cpt. chaos - Kommentare

Alle Kommentare von cpt. chaos

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    Unübersehbar mit einer gehörigen Prise „American Psycho“ angereichert, wurschtelt sich diese rabenschwarze britische Komödie respektlos durchs Musik-Business und versäumt es dabei nicht, diesem lukrativen Geschäftszweig, auf teils zynischste Weise, etliche satirische Seitenhiebe zu verpassen. In einer Nebenrolle darf sich sogar Moritz Bleibtreu als proletenhafter Techno-Mucker überzeugend austoben. Herrlich auch der Nebenhandlungsstrang, um den im Mordfall ermittelnden trottelig auftretenden Officer, der sich selbst als begnadeten Musiker versteht und letzten Endes von der gnadenlos agierenden Musikindustrie kurzerhand verspeist wird.

    Insgesamt war ich jedenfalls recht angenehm überrascht und fühlte mich verhältnismäßig gut unterhalten.

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      cpt. chaos 03.02.2017, 13:43 Geändert 17.04.2019, 11:16

      Der hier an den Tag gelegte Humor, dürfte mit „vulgär“ wohl allumfassend beschrieben sein. Nicht dass ich ein Problem damit hätte, aber als zuweilen „arg flach“ ließe sich das noch abschließend ergänzen. Einige derbe Lacher sind zugegebenermaßen dabei, für die in allererster Linie das Gespann Hill/Brand zuständig ist, wobei diese zum Ende hin auch spürbar seltener werden. Kann man sich sicherlich mal geben, sofern es keine große Erwartungen gibt, die es zu erfüllen gilt.

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        London, 1912: Die Suffragetten streiten für ihr Wahlrecht und gehen dafür auf die Straße. Protestieren, werfen Schaufensterscheiben ein, halten Kundgebungen ab und schrecken selbst vor Anschlägen nicht zurück! Reden war gestern, heute steht Handeln auf dem Programm! Das Empire sieht sich daraufhin genötigt dem weiblichen Mob, der sich erdreistet mit allen Mitteln seine Rechte einzufordern, Einhalt zu gebieten. Die Polizei verfolgt, prügelt und inhaftiert die aufmüpfigen Frauen, dennoch wächst der Widerstand.

        Im Hintergrund zieht Emmeline Pankhurst, die Gründerin der Frauenbewegung, die Strippen, welche von keiner Geringeren als der oftmals so einzigartigen Meryl Streep verkörpert wird! Und dann kommt er schließlich, der lang ersehnte große Auftritt der mehrfachen Oscar-Preisträgerin… Hoch oben steht sie auf einem Balkon und spricht zu den hoffnungs- und erwartungsvollen Frauen. Aber kaum da, ist sie auch schon wieder weg und ward nie wieder gesehen! Also das nenne ich mal einen kurzen Gastauftritt, und einen noch nicht einmal besonders überzeugenden dazu! Enttäuschung macht sich bei mir zunehmend breit, die sich bis zum Ende des wenig überzeugenden und zu keiner Zeit so recht packenden Historien-Dramas auch nicht mehr verflüchtigt! Wieder einmal ein Paradebeispiel dafür, wie man aus besten Grundvoraussetzungen, das fast schon absolute Minimum herausholt! Extrem schade!

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          „Verhandlungssache“ ist ein gut besetzter Action-Thriller, der kurz vor Ablaufen des Millenniums in den deutschen Kinosälen ausgestrahlt wurde. In erster Linie stehen natürlich die kongenialen Hauptdarsteller Samuel L. Jackson und Kevin Spacey im Vordergrund - ohne dabei die großartigen Nebendarsteller J.T. Walsh, Paul Giamatti, und David Morse unterschlagen zu wollen -, die sich als Verhandlungsspezialisten im Rahmen einer Korruptionsaffäre ein Psycho-Duell liefern, das hier und da so seine Überraschungen bereithält. Trotz bekannten Ausgangs und somit nicht mehr ganz so spannend wie während der Erstsichtung, ein gern gesehener Gast in meinem Player!

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            Zunächst einmal muss ich vorwegnehmen, dass „Borat“ und „Brüno“ beides Streifen sind, mit denen ich rein gar nichts anfangen kann. Daher hatte ich dieses schräge Teil mit Sacha Baron Cohen eigentlich meiden wollen, jedoch wurde ich vom Trailer kurzerhand umgestimmt.

            Respektlos, geschmacklos, im Grunde geradezu widerwärtig, traf dieser durchgeknallte Scheiß zeitweise genau mein Lachzentrum und beschoss es mit Gag-Salven, die mir fast schon die Tränen in die Augen trieben. Auf der anderen Seite gibt es allerdings immer wieder kleine Hänger sowie einige allzu flache Szenen, die sich offenbar bei Filmen wie diesem, nicht vollständig vermeiden lassen. Unterm Strich schiebt sich diese Spionage-Persiflage über den Einheitsbrei, sodass sich sicherlich problemlos ein weiterer Blick riskieren lässt.

            „Wegen dir ist der Chef der Weltgesundheitsorganisation tot und Harry Potter hat Aids! Du hast drei Stunden für etwas gebraucht, was Voldemort nicht in acht Filmen geschafft hat!“

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              Die in die Jahre gekommene und mittlerweile an Demenz erkrankte Detektiv-Legende Sherlock Holmes (Ian McKellen mit einer schnörkellosen Vorstellung) beschäftigt ein ungelöster Fall vergangener Tage. Um das Puzzle zusammenzufügen, kramt der einstige Meister-Detektiv in seinen lückenhaften Erinnerungen. Die vielversprechende Ausgangslage, welche ausgesprochen hübsch hergerichtet bebildert ist, verliert sich dabei für meinen Geschmack zu sehr in Nebenhandlungssträngen und tobt sich in erster Linie als Drama aus, was gewiss nichts Schlechtes ist, nur war es mir dafür insgesamt nicht ergreifend genug, was es angesichts der Thematik wohl wiederum konsequenterweise hätte zwangsläufig werden müssen.

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                Die Fortsetzung zu Spielbergs legendären Tierhorror-Blockbuster, habe ich damals im zarten Alter von zwölf Jahren gemeinsam mit meinen beiden Schwestern im Kino erleben dürfen. Weshalb ich erst jetzt, nach so vielen Jahren, den Film erstmals wieder in Augenschein genommen habe, lässt erahnen, dass ich seinerzeit nicht übermäßig beeindruckt den Filmpalast verlassen haben dürfte.

                Mal abgesehen von den wirklich gelungenen Hai-Attacken, die allerdings in der Summe ein wenig dürftig ausfallen, gestaltet sich die erste Filmhälfte doch relativ zäh, wodurch vor allem deutlich wird, dass schauspielerischer Glanz, wie ihn Richard Dreyfuss und Robert Shaw im Vorgänger mit einer gewissen Leichtigkeit versprühten, an allen Ecken und Enden schmerzlich vermisst wird, da Roy Scheider ganz offensichtlich nicht imstande ist, diese Lücke alleine zu füllen. Trotz alledem lässt sich der zweite Teil im Großen und Ganzen recht passabel konsumieren, was sich jedoch von den weiteren Teilen keinesfalls mehr behaupten lässt.

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                  Dass die cineastische Unterhaltung hoch über den Wolken nun nicht unbedingt immer vom Allerfeinsten ist, dürfte wohl hinlänglich bekannt sein, nur etwas mehr hätte es dann ruhig schon sein dürfen. Wie dem auch sei, letztendlich nimmt man was man kriegen kann, denn schließlich ist das Blickfeld an Bord nun einmal höchst begrenzt und stundenlang zum Fenster rausschauen, wenn man nicht gerade glücklicherweise schlafen kann, ist auch nicht die ultimative Lösung, um sich halbwegs sinnvoll die Zeit zu vertreiben.

                  Während der Einstieg noch durchaus hoffen lässt, macht der Rest unmissverständlich deutlich, dass Robert De Niro entweder auf seine letzten Tage höchst dringlich die Rollenauswahl ganz ernsthaft überdenken, oder aber seine Schauspielkarriere endlich ausklingen lassen sollte, um sein Ansehen nicht selbst weiter nachhaltig zu beschädigen. Dabei dürfte seine Vorstellung als ganz okay zu bezeichnen sein, nur ist das strunzdoofe Script zu diesem Mix aus Komödie und Drama bezüglich der vielfältigen alltäglichen Probleme hinsichtlich Emanzipation, Karriere, Familie, Ehe und das allgemein völlig überbewertete und lästige Älterwerden, einfach nur beschämend für eine einstige Schauspiellegende wie De Niro!

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                    George Clooney taucht als Auftragskiller in einem kleinen italienischen Dörfchen ab und findet dort bei einer Prostituierten die große Liebe…

                    Handwerklich mag „The American“ ganz manierlich geraten sein, entpuppt sich jedoch ansonsten als vorhersehbares und von Spannung sowie Emotionen befreites Drama, das aufgrund seiner Thematik wohl fälschlicherweise eher dem Thriller-Segment zugeordnet werden dürfte. Wie dem auch sei, für mich ist der Streifen weder Fisch noch Fleisch, da es, um als Thriller durchzugehen, an nötiger Würze fehlt und für ein Drama fast jegliche Spur von Tiefgang vermissen lässt, was letztendlich auch einige hübsch-atmosphärische Häppchen nicht zurechtrücken können.

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                      Während ich der Sonne entgegendüse, um fernab der Heimat ein weiteres Mal zu nullen, klappen die Monitore an Bord von der Decke und Eddie, der Vollhorst vor dem Herrn, betritt die Bühne. So verpeilt der Typ auch sein mag, zeigt er mehr als überdeutlich, was man mit Mut und nötiger Entschlossenheit - auch wenn diese kein fehlendes Talent ersetzen mögen - erreichen kann.

                      Eddie the Eagle, der während der Olympischen Winterspiele 1988 in Calgary mit seinem Auftreten für Aufsehen sorgte, zählt sicherlich bis heute zu den untalentiertesten Olympioniken, dafür aber gewiss auch zu den bekanntesten unter den Erfolglosen. Natürlich stellt die humoristische Aufbereitung der sportlichen Ereignisse, allem voran der Weg dorthin, kein cineastisches Highlight dar, aber unterhaltsam ist es allemal.

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                        Frank Darabont, dessen Vita als Regisseur ziemlich überschaubar, dafür aber mit Referenz-Werken wie „The green Mile“ und dem absoluten Nonplusultra „Die Verurteilten“ äußerst effektiv ausgefallen ist, drehte 2001 mit Jim Carrey in einer seiner weiteren ernsten Rollen, dieses atmosphärische Drama mit leicht komödiantischem Anteil, das zugleich eine tiefe Verbeugung vor dem altehrwürdigen Kino vergangener Tage darstellt.

                        Neben den zahlreichen Darstellern wie James Whitmore, Martin Landau, Hal Holbrook und Jeffrey DeMunn, huschen immer wieder hier und da weitere bekannte Gesichter durchs Bild. Zudem überzeugen das hübsche 50er-Flair, der tolle Score und die Geschichte über den vermeintlich flüchtigen Kommunisten, der sein Bewusstsein verliert und plötzlich in einer regelrechten Traumwelt erwacht, um allmählich wieder zur Besinnung zu kommen. Abgesehen von der finalen Kommunisten-Hatz und der damit wohl leider unumgänglich verbundenen Wendung, ein ganz großer Film, der bei mir lange Zeit auf einem 8er-Kurs unterwegs war. (Spoiler: Also ich hätte mir gewünscht, dass er letztendlich doch der „verlorene Sohn“ ist; dass er quasi in seiner Zeit als Drehbuchautor aufgrund seiner Kriegserlebnisse bereits unter Amnesie litt.) Aber auch ohnedem, eine höchst angenehme Überraschung!

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                          Meine Fresse, was war das denn schon wieder für eine mehr oder minder überbewertete Graupe?

                          Ein paar gelungene Schockmomente hält „Dark Skies“ parat. Und auch den durchaus ansprechenden Soundtrack möchte ich nicht unterschlagen. Aber ansonsten gibt der Alien-Plot um "die Grauen", mal abgesehen von einigen gut gemeinten Ansätzen, rein gar nichts her. Alles läuft letztendlich auf ein völlig überschaubares Finale hinaus. Die ganze Zeit über bleibt die Spannung dezent zurückhaltend, geradezu gedrosselt, sodass ich zumindest auf ein finales Feuerwerk gehofft hatte - Pustekuchen! Okay, aber dann gibt’s meinerseits, für einen unterm Strich zumeist einfach nur fürchterlich langweiligen Horror-Alien-Mystery-Murks, schlappe drei Zähler!

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                            Unterhaltsame Western-Komödie mit einem gut aufgelegten James Garner in der Hauptrolle, dem trotteligen Jack Elam, der hier den Part des Hilfssheriffs übernimmt, welcher im Grunde als hauptsächlicher Punktegarant herhalten darf und natürlicher der verpeilte Danby-Clan (u.a. der grandiose Walter Brennan mit seiner letzten Vorstellung, der übrigens insgesamt drei Oscars als bester Nebendarsteller während seiner langen Filmkarriere einheimste), der zusätzlich für so manch Lacher gut ist!

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                              Wäre „Contraband“ ein Highspeed-Actioner, der dem Zuschauer kaum Zeit zum Luftholen lässt, hätten mich diese teils megafetten Logiklöcher nicht im Geringsten gestört; da dieser lahmarschige Genre-Vertreter, bei dem lediglich Ben Foster schauspielerisch ein wenig Glanz verbreitet, zu allem Überfluss auf so ungemein clever macht und dann auch noch ein dermaßen erzwungenes Happy End auftischt, ist das Teil bei mir durchgefallen, aber sowas von!

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                                Hübsch stylisch lässt es Guy Ritchie angehen. Im toll hergerichteten Ost-Berlin des Jahres 1963 prallen zwei Top-Agenten des CIA und KGB aufeinander, die sogleich klarmachen, wo der Hammer hängt. Leider geht’s danach lange Zeit weitaus gemächlicher weiter. Nur selten werden Szenen serviert, bei denen der Humor seiner Vorzeige-Werke „Bube, Dame, König, Gras“, „Snatch“ oder mit leichten Abstrichen auch „Rock n Rolla“ aufblitzt. So wie etwa, als Onkel Rudi, in seiner Eigenschaft als ehemaliger sadistischer Nazi-Arzt, die Bühne betritt, um kurze Zeit später wieder das Zeitliche zu segnen („Er hat den Wackelkontakt wieder repariert!“). Der Endspurt bereitet hier und da noch einige actionreiche und spaßige Momente, nur in der Summe dann doch leider entschieden zu wenig, um mit den genannten Vorgängern mithalten zu können.

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                                  cpt. chaos 03.01.2017, 18:25 Geändert 18.12.2021, 10:56

                                  Einer meiner guten Vorsätze fürs neue Jahr lautete: weniger unwürdige Filme zu sehen. Nun ja, das hat dann also schon mal prima geklappt!

                                  Verfügte der erste Teil noch über eine durchaus ansprechende Gag-Dichte und war dabei verhältnismäßig temporeich, fiel der Nachfolger – wie das nun einmal bei Fortsetzungen nicht selten der Fall ist – spürbar ab, jedoch alles noch im vertretbaren Maße.

                                  Ohne nennenswerte neue Ideen, versucht der Neuaufguss das Allerletzte aus der vorgegebenen Geschichte herauszuholen. Dass das nicht gutgehen kann, vor allem wenn schon gar nichts mehr in irgendeiner Form witzig ist, leuchtet wohl ein. Ein weiterer Rohrkrepierer, den die Welt nicht braucht!

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                                    Deutschland, 1957. Weiterhin werden Kriegsverbrecher aus höchsten politischen Kreisen gedeckt. Generalstaatsanwalt Fritz Bauer (Burghart Klaußner) hat die Aufgabe, diese aufzuspüren und vor ein ordentliches Gericht zu stellen. Schlimm genug, dass seine Arbeit immer wieder sabotiert wird, und er als Jude nach wie vor Anfeindungen und selbst Morddrohungen ausgesetzt ist; nur scheint überdies leider selbst das übrige Volk kein großartiges Interesse daran zu haben, dass die Kriegsverbrecher gefasst und verurteilt werden, stattdessen geht man viel lieber - das Wirtschaftswunder macht’s möglich - der eigenen Konsumbefriedigung nach.

                                    Lediglich sein ihm treuergebener Chauffeur sowie ein aufstrebender Mitarbeiter aus engstem Kreise (Ronald Zehrfeld, der mich immerzu an Brendan Fraser erinnerte) mit sexuellen Neigungen, die ihm im weiteren Verlauf zum Verhängnis werden, stehen ihm zur Seite. Als Adolf Eichmann, verantwortlich für die Deportation unzähliger Juden, in Argentinien ausfindig gemacht wird, kontaktiert Bauer den Mossad, welcher sich, sehr zum Verdruss des Generalstaatsanwalts, der Verhaftung und späteren Hinrichtung des weltweit Gesuchten annimmt.

                                    „Wollen Sie Gerechtigkeit oder nur ne neue Küche?“

                                    Leider ist die geschichtliche Aufbereitung nicht besonders packend und sonderlich temporeich vorgetragen, eher reichlich bieder – ähnlich wie die damalige Zeit, in der die Ereignisse angesiedelt sind. Aus dem Thema hätte man jedenfalls einiges mehr herausholen können, als dass was dieses harmlos inszenierte Drama zu bieten hat.

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                                      cpt. chaos 31.12.2016, 17:47 Geändert 09.03.2023, 13:40

                                      Zum Abschied von der Filmbühne sagt Humphrey Bogart mit seiner letzten Rolle als Presseagent in „Schmutziger Lorbeer“ leise „Goodbye!“.

                                      Gezeichnet von der schweren Krebserkrankung, an der er ein halbes Jahr nach der Filmpremiere verstarb, war Bogie unübersehbar nicht mehr in der Lage sein ganzes schauspielerisches Können abzurufen. In einigen Szenen wirkt er geradezu ausdruckslos, was er mit all seiner Routine zu kaschieren versuchte. Wer keine Galavorstellung von Bogart erwartet, darf sich auf ein durchaus interessantes Drama freuen, welches die dunklen Machenschaften im Boxsport beleuchtet. Die Choreographien im Boxring sind allerdings, abgesehen vom finalen Fight, nicht gerade allererste Sahne, und insgesamt kommt die Geschichte zunächst etwas arg behäbig in Gang. Hervorzuheben ist neben der letzten halben Stunde, in der das Box-Drama noch einiges an Boden wettmacht, vor allem Rod Steigers Vorstellung als skrupelloser Box-Manager.

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                                        cpt. chaos 31.12.2016, 17:33 Geändert 03.07.2020, 18:07

                                        Die Geschichte zu Brian De Palmas Thriller ist eigentlich ganz reizvoll, nur leider viel zu lasch vorgetragen. Spoileranfällige Filmfreunde sollten den nächsten Absatz besser überspringen…

                                        Jack Terry (John Travolta) ist Tontechniker, der, ausgestattet mit einem Tonbandgerät sowie einem Richtmikrofon, eines Abends einige Geräusche in der freien Natur aufnehmen möchte. Plötzlich wird er Zeuge eines Unfalls, bei dem er sich als Retter betätigt. Für den Fahrer, welcher sich im Nachhinein als aussichtsreicher Präsidentschaftskandidat herausstellt, kommt jede Hilfe zu spät; jedoch kann er dessen Begleiterin namens Sally bergen (Nancy Allen – mit einer fürchterlich piepsigen Synchronisationsstimme ausgestattet, wenngleich ihre tatsächliche Stimme auch keinen Gesangswettbewerb gewinnen würde). Nachdem sich Jack mehrfach seine Tonbandaufzeichnungen angehört hat, kommt er immer mehr zu der festen Überzeugung, dass es sich bei dem vermeintlichen Unfall in Wahrheit um ein Attentat handelt. Da die Polizei von einer Verschwörung nichts wissen will, recherchiert er schließlich gemeinsam mit Sally auf eigene Faust…

                                        Würde nicht John Lithgow noch ins Geschehen eingreifen - mal wieder als herrlich mieser Fiesling -, würde „Blow out“ wohl jeglicher Pepp fehlen. Toll ist das Ganze dennoch nicht und wird zu allem Überfluss von einem reichlich unlogischen Showdown und einem auf die Tränendrüse drückenden Ende, zu guter Letzt sogar noch weiter abgewertet.

                                        Zum Glück ließ De Palma auf diesen unterdurchschnittlichen Streifen „Scarface“, „The Untouchables – Die Unbestechlichen“ (!!!), „Die Verdammten des Krieges“, „Carlito’s Way“ und „Mission: Impossible“ folgen, die bei mir in mehr oder minder regelmäßigen Abständen im Player landen! Ach ja, und „Carrie“ als einer seiner Klassiker, sei natürlich noch eben der Vollständigkeit halber hinterhergeschoben!

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                                          Vorgestern Abend flimmerte im Fernsehen „Der müde Theodor“ vor sich hin, den ich meiner Frau zuliebe selbstverständlich mit ansah, wie es sich für einen treuergebenen Ehegatten nun einmal gehört. Heinz Erhardt finde ich im Allgemeinen durchaus unterhaltsam, sofern er denn mit seinen Wortkreationen zu Höchstleistungen aufläuft, was man von dieser vermeintlichen Filmkomödie allerdings nicht unbedingt behaupten kann. Dabei hätte ich das eingestreute deutsche Liedergut noch durchaus wohlwollend über mich ergehen lassen, aber selbst die Sprüche waren nicht einmal sonderlich komisch. Mein Fall war es jedenfalls nicht, was ich auch relativ zügig erkannte, weshalb ich mich fortan zunehmend des Laptops bediente – nicht gerade ein Qualitätsmerkmal für einen Film.

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                                            Da Billy (Michael Douglas) trotz gesegneten Alters beabsichtigt zu heiraten, noch dazu ein junges Küken, wollen es vier von Kindheit an befreundete angehende Tattergreise noch einmal so richtig krachen lassen! Was bietet sich da letztendlich besser an, als einen ausschweifenden Junggesellenabschied im legendären Las Vegas zu feiern?

                                            So reizvoll es vielleicht auch im ersten Moment sein mag, die vier alten Säcke Robert De Niro, Michael Douglas, Morgan Freeman und Kevin Kline vereint vor der Kamera zu sehen, so macht sich doch relativ schnell Ernüchterung breit, denn die ultimative Rentner-Sause mit Gang Bang, reichlich Koks und was sonst noch alles zu einer gelungenen Party dazu gehört, gibt es hier nicht – hatte ich aber auch nicht wirklich erwartet. Wer sich also etwa einen Streifen ähnlich wie „Hangover“ erhofft, ist hier jedenfalls komplett an der falschen Adresse! Einige nette Sprüche und zuweilen auch mal auf der leicht nachdenklich stimmenden Schiene unterwegs, ansonsten hat „Last Vegas“ unterhaltungsmäßig nicht sonderlich viel zu bieten.

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                                              Bis hierhin ist „Das Reich der Sonne“, der von Steven Spielberg ohnehin erstklassig inszeniert ist, schlichtweg klasse! Kameraführung, Drehorte, Ausstattung, Darsteller – da gibt es rein gar nichts zu mäkeln! Nur entwickelt sich der Film fortan leider nicht in die von mir erhoffte Richtung. Spannung oder Dramatik sind Mangelware, trotz eines so dermaßen begnadeten Darstellers wie John Malkovich, der, hätte ihn Spielberg von der Leine gelassen, den Film ganz alleine hätte tragen können. Das Script ist aber bereits nach dem verheißungsvollen Auftakt fast komplett für die Tonne, denn es wird dermaßen viel Potenzial verschenkt, dass es beim Zuschauen fast schon schmerzt! Ich war vor rund 25 Jahren, als ich den Film zum ersten Mal sah, ähnlich enttäuscht, dacht jedoch, dass ich es einfach nach so langer Zeit nochmals versuchen sollte, schließlich ändert sich der Filmgeschmack – in diesem Fall jedoch nicht!

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                                                Wie soll man einen Film bewerten, von dem man sich eine ganze Menge versprochen hat (Selbst schuld, du Idiot!), der einerseits im Grunde auch genau die Form von skurriler, blutgetränkter und zynischer Action bietet, die ich mag („Zombieland“, „Super – Shut up, Crime“ und natürlich der erste Teil von „Kick Ass“ lassen gar heftig grüßen!), allerdings auf der anderen Seite Ryan Reynolds am laufenden Band pubertäre Sprüche der zumeist eher peinlichen Sorte absondern lässt?

                                                Glücklicherweise wirkt das Ganze während der zweiten Filmhälfte weniger anstrengend, wobei ich mir im Nachhinein nicht ganz sicher bin, ob die Intensität der kindischen Grütze nachließ oder ob ich innerlich einfach kapituliert habe.
                                                Wie dem auch sei, eine Fortsetzung bräuchte es hier eigentlich definitiv nicht; ist aber natürlich bereits längst in Mache, da der Rubel so wunderschön rollt. Ich für meinen Teil werde aber wohl drauf verzichten, da mir dieser Superhelden-Streifen schon einiges abverlangt hat. Ausschließen will ich aber nicht, dass ich mich irgendwann nochmal davon überzeugen werde, ob sich „Deadpool“ die vollen sechs Punkte überhaupt vollends verdient hat.

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                                                Kommt nach der Zweitsichtung sogar zu einem weiteren Punkt, auch wenn hier sicherlich nicht alles Gold ist was glänzt.

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                                                  Das neue Millennium steht vor der Tür. „Sollen wir es reinlassen?“, fragen sich hysterisch-besorgt millionenfach Menschen der Industrienationen, befürchtet man doch schließlich einen weltweiten Computer-Kollaps. Die Ärmsten der Armen – also der Großteil der Weltbevölkerung – kennen diese Sorgen nicht, denn ärmer werden kann man ohnehin nicht mehr.

                                                  Satan (klasse Vorstellung von Gabriel Byrne!) möchte die Stunde vor der Jahrtausendwende nutzen, um mit einer irdischen ahnungslosen Auserwählten (Robin Tunney, die sich leider als reichlich untauglich für diese Rolle herausstellt) ein Kind zu zeugen. Ein Priester des Vatikans hat jedoch aufgrund einer speziellen astronomischen Konstellation am Himmel das bevorstehende Unheil schon Jahre zuvor rechtzeitig erkannt, woraufhin ihn der Papst entsandte, um dem Satan Einhalt zu gebieten.

                                                  Arnie, der fraglos trotz seines stark limitierten Schauspiels außerordentliche Sympathiewerte genießt, macht als alkoholkranker und an Depressionen leidender Personenschützer, der sich, wie soll es auch anders sein, zum Retter der bedingt erhaltenswerten Spezies Mensch aufschwingen darf, schon recht deutlich, dass seine beste Zeit im Schauspiel-Olymp bereits hinter ihm liegt. Für einen Action-Helden sind seine staksig wirkenden Bewegungsabläufe in diversen Szenen dann doch viel zu unrund. „Nacht ohne Morgen“ sollte man sich natürlich gar nicht erst ansehen, wenn man von vornherein das Haar in der Suppe sucht, denn schließlich setzt dieser Mystery-Actioner vorrangig auf actionreiche Unterhaltung und Effekte, die zugegebenermaßen an einigen Stellen nicht übermäßig hochwertig daherkommen.

                                                  Ein wenig enttäuscht, so muss ich einräumen, war ich nach der wiederholten Sichtung dann doch, da ich den Film insgesamt deutlich besser in Erinnerung hatte, wenngleich er gewiss nicht so schlecht ist, wie er von den meisten Filmkritikern weltweit gesehen wird.

                                                  In diesem Sinne: Frohes Neues, Jungs!

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                                                    Intrigen, Korruption, zwei charmante Buddys, ein Mafiosi, jede Menge drolliger Gestalten und sogar ein finaler Doppel-Twist – so präsentiert sich „Zoomania“, der nette Animations-Spaß für die ganze Familie. Wobei ich leicht einschränkend hinterherschieben muss, dass ich mir gut vorstellen kann, dass kleine Kinder von der Ideenvielfalt geradezu erschlagen werden könnten. Allerdings bin ich mir doch ziemlich sicher, dass die kleinen Racker das schon irgendwie unbeschadet wegstecken werden. Das neuste Werk aus der Disney-Schmiede fällt zwar nicht unbedingt so ganz in mein filmisches Beuteschema, dennoch werden mir Judy Hopps, Nick Wilde, Chief Bogo & Co. gewiss eines Tages nochmals über den Weg laufen, da bin ich mir eigentlich ziemlich sicher.

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