der cineast - Kommentare

Alle Kommentare von der cineast

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    der cineast 08.06.2021, 21:10 Geändert 29.07.2021, 23:05

    Der magische Score nimmt einen mit auf eine mysteriöse Reise ins Herz der wilden Mythen. Inmitten der verschneiten Wildnis entspringt der Wahnsinn, den der Film in der Mitte des Films auf eine famose Weise heraufdonnert. Bondbösewicht Robert Carlyle schießt sich kurz in den Himmel der Irren. Ist die Katze aber erstmal aus dem Sack, kann RAVENOUS an den mittigen Höhepunkt nicht mehr anknüpfen und eine enttäuschende letzte halbe Stunde nimmt ein wenig den Zauber dieses merkwürdigen, anderen Films.

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      der cineast 08.06.2021, 14:50 Geändert 08.06.2021, 15:09

      Die boshaft-zarte Alpha, die auf eine schrecklich-betörende Weise schaut und spricht, steht nackt im Wald, nur eine Maske aus Walkerhaut trägt sie über dem Gesicht und sie macht sich bereit für den Liebesakt mit Negan. Das ist das Bild dieser Staffel, vielleicht sogar der ganzen Serie: Von einer so genuinen Schauerlichkeit, dass es einem kalt den Rücken runterläuft. Diese Staffel gehört Negan. Diese Staffel gehört Alpha. Ihrer Liebe. Ihrem Schmerz. Ihren Uneindeutigkeiten. Ihrer Sinnlichkeit. Eine der besten Staffel der Serie. Vielleicht sogar die Beste. Seit Staffel 6 ist THE WALKING DEAD kaum mehr einholbar.

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      • 7
        der cineast 08.06.2021, 01:20 Geändert 11.06.2021, 01:53

        In der Welt der unbedingten Wertschöpfung ist es nur folgerichtig, dass auch feingeschnittenes Menschenfleisch auf die Ladentheke kommt. Ein Versuch, um mit allen Mitteln dem finanziellen Untergang widerstehen zu können und genau so folgerichtig ist es, dass es vor dem Gesetz eines kapitalistischen Marktes kein Entrinnen gibt, jede (Supermarkt)Tür bleibt verschlossen, jede Fluchtmöglichkeit ist verstellt, es heißt sich bestmöglich zwischen Türmen aus Waren zu verschanzen und dem System Einhalt zu gebieten, es schlichtweg zu überleben. Im halbstündigen und formidablen Gore-Galore-Finale wird die Logik des Kapitalismus einmal genüsslich durch den Fleischwolf gedreht, der Killer stellt wirklich alles an, was an mörderischer Ausbeutung möglich ist und am Ende ist es die Polizei, die den Weg in die Freiheit verwehrt. Willst du entkommen, wirst du in dieser Welt festgesetzt. So gut. So klug.

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          der cineast 05.06.2021, 19:48 Geändert 05.06.2021, 19:50

          Zwei Stunden großes Kino von der Qualität von Smaragden. In diesen Jahren war Frankreich Hollywood.

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            der cineast 03.06.2021, 21:04 Geändert 03.06.2021, 21:17

            Die ersten 40 Minuten sind schier Angst machendes, uneindeutiges und schlichtweg großartiges Genrekino; ein Action-Slasher, der nicht auf Bahnhofskino macht, sondern Bahnhofskino ist. Nervenzerrend. Dann wird viel erklärt, der Film verliert an Faszination und sein Finale kann nicht das einhalten, was die erste Hälfte versprochen hat. Ein sehr guter, stellenweise überragender Film, der ein Meisterwerk hätte sein müssen.

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              der cineast 02.06.2021, 15:47 Geändert 02.06.2021, 16:00

              Wrestler Randy Orton wird von Bountyhuntern gejagt, Hilfe bekommt er von Papa Eric Roberts, der ihn stets mit neuen Waffen oder Autos versorgt, aber nie wirklich mitmachen darf, wenn er auch mal zu Waffe greifen möchte, dann gibt es von seinem Sohn eine in die Fresse (!). Roel Reiné liefert völlige akzeptable Action ab, mit der ein oder anderen imposanten Explosion. Im Finale gibt es dann zehn Minuten Dauerfeuer und Dauerfeuerbälle. Wo beim späten Seagal ein paar Schüsschen ausgetauscht werden, darf es hier freudig rumsen.

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                Topfighter Schrott Adkins kickt mit Zug und Roel Reiné schenkt ihm einen ziemlich schönen Adventure-Actionfilm für den ein großes Studio früher 30 Millionen locker gemacht hätte. Die kleine Action wird im Finale kurzeitig sogar nochmal richtig groß und man fühlt sich fast wie in einem DTV-Bondfinale, Reiné zaubert eben mit den geringsten Mitteln und momentweise entwickelt der Film sogar fast eine sanfte Poesie, zum Beispiel dann, wenn wir Adkins im Abspann ohne Erklärung durch Myanmar spazieren sehen. Ein Film ganz bei sich.

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                  der cineast 01.06.2021, 01:55 Geändert 01.06.2021, 01:59

                  Dafür, dass der Film im Kino lief und ein stabiles production value besitzt von 20 Millionen Dollar, ist der Film erstens total unbekannt und zweitens eine absolute Gurkenveranstaltung aus dem Arsch: Lahm ohne Ende, denn Druck kommt nie auf, geschweige denn Action, völlig humorfrei, weil ernsthaft auf medienkritisch machend und ohne auch nur einen Hauch von irgendeiner Raffinesse. Und dann geht die dumpfhirnige Scheiße auch noch zwei Stunden. Bei Kloppkopp Steve Austin ist nichts zu holen.

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                    der cineast 31.05.2021, 18:48 Geändert 01.06.2021, 02:02

                    Völlig indiskutabler Dreck, der so lausig ist, dass er nicht mal genug Geld hat, für eine anständige Anzahl an Statisten in der Disko. Action gibt es praktisch keine - außer ein paar Tritten - der Rest ist komatös. Steve, von mir gibt es absolut keine Absolution dafür!

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                      der cineast 31.05.2021, 01:01 Geändert 07.06.2021, 20:33

                      Das wesentliche Problem von 6 BULLETS ist, dass er eine halbe Stunde zu lang ist und hintenraus ein wenig austrübt, in den faden Sphären abgeschiedener ehemaliger Knäste, aber immerhin ist die erste Stunde ziemlich toll und Regisseur Ernie Barbarash überrascht, weil er sich hier inszenatorisch ausprobiert und so etwas wie Talent vermuten lässt; auf das schöne Mini-Bond-Intro samt Feuerbällen, folgt auch schon direkt die Konsequenz daraus: Van Damme sorgt für tote Kinder und ist als trinkender Metzger wieder einmal fabelhaft. Ein trauriger Rachengel in schwarzen Handschuhen. Den Hubschraube auf dem Cover gibt es übrigens nicht.

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                        ÆON FLUX hat in der IMDB das gleiche Rating wie die Folge THE BELLS der 8. Staffel GAME OF THRONES.

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                          Serienkiller Rusty Nail - der Markus Maria Profitlich des Slasherfilms - ist noch grobianischer und plumper geworden; jetzt drückt er einfach wahllos Gesichter und Hände in den Ventilator. Alles On-Screen. Gruselig ist der Bauer aber zu keiner Sekunde und spannend wirds auch nie, wenngleich der faul geleuchtete und gedrehte Film recht amüsant bleibt. Der Straßenabschnitt - auf dem gefühlt der ganze Film spielt - erinnert dann doch stark an Ostfriesland.

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                            der cineast 28.05.2021, 00:27 Geändert 28.05.2021, 01:09

                            Dafür, dass der Regisseur Benny BOOM heißt, gibt es eindeutig zu wenig Krach. Eigentlich gibt es gar keinen. Nur Trainingsschulungen. Und anfangs gefällt der dokumentarische Stil des Films auch noch und alles wirkt recht wertig und aufgeplustert, die erste halbe Stunde ist ganz gut, aber das S.W.A.T.-Trainingslager wird zunehmend redundanter und der eigentliche Plot um einen irren Bombenpsycho, der zu viel SAW geguckt hat, geht vollends nach hinten los. Kein ärgerlicher Film, nur ein schlechter.

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                            • 4 .5
                              der cineast 27.05.2021, 14:50 Geändert 28.05.2021, 13:09

                              Flotte Actionkomödie mit einem angemessenen Budget und ein paar Carcrashs, die sich als eine einzige Fahrt auf dem Highway empfiehlt, würde sie einem nicht zuweilen auch ordentlich auf die Nerven gehen; Tragik, Ulk, Medienkritik, Action - hier soll alles gleichzeitig stattfinden und nichts überzeugt so richtig.

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                              • 5 .5
                                der cineast 27.05.2021, 02:20 Geändert 31.05.2021, 01:28

                                Gemeiner kleiner Reißer in dem Serienkiller "Rusty Nail" eine Umschulung vom Suspense-Trucker zum Saw-Sado-Folterknecht gemacht hat. Der Score gibt dem Affen Zucker und Regisseur Louis Morneau holt aus dem schmalen Budget sogar noch etwas Action raus. Bei weitem kein Glanzstück, aber rustikales Genrekino.

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                                  der cineast 27.05.2021, 00:10 Geändert 27.05.2021, 00:11

                                  Das Finale ist schlichtweg sensationell, super spannend, extrem neben der Spur und völlig unvorhersehbar, Jessica Lange ist zum Niederknien und der Film ein einziger Ohrenschmaus dank Christopher Young. HUSH fühlt sich so an, als hätte man diese Geschichte noch nie gesehen und verdient sich einen Platz auf Augenhöhe mit THE HAND THAT ROCKS THE CRADLE. Ein 90s-Juwel.

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                                    der cineast 26.05.2021, 23:50 Geändert 27.05.2021, 00:20

                                    Auch, wenn es mehr als ordentlich knallt, ist es mitunter etwas freudlos einer Gruppe von Seals im afrikanischen Busch bei der Exekution eines Himmelfahrtskommandos zuzuschauen. Und überhaupt: Der Kriegsfilm ist per Definition eine eher stählerne Angelegenheit und selten wirklich vergnüglich. Doch Regisseur Roel Reiné versucht hier viel Lebendigkeit reinzubretzeln; Motorbootaction am Wasserfall und krasse Brückensprünge, um Explosionen zu entkommen, sorgen schon für Partystimmung. Am Ende wird das stupide und bleihaltige Geknarre noch endgeil aufgemotzt durch einen nicht enden wollenden Straßenkampf: ein Seal behauptet sich mit Pistole gegen eine Armada von ballerfreudigen Panzerfaust-Liebhabern. Schmeckt.

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                                      Der Look ist Metall. Alles ist grau und Stein. DEATH RACE 4 entwirft eine stimmige Endzeit-Welt und ist weit weniger Pulp als gedacht; diese Welt wird seriös vorgebracht und ist diesmal wirklich MAD MAX. Trotzdem werden Köpfe zermatscht und Kettensägen heulen. DEATH RACE goes CHAINSAW. Und wieder knallt die Action und es werden Kolben gefressen, aber gerade die Fights ohne Autos sind die wohl besten der Reihe.

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                                        der cineast 26.05.2021, 00:09 Geändert 26.05.2021, 00:11

                                        Regisseur Roel Reiné vermag es wirklich 7 Millionen Dollar aussehen zu lassen wie ein Big-Budget-Actionfest, warum dieser Mann noch keinen Fast-Furious-Film gemacht hat, bleibt weiterhin ein Rätsel. Auch Teil 3 sticht den Erstling mit Jason Statham locker aus; Roel fackelt einfach die Wüste ab. Action nonstop. Weißer Sand, rote Straßen, Feuerbälle und so manches Stunt-Schmankerl. DEATH RACE 3 oder ganz einfach: MAD MAX 5. Gute Fahrt.

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                                          der cineast 25.05.2021, 20:20 Geändert 28.05.2021, 00:31

                                          Überraschend saftige und ziemlich geile Fortsetzung zu DEATH RACE, die sich entschiedener in die Niederungen des guten schlechten Geschmacks und benzingetränkten Genrefilms begibt und jede Möglichkeit auf Pulp vollends auskostet und trotzdem keine Sekunde vom Gas tritt und Stunts hier und Getöse da zu bieten hat; Lauren Cohan, die liebe Maggie aus THE WALKING DEAD, gibt hier genüsslich die überzogene B-Movie-Bitch und die Frankensteinwerdung der Hauptfigur gibt dem Film am Ende sogar noch eine Prise Tragik. Dazu heizt Komponist Paul Haslinger ein. Video-Sause.

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                                            über Sheitan

                                            Ich hatte das Gefühl, dass diesen Film eine Menge von Regisseuren gesehen hat. Auch Ti West. Nicht nur, dass der Film vor Komik strotzt und genau beobachtet ist, er bringt in seinem Wahnsinn nicht nur Vincent Cassel um den Verstand. SHEITAN sollte ganz legitim in die TEXAS-CHAINSAW-Reihe eingepflegt werden. Eine groteske, unheimliche und unheimlich komische Komödie aus der Hölle. Ein Film von Herzen.

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                                            • 6 .5
                                              der cineast 23.05.2021, 04:15 Geändert 23.05.2021, 04:16

                                              Merry Terror. Die garstige, verschrobene und wirklich freche Eigentümlichkeit von BLACK CHRISTMAS muss sich als ein amerikanischer Terrorfilm getüncht in die Farben eines italienischen Giallomeisters vorgestellt werden. Auf eine bizarre Art ist BLACK CHRISTMAS puppenlustig, bildschön fotografiert, unfassbar deftig und mitunter knackspannend.

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                                                der cineast 23.05.2021, 04:13 Geändert 28.05.2021, 01:12

                                                Oberflächliches Revival des heiß geliebten 90er-Jahre-Thrillers, das die Fotografie von Hitchcock-Classics völlig schamlos, aber eben auch ganz offensichtlich und unbekümmert nachstellt und in die Neuzeit zu übertragen versucht. Dass dem Film dann mitunter auch kleine Kabinettstückchen gelingen und er schwerst unterhaltsam ist, überrascht bei seiner vorgetragenen erzählerischen Dummheit dann doch schon sehr.

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                                                  Von spießig über kleingeistig bis hin zu einem kleinen Samen, der zu einer zierlichen Knospe wird, die sich zu einer Blume entwickelt. Dass der Film, den ich lange nicht mochte, dann doch noch eine solche Magie und Kraft entwickelt, konnte ich nicht vorausahnen und war ihm schutzlos ausgeliefert. Manipulativen Erzählkino. Was gibt es Schöneres?

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                                                    John Carpenters Ende.

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