cpt. chaos - Kommentare

Alle Kommentare von cpt. chaos

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    Hitchcocks auf edel getrimmter Klassiker, der dank Blu-ray erst so richtig zur Geltung kommt, sodass einen die herrlich satten Farben förmlich ins Gesicht springen, hat reichlich tolle Schauwerte zu bieten. Zudem sorgen die gelungenen Kameraeinstellungen sowie der feine Score für einen hübschen Rahmen, welcher als Grundlage für diese Kriminal-Romanze zwischen Cary Grant und der bezaubernden Grace Kelly dient. In zuweilen etwas längeren Einstellungen ohne lästige Schnitte, können sich die beiden Turteltäubchen schauspielerisch austoben.

    So hübsch auch alles inszeniert ist, bleiben jedoch wahre Spannungsmomente leider Mangelware. Wer also etwas für den Adrenalin-Haushalt tun möchte, ist hier definitiv an der falschen Adresse, stattdessen wird gepflegte Unterhaltung serviert, die aber letztendlich keinesfalls zu verachten ist.

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      cpt. chaos 21.11.2016, 17:04 Geändert 07.07.2024, 22:26

      Jeunets bunter Bilderbogen ist auf seine spezielle Art einfach großartig! Die Geschichte um den hochbegabten Jungen mit Erfindungsgeist, der seinen Bruder auf tragische Weise verloren hat und sich nun aufmacht um im weit entfernten Washington eine Auszeichnung entgegen zunehmen, die kleinen Kindern ansonsten eigentlich verwehrt bleibt, ist hübsch skurril geartet, jedoch für Jeunets Verhältnisse schon geradezu als mainstream-mäßig zu bezeichnen, was aber keinesfalls als Kritikpunkt zu verstehen sein sollte, zumal mir „Die Stadt der verlorenen Kinder“ und „Micmacs“ letztendlich etwas zu schräg geraten waren.

      Ganz großes Kino ist natürlich wieder einmal die grandiose Kameraarbeit, die eine tolle Atmosphäre einfängt, sodass man am liebsten in den Fernseher hineinkriechen möchte, um in Montana oder sonst wo mal eben tief ein- und mit einem langen Seufzer wieder auszuatmen. Wunderschön auch der Score und die Off-Stimme, die den Zuschauer an die Hand nimmt, um diesen wohlbehütet durchs Geschehen zu führen.

      „Das war das erste Mal, dass mir mein Vater auf die Schulter klopfte. Aber ich war mir nicht sicher, ob er mir nur den Staub abklopfen wollte, oder mich zurechtweisen, oder ob es ein Ersatz für eine Umarmung war.“

      Mit von der Partie ist selbstverständlich auch wieder Dominique „Knautschfresse“ Pinon, der bislang in jedem Jeunet-Film mitmischt. Leider hat dieses mit einer melancholischen Grundstimmung versehene derzeit letzte Werk Jeunets, auch so seine kleinen Schattenseiten. Dies bezieht sich allem voran auf die Zielgerade. Denn ausgerechnet da scheint der Geschichte ein wenig die Luft auszugehen.

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        Brutal, teils übermäßig hart und schonungslos erzählte Story, über den Aufstieg und Niedergang einer bekannten Größe der britischen Hooligan-Szene. Sympathien sind hier völlig fehl am Platz. Anders verhält es sich nicht selten bei Mafiosi-Streifen, bei denen den Figuren mitunter etwas Heroisches anhaftet, die sodann einen sympathischen Schliff erhalten. Bei „Footsoldier“ hingegen betrachtet man das Treiben mit der nötigen Distanz, da das Verhalten fast durchweg abstoßend skizziert wird. Bei jemanden, der seine Wurzeln in der Prügel-Szene hat, mag das möglicherweise wiederum anders aussehen.

        Zunächst noch verhältnismäßig interessant erzählt, verliert die Handlung während der zweiten Filmhälfte ein wenig an Struktur; vergleichbar mit dem Hauptakteur, der im Laufe der Geschichte den Halt und damit immer mehr die Kontrolle über sich selbst verliert. Und wie es nun einmal im Leben häufig so ist, bekommt ein jeder das, was er verdient – insbesondere worum zeitlebens geradezu gebettelt wurde.

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          „Du bist die Krankheit und ich die Medizin!“

          Was war die Enttäuschung doch riesengroß, als ich vor dreißig Jahren das Kino verließ! Dennoch sollte Sly nochmals eine Chance bekommen, die er jedoch, um es gleich einmal vorwegzunehmen, nicht nutzen konnte. Okay, ein paar Sprüche, die den Coolness-Faktor schon arg strapazieren, sind dabei, gehen aber noch durch. Und auch die Action ist im grünen Bereich. Was aber nach wie vor echt überhaupt nicht geht, ist die talentlose Brigitte Nielsen durchs Bild wackeln zu sehen, die mir auch „Beverly Hills Cop II“ mächtig ruinierte. Ganz übel sind zudem diverse strunzdumme Dialoge zwischen den beiden Turteltäubchen – einfach nur peinlich!

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            cpt. chaos 18.11.2016, 17:53 Geändert 18.07.2019, 06:30

            Obwohl Liam Neesons Rollenauswahl in der letzten Dekade ziemlich einseitig ausgefallen ist und sich dies zukünftig vermutlich auch nicht mehr großartig ändern wird, gefiel mir dieses Action-Brett recht gut. Das Skript dürfte auf dem berühmt-berüchtigten Bierdeckel Platz gefunden haben, aber wen interessiert das, sofern der Unterhaltungswert stimmt? Neben einigen hübsch anzusehenden Kamerafahrten von einem Ort des Geschehens zum nächsten, der rasanten Verfolgungsjagd und einer deftigen Prügelei auf dem stillen Örtchen, wäre da noch Ed Harris erwähnenswert, der mittlerweile echt in die Jahre gekommen ist, aber unabhängig davon nach wie vor jeden Film aufwertet.

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              „Kann man sich eine Welt ohne Erdöl vorstellen?“

              Ein US-Multikonzern beabsichtigt an der schottischen Küste eine Ölraffinerie zu errichten. Inmitten der unberührten Landschaft! Hierzu wird ein Mitarbeiter der Firma entsandt, um die gesamte Ortschaft aufzukaufen. Keine schlechte Ausgangslage, wie ich finde! Erhofft habe ich mir daher einen netten Streifen mit hübschen Bildern aus dem wunderschönen Schottland. Erhalten habe ich einen lahmarschig vorgetragenen Streifen, der es nicht einmal schafft, eine sich geradezu aufdrängende Öko-Botschaft in die Welt zu entsenden. Ganz nebenbei bekommt man Urgestein Burt Lancaster in seiner wohl mit Abstand saudämlichsten Rolle vorgesetzt – einfach nur schlecht! Mal ganz zu schweigen von den übrigen, völlig ausdruckslosen, Darstellern.

              Für all diejenigen, die den Film so wahnsinnig toll finden, freue ich mich natürlich ganz außerordentlich, muss mich aber echt ernsthaft fragen, ob irgendwo auf Erden ein Film existiert, der rein zufällig denselben Titel trägt?

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                Jeunets „Micmacs“ überzeugt mit seiner altbewährten tollen Farbgebung, die mich schon bei „Delicatessen“, „Amelie“ und „Mathilde“ unentwegt mit der Zunge schnalzen ließ! Das Ganze ist natürlich ähnlich schräg angelegt. Handwerklich absolut top, wirklich über jeden Zweifel erhaben. Auch von der Grundaussage klasse (Kritik am internationalen Waffenhandel) und obendrein mit einigen schönen Ideen versehen, die es sonst nicht zwangsläufig in ähnlicher Form zu bestaunen gibt. Trotz dessen ist es mir unterm Strich doch ein bisschen zu skurril geraten – kurzum: formvollendeter Quatsch in edlem Gewand! Als Paradebeispiel führe ich hier einfach mal die beknackte Schlangenfrau an, die dermaßen over the top ist, dass es einfach nur nervt, sobald sie die Bildfläche betritt. Ist wohl halt nicht jedermanns Sache! Ungeachtet dessen kann man hier aber durchaus mal einen Blick riskieren.

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                  cpt. chaos 16.11.2016, 17:54 Geändert 02.09.2020, 22:48

                  Herrlich schräge Splatter-Komödie mit korrektem Kunstblutanteil und einigen äußerst gelungenen Ideen. Insgesamt recht hübsch anzusehen, auch wenn unterm Strich dann doch ein wenig das gewisse Etwas, um in der oberen Liga mitspielen zu können. In jedem Fall kann man hier bedenkenlos eine Empfehlung aussprechen, die vorrangig an alle Liebhaber dieses blutigen Genres mit Spaßfaktor gerichtet ist!

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                    Diese Kombination aus Drama und Komödie ist einerseits aufgrund der schrägen Typen und diverser gelungener Situationskomik unterhaltsam, geht aber zugleich auch recht leichtfertig mit dem Tourette-Syndrom um, ohne dabei diesen Aspekt übermäßig witzig oder sonderlich ernst herauszuarbeiten. Also irgendwie für die Katz! Außerdem wirkt es nicht selten so, als wären Robin Williams, Kalkleiste Giovanni Ribisi, Woody Harrelson als das Objekt der Begierde in Gestalt eines megagroßen Arschlochs, Holly Hunter & Co. in einem falschen Film unterwegs. Denn eigentlich präsentiert sich der Streifen eher als ein Mix aus „Fargo“ und „Ein einfacher Plan“. Schade, denn dadurch lässt sich nicht vollständig unterdrücken, dass es an Eigenständigkeit mangelt. Ungeachtet dessen, bleibt es aber nach wie vor ein durchaus sehenswerter Film, auch wenn im direkten Vergleich zu den genannten Filmen zeitweise ein wenig der Biss fehlt.

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                      cpt. chaos 15.11.2016, 18:13 Geändert 23.03.2022, 21:32

                      Die erste halbe Stunde ist dröges und teils gar langweiliges Vorgeplänkel, bevor es dann endlich zur Sache geht. Nur schade, dass dabei eines der prominenten Crew-Mitglieder so zeitig das Zeitliche segnet.

                      Obwohl es im Grunde nach dem dritten Teil aus Ripleys Sicht rein gar nichts mehr zu erzählen gegeben hätte, kann man die sich nunmehr anschließende Geschichte abnicken; quasi als Mittel zum Zweck. Unweigerlich wird man in der Folge manches Mal stirnrunzelnd im Sessel unbefriedigt hin und her rutschen. Vor allem Ripleys Rolle und ihre Muttergefühle, die sie zur Schau trägt, sind echt beknackt. Und schließlich wäre da noch Jeunet, dessen Filme ich größtenteils mag, dieser jedoch - wie soll es auch anders sein - für ungewohntes Alien-Feeling sorgt, indem Jeunet dem Film seinen einzigartigen Touch verpasst, der all seine übrigen Filme zu etwas Besonderem werden lässt. Im vorliegenden Fall wirkt es allerdings zuweilen mächtig deplatziert, da das Ganze dadurch einen geradezu parodistischen Anstrich bekommt, womit der zugleich blutigste Alien-Teil, selbst im Vergleich zu David Finchers nicht vollständig überzeugenden Alien-Beitrag, noch abfällt.

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                        Das hier präsentierte Staraufgebot sucht förmlich seinesgleichen: Robert De Niro, Brad Pitt, Kevin Bacon, Dustin Hoffman und diverse weitere bekannte Gesichter tummeln sich in diesem Film - einfach riesig!

                        Extrem atmosphärisch, zeitweise spannend, nicht selten schockierend und dramatisch, wird man als Zuschauer auf eine emotionale Reise mitgenommen, die von Freundschaft, Gewalt in der Familie, Vergebung und Vergeltung erzählt. Grandios inszeniert, taucht die Handlung dabei in die 1960er ein, unterlegt mit einem prima Soundtrack. Nur schade, dass dem Selbstjustiz-Drama während der zweiten Filmhälfte ein wenig die Luft ausgeht, denn ansonsten wäre hier sogar noch mehr möglich gewesen. Das alles ist aber natürlich Klagen auf recht hohem Niveau!

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                          cpt. chaos 13.11.2016, 18:47 Geändert 01.02.2019, 12:39

                          Über die Moral von Selbstjustiz-Streifen braucht man sich wohl nicht weiter auszulassen. Nur ist dieser darüber hinaus schwach inszeniert, glänzt mit einem extrem dürftigen Script und äußerst bescheidendem Schauspiel der unzähligen Laiendarsteller, zu denen in diesem Fall auch Jeff Goldblum gehört, der in einer reichlich gewöhnungsbedürftigen Rolle als Vergewaltiger und Mörder sein Schauspieldebüt feierte. Charles Bronson, der noch vier weitere Rache-Thriller nach demselben Strickmuster folgen ließ, macht übrigens bzgl. unterklassigen Schauspiel keine große Ausnahme.

                          „Hältst du nichts von dem guten alten amerikanischen Brauch der Selbstverteidigung? Wenn die Polizei uns nicht beschützen kann, dann nehmen wir das eben selbst in die Hand!“

                          Der Auftakt des Rache-Opus, welcher damals kontroverse Diskussionen entfachte und zudem die Kinokassen selbst hierzulande ordentlich klingeln ließ, mag für reichlich Aufsehen gesorgt haben; mein Ding ist es jedoch ganz und gar nicht, da sich der Film, ähnlich wie „Die Fremde in dir“ mit Jodie Foster, viel zu ernst nimmt und damit zugleich eine gefährliche Botschaft absondert. Ein wenig anders tritt da nach meiner Auffassung „Death Sentence“ in Erscheinung, bei dem sich Kevin Bacon in der Rolle des Racheengels austobt. Hier wird sich des gleichen Grundmotivs bedient, jedoch vorrangig als Mittel zum Zweck, damit möglichst viele vermeintliche Peiniger das Zeitliche segnen, wenngleich natürlich auch in diesem Fall der moralische Aspekt höchst strittig ist.

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                            „Sind jede Menge Wichsflecken auf dem Lacken!“
                            „Sehr beeindruckend!“
                            „Vor seinem Abgang, ging ihm einer ab!“

                            „Basic Instinct“ gönnt dem Zuschauer kaum nennenswerte Verschnaufpausen und spendiert obendrein exzellente Kamerafahrten. Der Score ist prima, was für die Darsteller-Crew ohnehin gilt. Sharon Stone überzeugt dabei nicht nur mit nackter Haut und behaarter Muschi (okay, auf Letzteres lässt sich mittlerweile gut und gerne drauf verzichten!), wobei sich für meinen Geschmack Paul Verhoeven der erotischen Komponente zuweilen eine Spur zu ausgiebig bedient, aber nun gut, ist halt ein Erotik-Thriller. Michael Douglas scheint sich jedenfalls in der Rolle des potenten Deckhengstes pudelwohl zu fühlen. Und dann wäre da noch George Dzundza („Die durch die Hölle gehen“ und „Crimson Tide“, ansonsten jedoch leider viel zu selten in Erscheinung getreten), der als Douglas´ Kompagnon etliche kernige Sprüche raushaut, die es wirklich in sich haben! Die Spannung kommt natürlich auch nicht zu kurz, was bei einem Thriller nach wiederholter Sichtung keine Selbstverständlichkeit ist, daher unbestritten ein weiteres Gütesiegel darstellt.

                            „Das Hausmädchen kam vor einer Stunde. Sie fand die Leichen. Sie wohnt hier nicht.“
                            „Vielleicht war es das Hausmädchen!?“
                            „Sie ist 54 Jahre und wiegt 240 Pfund!“
                            „Keine Quetschungen am Körper!“
                            „Dann war sie es nicht!“

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                              Dass es sich hierbei um einen herrlich abgedrehten Splatter-Spaß handelt, würde ich zu gerne weiterhin behaupten, so wie ich diese Episode aus der trashigen Serie „Geschichten aus der Gruft“ mal einst gesehen habe. Trotz der mir vorliegenden ungeschnitten Fassung, in der einige Szenen nach wie vor echt klasse sind und eben Billy Zane, der zuweilen verteufelt gut rüberkommt, bleibt unterm Strich ein B-Movie, das in den 90ern allgemein ordentlich abgefeiert wurde, inzwischen aber einiges an Charme eingebüßt hat.

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                                cpt. chaos 11.11.2016, 19:24 Geändert 08.01.2018, 22:37

                                DiCaprios intensives Schauspiel, das ihm seinen wohl längst überfälligen Oscar bescherte, ist neben der exzellenten Kameraarbeit, die die atmosphärische Landschaft der eisigen Hölle erstklassig einfängt, das Aushängeschild dieses Survival-Dramas. Hervorzuheben sind des Weiteren einerseits der anfängliche schonungslose Indianer-Überfall, natürlich die erschreckend authentisch wirkende Grizzlybär-Attacke und schließlich noch Tom Hardy, in der ihm auf den Leib geschriebenen Rolle des unerbittlichen Kontrahenten.

                                Edit:
                                Nach der Erstsichtung mit sechs Pünktchen abgespeist, muss ich meine Bewertung nun doch deutlich aufbessern, da sich die Sogkraft dieses Rachefeldzugs erst so voll und ganz entfalten konnte, nachdem ich den Film nunmehr alleine und in aller Ruhe auf mich wirken lassen konnte.

                                Als Blu-ray übrigens der absolute Hochgenuss, wie hier die stimmungsvollen Landschaftsaufnahmen zur Geltung kommen!

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                                  So, nun habe ich also auch diesen Klassiker endlich einmal erfolgreich gemeistert – und Haken dran!

                                  Rom als heimlicher Hauptdarsteller dieser Liebesromanze, macht eine wirklich hervorragende Figur, ebenso wie die junge Audrey Hepburn, die neben Gregory Peck in ihrer ersten Hauptrolle zu sehen ist, wofür sie prompt einen Oscar einheimste und somit regelrecht über Nacht zum gefeierten Leinwandstar avancierte.

                                  An einem verregneten Sonntagnachmittag lässt sich William Wylers Kinokassenmagnet aus dem Zeitalter der biederen Bürgerlichkeit Anno Domini 1953 relativ gut verkraften; gute Unterhaltung interpretiere ich trotz des allgemeinen Kult-Status letztendlich doch ein wenig anders. Die Hepburn-Streifen „Sabrina“ und „Charade“ sind mir da im direkten Vergleich jedenfalls deutlich lieber! Als lobenswert muss ich jedoch noch fairerweise hinterherschieben, dass der Film ohne ein kitschiges Happy End auskommt, mit dem ich in diesem Fall fest gerechnet habe.

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                                    Wer Guillermo del Toros Meisterstück noch nicht gesehen hat, sollte besser nicht weiterlesen, wobei das ganz so viele wohl nicht sein dürften.

                                    Um dem Leid auf Erden zu entfliehen, flüchten sich Menschen millionenfach in den Glauben an eine Gottheit oder erschaffen sich ganz einfach eine Traumwelt. So wie die kleine Ofelia (tolles Schauspiel der damals gerade einmal elfjährigen Ivana Baquero!), die, um dem Schrecken des Spanischen Bürgerkriegs zu entfliehen, in ihr eigene Märchenwelt eintaucht. Ein düsteres und sehr brutales Fantasy-Märchen (del Toro hatte bereits unmittelbar zuvor mit „Blade II“ und „Hellboy“ sein Faible für eine härtere Gangart eindrucksvoll unter Beweis gestellt), das genau genommen eigentlich gar keines ist, was man aber wohl erst im Laufe des Films erkennt, zumindest erging es mir seinerzeit so.

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                                      über Rambo

                                      „Ich hätte alle töten können. Ich könnte auch dich töten. In der Stadt hast du die Macht, nicht hier. Geh nicht weiter! Hör auf oder du hast einen Krieg, den du nie begreifen wirst! Lass uns aufhören. Lass es sein!“

                                      Ted Kotcheff, der leider lediglich mit „Immer Ärger mit Bernie“ einen weiteren halbwegs namhaften Film nachschieben konnte, erschuf 1982 einen Actionstreifen der Extraklasse, der bis heute nichts von seinem Reiz eingebüßt hat! Noch immer, selbst nach all den Jahren, kommt „Rambo“ extrem taufrisch um die Ecke und ist dabei zu keiner Sekunde langweilig! Das muss man erst einmal hinbekommen! Grandios in diesem Zusammenhang der Soundtrack in Kombination mit den ruppigen Landschaftsaufnahmen Britisch Kolumbiens – einfach nur höllisch gut!

                                      Richtig stark spielt Brian Dennehy in der Rolle des Bezirkssheriff auf, der bereits 1978 in „F.I.S.T. – Ein Mann geht seinen Weg“ gemeinsam mit Sly vor der Kamera stand. Leider kam er jedoch während seiner Schauspielkarriere über zumeist relativ unbedeutende Rollen nicht hinweg („72 Stunden“ mit Russell Crowe bildet hier jedoch wieder die glorreiche Ausnahme!).

                                      Einer der ganz großen Actioner, den ich damals im zarten Alter von 16 im Kino sah, und der mich regelrecht umhaute, woran sich bis heute rein gar nichts geändert hat!

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                                        Der Papst ist tot, es lebe der Papst! Nee, halt stopp ! So schnell geht’s dann nun auch wieder nicht, denn der muss natürlich erst einmal gewählt werden, und das während eines zuweilen sehr zeitaufwendigen Wahlvorgangs. Dumm nur, dass ausgerechnet die vier Spitzenkandidaten allesamt entführt worden sind und in Abständen von jeweils einer Stunde ihr irdischen Leben aushauchen sollen. Tja, und da kommt wieder einmal der Symbologe Robert Langdon (Tom Hanks) ins Spiel - die Suche nach den vier Kardinälen und deren Entführer, quer durch den Vatikan, ist damit eröffnet!

                                        Temporeicher als der Vorgänger, dadurch jedoch nicht besser und schon gar nicht weniger konstruiert. Abgesehen davon kommt man als Zuschauer in den Genuss, etwas über zwei Stunden relativ gut unterhalten zu werden - ist doch auch was!

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                                          Trashig angehauchter Sci-Fi-Klassiker, der eine wirklich erstklassige Story mit tollem Setting präsentiert, jedoch auch zugleich wieder einmal mehr als deutlich macht, dass derartiges natürlich kein Selbstläufer ist. Stattdessen wird eindrucksvoll aufgezeigt, welch verheerende Folgen eine Fehlbesetzung auf dem Regiestuhl (in diesem Fall erste und sinnigerweise zugleich letzte Regiearbeit) und teils amateurhaft anmutendes Schauspiel haben können.

                                          Fairerweise will ich nicht verhehlen, dass es nostalgisch angehauchte Sci-Fi-Streifen bei mir ungleich schwerer haben als bspw. Dramen oder Gangsterfilme vergangener Tage. Das liegt wohl vorrangig daran, dass mich die oftmals vorgetragene Naivität höllisch abnervt. So turnt da jemand bei arktischen Temperaturen mit einer Anzughose bekleidet herum, selbstverständlich auch ohne Gesichtsmaske oder dergleichen – ein dünner Schal muss da halt alternativ reichen. Kann man mal so machen! Dann die diversen wohl witzig gemeinten Sprüche auf Kalauer-Niveau. Zum Vergessen auch die Liebesromanze des hormongesteuerten Turtelpärchens. Oder auch gut: Eben noch die Begegnung mit dem Außerirdischen schadlos überstanden, schon wird im nächsten Moment in geselliger Runde Kaffee und Kuchen gereicht. Und schließlich der finale angsteinflößende Auftritt des Ungeheuers – jedes noch so billige Faschingskostüm hat garantiert mehr Stil!

                                          Mag manch einer seinen Spaß mit haben, mir geht derartiges dann ab einen gewissen Punkt gehörig auf den Zeiger! „Tarantula“, „Formicula“ oder „Die unglaubliche Geschichte des Mr. C“ - Filme aus derselben Ära - sind gewiss nicht makellos, aber um ein vielfaches bemühter und weitaus gelungener!

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                                            cpt. chaos 04.11.2016, 17:56 Geändert 04.03.2022, 19:26

                                            James Cameron lässt das Alien erneut von der Leine und sorgt damit für extrem actionreiche Kost. Hervorzuheben ist in diesem Zusammenhang vor allem das großzügig angelegte Finale, bei dem keine Zeit zum Verschnaufen bleibt – wirklich ganz großes Kino! Dass dieser Streifen mittlerweile 30 Jahre alt ist, ist eigentlich kaum zu glauben, so gut wie er sich gehalten hat!

                                            Die SE/DC-Fassung verleiht diesem eklig-schleimigen Weltraumabenteuer etwas mehr Tiefe, wodurch die Kurzweil geringfügig leidet - schließlich sind es immerhin 16 zusätzliche Filmminuten, die es vorrangig in Dialogform zu sehen gibt. Auch wenn das Geschrei der Kleinen zwischenzeitlich schon mal etwas nervig ist, so ist und bleibt dieser Teil dennoch für mich der mit Abstand beste der Alien-Saga!

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                                              Fakt ist, dass es unzählige Mafiosi-Streifen gibt, die um Längen besser sind; Tatsache ist aber auch, dass man „Black Mass“ für die einmalige Verköstigung problemlos durchwinken kann.

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                                                über Platoon

                                                „Frischfleisch“ ist so ziemlich das erste, was der junge freiwillige Vietnam-Soldat Chris Taylor (Charlie Sheen) nach seiner Ankunft auf dem Flugfeld in der asiatischen Hölle zu hören bekommt, als ihm eine Gruppe abgekämpfter, kriegsmüder und völlig desillusionierter Soldaten begegnet. Es dauert bis zum ersten blutigen Einsatz, als er erkennen muss, dass es ein riesengroßer Fehler war, das College abzubrechen, um fürs Vaterland zu kämpfen, so wie es einst Vater und Großvater in den beiden Weltkriegen für ihre Pflicht hielten.

                                                Oliver Stone, der mit „Platoon“ seine eigenen Kriegserfahrungen verarbeitete, interpretiert in seinem Meisterwerk den Vietnamkrieg nicht alleinig als sinnloses und blutiges Gemetzel, sondern deckt zudem schonungslos mit schockierenden und nachdenklich stimmenden Bildern Gräueltaten auf, welche an der Zivilbevölkerung verübt wurden.

                                                Neben den alles überragenden Willem Dafoe und Tom Berenger - mit Abstrichen ist auch Charlie Sheen zu nennen -, sind selbst die Nebenrollen allesamt nahezu perfekt besetzt. „Platoon“ gehört daher seit jeher zweifelsohne zur Speerspitze des nimmermüden Genres.

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                                                  Nach dem Kinobesuch war ich damals, ohne dass ich vorab mit einer großartigen Erwartungshaltung versehen war, zunächst ein wenig enttäuscht. Als ich den Film später nochmals im Fernsehen in Augenschein nahm und schließlich gar die um fast 25 Minuten längere Extended Version wiederholt gesehen habe, gefällt mir „Sakrileg“ inzwischen doch um einiges besser. Natürlich ist die biblische Schnitzeljagd, die mit diversen Rückblenden hübsch bebildert ist, konstruiert und daher reichlich unglaubwürdig, bietet aber dennoch eine unterhaltsame Geschichte, die äußerst routiniert inszeniert wurde. Sofern man sich nicht an den Logiklöchern stört, kann man daher mit diesem Film durchaus seinen Spaß haben.

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                                                    Meine holde Gattin hatte mal wieder die Qual der Wahl und entschied sich für das dritte Abenteuer von Captain America, der wohl als Superheld zweifelsfrei zu den langweiligeren Vertretern seiner Gattung gehört. Während sich der Auftakt erfreulicherweise als regelrechtes Action-Brett erweist, geht es danach zunächst einmal lange Zeit deutlich gemächlicher zu, um dann während fast der kompletten zweiten Filmhälfte volle Kanne alles rauszurotzen. Dabei darf sich Berlin, das hier als Spielwiese für die Superhelden-Fraktion dient, mal wieder als gelungener Schauplatz eines Actioners auszeichnen!

                                                    Unterhaltung und Kurzweil können allerdings irgendwann ins Gegenteil umschlagen, wenn nämlich der Bogen überspannt wird. Denn in dieser Heroes vs. Heroes-Nummer, sind mittlerweile dermaßen viele Auserwählte vertreten, dass man von einer extremen Reizüberflutung sprechen kann. Daher wundert es mich irgendwie auch nicht, dass scheinbar immer mehr der heutigen Kids hyperaktiv durchs Leben hüpfen. Ich will nicht einmal behaupten insgesamt schlecht unterhalten worden zu sein, aber für einen alten Sack ist es dann doch irgendwann einfach too much!

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