der cineast - Kommentare
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Alle Kommentare von der cineast
Alan Menken fehlt.
Fühlt sich an wie ein fernsehgerechter Kurzfilm aus der Rumpelkammer der Pixar-Studios. Waren die anderen Teile auch so blamabel respektive überflüssig beziehungsweise ideenarm und repetitiv?
TRUE LIES sieht aus wie ein Film aus einem Aquarium. Wasser in unaufhörlicher Bewegung, eingeschlossen von Glasscheiben. Die Farben des Films werden wie Unterwasser gebrochen. Alles tropft. Leckt. Feuchtet. Taut. Schwimmt. In diesem Aquarium flammen Feuerbälle auf, Schnee glitzert bei jeder Gewehrsalve wie Kristall und bahnt sich spritzend seinen Weg durch die hauchkalte Nacht, jeder Schuss peitscht an den Baumstämmen vorbei und tönt wie eine dumpfe Explosion. Auf (See)Pferdchen wird das Großstadtriff durchstreift. Eine Welt, die ästhetisch eingezäunt ist. Verglast. Nicht durchlässig. Wellenartige Brandung in Form von gigantischen Actionszenen durchschüttelt das stehende Romanzen-Gewässer. Das Wasser, die große Liebe von James Cameron, verschlingt auch das Finale von TRUE LIES inbrünstig. Nur noch eine Straße führt durch den Ozean. Ein Actionsturm wird entfesselt. Eine unbändige Flut filmischer Extravaganz.
CASINO ROYALE ist nicht nur der beste James-Bond-Film, er ist wahrscheinlich auch der bestinszenierte Actionthriller aller Zeiten. Ein filmischer Royal Flush. Nobody does it better.
Frank Drebin trifft auf das Stuntkino eines Stanley Tong; im Prinzip hat sich Disney hier einen Jackie-Chan-Film eingekauft, es gibt genauso viel Action wie Ulk. Die Action ist nicht ganz so gut wie bei Chan und Leslie Nielson ist nicht ganz so lustig wie in THE NAKED GUN, aber MR: MAGOO sollte nicht unterschätzt werden.
Die Action ist besser geworden. Die letzte Folge. Uff. Kinda good and cute. Schlimm: Computer-Luke. Noch schlimmer: Cringe-Ashoka. Am schlimmsten: Fast alle Folgen.
Es ist wohl nur einem so begnadeten Filmemacher wie Lucio Fulci möglich, mühelos solch unvorhergesehene Haken im Italowesterngenre zu schlagen, Stimmungen zu evozieren und sie dann wieder blitzschnell aufzulösen, in einem Genre, in dem schon alles erzählt zu sein scheint - gerade 1975. Er nimmt die erschütterndste Brutalität und den rohsten Sadismus und vermengt diese Ausbrüche mit der wachsweichen Zärtlichkeit liebender Blicke und Berührungen, unbekümmerter Tränen und menschlicher Anteilnahme, um sie virtuos miteinander zu verknüpfen. Die Szenen in der Schneestadt gegen Ende sind die vielleicht wärmsten Szenen des Italowesterns überhaupt und die wohl schönsten in der Karriere des italienischen Maestros.
Ein Professor findet im Wald ein Tonband, er entwirrt das Tonerzeugnis und spielt es ab; eine Frau spricht mit ihrem Psychiater über das gestörte Verhältnis zu ihrem Bruder. Wir fangen an mit dem Professor dieser Geschichte zu folgen und lauschen, um auch ja nichts zu verpassen. Eine Geschichte, die in Abgründe führt und irgendwann auch den zuhörenden Mann und damit uns involviert. Jedes Mal, wenn er eine weitere Rolle des Tonbandes aufspinnt, ist es so, als würde er dafür sorgen, dass der Film weiterläuft, als würde er eine Filmrolle in den Projektor einfügen. Wir sind ihm und der Geschichte völlig ausgeliefert. Keine Drehung können wir voraussagen. So weit so großartig.
Kein Film, der wiederentdeckt werden müsste, auch wenn es durchaus von Reiz hätte sein können, Eddie Murphy in einem Gruselkontext zu erleben, mehr als eine schale, momentweise stimmungsvolle Nummernrevue ist nicht herausgekommen; das Drehbuch ödet an, die Inszenierung wirkt unausgegoren, der Film hätte von Gore Verbinski inszeniert werden müssen. Regisseur Rob Minkoff scheint immens überfordert.
Stromberg geht in die fiese nächste Runde.
Gemütlicher und schrulliger Film der Marke "Ohne-Krimi-Geht-Die-Mimi-Nie-Ins-Bett", in dem eine zauberhafte Margaret Rutherford ermittelt; die Täterschaft ist schon nach den ersten 15 Minuten abzusehen (natürlich ist es die einzige Person, die sympathisch ist) und das Motiv (die Erbschleicherei) ist auch ohne weiteres zu entschlüsseln, ein ungewohnt wenig raffinierter Mordfall der Queen of Crime Agatha Christie.
Es braucht schon eine Form von Masochismus, um die sagenhaft nervtötenden Missionen auf Planet XYZ als Bereicherung zu empfinden; THE CLONE WARS ist braver Fanservice-Quetschquatsch für Star-Wars-Dullis, 90 Prozent der Serie bereiten Qualen. Die anderen 10 Prozent, die atmosphärisch inszenierte und satte Lichtschwerduelle zu bieten haben, überraschen dann zugegebenermaßen schon manchmal.
Es ist eine der Schlüsselszenen zu Argentos Werk, die sich in seinem ersten Film offenbart, es ist die der Gefangennahme des Protagonisten zwischen zwei Glaswänden einer Kunstgalerie, in der Argento sein Kino konzentriert; wenn Sam Dalmas einem Mordversuch beiwohnt, ohne ihn verhindern zu können, dann ist er weder distanzierter Zuschauer noch aktiver Teilnehmer, er ist in einer künstlichen Zwischenwelt des Glases, eine Barrikade ist zwischen ihm und dem mörderischen Geschehen, die durchsichtig ist, nicht sichtbar, aber dennoch physisch trennend. Er ist schon zu sehr in der Geschichte, als das er sie noch verlassen könnte, das massive Glas verhindert sein Weglaufen und doch ist er noch zu sehr Auge, da das massive Glas sein Eingreifen verunmöglicht, als das er zum teilnehmenden Helden werden könnte. Argentos Kino bringt den Zuschauer jedes Mal in diese verglaste Zwischenwelt aus Teilnahme und Distanz, aus Bluthochdruck und Analyse, um dann festzustellen, dass unser Blick für das Wesentliche sowieso getrübt ist. Argentos Wahrheit ist die der filmischen Irrationalität. Und dann sackt Sam Dalmas resigniert zusammen; im Angesicht von Argentos Kunstfertigkeit sind wir alle machtlos. Wir müssen uns ihr hingebungsvoll ergeben.
Der Abstieg von Star Wars geht mit THE MANDALORIAN in die nächste Runde. Jetzt gibt es THE CLONE WARS als Live-Action-Adventure. Es ist erschreckend zu sehen, was diese hässlich anzuschauende, erzählerisch unterirdische Serie an medialen Wellen schlägt. Das ist streckenweise nicht mal mehr Fanfiction, so geistlos und gedankenarm ist diese Serie konzipiert: Der Mandalorianer flitzt durch milchige CGI-Wüsten, zwischen Amilights-Poesie und LED-Wand-Charme und ist mit Missionen betraut, die nichtssagender und redundanter nicht sein könnten. Es könnte sich bei THE MANDALORIAN um eine Serie aus dem STAR-WARS-Universum handeln, es könnte aber auch genauso gut die Welt aus GUARDIANS OF THE GALAXY 47 sein. Alles kann und vor allem nichts muss. Primitives Fantasy-Gedöns von Micky Mausis Gnaden. Wo bleiben nur die Schrott sammelnden Javas?
Das Murmeltier-Prinzip hat immer seinen Witz, in jeder noch so durchgenudelten Form, denn hier gilt; je blöder, desto blöder. Habe wieder alles vergessen. Konzept aufgegangen. Und nochmal.
Die zehn furiosen Minuten des Kampfes auf dem Dach und die des Torero-Finales machen aus diesem unterdurchschnittlichen ZDF-Krimi immer noch einen De-Palma-Film.
Ästhetisch überschätzt und überkonzipiert. BLUTIGE SEIDE gelingt es nicht seine Welt aus der Stofflichkeit seines Ambientes herauszuholen und der ästhetischen Unterdrückung von Regung Herr zu werden. Doch kann der Film überraschenderweise narrativ punkten; der Schlussakt, der einen radikalen Perspektivwechsel vollzieht, setzt einen unerwarteten Akzent. Der Schluss gleicht somit dem Anfang; hervorragende Minuten in einem absolut strengen Film. Und: Carlo Rustichelli macht Fahrtstuhlmusik.
Maestro Riz Ortolani gestaltet den musikalischen Rahmen für eine exquisite Reise ins italienische Herz groschenheftgelber Abgründigkeit. Giuseppe Verdi gellt. Slowmotion-Grandezza. Fiebrigkeit. Giallo Supreme. An italian Dream.
Wieder muss Mr. Silver (Gianni Garko), der Italo-Detektiv - der schon von Peter Lee Lawrence gespielt wurde im Film STIRB ODER TÖTE - einen Mordfall klären. Er soll den zwielichtigen Klaus Kinski aus dem Knast hauen. Ein munterer Film, der sich kurzeitig als Giallo gibt, aber im Wesentlichen ein klassischer Krimi ist und als solcher gewinnend unterhält.
Diese Punkte sind für John Cusack.
Die Verwandtschaft zu Cronenbergs DEAD ZONE ist augenscheinlich, der Film aber nicht minder bemerkenswert. Ein sonores Superhelden-Essay, dessen Schluss so simpel wie ergreifend ist und die Erzählung stützt und eben nicht verkauft. Ein Twist aus dem Herzen der Comicbuchseiten.
Für 40 Millionen Dollar hat der wirklich Zunder auf der Kette, wird aber von Computerspiel-Effekten aus den 90ern auf den Meeresgrund gedrückt. Was aber überrascht, ist, wie spannungsvoll HUNTER KILLER seine Gefechte und Gefahrensituationen aufbereitet und auskostet. Und wenn geballert wird, dann mit Zertifikat und voll ins Korn.
Tarantino liegt der Film sehr am Herzen. Klassischer Edelitalowestern, der sich stark an Sergio Leone orientiert und dessen Prolog aber auch aus einem Giallo hätte stammen können. John Phillip Law als Held ist etwas blass um die Nase; Lee Van Cleef springt für ihn in die Bresche. Ein sehr gelungener Film, dem aber schlussendlich der Schmerz seiner Ausgangsituation fehlt.
Routinierter und gediegener Giallo, der nach einem schwungvollen Start und einer unerwarteten und schwindeligen Verfolgung über die Dächer völlig auf expressive Morde verzichtet und zu einem fußlahmen Krimi verkommt, der in ein ödes Finale sackt. Dem Film fehlt der Schrei und Schmutz. Das Röchelnde.
Ben-Affleck-Lookalike George-Hilton gefällt als sympathischer Schelm, der zum Schwein wird oder es schon immer war, die Schau allerdings ist Frank Wolff im schwarzen Dress, der unter epileptischen Anfällen leidet und seinen Kompagnon Hilton immer weiter in den Sadismus zieht, sodass jegliches Identifikationspotential langsam verschwindet. Revolverhelden werden zu Geiern, ein Höhepunkt bleibt den kreisenden Ungetümen aber versagt, die Geschichte und das Schauspiel sind reizvoller als die Inszenierung.