Der_Ryan_M - Kommentare

Alle Kommentare von Der_Ryan_M

  • 5
    Der_Ryan_M 19.02.2024, 10:12 Geändert 19.02.2024, 10:43

    Zu meiner Überraschung kommt dieses 2016er Remake des großen Klassikers "The Magnificent Seven" bei der Allgemeinheit ja wirklich gut an, ich hingegen hatte in der Tat so meine Probleme mit Antoine Fuqua's Neuinterpretation des Stoffes.
    Als Remake versagt der Film für mich eigentlich sogar komplett. Es kommt nicht mal im Ansatz eine Western-Atmosphäre auf, alles fühlt sich so glattgebügelt an, wie ein weiterer Mainstream Action Blockbuster, mit dem typischen Humor wie in jedem anderen Film heutzutage, was mich schon sehr gestört hat. Die Schauspieler passen ebenfalls größtenteils nicht in die Rollen. Außer Denzel Washington und Ethan Hawke blieb mir hier keiner im Kopf, während im Original alle Sieben sehr ausdrucksstark waren und ihre Momente hatten.
    Immerhin hat Fuqua die Handlung hinlänglich abgeändert (auch wenn ich die Änderungen - bis auf vielleicht die Geschichte, dass nun eine Frau um Hilfe bittet - nicht wirklich sinnvoll fand), sodass man den Streifen noch irgendwie als eigenständigen Film betrachten könnte, obwohl es natürlich schwer fällt bei dem Namen und dem Ansatz. Als Actionfilm mit einem Western-Setting geht das ganze schon klar, einige Actionszenen sind ziemlich gut umgesetzt. Ach ja und der Score von James Horner gefiel mir auch.
    Ansonsten ist der Film aber leider relativ vergessenswert und ein unnötiges Remake, welches dem Namen "Die Glorreichen Sieben" meiner Meinung nach nicht gerecht wird.

    26
    • 7
      Der_Ryan_M 19.02.2024, 09:51 Geändert 19.02.2024, 09:57

      Für solche Stories aus den Südstaaten der USA, vorzugsweise noch so ein wenig aus der einfachen Bevölkerung, habe ich schon immer eine Schwachstelle. "Hell or High Water" von David Mackenzie ist ein Modern Western - spielt zwar in der aktuellen Zeit, ist aber doch so richtig schön oldschool. Cowboyhüte, dicke Karren und Knarren, sowas wie Handys oder ähnliches sucht man hier (zum Glück) vergebens.
      Ein Film, der vor allem durch seine sehr dichte Atmosphäre und seine großartig inszenierte Texas und Oklahoma Kulisse lebt. Es gibt mehrere solche Szenen, wo die beiden Brüder (Chris Pine & Ben Foster) mit dem Auto unterwegs sind, ein Country-Song läuft und man einfach diese weiten Landstriche zu sehen bekommt. Das vermittelt ein Gefühl von Freiheit, welches sich auf mich als Zuschauer immer überträgt.
      Der Krimi-Plot ist zweckmäßig und sorgt für ein wenig Spannung, hin und wieder schleichen sich aber auch kleinere Längen ein, gerade in den Ermittlungs-Sequenzen mit Jeff Bridges, wo man als Zuschauer natürlich immer einen Schritt voraus ist. Ben Foster's Figur fand ich zudem manchmal ein wenig anstrengend und klischeehaft dargestellt. Das sind aber kleinere Kritikpunkte, die bei der tollen Atmo durchaus zu verschmerzen sind.
      Insgesamt machte mir "Hell or High Water" jedenfalls ziemlich viel Spaß, was eben vor allem an dem Gefühl liegt, dass man hier eine kleine, bodenständige und tragische Familien-Geschichte aus einer sehr weiten Welt erzählt bekommt. Gute, ruhige Dialoge und recht authentische Figuren... Ich freue mich jedenfalls schon drauf, diesen Film irgendwann erneut zu sehen!

      24
      • 6
        Der_Ryan_M 18.02.2024, 17:07 Geändert 18.02.2024, 17:08

        Ich mag die Charakteren und die Atmosphäre eigentlich immer in diesen alten Woody Allen Filmen, zumindest in denen, die ich bisher gesehen habe. Mittlerweile mag ich auch Allen als Schauspieler immer mehr. Obwohl er natürlich gefühlt immer die selbe Rolle spielt, macht er das halt einfach richtig gut und ich schaue ihm gerne zu.
        Auch hier im vierfachen Oscar-Gewinner 1978 "Annie Hall" gefiel mir das alles ziemlich gut, eben eine schöne Wohlfühl-Komödie mit interessanten, authentischen Charakteren und Dialogen, die handwerklich sehr sauber inszeniert ist.
        Allerdings tat ich mich mit der Erzählweise etwas schwer. Die ganzen Zeitsprünge und die Meta-Ebene, bei der auch öfters die vierte Wand durchbrochen wird, mögen damals wirklich innovativ gewesen sein (und ja, es ist auch irgendwo beeindruckend, dass man einem nicht-linearen Skript, wo gefühlt alle 3 Minuten ein Zeitsprung stattfindet, trotzdem noch relativ gut folgen kann), letztlich sind solche Spielereien aber nicht so mein Ding, da mag ich halt lieber konventionelle Erzählstrukturen.
        Ansonsten ist "Annie Hall" schon ein interessanter Film, nur leider mitunter etwas überladen und gewöhnungsbedürftig. Vielleicht muss ich hier aber irgendwann nochmal eine Zweitsichtung wagen, um das alles zu erfassen...

        22
        • 4
          Der_Ryan_M 17.02.2024, 11:34 Geändert 17.02.2024, 11:39

          "Wie so ein Film heute wirkt, sieht man ihn zum ersten Mal, da gehen mir die Fantasien aus." schrieb letztens mein Buddy Souli zu diesem Film, also war mein Interesse an "Im Dschungel ist der Teufel los" geweckt, zumal ich solche Abenteuerfilme mit tropischen Kulissen sowieso immer ganz gerne mag.

          Die ersten 15-20 Minuten fand ich noch echt vielversprechend, aber naja, so richtig wurde ich letztlich hier leider nicht warm damit. Schon eine ziemliche Klamotte von früher, gerade der Humor ist, sagen wir mal, gewöhnungsbedürftig. Typisch deutsch würde man fast sagen, eher flach und blödelig. Manchmal fragt man sich hier echt, wer sich sowas ausgedacht hat. :D Stellenweise aber tatsächlich ganz charmant, jedoch gerade im Mittelteil, wo es dann eigentlich nur eine Aneinanderreihung von Szenen mit den Tieren ist, auch eher langweilig für mich.
          Viele deutsche Schauspieler, aber gesprochen wird englisch und es wurde synchronisiert. Die Hauptrolle spielt James Mitchum, der Sohn von Hollywood-Ikone Robert, er hat auch eine coole Ausstrahlung hier.

          Kann man dem Film böse sein? Irgendwie nicht, weil die Abenteuer-Atmosphäre auf der Insel ist schon ganz ok und einige Szenen bzw. Stunts mit den Löwen und anderen Tieren sind sogar recht beeindruckend, gerade für so einen Film. Der Rest wirkt halt unfreiwillig komisch, ernst nehmen kann man hier nichts, nicht mal ansatzweise.
          Ein paar echt komische Schnitte, dumme Sprüche oder auch später der Einspieler des Songs "Im Dschungel ist der Teufel los", da muss man einfach lachen. Insofern hat die Komödie ja irgendwo ihren Zweck erfüllt.

          Für ein bestimmtes Publikum damals oder gerade für Kinder, sicher ein netter Film, kann ich aus heutiger Sicht leider nicht einschätzen. Bewertung ist irgendwie unmöglich für mich... Ich geb mal ne 4, weil insgesamt schon eher langweilig und nicht so das, was ich mir erneut anschauen würde. So ein cooler, trashiger Charme kam jetzt auch nicht unbedingt bei mir an. Aber bereuen tue ich es nicht, war mal was anderes. :D

          21
          • 6
            Der_Ryan_M 16.02.2024, 11:21 Geändert 16.02.2024, 11:23

            Ein verrückter Film, der sogar von Tom Brady mitproduziert wurde und wo man teilweise schon ein wenig das Gefühl hat, er wolle sich hier nochmal profilieren und selbst als Legende darstellen. Für Football-Fans und vor allem Fans der New England Patriots, würde ich "80 For Brady" aber definitiv empfehlen, auch wenn das hier im Grunde ein ganz schöner Quatsch mit einigen Fremdscham-Momenten ist.
            Die Handlung um die vier Ü80-Ladies, die ihr Quarterback-Idol beim Superbowl 51 (als Pats-Fan der beste aller Zeiten) einmal live erleben möchten, macht als Comedy Road-Trip schon irgendwo Laune, auch wenn es im Grunde nur eine Aneinanderreihung von aberwitzigen Szenen ist. Dennoch merkt man Jane Fonda, Sally Field, Lily Tomlin und Rita Moreno an, dass sie hier wohl ordentlich Spaß hatten beim Dreh und diese "Gute Laune Stimmung" übertrug sich auf mich. Den Humor, der natürlich viel auf das Alter der Figuren anspielt, fand ich auch ziemlich lustig.
            Als entspannte und herzliche Komödie, gefiel mir der Streifen ganz gut. Ist aber wohl nur für Football-Freunde oder eventuell Fans der ikonischen Schauspielerinnen einen Blick wert.

            22
            • 9
              Der_Ryan_M 13.02.2024, 10:26 Geändert 13.02.2024, 10:45

              Wow, also John Sturges' "The Magnificent Seven" hat mich wirklich fasziniert und meine Liebe fürs Western-Genre und speziell diese US-Western nochmal auf ein neues Level gehoben! Wahrscheinlich wird das rückblickend für mich später mal der Film sein, bei dem es dann letztlich der Funke übergesprungen ist.

              Hier stimmt ja eigentlich sogar alles und angestaubt fühlt sich das hier auch nur bedingt an. Gut, dass die Handlung eine neue Interpretation von Kurosawa's "Seven Samurai" ist (den ich aber bisher noch nicht gesehen habe), wurde hier ja schon oft genug erwähnt. Aber diese Geschichte dann so atmosphärisch, spannend und doch leichtherzig mit so tollen Charakteren zu erzählen, das ist schon eine Kunst! Perfektes Pacing, keine Szene, die irgendwie fehl am Platz wirkt. Jedes Bild wirkt wie durchkomponiert, selbst wie der Staub aufgewedelt wird.

              Die sieben Protagonisten sind perfekt gecastet. Yul Brynner hat ja eine unheimliche Präsenz, hab ich fast noch nie gesehen, wie ein Darsteller einen Film so tragen kann, eine unfassbare Coolness. Dazu Steve McQueen, Charles Bronson, James Coburn, Robert Vaughn - aus heutiger Sicht ein absoluter Allstar-Cast, die alle ihre Momente hier bekommen und ihren Figuren ein tolles Profil verleihen. Mit leichten Abstrichen noch Brad Dexter und Horst Buchholz - der eine hat nicht ganz so viel zu tun und vom anderen ist die Figur leider manchmal ein wenig nervig. Aber letztlich mochte ich alle Beteiligten hier sehr gerne. Auch Eli Wallach als legendärer Bösewicht darf natürlich nicht fehlen, ebenfalls mal wieder eine super Darbietung.

              Die größte Stärke für mich aber die Atmosphäre, was mir in einem Film auch eigentlich immer am Wichtigsten ist. Schon in der Eröffnungsszene, der tolle Soundtrack von Elmer Bernstein, zieht einen sofort in die Welt herein. Die Auswahl der Kulissen und Drehorte ist absolut hervorragend. Das Dorf, in dem sich ein Großteil der Handlung abspielt, ist richtig schön hergerichtet. Die satten Farben und weiten Landschaften erzeugen eine optische Augenweide. Die Kameraarbeit von Charles Lang ist erstklassig, vor allem wie auch immer eine Vertikalität eingefangen wird - auf einem Hügel im Hintergrund steht dann z.B. jemand und beobachtet oder so, es gibt so viel zu entdecken hier.

              Genau für solche großartigen Filme wie "The Magnificent Seven" lohnt es sich für mich immer wieder in die alten Jahrzehnte einzutauchen. Sollte ich noch viel öfters machen, wo mich moderne Produktionen doch leider immer weniger so begeistern können.
              Hier wird einfach eine ernste und interessante Handlung geboten, aber dennoch wird ein gewisser Spaß- bzw. Unterhaltungsfaktor vermittelt, doch ohne jemals lächerlich zu wirken oder die Immersion zu brechen. Bisher definitiv mein liebster Western, auch wenn da natürlich noch einige andere darauf warten entdeckt zu werden. :)

              28
              • 5
                Der_Ryan_M 13.02.2024, 09:18 Geändert 13.02.2024, 09:19

                Leider wird die Trilogie mit jedem Eintrag etwas schwächer, obwohl ich die extrem schlechte Durchschnittsbewertung hier etwas übertrieben finde, da mich der Film immer noch ganz gut unterhalten konnte.
                Aber ja, "RoboCop 3" fühlt sich von der Atmosphäre über weite Strecken schon eher wie ein TV-Film an, wirkt einfach alles nicht mehr so hochwertig. Auch die Schauspieler in den Nebenrollen (abgesehen von den wenigen Rückkehrern) sind nicht mehr so gut und agieren öfters an der Grenze zum Overacting. Peter Weller wurde durch Robert John Burke ersetzt, was aber ehrlich gesagt kaum auffällt, da er ja eh den Helm aufhat.
                Zudem hat man die Brutalität deutlich zurückgeschraubt, womit man natürlich eine Besonderheit der "Robocop" Filme entschärft hat, ansonsten fand ich die Action aber noch passabel. Auch setzte man hier ein Kind ins Zentrum der Handlung, womit die Reihe wohl mehr in den Mainstream rücken sollte, erinnerte mich dann etwas an "Mad Max 3", wo man das ja auch gemacht hat. Funktioniert so semi-gut, man sollte sich dann wohl in Gedanken besser von den sehr düsteren Vorgänger-Filmen lösen.
                Unterm Strich definitiv noch gut anschaubar, nach den schlechten Bewertungen hatte ich schlimmeres befürchtet. Ich mag die Robocop-Welt einfach gern, selbst diese mildere Version hier von Fred Dekker macht mit Abstrichen noch Spaß.

                23
                • 6

                  Auch der zweite "RoboCop"-Teil gefiel mir ganz gut, eine solide Fortsetzung mit deutlichen Parallelen zum ersten Teil, nur steht diesmal die Droge "Nuke" im Fokus, welche sich in der ganzen Stadt Detroit verbreitet.
                  Die meisten Cast-Mitglieder kehren zurück, darunter natürlich Peter Weller als titelgebender Robocop, und in Sachen Action setzt der zweite Teil für meine Begriffe fast noch einen drauf, einige echt coole Szenen schon relativ früh im Film. Der Gewaltgrad wurde hier auch nochmal nach oben geschraubt so kam es mir vor, was allerdings auch noch in einem etwas erhöhten Trashfaktor mündet, da manches einfach übertrieben ist. Vor allem in der zweiten Hälfte, wenn unserem Robocop der andere Robocop 2 (Cain) entgegen gestellt wird, was dann später sogar in einem Superhelden-ähnlichen Finale mündet, das nicht unbedingt super gealtert ist.
                  Leider ist der Score von Leonard Rosenman lange nicht so gut wie die ikonischen Melodien von Basil Poledouris aus dem ersten Teil und wirkt eher generisch. Auch inszenatorisch gefiel mir Paul Verhoeven's Film einfach besser und hatte mehr spannende Einfälle. Das Pacing ist hier auch nicht ganz so rund, der Streifen hat mit ein paar kleineren Längen zu kämpfen und wirkt teilweise etwas zusammengeschustert, da doch ziemlich viele Stories hier gleichzeitig stattfinden.
                  Nichtsdestotrotz mag ich diese ganze dystopische "Robocop"-Atmosphäre und fand auch den zweiten Teil ziemlich unterhaltsam. Ein Actioner mit einem Roboter, der ein paar fiesen Verbrechern den Garaus macht, das geht halt irgendwie immer.

                  25
                  • 7
                    über RoboCop

                    Obwohl man denken könnte, dass heutzutage diese Thematik um KI und Roboter schon ausgelutscht ist, weil man es natürlich in zig Sci-Fi Filmen seitdem thematisiert hat, fühlt sich Paul Verhoeven's "RoboCop" immer noch relativ frisch an und wartet mit einer interessanten Mischung aus Action, Science Fiction und Dystopie auf.

                    Der Film hat einige echt gute Ideen und weiß gerade von inszenatorischer Seite zu gefallen. Die Einbindung der schwarzhumorigen Werbespots, die das Worldbuilding unterstützen, die Erweckung von Robocop, wo seine Systeme direkt auf dem Fernsehbildschirm erscheinen und die Wissenschaftler direkt in die Kamera sprechen oder aber die Szene, in der Robocop Informationen über einen Verbrecher am Rechner herausfindet ohne ein Wort zu sagen und man als Zuschauer trotzdem eine Menge Informationen bekommt - all das sind einfach tolle Ideen, die sehr viel Spaß machen und gerade damals wirklich beeindruckend gewesen sein müssen.

                    Aber auch sonst gefiel mir die Handlung hier wirklich gut. Während ich mich während des Prologs, mit dem "echten" Alex Murphy, noch etwas an das schon ziemlich trashige Setting, gerade was das ganze Verbrecher-Milieu und deren Darstellung angeht, gewöhnen musste, fand ich später immer besser in den Film.
                    Der hohe Gewaltgrad, vermischt mit dem satirischen Blick auf die kapitalistische Gesellschaft, ergibt schon einen stimmigen Gesamteindruck. Dazu kommen einige echt coole Action-Sequenzen, die natürlich Verhoeven-typisch ordentlich brutal sind und wo die Blutpacks nur so explodieren - genau das mag ich aber hier sehr, eine sehr rohe Darstellung, die das düstere, dystopische Gesamtbild - ähnlich wie z.B. in "Total Recall" - gekonnt unterstützt.

                    Ein Klassiker des Sci-Fi- und Action-Kinos mit einem stimmigen Cast und dichten Atmosphäre, den ich mir sicherlich noch öfters ansehen werde.

                    23
                    • 6
                      Der_Ryan_M 09.02.2024, 11:18 Geändert 09.02.2024, 11:20
                      über Venom

                      "Venom" war nun mal wieder der erste Marvel-Film, den ich seit 5 oder 6 Jahren gesehen habe, eigentlich hab ich diesem Franchise den Rücken gekehrt, wurde mir dann einfach zu viel. Letztens hatte ich hier aber irgendwie spontan Lust und immerhin gehört er ja nicht offiziell zum MCU Kanon, sondern zu diesen Sony-Superhelden Filmen (Spider-Man Universum).
                      Jedenfalls fand ich den Film sogar ganz in Ordnung, zumindest habe ich so ungefähr das bekommen, was ich erwartete. In dem Genre mochte ich schon immer am liebsten solche Origin-Filme, wo eben erklärt wird wie ein Held bzw. hier ja eher ein Antiheld zu seinen Superkräften kommt. Das wird hier in der ersten Filmhälfte recht interessant und humorvoll dargestellt. Zum Ende hin wandelt sich der Film dann mehr zum typischen Superhelden-CGI-Blockbuster, mit den Actionszenen, die wir alle kennen.
                      Aber gerade Tom Hardy, so finde ich, macht hier in der Hauptrolle als Journalist Eddie Brock eine gute Figur, er wertet den Film mit seiner Darstellung definitiv auf. Die restlichen, teils ziemlich namhaften Schauspieler wirken zwar alle recht austauschbar, aber machen ihren Job auch ganz ordentlich. Die von vielen angeprangerte fehlende Brutalität, welche in den Venom-Comics wohl vorkommt, störte mich hier wenig, fand es eigentlich angemessen für so einen Film.
                      Kann man sich schon mal angucken den "Venom", auch den zweiten Teil werde ich bestimmt irgendwann noch sehen. Für mich unterm Strich absolut solide und kurzweilig, habe da aber keine Vergleiche, was in den letzten Jahren so rauskam in diesem Genre.

                      19
                      • 4
                        über Carrie

                        Ich würde jetzt zwar nicht unbedingt sagen, dass "Carrie" (2013) per se ein schlechter Film ist, aber gewissermaßen fühlt sich dieses Remake von Brian de Palma's Horrorklassiker nach Stephen King aus den 70ern leider schon unnötig an...
                        Die Handlung in die moderne Zeit zu verlegen, mag zuerst einmal wie eine gute Idee klingen, gibt der Geschichte allerdings keinen Mehrwert, da solche Aspekte wie z.B. Social Media nur sehr oberflächlich abgehandelt werden und dadurch unorganisch wirken.
                        Ansonsten ist das hier mehr oder weniger eine 1zu1 Kopie des Originals, wo teilweise sogar komplette Szenen und Dialoge übernommen wurden. Dabei ist der Streifen aber in allen Belangen schwächer, gerade die Atmosphäre und schauspielerischen Leistungen (abgesehen von Julianne Moore, die mir als Mutter mit ihrer etwas nuancierteren Performance ein bisschen besser gefiel) fallen hier deutlich ab.
                        Wenn man jetzt das Original nicht kennt oder lange Zeit nicht gesehen hat, könnte man hier vielleicht mal reinschauen. Für mich, der jetzt beide Versionen relativ kurz hintereinander gesehen hat, war diese 2013er "Carrie" allerdings ziemlich öde.

                        20
                        • 7
                          Der_Ryan_M 05.02.2024, 11:28 Geändert 05.02.2024, 11:41

                          "Carrie" ist ein wirklich starkes 70er Jahre Horrordrama, das auch relativ zeitlos wirkt (und, um das schon mal vorweg zu nehmen, 100x besser ist als das Remake von 2013)...
                          Die Regie und kreativen Entscheidungen von Brian de Palma fand ich hier ein ums andere Mal einfach beeindruckend! Gleich die Eröffnung in der Dusche, die so zeitlupenmäßig abläuft, mit der Musik dazu, zog mich in den Bann des Films. Danach flacht das Geschehen zwar ein wenig ab, wird aber nie langweilig, weil gerade Sissy Spacek ihre Rolle einfach irre gut und authentisch spielt.
                          Das Highlight dann natürlich das letzte Drittel, inklusive der opulenten Ballszene, die einfach wahnsinnig intensiv ist und den Zuschauer irgendwo zwischen Mitleid und Schock leiden lässt. Auch dort ist es wieder die super Kameraarbeit (Wow, der Tanz) und der Schnitt - sehr effektiver Einsatz von Zeitlupen oder sogar ein Split-Screen - die das hier einfach sehr interessant gestalten und das Geschehen perfekt unterstützen, ein Gefühl von Empathie erzeugen.
                          Das einzige, womit ich nicht ganz so warm wurde, waren einige Szenen bei Carrie zu Hause mit der religiös extrem fanatischen Mutter, gespielt von Piper Laurie, die hier für mich teilweise schon ziemlich überdreht wirkte und mich etwas raus riss. Sowieso wirkt der Film, irgendwo ja auch typisch für die 70er, stellenweise etwas roh, aber genau das macht es dann wohl hier auch aus - man weiß irgendwie nie so recht woran man hier nun eigentlich ist und was in der nächsten Szene Schockierendes passieren wird.
                          Insgesamt ein sehr atmosphärischer Psycho-Horror, der einen auch nicht so schnell los lässt, weil das Thema Mobbing in der Schule und ein schwieriges Elternhaus natürlich auch heute noch relevant sind und der Film sich eben sehr effektiv und auch radikal mit diesen Sachen auseinandersetzt. Ein absolut sehenswerter Klassiker, den ich nur empfehlen kann!

                          21
                          • 8
                            Der_Ryan_M 04.02.2024, 19:28 Geändert 04.02.2024, 19:37

                            Bis an die Zähne bewaffnet, fresh gestylt und im kugelfesten Edelzwirn gehüllt: Ben Affenwick und sein treuer Begleiter Ryan buchen sich im Continental ein...

                            2014 - JOHN WICK

                            Mittlerweile auch fast schon wieder 10 Jahre alt, fühlte sich "John Wick" anno 2014 endlich mal wieder nach frischem Wind an, in einem Genre, wo es in den Jahren zuvor für mich eigentlich tendenziell bergab ging. Heute kann man wohl konstatieren, dass der Film das Actiongenre zwar nicht unbedingt auf ein neues Niveau gehoben hat, aber definitiv nachhaltig beeinflusst. Denn nicht nur kamen in den letzten Jahren noch drei weitere "John Wick" Fortsetzungen, sondern auch etliche andere Streifen, die sich von diesem Prototyp Killer, der sich ohne jegliche Emotionen und präzise durchchoreographiert durch Gegnerhorden metzelt, haben inspirieren lassen.
                            Die beiden Köpfe hinter Wick, Chad Stahelski und David Leitch, gelten darüber hinaus ja bis heute als heiße Eisen im modernen Actionkino und auch die vorher taumelnde Karriere des sympathischen Keanu Reeves bekam hier nochmal eine völlig verdiente zweite Luft, in seiner wohl bekanntesten Rolle neben Neo aus "Matrix".

                            Und ja, auch ich als großer Actionfan mag den ersten "John Wick" natürlich gerne, sicherlich einer der besten Actionfilme der letzten 10 Jahre, den ich mittlerweile auch schon drei Mal gesehen habe. Mit einer für dieses Genre überaus angenehmen Laufzeit von etwas über 90 Minuten und einer absolut minimalistischen, doch zweckmäßigen Handlung - die erfreulicherweise zu keinem Zeitpunkt mehr sein will, als sie ist - kann der Film punkten. Ein paar Typen klauen Wick's Karre und töten seinen süßen Hund, er nimmt Rache und das war's - einmal bitte die bestmögliche Version dieser simplen Prämisse - dankeschön.

                            Dabei helfen natürlich einige wirklich sehr stylisch inszenierte Actionszenen, die handwerklich erstklassig umgesetzt sind, speziell in Sachen Kameraführung und Schnittsetzung. Für viele sicherlich der Höhepunkt die Szene im Nachtclub, wo sich Wick fast ballettartig zu der Musik bewegt und die Bösewichte einen nach dem anderen ins Jenseits befördert, einfach geil und viel besser als der nicht ganz so prickelnde Endkampf!
                            Darüber hinaus gefällt mir aber auch das düstere New York Setting und der basslastige, etwas rockige Soundtrack von Tyler Bates und Joel Richard wirklich gut. Atmosphärisch ist das hier wirklich ziemlich rund und kommt auch echt cool rüber.

                            Das alles macht "John Wick" dann zu einem absolut runden Erlebnis, das wohl jeden Actionfan mindestens zufriedenstellen kann oder in seiner Kompromisslosigkeit und seinem guten Handwerk in einigen Szenen das Herz sogar höher schlagen lässt. Dazu ein sehr gutes Pacing, die Laufzeit vergeht im Flug und die Actionszenen sind perfekt verteilt. Ein toller Film, den man sicher noch öfters sehen wird, weil er genau das liefert, was man erwartet und haben will!

                            20
                            • 9
                              Der_Ryan_M 02.02.2024, 11:40 Geändert 02.02.2024, 11:49

                              Der erste "The Fast and the Furious" ist wohl einer der Filme, die ich in meinem Leben am häufigsten gesehen habe und auf den ich auch regelmäßig wieder Bock habe, ganz im Gegensatz zu vielen der Nachfolger-Filme der Reihe, bei der ich nicht mal mehr up-to-date bin.
                              Dabei habe ich aber jedes Mal ein wenig Angst, dass mir der Film nicht mehr so gut gefällt wie beim letzten Mal, denn eines muss man schon sagen - dieser Streifen atmet den Zeitgeist vom Anfang der 2000er wie kaum ein anderer und wirkt dementsprechend heute, fast 23 Jahre später, schon auch ein wenig aus der Zeit gefallen. Ich meine, gleich am Anfang wird eine Ladung DVD-Player gestohlen, wie lustig ist das denn? Neutral betrachtet ist er wohl schon ein wenig pseudocool und auf die damalige Jugend zugeschnitten...
                              Wer damit allerdings kein Problem hat und sogar vielleicht nostalgisch auf diese Zeit zurückblickt, wird hier aber sicherlich seine Freude haben. Noch besser, wenn man, wie ich, ein Fan von getunten Karren und Street-Racing ist, früher ewig "Need For Speed" gezockt hat.
                              Die Actionszenen mit den Fahrzeugen sind hervorragend umgesetzt und alle handgemacht, wie in der guten alten Zeit. Regisseur Rob Cohen wollte seinen Film mit so wenig CGI wie möglich ausstatten, was ihm einen relativ zeitlosen Look verleiht. Zwar sind die Filter und die wacklige Kamera sehr 2000s-like, hier schmilzt das aber alles sehr gut zusammen, auch mit dem coolen Hip Hop und Rock Soundtrack. Es sind so gesehen die frühen 2000er in ihrer besten Form dargestellt.
                              Für mich ist "The Fast and the Furious" einer der besten Actionfilme in diesem Jahrtausend, gar keine Frage. Ja, die Prämisse ist von "Gefährliche Brandung" abgekupfert und der Film hat seine Schwachstellen, wie beispielsweise einige der Schauspieler, die natürlich keine Glanzleistung abliefern. Aber das Gesamtpaket stimmt hier - die Auto-Action haut in vielen Momenten rein und die ganze Story funktioniert super, das Pacing ist auch richtig gut. Ich schaue den Streifen jedenfalls verdammt gerne und liebe es, in diese Tuning-Szene, so wie sie hier dargestellt wird mit diesen Charakteren, immer wieder einzutauchen.

                              22
                              • 6

                                Solche etwas bodenständigeren Action-Thriller wie "The Contractor" gefallen mir immer ziemlich gut, der Film konnte mich auf jeden Fall positiv überraschen. Erinnerte mich von der Aufmachung so ein wenig an eine Mischung aus "Jack Reacher" mit Tom Cruise und einem x-beliebigen Liam Neeson Actioner der letzten Jahre. Mit einem nicht zu vernachlässigenden Drama-Anteil, der ganz ok umgesetzt ist und insgesamt eher ruhig gehalten, kein Blockbuster-Kino.
                                Die Actionszenen sind dabei nicht so übertrieben, eher kleinere Schusswechsel und die Kämpfe mit wenigen, präzisen Schlägen und Griffen. Chris Pine macht als Ex-Soldat, der körperliche Beschwerden hat und daraufhin bei einer Privatorganisation anheuert, eine gute Figur. Ich sehe ihn mittlerweile sogar ziemlich gern. Mit dabei noch Ben Foster und Kiefer Sutherland in einer Nebenrolle als Privatarmee-Besitzer.
                                Der Film hat genretypisch natürlich seine Logiklücken und auch eine Portion Patriotismus, aber insgesamt mochte ich es, dass es hier relativ authentisch zugeht und die Charaktere sich schon mehr wie echte Menschen und nicht nur wie Actionhelden anfühlen. Nichts außergewöhnliches, aber absolut solide umgesetzt. Für Action- und Thriller-Fans ist "The Contractor" meiner Meinung nach einen Blick wert.

                                22
                                • 5

                                  Naja, so richtig abholen konnte mich dieser animierte Neuaufguss unserer lieben Turtles leider nicht. Vielleicht bin ich mittlerweile auch schon aus dem Alter raus, so blöd es sich anhört. Aber gerade dieser ganze Metahumor, Blödelhumor (wie z.B. das Kotzen von April O'Neal) und die unnötigen popkulturellen Referenzen, nerven mich leider irgendwie zu oft. Mir fiel es dann etwas schwer, mich drauf einzulassen und vieles kam mir auch einfach zu hektisch rüber.
                                  Optisch sieht "Mutant Mayhem" recht interessant aus und orientiert sich ganz klar an diesem Comic-Look der neuen, erfolgreichen Spider-Man Animationsfilme. Die Turtles selbst sehen auch wirklich gut bzw. sympathisch aus, die Menschen und anderen Wesen gefielen mir allerdings weniger... Dazu kommen die Turtles diesmal mehr wie typische Teenager herüber und dieser kleine Coming of Age Touch gefiel mir sehr gut. Doch die ruhigen Charaktermomente kommen insgesamt eben leider ziemlich kurz, sodass man auf emotionaler Ebene eigentlich nichts vermittelt bekommt, etwas schade.
                                  Sicher ein Turtles-Film an die heutige junge Generation angepasst, inklusive typischer Teenie-Probleme, soziale Netzwerke usw. Für mich allerdings eine Ecke zu hyperaktiv und mir fehlt etwas der Charme, den da z.B. die alten Animationsserien früher hatten.

                                  21
                                  • 6
                                    Der_Ryan_M 29.01.2024, 11:49 Geändert 29.01.2024, 12:03

                                    Bei "Mr. & Mrs. Smith" bekommt man eigentlich genau das, was man mehr oder weniger erwartet, und generell bewerte ich sowas immer positiv. Eine relativ generische, auf sicher gespielte Action-Komödie, wo die Prämisse fast gleichzeitig die gesamte Handlung ist und die ohne große Überraschungen abläuft.
                                    Für einen entspannten Popcorn-Abend finde ich Doug Liman's Film aber durchaus brauchbar und habe ihn ganz gerne geschaut. Brad Pitt und Angelina Jolie harmonieren sehr gut (das Beste am Film) und sie sind mit ihrem attraktiven Aussehen halt auch die perfekte Besetzung für so eine locker-leichte Hochglanz-Produktion. Die Actionszenen sind natürlich stellenweise ziemlich übertrieben, sehen aber im Großen und Ganzen nicht schlecht aus und machen Spaß. Der Humor ist teilweise peinlich, in der nächsten Szene aber wieder lustig, ist wohl auch Geschmackssache dann immer, was man hier gut findet.
                                    Irgendwie nichts besonderes, wo man ins Schwärmen kommt, aber eben durchaus unterhaltsam und charmant gemacht. Außerdem, gerade für damalige Verhältnisse, mit ordentlich Starpower versehen, versteht sich "Mr. & Mrs. Smith" für mich somit als eine Art Blaupause für die typische, moderne Agenten-Action-Comedy.

                                    22
                                    • 7
                                      Der_Ryan_M 27.01.2024, 11:49 Geändert 27.01.2024, 11:50

                                      "The Wild Geese" fühlte sich für mich eigentlich so ziemlich an wie ein Vorreiter von den "Expendables", zumindest sind einige Parallelen vorhanden. So geht es auch hier um eine Söldnertruppe im gehobenen Alter, verkörpert von recht bekannten Hollywood-Stars um Roger Moore, Richard Burton, Richard Harris und Hardy Krüger, die nochmal auf eine Spezialmission in Afrika geschickt werden.
                                      Ein alter Actioner, der einfach Spaß macht! Der Film hat einen guten Humor, vor allem die Trainingseinlagen mit Jack Watson als "Sandy" sind hier hervorzuheben, fantastische Sprüche in der deutschen Synchro. Aber auch die Handlung macht Laune und bringt gerade in der zweiten Filmhälfte ein cooles Abenteuer-Feeling rüber. Ich mag ja diese alten Filme, die dann irgendwo in der Wüste oder im Dschungel spielen und einem diese Locations präsentieren. Oft natürlich auch alles ein wenig klischeehaft dargestellt, aber trotzdem ein schöner oldschool Charme. Eine gewisse Kritik am Kapitalismus und wie afrikanische Staaten vom Westen "ausgebeutet" wurden, schwingt auch noch mit, gerade in der Figur des Präsidenten, der befreit wird.
                                      Darüber hinaus mochte ich auch die Action, allerdings fühlt die sich manchmal auch etwas altbacken an. Ich weiß nicht woran es genau liegt, aber Actionfilme haben wirklich so Mitte der 80ern nochmal einen richtigen Feinschliff bekommen. Hier in "The Wild Geese" wäre natürlich die Brücken-Szene mit dem Jet erwähnenswert, welche actiontechnisch auch heute noch beeindruckt. Ansonsten ein paar ausufernde Schießereien und ein verhältnismäßig hoher Bodycount, kann man sich schon gut geben. Insgesamt gute, altmodische Unterhaltung, mir hat der Streifen Spaß gemacht.

                                      20
                                      • 5
                                        Der_Ryan_M 26.01.2024, 11:14 Geändert 26.01.2024, 11:24

                                        "The Expendables 4" ist nicht gerade einfach einzuordnen. Sicher kein Film für die breite Masse, eher einer für Fans der Reihe oder Schauspieler, die hier gern mehr sehen wollen - doch genau diese scheinen auch wieder enttäuscht zu sein, ob der schlechten Qualität und billigen Optik des Films.
                                        Ja, der Streifen ist wirklich nicht schön anzuschauen - ein extrem künstlicher Look, viel vor Greenscreens abgedreht und voll mit schlechtem CGI. Schon zu Beginn die Szene in Lybien, das ganze Areal, wo sie mit dem Flugzeug drüber fliegen, aus dem Rechner, sieht einfach nicht gut aus. Später auf dem kleinen Motorboot, die Leute sind erst im Innenraum zu zweit mit viel Platz drumherum, später scheinen die Figuren größer zu sein als das ganze Boot. So schlecht, dass man schon wieder drüber lachen kann... Bei einem fürstlichen Budget von 100 Mio. US$, darf man natürlich mehr erwarten und das tue ich ja auch, da sich der Film aber zum Glück selbst nicht so ernst nimmt, konnte ich dann auch irgendwie darüber hinwegsehen.
                                        Immerhin, die Handlung an sich, fand ich nicht so verkehrt. Die Netto-Laufzeit von um die 90 Minuten ist ein großer Pluspunkt, wirklich langweilig fand ich den Film jetzt nie. Die Action ist gut verteilt und ein paar der Szenen waren ziemlich gut (z.B. die Motorrad-Szene oder einige Fights). Der Cast harmoniert überraschend gut, ein paar One-Liner und andere Witze machen Laune. Gerade 50 Cent konnte sich gut integrieren, während Megan Fox und Jacob Scipio eher Fremdkörper sind. Trotzdem, so richtig genervt hat mich keiner von den neuen, zumal hier einfach alle rein geworfen werden, fand ich besser gelöst als in Teil 3 mit der Rekrutierung. Iko Uwais als Schurke bleibt leider eher blass, wäre mehr drin gewesen. Tony Jaa fand ich nett mit seinem Auftritt, ebenso wie Garcia.
                                        Letztlich macht "The Expendables 4" ein wenig so den Eindruck, als wäre es dem Film egal, was hier genau passiert und wie es wirkt. Hauptsache die Söldner sind am Start, klopfen ein paar Sprüche und liefern etwas Action. Und ja, das respektiere ich dann irgendwie auch und konnte mich ganz gut unterhalten. Das hier ist halt ein Film für Actionfans, die auch mal einen trashigen 80er Jahre B-Actioner konsumieren. Immerhin weiß der Film genau das und versucht nicht mehr draus zu machen, als er am Ende ist, was ihn für mich organischer erscheinen lässt als den dritten Teil. Natürlich kein guter Film, aber in der richtigen Stimmung / mit dem richtigen Mindset durchaus gut anschaubar, da habe ich schon deutlich schlimmeres gesehen.

                                        25
                                        • 9
                                          Der_Ryan_M 24.01.2024, 18:11 Geändert 17.05.2024, 07:29

                                          Edit: Nach kurzer Zeit nun schon nochmal gesehen - der Film ist einfach magisch und macht unfassbar viel Spaß. Heath Ledger's Performance ist dermaßen gut für so einen Film. Aber auch die Nebenfiguren, wie die von David Krumholtz oder der Lehrer bringen so einen tollen Humor herein. Der Soundtrack auch weltklasse. Ein Film, an den ich zwischendurch irgendwie auch so oft denken muss... Perfektes Comfort-Food für schlechte Tage ist das hier.

                                          Manchmal gibt es einfach solche Tage, an denen ich irgendwie sehr nostalgisch bin und gerne in eine späte 90er Jahre oder frühe 2000er Atmosphäre eintauchen möchte - eine Zeit, wo ich mich verdammt wohlfühlen kann. Und nichts eignet sich dann besser um diesen Zeitgeist aufzusaugen als eine (Teenie-)Komödie.
                                          "10 Things I Hate About You" ist in einer bestimmten Generation, vor allem in den USA, mittlerweile ein absoluter Kultstreifen und wenn man ihn sich ansieht, kann man ganz klar verstehen wieso. Ein toller Feel-Good-Film mit herrlichen komödiantischen, aber eben auch einigen herzerwärmenden Coming-of-Age Momenten, der einfach nur Spaß macht und wo man, nachdem die Credits laufen, am liebsten gleich wieder von vorn starten würde. Der Film bietet etliche Highlight-Szenen, die einfach super inszeniert sind und immer den richtigen Ton treffen.
                                          Neben der ganz lustigen Story ist es hier aber speziell auch der Cast, welcher spitzenklasse ist. Allen voran sei Heath Ledger zu erwähnen, der hier, gerade für so eine Komödie, wahnsinnig stark auftrumpft und den Film mühelos tragen kann. So ein toller Schauspieler, der leider viel zu früh von uns ging... Die Szene wo er im Stadion auf der Treppe singt und tanzt, einfach legendär! Aber auch Julia Stiles, ein sehr junger Joseph Gordon-Levitt oder alle anderen hier sind perfekt gecastet.
                                          Ich weiß nicht, um die Jahrtausendwende hat Hollywood diese Art Film einfach noch sau gut hinbekommen - mit sympathischen Charakteren, einem charmanten Humor und dem Herz am rechten Fleck, während mich heute solche Filme meist nur noch nerven. Bei "10 Things I Hate About You" passt jedenfalls sehr viel zusammen, einer der besten Filme seiner Art!

                                          24
                                          • 6
                                            Der_Ryan_M 24.01.2024, 17:26 Geändert 24.01.2024, 17:33

                                            "Escape From Pretoria" ist ein kleiner, aber recht feiner Thriller aus Australien und Südafrika, der sich mit einem Gefängnisausbruch einiger Widerstandskämpfer (in der Hauptrolle Daniel Radcliffe) zu Zeiten der Apartheid in den 70er Jahren beschäftigt.
                                            Dabei muss man sagen, dass sich der Streifen primär wohl als Ausbruchsfilm definiert, der auch eher unterhaltend als schwermütig dargestellt ist und sich (leider) weniger mit dem politischen Klima oder auch den Hintergründen unserer Protagonisten auseinandersetzt. Was ich einerseits etwas schade fand, da ich dort gern noch mehr erfahren hätte, andererseits aber so akzeptieren konnte, zumal das Gefängnisleben und die Arbeiten an dem Ausbruch zum Teil wirklich interessant dargestellt waren und der Film darüber hinaus mit relativ einfachen Mitteln einige sehr spannende Szenen heraufbeschwören kann.
                                            Vor dem Hintergrund einer wahren Begebenheit wäre hier mit einem höheren Budget und größerem Umfang sicherlich noch mehr möglich gewesen, als gute, altmodische und etwas kammerspielartige Thriller-Unterhaltung geht "Escape From Pretoria" aber definitiv in Ordnung.

                                            21
                                            • 4
                                              Der_Ryan_M 23.01.2024, 18:23 Geändert 23.01.2024, 18:24

                                              Der Regisseur Wes Anderson ist für mich bisher immer ein bisschen "Hit or Miss". Seine inszenatorischen Qualitäten sind natürlich einzigartig und ich finde seine Werke stets verlockend (nicht zuletzt, weil er immer einen Hammer Cast vor die Kamera bekommt), jedoch komme ich mit seinen skurrilen Figuren und dem Humor nicht immer klar.
                                              "Asteroid City" ist rein visuell ein sehr ansprechender Film, der mit seinen satten Farben und interessant gestalteten Sets einen ganz speziellen Retro-Look etablieren kann. Die Prämisse finde ich auch gar nicht verkehrt, eine Kleinstadt in der Wüste, in den 50er Jahren, wo verschiedenste Charaktere zu einer Art Raumfahrt Event zusammenkommen und sobald eine echte Alien-Invasion stattfindet?
                                              Nur leider verliert sich Wes Anderson hier für meinen Geschmack in zu vielen erzählerischen Spielereien, die mich sobald etwas nervten. Warum der Film z.B. eine Meta-Ebene mit dem ganzen Theaterstück braucht, dass die einzelnen Szenen immer so getrennt darstellt, erschließt sich mir nicht und stört den Erzählfluss immens.
                                              Bei der sowieso schon nicht gerade überschaubaren Anzahl an Figuren, kommt mir der Streifen irgendwann wie eine lose Aneinanderreihung von einzelnen Sketchen vor, die mich auf Story-Ebene später einfach nicht mehr interessierten und nur langweilten, da gerade auch die Charaktere völlig blass bleiben.
                                              Sehr schade, denn vom Charme und der Grundidee spricht mich "Asteroid City" als Sci-Fi Fan eben schon an. Und auch den Humor und die Art, wie die Figuren überzeichnet sind, fand ich hier weniger störend. So viel Talent vor und hinter der Kamera, aber es kommt so wenig bei rum bzw. bei mir an, was mich sehr frustriert. Letztlich musste ich mich durch den Film durchkämpfen und fand ihn unterm Strich leider nicht gut.

                                              27
                                              • 6
                                                Der_Ryan_M 22.01.2024, 07:53 Geändert 22.01.2024, 08:08

                                                Ich war erstmal überrascht, auch wenn es mich dann nicht gestört hat, dass man trotz Synchro-Version hier sicherlich zwei Drittel des Films Untertitel lesen muss, da viel koreanisch gesprochen wird. Für andere vielleicht wissenswert...
                                                Ansonsten fand ich "Past Lives" nicht uninteressant, so wirklich mit den Charakteren connecten konnte ich aber leider irgendwie nicht. Die Prämisse finde ich einfach schwierig nachzuvollziehen - also ich habe fast noch nie wieder an eine heimliche Liebe aus meiner Grundschulzeit gedacht und würde diese auch nicht 10 Jahre später einfach bei Facebook anschreiben.
                                                Die heftigen Zeitsprünge in der Erzählung helfen da auch nicht gerade weiter. Während die ersten Minuten der Kindheit in Südkorea noch ganz gut die Ausgangslage beschreiben, wird es gerade im Mittelteil, als die beiden eben immer skypen usw., etwas zäh. Der letzte Part, gemeinsam in New York, gefiel mir dann aber am besten und es gab endlich auch mal ein paar interessante Dialoge und Emotionen, woran auch John Magaro als "Dritter im Bunde" seinen Anteil hat, der es wirklich gut macht.
                                                Trotzdem fühlte ich mich nach dem Film so, als würde ich die beiden Hauptfiguren eben kaum kennen und hätte gerne mehr über sie und ihren Alltag gewusst, weswegen das alles für mich hier nicht so ganz funktionieren wollte, obwohl die beiden ja sogar fast so meine Generation sind. Mit den kulturellen Unterschieden Südkorea/USA, welche hier auch dargestellt werden, kann ich natürlicht nicht mitreden.
                                                Was man "Past Lives" zugutehalten muss und bei mir auch immer schon mal Pluspunkte gibt, ist, dass der Film inszenatorisch sehr kompetent umgesetzt wurde und auf seine ruhige Art einfach schön anzuschauen ist. Kamera, Schnitt, auch der Score und über weite Strecken die Schauspieler sind überzeugend, obwohl ich teilweise finde, dass Blicke und andere subtile Sachen zu offensichtlich präsentiert werden, speziell von Greta Lee, die sowieso für so einen Film etwas zu distanziert herüberkommt. Insgesamt ein solider Streifen, dessen Drehbuch aber einige Wünsche offen lässt, sodass ich in die allgemeinen Lobeshymnen jetzt nicht zwingend mit einsteigen kann... Trotzdem für viele sicherlich mal einen Blick wert und für ein Regiedebüt definitiv recht beeindruckend.

                                                24
                                                • 5
                                                  Der_Ryan_M 19.01.2024, 10:27 Geändert 19.01.2024, 10:42

                                                  "Black Eagle" war noch eine der ganz frühen Rollen von Jean-Claude van Damme. Hier spielt er, genauso wie zuvor in "Karate Tiger", auch wieder einen Russen, der sowas wie ein Handlanger/Kämpfer des Hauptschurken ist. Ihm gegenüber steht, quasi als Held, Sho Kosugi und die beiden liefern sich im Laufe des Films auch zwei Kämpfe.
                                                  Van Damme beweist in seiner recht geringen Screentime, dass er eine gewisse Leinwandpräsenz besitzt, auch wenn er seine Rolle als böser Russe etwas overacted vorträgt, speziell in Sachen Mimik.
                                                  Davon abgesehen ist der Film jetzt aber kein Highlight. Ein Agentenfilm, der sich eher wie ein B-Movie anfühlt. Die Action kommt etwas kurz und die wenigen Szenen sind dann auch eher Standardware, sicher auch dem geringen Budget von 3 Mio. $ geschuldet, das wohl keine großen Set Pieces zuließ. Die Kulisse in Malta ist allerdings ganz nett und wurde schön eingefangen.
                                                  Für 80er Jahre Actionfans und JCVD-Fans ist "Black Eagle" sicherlich einen Blick wert, ansonsten würde ich den Film aber nicht unbedingt weiterempfehlen.
                                                  Ganz witzig: Hier gibt es fast genau die gleiche Szene wie im selben Jahr in "Stirb Langsam", wo eine Waffe am Fenster eingeklemmt wird und der Protagonist an einem Seil dran herunterklettert... :D

                                                  20
                                                  • 7

                                                    Jean-Claude van Damme mit Langhaarfrisur, Yancy Butler als weibliche Hauptrolle, die so gut ängstlich schauen kann wie kaum eine andere, wieder mal ein Menschenjagd-Plot, ordentlich Brutalität, John Woo's stylische Zeitlupen-Action, Lance Henriksen und Arnold Vosloo - zwei perfekt gecastete Schurken, die richtig eklig spielen. Viel mehr 90er Jahre Action-Feeling mit leichtem B-Movie Touch als "Hard Target" geht kaum, wahrlich ein unterhaltsamer Streifen!
                                                    Wenn man auf so alte Actioner steht, wird man hier perfekt bedient. Die Handlung hat Charme, die Kulisse von New Orleans und den umliegenden Sumpf-Landschaften macht Laune. Die Action ist natürlich stellenweise etwas übertrieben, macht aber schon ordentlich was her. Gerade in solchen Schießereien oder Explosionen, mag ich John Woo's Zeitlupen sehr gern, während sie in normalen Kämpfen vielleicht manchmal etwas unnötig wirken.
                                                    Ansonsten aber ein Actionfeuerwerk der frühen 90er, welches alle Anforderungen erfüllt, die man an so einen Film hat. Sicher einer der besten JCVD-Filme!

                                                    20