der cineast - Kommentare
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Alle Kommentare von der cineast
Ein Regisseur ist in der Regel auf der Suche nach einer (filmischen) Wahrheit, er lässt Takes wiederholen, um ein gewünschtes wirkungsvolles Ergebnis zu erhalten. Er geht seiner Geschichte und seinen Figuren auf den Grund. Und manchmal da gefällt ihm die Übertreibung mehr, das Obszöne, das Heisere, das Jaulende. Dann findet er keine Wahrheit, sondern seinen Film. Folgerichtig wird dieser technische und künstlerische Vorgang narrativ auf den Film übertragen: Drei Mal folgen wir der trügerischen Geschichte, drei Mal wird die Geschichte fast gänzlich gleich erzählt. Nur in verräterischen Gesten, in unerwarteten Blicken und körperlichen Nuancen, offenbart sich das Bild eines ungeheuerlichen Verbrechens. Fast schon wünscht man sich, nach THE LAST DUEL, ein jeder Film würde seine Geschichte aus drei Perspektiven erfahrbar machen, so detektivisch beobachtet, so vollmundig und doch lustig und grotesk ist er vorgetragen. Scott scheut kein Skelett. Und ihm gelingt schlussendlich ein Film über das Filmemachen. Bei jedem neuen Take, bei jedem sich wiederholenden Dialog, können wir selbst entscheiden, wo die Wahrheit liegt. Oder eben ein guter Film. Ridley Scott ist zurück.
PRETTY WOMAN hat eine besondere Relaxtheit: Die Kamerabewegungen sind sparsam, behutsam und langsam entwickelt der Film seine Figuren, er entwickelt eine eigene Sinnlichkeit der Zweisamkeit. Besonders auffällig sind die an Stock-Footage eines Fernsehsenders erinnernden Zwischenaufnahmen von Beverly Hills, die hässlicher und uninspirierter kaum gefilmt sein könnten. Nichts soll auch nur eine Sekunde von der Kraft der Hauptdarsteller ablenken: Julia Roberts und Richard Gere lassen das Bild funkeln und leuchten, ihre Sanftheit, ihr Charisma, ihre schüchternen Blicke und zarten Gesten und Berührungen lassen diesen Film zu wahrlich purem Hollywood werden. Ein Film, der in einer Nacht die ganze Welt erobert. Und natürlich auch jeden Zuschauer im Sturm. Zuckergussglanz. Oder ganz einfach: Könnerschaft. Ein Schauspieler-Film.
Mit einem ansteckenden Charme und Schwung versehen, geht HERCULES direkt in die Vollen; er ist rasant inszeniert, betont farbenfroh und nicht zuletzt wirklich herzlich. Der heimliche Star dieses schnellen Wirbelsturms an Film ist allerdings nicht Hercules selbst, sondern die Figur der Meg, die das Herz von Hercules zwar erobert, ihn aber eigentlich in eine Falle lotsen soll. Ihre Zerrissenheit, die den liebevollen, wenn auch einfach gestrickten Helden Hercules gekonnt kontrastiert, macht sie zu einer ebenbürtigen Partnerin weit ab von Prinzessinenklischees. Und Bösewicht Hades ist natürlich auch eine spitzzüngige, boshafte Freude. Ein unterschätzter, stürmender Disneyfilm.
Wenn Regisseur Simon West gut ist, dann ist er so richtig gut: In THE GENERAL'S DAUGHTER lässt er einen fulminanten John Travolta in bester Whodunnit-Manier einen verzwickten Mordfall an der Tochter eines Generals in den Kreisen des Militärs lösen. Das Drehbuch ist zwar konstruiert, aber absolut klassisch und wirkungsvoll aufbereitet, der Film ist sogar so gut geschrieben und inszeniert, dass sich das virtuose Rückblendenfeuerwerk des Finales sowohl Spannung, Dramatik als auch ein politisches Statement leistet. Die Wortgefechte zwischen Travolta und James Woods, als auch zwischen ihm und Madeleine Stowe sind herrlich und überhaupt ist Travolta hier so konzentriert, charismatisch und kochend wie selten. Abgerundet wird dieser dramatische Krimi durch eine schlichtweg betörende und bunte Photographie; die farbenreichen, wenn auch trügerischen Kompositionen der Bilder durchdringen jede Statik der uniformen Gesichter und führen zu deren Bruch.
Eine abartige Musik und ein mehr als ärgerliches Antiklimax-Finish versagen LARA CROFT: TOMB RAIDER den Heldenstatus, denn der Film hat ein dralles Budget, verschwenderische, weitläufige Sets und viel veritable Action zu bieten, mit einer Heldin, die einer weiblichen James Bond schon sehr nahekommt. Naja, und eine Geschichte gibt es auch nicht.
Die totale Blendgranate: Das hochkomplexe Geflecht, um die Verstrickungen von Polizeiapparat, chinesischer Mafia und rassistischer Einwanderungspolitik, wird irgendwann heruntergekocht auf den Konflikt eines misogynen, problematischen Cops mit seinen beiden Geliebten, der an seiner Unfähigkeit, sich zu binden, zerbricht und seine Mitmenschen in den Abgrund reißt. Ein Mann-gegen-Mann-Showdown dooft alle politischen Implikationen eines eher unentschiedenen Drehbuchs noch weiter in die erzählerische Kniekehle und YEAR OF THE DRAGON verärgert nahezu mit einem unglaubwürdigen Knutsch-Happy-End. Atmosphärische, kleine Actionmomente retten den uninteressant, manchmal regelrecht erbärmlich gespielten (Ariane Koizumi) Film vor dem Totalausfall.
Auch, wenn die Monster-Visuals etwas matschiger und dürftiger ausgefallen sind als in KONG: SKULL ISLAND - Godzilla macht hier generell keine so gute Figur und wirkt klobig und dümmlich - so hat GODZILLA 2 immerhin einen ästhetischen Auftrag; der erste Kampf im blauen Eis, wo es mal Stille gibt und alle die Schnauze halten, weil sich der Wahnsinn Bahn bricht, hätte mich fast für den Film eingenommen, dann aber ist die Riesenechse irgendwie tot und es wird stundenlang nach ihr gesucht und alles wird beliebiger. Der lärmende und tumbe Overkill des Schlusskampfes brennt einem dann noch die Augen aus und nöhlt einem die Ohren dicht. Ein Blockbuster trötet ins Nichts.
Wenn King Kong den Hubschraubern saftig eins auf die Omme haut oder einen knochigen Riesendino aus der Unterwelt vermöbelt, dann knackt das Dosenbier und es schmeckt nach solidem Digibuster. Was hier aber über zwei Stunden erzählt (hust) wird, ist nicht nur recht dürftig, sondern auch noch ausgestattet mit den langweiligsten und bemühtesten Gesichtsvermietern, die man sich nur vorstellen kann. Die beste schauspielerische Leistung kommt von einem errechneten Riesenaffen. Das Kino braucht wohl wirklich keine Menschen mehr. Eine seelenlose Gaudi.
Wer hier lacht, der hat die Kontrolle über sein Leben verloren. Egomanen und Narzissten gehen sich gegenseitig auf den Sack. Abgehalfterte Ex-Comedians und solche, die es werden wollen, treten zusammen in den Ring der Fremdscham. Einige können gar nichts (Klaas, Annette Frier, Tommi Schmitt), also haben nicht mal irgendeine Art von humoristischem Programm, andere wiederum wärmen halbgar zusammengenudelte Humorklößchen von anno dazumal wieder auf. Anke Engelke, einst die Hoffnung weiblichen Humors im deutschen Fernsehen, hat sich zum Beispiel völlig aufgegeben und guckt nur noch entgeisterter in die Leere, zieht miese Fratzen und steht im Weg rum, Pastewka hingegen scheint sympathisch bocklos und unbeeindruckt, aber gurkt auch nur seine alten und ollen Kamellen in die Runde. In der ersten Staffel hat der Mensch (Torsten Sträter) gewonnen, der gar nicht lachen kann und überhaupt keinen Humor verfügt, hier wiederum müssen den letzten Kontrahenten Punkte abgezogen werden, damit das Konzept noch aufgehen kann. Die Finalisten werden dann schlussendlich nur noch terrorisiert. Nahezu genötigt doch endlich zu lachen. Es scheint so, als würden die Macher sogar auch nicht mehr vor Gewalt zurückschrecken, um die Mundwinkel zu biegen, so penetrant lästig und laut sind die letzten Minuten dieser Staffel. Ein Komik-Massaker. Es ist so unlustig, so humorfeindlich und dröge, dass diese Veranstaltung auch in einem Folterkeller gezeigt werden könnte. In jedem Gesicht steht das blanke Fragezeichen: Wann kommt der erste gute Gag? Und Pastewka bemerkt völlig zurecht und mit bitterem Ernst: Es ist die Hölle.
Brosnan ist so eiskalt und hart wie eh und je, sein Bond ist die wieder einmal die Schau, nahezu alleine das Eintrittsgeld wert. In Denise Richards - jenem Stern der 90er - die eine formidable Lara Croft gibt, hat er eine tolle Partnerin und in Sophie Marceaus Elektra findet er eine betörende Gegnerin, die auch einem Dario-Argento-Film hätte die Ehre erweisen können. Wenn Brosnan die Gischt der Themse ins Gesicht klatscht und schäumt oder er im On an Explosionen entlangschlittert, dann kann es eigentlich nicht fetter werden. Natürlich ist das einer der besten James-Bond-Filme. Ein James-Bond-Film war mal die Definition eines Actionfilms. Dieser Film ist der Beweis.
Rabenschwarze Big-Budget-Bombe, die zeitweilig mit käsigen Windows-98-Game-Sequenzen lockt und sein Setting nur in der Nacht bespielt. Wenn aber die Mini-Godzillas schlüpfen, dann wird es ganz ulkig und schnuckelig und eine finale Jagd mit einem Taxi gegen die Riesenechse kommt dann auch nochmal ziemlich spektakulär daher. Ein widersprüchliches und hochinteressantes Erzeugnis des hochpreisigen Special-Effects-Kinos der 90er Jahre.
Ein ansehbarer Firefighter-Actionfilm, der nicht übel aussieht, ordentlich saftiges Feuer im Gepäck hat und mit William Forsythe einen Bösewicht präsentiert, wie es ihn nur in den 90s gab. Ein würdiger, blöder Zeitverschwender von Oscarpreisträger Dean Semler.
Bombastisch. Alleine die ersten 9 Minuten stecken die letzten drei Craig-Abenteuer dramaturgisch und inszenatorisch in die Tasche. Praller kann Actionkino kaum sein. David Arnold ist ein Meister des Actionscores, Pierce Brosnan als Bond ist ein Event. Michelle Yeoh und er fighten sich zwei Stunden ohne Pause durch volle und krawallige Set-Pieces, die nicht nur herausragend orchestriert sind, sondern auch noch fantastisch aussehen. Einer der besten 007-Filme. Ohne Zweifel. Weltklasse Actionkino von Form und Grandezza.
James Bond ist vorbei. Es ist nicht mehr die Zeit von Dinosauriern. Es ist nicht mehr die Zeit dieses Dinosauriers. Schon in SKYFALL - dem Anfang vom künstlerischen Ende - wird Bond ein Team an die Seite gestellt, das ihn überwacht, bremst und drosselt, ihn abwürgt und kontrolliert. Handlungen nur mit Absprache. Bond wird psychologisiert und muss mit Bedeutung aufgeladen werden, die pure Phrase bleibt. Action wird nur noch verschämt abgeliefert, aber sie stottert. Einzelmomente, die gelingen hier und da noch. Aber es kommt bewusst keine Freude mehr auf. Bondfilme sind keine lustvollen Ausflüge mehr, sie sind sich wichtig gebende Schattenspiele. Die Filme werden breit und ungelenk, steif und mutlos. Angst in alle Richtungen. Bond ist nicht mehr locker. Will man noch ein Spektakel? Vielleicht. Will man Bedeutung? Auf jeden Fall, aber wie? Eigentlich ist man nur noch auf der Suche nach der eigenen Handschrift. Dem ich. Und deswegen passen diese Filme in unsere Zeit. Sie sind mit sich selbst so sehr beschäftigt, dass sie nicht mehr zum Punkt kommen. Wenn man kein digitales Superheldenabenteuer sein will, dann gibt es wohl nur noch den Weg in die analoge Depression. Für Bond zumindest. NO TIME TO DIE lebt von ziemlich schönen ersten 25 Minuten, die bleiben werden und ist deswegen wahrlich nicht so furchtbar wie SPECTRE. Es gibt drei Minuten Action, die okay sind, wenn man höflich ist, aber auch nicht mehr. Das ist für drei Stunden sehr wenig. Ansonsten rascheln die Seiten und es wird ordentlich erklärt und geplaudert. Nach dem Motto: Tell, dont show. Bond bekommt sogar ein Hörgerät. Und Q terrorisiert Bond dann auch noch mit Anleitungen zum Tür öffnen. Man traut diesem Mann wirklich nichts mehr zu. Die blamable Pinguin-Bösewicht-Performance von Waltz wird hier abgelöst von einem narkotischen Maulfwurf. Malek scheint wie betäubt. Und wir sind es auch irgendwann, weil absolut nichts mehr los ist. Regisseur Fukunaga kurbelt das alles ziemlich lustlos runter. Zum Glück nicht ganz so lustfeindlich wie Sam Mendes. Es dröhnt drei bis vier Mal auf der Tonspur, aber ansonsten legt sich Hans Zimmerfrei auf ein paar alte Bondmelodien. Sein Score ist so belanglos wie nicht vorhanden. Wofür man ihm eigentlich dankbar sein muss. Achja: Es gibt zwischendurch auch noch einen sehr kurzen Werbespot für Range Rover, der wohl als Action gemeint war. NO TIME TO DIE ist in sich gespalten. Ein zerrissener, oft dröger, belangloser und irgendwie hilfloser Film, der erst durch seinen unvermutet berührendem Schluss zu seinem gelungenen ersten Drittel finden kann. Wahrscheinlich berührt einen der Schluss auch, weil Bond nun zu Ende ist. So wirklich. In jeder Hinsicht. Und vielleicht auch, weil Daniel Craig mit CASINO ROYALE so ein verdammtes Meisterwerk geschaffen hat. Machs gut, Kino-Dino. Bye, Daniel. Vielen Dank. Trotzdem.
Als wäre Jason Bourne in Rente gegangen. Seine Tochter ist im Gefängnis in Marseille und Matt Damon versucht ihre Unschuld zu beweisen. Und wir treiben mit ihm durch die Stadt. Lernen die Menschen kennen und lieben. STILLWATER ist ein unbeschreiblich schöner Film. Er ist stellenweise so schön, dass es kaum auszuhalten ist. Und er hätte bei einer Laufzeit von 150 Minuten auch gerne 5 Stunden dauern können. STILLWATER ist ein Drama, ein Thriller und tatsächlich: ein Feelgoodmovie. Das alles. Und gleichzeitig nichts davon. STILLWATER ist sein eigenes Genre. Ein stilles Wasser reinsten Kinoglücks.
Tinnitus-Kino. In milchigen, sehr flachen und sterilen Bildern erzählt DUNE von adeligen Ränkespielen und undurchsichtigen Prophezeiungen. Was zu Beginn noch etwas Märchenhaftes und Geheimnisvolles besitzt, wandelt sich spätestens ab der ersten Schlacht bei Nacht zu einem monotonen, ohrenbetäubenden und lähmenden Stillstandfestival. Denis Villeneuve ist ein Statiker, ein Mathematiker. Die Kämpfe und Schlachten sind krampfig, nahezu peinlich inszeniert, die Bilder unendlich öde. 150 Minuten teast der Film seine Geschichte an und ist dann doch zu Ende. Von der Tristesse eines Marvel-Kinos ist dieser kunstgewerbliche Humbug gar nicht so weit entfernt. Und Hansi dröhnt sein Feuer in den toten Sand.
Peter Lee Lawrence sucht den Mörder seiner Eltern. Um den in die Finger zu bekommen, bedarf es einiger Finten und Wendungen, bis sich der große Übeltäter offenbart. Ein unerwartet zielsicherer Whodunnit von Umberto Lenzi, der den Mut hat den Helden Lawrence als großen Unsympathen zu inszenieren und somit stets interessant bleibt.
Wenn der Held am Ende der Geschichte auf den kleinen Jungen trifft und ihm erklärt, dass er nicht mehr zurückkommen wird, weil seine Geschichte nun zu Ende ist, dann ist das diese vom Italowestern patentierte Endgültigkeit und Melancholie, die es nirgendwo anders gibt.
Ein furioser Auftritt: Sartana kommt und das mit allerlei gepfefferten Tricks und Täuschungen, sodass es einem schwindelig werden kann. Eine Räuberpistole mit Witz, Schnelligkeit, Raffinesse und Einfallsreichtum.
Ein relativer Spaß: Stelvio Cipriani schwingt die musikalische Peitsche und der Film lockt mit kreativen und lustigen Kloppereien, verstrickt sich aber ansonsten in das übliche Schema von undurchsichtigen Kumpaneien und Verschwörungen, die nicht mehr aufgelöst werden können. Wasser im Sand.
Ein Perspektivwechsel ist immer gut. Nicht erst seit TERMINATOR 2. Diesmal wird auf der anderen Seite mitgefiebert. Mit dem blinden Onkel und seiner Tochter. Ohne viel Gelaber. Schön exploitativ wird sich hier zerhackt. Das ist nicht nervenzerrend oder extrem intensiv, das ist einfach nur solides Terrorkino ohne Hänger. Und selbst das ist heute eine echte Seltenheit.
Ja, irgendwo fliegt ein Drachen umher, der aus einem See aufgestiegen ist, einer hat 10 magische Ringe und kann damit herumballern und wieder ein anderer befreit Gargoyles aus der Unterwelt, weil er dort seine verstorbene Frau vermutet. Willkommen im nun eine millionsten Eintrag des nicht tot zu kriegenden Marvel-Universums, bei dem wie gewohnt alles egal ist und vor allem beim Alten bleibt; nämlich bei austauschbaren Greenscreen-Schlachten, hilflosen Drehbuchmanövern und einfältigen Figuren, die ins Leere starren, weil sie wie wir nichts sehen. Episch.
Eine 90 minütige Einladung zum Gähnen. Man kämpft damit nicht einzunicken. Das Vorbild ist diesmal Argento. Und den trifft James Wan auch ziemlich gut. Also den Argento ab dem Jahr 2000. Total klobig alles. Nix geht so wirklich runter. Bisschen Haunted House. Dann Slasher, dann Giallo, dann wieder Haunted House. Ziemlich hässlich sieht der Film aus, kleine Actionszenen sind super albern. Meint James Wan das ernst? Dann kommt der letzte Akt. Und er lässt die Katze aus dem Sack. Dann wird’s mega stulle, noch döfer, es geht mit ihm und seinem Film durch und für 15 Minuten wird es leider auch ziemlich geil. Dann sieht man halt einen Film, der ein Horrorhit wird und schon sein dürfte. Das ist dann Argento ab 2000 zu Ende gedacht. Und das ringt einem dann wieder ein wenig Respekt ab für die Originalität und die liebevolle Blödheit. Kein guter Film, aber dann doch irgendwie ein bisschen. Hm.
Kino für den Tränensack. Säuerlicher, angegammelter Humor, die Action ist total schlaff und formlos, selbst eine Boots-Chase wird nur angetäuscht, noch dazu ist das alles entsetzlich gespielt. Hässliches Kasperletheater. Reynolds trägt wieder sein blaues FREE GUY-Hemd. Er ist hier ja wieder nur eine kümmerliche Nebenfigur.
Thematisch hochambitioniertes Neonlicht-Style-Update des großartigen 90s Classics CANDYMAN, das sich in seinem Arthouse-Dünkel und der völligen inhaltlichen Überfrachtung selbst im Weg steht und nie dem Horror nachfühlen kann. Die letzten 3 Minuten zeigen dann, wie es hätte werden können. Nach US eine weitere Leerfahrt.