der cineast - Kommentare
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Alle Kommentare von der cineast
Engelsgesicht Giuliano Gemma und Spaghetti-Mund Mario Adorf sind ein traumhaftes und einfältiges Paar, dessen launige Beziehung und Freundschaft zart und träumerisch von Ennio Morricone begleitet wird. Ein schlussendlich doch überdurchschnittlicher, sehr ansehnlicher Italo.
Nervtötender Westernklamauk vom italenischen Horrorpapst Mario Bava, welcher sich als bekennender Westernfeind die Freiheit nahm die anfangs ernst gemeinte Geschichte durch Gags aufzuwerten. Entstanden ist eine besonders schlechte und witzlose Blödelei ohne einen Hauch von Komik, geschweige denn Interesse für seine Figuren. Höhepunkt des Gagfeuerwerkes ist die Entleerung des Darmes in der weiten Prärie. Ein Indiz für die subtile Humorlage des Filmes.
Fast schon sympathisches Post-Tarantino-Gewäsch mit teilweise glücklich platzierten Pointen und gar nicht so schlechter Situationskomik. Regisseur und Drehbuchautor Shane Black glaubt allerdings seine Fertigkeit als guter Drehbuchautor mit endlosen Dialogen über Nichtigkeiten beweisen zu müssen. KISS KISS BANG BANG ist natürlich genreübliche Massenware, aber als diese irgendwie auch voll okay und harmlos.
Pervertiertes Lustspiel von Kurt Hoffmann, welches im Subtext allerlei familäre Grausamkeiten verhandelt; brillant gespielt und von der Regie sicher geführt. Die Romanvorlage von Eric Malpass würde sich auch perfekt als Bühnenstück eignen. Besonders scharf: Diane Körner als hottes Flittchen mit leichtem Röckchen.
Keimfreier Hühnerbrust-Klamauk mit geleckter Ikea Garnitur. Widerlich biederes Fernsehen.
A FEW GOOD MEN ist ein kleines Kabinettstückchen bedächtiger und intelligenter Erzählung und Inszenierung; Rob Reiner weiß genau wie er seine Charaktere psychologisiert und einsetzt, sie niemals verheitzt oder ausstellt. Unterstützt wird seine Arbeit von einem erstklassigen und spitzfindigen Drehbuch von Aaron Sorkin und einem auftrumpfenden Schauspielpersonal. Tom Cruise meistert seine Rolle tadellos, aber es ist eben doch wieder Jack Nicholson, der seine dicken Eier ins rechte Licht rückt um sie gehörig zu bräunen. Hollywood Erzählkino Marke 'sehr gut'.
SKYFALL ist ein großer Blender: Da gibt es drei wackelige Actionszenen, einen knurrigen Daniel Craig und einen erbarmungslos schlechten Soundtrack von Thomas Newman. SKYFALL nutzt nostalgische Insignien wie den Aston Martin, präsentiert ihn, aber ohne zu wissen wie man ihn in die Handlung sinnvoll integriert. Eine Reihe von Guck-Mal-Hier-Guck-Mal-Da-Momenten erzeugt Lächerlichkeit, dabei sollen sie zu den Wurzeln führen. In seiner Naivität entzaubert Sam Mendes nicht nur 007, sondern er macht ihn langweilig. Ein großer Fehler. Bond mit Kindheitstrauma. James Bond benötigt keine (Küchen)Psychologie. Bond ist ein Lebensgefühl, hat immer ein bestimmtes exotisches Flair. Bondfilme sind Eskapismus in Reinkultur. Bei SKYFALL regiert nur bleiernde Schwere, Düsternis und Einfallslosigkeit. Für Menschen, die Christopher Nolan mögen.
Eine zweistündige Tortur. Gäbe es nur noch solche Filme, gäbe es kein Kino mehr. Das Kino würde sich selbst abschaffen. Keiner braucht OBLIVION. Nur Tom Cruise.
Die Künstlichkeit des großen Hollywoods der 40er und 50er Jahre trifft auf das natürliche Schauspiel von Robert De Niro und Liza Minelli. Eine neue Realität entsteht. Sie bildet eine lebendige Liebesgeschichte ab, die durch Höhen und Tiefen führt, welche durch die musikalischen Darbietungen dargestellt werden. Sanft und liebevoll, laut und aggressiv. So wie die Liebe eben ist. Am Ende findet die tragische Liebe zweier selbstsüchtiger Egozentriker seine Krönung im vielleicht größten Liebeslied der Welt: THEME FROM NEW YORK, NEW YORK. Ein nicht enden wollender Blues der Zärtlichkeit.
STAR! ist wahrlich ein langer Schinken, der aber einige kluge Pointen über zu große Egos landen kann und sowieso sein größtes Ass im Ärmel zieht und dann drei Stunden lang auspielt und auskostet: Julie Andrews. Eine Dame vor welcher man niederknien sollte. Allein schon wegen ihr, ist STAR! unbedingt sehenswert. Selbst wenn der Film auszugsweise altbacken wirkt, ist er dennoch ein Vorzeigestück Andrews schauspielerischer Grandezza.
21 JUMP STREET ist tatsächlich ein brüllend komisches Gagfeuerwerk erster Güte: Der hochsensible Jonah Hill ist ein fantastischer Komiker, weiß aber auch in den ruhigen Passagen zu beweisen, dass er ein absolut talentierter Schauspieler ist. Auch überzeugt Channing Tatum mit komischem Talent, welcher sich in manchen Szenen herrlich gehen lässt und angenehm uneitel seine Rolle verkörpert. 21 JUMP STREET ist pointenwütig, geistreich, außerordentlich feinfühlig und extrem liebenswert. Großartiger Cameo von Johnny Depp inklusive. Gefällt Leuten, denen Gutes gefällt.
Zwei Stunden lang purer, hemmungsloser Sex. Doch wenn die Nazis kommen, dann gibt es keine frivole Kunst mehr. Die Show ist aus.
PROM NIGHT ist überhaupt nicht an einem Happening interessiert. Es dürfte sich hier um keinen Film handeln, der beklatscht, begröhlt oder bejubelt wird. Nein, Paul Lynchs Film ist eigentlich ein ironiefreies, empathisches Drama, welches sich im Gewand eines Slashers tarnt. Das Finale, welches die letzte halbe Stunde des Filmes einnimmt und auf dem titelgebenden Abschlussball spielt, schafft den klugen Spagat vom dramatisch-melancholischen Slasher zum ausgelassenen Tanzfilm, mit einer grandiosen Performance von Jamie Lee Curtis, ehe dann alles wieder in einer großen Tragödie endet: Die jungfräuliche und unbeschwerte Zeit der bunt leuchtenden Schulbälle findet mit PROM NIGHT sein absolutes Ende. Jeder ist jetzt erwachsen, ob er gefickt hat, oder nicht. Ganz zum Schluss steht nur die Trauer im Raum. Und das Leid.
Am Ende offenbart die etwas unbedarfte zweite Regiearbeit von Stephen Chbosky THE PERKS OF BEING A WALLFLOWER eine dramatische Abgründigkeit, die ich so nicht erwartet hätte. Davor gibt es guten, schlechten und mittelmäßigen "Independent"-Kitsch zu beluschern, mit dem wohl knuffigsten Jungstar der Neuzeit: Logan Lerman.
Beginnt mit einer hervorragenden Title-Sequenz von Maurice Binder (!), dann begegnet man einer (wie immer) entwaffnend süßen Audrey Hepburn, die sich mit dem herrlich tuntigen Cary Grant, auf der Suche nach dem großen Geld, urkomische Wortgefechte liefert. Weiteres Sahnehäubchen und i-Tüpfelchen ist der hochtalentierte Walter Matthau, der in jeder seiner Szenen ein Maximum an allem Möglichen für sich herausholt. Henry Mancini poesiert das Treiben in Paris subtil und feinfühlig und umschmeichelt den Betrachter mit seinem musikalischen Können. Das Drehbuch ist ein fintenreiches Musterbeispiel in der Zusammenbringung von Komödie und Thriller. Von Stanley Donen dann vom Blatt auf die Leinwand übertragen, erzählt der Zauberer den Spionage-Thriller leichtfüssig, dann wieder düster und unheimlich, oder eben hinreißend romantisch. Die ganze Palette inszenatorischer Tricks wird im Sekundentakt aus dem Ärmel geschüttelt und der Zuschauer mühelos zum Staunen gebracht. CHARADE kann man nur lieben. Da ist man völlig machtlos...
5 Punkte für die schier unfassbar große Britney Spears Szene. Wunderschön zu sehen, wie die Popgöttin einen ganzen Film aufpopt.
Ein Musical der Fantastereien: Ein mit Tieren sprechender Doktor (Rex Harrison), eine Riesenschnecke, ein Lama mit zwei Köpfen, ein eine Insel schiebender Wal, ein riesiger Kraken und eine Mondmotte, um nur einige der absonderlichen und drolligen Bewohner der Welt des Autors Hugh Lofting zu nennen. Die meisterhaften Effekte (Oscar), die schönen Songs (Oscar "Bester Song") und die fabulierende Geschichte mit zahlreichen Elementen von Jules Verne und Robert Louis Stevenson erschaffen eine augenzwinkernde, unbeschwerte und kurzweilige (145 Minuten!) musikalische Abenteuer-Komödie tierischen Amüsements.
Ennio Morricone beweist Geschmack. Vorzüglich. Jedes Wort stimmt.
Freddy Vohrers Meisterstück: Ein unüberschaubares Arsenal an Schurken und zwielichtigen Chargen, die sich nacheinander gegenseitig dezimieren und verraten, wird von der Coolness in Person, Günther Stoll, gejagt, doch der wird ungewollt unterstützt. Das titelgebende anfangs noch untergebene Ungetüm, der 'Bucklige von Soho', wendet sich gegen seine verbrecherischen Vorgesetzten. Von Alfred Vohrer arrangiert wie ein schmuddeliger, kaltschnäutziger und zynischer Albtraum, der keine Gefangenen macht. Musikalisch kongenial untermalt vom großen Peter Thomas. Hauptattraktionen sind jedoch die Szenen mit dem brillanten Pinkas Braun, der uns hier einen der schönsten Wallace-Morde überhaupt beschert (Telefonschnur) und ein großartiger Eddi Arent, der ab der Mitte des Films allen die Schau stiehlt. Die vielen Verdächtigen werden immer weniger und man glaubt schon gar nicht mehr an den großen Boss, doch der kommt unerwartet und rundet diesen famosen Wallace, mit einer überraschenden Auflösung ab. Ein verkanntes Stück deutscher Schundkunst. Doch Kenner wissen: Der ultimative Wallace.
Mithilfe Wolfgang Zellers verstörender Musik ist der Film VAMPYR von Carl Theodor Dreyer ein schier wahnsinniges Machwerk der absonderlichen Bildgestaltung und unvorhersehbaren Erzählkunst. Der eiskalte Sog dieses undurchsichtigen Schauerstücks durchdringt jede Brust und versetzt einen noch lange nach Ende des Films in Trance.
Mit einem vergnüglichen, aber fantastisch schlecht getricksten Autocrash via Modeleisenbahn und Spielzeugauto beginnt DAS GESICHT IM DUNKELN [A DOPPIA FACCIAA] eher fad. Doch dann: Ansehnliche Titten wabbeln über die Leinwand. Der Blick Klaus Kinskis ist starr auf sie gerichtet. Er wird sich mit diesem Film von der Wallace Reihe verabschieden. Nach 16 Auftritten ist Schluss. Verzweifelt, vergrämt, verbittert und verloren betrinkt sich John Alexander (Kinski). Seine Frau ist verstorben. Die bedrückende Leere dieses Mannes wird beeindruckend von Reißzooms und Impressionen des nächtlichen Londons verbildlicht. In die Knie geht der Zuschauer dann bei Nora Orlandis Sountrack, der die Engültigkeit dieser Situation eindringlich und berauschend darstellt. Virtuos gleitet die Kamera über Kinskis Augen, durch die blau und rot durchleuchtenden Kirchen und Gemäuer, Kneipen und Schlösser. Betörend ist dieser Giallo, weil er so unperfekt ist. Narrativ stolpert er des Öfteren, berapelt sich aber immer wieder durch bizarre, atmospärische Szenen, die nicht mit Nacktheit, ansehnlicher Farbgestalltung und attraktiver, filmischer Gewalt geizen. Dann am Ende ein entstelltes, abartiges Gesicht. Ein gruseliger Höhepunkt.
Der letzte offizielle Edgar Wallace Film der Kinogeschichte: Ein reizloser Giallo von Umberto Lenzi mit erbarmungswürdig schlechter Auflösung, langweiligen Kills und uninteressanten Schauspielern. Süß: Uschi Glas mit Rehaugen. Hörenswert: Riz Ortolanis Score.
Ein Film so gut, als hätte Til Schweiger ihn gemacht.
Erst müssen wir Berge überqueren, Landstriche und Seen passieren, um in ein ganz eigenes Wunderland zu gelangen: In das Land der Musik, welches eine leichtfüssige, strahlende und heilige Prinzessin mit Namen Maria beherbergt, die den Menschen und vor allem einer großen Familie das Wichtigste, was es nur gibt, wiederschenkt: Die Musik. Mit herzerwärmender Spielfreude begeistern ein mürrischer, aber doch zartfüssiger Christopher Plummer und eine sowieso unschlagbare Julie Andrews, die von süßen und wahnsinnig talentierten Kinderdarstellern unterstützt werden. Die Landschaft so erhaben und punktgenau gewählt, als existiere sie nur für den Film. Sie verschmilzt mit der tanzenden Andrews und den anderen Protagonisten, in nahezu jeder Sekunde. In bestechend schönen Farben erzaubert Regisseur Robert Wise eine Welt, die in einen üppigen melodiösen Mantel gehüllt ist, wie er wohlklingender kaum sein könnte. Diese Idylle liegt geographisch fast vor unserer Haustür, aber sie ist so strahlend und wolkenlos, wohlig und wohltuend, bezaubernd und anziehend, dass es sie nur in einem Film geben kann und wir sie nie finden werden. Höchstens in unserem Herzen.
Entsetzlich mutloser Zombie-Langweiler, welcher nur in den ersten Minuten gefällt. Eierlos, weil die anfangs ulkige Beziehung erst zur großen Liebe führt, wenn die Hauptperson wieder ein Mensch ist. Anstatt das Potenzial einer wirklich grotesken Liebe zu nutzen, wird lieber doch auf das Teenie-Herz gesetzt. Nein, einen Zombie darf man nicht küssen. Ihn süß finden, ja. Aber nicht küssen. Das würde doch die weibliche Zuschauerschaft verschrecken. Nachdem sich die Zungen in den Hals gesteckt werden gibt es nur noch eine abgeschmackte Romeo und Julia Schmonzette zu sehen, in der alle bedrohlichen Konflikte mit lockerer Lässigkeit bewältigt werden. Die Figuren agieren dann auch nur noch völlig planlos: John Malkovich (der in letzter Zeit sowieso immer verschenkt wird) hat irgendwie doch nichts mehr gegen die blutrünstigen Wilden und freut sich, dass seine Truppe von den Leichen gegen die anderen Knochen unterstützt wird. Die Knochen als nie präsenter Angstfaktor sind die manifestierte Lächerlichkeit des Films. In jedem Computerspiel der 90er Jahre waren Animationen besser, als diese jämmerlichen Quälgeister. Richtig Panne. Leider doch kein neuer mutiger TWILIGHT-Nachfolger. WARM BODIES kann nichts.