der cineast - Kommentare

Alle Kommentare von der cineast

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    Völlig ohne Gefühl für Rhythmus manövriert sich Regisseur Yates dritter Film in wahrliche Zähe. Immer dann wenn man glaubt, dass es nun wirklich los geht und spannend wird, wechselt Yates die Stimmung. Total unerklärlich und wirklich anstrengend. Man unterzieht sich einer in die Länge gezogenen, teilweise wirklich ärgerlichen, filmischen Angelegenheit. Dagegen sprechen gereifte, langsam zu wirklichen Schauspielern werdende Jungstars, ein sanfmütiger Score vom feinfühligen Desplat und schöne Momente der Topstars wie Helena Bonham Carter und Alan Rickman. Natürlich verschenkt. Yates, eben.

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      der cineast 22.08.2012, 12:35 Geändert 24.10.2018, 14:34

      Cuaróns Welt ist naturalistischer, unaufgeräumter und deswegen auch aufregender. Entsprachen in den vorherigen Filmen glatte (dennoch hübsche) Bilder der Tagesordnung, befindet man sich bei Alfonso Cuarón im Mittelalter: Ein viktorianischer Stil bezüglich der Ausstattung, dazu ein teilweise jazziger, einfühlsamer und an die dunkle Zeit angelehnter, famoser Klangteppich von John Williams. Die Landschaft außerhalb Hogwarts ist nun echt und unheimlich, sowie beeindruckend. Die drei Freunde haben diesmal wirkliche Konflikte zu bewältigen, emotionale Momente gibt es en masse. Kloves Drehbuch ist herausragend komprimiert und das Doppelfinale, welches die gesamte letzte Stunde des Films einnimmt, ist voller überraschender Wendungen und atemberaubender von Mondlicht durchfluteter Sequenzen. Mit der kürzesten Laufzeit aller Filme, besitzt HARRY POTTER UND DER GEFANGENE VON ASKABAN trotzdem alles. Der unangefochtene Höhepunkt der Reihe.

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        "All those moments will be lost in time, like tears in rain. Time to die."

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          über Jonas

          Da sieht man dann nur noch einen kleinen, relativ witzlosen, aber sehr entspannten Christian Ulmen als Jonas, dessen Figur immer ein bisschen an seine große Zeit als Knut Hansen und Alexander von Eich erinnert. Das ist gar nicht bissig, noch irgendwie schräg genung um einen Film tragen zu können. Zwischen Konzeptlosigkeit (Wer weiß nun über Ulmen bescheid und wer war eingeweiht, bzw. was wurde den Schülern erzählt?) und Ideenarmut pendelt JONAS umher, rechtfertig aber nie sein Dasein. Christian Ulmen ist nicht mehr böse und treffsicher in seinem Witz, sondern müde, gelassen und süß. Ob das wohl an Collien Fernandez liegt?

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          • Rajko Burchardt hat es geschafft, dass wenn man den Namen Vincent Vega hört, man nicht mehr an die ulkige Person aus Tarantino's postmodernem Quatschfilm denkt, sondern an ihn.

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                In einer Szene mag man fast schon beobachten, wie Daniel Day-Lewis ein Orchester dirigiert. Eine große Oper. Anderson lässt durch Lewis dirigieren. Sein Charakter Plainview agiert als Regisseur, er leitet den Film, benutzt die anderen Figuren, lobt sie und vernichtet sie, lenkt sie, um sie dann wieder fallen zu lassen. Es scheint so als würde der Oilman ganze, wunderbar-große Bilder selber zu inszenieren. Oder wir sehen, wie er sein Land in einer einzigen Einstellung eingefangen, durchstreift. Seine Theaterbühne erkundet er und erfährt sie für sich. Aber man fühlt, dass nichts beliebig ist. Der Mann weiß was er will. Sowohl Regisseur Anderson, als auch Schauspieler Lewis. Er ist mehr als eine Person, die für die Handlung gebraucht wird. Nicht nur einer, der den Film trägt, wie man so schön sagt. Anderson und Lewis gehen eine einmalige Symbiose ein. Ein blindes Vertrauen. So ein Vertrauen schafft solche Filme. Und so ein Regisseur, der es versteht jeden gesprochenen Satz so zu gestalten, dass er wie ein Messer die Kehle des Zuschauers durchtrennen kann, außerdem ein Gefühl für Situationen besitzt, Momente und Zwischenmenschlichkeit wie kein anderer zusammenführen kann, der verdient den Namen als größter Filmemacher unserer Zeit. Die Coens hätten gerne gewollt, dass NO COUNTRY FOR OLD MEN so geworden wäre wie THERE WILL BE BLOOD. Aber diese Art Filme zu drehen, werden sie wohl nie verstehen...

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                  über Casino

                  Irgendwann fällt diese Tragödie in sich zusammen. Wie so oft im Mafiagenre ist alles altbekannt. Alles schon erzählt. Nach einer Stunde dreht sich die Geschichte im Kreis. Auch wenn dieser Vorwurf relativ dünn und argumentativ leicht auszuhebeln ist: Scorsese erzählt nichts neues. Aber das, was er erzählt, erzählt er einfach unfassbar gut. Diese Mafiagesichter sind einfach knuffig. Und Sharon Stone - wie vermutet -
                  unerträglich. Diese Filme sind lang. Und selbstbesoffen. Ein Film der es einem leicht macht ihn zu vergöttern, ihn zu lieben und ihn zu ikonisieren. Dann doch so glatt. So berechenbar. Aber natürlich auch so gut.

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                    Verrückte Schimpansen, creepige Insekten, abgehackte Körperteile, verführerische Lolitas, harter Heavy Metal, verstörende Leichen, bezaubernder Gore, dunkle Wälder. Schauerlicher Argento-Reißer mit grausamem Finale. Jennifer Conelly als toughe Schülerin zwischen lolitahaftem Charme und betörender Zerbrechlichkeit. Argentos Labyrinth der Bilder ist austaffiert mit Maden, weißen zerrissenden Kleidern und bedrohlich wirkenden Landschaften. Zusammen ergibt das einen, sich nur schwer zu entziehenden, Strudel aus Ekel und Sex. Tierische Perversion trifft Mondscheinromantik. Affengeil.

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                    • Was hat Paul Thomas Anderson mit The Master vor? Ein weiteres Meisterwerk zaubern !

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                          Wenn die Kamera kreisförmig durch die Oper gleitet und man darauf wartet auf welchen Menschen die Raben wohl fliegen werden, um ihn als Täter zu entlarven, dann handelt es sich um großes filmisches Gefühl für Bilder. Ein Gefühl das man nicht vortäuschen kann. Ein Gefühl der Leidenschaft. Leidenschaft für's Filme machen. Dadurch bekommt man gleich doppelt Gänsehaut: Einmal, weil das, was man da gerade sieht, so unfassbar schön ist und zweitens, weil der Kerl, der das inszeniert, diese Hingabe mitbringt, die einen erzittern lässt.

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                            Hans Zimmer hör' auf zu "komponieren" ! Nolan, bitte werde mal subtil. Dein Film besitzt eine ziemlich gute erste Stunde. Ein fast Bond ähnliches Opening. Eine äußerst ansprechend gefilmte Verfolgungsjagd durch Gotham. Sieht irgendwie sexy aus. Fuck, könnte doch geil sein. Doch dann wird es nur noch bräsig: Durch die Musik, deinen technischen Schwanzvergleich (mit wem eigentlich?) und die nicht vorhandene Sensibilität, sowie Subtilität. Die Töne von Hans bollern nur noch über das Geschehen. Batman wird gegen Ende verulkt. Dieses bekloppte Ende. Dieser nervige Twist. Wo sind deine Eier du Technokrat? Was für ein Happy-End! Nur noch den Zuschauer betäuben! Wieso lässt du jede Figur fallen? Entwickelst nichts aus ihnen. Lässt jeden Zwischenton vermissen. Diesen realistischen Ansatz fand ich nicht unbedingt schlecht. Doch er ist wie du selber: Kalt und Leer. Dieser Batman hat am Ende nichts mehr zu sagen. Auf keiner Ebene. Irgendwie traurig nach diesem Anfang...irgendwie kein guter Film...irgendwie laut und doof.

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                              Auch, wenn man STRANGE CIRCUS als Mindfuckfilm beleidigen könnte, ist er doch über den Vorwurf erhaben. Sion erzählt mehr. Er setzt nicht nur auf den finalen, konsequenten, sowie nötigen Twist, sondern bereichert seine extrem kranke Geschichte auch durch verschiedene Musikthemen welche sich im Laufe der Handlung immer verstörender und unerträglicher anhören. Die herrlich grotesken und wunderschönen Bilder müssen einen von dem Schrecken ablenken und machen alles nur noch schlimmer. So schlimm das man es fast nicht mehr ertragen kann. COLD FISH erscheint nun eher doch wie das kindliche austoben von unerfüllbaren Gewaltfantasien. Leider kam der nach diesem CIRCUS. Sion du Hipster. Du bist geil.

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                                Verspielter Retrostil. Verdrehung und Umkehrung des Genres. Vernichtung der Klischees. Nutzung von Westernmotiven. Befreit von ironischer Brechung. Selten wurde ein Final Girl so gut und präzise geschrieben und inszeniert wie hier. Immer noch der wichtigste Slasher seit SCREAM.

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                                  Schwächelnder Moore Bond ohne brauchbare Actionszenen, mit einer abstrus-quatschigen Handlung, sowie einer lahmen ersten Stunde. DER MANN MIT DEM GOLDENEN COLT wäre beinahe der schlechtesten Bond überhaupt. Wäre da nicht John Barrys musikalische Klasse, eine himmlische Insel als Bösen-Geheimstation, das sinkende Schiffswrack als Geheimquartier, Christopher Lees Sexyness, der kleine Butler Schnick Schnack und ein total verrückter Autostunt über einen breiten Fluss. Die Idee zum fliegenden, rettenden Auto scheint wohl bei FANTOMAS GEGEN INTERPOL entliehen zu sein. Ganz okay, trotzdem.
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                                    Lars Becker - Immernoch mit der uninspirierteste Regisseur im deutschen Fernsehen - gelingt ein guter Film. Doch das liegt wohl weniger an ihm, sondern am starken Buch. Gespickt mit guten Situationen und Konflikten bleibt das Geschehen ohne Leerlauf. Die Schauspieler sind teilweise atemberaubend und erzeugen ein gut funktionierendes Ganzes. Wäre hier ein Regisseur am Werk gewesen, der nicht nur vom Blatt filmen würde, könnte es sich hierbei um eine Fernsehperle handeln. Dennoch, spannend ist's wie sau.

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                                      LARGO WINCH ist so scheiße, dass es jeder Beschreibung spotten würde. Eine so simple, behämmmerte Geschicht aufgedunsen und aufgebläht durch nolansche Zeitsprünge und Rückblenden. Charaktere sollen mit Tiefe gefüttert werden, die selbst für eine Werbung zu arm an Interesse wären. Actionszenen, völlig undynamisch und kacke kommen, weil sie kommen müssen: Man möchte ja Action sehen. Diese ist so dermaßen unmotiviert, dass jeder Seagalsche Faustkampf und der dahin führende Weg mehr Intellekt besitzen als LARGO WINCH im Gesamten. Euroschund. Eurotrash. Luc-Besson-Look. Richtig hässlich.

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                                        Ziska Riemanns sexuell wahnsinnig aufgeladene, dunkel/bunte Lollipop-Barbie-Groteske ist beeindruckend geführt und absolut verstörend: Jeder Darsteller agiert punktgenau und die Regie erweist sich als einfühlsam, grausam und romantisch. Doch der letzte große Kick fehlt. Riemanns Film will abspritzen. Scheitert aber immer in ruhiger, dennoch faszinierender Gelassenheit. Gekonnte Mixtur aus dunklem Märchen, Barbietrash und Coming of Age. Sehr eigen. Sehr sexy. Sehr deutsch.

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                                        • Ich will dich nackt, nur mit Skorpionsjacke sehen! Sofort!

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                                            Grandios: Seann William Scott.

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                                                Bilder von ungewöhnlich komplexer Beschaffenheit. Bilder die erforscht werden müssen. Erforscht werden sollten. Die kühle Vision der elektronischen Welt der Impulse. Bezaubernd und überstrahlt, verstörend und episch, präzise und verkopft. So erreicht den Zuschauer irgendwann diese Depression der Unwissenheit. Alles echt? Alles wahr? Warum macht dieser Fassbinder das so? Er würde antworten: "Warum denn nicht?" Stimmt. Warum denn nicht...?!

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