cpt. chaos - Kommentare
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Alle Kommentare von cpt. chaos
Etwas mehr Hintergrundinformationen wären sicherlich hilfreich gewesen, um sich durch dieses Kriegsdrama zu manövrieren. Was man lediglich ganz sicher weiß, ist, dass man sich im Jahre 1971 inmitten des aufkeimenden Nordirland-Konflikts befindet – Katholiken gegen Protestanten, IRA gegen die verhasste englische Besatzungsmacht und irgendwie hat man das Gefühl, dass in diesem Drunter und Drüber im Grunde jeder gegen jeden kämpft. Aus Fäuste werden Steine, bis sich schließlich die ersten Stahlgeschosse ihren blutigen Weg bahnen.
Thematisch äußerst interessant, doch abgesehen von der ersten halben Stunde, letztendlich zu schwachbrüstig und eine Spur zu wortkarg umgesetzt. Somit ein weiterer Film von dem man leider sagen muss, dass prinzipiell ohne großartigen Aufwand einiges mehr möglich gewesen wäre, als der unterm Strich mehr oder minder packende Survival-Trip, dem man hier als Zuschauer präsentiert bekommt.
Selbstverständlich ist mir nicht entgangen, dass Howard Hawks' „Haben und Nichthaben“, welches das erste Aufeinandertreffen zwischen Humphrey Bogart und Lauren Bacall dokumentiert, die sich sodann während der Dreharbeiten unsterblich ineinander verliebten, zu den ganz großen Klassikern der 40er Jahre gehört. Aber mal abgesehen von Bacalls unpassender Synchro, die reichlich emotionslos geartet ist (natürlich wird mir jetzt wieder ein jeder erzählen, dass ich doch dann halt gefälligst im O-Ton sehen sollte…), ist mir die pomadig vorgetragene Geschichte zu langweilig geraten. Einzig allein das schöne Setting hat mir gut gefallen, was allerdings insgesamt zu wenig ist, um sich für einen Film begeistern zu können, der derartigen Kult-Charakter innehat.
Um sicherzugehen, nicht womöglich auf dem falschen Fuß erwischt worden zu sein, habe ich mir übrigens – wie ich es in solchen Fällen nicht selten mache – den Film nach einem angemessenen Abstand nochmals vorgeknöpft, allerdings leider ohne den erhofften Aha-Effekt. Unabhängig von meiner für die meisten vielleicht schwer nachvollziehbaren knauserigen Bewertung, darf ich aber an dieser Stelle anmerken, dass Humphrey Bogart dennoch zu meinen Lieblingsschauspielern gehört.
„Noch nie zuvor war deine Spezies so gefährdet, wie in diesem Augenblick!“
Wer hätte das für möglich gehalten? Das Remake aus der Disney-Schmiede, bei dem selbst der hohe CGI-Anteil kein bisschen störend wirkt, versteht in technischer Hinsicht fast vollends zu überzeugen! Endlich mal wieder ein positives Beispiel dafür, wie man CGI, das ansonsten oftmals übel aufstößt, extrem sinnvoll einsetzten kann. Also wäre ich rund vierzig Jahre jünger, hätte ich mit der Realverfilmung des Disney-Klassikers wohl auf Anhieb einen weiteren Lieblingsfilm! Die Umsetzung ist jedenfalls schlichtweg genial, was im Übrigen die hervorragende Kameraarbeit in Verbindung mit der gelungenen Schnitttechnik noch zusätzlich herausstreicht! Selbst der kleine Junge (Neel Sethi) macht einen verdammten guten Job! Schön auch, dass es trotz einiger lockerer und witziger Sprüche nie zu albern wird. Und selbst die Gesangseinlagen, bei denen ich vorab so meine Bedenken hatte, lassen sich prima konsumieren. Ich freu mich jetzt schon auf das nächste Aufeinandertreffen mit Mogli, Baloo, Baghira, King Louie & Co.!
„Probier’s mal mit Gemütlichkeit, mit Ruhe und Gemütlichkeit …“
1971, zu einer Zeit, als im staubigen Genre allmählich die Lampen endgültig auszugehen schienen, entstand „Valdez“ mit dem in die Jahre gekommenen Burt Lancaster in der Hauptrolle. Als mexikanischer Hilfssheriff wird er verhöhnt und gedemütigt, als er versucht ein Unrecht abzuwenden. Dennoch bleibt er seiner Linie unnachgiebig treu, indem er schließlich seinen Kampf für Recht und Ordnung fortsetzt und in bester Einzelkämpfer-Manier erbarmungslos zurückschlägt.
Leider insgesamt nur bedingt spannend und unterhaltsam sowie mit einem Ende versehen, das man so auch nicht alle Tage sieht, wobei es nicht so ganz mein Fall war! Für waschechte Western-Fans möglicherweise unverzichtbar, ansonsten sicherlich kein Beinbruch, wenn man sich den Film nicht unbedingt ansieht.
Frank Galvin (Paul Newman) ist ein abgehalfterter Anwalt, der schon weitaus bessere Tage erlebt hat. Inzwischen ist er aber ganz weit unten angekommen. Seine Kundschaft hofft er über Todesanzeigen zu finden, indem er sich auf den Trauerfeiern als guter Freund des Verstorbenen vorstellt – welch erbärmliche Vorstellung! Der Alkohol ist dabei sein ständiger Begleiter. Doch eines Tages bekommt er die Chance, sich nochmals als Rechtsanwalt zu beweisen und findet dabei sogar, nach einigen anfänglichen Anlaufschwierigkeiten, sein Gewissen wieder. Die Gegenseite, bestehend aus einer Heerschar von jungen, gierigen Anwälten, die von einem gewieften Anwalt (James Mason) angeführt wird, wittert leichtes Spiel…
Von diesem Gerichtsdrama/-thriller, welcher unter der Regie von keinem Geringeren als Sidney Lumet entstand, der immerhin Filme wie „Ein Haufen toller Hunde“, „Serpico“, „Mord im Orient-Express“, „Hundstage“, „Network“ und „Tödliche Entscheidung“ drehte, hatte ich mir dann doch deutlich mehr versprochen. Insgesamt leider nicht besonders spannend oder gar sonderlich packend inszeniert. Lediglich das Mitwirken von Newman, Mason und Jack Warden, ist einen Blick wert.
Mitte der Achtziger, als Tom Hanks noch am Anfang seiner großartigen Schauspielkarriere stand, fasste er zunächst Fuß im Komödienfach. Filme wie „Schlappe Bullen beißen nicht“, „Big“, „Scott & Huutsch“ und eben „Geschenkt ist nicht zu teuer“, die mich allesamt
nicht in Verzückung versetzen konnten, ebneten aber letztendlich seinen ruhmreichen Weg. Die einzige Ausnahme bei diesen teils vermurksten Frühwerken, stellt für mich übrigens „Meine teuflischen Nachbarn“ dar, der mich immer wieder aufs Neue äußerst gut unterhält. Was hingegen „Geschenkt ist noch zu teuer“ anbelangt, wird eine Kalauer-Parade sondergleichen präsentiert; eine Aneinanderreihungen von teils fürchterlich albernen Momenten, bei dem die chaotische Klempner-Gang wohl offenbar für die Lachsalven verantwortlich sein sollte.
Wem's gefällt, bitteschön! Für so etwas hab ich bestenfalls ein mitleidiges Lächeln übrig, wobei ich auch eher dafür bekannt bin, mehr so der humorlose Typ zu sein… Jetzt echt mal, über solch Scheiß kann man doch nicht ernsthaft ablachen!
„Serial Mom“ ist eine zunächst wirklich gelungene Mediensatire, die zumindest anfänglich auf etwas Großes hoffen lässt. Richtig spaßig sind dabei natürlich die Morde der fürsorglichen und in ihrer Eigenschaft als Ehefrau, Mutter und Hausfrau nach Perfektion strebenden Kathleen Turner, die alles aus dem Weg räumt, was ihr quer kommt. Mit zunehmender Laufzeit wird es jedoch unverständlicherweise alberner, was sich allem voran auf die mitunter geradezu affige Gerichtsverhandlung bezieht. Und was die ständigen Zeiteinblendungen anbelangt, habe ich den Sinn und Zweck, der sich dahinter verbergen mag, nicht so recht verstanden. Wirklich schwach ist schließlich auch dieses völlig abrupte Ende, das zwangsläufig die Frage aufwirft, ob etwa das Budget vollständig aufgebraucht war, oder wie sich dieser lieblose Cut erklären lässt?
Nachts Profidieb mit der Vorliebe fürs Extravagante; tagsüber emsiger Autoverkäufer, um den allgemeinen Schein zu wahren. So legt „Thief“ zunächst noch verhältnismäßig interessant los, verliert dann jedoch ungemein schnell wieder den Drive. Selbst die vielen bekannten Gesichter, die das Geschehen zieren, können nicht darüber hinwegtäuschen, dass der vermeintliche Heist-Thriller nicht sonderlich spannend vorgetragen wird. Die oftmals unpassenden Dialoge sowie manch eigenartig wirkende Szene, tun dabei ein Übriges.
Wer mal wieder für zwei Stunden in die 1980er eintauchen möchte, ist hier ansonsten an der richtigen Adresse. Bitte aber keinesfalls zu viel erwarten, denn abgesehen vom Einstieg und insbesondere der letzten Viertelstunde, die dem Film bei entsprechend konsequenter Umsetzung vermutlich meinerseits eine satte 7 Punkte-Wertung eingebracht hätte, macht sich überwiegend Langeweile breit. Also mein Fall war es jedenfalls nicht, wobei ich mal wieder ganz offensichtlich gegen den Strom anschwimme, wenn ich mir die übrigen Bewertungen so ansehe.
Anfangs geht „The Hallow“ noch als atmosphärischer Horror-Trip durch, der den Zuschauer nach Irland entführt. Genauer gesagt in die dortigen dunklen Wälder, wo das Böse sein Unwesen treibt. Die Spannung hält sich dabei jedoch lange Zeit im Unterholz versteckt. Dafür, dass es sich hierbei um einen 18er-Streifen handelt, wird der Ruhepuls nicht gerade übermäßig strapaziert. Als dürftig und ausgegoren lässt sich wohl auch am treffendsten die Geschichte bezeichnen; da besitzt selbst ein banaler Zombie-Streifen mehr Tiefgang. Nun ja, zumindest kann man „The Hallow“ ein gewisses Bemühen nicht absprechen, und die hübsch-hässlichen Kreaturen tragen letztendlich maßgeblich dazu bei, diesen ansonsten recht planlosen Wald-Horror, auf im Grunde unfassbare vier Punkte zu hieven.
N.Y.C. – eine Stadt, so dreckig und stinkend wie eine Mülltonne, aus der der ganze Unrat an allen Ecken und Enden herausquillt! Hier gondelt der völlig desillusionierte Vietnam-Veteran Travis Bickle (grandiose Vorstellung von Robert de Niro!), der sich in seinem Leben nicht mehr zurechtfindet, als Taxifahrer Nacht für Nacht den verhassten Abschaum durch die Straßen des Großstadtmolochs, bis er eines Tages auf etwas Reines trifft: die engagierte Wahlkampfhelferin Betsy. Prompt verliebt er sich in sie, ohne dabei zu merken, dass diese Liebe nicht bedingungslos erwidert wird. Verbittert zieht er sich zurück.
Da er offenbar der Politik nicht zutraut, den allseits herrschenden Missstand zu korrigieren, macht er es zu seiner persönlichen Mission, die Straßen zu säubern.
„Schluss mit der falschen Ernährung, Schluss mit der Zerstörung meines Körpers. Ab heute beginnt die totale Mobilmachung!“
Und fortan wird Travis mutiger und skrupelloser gegenüber seiner Umwelt, lässt sich nichts mehr gefallen, entfernt sich immer mehr von der Realität, bis er schließlich völlig durchdreht – ein furioses Finale, das in einem Blutbad endet. Dabei ist dieses Ende, aufgrund der zuvor eher ruhigen Erzählstruktur, so nicht unbedingt zu erwarten, zumindest nicht in dieser ungeschönten Heftigkeit. Zudem lässt es Raum für Interpretationen. Weshalb wird ein Mörder für seine Taten nicht bestraft? Weil es sich bei seinen Opfern nicht um einen Präsidentschaftskandidaten, sondern lediglich um den Bodensatz der Gesellschaft handelt?
Selbst nach inzwischen nunmehr vierzig Jahren hat „Taxi Driver“ nichts von seiner sozialkritischen Aussage eingebüßt. In jedem Fall sehenswert - drei Meister ihres Fachs am Anfang ihrer noch jungen Karriere: Martin Scorsese, Robert De Niro und Jodie Foster!
Endlich mal wieder ein Film, der sich zur freudigen Überraschung zu entwickeln versteht! Während ich in der ersten halben Stunde noch heftig mit mir am ringen war, ob ich mir das tatsächlich weiter ansehen solle, wurde es danach allmählich interessanter, wenn auch zunächst sehr zögerlich und nur zaghaft. Eine weitere halbe Stunde verstrich und plötzlich, siehe da, wurde ein dunkles Geheimnis gelüftet, das ich so keinesfalls erwartet hätte!
Letztendlich nur schade, dass dieser feine Thriller nicht von Beginn an mit der nötigen Konsequenz aufgebaut wurde, denn ansonsten hätte sich „The Gift“, trotz seines relativ überschaubaren Budgets, sicherlich spielend vom Einheitsbrei abgehoben. Aber nun denn, auch so bleibt unterm Strich ein viel zu unbeachteter kleiner Geheimtipp, der unbedingt gesehen werden möchte!
EDIT:
Man erntet, was man sät...
Während der Storyaufbau anfangs als wirklich ganz ordentlich zu bezeichnen ist, bei dem sogar der politische Hintergrund ausgeprägter ist als bei der Verhoeven-Fassung, geht der Geschichte mit zunehmender Laufzeit die Luft aus. Der befürchtete Supergau tritt zwar nicht ein, da die Roboter relativ ansehnlich geartet sind und das Remake mit Michael Keaton, Samuel L. Jackson und Gary Oldman prominent besetzt ist, jedoch ist die weichgespülte massentaugliche FSK 12-Fassung, der jegliche Ecken und Kanten fehlen, wahrlich nicht der Bringer!
„King Kong und die weiße Frau“, das ist der ultimative Stop Motion-Technik-Klassiker anno 1933! Ein wahrer Meilenstein der Filmgeschichte, der seiner Zeit um Längen voraus war, obwohl ich einschränkend hinterherschieben möchte, dass mir „Der Unsichtbare“ bzgl. angewandter Tricktechnik besser gefällt und sogar noch etwas ausgereifter wirkt. Ist natürlich aufgrund der heutzutage verabreichten CGI-Kost, die im Übrigen mehrheitlich alles andere als toll ist, arg gewöhnungsbedürftig. Hat man sich aber erst einmal den ruckartigen Bewegungsabläufen von King Kong und den übrigen urzeitlichen Viechern ein wenig angenähert, kann die allseits bekannte Geschichte durchaus Spaß machen. Also kennen dürfte den Film wohl eigentlich so ziemlich jeder, ohne diesen tatsächlich gesehen zu haben, da ich einfach mal voraussetze, dass jemand, der halbwegs regelmäßig Filme konsumiert, zumindest Peter Jacksons Remake gesehen hat, das von der Geschichte ziemlich identisch ist. Genau genommen hat Jackson den Blockbuster lediglich noch etwas erweitert, um die obligatorische Kinounterhaltung mit einer Laufzeit von mindestens zwei Stunden zu gewährleisten.
Die dicke Staubschicht, die sich inzwischen auf der nostalgischen Filmrolle abgelegt hat, lässt sich jedoch nicht verleugnen; dennoch sollte jeder Cineast diesen Film einmal in seinem Leben gesehen haben!
Am offenen Grab seiner Frau verspricht der australische Farmer und Wünschelrutengänger Joshua Connor (Russell Crowe), dass er seine drei Söhne nach Hause bringen werde, die seit der legendären Schlacht von Gallipoli als vermisst gelten. Angereichert mit einer sich anbahnenden Liebesromanze und garniert mit einer fetten Glasur Pathos, wird im Grunde geschlagene zwei Stunden in der Erde gebuddelt, um die sterblichen Überreste ans Tageslicht zu befördern.
Russell Crowes Regiedebüt kann mit schön eingefangen Bildern punkten; das war’s dann aber eigentlich auch schon! So gerne ich normalerweise Crowe während seiner Arbeit vor der Kamera über die Schulter blicke, aber diese schmalzige Form von australischer Vergangenheitsbewältigung ringt mir mit Ach und Krach vier Punkte ab, sodass ich inständig hoffe, dass er sich zukünftig wieder voll und ganz dem Schauspiel widmet!
Ralf Husmann (Drehbuchautor der Erfolgsserie "Stromberg" und "Nicht mein Tag") sei Dank, wird mir hier genau die Art von Humor serviert, die ich so dermaßen liebe! Knochentrocken und zynisch geht es zu – genau so muss es sein! Schauspielerisch ist diese Fernsehproduktion - derartiges würdige ich im Allgemeinen nicht mal eines Blickes - wirklich mehr als korrekt. Die Darsteller finden sich in ihren Rollen bestens zurecht, was vermutlich daran gelegen haben dürfte, dass man ordentlich Spaß dran hatte, diese Romanvorlage filmisch umzusetzen. In diesem Zusammenhang daher wohl auch eher überflüssig zu erwähnen, dass das Büchlein noch einen Tick besser ist.
Im Wesentlichen geht’s darum, dass ein Aufschneider vor dem Herrn, mit dem passenden Namen Alexander Schönleben, in der beschaulichen Kleinstadt Osthofen den ultimativen Mega-Einkaufspark aus dem Boden stampfen will, wofür er einige zahlungskräftige Investoren benötigt, denen er eine Gewinnmaximierung sondergleichen vorgaukelt. Der im Alltag gescheiterte naive Lorenz Brahmkamp aus dem örtlichen Baureferat, macht ihm jedoch einen dicken Strich durch die Rechnung – eigentlich mehr ungewollt, dafür aber gnadenlos konsequent!
Ralf, gib mir mehr von deinem geilen Stoff!
Na gut, ein paar gelungene Szenen sind unbestritten dabei, auch wenn die Handlung der reinste Quark ist - also in diesem Punkt hätte man sich wirklich ruhig ein wenig mehr Mühe geben dürfen. Sam Raimi tobt sich aber ungeachtet dessen ungeniert in bester „Tanz der Teufel“-Manier aus, wenn auch längst nicht ganz so erfolgreich, was den Spaßfaktor anbelangt. Für die Unterhaltung nebenbei vielleicht noch so gerade eben okay, aber letztendlich nicht unbedingt mein Ding!
Henry ist ein Arschloch. Ein egozentrischer, skrupelloser, erfolgsverwöhnter Staranwalt, der über Leichen geht. Eines Tages wird er Opfer eines Raubüberfalls und landet im Koma. Als er wieder zu sich kommt ist er ein völlig anderer Mensch, der wieder von ganz vorne anfangen muss und allmählich begreift, welch verachtungswürdiges Wesen er einst war.
„In Sachen Henry“ ist ein atmosphärisches Drama, das eindrucksvoll unter
Beweis stellt, dass Harrison Ford, der nicht unbedingt als großartiger Charakterdarsteller bekannt ist, über schauspielerische Qualitäten verfügt. Hier schlüpft er in eine Rolle, die ihm im Gegensatz zu diversen anderen etwas mehr abverlangt, ohne jedoch dabei zum ganz Großen seiner Zunft zu mutieren – mal abgesehen von der Kohle, die er in all den Jahren gescheffelt hat, da er stets die richtigen Filmangebote bekam (Han Solo, Indiana Jones, Jack Ryan). Damit hier keine Missverständnisse entstehen; ich mag fast ausnahmslos alle Filme mit Harrison Ford, die er zwischen 1980 und 2000 gedreht hat, nur gibt es eben halt großartigere Schauspieler, die weitaus weniger gute Filme gedreht haben.
Neben Harrison Ford sind es Bill Nunn und insbesondere Annette Bening, die in diesem Drama für schauspielerischen Glanz sorgen.
Während „A Beautiful Mind“ anfangs vielleicht noch etwas behäbig um die Ecke lugt, entwickelt sich in der Folge ein sehenswertes Drama, bei dem die Story, welche auf einer wahren Begebenheit beruht, handwerklich äußerst ansprechend umgesetzt wird. Allem voran punktet Russell Crowe durch eine beachtliche schauspielerische Leistung, mit der er eindrucksvoll unter Beweis stellt, wie nah Genie und Wahnsinn (treffenderweise die Erweiterung des deutschen Filmtitels) beieinander liegen. Fairerweise sollte man allerdings auch Ed Harris nicht unterschlagen, der aus seiner Nebenrolle wieder einmal das Optimum herauskitzelt!
Meine Erwartungshaltung war angesichts der diversen positiv gestimmten Kommis entsprechend hoch, konnte allerdings leider nicht erfüllt werden. Dabei fallen Dramen eigentlich in mein filmisches Beuteschema. Die während der ersten Filmhälfte nicht chronologisch verlaufende Erzählstruktur, bei der sich Gegenwart und Vergangenheit vermengen, ist gewiss nicht uninteressant, aber zunächst schon ein wenig gewöhnungsbedürftig. Einerseits wird geschildert, wie zwei liebende Menschen gemeinsam ihr Familienglück finden, während dem Zuschauer auf der anderen Seite der Leidensweg der an Leukämie erkrankten Tochter schonungslos vermittelt wird. Also einfach zu konsumierende Filmkost sieht jedenfalls anders aus.
Auch wenn natürlich nicht alles im Leben kunterbunt ist, sollte jeder für sich abwägen, was man sich antun möchte oder eben doch besser bleiben lässt. Mal ganz abgesehen davon, entwickelt sich die Geschichte nicht so recht; zumindest nicht so, wie ich es mir anfangs noch erhofft hatte. Die zweite Filmhälfte fand ich jedenfalls unnötig aufgebläht. Stattdessen schlingert das Geschehen zu ziellos umher. Der erdige Soundtrack macht hingegen richtig Spaß und auch ansonsten habe ich mich echt gewundert, wie viel U.S.A. in dieser kleinen belgisch-niederländischen Produktion steckt. Wie dem auch sei, insgesamt zu wenig, um mich für diesen allseits gehypten Streifen begeistern zu können.
Richard Burton wuselt sich zunächst als vermeintlich ausgebrannter britischer Geheimagent durchs Geschehen, welches anfänglich wie ein Gesellschaftsdrama anmutet. Nachdem dann allerdings dieser während der ersten halben Stunde reichlich träge wirkende Spionagethriller endlich sein wahres Gesicht präsentiert, wird es zunehmend spannender. Nun wird dem Zuschauer zwar nicht urplötzlich ein Adrenalin-Cocktail verabreicht, denn dafür bleibt es insgesamt zu dialoglastig, aber insgesamt gestaltet sich das Ganze bis zum Ende durchweg interessant. Auch wenn ich mir unterm Strich zwar etwas mehr von versprochen hatte, sind Burtons Schauspiel, die in sich stimmige Geschichte und die eingefangenen Bilder einen Blick wert.
Zwar sind die Zutaten, derer sich dieser Thriller aus den Genres Mystic, Krimi und Exorzismus bedient, in ihrer Zusammensetzung schon ein wenig eigenartig und somit gewöhnungsbedürftig, jedoch ist das Szenario insgesamt optisch prima hergerichtet und verfügt über einige nette Schockmomente. Der finale Exorzismus holt nochmal alles Verfügbare aus diesem Streifen heraus, wenn auch abschließend nicht unbedingt alles einen besonders tiefen Sinn ergibt. Aber ganz ehrlich, wer erwartet das schon ernsthaft von derartigen Filmchen, sofern zumindest der Unterhaltungswert in Ordnung geht?
EDIT:
Nach der Zweitsichtung kehrte bei mir dann doch ein wenig Ernüchterung ein, was den Streifen in der Endabrechnung einen Punktabzug eingebracht hat. Hübsch düster inszeniert, jedoch ist der Plot wirklich reichlich platt.
Wer kennt es nicht, das legendäre Jugendbrettspiel „Cluedo“? Na gut, die Konsolen-Generation mal ausgenommen. Ein paar Morde und sieben verdächtige Personen – das fröhliche Rätselraten kann beginnen! „Eine Leiche zum Dessert“ lässt dabei gar heftig grüßen! Ähnlich albern, allerdings deutlich überdrehter. Insbesondere zum Ende hin geht es dann doch mächtig wuselig und vor allem drei Spuren zu wendungsreich zu.
Zunächst war ich doch ein wenig verwundert, dass die Geschichte von der Vorlage immer wieder abweicht, was aber natürlich grundsätzlich kein Vergehen darstellt, da selbst einem Remake etwas Eigenständigkeit durchaus gut zu Gesicht steht. Korrektes Schauspiel, eine gewisse Form von Kurzweil und ein paar hübsch anzusehende Szenen geleiten durchs Programm, bis es am Ende schließlich noch einen netten Twist gibt, der dann sogar noch von den Szenen des einsetzenden Abspanns getoppt wird.
Tja, und schon musste ich wieder einmal feststellen, dass es eben manchmal schon mal von Vorteil sein kann, wenn man sich mit einem Film nicht bereits im Vorfeld übermäßig auseinandersetzt, sodass ich erst auf der Zielgerade gerafft habe, dass es sich eben hierbei um ein Prequel handelt, welches mich übrigens ziemlich ordentlich unterhalten hat.
EDIT:
So, nach einigen Jahren der Abstinenz, wollte ich es erneut wissen... Für ein Prequel sind im Vergleich zum Original dann doch ein paar zu viel Parallelen vorhanden, weshalb ich den Film auch nicht in meine üppige Filmsammlung aufnehmen werde. Was aber nicht zwangsläufig heißen soll, dass ich mir den Streifen nicht doch eines schönen Tages nochmals ansehen werde.
John Hustons Film-noir-Beitrag glänzt mit einigen schmuddeligen Locations, einem schnörkellosen Schauspiel aller Beteiligten und einer korrekten Heist-Story, der allerdings mächtig der Drive fehlt, was letztendlich auch das eigentliche Problem darstellt. Der fast vollständige Verzicht musikalischer Untermalung - mal abgesehen vom Anfang und Ende -, lässt das Ganze zudem unnötigerweise arg knochentrocken rüberkommen. Übrigens tritt hier die noch junge Marilyn Monroe in einer Nebenrolle in Erscheinung, verfällt aber leider bereits nach kurzer Zeit wieder in die ihr angestammte Rolle des dummen, kleinen Blondchens.
„Verbrechertum ist nur eine besondere Form des Lebenskampfes!“
Da ich dem Silberling lange Zeit hinterherjagen musste, bis ich schließlich den cineastischen Schatz als stolzer Besitzer in meinen gierigen Händen halten durfte, wollte ich keinesfalls die Tagesform entscheiden lassen und machte mich mit gehörigem Abstand auf, um mich ein zweites Mal dran zu versuchen – leider mit dem gleichen Ergebnis.
Dennoch für einen Film aus dem Jahr 1950 sicherlich alles andere als uninteressant. Sofern man also die Möglichkeit erhalten sollte, diesen Film in Augenschein zu nehmen, würde ich jedem Film-noir-Liebhaber empfehlen einen Blick zu riskieren, ohne aber vielleicht dabei zu viel zu erwarten.
Anlässlich des 35. Hochzeitstages, füllt sich das irgendwo im Nirgendwo liegende Ferienhaus mit Gästen, womit zwangsläufig die Zahl der potenziellen Opfer steigt. Also immer hereinspaziert! Zunächst muss man das üblich belanglose Gequatsche sowie diverse Banalitäten über sich ergehen lassen, bevor es urplötzlich zur Sache geht. Dass einem dabei das Wohlbefinden der einzelnen Protagonisten verhältnismäßig egal ist, stellt sicherlich kein Qualitätsmerkmal dar, ist allerdings aufgrund der recht kurzen Laufzeit und der Intensität der Morde absolut zu verschmerzen.
Und warum das Ganze? Wird da einfach nur gemetzelt, um sich am Ableben irgendwelcher Erdlinge zu ergötzen? Also die präsentierte Auflösung ist nun zwar nicht gerade überaus innovativ, hält aber zumindest ein nachvollziehbares Motiv parat. Wie dem auch sei, im Grunde fokussiert sich daher vorrangig hübsch alles auf den nächsten teils blutrünstigen Sterbeakt im altbewährten 10-kleine-Negerlein-Stil. ist ja man auch schon mal was! Selbst ein wenig Spannung kommt dabei hier und da auf, sodass ich mich insgesamt mehr als gut unterhalten fühlte, insbesondere wenn ich bedenke, dass ich mich nach zehn Minuten fragte, ob mir nicht ein weiterer cineastischer Fehltritt bevorstehen würde? Also das lässt sich jedenfalls definitiv verneinen!
EDIT:
Es bleibt dabei: Die Einführungsrunde muss man halt über sich ergehen lassen, um danach vollends auf seine Kosten zu kommen!