cpt. chaos - Kommentare

Alle Kommentare von cpt. chaos

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    Über weite Strecken fürchterlich langweilig, nicht selten reichlich albern und somit natürlich insgesamt wenig unterhaltsam, verfügt Frank Capras Komödie aus dem Jahre 1936, für die er übrigens einen Oscar erhielt, nicht über den meinerseits erhofften Charme. Zudem wirkt Gary Cooper in der Rolle des unverhofft zu Reichtum kommenden Mr. Deeds, allzu häufig stocksteif. Sollte sicherlich so sein, gefiel mir dennoch nicht. Jemand wie bspw. James Stewart, hätte den Part sicherlich mit weitaus mehr Leben ausgefüllt. Nun denn, es ist wie es ist. Im letzten Filmdrittel bekommt die Komödie noch halbwegs den Dreh, was mir aber insgesamt deutlich zu wenig war.

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      Unter der Regie von Richard Fleischer, der u.a. „20.000 Meilen unter dem Meer“, „Der Zwang zum Bösen“ (unbekannt, aber äußerst sehenswert!), „Die phantastische Reise“ und „Tora! Tora! Tora!“ drehte, wurde die biblische Geschichte um den Mörder Barabbas (klasse gespielt von Anthony Quinn) verfilmt, der nach dem Willen des Volkes anstelle von Jesus die Freiheit geschenkt bekommt. Die Geschichte an sich ist stellenweise etwas langatmig erzählt, bleibt aber trotz dessen zu jeder Zeit unterhaltsam. Besonders die Kulissen (Schwefelmine, Gladiatorenschule, Kampfarena), Requisiten und natürlich Ernest Borgnine sowie Jack Palance mit seinem fiesen Grinsen, sorgen für genügend zusätzliche positive Aspekte, die die Bibelverfilmung über das Mittelmaß heben.

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        cpt. chaos 30.03.2016, 18:22 Geändert 17.05.2021, 09:05

        George Miller, bekanntermaßen Erschaffer der sagenumwobenen Mad Max-Reihe, präsentiert dem geneigten Publikum ein weiteres apokalyptisches Action-Spektakel, welches zunächst höllisch gut aussieht. Die Erwartungen sind dementsprechend hoch angesiedelt, werden aber aufgrund eines hauchdünnen Scripts, das komplett für die Tonne ist, bestenfalls in Ansätzen befriedigt. Mad Tom bleibt zu allem Übel überraschend blass, ebenso wie die einarmige Charlize Theron, die in der staubigen Einöde für meinen Geschmack reichlich deplatziert wirkt. Lediglich das Finale macht schließlich ein wenig Boden gut, sodass der Streifen noch halbwegs die Kurve bekommt und mehr oder minder unverdiente fünf Punkte einfährt.

        Insgesamt lässt mich dieser Neuaufguss jedenfalls ziemlich enttäuscht zurück, da es die inzwischen teils reichlich angestaubten Vorgänger im Grunde verhältnismäßig einfach machen - so sollte man zumindest meinen -, um hier entsprechend fulminant nachzulegen, zumal ich Tom Hardy als würdigen Nachfolger für Mad Mel eingestuft hatte - so leicht kann man sich täuschen!

        EDIT:
        Die damalige Enttäuschung über diesen Streifen fast vollständig ausgelöscht, machte ich mich frohen Mutes an eine Zweitsichtung, die ich jedoch reichlich entnervt nach bereits etwas über einer halben Stunde abbrechen musste, da dies wohl ansonsten dem Streifen Punkte gekostet hätte.

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          cpt. chaos 30.03.2016, 17:53 Geändert 06.04.2024, 22:28

          Prima erzählter Billy Wilder-Klassiker, der vom harmonischen Zusammenspiel des Protagonistenpärchens Shirley MacLaine / Jack Lemmon lebt. Das Straßenbild der Pariser Sündenmeile ist eine regelrechte Augenweide und auch die Oscar prämierte Filmmusik kommt wunderschön daher. So richtig in Fahrt kommt die Verfilmung des Musicals, als Nestor Patou (Lemmon) in die Rolle des wohlhabenden englischen Lords schlüpft, um die von ihm angebetete Liebesdame Irma la Douce (MacLaine) von der Straße fernzuhalten.

          Hat mir insgesamt recht gut gefallen. Daher durchaus vorstellbar, dass ich nach einer weiteren Sichtung meine Bewertung noch ein wenig aufbessern werde.

          EDIT:
          Der Film ist wirklich prima inszeniert, verfügt über einen tollen Charme und die Geschichte ist auch echt klasse, aber für eine bewertungsmäßige Aufwertung hat es dann doch nicht gereicht, da der Komödie ein wenig der Pepp fehlt.

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            cpt. chaos 28.03.2016, 16:48 Geändert 29.03.2016, 22:15
            über Minions

            Nachdem sich die Minions durch die Weltgeschichte gewuselt haben, scheint das gelbe Völkchen am Ende ihres Lateins angelangt zu sein. Irgendwie ist der passende Oberschurke einfach nicht zu finden, dem man sich anschließen könnte. Kevin, Stuart und Bob begeben sich daher schließlich für ihre in Lethargie verfallene Minions-Sippe auf die Suche nach einem würdigen Bösewicht, den sie auf der Super-Schurken-Messe in Person von der schrillen Scarlett Overkill gefunden zu haben scheinen…

            Ob die Entstehungsgeschichte der Minions nun unbedingt hätte verfilmt werden müssen, angesichts des auf Dauer doch recht anstrengenden Kauderwelsch, lasse ich mal dahingestellt. Dennoch muss ich mit dem nötigen Wohlwollen einräumen, dass man den Streifen unter der Rubrik „durchaus kurzweiliges, aber gewiss einmaliges Filmvergnügen“ verbuchen kann.

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              Dem Cop-Pärchen Al Pacino und John Goodman bei der gemeinsamen Arbeit über die Schulter zu blicken, ist schon eine feine Sache! Leider haben die beiden zusammen jedoch entschieden zu wenig Screentime, was womöglich das unübersehbare Defizit des Erotik-Thrillers ein wenig kaschiert hätte. Denn abgesehen von einem ansprechenden Auftakt, schafft es „Sea of Love“ nicht, der zeitweise ein bisschen an „Basic Instinct“ und „Eine verhängnisvolle Affäre“ erinnert, ohne jedoch deren Klasse zu erreichen, den Zuschauer richtig zu fesseln, da die überschaubaren Spannungsmomente über die gesamt Laufzeit viel zu dosiert verabreicht werden.

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                cpt. chaos 24.03.2016, 18:46 Geändert 18.04.2022, 15:38

                Aus damaliger Sicht betrachtet, sicherlich geradezu revolutionär für dieses Genre, was William Friedkin anno 1973 dem Publikum zumutete. Dennoch bleibt die für mich quälende Frage nach dem Wieso letztendlich bedauerlicherweise ungeklärt. Hier wäre ohne große Umstände einiges mehr möglich gewesen. Zudem sind fast sämtliche Handlungsstränge - selbst im Director‘s Cut - ziemlich unausgegoren und weitestgehend wenig spannend erzählt, wodurch sie sich letztendlich im Grunde als überflüssiges Beiwerk erweisen.

                Dafür entschädigt schließlich Linda Blairs Rolle als Besessene, welche übrigens zwischenzeitlich gedoubelt werden musste, voll und ganz! Als geradezu bahnbrechend ist selbstverständlich auch die maskenbildnerische Arbeit zu bezeichnen, die, neben der vulgären Sprache, den Effekten und der großzügig angelegten finalen Teufelsaustreibung, dem Film den Stempel aufdrückt, sodass „Der Exorzist“ auch nach über vierzig Jahren auf seine spezielle Weise unterhält!

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                  Brian De Palma, der mich schon so manches Mal extrem gut unterhalten hat (u.a. „Scarface“, „Carrie“, „Die Unbestechlichen - The Untouchables“, „Carlito's Way“, „Die Verdammten des Krieges“!!!), konnte mich mit diesem Telekinese-Hokuspokus überhaupt nicht begeistern - nicht einmal im Ansatz! Einzig nennenswerte Ausnahme ist Kirk Douglas, dem die zweifelhafte Ehre zuteil wird, die Geschichte zunächst noch halbwegs annehmbar einzuläuten, wobei ich ihn auch schon unzählige Male besser gesehen habe.

                  Was folgt ist eine Aneinanderreihung inhaltsloser Worthülsen, garniert mit einigen wenigen plumpen Actionszenen, die das ohnehin schwach inszenierte Script zu einem fürchterlich anstrengenden Unterfangen werden lassen, das sich letztendlich so anfühlt, als hätte man einen mindestens dreistündigen Film bewältigt.

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                    cpt. chaos 24.03.2016, 14:05 Geändert 21.02.2019, 20:25

                    Mit angezogener Handbremse führt Liam Neeson als Ex-Cop durchs Programm, der sich als abgehalfterter Privatdetektiv seinen Lebensunterhalt verdient. Von einem Drogendealer engagiert, soll er den Mord an dessen Frau aufklären und den Mörder zur Strecke bringen. Im weiteren Verlauf wird versucht die Geschichte durch einige Wirrungen aufzupeppen, die dadurch jedoch eher unübersichtlich wird. Außerdem verliert man fast vollständig aus den Augen, dass es sich im Grunde genommen vorrangig um einen Actioner handelt – allerdings ein extrem spannungsreduzierter!

                    Lediglich das Finale reißt das Ruder so gerade eben noch herum, sodass sich dieser bis dahin recht missglückte Streifen mit Ach und Krach im unteren Mittelmaß wiederfindet.

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                      In diesem für meinen Geschmack doch arg überbewerteten SciFi-Streifen, wird die Menschheitsgeschichte im Schnelldurchlauf abgewickelt. Dabei ist die Ausgangslage um John Oldman (der Name ist Programm!), der seinen Berufskollegen von der Uni offenbart, dass er seit nunmehr 14.000 Jahren auf der Erde umherwandelt, recht interessant. Allerdings wurde es mir dann zwischenzeitlich einfach zu absurd, um mich für den Plot großartig begeistern zu können. Zudem bleibt es alles in Allem zu oberflächlich und unglaubwürdig, was u.a. durch die Reaktionen der Mitwirkenden bekräftigt wird. Da schau ich mir dann lieber nochmal „K-Pax“ an, der schauspielerisch weitaus mehr hergibt und dessen Geschichte mich außerdem mehr packen konnte.

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                        cpt. chaos 23.03.2016, 09:18 Geändert 25.12.2018, 16:17

                        Was das „Sound“ für Berlin, war damals das „Aladin“ für Bremen. Anfang der 80er - ich war noch nicht volljährig, dafür aber meine ältere Schwester - war der Schuppen echt gigantisch! Es schien so, als wäre dieser Musiktempel irgendwie nicht von dieser Welt. So als wäre hinterm Haus ein Ufo gelandet. Meterhohe Lautsprecher, die sämtliche musikalische Stilrichtigen im schmerzvollen Dezibelbereich rausrotzten, mächtige Discokugeln, monströse Wandspiegel, riesige Scheinwerfer, Trockennebel, zwei rivalisierende Rocker-Gangs, die sich regelmäßig gegenseitig die Fresse polierten, ein hauseigenes Kino, der gigantische Oberrang des einstigen Filmpalastes, welcher über der Tanzfläche thronte und natürlich jede Menge coole Typen. Tiefenentspannte Gestalten, die komplett vollgedröhnt waren, weshalb der Laden auch allgemein „Dröhn“ genannt wurde.

                        Dass es sich bei diesen vermeintlich coolen Typen eigentlich lediglich um bemitleidenswerte Menschen handelte, die im Grunde völlig kaputt und sichtbar am Ende waren, erkannte ich erst lange Zeit später. Für Drogen konnte ich mich zum Glück nie begeistern. Tragischerweise dafür einige damalige Kumpels und später auch manch einer der Bandkollegen, mit denen ich gemeinsam ein Stück des steinigen Weges gegangen bin, umso mehr, denen somit zwangsläufig nicht allen ein langes Leben beschieden war. Als ich dann gestern nach wohl rund dreißig Jahren erstmals wieder „Christiane F.“ sah, kamen unweigerlich Erinnerungen längst vergangener Tage hoch.

                        Darstellerisch sicherlich nicht gerade stets auf höchstem Niveau, dafür aber reichlich authentisch, wird die „Drogenkarriere“ aus Sicht der minderjährigen Christiane erzählt, die in einer tristen Berliner Hochhaussiedlung als Scheidungskind heranwächst und schließlich nach und nach den Halt verliert, als sie Freunde innerhalb einer Drogenclique findet - unbequem, widerwärtig, schmerzvoll.

                        Unterlegt wird der Abstieg in die Drogenhölle mit einem grandiosen Soundtrack, zu dem David Bowie einige Songs beisteuerte. „Heroes – Helden“ sticht hieraus natürlich hervor.

                        Das Buch, welches ich damals während des Schulunterrichts las - das mich paradoxerweise zeitweise eher neugierig machte als abzuschrecken -, steht im heimischen Bücherregal. Inzwischen hat der Zahn der Zeit mächtig dran genagt. Vielleicht werde ich es eines Tages mal wieder hervorkramen…

                        Keine Macht den Drogen!!!

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                          Nun ja, mit einem Hauch mehr Ernsthaftigkeit - ohne es nun unnötig übertreiben zu müssen -, wäre wohl problemlos ein halbwegs bedeutenderer Filmbeitrag zustande gekommen. Schade, denn so gerät diese zwar durchaus unterhaltsame Liebeskomödie, die sich mit leicht satirischen Seitenhieben versucht, zügig wieder in Vergessenheit, weil es ihr einfach am nötigen Biss fehlt. Stattdessen werden die üblichen Klischees serviert.

                          Letztendlich reißt es Christoph Maria Herbst alleinig eben nicht raus, der sich als engstirniger Beamter der Einwanderungsbehörde das Stromberg-Gewand überstreift und so für einige Lacher verantwortlich ist. Von seinen Schauspielkollegen kommt da in dieser Hinsicht leider entschieden zu wenig. Neben ihm ist es noch am ehesten Nadja Uhl, die hier und da für mikroskopische Glanzlichter sorgt. Lilay Huser und Vedat Erincin waren jedenfalls beide in „Almanya“ besser aufgehoben, was allerdings auch daran liegen mag, dass es der eindeutig bessere Film ist!

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                            über Rebecca

                            Hitchcocks Klassiker aus dem Jahre 1940 hat seinen Star nicht in Laurence Olivier, der bezaubernden als auch zugleich zerbrechlich wirkenden Joan Fontaine (u.a. „Verdacht“ und „Ivanhoe“) oder etwa Judith Anderson, die durch ihre unheilverkündende Aura für mancherlei Unbehagen sorgt, sondern es ist die Geschichte! Natürlich mittlerweile schon ein wenig angestaubt und sicherlich schleichen sich hier und da kleine Längen ein, die jedoch absolut verzeihlich sind, da es zu jeder Zeit unterhaltsam zugeht.

                            „Wir können nie mehr nach Manderley zurück, das ist gewiss. Aber im Traum zieht es mich immer wieder dorthin. Zurück zu jenen seltsamen Tagen meines Lebens, die damals in Südfrankreich begannen.“

                            Bereits von Beginn an legt sich eine herrlich-wohlige Atmosphäre über diesen Film, die sich anfühlt wie eine wärmende Wolldecke, in die man sich dankbar hineinkuschelt. Ganz sicherlich sorgt „Rebecca“ nicht für abgekaute Fingernägel - sieht aber ohnehin völlig beknackt aus, sodass man daher gut und gerne drauf verzichten kann. Nein, hier wird auf altmodische Weise eine Geschichte erzählt, bei der in bewährter Manier zum Ende hin der Spannungsbogen ansteigt. Vieles wirkt detailverliebt hergerichtet, und zuweilen scheint es gar so, als sei bei den Dialogen jedes Wort wohlweislich gewählt.

                            „Sie wollen Mrs. de Winter sein? In ihrem Haus leben? Sie wollen Sie nachahmen und sie bestehlen? Aber ich warne Sie vor ihr! Sie wird Sie vernichten! Sie wird über Sie triumphieren, weil sie stärker ist als Sie! Nur einem ist sie unterlegen, aber das war kein Mann und keine Frau, das war die See.“

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                              cpt. chaos 18.03.2016, 13:44 Geändert 25.02.2023, 13:39

                              Zumindest kann man diesem Abenteuerfilm attestieren, dass die Filmmusik und die hübsch anzusehenden Bilder von den imposanten Highlands, über einen gewissen Unterhaltungswert verfügen. Ansonsten lässt sich allerdings unweigerlich feststellen, dass der grundsätzlich tolle Filmstoff, durch die einige Jahre später abgedrehten Fernsehserie ein gutes Stück besser abgehandelt wurde. Qualitativ ist das Ganze nämlich ziemlich minderwertig inszeniert, sodass der geringe Bekanntheitsgrad, trotz einiger namhaft mitwirkender Darsteller (Michael Caine, Trevor Howard, Donald Pleasence und Gordon Jackson), seine Rechtfertigung hat.

                              Cain verzichtete übrigens auf seine Gage, damit die Dreharbeiten überhaupt beendet werden konnten.

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                                „Man denkt zu viel über die Zeit nach, die einem noch bleibt, dass man vergisst sie zu genießen!“

                                Ich dachte mir einfach, dass ich es mit diesem Mystery-Thriller nochmals aufnehmen könne. War nun vielleicht keine völlig falsche Entscheidung, obwohl in diesem Fall einmal im Grunde doch vollkommen ausreichend ist. Die Stärken dieses Voodoo-Gruselstreifens liegen ganz klar in der atmosphärischen Ausstrahlung, die das sumpfige Hinterland New Orleans‘ zu bieten hat. Und selbstverständlich verrichtet der Cast einen guten Job. Neben John Hurt und Gena Rowlands, ist es allen voran Kate Hudson (gefiel mir in „Almost Famous“ richtig gut!), die zu überzeugen versteht. Das ist es aber dann auch schon, denn die Spannung hält sich in Grenzen und zum Ende wurde es mir ein wenig zu viel mit dem ganzen Voodoo-Gedöns.

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                                  Die eingefangenen Bilder sowie die damit einhergehende Atmosphäre, sind eine regelrechte Wohltat angesichts der allgegenwärtigen Reizüberflutung heutzutage - so jedenfalls mein erster Eindruck. Nur sorgt das alleinig natürlich nicht für einen rundum gelungenen Film, denn dazu gehört dann doch ein wenig mehr! Manch einer mag die hauchdünne Geschichte für ausreichend und überdies hinaus für besonders tiefsinnig halten; mir war es jedoch entschieden zu dürftig, sodass ich den Hype um diesen Film nicht so recht nachvollziehen kann. Aber nun denn, jedem das Seine!

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                                    Highlight des ansonsten recht biederen Vortrags vom Meister des Wortwitzes, sind die Fahrstunden mit der Ulknudel Trude Herr. Ansonsten bleibt es überwiegend harmlos, zeitweise gar ungewollt komisch, sobald die musikalische Unterhaltung ansetzt – also „Komm‘, tanz den Cowboy-Mambo!“ ist natürlich für einen jeden Musikliebhaber etwas ganz Spezielles!

                                    Böse kann man dem Treiben dennoch irgendwie nicht wirklich sein, denn schließlich richtet das Teil keinen größeren Schaden an (okay, ausgenommen halt das dargebotene deutsche Liedergut). Letztendlich hat eben alles irgendwo seinen Ursprung…

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                                      Anstatt auf dem Regiestuhl Platz zu nehmen, hätte Danny DeVito gut daran getan, sich vor der Kamera aufzubauen; ähnlich wie mit „Der Rosenkrieg“, bei dem er einst in Doppelfunktion glänzte.

                                      Wie dem auch sei, „Der Appartement-Schreck“, bei dem es darum geht die unliebsame Omi, die sich als penetrante Nervensäge entpuppt, aus dem Weg zu räumen, um das frisch erworbene Eigenheim zukünftig alleinig bewohnen zu können, hat lediglich einige wenige Lacher vorzuweisen. Im Grunde kein Wunder, da das Gespann Stiller/Barrymore auf komödiantischer Ebene zu keiner Zeit richtig funktioniert.

                                      Wer sich aber gerne ähnlich quälen lässt, wie die beiden neuen Eigenheimbesitzer, der kann sich das Treiben gerne antun – dank relativ kurzer Laufzeit halten sich die Schmerzen letztendlich arg in Grenzen.

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                                        Innerhalb eines Tages mutiert der Frischling Jake, umgeben von korrupten Berufskollegen, Anwälten und Richtern, zu einem knallharten Cop. Für diese Rolle hätte es Ethan Hawke eigentlich durchaus verdient gehabt, die heißbegehrte goldene Trophäe verliehen zu bekommen, welche stattdessen an seinen Gegenpart Denzel Washington ging, der allerdings ebenfalls wirklich stark aufspielt.

                                        Alles in Allem ein überzeugender Actioner über Undercover-Cops, die knietief durch den Drogensumpf waten, mit allerlei unlegalen Mitteln ihren Vorteil suchen und selbst vor Mord nicht zurückschrecken.

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                                          Dank der prominenten Besatzung, mit der „Das Narrenschiff“ in See sticht (Lee Marvin als Schwerenöter, José Ferrer, George Segal, die Charakterdarstellerinnen Vivien Leigh sowie Simone Signoret und sogar Heinz Rühmann ist mit an Bord - das macht schon wirklich was her!), versteht die Überfahrt zu unterhalten. Ansonsten sei jedoch angemerkt, dass der Nationalsozialismus, welchen man versucht stets kritisch in den Vordergrund zu rücken, nur höchst selten die angemessene Eindringlichkeit erhält. Stattdessen erinnert dieses komödiantisch angehauchte Sozialdrama allzu häufig an die erfolgreiche Fernsehserie „Love Boat“ - viel Liebelei, nur eben in diesem Fall mit einem etwas ernsteren Anstrich. Hervorzuheben wären abschließend noch der kleinwüchsige Michael Dunn und das hübsch anzusehende Setting. Insgesamt allerdings leider zu wenig, vor allem aber viel zu harmlos, um gut zu sein!

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                                            cpt. chaos 09.03.2016, 17:05 Geändert 28.02.2022, 15:40

                                            „Spectre“, als erfolgreichster 007-Streifen umworben (nach meinen Recherchen ist dies weiterhin „Skyfall“), legt anfangs richtig stark los! Eine geradezu exzellente Kameraführung, die während der mehrminütigen Anfangssequenz keinen sichtbaren Schnitt zulässt, stürzt den Zuschauer direkt ins nächste Agentenabenteuer. Da scheppert und kracht es gleich von Beginn an gewaltig und bereitet somit die Grundlage und zugleich hervorragende Ausgangslage für einen würdigen Nachfolger zu „Skyfall“, der mir ziemlich gut gefällt, obwohl ich nicht unbedingt zu den ganz großen Verehrern der Bond-Filme gehöre.

                                            Sam Mendes serviert in der Folge eine Geschichte über die terroristische Geheimorganisation „Spectre“, an deren Spitze kein Geringerer als Christoph Waltz thront. Die üblich zahlreichen Ortswechsel (u.a. Mexico-City, Rom, London, Tangier) lassen es zwar von den Schauwerten her nicht übermäßig langweilig werden, dennoch schleichen sich einige unbequeme Längen ein. Grundsätzlich habe ich natürlich nichts gegen eine anständig erzählte Geschichte, nur übertreibt es Mendes für meinen Geschmack und lässt die Action dabei zu kurz kommen. Mal ganz abgesehen davon, dass die Thematik so vieles mehr zu bieten gehabt hätte. Zeitweise fand ich es jedenfalls stinklangweilig und musste daher einige Male ungeduldig schnaufen, um meinen Unmut meiner Filmpartnerin gegenüber kundzutun. Sie fand übrigens ihren James selbstverständlich wieder einmal absolut göttlich!

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                                              Stewart verkörpert einen ehemaligen Verbrecher, der versucht ins bürgerliche Leben zurückzukehren und dabei um Anerkennung bemüht ist. Sein Filmpartner Kennedy stellt hingegen die Kehrseite der Medaille dar: Er schlägt zunächst den gleichen Weg ein, unterliegt jedoch letztendlich der Versuchung des Geldes.

                                              „Wären wir doch bloß auf dem Mississippi geblieben!“

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                                                Wir begleiten den irischen Pater James Lavelle (Brendan Gleeson) eine Woche lang bei seiner täglichen Arbeit, denn mehr Zeit bleibt dem armen Kerl nicht, da ihm während der letzten Beichte verkündet wurde, dass er für die Sünden eines Berufskollegen mit seinem Leben bezahlen wird.

                                                Eine Woche soll es also sein, um noch alles in geordnete Bahnen zu bringen, was sich angesichts seiner Schäfchen, von denen die meisten eher pechschwarz sind, nicht so einfach gestaltet. Ein paar nette Dialoge, nicht wenige davon bissig, teils gar zynisch, sowie die idyllischen Landschaftsaufnahmen der kargen irischen Küstenregion, sorgen für einen gewissen Unterhaltungsgrad. Mehr aber leider auch nicht, denn dafür plätschert zu vieles einfach zu belanglos dahin. Dabei ist der Sündenpfuhl mit Reichhaltigkeit gesegnet: Ehebruch, Homosexualität, Suizid, sexuelle Vergehen innerhalb der Kirchenmauern und Mord stehen auf dem Programm.

                                                Kann man mal so durchwinken, aber zum Wiederholungstäter werde ich im vorliegenden Fall definitiv nicht werden, denn dafür wurde für meinen Geschmack deutlich zu wenig aus dem Plot herausgeholt.

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                                                  cpt. chaos 07.03.2016, 16:37 Geändert 27.04.2020, 21:24

                                                  Handwerklich geht das extrem steril und unterkühlt wirkende Sci-Fi-Kammerspiel vollends in Ordnung, und auch die hierbei transportierte Botschaft mag für einige Gedankenansätze sorgen, die im Idealfall sogar nachdenklich stimmen. Dennoch hat mich die philosophische Schiene zu keiner Zeit so recht packen können. Glücklicherweise bekommt „Ex Machina“ zu guter Letzt in dramaturgischer Hinsicht noch die Kurve, sodass ich mich unterm Strich zumindest noch halbwegs anständig unterhalten fühlte.

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                                                    Vor etlichen Jahren - mittlerweile muss ich wohl schon korrekterweise von Jahrzehnten sprechen - habe ich „Gnadenlos“ gesehen, der mich seinerzeit nicht unbedingt aus den Puschen haute. Überraschend gut fühlte ich mich allerdings unterhalten, als ich nun zu einer erneuten Sichtung ansetzte. Gewiss handelt es sich hierbei nicht um einen Highspeed-Thriller, der Unmengen von Adrenalin freisetzt, aber die Geschichte um den Cop Eddie Jillette (Richard Gere) - die sich zwangsläufig aufdrängende Namensverwechslung ist sicherlich rein zufällig gewählt oder doch etwa reines Kalkül? -, der seinen ermordeten Freund rächen will und dazu New Orleans aufmischt, sich in der Folge in das Objekt der Begierde (Kim Basinger) verliebt, welches für einen hormonellen Funkenflug zwischen den beiden Turteltäubchen sorgt und schließlich in einem furiosen Finale mündet, ist auf jeden Fall besser, als das, was die allgemeinen Bewertungen so hergeben (also ich habe jedenfalls mit mir gerungen, ob ich nicht doch noch einen Punkt mehr obendrauf packe, was ich mir aber wohl fürs nächste Mal aufspare).

                                                    Als angenehm ist ebenfalls der Score zu bewerten, der für einen Streifen aus den 80ern ohne die ansonsten häufig hoffnungslos überladenen Synthie-Klänge auskommt. Herrlich auch die kernigen Dialoge zwischen Gere und seinem Vorgesetzten (George Dzundza) , die für einige Schmunzler sorgen.

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