cpt. chaos - Kommentare

Alle Kommentare von cpt. chaos

  • 5

    Ich war doch relativ angenehm überrascht, von diesem weitestgehend unbekannten Kriegsfilm, dessen thematisiertes Massaker einer SS-Einheit an amerikanischen Soldaten, auf einer wahren Begebenheit beruht.

    Vier Überlebende rennen um ihr Leben. Noch brisanter wird es, als sich ihnen ein abgeschossener britischer Pilot anschließt, der über höchst bedeutungsvolle Geheimdokumente verfügt, welche den weiteren Verlauf der Ardennen-Schlacht entscheidend beeinflussen können.

    Sicherlich nicht unbedingt der ganz große Wurf, denn ansonsten wäre „Saints & Soldiers“ wohl auch bekannter, dennoch schauspielerisch korrekt, mit der hier und da nötigen Portion Spannung versehen und insgesamt verhältnismäßig stilsicher inszeniert.

    7
    • 7

      Ein in sich stimmiger Psychothriller nach dem 10-Negerlein-Prinzip, bei dem die Protagonistentruppe um John Cusack, Ray Liotta und Jake Busey vor ihrem Ableben schauspielerisch noch mehr als vernünftig abliefern darf. Das Ende kommt mit einem überraschenden Twist um die Ecke; zumindest für all diejenigen, die zuvor mal wieder nicht richtig aufgepasst haben - mich inbegriffen, was die Erstsichtung seinerzeit anbelangte. Aber selbst nach unzähligen Jahren, unterhält „Identität“ immer noch richtig prima!

      15
      • 6
        cpt. chaos 11.08.2016, 11:02 Geändert 10.11.2024, 21:18
        über Sicario

        Nach einem ziemlich verheißungsvollen Auftakt, benötigt der für meinen Geschmack zuweilen etwas zu ruhig vorgetragene Drogenthriller, der mit Josh Brolin und allem voran Benicio del Toro klasse besetzt ist, einen ungemein langen Anlauf, um wieder zurück in die Spur zu gelangen. Zwischenzeitlich blieb mein Interesse ein wenig auf der Strecke, da man als Zuschauer - ähnlich wie es der Hauptdarstellerin Emily Blunt und ihrem Filmpartner Daniel Kaluuya (wohl bestens bekannt aus "Get Out") ergeht - lange Zeit im Dunkeln tappt. Damit habe ich grundsätzlich überhaupt kein Problem, nur erwarte ich, dass einem ab und an mal ein paar Hallo-wach-Häppchen vor die Füße fallen, damit die Aufmerksamkeit nicht anfängt zu schwinden. Mal abgesehen von der prinzipiell interessanten Thematik, sorgen sowohl die ansprechende Optik als auch der dynamische Score durchgängig für eine handwerklich überdurchschnittliche Basis.

        „Nun lernst du Gott kennen!“

        Während der zweiten Filmhälfte wird es wieder deutlich spannender und mündet letztendlich in einem geradezu furiosen Finale. Insgesamt ein durchaus sehenswerter Streifen, jedoch hat bspw. „Traffic“, der ebenfalls im Drogensumpf angesiedelt ist, im direkten Vergleich die gepuderte Nase ein gutes Stück vorne!

        „Sie sind kein Wolf. Und das ist jetzt das Land der Wölfe.“

        Edit:
        Da mir der Streifen nach der zweiten Sichtung etwas besser gefallen hat, habe ich meine Bewertung um einen Punkt angehoben und zudem meinen Kommi etwas modifiziert. Nun darf die Fortsetzung kommen...

        10
        • 4

          Deutlich schwächer als der auch an den Kinokassen erfolgreichere Vorgänger, kommt die vier Jahre später abgedrehte Fortsetzung daher. In Erinnerung bleiben lediglich der Monster-Wurm und der hübsch-gruselig wirkende Wanderprediger Kane, welcher sich nicht großartig für seine Rolle schminken lassen brauchte, da er während der Dreharbeiten bereits vom Magenkrebs zerfressen war und somit tragischerweise noch vor Beendigung der Dreharbeiten verstarb.

          Was dem zweiten Teil eindeutig fehlt, ist der 80er-Charme und eine ordentliche Geschichte, die das Ganze etwas runder hätte wirken lassen. Es ist allerdings mehr als gut vorstellbar, dass aufgrund der besorgniserregenden Testvorführungen, die einen radikalen Schnitt der Ursprungsfassung zur Folge hatte, wesentliche Szenen kurzerhand geopfert wurden.

          10
          • 3

            Nachdem ich mir Todd Solondz‘ Frühwerk „Happiness“ angesehen hatte, mit dem ich recht glücklich war, dachte ich mir, dass ein bisschen Nachschlag nicht schaden könne und legte mir in freudiger Erwartung „Storytelling“ zu – welch ernüchternde Erfahrung!

            Zwei Geschichten für den Preis von einem! Na, wenn das nichts ist!? Die erste ist bereits nach einer knappen halben Stunde beendet und hinterlässt den üblen Beigeschmack monströser Verarsche! Tolles Teil! Na ja, die folgende Story wird es schon richten und irgendwie fügt sich dann sicherlich alles zusammen. Von wegen! Warum sollte da auch irgendeine Verbindung zueinander bestehen? Selbst schuld, wer das annimmt! Reicht doch schließlich, wenn man den halbfertigen Handlungsstrang so für sich stehen lässt. Ist doch schick und hat vor allem einen hohen künstlerischen Anspruch, denn sowas macht nämlich nicht jeder! Echt einzigartig!

            Spoiler:
            Die Essenz von „Storytelling“ besteht wohl darin, dass sich die gesellschaftlich Unterdrückten an ihren Peinigern rächen: Der dunkelhäutige Lehrer, der seine weiße Schülerin sexuell demütigt sowie die entlassene südamerikanische Haushaltshilfe, die die Familie kurzerhand vergast.

            Weder John Goodman noch Paul Giamatti – kaum zu glauben, aber es haben sich für diesen Scheiß tatsächlich namhafte Darsteller hergegeben -, denen ich beiden ansonsten furchtbar gerne bei ihrem schauspielerischen Treiben zusehe, schaffen es in diesem Film nicht mal ansatzweise mich zu begeistern. Anders sieht es da schon bei dem verwöhnten Spross der Neureichen aus. Der kleine Rotzlappen, der sogar seinen Vater dazu bringt, sich von ihm in Trance versetzen zu lassen, um ihm einzutrichtern, dass er gefälligst seinen Jüngsten am meisten lieb haben soll und so nebenbei die faule Haushälterin zu feuern, ist sowas wie das Salz in dieser faden Brühe. Zur Ehrenrettung dieses Streifens muss ich hinterherschieben, dass mich die zweite Geschichte zumindest halbwegs unterhalten konnte, sodass das vollkommene Desaster noch so gerade eben abgewendet werden konnte.

            5
            • 6

              Die brasilianische Elite-Einheit geht in die zweite Runde! Diesmal zieht sie nicht nur gegen die bis unter die Zähne bewaffnete Drogenmafia und zu allem Überfluss auch gegen eine Übermacht korrupter Gesetzeshüter in den Kampf, sondern muss sich zudem noch mit machtgierigen Politikern herumplagen.

              Trotz interessanter Erzählstruktur, wirkte die Fortsetzung zwischenzeitlich etwas unübersichtlich auf mich. Möglicherweise war dieser Umstand aber lediglich plötzlich einsetzender Müdigkeit geschuldet, sodass ich hoffe, dass eine in absehbarer Zeit beabsichtigte Zweitsichtung hier Abhilfe schaffen wird. Sicherlich ein gutes Stück vom übergroßen Genre-Bruder „City of God“ entfernt, dafür aber in jedem Fall eine Steigerung zum Vorgänger.

              5
              • 4
                cpt. chaos 08.08.2016, 10:42 Geändert 17.12.2020, 17:49

                Farbenprächtiger Western mit James Stewart in der Hauptrolle; allerdings bedauerlicherweise nicht mit Anthony Mann auf dem Regiestuhl, der hier sicherlich einiges mehr rausgeholt hätte! So ist es auch nicht weiter verwunderlich, dass allem voran die tollen Landschaftsaufnahmen ins Auge stechen. Ansonsten regiert bei diesem insgesamt doch ziemlich lahm vorgetragenen Western oftmals die Langeweile. Das fängt schon damit an, dass Stewart zum Auftakt auf dem Akkordeon ausschweifend einen zum Besten gibt. Leider kommt selbst in der Folgezeit die Spannung viel zu kurz und die Geschichte ist auch nicht gerade übermäßig unterhaltsam, sodass sich der unspektakuläre Showdown dem trägen Geschehen voll anpasst.

                Glücklicherweise gibt es aber eine ganze Reihe gelungener James Stewart-Western. Am besten eben die, bei denen besagter Anthony Mann Regie führte!

                10
                • 3

                  Ben ist ein Berufskiller, der bei der Ausübung seiner Aktivitäten von einem Kamerateam begleitet wird. Bei seinem täglichen Treiben kennt er keine Skrupel. Auskunftsfreudig gewährt er Einblicke in die etwas andere Berufswahl. Er macht keinen Unterschied, ob eine Rentnerin oder ein kleiner Junge das Zeitliche zu segnen hat. Gedanken macht er sich hingegen um gesellschaftliche Werte und den sozialen Verfall.

                  Irgendwie alles reichlich skurril! Und vor allem blutig! Nach diversen Kopfschüssen und der allgemeinen Leichenentsorgung, lässt sich schließlich auch das Kamerateam nach und nach auf die Gewaltorgie ein. So wird u.a. eine Frau von allen Beteiligten vergewaltigt und zur Krönung ausgeweidet. Also geschmackvolles Kino sieht jedenfalls anders aus!

                  Diese belgische Low-Budget-Produktion kann man sicherlich als bitterböse Mediensatire begreifen, mir war es jedoch, trotz gut gemeinter Ansätze, zu stumpf! Aber nun denn, wer’s mag!

                  8
                  • 5
                    über Lolita

                    Stanley Kubricks Gesellschafts- und Ehedrama, welches er nach der gleichnamigen Literaturvorlage verfilmte, hat sich selbst nach über fünf Jahrzehnten seine provokante Wirkung bewahrt. James Mason macht hier mit all seiner Routine in der Hauptrolle eine gute Figur; meiner Ansicht nach schafft sogar die junge Hauptdarstellerin qualitativ ähnliches, die jedoch für ihre Darstellung in der titelgebenden Rolle, welche zugleich den Höhepunkt ihrer kurzen Karriere bedeutete, einiges an Kritik einstecken musste.

                    Abgesehen davon ist mir „Lolita“ deutlich zu lang geraten, und mit dem eigenartigen Humor konnte ich auch nur bedingt etwas anfangen. Ansonsten handwerklich ansehnlich inszeniert, wenngleich mir die ständigen Szenenausblendungen auf Dauer etwas zu einfältig waren. Sicherlich insgesamt kein schlechter Film, auch wenn er für meinen Geschmack eher zu den schwächeren Kubrick-Werken zählt.

                    6
                    • 3
                      über Maniac

                      Das war also der fast schon sagenumwobene Kult-Slasher um den psychopathischen Frauenmörder, der Anfang der Achtziger offenbar unbemerkt an mir vorbeiging, obwohl ich mich zur damaligen Zeit mit Hochdruck aufmachte, die heimischen Videotheken – zunächst noch mit freundlicher Unterstützung meiner älteren Schwester – unsicher zu machen.

                      Na ja, also da hab ich dann ja nun man nicht sonderlich viel verpasst! Das vor einiger Zeit gesichtete Remake fand ich schon reichlich bescheiden, aber das Original ist ja noch schwächer! Einzig allein der Soundtrack ist echt gelungen und Joe Spinell, den man ansonsten nur aus einigen Nebenrollen kennt, macht es noch halbwegs erträglich. In der Gesamtsumme allerdings dann natürlich doch ein bisschen arg dürftig.

                      7
                      • 6
                        cpt. chaos 06.08.2016, 09:38 Geändert 10.07.2021, 16:40

                        Wenn man sich vergegenwärtigt, dass es sich hierbei um eine 16er-Fassung handelt, muss man sich mitunter echt schon mal verwundert die Augen reiben, angesichts der nicht enden wollenden Kopfschussorgie. Aber was soll’s, schließlich bin ich nicht dafür zuständig, um den Moralapostel raushängen zu lassen; das dürfen gerne andere übernehmen.

                        Die viel gescholtene dünne Story hat mich übrigens zu meiner Verwunderung gar nicht übermäßig gestört, stattdessen gibt es quasi ersatzweise Action satt, wenngleich man schon hinterherschieben muss, dass diese auf Dauer nicht überaus innovativ rüberkommt. Dennoch ein insgesamt relativ kurzweiliger Actioner, der so seine Momente hat und mir daher bestimmt irgendwann nochmal über den Weg laufen wird.

                        8
                        • 4
                          cpt. chaos 06.08.2016, 09:19 Geändert 13.03.2023, 17:40

                          „Die Wüstenratten“ ist ein ziemlich dürftig zusammengewerkelter Kriegsfilm von Robert Wise, der es mit nachfolgenden Filmen wie „Die Hölle ist in mir“, „Bis das Blut gefriert“ und „Kanonenboot am Yangtse-Kiang“ nachweislich besser machte.

                          Neben Richard Burton, der als englischer Captain ein australisches Regiment befehligt, schlüpft James Mason nach „Rommel, der Wüstenfuchs“ erneut in die Rolle des deutschen Feldmarschalls. Leider bleiben beide, mit Ausnahme des direkten Aufeinandertreffens, ziemlich blass. So gerne ich im Allgemeinen Kriegsfilme sehe, aber diesen halte ich keinesfalls für sehenswert – kann man sich getrost schenken!

                          3
                          • 8

                            „Es geschieht manchmal, ob man will oder nicht, da holt einen die Vergangenheit einfach ein. Leider!“

                            Zwar gelingt Frank Darabont kein vergleichsweise exzellentes Meisterwerk wie mit dem direkten Vorgänger „Die Verurteilten“, aber seine routinierte Handschrift ist stets klar erkennbar, sodass natürlich gewisse Parallelen nicht zu übersehen sind. Der fesselnde Inszenierungsstil, kombiniert mit einem fast schon einzigartigen Star-Aufgebot, welches von Tom Hanks angeführt wird, machen diese gelungene Stephen King-Verfilmung, trotz der zum Ende hin arg heftigen Tränendrüsendrückerei, die für meinen Geschmack ein wenig zu viel des Guten ist, immer wieder aufs Neue zu einem filmischen Genuss.

                            14
                            • 5
                              über Birdy

                              „Birdy“ ist das etwas andere Psychodrama, welches den Vietnamkrieg hinsichtlich physischer und psychischer Folgeschäden aufarbeitet. In Rückblenden wird im Coming of Age-Stil die innige Freundschaft zweier junger Männer erzählt, die im Grunde nicht unterschiedlicher sein können. Einerseits der spleenige und zugleich titelgebende Birdy (Matthew Modine), der seine Aufmerksamkeit voll und ganz den Vögeln widmet, andererseits Al Columbato (Nicolas Cage), der lieber mit ganzer Hingabe die Frauenwelt erforscht.

                              Wie mir meine Frau vergeblich versuchte in Erinnerung zu rufen, haben wir den Film offenbar vor etwa dreißig Jahren im Kino gesehen. Also dass ich „Birdy“ schon mal gesehen habe, war mir wohl bekannt, aber das es ein Kinoabend gewesen sein soll, hatte ich nicht mehr auf dem Schirm oder womöglich bewusst vollständig verdrängt. Vermutlich habe ich mich damals mittels Schlaf um den Genuss des Films gebracht oder war einfach anderweitig beschäftigt. Kein Plan! Jedenfalls ist Alan Parkers Drama auch heute nicht so mein Ding; da machten es seine Folgewerke „Angel Heart“, „Die Commitments“, „Das Leben des David Gale“ und insbesondere „Mississippi Burning“ bedeutend besser!

                              7
                              • 4
                                cpt. chaos 03.08.2016, 17:06 Geändert 18.03.2023, 18:53

                                Wieder einmal dreht sich in „Saboteure“ alles um Hitchcocks Lieblingsthema, in dem der große Unbekannte ungeniert sein Unwesen treibt, während ein unschuldiger Mann, der von allen gejagt wird, die Suppe auszulöffeln hat. Alles nicht übermäßig spannend inszeniert und den finalen Aufruf an das amerikanische Volk hinsichtlich Ehrgefühl, Vaterlandsliebe sowie Wachsamkeit gegenüber Staatsfeinden, finde ich dann schon etwas anstrengend, auch wenn dies nun einmal der damaligen Zeit geschuldet sein mag.

                                Das Ende erinnert mich zudem unweigerlich an die späteren Klassiker „Das Fenster zum Hof“ bzw. „Vertigo“ (Sturz) und „Der unsichtbare Dritte“ (Freiheitsstatue statt Mount Rushmore).

                                7
                                • 5

                                  Erzählt wird die Geschichte einer irischen Auswandererfamilie, die in Amerika während der Weltwirtschaftskrise nicht ihr Glück findet und daher wieder ins ärmliche Irland zurückreist. Durch Hunger und Armut wird die Großfamilie immer wieder aufs Neue dezimiert, während zugleich unermüdlich für neuen Nachwuchs gesorgt wird. Das Familienoberhaupt (Robert Carlyle) versucht zwar stets Arbeit aufzutreiben, findet jedoch nichts, und wenn doch, ist er sie umgehend wieder los, sodass er sich zunehmend dem Alkohol zuwendet, bis er eines Tages der Familie vollständig den Rücken kehrt. Fortan kämpft somit die Mutter (Emily Watson) aufopferungsvoll um den Erhalt der Familie.

                                  Die Geschehnisse werden dabei überwiegend - zum Ende hin gar ausschließlich - aus Sicht des ältesten Sprösslings gezeigt. Von der Thematik her insgesamt natürlich absolut ansprechend. Daher im Grunde umso bedauerlicher, dass diese Literaturverfilmung zwar die trostlosen Verhältnisse, im vom scheinbar Dauerregen geplagten Irland, recht aussichtslos rüberbringt, aber für ein weit über zweistündiges Sozialdrama nicht die Chance ergreift, die Charaktere mehr auszuleuchten. Stattdessen wiederholen sich diverse Einstellungen, was auf Dauer eher etwas leicht Ermüdendes an sich hat. Schade, hatte ich irgendwie besser in Erinnerung.

                                  6
                                  • 6
                                    cpt. chaos 22.07.2016, 13:32 Geändert 15.04.2021, 11:28

                                    Die herausstechenden Attribute sind neben Richard Widmark in der Hauptrolle, natürlich der schöne Score und allem voran die stark beeindruckenden Landschaftsaufnahmen Arizonas, die von der Kamera toll eingefangen werden. Der Western zieht einen von Beginn an in seinen Bann, lässt jedoch leider im weiteren Verlauf spürbar nach und ließ mich am Ende gar etwas unbefriedigt zurück. Statt Galgen gibt es die Trauung – unangebrachter Kitsch in höchster Vollendung, den es hier nicht gebraucht hätte!

                                    „Wenn ich jetzt auf das Todesurteil gegen diesen Mann verzichte, würdet ihr beide euch dann bereit erklären, ihn auf Lebenszeit in Gewahrsam zu nehmen?“
                                    „Oh ja, das will ich tun!“
                                    „Mir ist es auch recht!“

                                    Nun denn, ansonsten muss man schon sagen, dass es „Der letzte Wagen“ streckenweise richtig gut macht, insbesondere wenn man den frühen Produktionszeitpunkt bedenkt. Für einen Western aus dem Jahr 1956 wirkt der Handlungsstrang zumeist doch ungewöhnlich reif, was in dieser konservativen Dekade nicht zwangsläufig üblich war. Abgesehen vom leicht missglückten Ende, ein sehenswerter Vertreter der staubigen Gattung.

                                    6
                                    • 3
                                      über Kes

                                      Grundsätzlich sollte ein Sozialdrama sein wie „Kes“: ungeschminkt, rauh und mit allen Ecken und Kanten versehen. In dieser Hinsicht macht der Film im Grunde so ziemlich alles richtig. Also die Grundvoraussetzungen stimmen jedenfalls. Nur fehlt zu einem wirklich guten Film dann doch noch ein wenig mehr.

                                      Mal abgesehen von der geübten Kritik am Sozial- und Bildungssystem Englands der späten Sechziger, dem Score und dem doch relativ überzeugend agierenden Hauptdarsteller, sind im Gegensatz dazu die übrigen Laiendarsteller weniger tadellos und auch was den dokumentarischen Erzählstil anbelangt, offenbaren sich unübersehbare Schwächen. Als nicht ganz geglückt muss man wohl zudem die teils wenig überzeugenden Dialoge bezeichnen. Vieles wirkt belanglos und nur halbherzig zu Ende erzählt - sei es nun das obligatorische Wochenendbesäufnis, das Fußballspiel oder aber auch die Berufsberatung.

                                      Alles in allem leider nicht der meinerseits erhoffte große Wurf. Im Grunde gar viel schlimmer, denn eigentlich fand ich den Film ziemlich enttäuschend, nach all den guten Kritiken, die ich zuvor gelesen habe.

                                      5
                                      • 6
                                        cpt. chaos 13.07.2016, 11:51 Geändert 02.05.2021, 19:36

                                        Ab der atemberaubend in Szene gesetzten Verfolgungsjagd quer durch halb Marokko, beginnt dieser Action-Blockbuster, der nunmehr in die fünfte Runde geht, zunehmend zu gefallen. Davor bleibt nach wie vor einiges Stückwerk, da der Plot doch mitunter etwas wirr in Szene gesetzt wird. Und leider gibt es trotz der im Grunde gleichen Grundbesetzung zum Vorgänger, weniger von den bewährten unterhaltsamen Sprüche um die Ohren geknallt. Insgesamt auf Anhieb eine doch eher enttäuschende Vorstellung um Ethan Hunt und sein Gefolge.

                                        Edit: Nach der zweiten Sichtung geht's dann doch noch einen Punkt rauf!

                                        7
                                        • 5
                                          cpt. chaos 12.07.2016, 19:13 Geändert 22.08.2023, 11:21
                                          über Stay

                                          Trotz wiederholter Sichtung, konnte mich „Stay“ leider nicht so recht überzeugen. Dabei macht dieser Mysterythriller sowohl vom Cast (Ryan Gosling, Naomi Watts, Ewan McGregor, Bob Hoskins - alles grundsolide Darsteller, aber nicht unbedingt die ultimativen Überflieger ihres Fachs, vereint vor der Kamera jedoch eine überaus korrekte Darstellertruppe), dem prima Soundtrack als auch visuell durchaus was her. Zum Ende hin dröselt sich das Wirrwarr sogar in bemühter „The Sixth Sense“-Manier auf, allerdings ohne dabei den ganz großen Aha-Effekt zu verursachen. Mir war es jedenfalls etwas zu vorhersehbar. Daher verstehe ich auch nicht so ganz den Hype um den Plot.

                                          Was die Kameraarbeit und insbesondere die Schnitttechnik anbelangt, wird hier dem Zuschauer allerdings schon etwas Besonderes geboten. Die stilvollen Bilder und die ansprechenden Szenenüberleitungen, sollte man sich jedenfalls nicht entgehen lassen. Wer dann dem Ganzen noch etwas mehr abgewinnen kann als ich, bekommt hier einen wirklich klasse Film geboten!

                                          6
                                          • 1
                                            cpt. chaos 11.07.2016, 00:37 Geändert 27.07.2022, 23:58

                                            Es ist inzwischen schon eine ganze Weile her, dass mich ein Film dermaßen abgenervt hat! Die erste Stunde ist dabei an Langeweile kaum zu überbieten und der kleine Bengel ist einfach nur anstrengend! Der ultimative Totalausfall!

                                            Zum Ende hin dreht die hoffnungslos überforderte alleinerziehende Mutter hübsch am Rand, sodass bei mir zwischenzeitlich so etwas wie Hoffnung aufkeimte, allerdings versaut es das desaströse Finish. Ein unfassbar schlechter Möchtegern-Horrorstreifen, dem man womöglich als Familiendrama mehr hätte abgewinnen können, was jedoch nicht funktioniert, da „Der Babadook“ bereits während der ersten Filmhälfte sämtliche Sympathien verspielt.

                                            9
                                            • 4
                                              cpt. chaos 10.07.2016, 21:23 Geändert 25.12.2019, 14:55

                                              Es ist wohl überflüssig zu erwähnen, dass Billy Wilder während seiner Schaffensphase weitaus Besseres gelang, als das, was er mit diesem lahmen Kriminalfall anno 1970 ablieferte. Bedingt unterhaltsam, allerdings nicht sonderlich vergnüglich oder gar witzig, so wie man es von Wilder im Allgemeinen gewohnt ist, kommt dieses viel zu lang angelegte Holmes/Watson-Abenteuer daher, das zudem noch nicht einmal besonders spannend ist, was der Komödien-Spezialist übrigens ansonsten ebenfalls vortrefflich beherrschte.

                                              6
                                              • 2

                                                Ist das Kunst, oder kann das weg? Also ich hab mich in diesem Fall eindeutig für die unwiderrufliche Müllentsorgung entschieden!

                                                Rache ist die treibende Kraft in diesem stylisch angelegten Blutrausch, der neben einem versteinert dreinblickenden Ryan Gosling und ein paar erotischen Häppchen, die den Quark offenbar etwas aufwerten sollen, nichts Nennenswertes zu bieten hat. Ein extrem schwaches Teil, das man sich getrost schenken darf!

                                                5
                                                • 5
                                                  cpt. chaos 05.07.2016, 18:57 Geändert 25.04.2024, 19:57

                                                  Der leicht dokumentarisch angelegte Film, welcher nicht nur aufgrund seiner Drehorte und der damit verbundenen Intensität unweigerlich an den qualitativ hochwertigeren „City of God“ erinnert, ist leider vollständig untertitelt. Es führt jedoch zusätzlich eine Off-Stimme durchs Geschehen, die das teils blutige Treiben der brasilianischen Elite-Einheit, im schier aussichtslos erscheinenden Kampf gegen eine Übermacht bis unter die Zähne bewaffneter Krimineller sowie unzähliger korrupter Polizisten, recht interessant gestaltet.

                                                  Auf Anhieb hat mich das Ganze nicht wie erhofft geflasht, da mir das ständige Lesen der Untertitel ein wenig auf den Zwirn ging, zumal man dadurch natürlich unweigerlich immer wieder vom Wesentlichen abgelenkt wird. Vielleicht muss ich mir aber den Streifen, mit etwas zeitlichem Abstand, einfach nur nochmals geben, um möglicherweise den wahren Wert zu erkennen. Der Nachfolger („Elite Squad“) ist übrigens glücklicherweise synchronisiert!

                                                  4
                                                  • 1
                                                    cpt. chaos 26.06.2016, 16:54 Geändert 28.10.2020, 22:42

                                                    Um es gleich vorwegzunehmen: Schenkt euch diesen Scheiß!

                                                    Was M. Night Shyamalan, der mit „The Sixth Sense“ und „Unbreakable“ unbestritten zwei überdurchschnittliche Filme drehte, da wieder einmal geritten hat („Signs“ und „The Village“ fand ich bereits eher enttäuschend, „After Earth“ hab ich mir gar nicht erst angesehen), ist mittlerweile schon höchst besorgniserregend!

                                                    „Du hast ja ein Problem mit Keime, stimmt’s?“

                                                    Nachfolgende Szene fand ich ausnahmsweise noch ganz witzig – anders als Opas vollgeschissene Windelsammlung und Omas nächtliche Nacktputzaktion, oder was auch immer das darstellen sollte. Richtig nervig allerdings dieser beschissene Doku-Style, in der dieser total missratene Horror-Streifen für pubertierende Kids abgedreht wurde. Sorry, will ja niemanden diesen Film madig machen, aber ich für meinen Teil habe jedenfalls schon seit Langem nicht mehr solch hochgetürmten Klumpen Scheiße aufgetischt bekommen. Angesichts der diversen überschwänglich verfassten Kommis, wird Shyamalan aber gewiss auch in Zukunft weiterhin derartigen Müll unters Volk mischen dürfen. Nun denn, Wohl bekomm‘s!

                                                    6