chmul_cr0n - Kommentare
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Alle Kommentare von chmul_cr0n
Mordsmäßig hirnamputiert, aber (vielleicht auch genau deswegen) ebenso unterhaltsam. Hat alle Zutaten, die oldschool Kung-Fu-Filme geil machen (oder gel, wie mit dem Safran), und das Rezept ist nochmal minderbemittelter als bei denen. Nicht übel. :)
Funktioniert als Komödie eigentlich überhaupt nicht (da diese in der Regel lustig sein sollten). Funktioniert als Buddy-Cop-Film allerdings überraschend gut. Insofern, als dass sie beide sehr unterschiedlich sind, im Laufe des Films voneinander lernen und sich so weiterentwickeln. Denn das, was der Film am besten hingekriegt hat, war die Entwicklung der Figuren und die emotionalen Momente. Da funktionieren die Schauspieler auch am besten und man kann die Casting-Entscheidungen nachvollziehen.
Denn "nerviger Typ macht nerviges Zeug auf nervige Art und Weise = lustig" ist die faulste Formel für Humor, die es gibt, und sie geht meiner Erfahrung nach auch nur sehr selten wirklich auf. War mit Melissa McCarthy auch immer so und ist es hier mit Kumail Nanjiani ebenfalls.
Lahm inszeniert, leblos gespielt, plump geschrieben, belangloser Film. Gerade am Anfang vom dritten Akt, als sie sich alle plötzlich wie 12-jährige benehmen. War reichlich befremdlich. Oder als sie urplötzlich von ihren Kollegen gemobbt wird, was nie wieder angesprochen wird im Film. Wirkte ein bisschen so, als hätte ein Teenager das Drehbuch geschrieben.
Ansonsten halt feuchter Frauentraum in Standardausführung. Mit allen Klischees und ohne Details, Nuancen oder Ideen. Hat an den richtigen Stellen aber immerhin noch ganz gut funktioniert.
Als Frau alle Frauen als Königinnen zu bezeichnen kommt einfach immer mega-spackig rüber, da ist auch Tessa Thompson nicht von ausgeschlossen. Dank ihr hat der Film allerdings etwas. Statt nichts. Und ich fand sie in noch keiner anderen Rolle so sexy. :o
Der Film ist jetzt nicht unbedingt furchtbar unlustig, schon aber...naja, einfach nicht lustig. Was bei einem Men-in-Black-Film schon irgendwie merkwürdig ist. Gray scheint her offenbar mehr Wert darauf gelegt zu haben, einen Bond-Klon mit Mystery-Flavor hinzubekommen, als eine Komödie. Obwohl diese Dinge auch genauso hingewurstet wirken. Ich meine jetzt diese modernen, ernsten Bonds, nicht die verspielten. Das hätte ja dann wieder gepasst.
Der Film funktioniert weder wirklich als Komödie (nicht lustig) noch als Bond-Klon (zu billig), und auch nicht als Mystery-Dingens (zu dumm). Also, dumm im Sinne von offensichtlich. Man weiß einfach sofort, wer der Maulwurf ist, und fragt sich auch sofort, warum M duweißtschonwen nicht erkennt (hab ja selbst ich, und ich war ziemlich besoffen :>).
Hemsworth spielt sehr eindimensional, hat aber mit Thompson ne gute Chemie, und die Dynamik zwischen ihren Figuren ist das subtilste und interessanteste am ganzen Film. Was einiges über den Film sagt, wenn das interessanteste dran "Hier ist Er. Hier ist Sie. Sie arbeiten zusammen. Sie sind sehr unterschiedlich, fühlen sich aber zueinander hingezogen, was sie aus Gründen der Professionalität für sich behalten sollten." ist.
Ganz leichte Spoiler:
Am interessantesten ist der Film, wenn es um Tonya geht. Um ihre Beziehung zu ihrer Mutter. Zu ihrem Ehemann. Zu ihrer Karriere und ihrer Leidenschaft, und wie diese ihr zu schaffen macht, und was diese ihr bedeutet. Nur leider lässt der Film das in der zweiten Hälfte fast komplett fallen und verrennt sich in einer etwas öden he-said-she-said-Nummer. Wohingegen sich die he-said-she-said-Nummer mit der häuslichen Gewalt deutlich besser erzählt hat. Vielleicht, weil die nicht unnötig verwirrend war, nur um sich später doch als deutlich klarer zu entpuppen. Vielleicht, weil die eben etwas erzählt hat, über die Figuren, und wer sie sind, und an was sie sich erinnern, statt ewig darauf rumzureiten, wie zwei wütende, defensive Idioten den schwarzen Peter zwischen sich hin- und herschieben, um dem jeweils anderen eins auszuwischen.
Ansonsten top umgesetzt. Gespielt wird hier ganz offensichtlich auf sehr hohem Niveau, und alles andere, was man so erwähnen könnte, ist durch die Bank weg ebenfalls echt on point.
Viel mehr kann man dazu eigentlich nicht sagen. Der Film hält seine Linie (bis auf die erwähnte Kritik an der Story), ohne nennenswerte Ausrutscher nach unten oder oben.
Genauso soll's auch sein. Mitreißend, und ohne, dass man sich (auch als filmbegeisterter) Zuschauer allzu sehr damit beschäftigt, wie gut welche künstlerische Disziplin jetzt nun auf handwerklicher Ebene davonkommt...
Paar kleene Spoilers:
Selten so einen dämlichen, amateurhaften Film gesehen. Von Leuten, die eigentlich keine Amateure sind bzw. nicht irgendwelche Typen, die hobbymäßig einen Film an ein paar Wochenenden mit ihren Kumpels gedreht haben, meine ich.
Der wirkt halt null wie ein Kinofilm. Eher wie eine handelsübliche Direct-to-DVD-Produktion. An der das schlimmste, nach den vor holpriger nicht sein könnender Exposition triefenden Dialogen, die selbst Christopher Nolan die Schamesröte ins Gesicht treiben würden, definitiv der Schnitt ist. Obwohl man sagen muss, dass, wer auch immer das geschitten hat, vermutlich nicht viel Auswahl an visuell kohärentem Bildmaterial zur Verfügung hatte. Denn die "Kamerarbeit" wirkt hier nicht gerade so, als hätte man besonders viel Mühe oder Überlegung reingesteckt. "Äh...ich würde sagen wir tun die Kamera....da drüben hin...ja, genau, da....und dreh sie mal...in die Richtung...OK, super!".
Ja gut, dieser eine lange Take da war ne nette Idee. Aber solange man damit nichts weiter als langweiligen Mist aufnimmt (meine damit besonders das Schauspiel)...
Schauspieltechnisch war es, insgesamt gesehen, größtenteils aber sogar ziemlich ordentlich. Fast das einzige am Film, was mir nicht das Gefühl gegeben hat, die B-Horror-DVD-Produktion der Woche zu gucken. Aber eben auch nur, was Dialogszenen bzw. -stellen angeht. Alles, was mit Genre-Elementen zu zun hatte (schreien, wegrennen, nach jemandem suchen, von gestörtem Zeug überrascht sein) war selten mehr als pure Peinlichkeit.
Da, wo Potential aufblitzt, hält der Film sich natürlich zurück. Wie könnte es auch anders sein. Die Sachen, die ganz interessant sind, tatsächlich funktionieren, und eben nicht lächerlich peinlich sind, werden leider nur angerissen. Die Beziehung zwischen Laurie und ihrer Tochter zum Beispiel. Sehr eintönig und redundant. Warum da nicht darauf ein bisschen mehr eingehen? Oder auf Allysons soziales Umfeld. Was hier auch bloß Horror-Standard ist und deutlich mehr hergeben würde, wenn man denn wollte.
Karen hätte als Figur auch viel interessanter sein können, wenn der Film mehr damit angefangen hätte, was wir über ihre Vergangenheit wissen.
Immerhin ist der Film nicht langweilig. Der Großteil ist es zumindest nicht. Der wichtigste Teil leider schon. Vom Showdown ist die Rede. Da versucht der Film nämlich spannend zu sein. Und Spannung funktioniert ja leider nun mal so, dass man gespannt darauf wartet, was denn nun passieren wird. Und während man so wartet, passiert eigentlich gar nichts. Auf spannend gestaltete Art und Weise eben. Ich sage "leider", da das Passieren von Dingen genau das ist, was den Film davor bewahrt hat, neben dem Lächerlichschlechtsein auch noch langweilig zu sein. Es war zwar nie wirklich von Belang, aber irgendwas war immer los. Naja, man kann sich also denken, wie gut das mit der Spannung dann geklappt hat. Die besteht im Grunde genommen daraus, dass Laurie durch die Gegend läuft, sich ziemlich dumm anstellt und nichts auf die Reihe bekommt. Was ich ziemlich lahm fand, da der Film die ganze Zeit darauf hinzuarbeiten scheint, dass sie irgendwelche coolen Aktionen bringt. Immerhin hat sie sich ja jahrtausendelang nur auf diese eine Situation vorbereitet. Aber nix da. Nur Rumgehorste.
Was sehr symptomatisch ist für das Verhalten aller Figuren im Film. Sobald Michael Myers am Start ist, wird wirklich jeder zum Vollidioten, dessen Verhalten einfach nicht mehr nachvollziehbar ist. Zumindest aus einer Ich-möchte-gerne-nicht-Sterben-bitte-und-versuche-das-mit-einem-IQ-von-mindestens-30-zu-bewerkstelligen-Perspektive. Einiges davon will lustig sein, ist es aber nicht. Ist einfach nur unpassend und behämmert. Wenn der Rest des Films nicht so sehr darum bemüht scheinen würde, ein richtiger Horrorfilm sein zu wollen, könnte man glatt den Verdacht haben, das sei Absicht und als Parodie gedacht. Ich hab mir jedenfalls stellenweise gewünscht, dass er Laurie umbringt, dafür, dass sie sich so dämlich anstellt.
Nicht, dass Michael Myers in der Hinsicht irgendwie besser wäre. Und mit "besser" meine ich gruselig, furchteinflößend oder sonst irgendwas. Außer, dass er halt da ist und rumläuft und random Leute absticht. Was, wie schon gesagt, zwar nicht langweilig ist, denn es passiert ja was, aber ne Geschichte wird dadurch auch nicht erzählt. Oder irgendwie Stimmung erzeugt. Es...geschieht halt so vor sich hin und man sitzt da, guckt sich das mit Gleichgültigkeit an und denkt sich "...das soll jetzt von professionellen Filmemachern gemacht worden sein oder was...nicht dein Ernst, oder?".
Nichts an dem Film kommt so rüber, als hätte sich irgendjemand irgendwelche Mühe gegeben, irgendwas gruselig oder sonstwie wirken zu lassen. Abgesehen von der Musik, die den Film als einziges so ansatzweise irgendwie zusammenhält, wenn man das so nennen möchte (meine nicht das Klangbild an sich, nur die Musik). Hauptsächlich dadurch, dass sie nicht peinlich und schlecht ist. Und darüber hinaus auch ziemlich cool. Ansonsten ist das alles eher so "Joa, also die Kamera muss in die Richtung zeigen, du gehst dann da lang, und dann da rein...OK, cool, Cut! So was jetzt....öööhm...wie wärs mit ner Kamerafahrt die darauf endet, dass wir ein paar verschwommene Zweige im Vordergrund haben, vor dem langweilig aussehenden, langweilig beleuchteten Haus da. Cool, oder?".
Schwach.
Lieblingsstellen:
Die beiden Journalisten gehen extra zum Grab seiner Mutter, um da irgendwelche Texte einzusprechen, die wie auswendig gelernte Zeitungsartikel klingen.
Vater des Jahres fährt an einem verunglückten Gefängnistransportbus vorbei, um den herum psychisch gestört wirkende Leute stehen, und lässt seinen Sohn alleine im Auto, um nachzusehen ob auch keiner der geisteskranken Sträflinge verletzt ist. Ich glaub es hackt.
Übertreibt's etwas mit den Albernheiten, für meinen Geschmack zumindest. Das ganze Superhelden-Gedöns war auch nicht sonderlich interessant in diesem da. Optisch macht er auch nicht viel her. Die Dialoge sind teilweise echt wahnsinnig unbeholfen, teilweise aber auch ziemlich cool. Letzteres seltener, dafür aber an den richtigen Stellen.
Was nämlich echt gut funktioniert, sind die Figuren und die Schauspieler, die sie spielen. Ganz besonders Zendaya, Tom Holland und Jake Gyllenhaal. Was bei so einem Film auch absolut notwendig ist. Wenn man einen auf Highschool/Teenie-Zeugs macht, muss sowas schon sitzen, damit es sich greifbar anfühlt. Die Szene auf der Brücke am Ende war echt nicht zu verachten.
Zendaya ist auf jeden Fall meine Lieblings-MJ. Sie und Tom Holland halten den Film echt gut zusammen, der sonst, glaube ich, ziemlich langweilig wäre.
Selbstverständlicherweise werde ich diesen Film mit Hereditary vergleichen. Selbstverständlicherweise wird es S S S P P P O O O I I I L L L E E E R R R geben. Also los:
Der hier sieht deutlich geiler aus als Hereditary und hört sich deutlich geiler an. Basierend auf der leisen Erinnerung, die ich an Hereditary habe. Er hat außerdem weniger Substanz und ist deutlich länger. Tausendmal länger, dem Gefühl nach. Ohne Scheiß, wenn mir einer, nachdem der Film vorbei war, gesagt hätte, das wären 4 Stunden gewesen, ich hätt's geglaubt. Midsommar ist viel bild- und klanggewaltiger als Hereditary, aber auch deutlich selbstgefälliger. Die letzte Stunde des Films kamen mir vor als wären es drei.
Anscheinend fand Ari Aster den ganzen Kult-Aspekt nicht so interessant und sah die Beziehung als Kernstück des Films. OK, aber warum dann so viel von dem Kult-Zeug? Warum so darin aufgehen, warum jedes Ritual in seiner vollen Gänze und Langsamkeit zeigen, wenn das eh nicht der wichtigste Bestandteil des Films sein soll? Denn es hat dadurch definitiv den Eindruck erweckt, dass es zumindest ein wichtiger Bestandteil ist. Das ganze Rumwarten und Allesganzlangsammachen war das Streckendste und Redundanteste am ganzen Film. Und wenn ihre Beziehung bzw. wie diese in die Brüche geht, der Hauptknackpunkt des Films sein soll, warum agieren sie dann beide so wenig? Statt die ganze Zeit zugedröhnt und manipuliert zu werden. Dadurch sind es ja eben nicht die beiden, die die Beziehung beenden, sondern die Schwedenweirdos. Die dabei ununterbrochen auf unschuldig und nett machen (was sehr spaßig war :D).
Ich mein, das Fundament ist ja da, und es ist auch echt solide. Teilweise mehr als solide. Die Beziehung der beiden war eine der realistischsten vom Typ Sie-passen-nicht-zueinander, die ich je in nem Film gesehen habe. Aber "Typ" ist das Stichwort hier. Typ, nicht wirklich Figur. Sie haben wegen ihrer Persönlichkeit bzw. ihres Persönlichkeitstyps nicht gut zueinander gepasst, aber eben hauptsächlich deshalb nicht, weil sie beide komplett unterschiedliche Beziehungstypen waren und komplett unterschiedliche Erwartungen und Bedürfnisse in die Beziehung gebracht haben. Und beide unfähig waren, diese innerhalb von 3 Jahren mal zu beenden (er zu feige, sie zu wenig Peilung). Das ist schon was, aber nicht genug und auch viel zu schwammig, als dass sich das wirklich greifbar anfühlen könnte, jedenfalls nicht zweieinhalb Stunden lang. Da hätte man das schon ein bisschen erweitern oder mehr mit machen müssen. Es ist alles sehr repräsentativ und steht für eine Art übergeordnete Idee, aber auf sehr unkonkrete und soll-das-Publikum-sich-die-Details-doch-selber-ausdenken Art und Weise. Keine Entscheidungen oder Handlungen, die einem etwas darüber erzählen, wer jemand ist. Bloß Reaktionen, die auf den Umständen basieren, die eh schon bekannt sind.
Kommt euch auch bekannt vor, ne? Genau, Kubrick. War aber auch leicht zu erraten. Das mit der Selbstgefälligkeit hatte ich schon erwähnt...? :D
Ich kann ja irgendwie verstehen, warum man aus Atmo-Gründen auf diese zugedröhnte, runter auf die primitivste Bio/Survival/Ja-Nein/gut-schlecht/Erkunden-Fliehen-Ebene gerechnete Schiene geht. Hat ja auch echt gut funktioniert...man hinterfragt immer weniger, genau wie die Leute im Film, man macht bei allem mit, genau wie die Leute im Film, es wird einem alles immer egaler, genau wie die Leute im Film, man fühlt sich wie auf einem ewigen, niemals endenden Trip, genau wie die Leute im Film, man ist total in Trance, genau wie die Leute im Film...versteh schon. Eine externe Kraft, die alle gleich macht und die Menschlichkeit aus einem herausquetscht. Sozialismus-Kritik oder sowas. Nur hat das den Figuren und dem Schauspiel jegliche Nuance genommen. Was sowieso schon die Schwachstelle aller Schweirdos war, die im Prinzip alle derselbe Zombie waren, bloß mit anderem Gesicht, und immer und immer wieder denselben wir-sind-komisch-und-tun-gestörte-Dinge Vibe rübergebracht haben.
Nur, dass Kubrick typischerweise eher auf die emotional-territoriale Ebene geht, die immerhin ein bisschen weniger primitiv ist. :)
Meiner Einschätzung nach könnte man diesen Film ohne weiteres um 40 Minuten kürzen. Locker. Allein schon um die ganze Vorhersehbarheit des Plots zu umgehen. Was es umso merkwürdiger macht, dass es wohl einen Director's Cut gibt, der 20 min länger geht (...was??). Ja, OK, die Vorhersehbarkeit ist ja auch gewollt, der Film verrät einem ja nun wirklich alles, was passiert, im Voraus. Das ist zwar auf ziemlich coole (da visuelle) Art und Weise gelöst, erstickt aber trotzdem jeglisches Spannungspotential schon im Keim. Vielleicht ist Spannung auch nicht das richtige Wort. Keine Ahnung.....Tempo...? Komischerweise sind in diesem ganzen Foreshadowing auch so einige Sachen dabei, die später überhaupt nicht mehr aufgegriffen wurden. Sehr merkwürdig.
Das, was den Film auf ein mit Herditary vergleichbares Genießbarkeitslevel anhebt, ist natürlich die Gesamtatmosphäre (Kubrick, ihr wisst). Die Musik war über alle Maßen hammer und die Bildsprache steht dem in nur sehr wenig nach, wenn überhaupt. Und der Humor gefiel ebenfalls. Die Krassheit alles Gestörten hat mich sehr an South Park erinnert.
Es kommt einem so vor, als existierten diese ganzen Regeln und Traditionen nur, um diese eine, spezifische, gestörte Situation zu Tage zu fördern. Statt wie eine Kultur, nach der (gestörte) Menschen tatsächlich leben könnten. Und nein, der ominöse-Substanz-lässt-alle-mitmachen-und-gehorchen-und-bei-jedem-Scheiß-mitmachen plot device ist keine legitime Alternative zu Zusammenhang und innerer Logik. Gleiches gilt auch für David-Lynch-Vergleiche.
Der Film war so sehr bemüht, eine gestörte Sache durch die nächste zu übertrumpfen, dass es echt lustig war. Vor allem durch die Nüchternheit des "Erzähltempos", die der Film an den Tag legt, oder die emotionale Distanz und die Gleichgültigkeit, die er erzeugt. Gestörtheit um der Gestörtheit willen. Makaber ist eigentlich gar kein Ausdruck.
Als ob Ari Aster einfach einfach die merkwürdigsten, gestörtesten Traditionen, die er finden konnte, recherchiert und sich ein Setting überlegt hat, in dem alle seine Lieblingsgestörtheiten stattfinden können. Auch wenn gegen Ende des Films die fundementalen erzählerischen Elemente eines Spielfilms immer schwerer zu finden waren, war es doch immer noch eine Freude, zuzusehen und zu hören. Vor allem weil stattdessen echt unterhaltsame Gestörtheiten aufgetischt wurden. (Man hätte den Mittelteil-Durchhänger trotzdem etwas kürzen können, ich mein ja nur...)
Ich bin jedenfalls froh, den im Kino gesehen zu haben. Denn da gehört der Film auch hin. Auf ne große Leinwand mit fetter Anlage. Ich weiß es sehr zu schätzen, dass solche Filme ein entsprechendes Release bekommen. Nicht, weil er so unfassbar originell und einfallsreich ist, aber weil es einfach mal ein paar merkwürdige, gestörte Ideen von ein paar Leuten sind, die auf die Leinwand gezaubert wurden. Und man das eben auch braucht, neben dem ganzen Marvel-Einheitsbrei, TV- und Romanadaptionen und Sequelsprequelsreboots. Dass der so viel Aufmerksamkeit bekommt und Leute dazu bringt, ihren Arsch zu bewegen, ihre Handys wegzulegen und ihre Wohnung zu verlassen, um ins Kino zu gehen, ist nicht unbedingt selbstverständlich heutzutage und leider auch selten.
Ich würde ihn aber nicht wirklich als Horrorfilm bezeichnen. Eher als surreale Traum-Dramödie oder sowas. Oder als spannungslosen Psychothriller mit viel Humor.
Genau wie Hereditay auch eher ein psychologisches Drama mit ein paar Horrorelementen war. Nur weniger lustig. :)
Schon faszinierend und merkwürdig zugleich, wie unglaublich gut das ganze Melodrama mit/zwischen Nicolas Cage und Kathleen Turner funktioniert, trotz der unfassbar beknackten Stimme, die er sich für diese Rolle ausgesucht hat (die ihr wohl beim Dreh auch echt auf die Eier ging, mich erfreulicherweise aber mehrmals zum Lachen gebracht hat).
Und Kathleen Turner...Alter, was ne Performance. Ich mein, immer wenn ich mir nen Douglas-Sirk-Film oder sowas angucke, denke ich mir oft "Heutzutage findet man niemals Schauspieler, die sowas noch hinbekommen.". Nicht, weil Schauspieler früher besser waren, aber weil sowas heutzutage (üblicherweise) nicht mehr gefragt ist und daher auch nicht geübt wird. Ist ja auch nun wirklich schon lange nicht mehr trendy, sowas.
Und das war natürlich auch schon in den 80ern so. Also, daher: Applaus für Kathleen Turner. Ist echt ne Nummer, was die hier abliefert. Ich sag nicht, dass Kamera, Musik, Schnitt, etc. nicht auch ihren Teil dazu beitragen, dass der Film funktioniert, aber man braucht schon ne echt kompetente Hauptdarstellerin, die den ganzen Film zusammenhält. Und wen Besseres hätte Coppola hier echt nicht finden können. Und ihr Nicolassunsmalwasganzabgefahrenesausprobieren Cage in dieser Form gegenüberzustellen ist auch nicht die schlechteste Idee aller Zeiten gewesen.*
Ich bin jetzt auch nicht völlig vom Hocker oder sowas, zumindest nicht vom Film als Gesamtwerk. Ich würde ihn auch nicht als beeindruckenden Film bezeichnen. Trotzdem kriegt er ein paar Dinge auf beeindruckende Art und Weise gebacken. Allem voran, oldschool Melodrama ganz unironisch und verdammt gut hinzubekommen und trotzdem noch verspielt zu sein dabei. Stelle ich mir nicht unbedingt einfach vor.
Der Plot ist natürlich nicht die Offenbarung, und die Story ist auch nicht die originellste, aber die ästhetische Richtung und die Gesamtumsetzung ergeben schon ne Fahrt, die sich sehen lassen kann.
Atmo-King Coppola.
Mich hat der Film auch sehr an Swing Shift erinnert, was gerade deshalb nicht sonderlich überraschend sein dürfte, weil Demme ihn wohl ursprünglich inszenieren sollte. Der wäre dann mit ziemlicher Sicherheit ganz anders geworden, aber was die Stimmungsdichte angeht, meine ich.
*War anscheinend auch nicht die beste, da er wohl am Set durch seine ständige Trunkenheit und sonstige Faxen oft Probleme verursacht und die Produktion aufgehalten hat, aber...wisst schon... :D
SSSSPPPPOOOOIIILLLLLEEEERRRRR (sind drin):
Ich versteh echt nicht, wie ein Film, der von demselben Typ inszeniert wurde, der auch das Drehbuch geschrieben hat (mit alleinigem screenplay-Credit), so dermaßen einfallslos sein kann. Ist ja nicht so, dass ich das erste mal einen Film sehe, der ein bisschen generisch ist, aber selten macht es sich so deutlich bemerkbar wie hier. Und mit "es" meine ich den Umstand, dass wirklich jeder einzelne Bogen jeder einzelnen Figur wirkt, als sei er aus einem "Malen nach Zahlen für Blockbuster-Drehbuchautoren"-Ratgeber abgeschrieben. Aber auch wirklich j e d e r.
Besonders als Xavier versucht, sie davon zu überzeugen, das Richtige zu tun, was einfach viel zu einfach (und viel zu lame) war, und sich genau dadurch auch arg mit dieser ganzen, mehr als holprig integrierten Trauma-/psychische-Krankheit-Methaphorik gebissen hat. Oder dass Jessica Chastain (was für eine Verschwendung von Talent :< ) erst die ganze Zeit einen auf Fließband-Bösewicht macht, dann kurz total vernünftig tut (was Sansa auch noch glaubt), und dann hier "Haha, war nur ein Trick, ätsch!".
Der ganze Plot wirkt so als sei er ursprünglich für einen dieser Parodiefilme gedacht gewesen, der dann "X-Men Movie" oder sowas heißt, und von Pat Proft inszeniert wird, wo die Gags dann später noch dazugeschrieben werden. Jedenfalls fühlt sich der Film an, als wäre einem....wie soll man sagen....als wäre er der groben Plotbeschreibung einer Drehbuch-Roh- bzw. -Erstfassung entsprungen.
"Ja, und dann stirbt Jennifer Lawrence irgendwie, weil sie keinen Bock mehr auf X-Men-Zeugs hat, und sie kann dann auch ein paar verbitterter SJW-Lines ablassen und auch generell so drauf sein, als hätte sie gar keinen Bock, da mitzumachen, naja jedenfalls wenn sie stirbt, haben wir auch gleich die notwendige Motivation für Magneto, doch mal wieder mit Bösewicht-Kram anzufangen, damit es auch einen Grund gibt, warum er überhaupt in dem Film vorkommt, ja also und da ist dann ja auch noch so ein mysteriöses Weltraum-Dingens, und das ist auch total böse und machtgeil und böse halt, und es kann irgendwie alles, und ist halt auch böse, und Jean findet ein paar Sachen über ihre Vergangenheit raus und das triggert sie, aber am Ende erzählt Xavier ihr dann, dass sie ja eigentlich voll die Familie sind und das klappt dann auch und es macht sie sogar stärker und dadurch besiegt sie die Alienfrau. Im Weltall." "Klingt gut. Na dann fang mal an zu schreiben."
Schauspielerisch ist das alles auch nicht wirklich interessant. Das meiste zumindest. OK,, Michael Fassbender und Jessica Chastain muss man ja sowieso nix erklären, und Sophie Turner liefert auch gut ab, aber bei allen anderen sind so merkwürdige Takes dabei, die einfach...naja, schlecht sind eben. Bei manchen mehr als bei anderen. Kann mich zu schlecht im Detail an die anderen erinnern, also keine Ahnung, Storm in den anderen Teilen auch so schlecht war. Immerhin hat ihr einfallsloses Spiel zur einfallslosen Action gepasst (BAM!). Kann mich echt an gar nix erinnern. Weder von dieser Szene da, bevor Jessica Chastalien mit ihrer krassen, ausgeklügelten Falle ankommt ("Ich sag ihr einfach was, was gar nicht stimmt, hihi."), noch von der Zug-Geschichte da. Ah doch, da gab's diese eine Stelle wo Rechte-Hand-Olle/Strich auf ihrem Kinn/wieauchimmerdiejetztheißt einfach mitten im Kampf mit dem Kämpfen aufhört, um cool für Magneto zu posen, nur um dafür gekillt zu werden...ziemlich lustig. War sicher nicht die Absicht, aber trotzdem lustig. :)
Das ist alles relativ enttäuschend, wenn man die ersten....30 Minuten oder so bedenkt. Denn der Anfang war schon recht gut, wenn man mich fragt. Ja, Exposition, aber unterhaltsam runtererzählt und tight strukturiert. Und die Musik war auch ziemlich cool, die meiste Zeit. Wahrscheinlich das einzige am Film, was mir durchgehend gefallen hat. Wird am Komponisten liegen, der unschwer rauszuhören ist. Und die X-Men haben X-Men-mäßige Sachen gemacht und alle haben ihre unterschiedlichen Fähigkeiten kreativ und kooperativ eingesetzt (statt langweiligativ), was einfach immer Spaß macht. Aber ab dann ging nach und nach die Luft raus. Und immer weiter und immer weiter und...immer weiter....die Tatsache, dass die Exposition das spannendste am ganzen Film ist, spricht nicht wirklich für ihn, oder...
Es ist auch so komisch, wenn man...also, ich meine, das ist hier doch auch so ne writer/director-Geschichte, oder sehe ich das falsch? Wie kann es dann sein, dass Figuren, Plot und Story das Schwächste am ganzen Film sind, und die Effekte das beste? :D
Ich würde zwar nicht sagen, dass dieser Film nur wenige fx shots hat (verglichen mit allen anderen Filmen, nicht nur Comicverfilmungen oder speziell X-Men-Zeug), von daher Daumen hoch dafür, dass es auf jeden Fall besser aussieht als der Avengers-Kram in letzter Zeit (ja ich weiß, dass die tausendmal mehr Effekte zu berechnen und zu gestalten haben), aber er dient doch als relativ anschauliches Beispiel dafür, warum man vielleicht nicht eine Million cgi shots nehmen sollte, die dann alle langweilig und doof aussehen, und sich stattdessen auf einige wenige konzentrieren sollte, die dann dafür auch besser aussehen. Meine jetzt vor allem das Space-Gedöns. Nicht, weil die so unfassbar krass ausgesehen oder sich echt oder organisch angefühlt haben, aber sie waren immerhin schick designt und hübsch anzusehen und eben nicht langweilig.
Das heißt...ich weiß noch gar nicht so genau, was ich von Simon Kinberg auf dem Regiestuhl eigentlich halten soll. Allgemeine Bildsprache: Ganz OK. Visuelle Effekte: Gar nicht mal so übel, Herr Specht! Action: Klischees...:/ Schauspielführung: Naja, wohl eher nicht so.
Wenigstens haben er und Zimmer das Ende gut hinbekommen.
Das Wichtigste zuerst:
Die einzige Erwartung, mit der ich an diesen Film rangegangen bin, war, unterhalten zu werden und einen guten Film zu sehen. Und das war und habe ich auch.
Aber ich war weder bewegt, noch gebannt. Weder geschockt, noch beeindruckt.
Aber lasst mich erklären (SPOILER):
Ich weiß nicht, ob es am Schauspiel lag oder an den Figuren, aber das, was mich im Endeffekt davon abgehalten hat, in den Film einzutauchen, war, dass er keine Geschichte erzählt hat. Handlung gab es. Bloß keine Story.
Alle Figuren sind im Prinzip dieselbe Person. Klar, sie haben unterschiedliche Namen, sehen unterschiedlich aus und haben unterschiedliche Präferenzen, wenn es darum geht, mit wem von all den anderen Namensträgern sie gerne als nächstes den Beischlaf vollziehen würden, ansonsten ist aber jeder einzelne von ihnen einfach ein stereotyper, selbstverliebter, besoffener Teenager im Körper eines Erwachsenen, dessen Vorstellung von körperlichem Ausdruck aus nichts anderem besteht als hektisch mit den Armen in der Gegend rumzufuchteln oder wie ein fröhliches kleines Entchen durch die Gegend zu hüpfen. Zu irgendwelchem Techno. Ja gut, der eine ist schwanger, der andere ist DJ, einer hat n Kind, irgendwer anders ist ganz besonders dumm und aggressiv und wiederum noch ein anderer hat eine ganz besonders lange Die-will-ich-alle-noch-ficken-Liste. Aber abgesehen von diesen hyper-wesentlichen Details sind alle ziemlich langweilige Arschlöcher auf nem schlechten Trip.
Kann ja sein, dass man hier ganz vage auf irgendsoeine schwarmmäßiges-Kollektivbewusstsein-Schiene gehen wollte, aber das ist auch bloß eine billige Ausrede dafür, eine dramaturgische Nullnummer als Grundlage für seinen Film zu haben. Das wär vielleicht anders, wenn abseits der bereits erwähnten noch irgendwelche Unterschiede erkennbar wären. Unterschiedliche Situationen, die jeden anders beeinflussen und zu unterschiedlichen Entscheidungen und Handlungen führen. Kommt hier aber nicht vor, sowas.
Schauspieltechnisch hat mich das sehr an Possession erinnert. War zwar bei weitem nicht so nervig (eigentlich überhaupt nicht), und es gab auch keine Möchtegern-metaphysischen und -pseudophilosophischen Kackdialoge, aber das meiste war mehr eine Schauspielübung als irgendwas Aufführreifes. Soufia Boutella, die ich sonst zum Anhimmeln finde, inklusive. Ich habe keinerlei künstlerischen Ausdruck erkennen können, der irgendwie über "Guck mal, ich bin Tänzer. Extrem cool, oder?" hinausging. Ich vermute jedenfalls, dass das alles Tänzer sind. Ich kannte keinen von denen (abgesehen von Ihr, dessen Name schon genannt worden ist), aber die haben sich alle exakt so aufgeführt, und auch so gespielt, wie man es von Tänzern erwarten würde. Pure Angeberei, null Nuance. Und ich meine nicht nur den körperlichen Kram in der zweiten Hälfte. Diese ganze Exposition am Anfang hätte plumper nicht sein können. Und auch nicht unnötiger, da das, was ich hier als "Exposition" bezeichne, nichts weiter ist als stumpfes Namedropping derjenigen, die auf der jeweils eigenen To-Do-Liste stehen. Pun intended. Das ist vermutlich sogar sehr authentisch, wenn man davon ausgehen kann, dass Tänzer auch so inzestuös drauf sind wie Theater-Leute (hier in Europa)*, nur mit mehr Ausdauer. :)
Aber Authentizität an sich ist ja noch keine Tugend. Am Anfang, als sie alle Rumdancen, klappt das natürlich echt gut. Ich fand es jedenfalls sehr cool. Und auch sehr bekloppt. Aber nichts davon wirkte aufgesetzt. Das schien einfach so aus denen rauszukommen. Können ja auch ordentlich gut tanzen. Schauspielen eher nicht. Jedenfalls nicht gut genug für sowas wie das hier.
Ich würde zwar nicht sagen, dass diese ganze billige Theatralik dem Film geschadet hat, trotzdem hat sie ihn definitv davon abgehalten, substantieller zu sein. Das Potential war da.
Sogar sehr viel davon, wenn man diesen Film mal mit Enter the Void oder Irreversible vergleicht, und wie sehr diese unter die Haut gehen. Man merkt zwar schon, dass Noé hier Regie geführt hat - es ist definitiv sein Stil, die Qualität des Handwerks und das technische Können sprechen für sich...außerdem die Credits...das beste am ganzen Film :D - aber es gab halt keine Story. Und für einen Film, der "Climax" heißt, war er enttäuschend unklimaktisch. Was komisch ist, da die "Klimax" dieses Films inszenatorisch gesehen ziemlich dreist von Guadagninos Suspiria-Remake kopiert wirkt. Nur, dass es da wirklich eine Klimax ist. Hier nicht. Hier ist es eher eine Unterwältigung.
Es kommt einem so vor, als hätte ein Haufen Tänzer semi-improvisatorisch irgendeinen billigen Plot geworkshopt, um 90 Minuten Film damit füllen zu können, wie sie sich cool fühlen und damit angeben können, für wie krass sie sich halten. Dann brauchten sie aber noch nen Regisseur und dachten sich "Ey dieser Gaspar Noé ist doch fast so cool wie wir, lass einfach den fragen...".** Denn im Gegensatz zu seinen anderen Filmen, wirkt der hier viel zu bemüht darum, krass und abgefahren und schockierend zu sein, um wirklich in irgendeiner Form krass, abgefahren oder schockierend zu sein. Wenn die Intention so transparent ist, muss man schon deutlich mehr vorlegen.
Sobald der Schuss in der Bowle auffliegt, erwartet man den ultimativen Clusterfuck. Ich jedenfalls. Und es kann mir auch keiner erzählen, dass der Film das nicht beabsichtigt, wenn man bedenkt, wie er anfängt. Der Film sagt einem direkt am Anfang als Allererstes, wo die Reise hingeht. Tut sie bloß nicht. Jedenfalls nicht wirklich. Sorry, aber wenn man andeutet, dass die Kacke später so richtig am Dampfen sein wird, dann will ich auch dampfende Kacke sehen, aber so richtig! :D
Es soll was mit mir machen, unter die Haut gehen. Was soll ich da mit so random "Uuuh, das wär doch voll abgefuckt, Leute, oder?"-Exploitation? Man will das doch spüren können, und dass es sich echt anfühlt. Und nicht, dass man sich die ganze Zeit bewusst ist, einen Film zu gucken, in dem platte Figuren Exposition vorlesen oder wie unbaufsichtigte Schauspielstudenten in der Probe durch die Gegend spacken.
Der Film ist so sehr bemüht, Sodom und Gomorra zu sein, ist aber einfach der schlechte Trip ein paar uninteressanter Vollidioten. Am Anfang wollte ich sie sogar allesamt sterben sehen (ich bin sogar immer noch etwas enttäuscht, dass das nicht passiert ist, da der Plot die ganze Zeit in Richtung Katastrophe gesteuert hat, und ich mich drauf gefreut habe :D), aber irgendwann waren sie mir einfach alle egal, auch das Kind. War mir zu random, albern und auf Schock aus.
Ich find den Film überhaupt nicht schlecht (ganz im Gegenteil sogar), und langweilig fand ich ihn auch nicht, aber das, was mir gefehlt hat, war die Immersion (gibt's das Wort auf deutsch überhaupt...?). Dinge sind passiert, was mich unterhalten hat, und es war gut gemacht, was mich erfreut hat. Ende der Geschichte.
Ich bin ja nicht mal wirklich enttäuscht. Ich komme nur nicht drumrum, den Film zumindest auf einer intellektuellen, bewussten Ebene mit Noés besseren Werken zu vergleichen, die ich absolut überragend finde, und wegen derer ich ihn für einen der interessantesten Filmemacher halte, die es gerade so gibt. Das heißt aber trotzdem nicht, dass ich irgendwelche Erwartungen an diesen Film hatte. Außer, hoffentlich einen guten Film zu sehen. Was auch geschehen ist.
Keine Ahnung ob das Film oder Video ist***, aber das Originalmaterial schien mir etwas matschig auszusehen.
Ende der Geschichte.
Jetzt aber wirklich.
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*man hört Stories...
**Wie ich gerade rausgefunden habe, ist das sogar ziemlich nah an der Wahrheit. :D
Die Grundidee ging zwar von Noé aus, der sich Tänzer gesucht hat, und nicht andersrum, aber es gab wohl kein Drehbuch, und der Plot ist wirklich von den Tänzern improvisiert/konzipiert worden. Ich sage kein Drehbuch, und das stimmt auch, jedenfalls technisch gesehen. Es gab ein 5-seitiges Treatment, und genauso kam mir der Film auch vor...
Aber das muss man Gaspar Noé schon lassen, so einen Film aus so einer lahmen, ausgelutschten Prämisse zu machen...Hut ab.
Er meinte, und ich zitiere, diesen Film zu drehen wäre gewesen "[...]wie eine 15-tägige Party, aus der wir einen Film gemacht haben." Er meinte außerdem noch, dass er noch nie so viel Spaß an einem Set hatte. Keine Streitereien, keine Konflikte, nix. Vielleicht hat ja genau das gefehlt.
***Video, wie's aussieht
Trashigster Cronenberg bisher.
Ziemlich albern und bekloppt, besonders, wenn er versucht, Hitchcock zu sein. Ist aber trotzdem unterhaltsam und macht Spaß, besonders das Ende. Und spannend ist es sogar teilweise auch. Leider aber auch deutlich weniger hübsch anzusehen, deutlich zahmer und auch platter als die meisten anderen seiner Filme.
Oliver Reed scheint eine ganz neue Art entdeckt zu haben, gelangweilt uninspirierte Performances aus dem Ärmel zu schütteln. :D
Und Art Hindle ist zu 100% der Vater von Peter Dinklage.
Plot, Musik und ganz allgemein der Look sind maximal auf TV-Durchschnittsniveau. Schauspielerisch gesehen ist das aber selbstverständlich ein ganz anderes Kaliber.
Harmloser, netter, belangloser Film.
Hebt sich den Großteil seines Schmalzes für die letzte Viertelstunde auf. Würde also nicht behaupten, dass der Film ein starkes Ende hinlegt. Die Figuren sind aber sehr echt und die beiden Hauptdarsteller tragen den Film mit Bravour. Besonders Jane Fonda hat mich hier beeindruckt, mit der ich (noch) nicht sonderlich gut vertraut bin. Zumindest nicht, was das Spielen facettenreicher bzw. gut geschriebener Figuren geht.
Achtung, kleiner Spoiler am Schluss
Kamera und Konzept sind cool. Leider schein mir Jonah Hill aber weder ein guter Drehbuchautor noch ein guter Regisseur zu sein.
Keine Ahnung, ob die Dialoge einfach zu erzwungen und aufgesetzt waren, oder ob diese Lines und diese Sprache den Schauspielern einfach nicht gelegen haben, aber jedesmal, wenn jemand angefangen hat zu reden, kam es verdammt unnatürlich rüber. Der Film hat einen jedesmal, wenn jemand den Mund aufgemacht hat, daran erinnert, dass man gerade einen Film sieht, mit Schauspielern, die jemandes Dialoge sprechen, und zu dem es ein Drehbuch gibt, dessen Autor dir irgendwas sagen oder einfach den Plot vorantreiben möchte.
Wirkt wie ein Film, bei dem sich alle gut verstanden haben und gut zusammen abhängen konnten und nebenbei noch so ein bisschen was gedreht haben.
Warum sein Bruder inmitten der einen Verkloppung da auf einmal einen Anfall bekommen hat, werde ich wohl nie verstehen...
Ist schon ein bisschen Malen nach Zahlen. Aber effektiv. Gut geschrieben, gut gespielt. Die Musik ist allerdings eher peinlich.
Ist aber gar keine so uncoole Idee, so eine Story als Familienfilm aufzuziehen. Der Film scheut keine Mühe, jugendfrei zu sein und eine breite Masse anzusprechen, ist aber noch anders genug, um sich ein bisschen von der ganzen Familienfilm-Fließbandware abzuheben.
Achtung, paar Spoiler.
Ich komm immer noch nicht so richtig drauf klar, dass ein so teurer und großer Film so lahm und öde aussieht. Als ob sie die Kostüme aus nem Outlet-Store für Cosplayer haben und mit irgendjemandes Camcorder gefilmt haben.
Ich konnte da kaum auch nur den Ansatz einer Idee erkennen, irgendwie über Bilder, Schnitt, etc. irgendwas erzählen zu wollen, irgendeine emotionale Reaktion hervorzurufen...und ich rede jetzt nicht davon, dass alles grau, entsättigt und langweilig aussieht. Und das mit dem Storytelling ist jetzt nicht wirklich bloß ein visuelles Problem. Die Gesamtinszenierung ist so...wie soll ich sagen...dämlich. Gerade die dramatischen Sachen, die mit so viel Pathos daherkommen wollen, wirken meist einfach nur dumm. Und langweilig. Nicht so langweilig, dass der Film sich länger anfühlt als er ist. Auch nicht anstrengend oder nervtötend langweilig. Aber langweilig. Abgesehen vom Ende. Vielleicht, weil das Ganze viel zu einfach wirkte. Ja, OK, zwei Leute sind tot, bei einem davon interessiert es einen ein bisschen. Ansonsten hat fast alles ziemlich reibungslos geklappt.
Und es ist ja auch nicht so, dass der Film unbedingt so lang sein musste. Die brauchen die ganze erste Stunde des Films um ihren Rückgängigmachapparat zum Laufen zu kriegen, mit dem sowieso jeder rechnet. Ohne Witz. Eine Stunde nur Rumgeeiere für etwas, wo es wirklich null Unterschied macht, was genau es ist und ob sie es selber bauen, finden, ausfurzen oder von Gandalf geschenkt bekommen. Irgendein Leutewiederlebendigmachding halt.
Die letzten 20 Minuten waren aber ziemlich gut.
Epische Choralmusik = geil. Monochrome Matschoptik = lahm.
Da hat man sich wohl zu viel cgi shots vorgenommen, um die alle ansehnlich hinzubekommen, und hat lieber den ganzen Film konstrast- und farbarm gemacht, um die minderwertigen Effekte zu kaschieren. Das Design der Monster ist echt cool (abgesehen davon, dass die alle irgendwie im selben Braunton gefärbt sind), aber sonst...
Man hat sich wohl außerdem zuviele Monsterles vorgenommen, als dass man irgendeinen spannenden oder sonst irgendwie interessanten Plot hinbekommen könnte. Schon bemerkenswert, wie viel Zeit dieser Film mit establishing shots bzw. scenes verschwendet.
Musik und Sound an sich sind hammer, können aber auch nicht mehr viel retten.
Ken Watanabe und Zhang Ziyi mögen ja in ihrer Muttersprache begnadete Schauspieler sein, aber auf Englisch sind sie irgendwie immer Witznummern. Watanabe jedenfalls. Sie kenn ich auf Englisch nur aus diesem Cloverfield-Ding, da fand ich's in Ordnung, wenn mich nicht alles täuscht. Ihn kenne ich nur aus westlichen Produktionen und finde ihn da immer unverständlich oder albern. Bitte aufhören.
Nachtrag:
Irgendwie scheinen viele die Effekte und den Look dieses Films geil zu finden. Kann ich mal so GAR NICHT nachvollziehen. Das cgi sieht aus wie von 2005 und das Bild als hätte man den Film ein paar Wochen in irgendeiner kackbraunen Pampe eingelegt. Da kann ich mir auch ne matschige Pfütze angucken, das sieht interessanter aus. Als ne braune Hydra in braunem Rauch vor ner braunen Landschaft.
Im Ernst jetzt mal, wer kommt denn auf sowas?
"Wollen wir der Szene mehrere Farben geben oder nur eine?"
"Hmmmmm...eine!"
"OK. Und welche? Wir haben rot, grün, gelb, blau, lila, orange, wir haben alles in den unverschiedlichsten Abstuf..."
"Braun."
"Was?"
"Braun."
"Ääh...sicher?"
"Ja."
"Naja, also ich hätte da noch so ein schönes aschgrau, das wäre vielleicht etwas lebhafter..."
"Braun."
":( ...und dafür hab ich bei Zack Snyder hingeschmissen... :'("
Gute Geschichte eigentlich, aber...keine Ahnung, ob es nur durch das aufgesetzte Schauspiel so wirkt, oder ob das Drehbuch wirklich so plump ist. Oder vielleicht genau andersrum...
Die langweilige Bildsprache, die billige Ausstattung, die schwache Tongestaltung und die kitschige Musik haben es jedenfalls auch nicht besser gemacht.
Hat ein paar nette Ideen und den richtigen Spirit.
Was soll dieser Film?
Selten sowas unnötiges gesehen...
So clever und deep wie der Film glaubt zu sein, so dumm und schlecht ist er auch in Wirklichkeit.
Dank Nicole Kidman und der Actionszenen funktioniert der Film im Endeffekt doch gar nicht mal so schlecht.
SPOILER IM LETZTEN ABSATZ
Ganz schön bipolarer Film. Schwankt stark zwischen coolem Thriller und supertrashigem Exploitation-Schwachsinn.
Immerhin wird es nie langweilig. Es gibt immer entweder was zum Mitfiebern oder zum (Aus)Lachen. Manchmal liegt's an den Dialogen, manchmal am Plot, manchmal am Schnitt, manchmal an den Schauspielern, mal ist es die Musik, oder die Schauspieler, die Inszenierung...aber es wartet immer irgendetwas Albernes hinter der nächsten Ecke, egal woher es kommt.
Keine Ahnung, welcher Teufel Susanne Bier geritten hat. Nicht nur, dass sie dieses Drehbuch gelesen und sich gedacht hat "Jap, mach ich." sondern auch, dass sie es genau so inszeniert hat. Naja wenigstens wissen wir jetzt, dass sie auch dumme Horrorfilme kann...so irgendwie jedenfalls.
SPOILER
Das mit diesen Viechern ist aber echt nervig geworden irgendwann. Was ist denn jetzt nun deren Masche? Sind sie die Angst an sich? Darf man sie nur nicht angucken? Dürfen sie einen nicht berühren? Sind sie materiell? Wenn nein, wieso zum Henker schießt man dann auf sie? Oder rennt vor ihnen weg, wenn doch diese bescheuerten Augenbinden der Clou sein sollen? Sind es irgendwie Vampire (sie scheinen Gebäude ja aus irgendeinem Grund nicht betreten zu können)...?
Ich hätte echt nicht gedacht, dass Tarantino es nochmal schaffen würde, mich mit seiner Bildsprache vom Hocker zu hauen. Es gibt nicht viele Filmemacher, die ihm in der Hinsicht das Wasser reichen können, daher erwarte ich da schon ne Menge von ihm. Aber das....Hut ab.
Den Schauspielern kann man dasselbe Kompliment zukommen lassen. Gerade Brad Pitt, den zu unterschätzen ein Fehler wäre, und von dem ich ebenfalls nicht wenig erwarte, hat mich am meisten beeindruckt.
Viel mehr kann man zu dem Film eigentlich gar nicht sagen, da die Figuren wirklich für sich sprechen. Und den Film mit Bravour (gibt es davon eigentlich eine Steigerung?) tragen.
Man könnte noch erwähnen, dass der Film einen unglaublichen Sog erzeugt. Obwohl eigentlich so gut wie gar keine Spannung oder Story da ist. Fühlt sich an wie ein Robert-Altman-Film, der sich wie ein Sergio-Leone-Film anfühlt, der sich wie ein Tarantino-Film anfühlt. Bei dem die gut zweieinhalb Stunden schneller rum sind als man sich räuspern kann.
John Wick: Sinnloses Hinundher (und unnötig lang war's auch)