cpt. chaos - Kommentare

Alle Kommentare von cpt. chaos

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    cpt. chaos 26.10.2016, 17:36 Geändert 10.11.2022, 23:42

    Cop-Report im Doku-Style, der reichlich klischeehaft und leider auch zu vorhersehbar daherkommt, dennoch auf seine spezielle Art und Weise zu unterhalten versteht. Nervig ist jedoch diese Wackelkamera gepaart mit hektischen Schnitten, was mal zwischendurch als Stilmittel eingesetzt ganz passend sein mag, aber das den ganzen Film über, habe ich zumeist dann doch so meine lieben Schwierigkeiten mit, auch wenn dadurch die Einsätze der LAPD-Streifenpolizisten sicherlich authentischer wirken. Richtig übel finde ich übrigens das dämliche Dauergrinsen von Anna Kendrick, die hier die Olle von Jake Gyllenhaal mimt. Da hätte man ebenso gut irgendeiner Laiendarstellerin eine Maske überstülpen können - wäre aufs Gleiche hinausgelaufen.

    Ich würde einfach mal behaupten, dass man nichts großartig verpasst, sofern man auf diesen Streifen verzichtet; andererseits hinterlässt "End of Watch" keine bleibenden Schäden - kann man sich daher also ruhig mal antun, sofern nichts Besseres verfügbar sein sollte.

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      cpt. chaos 24.10.2016, 17:28 Geändert 24.10.2016, 17:29

      „Dumm ist der, der Dummes tut!“

      „Forrest Gump“ vereint witzige, teils komische, feinfühlige, rührselige, tragische und tiefsinnige Momente miteinander, die mitunter zum Nachdenken anregen, vor allem aber eine lebensbejahende Botschaft verbreiten, ohne dass es dabei jemals kitschig wird. Hervorzuheben sind einerseits die Originalaufnahmen, denen Tom Hanks zugefügt wurde, was seinerzeit für reichlich Furore sorgte und natürlich diese im Grunde völlig simple Idee mit der Feder am Anfang und Ende des Films.

      „Du Forrest, hattest du Angst in Vietnam?“
      „Ja. Ich meine, ich weiß es nicht. Manchmal, da hat es so lange aufgehört zu regnen, dass man die Sterne sehen konnte und dann war es schön. Es war so, als wenn die Sonne schlafen geht, unten am Fluss. Es waren… es waren Millionen Glitzerlichter auf dem Wasser. Oder so, wie der Bergsee. Er war so klar, Jenny. Es hat ausgesehen, als ob da zwei Himmel wären, einer auf dem anderen. Dann in der Wüste, kurz bevor die Sonne rauskam… Ich wusste nie, wo der Himmel aufhörte und die Erde anfing. Es war wunderschön!“
      „Ich wünschte ich wäre mit dir da gewesen!“
      „Das warst du!“

      Ein zeitloses, und immer wieder aufs Neue extrem kurzweiliges Meisterwerk, das zudem so ganz nebenbei eine geradezu einzigartige Songauswahl präsentiert!

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        John Landis, der sein Faible für tiefschwarzen Humor bereits mit „American Werewolf“, „Blues Brothers“ und „Die Glücksritter“ unter Beweis stellte, versuchte mit diesem eigenartigen Genre-Mix Horror-, Mafiosi- und Komödienelemente miteinander zu verbinden. Routiniert inszeniert und schauspielerisch richtig klasse aufgestellt - also was sich hier so alles an bekannten Gesichtern der damaligen Filmbranche herumtummelt, ist schon aller Ehren wert, auch wenn die großen namhaften Stars nicht vertreten sind -, nur wollen eben ausgerechnet die Gags nicht so recht zünden, und genau das ist es ja nun einmal, was eine Komödie in allererster Linie auszeichnet! Erschwerend kommt hinzu, dass die Vampir-Lady, die hier den Hauptpart einnimmt, zwar nicht mit nackter Haut geizt, aber ansonsten nicht gerade das Gelbe vom Ei ist. Erfreulicherweise nehmen zumindest im Laufe des Films die blutgetränkten Gewaltspitzen zu, bei der sich die maskenbildnerische Abteilung ordentlich austoben durfte. Alles in allem ein eher lahmer Streifen, was wohl schlussendlich auch den recht geringen Bekanntheitsgrad dieser Blutsauger-Komödie erklärt.

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          cpt. chaos 22.10.2016, 17:49 Geändert 22.10.2016, 17:50

          Ich kann mich noch allzu gut daran erinnern, welch Skepsis ich während der Erstsichtung vor sechs Jahren hatte, da der spanische Thriller zunächst überhaupt nicht recht in Gang kommen wollte. Meine Bedenken erwiesen sich jedoch weitestgehend als ungerechtfertigt, zumindest spätestens als „Der Maschinist“ im letzten Drittel zum Endspurt ansetzte und dabei sich das Mosaikbild relativ stimmig zusammensetzte. Trotzdem ist es schon reichlich krank, dass Schauspieler wie Christian Bale für Rollen bereit sind ihre Gesundheit aufs Spiel zu setzen, indem sie sich mästen oder wie in diesem Fall regelrecht zu Tode hungern. Wie dem auch sei, letztendlich erweist sich dieser kleine Mindfucker für mich im zweiten Anlauf als nicht mehr ganz so prickelnd, sodass ich meine Bewertung geringfügig nach unten korrigiere.

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            In dieser australischen Komödie, die mit reichlich „Tiefgang“ gesegnet ist, wird der ultimative Dorfdepp zum Drogenkurier erkoren. Auf geht’s nach Thailand, wo der Stoff geordert und reisetauglich in 20 Kondome verpackt wird, um häppchenweise konsumiert zu werden. Na lecker, das mundet! Dummerweise wird der Vollpfosten auf heimischen Boden von der Zollbehörde abgegriffen. Da er sich weigert, das gute Zeugs freiwillig herauszurücken, wird er kurzerhand für einige Tage aus dem Verkehr gezogen, auf dass die unerlaubte Fracht ans Tageslicht kommen möge.

            Der furchtbar lustige Streifen fokussiert nun alles darauf, dass der Kackvogel möglichst lange seine Arschbacken zusammenkneift, und wird dann doch mal trotz größter Anstrengungen etwas ausgeschieden, wird es eben wieder runtergeschluckt! Jawoll, so muss das! In diesem Kackstreifen ist sogar ein „prominenter“ Darsteller an Bord: Hugo Weaving („Herr der Ringe“, „Matrix“, „Der Hobbit“), der offenbar in Ermangelung vernünftiger Rollen, diesen Scheiß einfach mitmacht. Aber was soll’s, Geld stinkt halt nicht!

            Für den hoffnungsvollen Auftakt zu dieser Scheißparade und die gut gemeinte Wendung am lang ersehnten Ende des Films, gibt es jeweils ein Pünktchen. Macht in der Summe ganze zwei dunkelbraune Zähler! Und ab dafür!

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              Ziemlich blutiges und vor allem recht brutales Gemetzel, während dessen Genuss sich bei manch einem der Magen umdrehen dürfte. Schauspielerisch gibt es nichts einzuwenden, was in diesem Genre nun absolut keine Selbstverständlichkeit ist. Hervorzuheben sind dabei natürlich R. Lee Ermey (der Drill-Sergeant aus „Full Metal Jacket“) als richtig übler Hinterwald-Sheriff und die noch blutjunge Jessica Biel, die ihr Fahrgestell gekonnt durchs tiefrote Geschehen manövriert.

              Klugschiss des Tages: Anfangs trällert „Sweet home Alabama“ aus dem Radio - ein Song, der allerdings tatsächlich erst ein Jahr später von Lynyrd Skynyrd eingespielt wurde. Ist eben nur ein Film, da kann man halt nicht auf alles achten… Was die Handlung anbelangt, bei der suggeriert wird, dass sich diese auf einer wahren Begebenheit stützt, muss man ebenfalls feststellen, dass das Gezeigte natürlich nur äußerst vage zutrifft. Nun ja, was soll’s, zu unterhalten versteht dieses Gemetzel für seine Verhältnisse jedenfalls mehr als anständig!

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                Eigentlich habe ich genau das bekommen, was ich ursprünglich befürchtet hatte, nämlich eine dreistündige Fortsetzung, die nicht viel Neues zu bieten hat. Stattdessen bringt Zack Snyder erneut das Kunststück fertig, einem ein fürchterlich penetrantes CGI-Gewitter um die Ohren zu klatschen, das mich bereits bei „Man of Steel“ im Minutentakt erbrechen ließ.

                Allen Widrigkeiten zum Trotz, habe ich mich tapfer ans Werk gemacht, um einerseits meiner Frau den Gefallen zu erweisen, mit ihr gemeinsam einen Film ihrer Wahl zu sehen und natürlich - selbstlos wie ich nun einmal bin - mich stellvertretend für alle Film-Konsumenten zu opfern, wohlwissend, dass es echt schmerzhaft werden wird. Aber was macht man schließlich nicht alles fürs Team und eine harmonische Ehe?

                Es dauert ungemein lange, bis so etwas wie ein roter Faden aufgenommen wird, der aber immer wieder abreißt. Kein richtiger Fluss, und das Wenige, was es zu erzählen gibt, wird auch noch so dermaßen erbärmlich vorgetragen! Der reinste filmische Flickenteppich! Dank des fetten Budgets sieht das Ganze wenigstens hübsch-protzig aus, ansonsten hat der Scheiß aber wirklich auch rein gar nichts zu bieten! Während ein paar ziemlich kompromisslos vorgetragene Action-Szenen zumindest zwischenzeitlich so etwas wie Freude aufkeimen lassen, wird diese spätestens im nächsten Moment wieder zunichte gemacht; sei es durch den extrem kläglichen Versuch Jesse Eisenbergs einen Bösewicht zu mimen, diesen völlig saudämlichen Plot, der plumpen Einführung von Wonder Woman in den planlos zusammengezimmerten Handlungsstrang oder schließlich diesem nicht endend wollenden Ende, bestehend aus einer wabernden Masse, die sich aus Pathos und Kitsch zusammensetzt!

                Den dritten Teil darf sich meine Frau dann gerne alleine ansehen, obwohl sie nach dieser überstandenen Tortur auch nicht übermäßig glücklich dreinblickte!

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                  cpt. chaos 15.10.2016, 11:13 Geändert 25.11.2022, 19:33

                  Hach, die 70er… Schlaghosen, Koteletten, lange Haare, amerikanische Straßenkreuzer , Bonanza-Räder, Dauerlutscher…

                  Gator McKlusky (Burt Reynolds) kommt aufgrund eines Deals aus dem Knast frei, um als Gegenleistung dafür einen korrupten Dorfscheriff zu überführen, der in seinem Zuständigkeitsbereich wilde Sau spielt. Vor allem aber hat dieser Bulle (Ned Beatty) Gators kleinen Bruder auf dem Gewissen! Gator lässt sich daher als Blocker ins Whiskey-Schmuggler-Geschäft einschleusen…

                  Weniger funktioniert die dünne Geschichte als reiner Action-Streifen, sondern vielmehr muss man das Ganze als Stimmungsbild einer Gesellschaft betrachten, die sich im Umbruch befindet. Auf der einen Seite der konservativ veranlagte Bevölkerungsanteil, auf der anderen die allseits verhassten nichtsnutzigen Hippies mit Blümchen in den Haaren, Joint in der Hand und eigenartigen Vorstellungen im Kopf, die mit dem Gedankengut der Erzkonservativen kollidieren.

                  Burt Reynolds mal zur Abwechslung ohne Porno-Bremse unter dem Zinken und darüber hinaus ihn in einer seiner wenigen ernster angelegten Rollen zu sehen, hat mal wieder richtig Spaß gemacht. Hinzugesellen sich Bo Hopkins, Matt Clark, Louise Latham sowie Ned Beatty, der bereits ein Jahr zuvor mit Reynolds in einem Kanu durch die unberührte Natur schipperte („Beim Sterben ist jeder der Erste“), ein paar wilde Autoverfolgungsjagden, die im Grunde nicht der Rede wert sind, aber irgendwie trotzdem was haben, ein saucooler Soundtrack, der leider etwas sparsam zum Einsatz kommt und schließlich diese extreme Schwüle der Südstaaten, die nicht nur den Darstellern den Schweiß aus sämtlichen Poren treibt.

                  Mit einem nostalgischen Augenzwinkern versehen, gibt es abschließend wohlwollende 6 Punkte.

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                    Den einen oder anderen spannenden Moment kann man diesem seichten Horrorthriller sicherlich nicht absprechen, wobei es in dieser Hinsicht allerdings auch nicht gerade sonderlich übertrieben wird. Also einen Herzkasper mit anschließender Reanimation, braucht man jedenfalls keinesfalls zu befürchten. Lange Zeit plätschert der Streifen ziemlich belanglos vor sich hin und vieles ist obendrein recht vorhersehbar. Daher gewiss kein Film, der sich große Aufmerksamkeit verdient.

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                      cpt. chaos 12.10.2016, 17:33 Geändert 08.03.2023, 23:21

                      Robert Siodmak, der auf dem Regiestuhl Filme wie „Die Wendeltreppe“, „Rächer der Unterwelt“ und „Der rote Korsar“ erschuf, inszenierte nach seiner Rückkehr aus dem Exil diesen deutschen Nachkriegsfilm, der Mario Adorf zum schauspielerischen Durchbruch verhalf.

                      Im Spätsommer 1944 wird in Hamburg eine Frau von dem geistig zurückgebliebenen Bruno Lüdke ermordet, der nach den Recherchen des Kriminalinspektors Axel Kersten bereits seit etlichen Jahren sein Unwesen treibt, und auf dessen Konto unzählige Morde gehen sollen. Anstatt eine Gerichtsverhandlung anzustreben, nutzen die Nazis jedoch die Ermittlungsergebnisse für ihre speziellen Interessen…

                      Trotz ansprechender Thematik, leider zu keiner Zeit sonderlich spannend oder gar packend umgesetzt, was ich von Siodmak jedoch ursprünglich erwartet habe, zumal er vor allem in „Rächer der Unterwelt“ eindrucksvoll unter Beweis stellte, wie man eine Geschichte fesselnd verfilmt. Der hier als Filmstoff aufgegriffene „Fall Bruno Lüdke“, welcher auf einer wahren Begebenheit beruhen soll, stellt sich im Nachhinein als äußerst spekulativ heraus, da offenbar noch nicht einmal erwiesen ist, ob Lüdke überhaupt einen einzigen Mord begangen hat. Wie dem auch sei, als Grundlage für einen zumindest durchschnittlichen Film, hätte es eigentlich allemal reichen müssen.

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                        Das namhafte Darstelleraufgebot um Donald Sutherland, Christopher Lee, Richard Widmark und Lloyd Bridges lässt auf einen recht ordentlichen Film hoffen, den man letztendlich zumindest mehr oder weniger erhält. Viel Überraschendes hat der Plot um das geheime Nazi-Gold jedoch nicht zu bieten, denn dafür ist der in arktischer Umgebung gedrehte Thriller dann doch eine Spur zu durchsichtig und leider zu selten wirklich spannend angelegt. Kann man sich natürlich problemlos ansehen, nur sollte man die Erwartungen von vornherein nicht zu hoch ansetzen und schon gar nicht sich von dem reißerischen Titel blenden lassen!

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                          cpt. chaos 11.10.2016, 18:45 Geändert 02.03.2021, 20:16

                          Charles Richmond ist ein verwitweter, stinkreicher, mürrischer, an den Rollstuhl gefesselter fieser Sack, der seinen Bediensteten mit seiner erniedrigenden und unausstehlichen Art das Leben zur Hölle macht, so oft er nur kann. Sein Neffe (Sean Connery), dessen Mutter einst nach dem Tod ihres Mannes ausgerechnet Richmond heiraten musste, hat von dem Martyrium genug und schmiedet daher mit freundlicher Unterstützung der neuen hauseigenen Krankenschwester Maria (das einstige Sexsymbol Gina Lollobrigida – u.a. bekannt als Esmeralda aus „Der Glöckner von Notre Dame“) einen perfiden Plan…

                          Für einen Film aus dem Jahr 1964 gibt sich „Die Strohpuppe“ sehr selbstbewusst und reif. Zunächst zwar lange Zeit arg gemächlich angehend, entwickelt sich ein Kriminalfilm, der auf der Zielgeraden manch Haken schlägt, womit man wohl nach dem vorherigen Verlauf nicht unbedingt hätte rechnen können.

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                            Den Monty Python-Streifen habe ich damals im Kino und auch danach noch das eine oder andere Mal gesehen. An einigen Stellen kann ich selbst nach all den Jahren heftig schmunzeln (Protestant zum Thema Fortpflanzung, Zulu-Krieg, Organtransplantation, das Minzblättchen und natürlich der Sensenmann). Einige Gags sind aber weitaus weniger gelungen, während manche Stellen sogar nach wie vor ein riesengroßes Fragezeichen bei mir hinterlassen, wie etwa „Suche den Fisch!“ oder die stark psychedelisch angehauchten Animations-Einspielungen. Die ganz großen Schenkelklopfer sind jedenfalls für mich nicht dabei oder einfach mittlerweile auf der Strecke geblieben. Eigentlich pendelt „Der Sinn des Lebens“ bewertungsmäßig permanent zwischen 4 und 6 Zähler, mit kleinen Ausreißern nach oben und unten, sodass der verdiente Lohn bei 5 Punkten liegt.

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                              Durchaus ansprechender Old School-Grusel im Stile von „The Others“ und „Das Waisenhaus“, der durch korrektes Schauspiel, einer weitestgehend in sich stimmigen Story, einem ordentlichen Score und einigen gelungenen Gänsehautmomenten zu unterhalten versteht, wobei festzuhalten bleibt, dass die beiden erstgenannten Genre-Brüder dann letztendlich doch noch ein gutes Stück die Nase vorn haben.

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                                Regie-Ikone William Wyler (u.a. „Ein Herz und eine Krone“, „Ein Tag wie jeder andere“ und „Ben Hur“) schuf 1958 ein Western-Epos, das mit atemberaubenden Landschaftsaufnahmen sowie einem detailverliebten und wirklich wunderschön hergerichteten Filmset besticht. Absolut hervorragend von der Kamera eingefangen, sodass man sich stets mittendrin fühlt. Hier kann man den Staub der Prärie noch förmlich schmecken! Eingebettet wird das Ganze von einem prächtigen Score und schließlich von einer ruhig vorgetragenen Geschichte gekonnt abgerundet, die sich viel Zeit für die einzelnen Charaktere nimmt, was in diesem Genre nun nicht unbedingt üblich ist.

                                Gregory Peck (exemplarisch für seine Rolle, mit welch Beharrlichkeit er den wilden Hengst „Old Thunder“ zureitet), Charlton Heston (selten habe ich ihn schauspielerisch so stark gesehen), Charles Bickford, Chuck Connors und natürlich Burl Ives (verdienter Oscar, nachdem er zuvor mit „Jenseits von Eden“ und „Die Katze auf dem heißen Blechdach“ leer ausging) werten das Geschehen durch ihr grandioses Schauspiel extrem auf.

                                „Weites Land“ ist kein Western, der mit hohem Bleigehalt punktet, obwohl sich die Schraube der Gewalt unaufhaltsam dreht, bis die Situation letztendlich blutig eskaliert. Hier gibt es nicht bloß Schwarz oder Weiß, denn selbst die vermeintlich bösen Jungs sind nicht wirklich übel, sondern lediglich etwas arg ungehobelt. Vielmehr dreht sich im Grunde alles um zwei alte Männer, die beide vom Hass aufeinander innerlich völlig zerfressen sind, dass sich das Unausweichliche scheinbar alternativlos anbahnt.

                                Die moralisch anspruchsvolle Geschichte, so ruhig sie auch vorgetragen ist, schreit geradezu lauthals nach einer höheren Bewertung, die sie vermutlich verdientermaßen nach der nächsten Sichtung erhalten wird!

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                                  John Watson - noch nicht im Besitz seines Doktortitels - lernt nach seiner Ankunft in einem Jungeninternat einen gewissen Sherlock Holmes kennen, um bereits kurz darauf mit ihm den ersten gemeinsamen Fall in Angriff zu nehmen. Angereichert mit einigen für die damalige Zeit ziemlich korrekten Special Effects, wird die Spielberg-Produktion, die mit toll hergerichteten Kulissen glänzt, aus Sicht des leicht pummeligen Watson vorgetragen, der sowohl Einblicke in deren beider Gefühlswelt gibt, als auch das Geheimnis darüber lüftet, wie Holmes einst zu seiner markanten Mütze und der urigen Pfeife kam. Konzipiert ist das Ganze vorrangig fürs jugendliche Publikum, macht aber selbst nach all den Jahren hier und da durchaus noch Spaß, auch wenn sich nicht verschweigen lässt, dass die Darsteller teils auf Fernsehfilm-Niveau agieren, was insbesondere bei Holmes‘ Jugendliebe auf übelste Weise überdeutlich wird.

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                                    Der frisch entflohene Sträfling Ryan (Tommy Lee Jones) sinnt auf Rache, als er durch puren Zufall seinen einstigen IRA-Weggefährten James Dove (Jeff Bridges) als gefeierten Helden im Fernsehen sieht. Er schmiedet einen perfiden Plan, bastelt ein paar Bomben zusammen und schon kann das Feuerwerk beginnen! Solide Action-Kost mit Vater/Sohn-Besetzung (Lloyd und Jeff Bridges), das durch den gut aufspielenden Forest Whitaker komplettiert wird.

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                                      cpt. chaos 09.10.2016, 11:32 Geändert 29.04.2018, 08:59
                                      über Noah

                                      Welch prähistorische Affenscheiße war das denn wohl? Darren Aronofsky (u.a. „Requiem for a dream“ und „The Wrestler“) überflutet mit einem biblisch-apokalyptischen CGI-Gewitter den Erdball, um neben den unzähligen Tierchen Russell Crowe, Jennifer Connelly, Emma Watson & Co. in die Noah zu setzen, damit sie letztendlich den Fortbestand der nicht ganz so formvollendeten zweibeinigen Spezies sicherstellen.

                                      Erneut musste ich mit ansehen, wie sich einer meiner Lieblingsschauspieler eine weitere ganz üble Rolle zugelegt hat. Alleinig das liebe Geld dürfte hierfür Antrieb gewesen sein, denn schauspielerisch gibt die titelgebende Rolle rein gar nichts her. Im Übrigen dürfte auch Anthony Hopkins' allgemeines Ansehen mit diesem Auftritt nicht gerade weiter gewachsen sein. Schlussendlich sind es einzig die Bilder zur Entstehung der Erde und Menschheitsgeschichte, denen ich etwas abgewinnen konnte, was für einen zweistündigen Film unterm Strich dann doch ein wenig arg dürftig ist!

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                                        Wer schon immer mal wissen wollte, wo sich die Mitarbeiter eines Baumarktes herumtreiben, während man sie verzweifelt sucht, sollte mal einen Blick in eine zum Verkauf ausgestellte Saunakabine riskieren. Dort jedenfalls bringt sich der Witwer Werner Schmidt (Michael Lott) mit seinem Kollegen Uwe (prima Vorstellung von Michael Kessler) vor der lieben Kundschaft in Sicherheit. Uwe ist darüber hinaus bester Freund, Berater in sämtlichen Frauenangelegenheiten und Chef der Bürgerwehr, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, den örtlichen Feuerteufel zur Strecke zu bringen, der sich, woraus „Schmidts Katze“ kein großes Geheimnis macht (daher ich ebenfalls nicht), Schmidt höchstpersönlich ist. Als schließlich noch eine tote Katze ins Spiel kommt und mehr oder weniger unbeabsichtigt eine etwas zwielichtige Frau entführt wird, ist das Chaos perfekt!

                                        Dafür, dass sich diese schwäbische Komödie auf Fernsehfilm-Niveau bewegt, macht es „Schmidts Katze“ ganz anständig, da einige Gags - zumeist recht staubtrocken vorgetragen - wirklich sitzen.

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                                          Nicht zuletzt, da John Candy in „Ein Ticket für Zwei“ (zählt zu meinen absoluten Lieblingskomödien) an der Seite von Steve Martin einst grandios ablieferte, habe ich den Bengel, der leider viel zu früh das Zeitliche gesegnet hat, in mein Herz geschlossen. Mit dieser extrem seichten Komödienausgabe, in der er einen Drehbuchautor mimt, welcher nach einem Unfall in seiner eigenen Seifenoper aufwacht, konnte ich jedoch herzlich wenig anfangen. Zumeist einfach nur unglaublich albern; also lustig geht jedenfalls definitiv anders! Aber nun gut, wer’s mag...

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                                          • Wow, da ist dein seinerzeit riesengroßer Auftritt ja bislang komplett an mir vorbeigerauscht... Feine Antworten, die du da so von dir gegeben hast! Schönes Ding, alter Knabe!

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                                              cpt. chaos 04.10.2016, 16:43 Geändert 01.03.2021, 10:06

                                              Ein hochexplosiver Thriller mit unzähligen Spannungsmomenten, ist die knapp zweistündige Achterbahnfahrt gewiss nicht. Dafür darf man diesem korrekt besetzten Film (u.a. ist Helen Hunt als zwölfjährige in ihrer ersten Rolle zu sehen) aus der katastrophenerprobten Dekade aber zumindest attestieren, dass der Plot – mit Ausnahme der Zielgeraden – keine großartige Angriffsfläche hinsichtlich fieser Logiklöcher bietet. Unterm Strich wird ziemlich lockere Unterhaltung aus den kunterbunten 70ern geboten, die einem nicht übermäßig viel abverlangt.

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                                                Mir ist schon klar, dass man gerade bei einem Action-Streifen nicht allzu viel auf Logik und dergleichen geben sollte, aber für einen Nichtamerikaner ist es eben auf Dauer reichlich kräftezehrend mit ansehen zu müssen, wie Harrison Ford als US-Präsident die Ordnung im Kampf gegen den Terrorismus fast im Alleingang wiederherstellt, indem er die bösen Buben nach Strich und Faden verprügelt und ihnen reihenweise die Lichter auspustet. Man stelle sich nur mal Angie in einer vergleichbaren Rolle vor... Nein, vielleicht doch besser lieber nicht!!! Tja, die Amis sind halt schon tolle Typen!

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                                                  Wow, also diese fürchterlich anstrengende Form der komödiantischen Unterhaltung, stellte mich in Sachen Toleranz auf eine echt verdammt harte Probe! Mag sein, dass ich im Kindesalter mit diesem albernen, reichlich kunterbunten Kostümspektakel mehr hätte anfangen können, aber aus heutiger Sicht ist das schon mehr als grenzwertig zu bezeichnen! Mal abgesehen von den überdrehten musikalischen Einlagen, die ohnehin nicht so mein Ding sind, gaben mir die tiefsinnigen Wortspiele und Reime sowie diverse Slapstick-Einlagen den absoluten Rest!

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                                                    cpt. chaos 17.09.2016, 17:56 Geändert 13.10.2020, 21:59

                                                    „Der Junge im gestreiften Pyjama“ ist das etwas andere Kriegsdrama, bei dem der Schrecken des Holocaust aus der Sicht des achtjährigen Bruno geschildert wird, dessen Vater als SS-Offizier ein Konzentrationslager kommandiert.

                                                    Bruno wundert sich über die merkwürdigen Bauern, die auf dem nahe gelegenen Bauernhof, der zu seiner Verwunderung eingezäunt ist, allesamt im Pyjama umherlaufen. Die Neugier treibt ihn in die Nähe des Lagers, wo er sich mit dem gleichaltrigen Juden Shmuel anfreundet, womit die dramatischen Umstände ihren schicksalhaften Lauf nehmen…

                                                    Schauspielerisch sicherlich nicht allererste Güte, und eine etwas schonungslosere Umsetzung hätte ich zudem für angebrachter gehalten. Aber aufgrund der Tatsache, dass die Geschehnisse aus dem Blickwinkel eines Kindes gezeigt werden, ist der Film meines Erachtens geradezu prädestiniert, um ihn an sämtlichen Schulen des Landes während des Geschichtsunterrichts zum Pflichtprogramm zu erklären!

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