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Alle Kommentare von der cineast
In MONEYBALL gibt Brad Pitt den unnahbaren und harten Manager eines Baseballteams: Eine so eitle und selbstbesoffene Leistung gibt es selten zu sehen: Voller Mätzchen und selbstverliebter Ego-Ticks erzeugt Pitt einen mangelhaften, weil unglaubwürdigen Charakter: Pseudo-authentisch und schmierig, immer hemmungslos manieriert und von der Leine gelassen. Faszinierend anzusehen ist das bestimmt. Aber da sind unbezwingbar gute Schauspieler wie Philip Seymour Hoffman und der famose Jonah Hill weit von entfernt: Eitelkeiten gibt es nicht. Sie leben ihre Rollen. Wir lieben sie dafür.
David Fincher ist mit THE SOCIAL NETWORK ein wahrlich kluger Film gelungen. Durch einen simplen Kniff wirft Drechbuchautor Aaron Sorkin das soziale Netzwerk Facebook wieder auf seinen unschönen, kommerziellen und wirtschaftlichen Grundgedanken zurück. Eine Internetseite um Freundschaften zu pflegen, erschaffen von einem Menschen, der nicht zu echten Gefühlen fähig ist und überhaupt keine Freunde besitzt. Es geht nicht um Freundschaften, sondern um Einfluss, Macht, Geld und Ruhm. In der brillanten letzten Szene sitzt Mark Zuckerberg alleine vor seinem Laptop und überlegt, ob er seiner Exfreundin eine Freundschaftsanfrage schicken soll. Schließlich tut er es und aktualisiert ihr Profil jede Sekunde, um herauszufinden, ob sie seine Anfrage bestätigt. Ein garstiger Schlusskommentar, der eine ganze Generation aufrütteln soll: Gibt es in einem digitalisierten Zeitalter denn wirklich keine zwischenmenschlichen Beziehungen mehr?
PERCY JACKSON 2 ist ein Film wie ein Computerspiel: Die Helden hechten von einem Level zum nächsten. Die schlicht geschriebenen und noch blasser gespielten Charaktere passen sich diesem Computerspiel-Konzept an und rennen von Monster zu Monster ohne einen Hauch von Lebendigkeit auszustrahlen. PERCY JACKSON 2 ist Fantasy-Kino der simpelsten und fantasielosesten Form. Ein Abklatsch vom Abklatsch. Dabei ist die Grundidee so gut.
THE BLING RING erzählt von der Seelenlosigkeit egozentrischer Jugendlicher. Sie posten, fotografieren, konsumieren und stehlen. Jeder Raubzug in die Villen der großen Stars wie Paris Hilton und Co. dient nicht nur zur Verschaffung neuer trendiger Dinge wie Kleider und Uhren, sondern es sind auch Versuche sich etwas Identität, etwas Bedeutung zu verschaffen. Bis zu einem gewissen Punkt ist Sofia Coppolas Film ein interessantes Nichts: Genauso leer wie die Figuren, die in diesem Film vorkommen, sind auch die Bilder, die die Regisseurin für ihren kühlen Film findet. Doch dann unterliegt der Film einer konsequenten wie lästigen Wiederholung: Mehr als von gelangweilten, geltungssüchtigen und einsamen Jugendlichen weiß er nicht zu erzählen. Ein Film, als würde man seine Facebook-Startseite überfliegen: Man sieht auf einen Schlag viel von den Menschen mit denen man befreundet ist. Und gleichzeitig auch nichts. Als entleerter Mensch verlässt man den Kinosaal. Ein schlüssiges, ein egales Werk.
KICK ASS 2 ist eine plumpe Fortsetzung, in der nicht mehr die Gewalt hinterfragt, sondern als gegebener Ausdruck einer Jugendkultur hingenommen wird. Auch kommt der Film ohne die choreographischen Feinheiten und musikalischen Raffinessen des Vorgängers aus. Überraschungen gibt es keine, denn eine wütendes Mädchen, welches um sich ballert und Bösewichte massakriert, kann eben nur einmal schocken. Dennoch: Als (leidlich) unterhaltsames Sequel ist KICK ASS 2 annehmbar und in vielen Momenten auch sehr okay.
WINNETOU III kombiniert die Stärken der ersten beiden Film und kann somit als bester Teil der Trilogie empfohlen werden: Der große Häuptling der Apachen Winnetou muss einsehen, dass sein beschauliches Traumreich dem Ende geneigt ist: Amerika formt sich als Staat. Die Politik beginnt die Macht zu ergreifen. Die Gebiete der Indianer werden kleiner. Die Verhandlungen schwieriger. In diesem Reich ist kein Platz mehr für ihn. Dies spürt er instinktiv und sagt seinem Blutsbruder Old Shatterhand seinen baldigen Tod voraus. In einer berauschenden Szene entkommt Winnetou seinen Verfolgern durch ein Gebiet voller Wasserfälle nur knapp. Dieser Häuptling muss diesmal kämpfen und wirklich um sein Leben fürchten. Pierre Brice schafft es erstmals diese stolze Figur mit Weisheit und Erhabenheit zu füllen. Auf der Adria spiegeln sich währendessen wundervolle Sonnenuntergänge, die von Abschied und Vergänglichkeit berichten. Dadurch gelingt dem Film eine seltene und erfüllende Poesie. Die Melancholie beansprucht den Film in vollen Zügen. Und Winnetous Tod ist zwingend notwenig: In dieser neuen Welt kann Winnetous Herz nicht schlagen. Aber für die Fans schlägt es noch immer, das ist gewiss. Ein epischer, würdevoller Abgang.
Noch lieber umarme ich Dein herzliches Selbst. ♥
:D
Eigentlich alles an WINNETOU 2 ist schöner als beim Vorgänger: Die Schauspieler sind lebendiger, es gibt wahre Gefühle, romantische Szenen, große Explosionen und einen schmierigen Klaus Kinski als sardistischen Handlanger. Doch ist der Film auch billiger; Die Bilder und Locations sind geerdeter und können nicht mit der plüschigen Märchenlandschaft des ersten Teils mithalten. So bleibt WINNETOU 2 optisch leider ein wenig blass.
Jedes Gefühl in WINNETOU I ist bloße Behauptung. Die Brüderschaft von Winnetou und Old Shatterhand ist unbegründet, die Freundschaft von Sam Hawkens und Shatterhand bleibt ein großes Rätsel. Die Liebe von der immer wieder gesprochen wird ist eine gemeine Lüge. Eine hohle Aussage. WINNETOU I sagt wie es ist. Ohne es zu zeigen. Eine heroische Freundschaft, die nicht unterfüttert wird. Die keine Emotion zulässt. So besitzen die brillanten Bilder von Ernst W. Kalinke eine lähmende Kälte. Die malerische Kulisse ist genauso leer wie seine Figuren. Regisseur Harald Reinl interessiert sich in keinster Weise für die Emotionalität der Figuren oder deren Psyche. Er stellt alles als gegeben da. Das ist konsequent, aber auch äußerst distanziert und unterkühlt. Eine ganz große Szene gelingt dem Film aber doch: Eine Verfolgung via Kanu auf dem traumhaften Rio Pecos ist spannend und fantastisch inszeniert. Am Ende sterben die Geliebte und der Vater um den Weg frei zu machen für eine große (schwule) Liebe. Der tapsige Winnetou und der stahlharte Shatterhand haben endlich nur sich.
Tatsächlich ist THE CONJURING die ersten zwei Drittel extrem schauerlich und spannend. Ja, ich konnte mich gruseln. Ich dachte mir: James Wan hat schön bei Ti West abgeluschert. Was ja erst mal per se nichts Schlechtes ist. Doch dann beginnt das letzte Drittel. Es rummst und bummst. Es klappert und scheppert. Anstatt auf seine gruselige Atmosphäre zu setzen, entfesselt der Film ein tösendes Inferno. Doch, wenn es eben immer nur laut wird und hinter jeder Tür ein neuer Schrecken lauert, dann wird dieser Schrecken eben auch sehr banal. Und berechenbar.
Spannender Genre-Mix, welcher in Einzelteile zerlegt glänzt, als großes Ganzes aber irgendwie scheitert, aber jenes höchst eindrucksvoll. Regisseur Dean O'Flaherty will alles in sein Erstlingswerk brezeln: Coming of Age, Thriller, Horror und Satire. Und alles macht Spaß. Auch wenn es etwas unbeholfen zusammengewürfelt ist, kann man sich bei diesem Film nicht sicher sein, was geschieht. Man lässt sich gerne an die Hand nehmen, wenn sich dieser frische Debütant ausprobiert. Eine reizvolle Varition bekannter Motive.
Soll ich lachen? Soll ich weinen? Es geht um Schwänze. Um Schwänze die nicht hart werden. Deshalb müssen sie durch Waffen ersetzt werden. Ein stahlhartes Viagra. Und dann gibt es da noch einen Ödipuskomplex. Der Sohn dringt durch das Schwert in seine Mami ein. Und greift sogar in sie hinein. Möchte sich wieder geborgen fühlen. Umgeben sein von ihr. Wie tragisch. Und er wäscht sich die Hände. Die voller Blut sind. Er hat Blut an den Händen. Versteht ihr? Das mögen Leute, die gerne Videoclips als seelenlos bezeichnen. Und hier durch die Arthouse-Brille ihre "niederen" ästhetischen Sehnsüchte befriedigen können unter dem Deckmantel der Kunst. Anfangs dachte ich noch, die Werbung ist aber heute lang. Dann war der Film aber schon zuende. Passenderweise war vor dem unerigierten Film eine überlange Apple-Werbung, die schon einmal einen Vorgeschmack auf das nun kommende gab. Nicolas Winding Refn hat auf jeden Fall einen kleinen Pimmel. Das ist das einzige was ich von diesem Kinobesuch mitnehmen konnte. Aber wollte ich das wissen?
Hipster-Film.
Worst ending ever.
Ein erkaltetes Herz wird geschmolzen. Eine Frau zerfließt. Die Demontage einer Legende. Und ihre Aufersteheung. Alles. In einem Film.
Bill Condon ist es zu verdanken, dass sich DREAMGIRLS in kein konventionelles und beengtes Biopic- Korsett hat zwängen und schnüren lassen. Anstatt haargenau vom Werdegang der Girlgroup zu berichten und große und wichtige Situation abzuheften, lässt er lieber die Musik sprechen. Die in großen und glamourösen Bildern stattfindet. Eddie Murphy ist toll, Jamie Foxx zu diesem Zeitpunkt noch cool und Beyoncé hat sich schauspielerisch gesteigert, doch trotzdem werden sie alle von einer Person weggeblasen. Eine musikalische Urgewalt: Jennifer Hudson. Da wo die anderen noch darstellen oder performen, lebt diese Frau ihre Rolle, in nahezu jeder ihr geschenkten Sekunde. Mit dem Song "I'm not going" zeichnet sie ihre Figur perfekt, schenkt dem Film den bewegendsten Moment und beweist, dass sie alle anderen noch locker in die Tasche steckt. Die ganz große Gewinnerin. A Dreamgirl.
Zu lang, zu doll, zu aufgeblasen, zu teuer und im Endeffekt zu nichtig. Niemals wird sich auf das Wichtige konzentriert, das Drehbuch schlägt unnötige Haken um dem Film mehr Spieldauer zu gönnen und dem Zuschauer dafür aber mehr Eintönigkeit. Das Geschwurbel um Terroristen und Abhörung, um CIA und Überwachung ist ermüdend. Dennoch: Di Caprio liefert wieder einmal Erstaunliches ab, Crow ist als fetter Sack völlig unpräsent, jedoch ein Schauspieler liefert großes Kino: Mark Strong. Festgelegt auf den bösen Buben liefert der Schauspieler diesmal eine undurchsichtige und deshalb spannende Figur ab. Ätzend bleibt aber natürlich die unnötige Gewaltgeilheit von Scott, die in diesem Film unpassende Wellen schlägt.
Geradliniges, solides Thrillerchen mit kleinen Momenten: Ein von einem Killer in der Garage verfolgter Russell Crowe sorgt kurzeitig für Hochspannung. Und auch sonst gibt es des Öfteren kleine Spannungsspitzen. Sie verdecken aber nicht, dass der Film im wesentlichen Kern nicht viel kann und zu bieten hat: Stereotype und Klischees. Aber diese sind nicht wirklich schlecht serviert. Unterhaltsam ist das alles. Unbedingt.
Der nudelige Zauberer-Ulk von Halb-Nulpe Letterier hat erfreulicherweise Spaß und Lust am großen Mumpitz, deswegen ist er auch völlig unbeschwert und fabuliert frei heraus. Ja, er macht erstaunlicherweise sogar Laune. Bis dann das Kartenhaus in sich zusammenfällt und die schalen letzten Minuten beginnen. Es handelt sich eben doch nur um einen billigen Trick. Für den der Film ganze zwei Stunden benötigt. Um ein weißes Kaninchen aus dem Zylinder zu ziehen. Aber man kann guten Gewissens entwarnen: So schlimm wie PRESTIGE ist NOW YOU SEE ME nicht. Ganz im Gegenteil.
Ich messe auch gerade. Erstaunlich. Jetzt erstmal beruhigt entspannen.
Ausgestellt, aufgesetzt schrullig, überspannt und mit dem unbedingten Willen zum großen Kuriosum. Aber auch Kino, denn es geht Anderson immer um die Räume, den Raum des Bildes der gefüllt wird, sowie den emotionalen Raum der Figuren und den Raum (Insel) der von den Protagonisten durchschritten wird. Desplat musiziert einmal mehr bedrückend schön und der Zuschauer muss manchmal erstaunlicherweise lachen. MOONRISE KINGDOM, jenes gebe ich zu, kann man gucken. Man darf den Film sogar mögen.
David Yates. Haha.
Unterirdischer Trailer. Fanmade?
Ist nicht spannend, ist nicht schockierend. Allerdings eine gekonnte Präsentation und Zurschaustellung von eitrigen Masken und virtuosen Splattereinlagen, die nicht erschaudern, sondern beeindrucken. Auch der Härtegrad (erreicht durch weitgehend handgemachte Spezialeffekte) erfreut den Freund des dunklen Genres. Nur ganz kurz ist der Film wirklich bei sich und weiß ein großartiges filmisches Gemälde zu erzeugen, nämlich dann, wenn sich blutiger Regen ergießt und die Motorsäge kreist. Als habe sich sich THE TEXAS CHIANSAW MASSACRE mit BRAINDEAD gepaart.