen geblieben ist. Ah! Da ist er ja. Bei 431 Bewertungen ein Durchschnit von 4,4. Das nennt man dann wohl traurig.
Schon der Einstieg des Films konnte mich nicht recht überzeugen und bis zu seiner Fluchtepisode mit Madeleine Carroll konnte ich Robert Donat seine Rolle kaum abnehmen. Die einzelnen Episoden sind dennoch nicht schlecht, doch fügt sich das kaum zu einem harmonischen Ganzen zusammen und bleibt weit hinter anderen Vertretern der Hitchcock-Filme unschuldig Verfolgter zurück.
London zur Zeit Elisabeth I.: Schauspieler, Schriftsteller, Direktoren, Geldgeber tummeln sich auf dem Abenteuerspielplatz der Londoner Theater. Doch was als leichte Komödie beginnt wächst sich zu einem Liebesdrama aus in dem ein Cast von Rang und Namen mit Worten zu jonglieren versteht. So wird aus Romeo und Julia eine humorvolle Neuinterpretation die das Stück ins Leben Shakespeares einbindet und so zu einem weniger tragischen Ende führt. Ein Kostümfilm vor historischer Kulisse der nicht historisch ist, jedenfalls nicht als real existierte Geschichte und auch sonst kaum einer möglichen historischen Realität verpflichtet ist. Es zeigt ein Londoner Leben wie es sich mit Sicherheit nicht abgespielt hat und wird so zur Parallelwelt der damaligen und heutigen Zeit, die als Rückszugsort für eine Geschichte dient die sich selbst nicht zu ernst nimmt und dadurch als leichte Kost für einen entspannten Filmgenuss sorgt.
Für 16.25 $ noch einmal jung sein, denn warum die Jugend nur an die Jugendlichen verschwenden? Eine Frau hat ihr Glück in New York nicht gefunden und will deshalb zurück in ihre Heimat. Da das Ticket zu teuer ist, verkleidet sie sich als fast 12-Jährige und bezirzt zunächst einen Mann der für sie als ihr Papa ein Ticket kaufen muss. Das gelingt noch mühelos, doch im Zug wird bald Verdacht geschöpft und auf der Flucht landet die "12-Jährige" in den Armen des naiv-treuen und liebevollen Major Kirby der sich ihrer annimmt. Als dessen Verlobte die beiden "erwischt", ist der Ärger groß und Su-Su muss in die Kadettenanstalt um die Sachlage aufzuklären. Dort trifft sie auf die Schwester der Verlobten, eine zukünftige Marie Curie, die ihre ganz eigenen Probleme hat und Su-Su für deren Lösung einspannt. Doch das ist nicht so leicht, wenn man unzähligen jungen Kadetten den Kopf verdreht und so kaum Zeit findet...
Diese groteske Geschichte bereitet Wilder mit viel Witz auf und schafft es mit hervorragenden Schauspielern die Story nicht zu abwegig erscheinen zu lassen. Die Leute sehen, was sie sehen wollen und so jagt mit Su-Su als unschuldiges Mädchen vom Lande eine komische Situation die nächste. Billy Wilders wunderbares Erstlingswerk als Regisseur.
Wenn man einen Film ins Laufwerk schiebt, dann ist da immer die leise Hoffnung, mal wieder ein Meisterwerk zu sehen. Hier war es der Fall. Dieses Gerichtsdrama ist von der ersten bis zur letzten Minute fesselnd und lebt von der Spannung die die Charaktere miteinander verbindet. Die Figuren zeigen Verletzlichkeit, sind aber zugleich aufbrausend und verletzend. Die schauspielerischen Leistungen lassen Menschen hervortreten und machen den Gerichtssaal wiederum zur Spielwiese für das Schauspiel einer Gerichtsverhandlung. Es wird Intimität erzeugt die mit den Figuren mitfiebern lässt und auf Grund der resultierenden Unsicherheit krönt das Ende voll Ungewissheit diesen Film.
Die Serie hat zwei große Probleme. Zunächst wäre da die sehr einfache Positionierung der Figuren. Da wäre der Bösewicht der für alles Elend der Familie verantwortlich ist: Vater Joseph, an seiner Seite die Frau die dem nichts entgegenzusetzen hat und erst späte Rache üben kann: Rose, der Sohnemann der Präsident werden musste, konnte und wollte dieses Amt aber gar nicht, als er schließlich doch hineinwächst, wird er erschossen: Jack, dann wäre da noch der strahlende Held der Serie, der Idealist und gleichzeitig große Organisator, der Mann der hinter allen erfolgen der Familie steht und zudem auch noch ein Familienmensch ist: Bruder Bobby, auch an seiner Seite eine treue Ehefrau, die perfekte Familie bildet er mit ihr: Ethel, zu guter letzt noch als weitere sympathische Figur, die quasi allein erziehende Mutter zweier Kinder und einer ganzen Nation: Jackie. Diese einfach Zeichnung des Familienbildes soll wohl vermittelt werden, der Präsident wird dazu ein bisschen zurecht gestutzt, sein Bruder in den Polithimmel gehoben und alle dunklen Seiten dem Vater in die Schuhe geschoben. Das kann man irgendwie nicht glauben, selbst wenn man es wollte und u.a. daran scheitert die Serie.
Es sind die Darsteller die es schaffen diesem engen Korsett in den Szenen der Begegnungen von Familienangehörigen Leben einzuhauchen und der Serie einen gewissen Charakter von Echtheit zu verleihen und insbesondere in den ersten drei Folgen ist die Serie doch noch sehenswert und die Erzählweise mit zahlreichen Rückblenden schafft es den Aufstieg der Familie sehr gut zu erzählen. Doch angekommen im Präsidentenamt offenbart sich dies als zweite Schwäche. Zusammen mit der Fokussierung für jede Folge auf ein zeitgeschichtlich wichtiges Ereignis, verliert die Serie jeden Halt mit dieser episodenhaften Herangehensweise. Eine dreiviertel Stunde reicht weder um die historischen Ereignisse raumgreifend mit ihren Hintergründen zu schildern, noch können in der Zeit die Auswirkungen und die Interaktion der Familie geschildert werden. Es bleibt alles an der Oberfläche kleben, dabei wäre letzteres trotz der Einfachheit der Figurenzeichnung noch das interessanteste gewesen. Aber vielleicht sollte die Serie auch genau so sein, diesem Eindruck kann man sich jedenfalls oft nicht erwehren.
Eastwood trägt seine Rolle hier immer leicht amüsant vor, was dem Film eine gewisse Leichtigkeit gibt und Schwächen in der Handlung überdeckt, zumal diese sich offenbar selbst nicht allzu ernst nimmt. So bietet der Film eine vorhersehbare, aber fast schon spaßige Erzählung, die mich über die unvermeidlichen Momente der Härte hinwegtragen konnte.
Der Film hat eigentlich alles was ein Kriminalfilm so braucht. Darüber hinaus konzentriert er sich in hitchcockscher Manier auf den Zweifel, hier hervorragend verkörpert durch den Mieter, gespielt von Ivor Novello. Das wird wunderbar unterlegt von passender Musik je nach Stimmungslage und so ergibt sich ein emotionales Highlight. In Anbetracht der Zeit, der Filmografie dieses Regisseurs und der Genrefilme die man heute so sehen kann, ein absolutes Meisterwerk. Es reiht sich nahtlos in die reichhaltige Liste von großen Filmen von Hitchcock. Ich weiß nicht warum ich jedes Mal aufs neue überrascht bin wie sehr mich Stummfilme packen und mitreißen können. Der hier hat es geschafft und man ist versucht zu fragen, wozu eigentlich noch Worte, wenn Bilder und Musik allein zu so schöner Kunst zusammenfinden können? Nun, auch Worte können gestalten, aber hier ist ein Beispiel wo es nicht nötig ist.
Berlin zu Wasser, mit seinen Flüssen und Kanälen, Schiffen und Häfen, grüner Natur und grauer Stadt. In dieser Welt wird die Geschichte zweier Männer der Schifffahrt und ihrer Liebe zu ihrem Kahn und einer Frau erzählt. Zart und gefühlvoll werden die Charaktere geschildert und trotzen den schwierigen Gegebenheiten eines unsteten Lebens auf dem Wasser. So finden sie zusammen in Freundschaft und Liebe und leben fortan im Gleichklang der Wellen, des knarrenden Ruders, dem Wind im Schilf. Der Enge der Kajüte entfliehen sie in der Freiheit auf dem Wasser.
Der Film beginnt mit einer langen Exposition die von einem Mord, über die Gerichtsverhandlung, in den Raum der Geschworenen und schließlich zur Verurteilung einer Unschuldigen führt. Also kein gewöhnlicher Whodunit, stattdessen variiert und aufgepeppt mit einem der Grundmotive Hitchcocks. Im Raum der Geschworenen steht es erst drei zu sieben, drei zu neun und schließlich eins zu elf. Doch hier wird nicht in Ruhe verhandelt und mürrisch, aber pflichtbewusst zu Ende argumentiert wie dies 27 Jahre später der Fall sein sollte, der ganze soziale Druck der Situation wird eingesetzt und Sir John ist eben kein Mr. Davis. Er gibt nach. Verfolgt von dieser Schuld nimmt sich dieser Mann von Welt ein Paar mit dem Streben nach Glück zur Seite, was zu herrlichen Szenen des trockenen britischen Humors führt, der ja gerade die letzten zwei Wochen bei den Olympischen Spielen so gefeiert wurde. So hat Sir John kein Problem es der Frau nachzumachen und seine Suppe mit einem Teelöffel zu sich zu nehmen, ihr Mann macht es wiederum Sir John nach - ein rührend-komischer Anblick diese drei mit klasse Gesichtsausdruck von Herbert Marshall. Insgesamt also ein Film der im Grunde schon alle Elemente für die späteren Meisterwerke beinhaltet: prägender Schauspieler, eins der Grundmotive, provozierendes Handlungselement, rasantes Finale und immer eine Dosis Humor. Nur manchmal eben noch etwas ungelenk erzählt.