cpt. chaos - Kommentare
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Alle Kommentare von cpt. chaos
Diesmal tobt sich der strafversetzte Pater Brown (Heinz Rühmann), der sehr zum Ärger seiner geistlichen Vorgesetzten weiterhin seinen ausgeprägten kriminalistischen Neigungen frönt, zunächst in der trostlosen Inselgemeinde Abbotts Rock aus. Nachdem er dort einen Gemälderaub aufgeklärt hat, will ihm der zuständige Bischof mit aller Macht den Spaß am außergewöhnlichen Hobby nehmen, woraufhin er ihn in eine kleine wohlhabende irische Gemeinde beordert, deren Verbrechensrate gen Null tendiert. Nur dumm, dass sich dieser Umstand urplötzlich nach Erscheinen Pater Browns ändert...
Am Ende mischt sich sogar Horst Tappert („Derrick“) unter die Mitwirkenden - zur Abwechslung mal auf der anderen Seite des Gesetzes. Erfreulicherweise fällt Pater Browns zweiter Auftritt, trotz der mitunter etwas übertriebenen Wortspielchen und der reichlich affigen finalen Verfolgungsjagd, im Vergleich zum Vorgänger nicht allzu sehr ab, sodass man auch in diesem Fall an einem Sonntagnachmittag problemlos mal einen ausgiebigen Blick wagen kann.
Dan Gallagher (Michael Douglas) nutzt ein sturmfreies Wochenende, um sich gemeinsam mit der flüchtigen Bekannten Alex Forrest (Glenn Close) in ein kurzes, aber äußerst intensives sexuelles Abenteuer zu stürzen. Nur dumm, dass sich seine Gespielin im Nachhinein als psychotische Furie entpuppt, die ihm eine chaotische Achterbahnfahrt sondergleichen beschert, woraufhin ihm die Kontrolle über sein bis dahin überaus geordnetes Familien- und Berufsleben fast vollständig entgleitet. Nichts ist mehr so, wie es einst war…
Mit ihrer intensiven Darbietung spielt Close ihren männlichen Schauspielkollegen zeitweise regelrecht an die Wand. Mitunter ist es geradezu beängstigend, wie authentisch sie ihre Rolle interpretiert. Daher bleibt „Eine verhängnisvolle Affäre“ selbst im Wiederholungsfall absolut sehenswert.
Hübsch aufbereiteter Kinderfilm, angereichert mit einigen netten Einfällen, die zuweilen ein wenig an die Regiearbeiten von Jeunet (u.a. „Amelie“) und Wes Anderson (u.a. „Die Royal Tenenbaums“) erinnern. Was fehlt sind allerdings ein paar richtige Lacher, die „Paddington“ gut zu Gesicht gestanden hätten, um der eigentlichen Zielgruppe gerecht zu werden.
Bill Murray spielt den zynischen Fernsehmogul so richtig schön fies, und die Geschichte versprüht herrliches 80er-Flair! Leider kommt dieser Weihnachtsfilm nicht ganz ohne einige anstrengend albern wirkende Szenen aus, wie z.B. der geflügelte Geist der gegenwärtigen Weihnacht oder aber auch der gefeuerte Mitarbeiter mit piepsiger Stimme (bestens bekannt aus der „Police Academy“-Reihe).
Abgesehen davon gibt es eine Reihe gut gemachter Effekte, die für Ende der bunten Dekade richtig gut sind, und zu guter Letzt darf schließlich auch das Herz noch ein bisschen aufgehen - so ganz passend zum alljährlichen Fest der Liebe.
Auf die für epische Verfilmungen der 60er fast schon obligatorische Ouvertüre, folgen herrlich satte Farben, und schon ist man mittendrin in der Bibelverfilmung „König der Könige“, die sich, auch wenn ich als Agnostiker nicht unbedingt zu den Bibelexperten zähle, offenbar ziemlich genau an der Heiligen Schrift orientiert.
Während ich über einige nicht ganz so gelungene Kulissen-Leinwände noch hinwegsehen mag, fehlen dem Epos unübersehbar zwei, drei Galionsfiguren, die die teils fürchterlich zäh aufbereitete Bibelstunde auf ihren Schultern tragen. Eigentlich schade, denn im Grunde ist die Geschichte anfangs noch recht hübsch erzählt, schwächelt jedoch im weiteren Verlauf, da es zu keiner Zeit wirklich packend wird. Insgesamt jedenfalls kein Vergleich zu den Genre-Größen „Ben Hur“ und „Quo vadis?“.
Ich war damals während der Kinovorstellung mit dem ganzen Geträller doch arg überfordert, während mein holdes Weib neben mir freudig erregt wie ein hyperaktives Balg hin und her wippte. Musicals waren einfach nicht mein Ding! Stattdessen gab es musikalisch schwerere Kost in Form von Hard n Heavy. Auch wenn sich von der Grundausrichtung daran bis heute nicht sonderlich viel geändert hat, habe ich mich mittlerweile dem Musical ein wenig angenähert, insbesondere aber was diesen Film anbelangt! Bereits nach der zweiten Sichtung - es muss Angang der 90er gewesen sein -, hatten mich Seymour, Audrey und die fleischfressende Pflanze voll im Griff!
Eine witzige Story, diverse schauspielerische Emporkömmlinge der damaligen Zeit (Rick Moranis, Steve Martin, Bill Murray und James Belushi) und natürlich der geniale Soundtrack (die drei Soul-Schwestern und selbstverständlich Ellen Greene(!), deren Stimme mir immer wieder aufs Neue Entenpelle über den ganzen Körper beschert - der Wahnsinn!), machen „Der kleine Horrorladen“ zu einem filmischen Erlebnis der ganz besonderen Art!
Der Director's Cut, bei dem die letzte halbe Stunde in eine völlig andere Richtung driftet und insgesamt zehn Minuten länger ist, ist übrigens überhaupt nicht mein Fall! Da bleibe ich dann doch lieber bei der altbewährten Fassung!
„Feed me!“
John Candy in seiner Paraderolle als das extrem nervige Plappermaul Del Griffith, von Berufs wegen Vertreter für Duschvorhangringe und Steve Martin, der hier bravourös den oberpeniblen Geschäftsmann Neal Page mimt, bilden das ultimative Roadmovie-Komödien-Gespann, in dem besten John Hughes-Film - zumindest was seine Filme anbelangt, in denen er Regie führte. Ansonsten ist für mich „Schöne Bescherung“ noch ein gutes Stück vorweg, bei dem Hughes als Produzent fungierte.
Wie dem auch sei, ein extrem kurzweiliges Feel-Good-Movie, bei dem es sich das Ende sogar problemlos erlauben kann, das Ganze ein wenig rührselig ausklingen zu lassen, ohne dabei auch nur ansatzweise kitschig oder gar peinlich zu wirken.
Kanji Watanabe (Takashi Shimura, der in diversen Filmen der japanischen Regie-Ikone Akira Kurosawa als Hautdarsteller mitwirkte) arbeitet seit zwanzig Jahren als Abteilungsleiter in der Beschwerdeabteilung. Tagein tagaus stupide Büroarbeit in höchster Vollendung - Monotonie in Reinkultur. Als er aufgrund anhaltender Beschwerden einen Arzt aufsucht, wird bei ihm Magenkrebs diagnostiziert. Ihm bleiben bestenfalls 6 Monate. 182,5 Tage. 4.380 Stunden. 262.800 Minuten, wovon jede einzelne zählt!
„So schnell stirbt man nicht. Und schon gar nicht, wenn man darauf wartet. Es, ähh… es ist mühsam. Man stirbt viel zu langsam. Es war alles umsonst. Wozu... wozu hat man 50 Jahre gelebt, wenn das Ende so aussieht?“
Wie oft sagt man zu sich selbst, dass die Gesundheit das höchste Gut auf Erden ist und man jeden einzelnen Tag bewusst leben sollte, so, als sei er der letzte? Und wie oft hat man das zumeist im nächsten Moment schon wieder vergessen, um dem Alltagstrott zu verfallen?
Thematisch ist „Ikiru“ genau mein Ding, jedoch fand ich die Umsetzung zeitweise fürchterlich anstrengend. Sowohl das Schauspiel diverser Darsteller, die üble Synchronisation, als auch den Verlauf der Handlung. Das letzte Drittel - bei einer Gesamtlaufzeit von immerhin weit über zwei Stunden - zieht sich unendlich dahin, garniert von der Tatsache, dass man Laiendarsteller bei der Verrichtung ihrer Bemühungen zusehen darf. Dass „Ikiru“ einen derartig guten Ruf genießt, lässt sich daher für mich nicht so recht nachvollziehen. Wie gesagt: Die Grundaussage ist klasse, auch wenn einen die Melancholie zwischenzeitlich förmlich erdrückt; alles Weitere veranlasst mich allerdings nicht zur allgemein praktizierten Denkmalpflege beizutragen.
Michael Mann („Heat“) verarbeitet die interessante und somit erzählenswerte Lebensgeschichte der Box-Legende Cassius Clay (Will Smith), der auch außerhalb des Rings für reichlich Aufsehen sorgte.
1964 gewinnt er erstmals den Box-Weltmeistertitel im Schwergewicht und erklärt, ohne dabei müde zu werden, dass er der Größte sei. An Selbstbewusstsein mangelt es dem Großmaul nicht, wenngleich er seinen Sprüchen und Ankündigungen Taten folgen lässt. Unbeirrbar geht er seinen Weg, ganz gleich was die Presse davon macht oder die Öffentlichkeit von ihm hält. Er konvertiert zum Islam und nimmt in diesem Zusammenhang den Namen Muhammad Ali an, umgibt sich mit dem legendären Bürgerrechtler Malcolm X, der Alis Leben in den folgenden Jahren stark beeinflusst. Den Kriegsdienst in Vietnam verweigert er, woraufhin ihm ein Kampf- und Reiseverbot auferlegt und schließlich sogar der Weltmeistertitel aberkannt wird, heiratet abermals und steht schließlich finanziell am Abgrund und kämpft sich dennoch wieder heran.
Die Fights im Ring sind korrekt choreographiert, ohne dabei jedoch hochklassig zu sein. Was die grundsätzlich abwechslungsreiche Geschichte anbelangt, muss sich Michael Mann den Vorwurf gefallen lassen, dass die Charakterzeichnungen für ein 150 minütiges Werk schon arg vernachlässigt wurden, weshalb ich die Oscar-Nominierung für Will Smith nicht so recht nachvollziehen kann. Jedenfalls wird die filmische Umsetzung dieser Boxer-Legende nicht gerecht. Und das sage ich, der sich fürs Boxen im Grunde überhaupt nicht begeistern kann.
Erich Kästner, der es sich nicht nehmen ließ seine Literaturverfilmung in der Eigenschaft als Erzähler selbst einzuleiten und sich auch am Ende nochmals in die Geschichte einzuflechten, hat es wirklich vortrefflich geschafft, mit dieser Weihnachtsgeschichte, die die Bedeutung von Freundschaft in den Mittelpunkt des Geschehens rückt, sowohl Klein als auch Groß generationsübergreifend zu begeistern! So dermaßen wunderschön erzählt, dass man es gar nicht erwarten kann, bis man wieder in den Dunstkreis des nächsten Weihnachtsfestes kommt, um eine erneute Sichtung vorzunehmen, denn irgendwie wirken solche Filme nun einmal nicht im Hochsommer!
Ich muss gestehen, dass mir „Dämonisch“ mit einigen zusätzlichen Blutspritzern hier und da, sicherlich noch ein wenig besser gefallen hätte. Der Film ist aber auch ohne dem absolut sehenswert, zumal die Geschichte relativ spannend erzählt wird und sich eine gut aufgelegte Truppe vor der Kamera präsentiert, bestehend u.a. aus den beiden Jungdarstellern, Powers Boothe, Matthew McConaughey und Bill Paxton, der sich hier zugleich für die Regie verantwortlich zeigt. Am Ende gibt's noch einen netten Twist, der, auch wenn sich dieser bereits im Verlauf des Films abzeichnet, selbst im Wiederholungsfall durchaus zu überzeugen versteht.
Ganz im Fahrwasser von „Die nackte Kanone“ präsentiert Carl Reiner - den meisten wohl besser als Darsteller aus der Ocean’s-Trilogie bekannt - diese Kalauer-Anhäufung, die allem voran als Parodie auf Filme wie „Basic Instinct“ und „Kap der Angst“ zu verstehen sein soll.
Der Streifen stellt einen durchweg auf die harte Probe und verlangt einem wirklich so ziemlich alles ab! Anstrengend ist insbesondere dabei, dass es nicht dabei belassen wird, einen Joke rauszuhauen, nein, dieser muss oftmals bis zum Erbrechen in Dauerschleife wiederholt werden, um auch den Letzten vom Lachen abzuhalten. Für mich stellt „Fatal Instinct“ Klamauk der ganz üblen Sorte dar!
Die etwas andere Weihnachtsgeschichte: Statt blanke todbringende Stahlgeschosse, fliegen inmitten der Ardennenschlacht anno 1944 seitens der Deutschen plötzlich Schneebälle zu der arg dezimierten amerikanischen Aufklärungseinheit hinüber. Es folgen gemeinsam gesungene Weihnachtslieder unter einem geschmückten Tannenbaum. Und schließlich bemühen sich die deutschen Wehrmachtssoldaten um ein fingiertes Feuergefecht mit anschließender Gefangennahme…
Ethan Hawke und Gary Sinise - beide noch am Anfang ihrer Schauspielkarriere - sind die Stars dieses Kriegsdramas, das ich schon seit Längerem im Visier hatte, jedoch bislang immer wieder auf die lange Bank schob, da ich der festen Überzeugung war, dass ich den Streifen bereits kennen würde. Dem war zwar letztendlich nicht so, was den Film aber leider auch nicht wesentlich interessanter macht und den geringen Bekanntheitsgrad schlussendlich auch erklärt, denn dafür lassen einen die Geschehnisse und Schicksale ziemlich kalt, was wohl in erster Linie dem dürftigen Script sowie der wenig überzeugenden Inszenierung anzukreiden sein dürfte.
Hurra, ich bin endlich mal wieder in den Genuss gekommen, einen erbärmlichen Schundstreifen gesehen zu haben, der sich das Prädikat "Hassfilm" mit allem Nachdruck vollends verdient hat!
Clowns-Aliens vom Clown-Planeten landen mit ihrem Zirkuszelt-Raumschiff auf der Erde. Wer nach wenigen Minuten der intergalaktischen Hühnerscheiße vom Allerfeinsten nicht rechtzeitig den Garaus macht, der muss in der Folge ein beschissenes Script, Popcorn-Laserkanonen, Zuckerwatte-Cocons und massenhaft grauenvolle Schauspieldarbietungen über sich ergehen lassen! Wer denkt sich solch Dreck aus? Einfach zu schlecht, um unter dem Deckmantel der trashigen Unterhaltung noch Zuflucht zu finden!
Wer führt was im Schilde?
Wer mit wem?
Wer gegen wen?
Von Tarantino ist man ja in puncto Geschwätzigkeit mittlerweile so einiges gewohnt, aber mit „The Hateful 8“ bringt er doch tatsächlich das Kunststück fertig, sich in dieser Hinsicht nochmals selbst zu toppen! Sagen wir es mal so: Tarantinos Anhäufung von Belanglosigkeiten war auch schon mal unterhaltsamer - zumindest lässt sich dies auf die erste Filmhälfte beziehen, die sich zuweilen wie das berühmt-berüchtigte Kaugummi zieht. Nicht, dass es von Grund auf schlecht ist – denn dafür sind mit Samuel L. Jackson, Kurt Russell, Jennifer Jason Leigh (die hier einiges einstecken muss), Michael Madsen, Bruce Dern und Tim Roth (der genau genommen Waltz‘ Part einnimmt, jedoch lediglich als zweiter Sieger vom Platz schreitet) zu viel alte Bekannte am Start, die reichlich Qualität einbringen -, nur wären zwischendurch hier und da mal ein paar peppige Momente nicht schlecht.
Nun denn, wer mit der nötigen Ruhe im Arsch an diesen Western der eher reichlich sonderbaren Sorte herangeht, den belohnt Tarantino mit - wie soll es auch anders sein? - einem regelrechten Blutbad. Für eine FSK 16-Fassung übrigens richtig heftig, aber das muss eigentlich auch nur die Moralapostel unter uns kümmern.
„Mrs. Miniver“ ist ein mit sage und schreibe 6 Oscars prämiertes Propagandawerk par excellence, das die fiktive Geschichte einer relativ sorgenfreien englischen Hausfrau der Oberschicht erzählt, die mit ihrer Familie mitsamt Hausmädchen auf dem Lande lebt. Wegen Ihres unermüdlichen Engagements, das hier nicht einmal übermäßig zum Ausdruck kommt, wurde sie während des Zweiten Weltkriegs zum Synonym für den zivilen Widerstandswillen gegen das kriegstreibende Deutschland stilisiert. Wer das hochgestochene Gesabbel, das offenbar in erster Linie gut situierten Menschen vorbehalten ist, die mit der nötigen gesellschaftlichen Distanz auf den Rest der Weltbevölkerung schauen, ertragen kann bzw. möchte, dem darf der Kinokassenschlager aus dem Jahre 1942, der zugleich als der finanziell erfolgreichste Film des Jahres gilt, ans Herz gelegt werden. Exemplarisch für das, was mich so dermaßen an diesem Film stört, ist die Szene, als das nahe gelegene London eines Nachts von deutschen Bombern heimgesucht und in Schutt und Asche gelegt wird, währenddessen die Familie aus der Ferne das Bombardement vom heimischen Luftschutzbunker beobachtet und über die täglichen Belanglosigkeiten philosophiert. Erst als der eigene Grund und Boden bombardiert wird, hält die Ernsthaftigkeit kurzzeitig Einkehr. Ja, ich weiß, hier soll die positive Lebenseinstellung auch während schwerer Zeiten vermittelt werden, aber das ist mir dann eben doch zu viel Propaganda. Vergleichbar mit der damaligen „Wochenschau“, nur eben mit rosarotem Hollywood-Anstrich.
Und das von William Wyler, der immerhin Klassiker wie „Weites Land“ und allem voran natürlich den einzigartigen „Ben Hur“ auf die Leinwand zauberte – echt nicht zu fassen!
Ein Autounfall erweist sich für Samantha Caine (Geena Davis) als regelrechter Glücksfall, da die an Amnesie leidende Familienmutter – im Berufsleben als Lehrerin unterwegs -, plötzlich nach und nach ihr Gedächtnis wiedererlangt und von der fürsorglichen Mami und liebevollen Ehefrau zur blutrünstigen Killerbraut mutiert.
Samuel L. Jackson, der hier wieder einmal die saucoole Socke raushängen lassen und tonnenweise toughe Sprüche absondern darf sowie die in jeglicher Hinsicht schlagfertige Geena Davis, die unverständlicherweise ausgerechnet nach diesem explosiven Streifen keine nennenswerten Rollen mehr erhielt, bilden den Auftakt zu meiner diesjährigen Weihnachtsfilmrunde! Das Duo brennt, unterlegt von einem geilen Soundtrack, ein Action-Feuerwerk der Extraklasse mit extrem hohen Body-Count ab.
„Köche können sowas!“
„Der Unterhändler“ in Person von Tom Hanks – nach dem bedauerlichen Tod von Synchronsprecher Arne Elsholtz mit einer neuen Stimme ausgestattet -, ist ein von der einstigen Regie-Ikone Steven Spielberg auf Zelluloid gebrachtes Zeitdokument, das in den späten 1950er und frühen 1960er Jahren angesiedelt ist. Eine Zeit, als die Spionageunternehmungen der Amerikaner und Sowjets zu neuen Höhenflügen ansetzten.
Von der Thematik her, wird hier im Grunde reinster Sprengstoff geboten. So interessant wie die auf einer wahren Begebenheit beruhende Geschichte allerdings zunächst in Gang kommt, bei der unsere Hauptstadt in den Mittelpunkt der Handlung rückt, bleibt jedoch leider unterm Strich der fade Beigeschmack haften, dass wieder einmal der klassische Fall vorliegt, eine wirklich tolle Ausgangssituation geradezu grob fahrlässig versemmelt zu haben. Zu eloquent geht es in erster Linie zu, ohne zwischendurch das Ganze zur Abwechslung mit der nötigen Brisanz anzureichern, die der Geschichte förmlich anhaftet! Kürzer, aber vor allem spannender bzw. packender, hätte die Erfolgsformel für Spielbergs Werk stattdessen wohl besser lauten sollen. Aber auch wenn die Dramaturgie zu kurz kommt, muss man zumindest einräumen, dass „Der Unterhändler“ handwerklich über jeden Zweifel erhaben ist.
EDIT:
Nach nochmaliger Sichtung ist das überaus stimmige Setting hervorzuheben; nur bleibt leider unterm Strich eine etwas zu behäbige Umsetzung, der es am nötigen Tempo mangelt.
Wenn Serien-Killer zur Höchstform auflaufen, schau ich den kranken Bestien bei der Verrichtung ihrer Arbeit gerne mal über die Schulter. Mit von der Partie ist Anthony Hopkins - bestens bekannt als Dr. Hannibal Lecter, der, ob gewollt oder ungewollt, auch in der Rolle des Psychoanalytikers John Clancy ein bisschen den Hannibal rauskehrt. Allerdings mehr so die Hannibal-Light-Ausgabe für Arme! Das armselige und weitestgehend spannungsbefreite Treiben, soll offenbar von einigen pseudo-stylischen Einlagen aufgewertet werden, die vielleicht grundsätzlich irgendwie ganz hübsch aussehen mögen, aber überhaupt nicht zum Film passen wollen! Wie dem auch sei, für mich ein typisches 3-Punkte-Werk!
Eastwoods zweite Regiearbeit, in Personalunion als Hauptdarsteller, förderte einen doch arg mittelprächtigen Western zu Tage, dem es an einer anständigen Geschichte mangelt. Wobei man sagen muss, dass anderweitig schon weitaus dürftigere Handlungsstränge um einiges besser unterhalten haben. Also liegt es letztendlich dann wohl doch ganz offenbar vorrangig an der lahmarschigen Inszenierung, zumindest wirkt die erste halbe Stunde ziemlich verschenkt, geradezu überflüssig. Danach berappelt sich der Streifen glücklicherweise und findet halbwegs in die Spur. Nun ja, es ist eben noch kein Meister vom Himmel gefallen, und so brauchte auch Eastwood ein paar Anläufe, um schließlich Qualität abzuliefern. Für lupenreine Western-Fans mag „Ein Fremder ohne Namen“ trotz der zunächst etwas gewöhnungsbedürftigen Synchronisationsstimme unentbehrlich sein, ansonsten halte ich den Streifen jedoch für durchaus verzichtbar.
Das Videotheken-Zeitalter lässt mal wieder freundlich grüßen! Hach, ist das herrlich, dass mir dieser alte Schinken nochmal vor die trüben Linsen kommt!
In Potters Bluff geschehen seltsame Dinge. Also vielmehr schnellt die Mordrate in dem kleinen Hafenkaff urplötzlich in die Höhe! Für den örtlichen Leichenbestatter Mr. Dobbs, der leidenschaftlich gerne Jazz hört und sich zudem auf höchst sonderbare Weise äußerst intensiv um die Verstorbenen kümmert, bedeutet dies natürlich das Geschäft seines Lebens!
Hübscher Old-School-Grusel, der inhaltlich und auch darstellerisch nicht sonderlich viel zu bieten hat, jedoch fast alleinig wegen seiner handgemachten Effekte zuweilen richtig Spaß bereitet! Jedenfalls hat hier die maskenbildnerische Abteilung nicht mit roter Soße gespart und zudem einiges an Kreativität an den Tag gelegt. Wer also auf blutrünstige Unterhaltung steht, die sich selbst nicht besonders ernst nimmt, dürfte hier gut aufgehoben sein!
Fred Zinnemann, verantwortlich für so wundervolle Filme wie „Verdammt in alle Ewigkeit“, „Die Gezeichneten“, „Der Schakal“ und „Das siebte Kreuz“ (!!!), brachte 1952 diesen vierfach Oscar prämiertem Edel-Western ins Kino, der fast in Echtzeit gedreht wurde. Hier bestimmen Ehre, Edelmut, Courage und Pflichtgefühl das Geschehen. Unterlegt von diesem stets wiederkehrenden Score, der sich einem förmlich in die Gehörgänge frisst. Und dann wäre da natürlich noch der unausweichliche Showdown um zwölf Uhr mittags auf den menschenleeren Straßen…
Edelmann Gary Cooper, die wunderschöne Grace Kelly, Lee Van Cleef in seiner ersten Rolle und der junge Lloyd Bridges, verleihen dem Kult-Western die schauspielerische Eleganz; für den nötigen Glanz sorgt hingegen die restaurierte Blu-ray-Fassung - ein Paradebeispiel für einen rundum gelungenen Transfer von DVD auf Blu-ray, was nun leider keine Selbstverständlichkeit ist. An das 4:3 Original-Kinoformat vergangener Tage, hat man sich relativ schnell gewöhnt und wirkt sich daher nicht weiter störend aus.
„Du verlangst von mir eine Stunde zu warten, bis sich herausstellt, ob ich deine Frau oder deine Witwe bin?“
Moby Dick – wie alles begann…
Ja, kann man mal so machen. Also zumindest darf man diesem Seeabenteuer einen gewissen Unterhaltungswert attestieren, ohne dass nun die Walfänger vs. Moby Dick-Version nachhaltig überzeugt. Für einmal ansehen ist die CGI-lastige Mission aber eigentlich ganz okay, wenngleich man von Ron Howard, der immerhin schon Filme wie „Apollo 13“, den mit vier Oscars prämierten „A Beautitul Mind“, „Kopfgeld“, „Das Comeback“, und die Robert Langdon-Trilogie abgeliefert hat, deutlich mehr hätte erwarten können.
Ridley Scott erinnerte anno 1992 an den 500. Jahrestag der versehentlichen Entdeckung Amerikas durch Christoph Kolumbus (Gérard Depardieu) im Auftrag der spanischen Krone. Wir tauchen ein in das finstere Mittelalter; das Zeitalter, als die Kirche mit Glaubenskriegen und Inquisition zu ungeahnter Höchstleistung auflief. Was aber noch fehlte, war den Erdball mit dem einzigartigen Glauben vollständig zu überziehen. Da passte es natürlich gut in den Kram, das sich ein gewisser Herr Kolumbus anschickte, einen neuen Seeweg nach Indien zu finden, stattdessen jedoch die „Neue Welt“ entdeckte.
Thematisch sowohl höchst interessant als auch brisant, schafft es Scott, der zu meinen Lieblingsregisseuren zählt und zudem wieder einmal in meinem Lieblingsgenre unterwegs ist, leider nicht, die Essenz der Ausbeutung durch die Kolonialmacht auf die Leinwand zu bringen. Sicherlich sind die eingefangenen Bilder beeindruckend und mit einem passenden und zugleich wunderschönen Score von Vangelis unterlegt, jedoch wird mir nicht kritisch genug mit dem Aspekt der Kolonialisierung umgegangen, auch wenn Michael Wincott das personifizierte Böse der Kolonialherrscher scheinbar mit geradezu spielerischer Leichtigkeit präsentiert.
„Die Mauren erbauten Granada vor Jahrhunderten, jetzt haben wir es uns genommen. Aber es ist ein tragischer Sieg, wir verlieren eine großartige Kultur. Ich vermute man bezahlt immer einen Preis, für jeden Sieg. Ist es nicht so, Senor Columbus?“
Die Hommage an das Hollywood der 1950er ist wirklich hübsch aufgemacht, konnte mich jedoch ansonsten herzlich wenig ansprechen. Einige Szenen, die sich regelrecht an einer Hand abzählen lassen (u.a. die am Set herumpöbelnde Scarlett Johansson, Clooneys Verhandlung bzgl. eines Lösegeldanteils, Frances McDormand, die sich im Schneideraum fast zu Tode stranguliert), konnten kurzzeitig meinen Filmgeschmack ansprechen. Das war‘s dann aber auch schon! Somit gibt es von mir, für das schwächste Werk der Coen-Brüder, sage und schreibe drei Zähler, womit der Streifen noch bestens bedient ist!