cpt. chaos - Kommentare

Alle Kommentare von cpt. chaos

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    Vincent (Bill Murray), der schräge Alte, ist ziemlich weit unten angekommen. Also genau genommen, ist da nicht mehr sonderlich viel Luft bis zum sich stetig nähernden Abgrund.

    Selten habe ich Murray so gut gesehen, wie in diesem Feelgood-Drama, das voll und ganz auf ihn zugeschnitten ist. Dabei spielt er im Grunde lediglich die Rolle, welche er bereits seit Längerem spielt. Also so gesehen eigentlich nichts Besonderes! Und auch ist die Geschichte nicht unbedingt das, was man hinlänglich als innovativ bezeichnen würde. Nein, ganz im Gegenteil, denn irgendwie hat man das Ganze schon etliche Male so oder zumindest ähnlich gesehen. Und dennoch hat mir „St. Vincent“ ungemein gut gefallen. Etwa wie sich der mürrische Sack herzzerreißend um seine an Demenz erkrankte Frau kümmert, um sich im nächsten Moment mit der schwangeren russischen Asphaltschwalbe Daka (Naomi Watts) zu vergnügen.

    Und dann ist da natürlich noch der neu hinzugezogene Nachbarsjunge Oliver (Jaeden Lieberher in seinem gelungenen Kinodebüt), dem er all die Werte vermittelt, die ihm wichtig erscheinen. Dieser dankt es ihm, indem er ihn schließlich während einer Schulveranstaltung heiligspricht. Das mag man als rührselig oder kitschig bezeichnen; mich hat es berührt, weil es einfach ehrlich rüberkommt. Schafft halt auch nicht jeder Film!

    „Kennst du Abbott und Costello?“
    „Nein Sir! Sind die alt?“
    „Nein, die sind tot! Älter kann man nicht sein!“
    „Oder jünger! Die Zeit bleibt stehen, wenn man tot ist!“

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    • 4

      Während der erste Teil zumindest in Ansätzen Spaß macht - hierbei vor allem durch den scheinbar unstillbaren Blutrausch des Sumpf-Killers seine Reize besitzt -, wird es im Nachfolger durch extrem schwache Dialoge und kläglicher Versuche der Darstellerriege, die so etwas wie Schauspiel versuchen zu simulieren, mitunter geradezu unerträglich! Die ohnehin dürftige Story ist an Stumpfheit kaum noch zu überbieten. Einzig die umherfliegenden Gliedmaßen sind daher unterhaltsam. Zu doof, wenn man dann zwar über eine FSK 18er-Fassung verfügt, diese aber komplett zerstückelt ist! Zum Glück kann man über „Schnittberichte“ nachschauen, was man denn so alles verpasst hat. Echt mächtig ärgerlich! Ich lasse daher einfach mal unüblicherweise den Schnittbericht in meine Bewertung einfließen, was das ursprünglich stark entschärfte Gemetzel auf halbwegs erträgliche 4 Punkte rettet.

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      • 3

        Bis zum Schluss habe ich inständig gehofft, dass der Quatsch halbwegs vernünftig aufgedröselt wird, damit vielleicht noch eine leicht ansehnlichere Bewertung möglich ist, aber wie es sich für einen anständigen Rohrkrepierer gehört, wird natürlich auch das Ende komplett versemmelt. Wobei es eigentlich richtig heißen muss, dass es bereits nach einem mehr oder minder verheißungsvollen Auftakt kontinuierlich bergab geht. Handwerklich insgesamt eigentlich ganz okay und die Kills sind auch hübsch anzusehen, aber mehr hat „The Guest“ dann auch schon nicht zu bieten. Umso unverständlicher daher für mich, dass der Streifen im Allgemeinen regelrecht abgefeiert wird, als gäbe es morgen keine neuen Filme mehr.

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        • 3

          Ich hab wohl gefühlt mindestens 37 Mal in die Tischkante gebissen - mein Zahnarzt reibt sich schon geldgierig die Hände -, bevor ich endlich durch den Abspann erlöst wurde. Ich steh echt auf schwarzhumorige Angelegenheiten, aber „Dead End“ ist bestenfalls ungewollt komisch. Okay, die blutigen Einlagen, die man an einer Hand abzählen kann, sind ansatzweise nett geraten, aber auch das haut nun heutzutage niemanden mehr um - 2003 dürfte das nicht viel anders gewesen sein! Ein belangloser Streifen, der vielleicht bei mir vor rund dreißig Jahren etwas mehr Anklang gefunden hätte, als ich zwischenzeitlich zum filmischen Allesfresser mutierte.

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          • 5
            über Hatchet

            Der von Geburt an stark entstellte Victor Crowley, treibt in den Sümpfen von New Orleans sein blutiges Unwesen. Die Geschichte ist dabei ähnlich dürftig und überschaubar, wie der IQ und das schauspielerische Talent einiger seiner Opfer, was natürlich absolut genreüblich ist, weshalb ich mich daran auch gar nicht übermäßig stören will. Bevor es endlich zur Sache geht, müssen daher mal wieder ein paar nackte Titten herhalten, um den Zuschauer bei Laune zu halten. Sobald allerdings die blutigen Kills endlich einsetzen und es anfängt fontänenartig rote Soße zu spritzen, geht es gut ab und macht wirklich richtig Spaß, auch wenn man der Produktion das schmale Budget durchaus anmerkt!

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              Auf Dauer eine dann doch leider etwas zu albern geratene französische Agentenparodie im hübschen 60er-Style, die unbestritten ihre Momente hat. Der Held der Geschichte, der als Volltrottel mit Anlauf von einem Fettnäpfchen ins nächste springt, hat anfangs noch so manch Lacher auf seiner Seite, nur wird es mir spätestens ab Mitte des Films zu klamaukig.

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                cpt. chaos 29.02.2016, 17:19 Geändert 01.11.2021, 15:22

                Kommissar Maigret (Jean Gabin) jagt einen Serienmörder, der sich auf junge Frauen spezialisiert hat, denen er in den engen Pariser Gassen mit seinem Messer auflauert.

                Der Kriminalfilm glänzt mit tollen Kameraeinstellungen, die das geniale Straßenbild erstklassig einfangen. Jean Gabin, der insbesondere am Ende zur Höchstform aufläuft, tut natürlich sein Übriges. Insgesamt nicht gerade besonders spannend, da leider viel zu vorhersehbar, aber dennoch durchaus einen Blick wert!

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                • 5

                  Ein grundsolider Kriminalfilm im Thriller-Gewand, der zuweilen unweigerlich an „From Hell“ erinnert, ohne dessen Klasse zu erreichen, was wohl u.a. daran liegt, dass John Cusack in der Rolle des Edgar Allan Poe zwar nun keine unglückliche Figur macht, aber eben auch nicht unbedingt vollends überzeugt. Ansonsten korrekt besetzt (u.a. Brendan Gleeson) und mit einem teils düsteren Setting versehen, das für leichtes Kribbeln sorgt.

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                    über Yukon

                    Lee Marvin, der für ein paar kernige Sprüche verantwortlich ist sowie Charles Bronson in seiner Paraderolle als wortkarger Einzelkämpfer, bilden das schauspielerische Grundgerüst für diesen ansprechenden Western, der auf einer wahren Begebenheit beruht und (wie es der deutsche Titel bereits verrät) in der schneebedeckten Berglandschaft Alaskas Anfang der 1930er angesiedelt ist. Des Weiteren sind Carl „Apollo Creed“ Weathers, Angie Dickinson, Ed Lauter und einige weitere bekannte Gesichter zu sehen, die während der 70er und 80er regelmäßig über die Leinwand huschten. Neben den markigen Typen, den teils geradezu atemberaubenden Landschaftsaufnahmen und der zwar nicht übermäßig spannenden, aber in sich stimmigen Geschichte, sind es vor allem die blutigen Shootouts, die als Aushängeschild für diesen eisigen Western herhalten.

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                      über 7 Days

                      Die eingefangenen Bilder sind ebenso distanziert und steril gehalten, wie die gesamte Erzählweise, was zusätzlich dadurch unterstrichen wird, dass dieses schwer verdauliche Rache-/Selbstjustizdrama ohne einen Score auskommt. Die unbequeme Frage, die „7 Days“ unweigerlich an den Zuschauer heranträgt, wie man selbst handeln würde, wenn das eigene Kind vergewaltigt und ermordet werden würde, lässt sich vermutlich zunächst noch relativ eindeutig beantworten. Doch mit fortschreitender Dauer, sobald sich die ursprünglichen Sympathiebekundungen allmählich verflüchtigen und auch die Folter für den Zuschauer zur Qual wird, fällt es manch einem plötzlich nicht mehr ganz so einfach, sich klar zu positionieren.

                      Massenkompatibel ist dieses knapp zweistündige Leiden gewiss nicht! Und vor allem ist es definitiv nicht mein Ding, denn dafür sind mir die Gewaltdarstellungen zu schonungslos, auch wenn dies sicherlich so beabsichtigt gewesen sein mag. Man wird die brisante Thematik weiterhin kontrovers diskutieren, aber Rache ist und bleibt nun einmal nichts, woran man sich ergötzen kann, ohne daran nicht selbst zu zerbrechen.

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                        cpt. chaos 25.02.2016, 17:04 Geändert 24.11.2022, 22:12

                        Da es dem Vorgänger an einer halbwegs anständigen Story mächtig haperte, wurde in dieser Hinsicht kräftig nachgebessert. Nun ist die Geschichte gewiss nicht übermäßig toll, jedoch hat man sich lobenswerterweise zumindest bemüht, um den Zuschauer nicht nur rein mit dumpfen Prügeleien zu beeindrucken. Dadurch ergibt sich allerdings ungewollt ein neues Manko. Denn da der Plot unübersehbar so seine kleinen Schwächen hat und das Geschehen auf satte zweieinhalb Stunden ausgedehnt wird, trägt das Martial Arts-Gekloppe einige lästige Längen mit sich herum. Hat man jedoch die erste Stunde erst einmal überstanden, wird es zunehmend unterhaltsamer und gipfelt sogar in einem groß angelegten Showdown, bei dem allerhand Knochen brechen und das Blut in Strömen fließt.

                        In der Summe deutlich besser als der Vorgänger, sodass mich das indonesische Blutbad nach der nunmehr zweiten Sichtung weitestgehend zufrieden stellt.

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                        • 6

                          Unterlegt von einem überaus korrekten Score, wird die Geschichte um den begnadeten Rechenkünstler Alan Turing (Benedict Cumberbatch) und seinem Dechiffriere-Team (u.a. Keira Knightley – irgendwie absolut nicht mein Fall!), die gemeinsam Enigma knackten, zumindest anfänglich recht spannend und fesselnd erzählt. Im weiteren Verlauf verliert sich zwar die Spannung ein wenig und auch die entscheidenden Kriegsjahre werden mir ein wenig zu eilig abgewickelt, dennoch bleiben die drei Handlungsstränge, welche ordentlich miteinander verflochten sind, bis zum Ende recht interessant.

                          Insgesamt hätte die bedeutungsvolle Arbeit hinter der Kriegskulisse, für meinen Geschmack ruhig ein wenig angemessener inszeniert werden können. Offenbar hat aber „The Imitation Game“ auch ohne dem für reichlich Furore gesorgt, oder wie sind die 8 Oscar-Nominierungen zu erklären? Fand ich ehrlich gesagt etwas zu viel der Anerkennung, aber ein sehenswerter Film bleibt es allemal.

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                            Die Landschaftsaufnahmen verbreiten zuweilen eine stimmungsvolle Atmosphäre und Reese Witherspoon überrascht doch tatsächlich als Schauspielerin – dafür aber gleich eine Oscar-Nominierung? Na ja, ich weiß auch nicht so recht. Also das finde ich dann doch für reichlich übertrieben!

                            Während „Into the wild“, den ich übrigens nicht so dermaßen überragend finde, als Aussteiger-Drama ganz ordentlich funktioniert, macht es der vergleichbare Selbstfindungstrip deutlich schlechter. Zu langweilig und bedeutungslos schleppt sich die erste Filmhälfte träge dahin. Die Rückblenden gewinnen zwar zunehmend an Bedeutung, doch weder erhalten Geschichte noch Darsteller dadurch nennenswerte Tiefe. Die Dramaturgie ist mir einfach zu flach, was sich sowohl auf die geschilderten ehelichen sowie familiären Probleme und auch den Drogensumpf bezieht, als auch auf die Konfrontation mit der Natur. Es hätte dabei nun nicht zwangsläufig den Quoten-Grizzlybär bedurft, aber etwas mehr als eine Klapperschlange, ein paar Schneeflöckchen und ein loser Zehennagel, den es unter Schmerzen zu entfernen gilt, wäre da schon wünschenswert und wohl auch hilfreich gewesen. Trotz einiger Entbehrungen und ein paar heiklen Situationen, die unsere toughe Heldin zu meistern hat, wollte der Funke des Mitleidens partout nicht auf mich überspringen.

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                              Eine FSK 12-Freigabe für diesen Streifen? Also das darf echt nicht wahr sein, insbesondere wenn ich bedenke, welch Filme während der 80er so alles auf den Index gelandet sind! Okay, was die filmischen Sittenwächter seinerzeit alles an den Pranger gestellt haben, war nun wirklich mitunter geradezu lächerlich; dass aber nun mittlerweile Kopfschüsse, abgetrennte Gliedmaßen und Blutlachen offiziell abgesegnet, den Kids zur cineastischen Verköstigung aufgetischt werden, finde ich schon arg bedenklich. Aber was soll’s, ich bin schließlich nur noch ein paar Wimpernschläge von der Rollator-Generation entfernt; da sollte mir das im Grunde ziemlich scheißegal sein! Vorausgesetzt natürlich, dass mein späterer Zivi, der mich im Rollstuhl durch die Gegend schiebt, mich nicht aus Jux und Dollerei vor den nächstbesten Schwertransporter auf die Straße rollen lässt, weil er während seiner frühesten Jugend derartige Filme zu sehen bekommen hat.

                              Wie dem auch sei, anfangs macht es einem der Streifen wahrlich nicht einfach. Ungemein gemächlich wird eine Geschichte aufgebaut, die nicht so richtig zu packen vermag. Wären da nicht Tom Hardy, Noomi Rapace (u.a. bekannt aus der Stieg Larsson-Trilogie) und James Gandolfini, der hier in seiner letzten Rolle zu sehen ist, gebe es nicht sonderlich viele Argumente, die „The Drop“ bis dahin aufzuweisen hat, um weiter dran zu bleiben. Vor allem etwas ernüchternd, wenn man sich vergegenwärtigt, dass Drehbuchautor Dennis Lehane hinter all dem steckt, der mit „Gone, Baby, Gone“, „Mystic River“ und „Shutter Island“ qualitativ und inhaltlich schon ganz andere Kaliber abgeliefert hat.

                              Dann wird allerdings ein Showdown präsentiert, mit dem ich so keinesfalls mehr gerechnet hätte, was letztendlich doch noch halbwegs versöhnlich stimmt. Vermutlich wird mir der Film irgendwann nochmals über den Weg laufen, und sehr wahrscheinlich werde ich mir den auch dann ein weiteres Mal ansehen. Eine Empfehlung würde ich für diesen etwas anders gearteten Thriller jedoch nur bedingt aussprechen.

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                                cpt. chaos 19.02.2016, 14:27 Geändert 19.09.2020, 10:44

                                Der in sich weitestgehend stimmig vorgetragene Thriller nach der Romanvorlage von Frederick Forsyth (u.a. „Der Schakal“!) über die Machenschaften ehemaliger Kriegsverbrecher, die auch weiterhin ungehemmt ihr Unwesen treiben, ist mit Jon Voigt in der Hauptrolle sowie Maximilian Schell, Klaus Löwitsch und weiteren bekannten Gesichtern der Filmbranche mehr als ordentlich besetzt. Unterlegt mit einer Filmmusik, die nicht immer sonderlich passt.

                                Durchgängig mit einer gewissen Grundspannung versehen, ist allerdings das Straßenbild, welches die Jahre 1963 und 1964 wiedergeben soll, recht ärgerlich, da man ziemlich deutlich merkt, dass die Romanverfilmung ein Jahrzehnt später entstand (Autos, Reklame, Weihnachtslichterketten, Züge, Telefonzellen bis hin zum Abfalleimer auf der Autobahnraststätte - das Setting passt leider nur selten).

                                Die finale Wendung, die das Ganze zusätzlich aufpeppen soll, hätte es für meinen Geschmack nicht zwingend benötigt, aber nun denn. „Der Marathon-Mann“ ist sicherlich im direkten Vergleich der spannendere Thriller, welcher im Grunde die gleiche Thematik behandelt, aber nichtsdestotrotz natürlich auf jeden Fall mindestens einen Blick wert!

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                                  Eine weitere Jules Verne-Romanverfilmung, bei der James Mason in der Hauptrolle mitmischen darf. Im direkten Vergleich mit dem fünf Jahre zuvor entstandenen „20.000 Meilen unter dem Meer“, kann die Expedition ins Erdinnere jedoch weder qualitativ noch unterhaltungsmäßig mithalten.

                                  Die Geschichte als solches ist natürlich prima, allerdings wirkt hier doch mittlerweile vieles recht bieder. Diverse Einstellungen besitzen inzwischen ungewollt einen gewissen Trash-Touch und die Handlung wird phasenweise zu pomadig vorgetragen. Man mag mich dafür steinigen, dass ich einem weiteren Klassiker meine Anerkennung verwehre, aber bei diesem Film durchdringt der Charme nicht die sich anhäufende Staubschicht. Zumindest will der Funke bei mir nicht mehr so recht überspringen.

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                                    cpt. chaos 18.02.2016, 17:07 Geändert 23.02.2022, 18:47

                                    Nicht unbedingt durchweg hochwertig inszeniert - da gibt es zwischendurch schon mal ein paar Effekte, die auffallend billig wirken -, aber insgesamt doch mit korrektem Unterhaltungswert. Anfangs auf einem soliden 6er-Kurs unterwegs, zielt die leicht rot eingefärbte Agenten-Parodie allerdings mit zunehmender Dauer zu sehr aufs jugendliche Publikum. Ist natürlich nicht weiter schlimm, nur letztendlich dann doch nicht so vollends mein Ding! Die Prügelei in der Kneipe fand ich echt klasse. Davon hätte ich gerne noch ein bisschen mehr gesehen! Unterm Strich leider ein ordentliches Stück von dem entfernt, was ich mir von diesem zumeist hochgelobten Streifen ursprünglich erhofft hatte.

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                                      cpt. chaos 16.02.2016, 18:48 Geändert 19.11.2022, 16:43

                                      So gerne ich Meryl Streep auch sehe, aber die unnachgiebige englische Premierministerin spielt sie nur bedingt überzeugend – keinesfalls jedoch überragend, was letztendlich den Oscar rechtfertigen würde (da gab es einige andere Filme, wofür sie die Trophäe verdientermaßen in Empfang hätte nehmen können bzw. müssen).

                                      Die besten Szenen hat das Biopic ohnehin bereits am Anfang und bei den der Demenz geschuldeten halluzinativen Phasen, während denen ihr verstorbener Ehegatte (Jim Broadbent) wiederholt ins Geschehen eingebunden wird. Wobei diese Passagen im weiteren Verlauf für meinen Geschmack dann doch zu sehr Überhand nehmen, auch wenn dies natürlich dem Krankheitsverlauf entsprechen soll.

                                      Vom eigentlichen politischen Wirken Thatchers, mit all den Zündstoff bietenden Geschehnissen während ihrer Regierungszeit (Rezession, soziale Unruhen, Falklandkrieg), hätte ich eigentlich ganz gerne gesehen, inwiefern das die betreffenden Personen berührt und ihr Handeln beeinflusst, stattdessen werden Originalaufnahmen eingearbeitet, die auf mich jedoch keine großartige Wirkung hatten.

                                      Kann man sich mal ansehen; muss man aber nicht zwangsläufig. Daher gibt es meinerseits fünf Zähler, die auf einem wackeligen Fundament stehen.

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                                        Während mich der erste Teil wirklich gut unterhalten hat und an vielen Stellen zum lachen brachte, wird es in der Fortsetzung fürchterlich albern. Jamie Foxx, der mit tätowierter Glatze erneut als "Motherfucker" unterwegs ist, und Christoph Waltz als schmieriger Geschäftsmann, verstehen durchaus zu gefallen. Jennifer Aniston hingegen, die die nymphomanische Oberschlampe mimt, ist dermaßen anstrengend, dass sie es im Alleingang schafft, den Streifen gegen die Wand zu fahren. Allerdings muss man fairerweise hinterherschieben (unbeabsichtigt passend), dass die drei Hauptakteure ebenfalls in ihren völlig überzeichneten Rollen alles andere als glänzen. Manchmal wandelt eben selbst eine Komödie auf einem recht schmalen Grat – zu viel des Guten kann bekanntlich komplett nach hinten losgehen!

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                                          Der Film ist im Grunde der absolute Witz!

                                          Natürlich gibt es nicht wenige Erdenbürger, die ihre Sternchen genau so sehen. Und tatsächlich gibt es selbst in jeder lokalen Musikszene Deppen, die meinen etwas ganz Großes erreicht zu haben und leben ihre Starallüren ungehemmt aus. Vollspinner vor dem Herrn!

                                          Wie dem auch sei, der Soundtrack macht es für mich insgesamt erträglich. "We all die young" ist ein absolut fantastisches Teil!!! :D

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                                            cpt. chaos 12.02.2016, 15:24 Geändert 28.08.2020, 12:04

                                            Die Geschichte, die hier erzählt wird, ist im Grunde genommen gar keine. Damit geht es schon mal im negativen Sinne los. Ein nicht immer ganz passender Score und einige unnötig lange sowie reichlich flache, teils auch hochgradig unlogische Szenen tun ihr Übriges. So wie Etwa (Spoilerwarnung!): das Stelldichein mit den deutschen Fräuleins, die stümperhaften Schießkünste der deutschen Krautfresser, der finale heldenhafte Kampf gegen ein leicht dezimiertes deutsches SS-Bataillon, unter Zuhilfenahme eines fahruntüchtigen Panzers, der nette SS-Bub von nebenan, der die Nächstenliebe wiederentdeckt, zwei explodierende Handgranaten in einem Panzer, die offenbar die Sprengkraft einer Knallerbse haben und das Phänomen, dass es in fucking good old Germany auf Knopfdruck finsterste Nacht wird.

                                            Es gibt gewiss nicht wenige Menschen, die Kriegsfilme grundsätzlich für absolut überflüssig halten. Ich hingegen sehe gerne welche, erwarte aber ein Mindestmaß an Spannung, Dramaturgie oder Anspruch. Gerne natürlich auch in Kombination miteinander. Hier mangelt es jedoch an so manchem! So gesehen ist meine Bewertung, die alleinig auf eine handwerklich korrekte Inszenierung und einige deftige Szenen begründet ist, ein wenig inkonsequent. Normalerweise hat sich „Herz aus Stahl“ daher eher max. fünf Punkte verdient; hier gibt es meinerseits - eigentlich unverdient - einen Genre-Bonuspunkt.

                                            „Da kommt ne Welle, und wir sind der Felsen an dem sie zerschellt!“

                                            Ach, und Brad Pitt sei an dieser Stelle dringend angeraten, zukünftig etwas mehr Acht zu geben was die Rollenauswahl anbelangt, um nicht eines Tages wie etwa Nicolas Cage zu enden.

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                                              Also um es gleich vorwegzunehmen: Mit dem ersten Teil können es die neuen Geschichten aus der sündigen Stadt nicht aufnehmen! Visuell ist es überwiegend ziemlich genial, was die Augen da geboten bekommen; gleiches kann man jedoch von den teils dröge vorgetragenen Episoden nicht behaupten. Da hätte man schon mindestens zwei Schippen drauflegen müssen, um mit dem Vorgänger gleichzuziehen.

                                              Die Besetzung, aus der Mickey Rourke hervorsticht, ist natürlich schon recht beachtlich, aber doll ist das irgendwie alles trotzdem nicht, was da schauspielerisch so angeboten wird. Entschädigen soll dafür offenbar reichlich nackte Haut - hübsch anzusehen, aber reißt irgendwie auch nicht übermäßig viel raus. Unterm Strich nun nicht unbedingt ganz so enttäuschend, wie ich ursprünglich befürchtet habe - zumindest ein ordentliches Stück entfernt vom desaströsen „The Spirit“ oder dergleichen -, allerdings ein wenig ernüchternd ist das Ganze dann schon, insbesondere natürlich, wenn man den direkten Vergleich zieht.

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                                                Clint Eastwood nimmt mal wieder auf dem Regiestuhl Platz und erzählt uns die Geschichte von Chris Kyle (Bradley Cooper mit einer schnörkellosen, aber einwandfreien Vorstellung), der während des Irak-Krieges mit über 160 bestätigten Tötungen zum treffsichersten Sniper in der U.S. Army wurde und als Legende verehrt wird.

                                                Die Figurenzeichnungen sowie die innere Zerrissenheit, mit der dieses zum Kriegshelden hochstilisierte seelische Wrack sicherlich zu kämpfen hatte, werden mir zu oberflächlich abgehandelt; tiefere Einblicke werden zu selten gewährt. Das ist der Vorwurf, den sich Eastwood gefallen lassen muss. Den allgemeinen Verriss kann ich allerdings nur ansatzweise nachvollziehen, wenngleich die Sichtweise schon reichlich einseitig geraten ist. Als Kriegsdrama geht „American Sniper“ daher sicherlich auch nur bedingt durch, zumal ein kritischerer Unterton wünschenswert gewesen wäre. Und dennoch wirkt das Gezeigte verdammt schonungslos und authentisch. Hervorzuheben sei in diesem Zusammenhang vor allem die ausgezeichnete Kameraarbeit von Tom Stern, der bekanntermaßen vorwiegend in Eastwoods Filmen seine erstklassige Arbeit verrichtet.

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                                                  Also ich weiß ja nicht, was die Macher dieses Streifens während des Drehs für Sachen konsumiert haben, aber das muss schon verdammt harter Stoff gewesen sein! Nach dem ziemlich krassen Auftakt, der zunächst noch berechtigte Hoffnung machte, wird die Story, die zuweilen die Toleranzgrenze aufs absolut Äußerste strapaziert, zunehmend schräger. Vor lauter Verzweiflung habe ich sogar hier und da laut losgegrölt. Einige Szenen sind extrem gelungen, stehen dann allerdings wiederum im totalen Gegensatz zu der sinnfreien Handlung und dem teils talentfreien Schauspiel der Damen.

                                                  Schade, irgendwie nichts Halbes und nichts Ganzes!

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                                                    Ein typischer Kinderschrecker-Film, der es zugegebenermaßen zeitweise ganz anständig angeht. Hier und da sorgt die beknackte Dreckspuppe doch schon mal für einige kleine Schockmomente. Letztendlich darf man sich aber als Zuschauer aufgrund der doch zu spannungsreduzierten Genre-Kost glücklich schätzen, dass sich die Laufzeit im überschaubaren Rahmen hält.

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