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Alle Kommentare von der cineast
Am Ende wird dann der meinungslose Trottel zum großen Cäsar ernannt und aus dem Bild getragen. Ein extrem witziger und böser Schlusskommentar. Das alles davor: Horror trifft Kitsch trifft Porno. So vollkommen drüber und so vollkommen gelungen.
Roger Moore sagt tschüss. Und das mit einem leichtfüssigen Anfang, einer behäbigen, jedoch stimmigen Mitte und einem erinnerungswürdigen Super-Schluss. Schön.
Der beste Trailer des Jahres.
Der vielleicht klügste Film über das Thema Rache, der je gemacht wurde.
Der Film verstört schon von der ersten Sekunden an: In einer grandiosen Szene zu Anfang, wird eine Frau von einem großen etwas aus der Tiefe, in die Tiefe gerissen. Danach werden sorgsam die Charaktere eingeführt. Doch nicht wie in anderen Horrofilmen, bleiben diese blass, oder schablonenhaft. Sie entwickeln ihre eigene Persönlichkeit, reißen mit und sorgen dafür das der Film einen fesselt. Sind die interessanten Figuren endlich gezeichnet, geht es auch schon los. Die (wunderschön gefilmte) Bootsfahrt führt die draufgängerischen Jugendlichen zu ihrem Haus, indem so sie so richtig Party machen wollen. Der Film ist zum Glück nicht verspießt, und geizt also auch nicht mit Nacktheit. Es wird wahnsinnig heiß, und die Damen zeigen was sie haben. Doch dann, kommen auch schon die extrem packend inszenierten ersten Hai-Attacken. Regisseur Ellis setzt ganz auf die Fertigkeiten seiner Trickschmiede und zeigt nur animierte Haie (auch toll, dass kein echten Haie für die Filme missbraucht wurden), aber das heißt noch lange nicht, dass man keine Angst vor ihnen hat. Sie springen aus dem Wasser, zerstückeln die badefreudigen Studenten und sorgen für reichlich Spannung. Man weiß nie wo sie auftauchen, und deshalb hat der Zuschauer die gesamte Spieldauer immer ein wenig Panik davor, wo die Haie wohl als nächstes auftauchen könnten. Doch gibt es noch einen drauf. Es handelt sich hier keineswegs um einen stumpfen Tierhorrorheuler, sondern Ellis garniert seinen Film auch noch mit reichlich Sozialkritik, die er präzise und subtil nutzt, um uns unsere kranken Sehgewohnheiten vor Augen zu führen und uns als krasse Voyeuristen zu entlarven. Das gelingt ganz vorzüglich ab dem Moment, indem wir erfahren, dass die Morde durch Haie keine tierische Ursache haben, sondern zu Unterhaltungszwecken von Menschen nahezu gesteuert und inszeniert werden. Ein kluger Twist. Im völlig kompromisslosen Showdown bekommt der Zuschauer dann kaum noch Luft und sehnt sich nach dem Ende, damit er wieder Sauerstoff durch seine Lunge pumpen kann. Ein wahrer Schocker.
So prätentiös und unglaublich selbstbesoffen sich ANTICHRIST auch präsentiert. Es fällt einem so leicht sich im Prolog einfach fallen zu lassen und hinzugeben. Manche Einstellung lässt einen direkt abspritzen, vor manchem Bild möchte man sich einfach nur verbeugen. Wenn der Fuchs anfängt zu sprechen, fällt man nahezu in Ohnmacht. All das was der Film verhandelt, erfühlt und erfährt ist packend bis zum Anschlag. Ohne Zweifel, steht ein Meister hinter der Kamera. Und wenn er da steht, regiert das Chaos.
Visuell immer aufregend gleitet, fliegt und springt die Kamera durch den punktgenau inszenierten, ersten Dogmafilm. Die immer interessante Erzählung - die natürlich für die Bühne adaptiert wurde - wird dominiert von erschreckenden Enthüllungen, bitterlicher Ironie und tragikomischem Witz. Wie banal von mir, dass über den Film zu behaupten, aber ja, es handelt sich um ein Fest, das zum Fest wird - für den Zuschauer.
Beginnend mit dem besten, atemberaubendsten und perfekt geschnittensten Intro der letzten Jahre, zeigt Wes Craven einem in den ersten 5 Minuten noch einmal schnell wo der Hammer hängt. Dann wird man auch schon in dieses mystische Vorstadtnest geworfen. Die Stimmung evoziert eine bedrohlich-schöne Melancholie. Diese Gegend voller verlorener Träume, versetzt einen für kurze Zeit in Trance. Symbolisch wird sich oft von der jugendlichen Unschuld abgekapselt. Sei es durch das zerstören von alten Spielsachen oder dem Wechsel eines mit Blut beschmierten, weißen T-Shirts, durch ein Schwarzes. Richtig verträumt-schwelgerisch wechselt der Film zwischen düstersten Tönen, die einem bewusst machen, dass man hier gerade einen Horrorfilm beschaut und zarten, verletzlichen Momenten die erst dieses wunderbare Märchen ermöglichen. Der Regisseur liebt Stimmungen und das Wechseln dieser. Wenn alles nach einem großen, spaßigen Ritual aussieht, dann kann sich das ganze auch schnell in einen Alptraum wandeln. Der zaghafte Blick auf das Innenleben von unverbrauchten, grandios aufspielenden Teenagern, gepaart mit allerlei Motiven aus Cravens Filmen und mit Symboliken aller Art, könnte man formal mit einem Hochglanz-Slasher verwechseln. Weit gefehlt. Natürlich, ist das nur ein Film für Leute mit dem richtigen Blick. Die auch zwischen den Zeilen lesen können. Die etwas ausbuchstabiertes suchen, werden es hier nicht finden. Dafür ist der Film dann doch zuweit weg von üblichen Konventionen. Und labt sich zu sehr in seiner verschnörkelten Erzählung. Das Ganze wird dann nur noch vom absolut großartigen Abspann getoppt, welcher einen voller Fragen und noch schönerer Antworten aus dem Mär, in die Realität entlässt.
THE WOMAN ist über die Frage von Gut und Böse erhaben: Ihm geht es um die Frau an sich. Nicht um das Böse das hinter einer gutbürgerlichen Fassade schlummern könnte. Das wird im Film nur als interessanter Aspekt erkannt und aufgegriffen, aber nicht verinnerlicht, es geht um Spannenderes. Es gibt keine titelgebende Frau, wie man zuallererst vermuten könnte, sondern jede einzelne - an sich - ist gemeint. Der Filmtitel erzählt vom Thema, nicht von einer Person. Die Frau als Angstobjekt, die über die Jahrhunderte – sei es auch durch Hexenverbrennung - vom Mann gezähmt werden musste. Sie verkörpert immer das Wilde, dass vor dem sich der Mann seit so langer Zeit fürchtet, dass was bezwungen werden muss und einem gehören sollte. Wie die Hauptfigur im großen Finale bezeichnend erklärt und nochmal nachdrücklich seine Haltung (wenn man bis dahin nicht schon gemerkt hat auf was der Film hinaus will und was ihm missfällt) erläutert: Das weibliche Geschlecht ist nur für eine Sache gut: Sex. So wird diese Art Mann hier als abscheuliches Wesen präsentiert, welches seinen Frauenhass auch an die nächste Generation weitergibt, wie in diesem Fall an den Sohn. Beeindruckend ist dann die Szene, in der der Sohn Brian die im Kerker gefangene Frau (natürlich plakatives Sinnbild für die Unterdrückung der Frau) mit einer Zange an ihrer Brustwarze schmerzlich rumdoktert. Der Frauenhass entlädt sich an der Brust, die ihn ernährte - natürlich.
Des Öfteren blickt einen die wilde Frau an. Den Zuschauer. Sie blickt direkt in die Kamera. In unser Gesicht. Wir werden zum Voyeur des Geschehens gemacht. Wir sollen zum Gesehenen eine Haltung entwickeln. Dieser Film liebt seine Frauen.
Außerordentlich interessant auch wie die Frauen untereinander kommunizieren. Sie sprechen wenig miteinander, aber reden. Durch Blicke und kleine zaghafte Gesten passiert das. Sie verstehen sich. Können sich aber teilweise nicht helfen. Und es liegt einzig und allein an dem Patriachart des Mannes.
Durch konträr eingesetzte Musik, lässt uns Regisseur Lucky McKee in die Köpfe seiner Protagonisten blicken: Wenn Vater Chris die im Wald jagende Frau bemerkt ertönt feinster Rock’n’Roll und es wird klar wieso: Er empfindet die Frau als Spielzeug seiner wilden Männerfantasien. Das rockt in seinem Kopf. Bei all der wirkungsvollen Brutalität, dem Strudel aus Gewalt der am Ende so schockierend den Zuschauer verschlingt, gibt es auch überaus zärtliche Momente, in denen McKee seinen Figuren auch – anders als in manchen anderen Horrorfilmen der letzten Jahre – Gefühl, Innenleben und Seele zugesteht. Zum Beispiel dann, wenn Tochter Peggy in Zeitlupe an ihrem Unglück zerbricht und Sean Spillane wunderschöner, retrospektiver Soundtrack erklingt, welcher wehmütig der 70er Jahre huldigt. Diese Musik wird mit zu Erzählung verwendet, nicht nur einfach zur schicken Bebilderung. Songs wie „It’s a complicated Woman“ oder „Distracted“ erklären immer mit, aber berühren auch.
Die Frau durchschaut den Mann immer. Demonstriert wird das in der Situation, in der die eingesperrte Frau dem Familienoberhaupt einen Finger abbeißt. Doch wichtig ist hierbei welchen! Den Ringfinger. Der Finger der vom Ehering geschmückt wird. Sie verspeist den Finger, lutscht kurz am Ring und spuckt diesen wieder aus: Ein metaphorisches Bild dafür, wie das weibliche „Monster“ die Falschheit dieser Ehe erkennt. Die verlogene, gutbürgerliche Äußerlichkeit. Das wird nicht geschluckt, sondern weggespuckt. Ein toller Moment.
Der Mann hat Angst vor der Enttarnung und dem Kontrollverlust. Dem kann er nur mit Schlägen und Bestrafung vorbeugen. So eindeutig wird der Mann in dieser schwachsinnigen frauenfeindlichen Position entlarvt. Ein Beispiel dafür ist auch eine Szene, in der Mutter Belle ihrem Mann die ganzen Grausamkeiten für die er verantwortlich ist vor Augen führt, aber er ihr – durch Mangel an Argumenten - eine auf’s Maul hauen muss.
Immer peinlich wird es, wenn dem Film Frauenfeindlichkeit vorgeworfen wird. Oder ausgestellter, fragwürdiger Sexismus. Hat der kluge Zuschauer den ganzen Film über weggeschaut? Die Vergewaltigung zum Beispiel ist nicht erotisch (sofern sie das überhaupt sein kann), alleinschon dadurch, dass der Sohn heimlich zuschaut und wir seine Person gezwungener Maßen einnehmen müssen und uns fragen sollten, was wir uns da gerade antun? Auch werden wir wieder angeblickt von der Wilden, nicht mehr mit diesem fragenden, uns nicht verstehenden Hass, sondern einer unglaublichen Traurigkeit.
Das Haus der Familie Cleek ist im Film umschlossen vom Wald. Der Natur. Die man nicht bändigen kann und nur noch diese kleine Lichtung, die als Grundstück für das Haus herhalten muss, opfert. Der Film schafft eine sinnbildliche Brücke: Er beginnt im Wald, den wir am Anfang als verstörend und schrecklich empfinden und endet wieder in ihm. Diesmal ist er aber die Erlösung, der Ort an den man jetzt will. Die Zivilisation die vom Mann dominiert wird, (hier das Haus) ist nicht lebenswert, in ihr läuft etwas falsch, also muss man ihr entkommen. Ein Lieblingsfilm.
Ganz straight wird da angesetzt, wo der letzte Teil aufhörte: In der grausamen Halloweenacht. Sofort ist man wieder im Geschehen. Das Gefühl der bedrohlichen Dunkelheit, die Haddonfield durchströmt, erreicht den Zuschauer binnen Sekunden. Myers bewegt sich nun anders, viel zielgerichteter, weniger willkürlich. Sein langsamer Gang steht für seine Unaufhaltsamkeit mit der er zuschlägt und mordet. Rot leuchtende Lichter der Ampeln und Schaufenster werden nur vom grausig kalten Krankenhauslicht abgelöst. Ein himmlischer Kontrast. Diese Nacht fordert mehr Opfer, gibt sich ganz klar seinem Happening-Charakter hin und ist so bedrohlich und schockierend wie Myers kalte, noch leicht an einen gefallenen Engel, erinnernde Maske. Leider ein vollkommen unterschätzter Wahnsinnsfilm. Ein wahres Fest.
Die Anfangszene beim nicht besseren BLACK CHRISTMAS entliehen, herbe Schnittfehler (Laurie geht die Treppe am Anfang zum verlassen Haus, aus zwei verschiedenen Perspektiven zwei Mal hoch, obwohl sie eigentlich schon oben steht. Einen offensichtlicheren formalen Fehler habe ich selten gesehen) und alles irgendwie zu versteift, zu sehr nach den großen Vorbildern hechelnd. Dazu kommt dieses wirklich interessante Thema der unerklärlichen frühen Leidenschaft für seine eigene Schwester, das irgendwann nur noch durch eine nicht ausgelebte Sexualität erklärt wird und somit das Messer wieder "nur" als Phallus-Symbol fungiert. Die Faszination um Michael Myers Handeln wird damit zu leicht seiner unglaublichen Faszination beraubt. Doch natürlich ist das "einfach gespielte" Musiktheme eine Wucht, Myers an sich ein interessantes Monster und Carpenters Terrorfinale ohne wirklich viel Blut bis heute beeindruckend. Ein verklärter, schöner Slasher.
Richtig bitteres, garstiges und unmoralisches Herzchen von einem Film, welches ein eklig-präzises Drehbuch besitzt und dadurch schockiert, sowie rührt. Ein schöner Familienfilm.
Als Giallo getarnte übersinnliche Hexenveranstaltung, welche gerade im Finale so überaus blass ausfällt. Gerade der großartige Aufbau ist wunderbar verspielt und die Tonspur lässt einen des öfteren mit den Ohren schlackern. Da ist der Showdown eine recht alberne Vorstellung, die weder für wahren Horror noch für, wie sonst so oft, Überraschungen sorgt. Die Nutzung von Verdis Musikstück Va' pensiero schafft eine Szene, die zum Highlight wird, in der das Lied immer wieder anfängt und abbricht, weil der Strom einen Wackelkontakt aufweist. Dadurch ist sie Schrecken und Segen zugleich: Sie lässt einen erschaudern, weil sie so plötzlich beginnt und aufhört und nimmt einem dann wieder die Angst, weil der Strom ja wieder funktioniert und es in der Wohnung hell wird. Solche Momente sind eher selten, die in denen Argento so herrlich aufdreht. Optisch natürlich wieder Dario-Deluxe, inhaltlich dünner (wenn interessiert's?) als sonst und über weite Strecken zu zäh und ziellos. Arrrr-gento!
Oft trachten die entstellten Schlächter der Jungfrau nach, weil die für ihre eigene verlorene Unschuld steht. Sie begehren sie, weil sie sexuell so unerfahren ist, wie sie selber. Doch hierbei gelingt Hooper ein guter Joke: das verletzliche Monster, das oft wiederkehrende Motiv in Tobe Hoopers Filmen, dass sich nicht artikulieren kann und grausig aussieht und noch dazu niemals eine sexuelle Handlung vollzieht, ejakuliert in FUNHOUSE. Es bekommt einen Handjob von der Wahrsagerin Madame Zena und bezahlt dafür 100 Dollar, anstatt wie sein Vater bemerkt, komplett eine Frau für 15 Dollar flachzulegen. Wiedermal ist er Opfer und Täter zugleich, da er noch nichtmal weiß was Geld wert ist. Doch das absolut perfide, garstige und urkomische an dieser Szene ist die Tatsache, dass er schon nach drei Sekunden kommt. Als ob der Regisseur damit sagen will, das das Monster so underfucked und notgeil ist, das es sofort abspritzt, wenn es von einer weiblichen Hand befriedigt wird. Eine großartige, tragisch-komische Szene. Leider ist FUNHOUSE zu tempoarm, besitzt zu wenig Power und setzt am Ende mehr auf schöne Ausstattung, als auf den echten Terror.
Fünf Punkte für die letzten 20 Minuten. Das ganze davor - bei aller Liebe - ist ja nun wirklich unerträglich, in jeglicher Form.
Diese seit kurzem geschaltete TED-Werbung nervt so dermaßen, dass man gar nicht mehr weiß wie man einen Artikel lesen soll, weil es unmöglich ist, diesen penetranten Rotz wegzubekommen.
Kino.
Mit filmstudentischem schwarz/weiß und einer Überinszenierung seiner selbst wirft Regisseur Fabian Hübner Uwe Boll die üblichen Wortfetzen hin, die Boll genüsslich gesäuert kommentiert. Wieder ist das Problem, dass man nicht versucht Boll zu verstehen oder sich der Person zu nähern. Wieder kein Gespräch auf einer Ebene: Entweder uns' Uwe wird von dämmlich-nickenden Fanboys interviewt, die bisher nur zwei bis drei Filme des Enfant Terrible gesehen haben oder von Leuten wie Hübner, die mit ihm gar kein Gespräch führen wollen. Eine Auseinandersetzung mit dem ulkigen Rheinländer und dessen Gesamtwerk findet nie statt. Nichts wird kritisch beleuchtet oder hinterfragt, nie nähert man sich ihm zwischenmenschlich. Das reicht für ein bis zwei niedliche Anekdoten und für ein kleines Lächeln am Ende. Schwach.
Horror.
PUNCH-DRUNK LOVES ist so überaus wunderlich, so voller Schnörkel in jede Richtung. Andersons kleine Tüte voller Wunder raubt einem des öfteren den Atem, kitzelt an den Nerven, füllt das Herz mit Freude und zaubert liebenswerte Momente non stop. Man fühlt sich and die Hand genommen, man fühlt sich so wunderbar und so geborgen, wenn man dem Treiben der beiden zuschaut. Und wieder wird eines deutlich: Paul Thomas Anderson kann KEINE schlechten Filme machen. Selbst wenn er wollte...
Mutlos, kraftlos, jedoch angenehm unaufgeregt: Man sieht hier nicht den großen, orgiastischen Overkill, dessen Eindruck der unglaublich gute Trailer zu generieren versuchte, sondern einen leichenblassen, farblosen Versuch ein Phänomen zu erklären. Im diesen Jahr sehr anstrengenden Blockbustersektor und in anbetracht der Lage, dass bisher alle Prequels (Man bedenke X-Men und den Affenfilm) extrem furchtbar waren, ist PROMETHEUS dennoch einer der besten Vorgeschichtenfilme der letzten Jahre. Passt schon.
Wie scheiße es ist, wenn Leute die scheiße sind, einen Flm machen wollen, der scheiße ist, um sich daran zu erfreuen und zu belustigen, wie scheiße der doch ist, obwohl sie ja eigentlich bessere Film machen könnten, als Scheißfilme. Trotzdem, auch teure Scheiße, bleibt Scheiße.
Ein Film, der glänzend unterhält.
Harry Potter: "Professor? Is this all real? Or is it just happening inside my head?" Albus Dumbledore: “Of course it is happening inside your head, Harry, but why on earth should that mean that it is not real?”
Völlig ohne Gefühl für Rhythmus manövriert sich Regisseur Yates dritter Film in wahrliche Zähe. Immer dann wenn man glaubt, dass es nun wirklich los geht und spannend wird, wechselt Yates die Stimmung. Total unerklärlich und wirklich anstrengend. Man unterzieht sich einer in die Länge gezogenen, teilweise wirklich ärgerlichen, filmischen Angelegenheit. Dagegen sprechen gereifte, langsam zu wirklichen Schauspielern werdende Jungstars, ein sanfmütiger Score vom feinfühligen Desplat und schöne Momente der Topstars wie Helena Bonham Carter und Alan Rickman. Natürlich verschenkt. Yates, eben.