Der_Ryan_M - Kommentare

Alle Kommentare von Der_Ryan_M

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    Der_Ryan_M 25.10.2023, 17:29 Geändert 25.10.2023, 17:30
    über M3GAN

    Horror-Oktober 2023 - #12

    Es ist doch immer schön, wenn ein Film einen so richtig positiv überraschen kann und genau das passierte mir bei "M3GAN" mal wieder. Ich bekam eigentlich schon unerwarteterweise einen höchst unterhaltsamen, temporeichen Film, bei dem viele Räder ineinander greifen und der sich einfach richtig schön wegguckt.
    Was mich hier am meisten überraschte, ist, dass die Handlung bzw. gerade auch der Drama-Anteil hier wirklich funktioniert und für einen Film dieser Art eine ungewöhnliche Tiefe bietet. Wie viele Horrorfilme haben eine absolut hingerotzte Story, die nur Füllmaterial ist, emotional ins Leere läuft und einem die sinnlosen Teenager-Dialoge nur so um die Ohren haut? Hier konnte ich die Familienkonstellation hingegen gut nachvollziehen und die Konsequenzen, die ein solch intelligentes K.I.-Spielzeug mit sich bringen würde, werden jetzt zwar nicht enorm tiefgehend, aber immerhin überzeugend und effektiv dargestellt.
    Dabei hilft, dass die Schauspieler ebenfalls einen guten Job machen, gerade die junge Violet McGraw gefiel mir sehr. Aber auch die Darsteller in den Nebenrollen treffen den Ton dieses Films. Es ist immer ein unterschwelliger schwarzer Humor präsent, der das Treiben hier eben so locker gestaltet und einige Szenen kreiert, bei denen ich schon ganz gut lachen konnte. Für wirklichen Horror oder Grusel sorgt der Film in dem Zusammenhang aber natürlich nicht und auch der Gewaltgrad fällt eher gering aus, weshalb hier schon mehr von einer Horrorkomödie, die sich eben auch in den Sci-Fi (KI) Bereich ausbreitet, die Rede sein kann.
    Insgesamt macht "M3GAN" schon eine gute Figur und damit meine ich nicht nur die Puppe, die mit ihrem merkwürdigen CGI-unterstützten Aussehen eventuell sogar zu einer Art Kultfigur werden könnte. Zwar driftet das Finale wieder in eine recht unkreative Action-Orgie ab, bis dahin war das Ganze für mich aber stellenweise sehr lustig, weshalb ich hier durchaus bereit bin, großzügige 7 Zähler zu verteilen.

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      Wenn man sich hier zu "Alien" die zahlreichen, sehr empfehlenswerten Dokus und Making Of's anschaut, so wie ich es in den letzten Wochen getan habe, sieht man erstmal, wie viele gute Entscheidungen, aber eben auch Zufälle, zusammen kommen müssen, um so einen zeitlosen Film-Klassiker zu erschaffen.

      So ist es unter anderem sogar einem meiner Lieblingsfilme "Star Wars" zu verdanken, dass Dan O'Bannon's "Alien"-Drehbuch als A-Movie vom Studio 20th Century Fox realisiert wurde, denn dieser machte das Sci-Fi Genre Mitte/Ende der 70er überhaupt erstmal wieder zum Publikumsmagneten. Über Umwege landete man also bei Regisseur Ridley Scott, der zuvor mit "The Duelists" gerade seinen ersten Film inszeniert hatte, doch dieser Mann hatte eine Vision und aus heutiger Sicht hätte man wohl keine bessere Wahl treffen können. Einen großen Anteil daran, dass "Alien" zum Kultfilm wurde, hatte dann natürlich noch der Schweizer Hans-Ruedi Giger, der die Kreatur, aber eben auch das ganze Design des Alienschiffs inspirierte.

      Und ja, "Alien" hat auch nach nunmehr fast 45 Jahren rein gar nichts von seiner Faszination eingebüßt, zumindest solange man sich auf das vergleichsweise etwas langsamere Erzähltempo der Handlung einlassen kann. Denn gerade zu Beginn lässt Scott hier mehr die Bilder für sich sprechen, gemächlich baut sich erstmal der Titel auf oder es werden die leeren Korridore des hervorragend hergerichteten Raumschiffs gefilmt. Doch gerade das macht den Film eben auch aus und bringt eine ungeheure Atmosphäre herüber.
      Die Macher von "Alien" haben verstanden, dass ein Monster-Film genau dann am Spannendsten ist, wenn nicht pausenlos die Kreatur selbst oder irgendwelche blutigen Kills zu sehen sind, sondern sich der wahre Horror lange Zeit im Kopf abspielt - etwas, das heutzutage leider immer weniger Horrorfilme berücksichtigen. Langsam aber sicher werden die Spannungsschrauben hier also immer weiter angezogen, bevor es im letzten Drittel dann zunehmend actionreich zur Sache geht. Das Pacing ist spätestens ab dem Zeitpunkt, wenn der Facehugger ins Spiel kommt, absolut perfekt.

      Neben der grandiosen, düsteren Atmosphäre, die mit zum besten gehört, das ich kenne, bietet "Alien" aber natürlich noch viel mehr. Ikonische Szenen, die mit herausragenden praktischen Effekte dargestellt wurden (auch hier empfiehlt sich die Making-Of Doku, einfach klasse wie kreativ die Leute waren) oder eben auch die super sympathische Crew, angeführt von Sigourney Weaver als Ellen Ripley in ihrer ersten großen Kino-Rolle (!), der unter anderem noch Ian Holm, Tom Skerrit, Harry Dean Stanton oder die Katze Jonesy angehören. Erwähnenswert ist noch der Score von Jerry Goldsmith, der fantastisch ist!
      Da ich "Alien" erst vor 3 oder 4 Jahren zum ersten Mal gesehen habe und auch dort schon fasziniert war, würde ich behaupten, dass dieser Film auch heute noch für neue Zuschauer erstklassig funktioniert und selbst bei modernen Sehgewohnheiten immer noch ziemlich effektiv ist. Und an diese grandiose Atmosphäre kommt im Genre bis heute ohnehin so gut wie gar nichts heran.

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        Der_Ryan_M 21.10.2023, 12:22 Geändert 21.10.2023, 12:44

        Horror-Oktober 2023 - #11

        Wer sich immer mal gefragt hat, wie es wohl aussehen würde, wenn man versucht, ein Remake von "Zurück in die Zukunft" zu drehen, dem sei "Totally Killer" ans Herz gelegt, denn das hier erinnert stellenweise schon sehr stark an den Klassiker, nur eben mit einer Serienkiller-Handlung und natürlich nicht so charmant.
        Vom Humor her wechseln sich hier die wirklich witzigen Sachen und solche Augenroll-Momente immer ab. Natürlich wird in der heutigen Zeit so ein Film genutzt um teilweise auch zu zeigen, wie "problematisch" die 80er Jahren waren, in Bezug auf gewisse gesellschaftliche Themen, die heutzutage als relevant angesehen werden. Das ist wie gesagt ab und zu recht lustig und originell gemacht, in anderen Szenen wirkt es aber überaus plump und nervig. Ich meine, die Frau hat gerade eine Zeitreise gemacht, wie cool ist das? Und dann hat sie nichts anderes zu tun, als irgendwelche nicht mehr zeitgemäßen Sachen zu kommentieren.
        Sowieso ist ein großes Problem der heutigen Komödien die politische Korrektheit - das heißt ein Charakter macht z.B. eine schwarzhumorige Bemerkung und sofort muss eine andere Figur sagen, dass diese Bemerkung unangebracht und nicht mehr zeitgemäß war. Anstatt mir als Zuschauer also die Chance zu geben, mich damit auseinanderzusetzen, wird der "Witz" sofort zu Nichte bzw. rückgängig gemacht. Früher in den Komödien wurde sich noch wirklich über Minderheiten lustig gemacht und die Zuschauer wussten das natürlich einzuordnen, heute agieren die Komödien mit angezogener Handbremse um keinem auf den Schlips zu treten, ein Trend, der mir ganz und gar nicht gefällt und hier in diesem Film wirklich omnipräsent ist.
        Letztlich richtet sich "Totally Killer" wohl eher an die heutige junge Generation, mit der ich mich schon nicht mehr ganz so identifizieren kann? Dennoch kann man sich den Film als Horror-Comedy schon anschauen, die Schauspieler machen ihre Sache ordentlich und der Streifen unterhält über weite Strecken auf einem soliden Niveau. Horrorfreunde sollten aufpassen, denn der Slasher-Anteil ist eher gering - zum großen Teil mehr eine Komödie mit Sci-Fi Anleihen.

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          "A Bug's Life" war nach "Toy Story" erst der zweite Film von Pixar, zu einem Zeitpunkt als die 3D Technologie bei Animationsfilmen noch relativ neu war, was man dem Film zugegebenermaßen auch etwas ansieht, denn die Animationen, gerade der Umgebungen, wirken deutlich weniger detailliert als heute. Als Kind habe ich den Film früher aber gerne geschaut und war beeindruckt von dem Aussehen der Ameisen und anderen Insekten. Es gab sogar ein PlayStation 1 Spiel zum Film, welches ich damals auch gespielt habe.
          Und ja, ich finde "A Bug's Life" kann man sich auch heute noch getrost anschauen, ein wirklich gelungener Pixar Film mit sympathischen und lustigen Charakteren. Für solche Animationsfilme, die mit vermenschlichten Tieren arbeiten und deren Welten an unsere menschliche anpassen, hatte ich sowieso schon immer eine Schwäche, einfach witzig und mit einigen kreativen Einfällen (beispielsweise die Mücke, die in der Bar eine Bloody Mary bestellt oder wo die Mücken als Dartpfeile missbraucht werden... :D). Also der Humor kommt auch für die erwachsene Generation hier nicht zu kurz, was ja immer wichtig ist bei solchen Filmen.
          Die Handlung, dass die Ameisen Unterstützung suchen um sich gegen die Grashüpfer zu wehren, dabei aber wegen eines Missverständnisses anstatt einer Soldaten-Truppe eine Zirkus-Truppe anheuern, ist auch relativ einzigartig und sorgt für etliche Lacher. Einfach ein toller Animationsspaß für die ganze Familie.

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            Der_Ryan_M 19.10.2023, 10:40 Geändert 19.10.2023, 10:44

            Horror-Oktober 2023 - #10

            Weiter geht's mal wieder mit einer Buddy-Empfehlung, diesmal "Joy Ride", bei dem ich auf meiner Liste den Namen @Kenduskeag vermerkt habe. Ich bin mir allerdings ziemlich sicher, dass auch einige andere Freunde mir diesen John Dahl Streifen in der Vergangenheit schon mal nahegelegt hatten.
            "Joy Ride" ist natürlich auch wieder mehr ein Psychothriller als ein wirklicher Horrorfilm, was mir ja aber recht gelegen kommt. Zwar gibt es hier auch ein paar klassische Horror-Elemente, wie einige Jumpscares oder eben auch einen "Killer", der recht brutal vorgeht, letztlich bewegt sich der Film aber in einem mehr oder weniger glaubwürdigen Rahmen und verzichtet z.B. auf übernatürliche Aspekte.
            Am besten gefiel mir hier tatsächlich die zuerst noch schöne, später dann eher bedrohliche, ausweglose Road-Trip Atmosphäre, sind unsere Protagonisten doch mit dem Auto auf den Highways der Südstaaten unterwegs. Die scheinbar endlosen Straßen und staubigen Wüsten werden kameratechnisch wunderbar eingefangen und generell versprüht der Streifen, trotz Erscheinungsjahr 2001, irgendwie noch einen ganz netten und wohligen 90er Jahre Charme. Die etwas blödeligen und anfangs übermütigen Teenager Charaktere, die durch den Psycho-Truckfahrer dann in ein ordentliches Katz- und Mausspiel versetzt werden, fügen sich da perfekt ein und gerade den leider viel zu früh verstorbenen Paul Walker fand ich hier auch mal wieder richtig sympathisch.
            Letztendlich ist "Joy Ride" nicht frei von Schwächen, so wirkt der Plot an manchen Stellen reichlich überkonstruiert oder unlogisch. Aber gut, das ist ja im Thrillergenre nicht gerade untypisch und fällt hier durch das rasante Tempo und die konstante Spannung nicht sonderlich ins Gewicht, sodass man hier am Ende durchaus von kurzweiliger, sehenswerter Thriller-Unterhaltung sprechen kann!

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              Der_Ryan_M 18.10.2023, 16:52 Geändert 18.10.2023, 16:54

              In "Twins" erleben wir Arnie und Danny DeVito als völlig ungleiche Zwillinge, die in einem Gen-Experiment entstanden sind und zu Beginn der Handlung noch nichts voneinander wissen, sich sobald aber kennenlernen sollen und dann ihre Mutter suchen. Im Grunde eine recht lustige Idee, denn wo viele Gegensätze sind, kann man natürlich auch gut Witze darüber machen.
              Ivan Reitman (u.A. "Ghostbusters") inszenierte daraus dann eine relativ harmlose (Familien-)komödie, der man den Charme allerdings gewiss nicht absprechen kann. Ich persönlich sehe Arnold Schwarzenegger ja sehr gerne in komödiantischen Rollen, gerade solche Situationskomik kann er mit seiner Mimik und Gestik sehr gut herüberbringen und ich finde ihn einfach ziemlich lustig. "Twins" war sogar der erste Ausflug des Österreichers in dieses Genre und er kann meiner Meinung nach sofort punkten. Rein äußerlich ist Danny DeVito dann passenderweise das genaue Gegenteil, worauf selbstverständlich auch ein großer Teil des Humors basiert. Ansonsten dürfen natürlich auch ein Seitenhieb gegen Stallone und die berühmte Arnie-Line "I'll be back" hier nicht fehlen.
              Leider verliert die anfangs noch überaus spaßige und zügig vorgetragene Handlung ab der Mitte ein wenig ihren Drive, was in einigen eher uninteressanteren Passagen oder unnötigen Nebenhandlungen resultiert. Hier merkt man wieder einmal, dass eine gute Prämisse eben nicht automatisch eine runde Handlung ergibt. Nichtsdestotrotz ist "Twins" aber eine recht unterhaltsame und sympathische Komödie, die man sich auch heute noch gut und gerne anschauen kann.

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                Der_Ryan_M 17.10.2023, 19:32 Geändert 17.10.2023, 19:36

                DIE SCHRILLEN VIER (BenAffenleck, RolfMuller, pischti, Der_Ryan_M) ... gegen den Rest der Welt

                #3 PLANET TERROR

                "Planet Terror" ist so ein Film, der mich vom Thema und gerade auch vom Genre (Splatter-Trash) eher weniger anspricht und den ich, hätte ihn unser alter Trash-Freund RolfMuller nicht für die Aktion vorgeschlagen, wohl auch nicht so schnell geguckt hätte. Da interessiert mich Quentin Tarantino's Beitrag zu diesem Grindhouse-Doppel, den ich auch noch nicht kenne, schon noch etwas mehr. Aber klar, die beiden Filme der befreundeten Regisseure gehören ja zusammen und nun hat man Rodriguez' "Planet Terror" eben auch immerhin mal gesehen.
                Allzu viel Gutes habe ich, im Gegensatz zu den beiden vorherigen Ausflügen der Schrillen Vier, die ja für mich Volltreffer waren ("The Big Lebowski" und "Angel Heart"), diesmal leider nicht zu berichten, da mir der Streifen wie schon befürchtet nicht so richtig zusagte.

                Positiv erwähnen kann man ja auf jeden Fall, dass das hier mal etwas ganz anderes ist und gerade im Rahmen dieser gemeinsamen Doppel-Aktion von Q.T. und R.R. ja schon irgendwie innovativ. Ich bin ja eh immer jemand, der gerne etwas Neues sieht, was man noch nicht kennt, statt wieder den nächsten 0815 Actioner von der Stange, der gefühlt auf einem KI-Drehbuch basiert. Und schon alleine diese Filmfehler, die man einbaute und wie das präsentiert wird (z.B. der Machete-Fake-Trailer vorher, der ja später noch zum echten Film wurde), finde ich schon recht toll, auch wenn der Look mit zunehmender Zeit etwas anstrengend wird.
                "Planet Terror" ist natürlich absoluter Trash, aber bewusst so gemacht und sicher auch mit viel Herzblut versehen. Alles ist zwar übertrieben, doch der Fokus liegt ganz klar auf Gewaltdarstellungen und Effekten, die handwerklich zumeist auch wirklich gut umgesetzt wurden. Hier passieren jedenfalls Dinge, die man noch nie gesehen hat und vermutlich auch nie wieder sehen wird, da sie extrem ausgefallen und teils auch unter der Gürtellinie sind, wo man teilweise echt staunt, dass sowas überhaupt im großen Rahmen released wurde.
                Wer auf sowas steht, wird also perfekt bedient und für Fans des Films kam hier wohl viel zusammen, dass dieser Film in dieser Konstellation so erscheinen konnte. Ich lehne mich mal weit aus dem Fenster und sage, dass dieser Film heute fast undenkbar wäre, da er politisch höchst unkorrekt ist und auch wenn das natürlich alles mit einem Augenzwinkern vorgetragen wird und man es nicht ernst nehmen kann, würden sich heute mehr als genügend Leute durch gewisse Szenen angegriffen fühlen. ;)

                Aber ja, wie das immer so ist, der eine findet es cool und der andere findet es doof, da ist manchmal auch nur eine feine Linie dazwischen... Und ich finde "Planet Terror" eben größtenteils dämlich und einfach unangenehm zu schauen. Keine schöne Atmosphäre, keine sympathischen Charaktere, keine spannende Handlung, keine tollen Dialoge, kaum mal eine wirklich witzige Situation... Was bleibt dann noch übrig?
                Klar, ein brutales Splatter-Fest mit ein paar Wow-Momenten, was Actionszenen oder eben Ekelszenen bzw. Effektarbeit angeht. Für mich persönlich aber leider ganz und gar nicht ausreichend für einen unterhaltsamen Filmabend und eben nicht das, was ich mir gerne ansehe. Hier fehlt mir einfach der Unterhaltungswert oder der Charme, also das was ich darunter verstehe. Man setzt hier sehr auf Schockfaktor und Übertriebenheit, aber das holt mich nicht hinterm Ofen hervor.

                Insofern war der dritte Ausflug der SCHRILLEN VIER auf den "Planet Terror" diesmal für mich leider ein ziemlicher Reinfall. Am Ende bleibt immerhin ein Haken hinter diesem Streifen, der für viele Leute einen "Kultfilm" darstellt und von dem ich jetzt sagen kann, dass ich ihn auch mal gesehen habe, aber nicht viel damit anfangen kann. Nun sollte es Tarantino bei mir eigentlich recht leicht haben, dass mich sein Beitrag zum Grindhouse-Kino hoffentlich mehr überzeugen kann...

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                  Der_Ryan_M 17.10.2023, 10:20 Geändert 17.10.2023, 10:24

                  "Dark City" ist auch so ein Film, der allgemein betrachtet sicherlich etwas unter dem Radar fliegt und wo mir auch immer der letzte Anstoß fehlte, ihn mal anzuschauen, obwohl ich Sci-Fi ja sehr mag. Nun wurde mir der Film jedoch kürzlich durch einige moviepilot-Freunde nochmals nahegelegt und was soll ich sagen, es hat sich absolut gelohnt!
                  Wenn man eine Sache nennen müsste, die der Film wirklich meisterhaft macht, dann wäre es mal wieder "Worldbuilding" und damit einhergehend wird eine wunderbar düstere Sci-Fi-Noir Atmosphäre erschaffen. Wirklich großartig diese Welt, die mich innerhalb weniger Minuten in ihren Bann zog und natürlich ein wenig an düstere Genre-Meilensteine wie "Blade Runner" oder "Metropolis" erinnert, andererseits aber auch wie eine Simulation a la "Matrix" anmutet. Die Sets sind wirklich toll hergerichtet und bis auf ein paar, aus heutiger Sicht nicht mehr ganz so schöne, CGI-Effekte gegen Ende, wirkt das hier zeitlos und ist sehr gut gealtert. Immer wieder gibt es wiederkehrende Symbole wie Uhren oder die ständige Dunkelheit.
                  Weiterhin machen auch die Schauspieler einen hervorragenden Job. Rufus Sewell, William Hurt, Kiefer Sutherland oder aber die bezaubernde Jennifer Connelly, das sind vielleicht nicht die größten Stars, aber alles Leute, die ich sehr gerne sehe und die sich hier wirklich gut einfügen. Sie haben allerdings eben auch ein gutes Drehbuch, das ihren Figuren Raum gibt sich zu entwickeln. Die Handlung hier ist, ohne dass ich jetzt spoilern will, schon richtig stark und regt zum Nachdenken an. Das alles fühlt sich auch richtig rund an, bis auf das Ende, das vielleicht etwas zu schnell geht und leicht übertrieben daherkommt.
                  Letztlich ist es aber ganz klar die Einzigartigkeit dieser Welt, in die man, nachdem der Film zu Ende ist, wieder eintauchen möchte, die "Dark City" für mich so faszinierend macht. Obwohl es ja eine dystopische Welt ist, ist sie dennoch höchst interessant und hat irgendwie etwas Wohliges an sich, kann man schwer beschreiben. Darüber hinaus ist der Soundtrack von Trevor Jones auch richtig gut. Also ich kann den Film nur empfehlen, hat mir sehr gut gefallen!

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                    Horror-Oktober 2023 - #9

                    Welchen besseren Zeitpunkt könnte es wohl geben um diesen Klassiker nachzuholen, als einen Freitag den 13. im Horror-Oktober? So dachte ich und warf voller Vorfreude diesen kultigen, mir bis dato noch unbekannten Slasher an.
                    Natürlich mache ich mich auch schon mal bereit, hier für meine Meinung einmal mehr von meinen geliebten Horror-Buddys eins auf den Deckel zu bekommen, doch "Friday the 13th" ist für mich nicht viel mehr als ein echt langweiliger, spannungsarmer Low-Budget-Film gewesen, wo sich schon nach relativ kurzer Zeit absolute Ernüchterung einstellte.
                    Hier ein bisschen dämliches Teenie-Geschwätz, da ein wenig Rumgemache, vorgetragen von einer Reihe absolut amateurhafter Schauspieler. Zwischendurch gibt es zwar auch mal den ein oder anderen Kill zu bestaunen, der von Altmeister Tom Savini effekttechnisch korrekt und blutig dargestellt wurde, doch drumherum nur gähnende Langeweile. Die Atmosphäre in dem Sommercamp wirkt einfach trostlos und billig, kein Vergleich zum 2 Jahre zuvor erschienenen "Halloween", den man hier sicherlich als Inspiration hernahm.
                    Die einzigen positiven Aspekte, die ich hier noch erkennen konnte, waren 1-2 nette Spielereien mit Kamera-Perspektiven und Long-Takes und eben die Auflösung am Ende, die ich dann doch recht überraschend fand. Alles andere wirkt aber mitunter schon sehr trashig bzw. einfach öde und vermag vermutlich nur mit Nostalgiebrille noch Begeisterung auszulösen...

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                      Horror-Oktober 2023 - #8

                      Auf "Eight for Silver" hatte ich mich sehr gefreut, nachdem ich bisher fast nur Positives über den Film gehört habe. Und gerade der Beginn war auch noch richtig vielversprechend, die ersten 20 Minuten oder so sind stark und vor allem auch atmosphärisch gelungen. Höhepunkt ganz klar die richtig toll gefilmte Szene, wo diese mobile Siedlung zerstört wird, nur durch eine einzige Kamera in der Totalen aufgenommen, beeindruckend!
                      Doch auch wenn die düstere Atmosphäre sich weiter durch den Film zieht, stellten sich bei mir sobald leider Blicke auf die Uhr ein, da das Pacing sich einfach nicht rund anfühlt. Mit knapp zwei Stunden läuft der Film viel zu lange, zumal diese Zeit meines Erachtens nicht sinnvoll genutzt wird. Die Charaktere zum Beispiel blieben mir bis zum Ende völlig egal, obwohl fast die gesamte erste Hälfte des Films dafür genutzt wird, die Ausgangslage zu erklären und die Figuren einzuführen. Sowieso mangelt es hier an einem Sympathieträger oder einfach eine Figur, mit der man etwas mitfiebern könnte.
                      Weiterhin missfiel mir auch das Creature-Design im späteren Verlauf, wo das Monster dann sehr viel Screentime bekommt. Es kommt hier dann viel CGI zum Einsatz, das leider gar nicht zur Optik und dem sehr ernsten Ton des restlichen Films passen will und völlig deplatziert wirkt. Das CGI ist dabei teilweise auch echt schlecht und sieht aus wie aus den frühen 2000ern, einfach schade und sowas reißt mich dann natürlich aus dem Film raus. Und sagen wir mal so, für einen Werwolf-Film ist das Aussehen der Monster auch mehr als fragwürdig, zumindest stelle ich mir unter diesem Begriff dann doch etwas anderes vor...
                      So bleibt am Ende irgendwie so ein Style-over-Substance Streifen, der durchaus ein paar gelungene Momente liefert, wo bei mir aber der Funke letztlich nicht überspringen wollte, da ich den Film stellenweise ziemlich langweilig fand. Insgesamt war mir "Eight for Silver" dann doch etwas zu klobig und die guten Ansätze wollten sich nicht in ein stimmiges Gesamtbild einordnen.

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                        Der_Ryan_M 14.10.2023, 12:13 Geändert 14.10.2023, 12:16

                        Horror-Oktober 2023 - #7

                        Der im ländlichen Irland spielende Horrorstreifen "The Hole in the Ground" war 2019 das Regiedebüt von Lee Cronin, der sich ja dann in diesem Jahr am neuesten "Evil Dead"-Teil versuchen durfte. Und wow, rein inszenatorisch und von der Atmosphäre ist der Film schon stark, gerade für ein Erstlingswerk!
                        Auffällig ist zunächst einmal die herbstliche Farbpalette, die in jeder Szene und in jedem Shot eigentlich schon Einzug findet. Egal ob nun die herbstlich gefärbten Wälder, eine dunkelgrüne Tapete, eine orangene Jacke oder sonst etwas. In jedem Bild ist entweder orange, grün oder braun vorhanden, was dem Film einen schönen Look und eine sehr stimmige Herbst-Atmosphäre verleiht.
                        Aber auch darüber hinaus gefiel mir die Atmosphäre hier sehr gut. Stetig liegt eine Bedrohung in der Luft, da sich eben Leute komisch verhalten oder merkwürdige Sachen passieren, dazu ein echt unheimlicher Score. Außerdem bietet der Film wirklich den ein oder anderen richtig kompetenten Horror-Moment, wie die eine Szene, die in die "First-Person-Ansicht" wechselt, wo unsere Protagonistin in den dunklen Wald hereingeht, echt gut gemacht!
                        Leider, so muss man sagen, schaffte "The Hole in the Ground" es aber für mich nicht ganz, die Handlung zufriedenstellend aufzulösen und ließ mich am Ende ein wenig verwirrt zurück. Etwas schade, da man eben vorher einen so guten Job gemacht hat, das Mysterium aufzubauen und die Spannung hoch zu halten.
                        Nichtsdestotrotz gefiel mir dieser höchst atmosphärische Grusler aber unterm Strich wirklich gut und konnte mich über weite Strecken an den Bildschirm fesseln. Durchaus ein kleiner Genre-Geheimtipp in meinen Augen, solange man auf eher langsamere Grusler steht, und macht definitiv gespannt auf weitere Filme von Lee Cronin!

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                          Der_Ryan_M 13.10.2023, 12:09 Geändert 13.10.2023, 12:11

                          Die Frage, ob diese Memoiren von J.R. Moehringer es nun unbedingt wert waren, verfilmt zu werden, kann man erst einmal zumindest in den Raum werfen, denn irgendwie ist der Lebenslauf dieses Mannes, so wie er hier in "The Tender Bar" dargestellt wird, nicht übermäßig spannend oder auf irgendeine Art sehr besonders.
                          Nichtsdestotrotz holte George Clooney als Regisseur aus dieser Grundlage aber noch richtig viel heraus, wodurch der Film ein echt gelungener Feel-Good-Movie geworden ist, der mit einer großen Portion 70er und 80er Jahre Coming-of-Age und einem kleineren Anteil Tragik bzw. Drama daherkommt. Darüber hinaus ist der Streifen mit tollen Schauspielern bestückt, die auch allesamt gute Performances abliefern. Allen voran sei hier Ben Affleck erwähnt, der mal wieder richtig cool aufspielt und den ich in letzter Zeit immer mehr mag, aber auch Tye Sheridan und in einer kleinen, doch witzigen Nebenrolle der altehrwürdige Christopher Lloyd wissen zu gefallen.
                          Im Endeffekt ist "The Tender Bar" sicherlich kein absolutes Highlight oder ein Must-See, aber es ist ein überaus herzlicher Film und einer dieser Filme, wo man vorher nicht weiß, ob man ihn nun braucht, ihn hinterher aber doch sehr gern geschaut hat. Durchaus etwas schade, dass der Film damals nur so beiläufig im Streaming Angebot von Amazon Prime "abgeladen" wurde, wo er als Coming of Age Drama leider nur wenig Aufmerksamkeit abbekam.

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                            Mit "Universal Soldier" feierte unser aller Katastrophenfilm-Liebling Roland Emmerich damals sein Hollywood-Regiedebüt und für mich ist das hier auch gleich einer seiner besten Streifen, den man einfach immer wieder mal einlegen kann. Emmerich hatte hier zwar noch kein Megabudget am Start, konnte sich aber, was Effekte und Explosionen angeht, dennoch richtig austoben und genau so etwas will man in einem Actionfilm ja sehen. Gute handgemachte 90er Action, komplette Sets werden kaputt geschossen oder gesprengt.
                            Dazu gibt's eine interessante Sci-Fi Story, die letztlich nur zweckmäßig ist um ein Katz- und Mausspiel zu etablieren, mir aber dennoch viel Spaß macht und extrem kurzweilig daherkommt. Für einige humorvolle Szenen wird ebenfalls gesorgt, einerseits z.B. durch die ganzen Ohrenketten-Wortspiele, aber legendär natürlich auch JCVD's Auftreten in dem Imbiss, wo er einen Teller nach dem anderen hinterhaut und am Ende nicht bezahlen kann. :D
                            Ansonsten treffen hier natürlich mit JCVD und Dolph Lundgren zwei absolute Actionstars aufeinander und man weiß ja von vorneherein wie der Film enden wird. Der Endfight zwischen den beiden ist aber auch nochmal ein richtiger Hingucker und wohl einer der besten seiner Art. Generell gibt Dolph Lundgren hier eine hervorragende Performance als Schurke, richtig stark gespielt vom Schweden, der komplett aufgeht in seiner verrückten Rolle.
                            Unterm Strich ist "Universal Soldier" ein brillianter Action Blockbuster, der in meinen Augen auch ordentlich unterschätzt ist, wenn ich mir hier die Community-Wertung von gerade einmal 5,8 anschaue. Der Film ist dazu noch echt gut gealtert und nicht mal übermäßig trashig aus heutiger Sicht. Für mich sogar einer der besten 90er Action-Kracher, ein Muss für jeden Actionfan!

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                              Horror-Oktober 2023 - #6

                              Der französische Horrorfilm aus dem Jahre 1960, "Les Yeux sans visage", war damals eine Empfehlung meines geschätzten Buddies @smartbo, die in Folge auch noch von @Chionati und @Heiko70 geschaut wurde, woraufhin ich diesen Tipp auf meine Liste mitnahm.
                              Dieser Schwarz-Weiß-Film ist in Kennerkreisen schon länger als Klassiker bekannt, allen voran wohl, da er eine, für sein Alter, heftige Transplantations-Szene beinhaltet, die explizit dargestellt wird. In Deutschland war sie, wenig verwunderlich, natürlich geschnitten, weshalb sie auch nur im O-Ton ihren Weg in die heute ungeschnittene Version fand. Allerdings, so verrückt das immer klingen mag, ist man heute natürlich schon ganz andere Sachen gewöhnt, womit die besagte Szene einfach weniger schockierend ist und ich ihr gar nicht so eine hohe Bedeutung zukommen ließ.
                              Diese betagten Grusel-Streifen kommen für mich sowieso immer mehr über die Atmosphäre und die Geschichte an sich, diese beiden Aspekte sind aber nur so ganz ok. Ich mochte das eher winterliche Setting und das Herrenhaus mit dem riesigen Keller zwar, insgesamt fühlt sich der Film aber recht leer an und ist um Distanz zum Zuschauer bemüht. Dennoch muss man sagen, dass Georges Franju hier ein paar sehr schöne Bilder einfängt und gerade die Kamera mir gut gefiel. Die Darsteller machen ihre Sache darüber hinaus ebenfalls ordentlich und auch der Score, der anfangs noch gewöhnungsbedürftig wirkt (Heiko schrieb etwas von Jahrmarktsmusik :D), gefiel mir im Laufe der Zeit aber doch ziemlich gut.
                              Insgesamt habe ich "Les Yeux sans visage" schon ganz gern geschaut und der Film ist mit seiner Laufzeit von ca. 85 Minuten ziemlich kurzweilig. Die Überraschungen, rein vom Drehbuch her, halten sich jedoch in Grenzen und man erfreut sich hier zum Großteil eher an der sehr ansprechenden technischen Umsetzung.

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                                Der_Ryan_M 10.10.2023, 10:50 Geändert 10.10.2023, 10:52

                                Hier bin ich ziemlich überrascht, dass "Sphere" bei so vielen Leuten so schlecht weg kommt, da mir der Film wirklich gut gefiel. Ein paar sehr gute Schauspieler haben sich hier versammelt und präsentieren uns einen Mystery-Sci-Fi-Thriller mit einem schönen 90er Jahre Charme.
                                Das Wichtigste für mich in einem solchen Film ist immer erstmal die Atmosphäre und diese ist hier über weite Strecken mehr als ansprechend wie ich finde. Ein Unterwasser-Setting erzeugt natürlich sowieso eine beklemmende Stimmung, dazu erinnern die dunklen Metall-Gänge an Filme wie "Alien". Die Idee mit dem außerirdischen Schiff, welches am Meeresboden gefunden wird und (ohne jetzt zu spoilern) alles was sich darin befindet und wie es unsere Crew beeinflusst, finde ich zudem ebenfalls genial. Der Film erzeugt gerade in der ersten Hälfte einige sehr spannende Momente! Und überhaupt ist das Intro mit Dustin Hoffman, der gar nicht weiß, warum er überhaupt aufs offene Meer geflogen wird, sehr gelungen.
                                Die Schwächen von "Sphere" liegen hingegen in der zweiten Filmhälfte, speziell hinsichtlich der Handlung, die sich irgendwann etwas im Kreis dreht und sich lange nur auf diese Mystery-Elemente fokussiert, was mit zunehmender Zeit etwas ermüdend wirkt. Man fühlt sich hier irgendwann an die negativen Seiten von z.B. "Lost" erinnert - immer wird ein weiteres Türchen aufgemacht, etwas unheimliches passiert. Aber wieso, weshalb, warum, das bleibt offen. Die Logik sollte man hier ohnehin besser nicht hinterfragen, dann wird es schnell problematisch.
                                Unterm Strich dann etwas schade und deswegen spielt der Streifen wohl auch zu Recht nicht in der obersten Liga, was das Genre angeht. Nichtsdestotrotz macht der Film aber vieles richtig und ist zudem ja mit einem tollen Cast versehen, der sich in Spiellaune zeigt. Für Freunde von Sci-Fi oder Mystery-Thrillern, die viel wert auf Atmosphäre legen, ist "Sphere" definitiv empfehlenswert.

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                                  In "Beyond the Law", der in Deutschland mal wieder unter völlig anderem Namen, nämlich "Made of Steel - Hart wie Stahl" vermarktet wurde, infiltriert Charlie Sheen als Undercover Cop eine Bikergang um deren kriminelle Machenschaften aufzudecken.
                                  Der Film ist ein charmanter Actioner aus den 90ern, der gute Unterhaltung liefert, bei dem es aber an Tiefgang und Spannung mangelt, weswegen der Film wohl auch nie die große Aufmerksamkeit bekam und ich ihn für mich auch nicht als Thriller einordnen kann. Etwas schade, weil die Prämisse eigentlich sehr vielversprechend wäre und der Film sogar etliche gelungene Szenen beinhaltet. Positiv ist, neben der tollen Südstaaten-Atmosphäre (vorrangig in Arizona) und der coolen Motorrad-Szenen, noch der stimmige, rockige Soundtrack.
                                  Nur leider schreckt der Streifen vor stereotypen Charakteren und Darstellungen nicht zurück und ist generell halt eher einfach gestrickt, sowie stets ziemlich vorhersehbar. Das Highlight ist hier ansonsten ganz klar Michael Madsen, der als Anführer der Bikerbande sichtlich Spaß hat und dem jungen Charlie Sheen, der mir mit seinem kindhaften Gesicht, trotz Bart und großer Bemühungen authentisch zu wirken, hier etwas fehlbesetzt vorkam, immerzu die Schau stiehlt.
                                  Letztlich ist "Beyond the Law" ein charmanter 90er Jahre Film aus der B-Movie Abteilung, der für einen entspannten Abend unter der Woche genau das richtige ist. Zwar ist der Film kein Highlight, liefert aber immerhin eine straighte und grundsolide Story, weshalb er auch heute noch durchaus eine Sichtung wert ist.

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                                    Eine Reihe von mehr oder weniger prominenten Jungschauspielern findet sich hier in "Young Guns" wieder, angeführt von Emilio Estevez und Kiefer Sutherland. In einer Nebenrolle zudem noch der großartige Terence Stamp, der aber leider nicht so viel Screentime bekommt und den jungen Wilden den Vortritt lässt. Auch der aus "Lost" bekannte Terry O' Quinn ist mit von der Partie.
                                    Doch trotz der ganzen tollen Schauspieler und der wirklich zahlreichen und solide inszenierten Actionszenen, weswegen ich "Young Guns" eigentlich schon als Action-Western bezeichnen würde, wollte der Funke bei mir nicht so ganz überspringen. Die Handlung ist zwar durchaus in Ordnung, aber nie übermäßig spannend und wird dazu öfters durch unnötig in die Länge gezogene Szenen, wie z.B. die eine surreale Passage unterbrochen. Man hat hier manchmal das Gefühl, dass der Film sich etwas im Kreis dreht und seinen recht dünnen Plot ziemlich ausgedehnt präsentiert.
                                    So bleibt dann am Ende nur ein ganz okayer Western, der zwar einen ungewöhnlichen 80er Jahre Charme versprühen kann, was ich, bis auf den sehr unpassend wirkenden, rockigen Soundtrack, schon irgendwie mochte, den ich mir jetzt aber auch als Genrefreund höchstwahrscheinlich nicht nochmals ansehen würde.

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                                      Der_Ryan_M 06.10.2023, 09:10 Geändert 06.10.2023, 10:00

                                      Horror-Oktober 2023 - #5

                                      "Beetlejuice" ist natürlich kein klassischer Horrorfilm, aber zur Auflockerung in diesem Monat darf es ja auch mal eine Komödie sein, die mit ein paar Horrorelementen spielt, letztlich aber eher im Fantasy-Bereich einzuordnen ist.
                                      Mit Tim Burton's Filmen tue ich mich allerdings immer relativ schwer, da sie einfach meinen Geschmack selten treffen. Ich finde es toll, dass er ein Regisseur ist, der einen eigenen Stil hat und dessen Filme man irgendwie sofort erkennt. Auch "Beetlejuice" hat einige nette Einfälle und eine große Stärke des Films ist sein Worldbuilding, wo es eine Welt nach dem Tod gibt, in der die Gestorbenen als Geister existieren und auf ihre letzte Ruhe warten, da die Behörden überfordert sind. Wie die Sets und die verrückten Figuren gestaltet sind, hat auf jeden Fall einen eigenen Stil und ist auf seine Art auch stimmig.
                                      Doch obwohl ich die Prämisse kreativ finde und es durchaus einige witzige Szenen gibt, ist mir auch dieser Burton-Film oft einfach eine Stufe zu drüber und zu schrill, womit ich nunmal wenig anfangen kann. So ikonisch wie Michael Keaton da in seiner Rolle den Wahnsinnigen raushängen lässt und ich seine Performance ja schon lustig finde, fühle ich mich dennoch stellenweise unwohl in der Welt des Films und ich wünschte mir eine etwas bodenständigere, vielleicht düstere Inszenierung des Ganzen.
                                      Unterm Strich war es bei "Beetlejuice" ein ständiges Auf und Ab für mich. In der einen Szene mochte ich den Film, die Schauspieler (der Cast ist wirklich toll), den Soundtrack oder einfach seine besondere Atmosphäre, in der nächsten nervte er mich wieder etwas. Einen gewissen Charme kann ich dem Streifen letztlich aber nicht absprechen, weswegen ich auch nicht ausschließen würde, dass man, trotz gewisser Unzulänglichkeiten, irgendwann erneut Lust hat, in diesen verhältnismäßig kurzweiligen Film einzutauchen.

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                                        Der_Ryan_M 04.10.2023, 16:55 Geändert 04.10.2023, 17:00

                                        Horror-Oktober 2023 - #4

                                        Der mir bis dato völlig unbekannte "The Rental" war vor ein paar Monaten eine Empfehlung von meinem Buddy @Chionati, die dann noch von @smartbo bestätigt wurde, der den Film auch sehenswert fand.
                                        Leider fand ich den Streifen aber nur recht mittelmäßig und konnte die Begeisterung nicht unbedingt teilen. Das Hauptproblem ist die viel zu lange Anlaufphase von fast 40 Minuten (bei einer Laufzeit von gerade einmal 80), in der so gut wie gar nichts passiert, außer langweilige Dialoge über die Beziehungsprobleme dieser unsympathischen Charaktere, die sich eben dieses Strandhaus gemietet haben.
                                        Bis zur Hälfte hatte mich der Film dadurch dann leider schon so ziemlich verloren, was schade ist, denn im Grunde finde ich die Prämisse nicht so verkehrt und die zweite Hälfte war ja durchaus ok. Ich mag es ja generell, wenn es in Horrorfilmen eher bodenständig und realistisch zugeht, was hier der Fall ist. Wobei ich den Film schon eher dem Thrillergenre zuordnen würde, da sich die Horror-Elemente doch arg in Grenzen halten.
                                        Letztlich war "The Rental" für mich nicht der erhoffte Geheimtipp, da er mich über die Laufzeit einfach zu wenig überraschen und fesseln konnte. Handwerklich ist er aber von Dave Franco durchaus sauber inszeniert. Trotzdem vielen Dank @Chio für diesen Tipp und deinen Kommentar damals, kann ja nicht immer zünden. Habe von dir noch ein paar andere Sachen auf der Liste... :)

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                                          Der_Ryan_M 03.10.2023, 17:53 Geändert 03.10.2023, 18:04

                                          Horror-Oktober 2023 - #3

                                          Ja, die letzten Wochen hatte ich immer mal wieder spontan Lust auf Trash und so lief auch "Blood Surf" über meinen Bildschirm. Doch hier habe ich mal wieder einen echten Volltreffer gelandet, was für ein lustiger, bescheuerter, dennoch aber sympathischer Kroko-Trasher! Der Film stammt aus dem Jahr 2000, besitzt allerdings stellenweise eine gute Portion 80er oder 90er Jahre Charme.
                                          Zwei Filmemacher fahren mit zwei Surfern auf die Philippinen um eine Dokumentation über die neue Extremsportart "Blood Surfing" zu drehen, bei der mit Blut Haie angelockt werden, um dann danach in diesen Hai-Gewässern zu surfen. Dabei wird aber auch ein Riesenkrokodil auf den Plan gerufen...
                                          Natürlich eine absolut dämliche Prämisse, die aber Laune macht. Was "Blood Surf" halt erst zu richtig gutem Trash macht, ist, dass der Streifen sich nicht sonderlich ernst nimmt und einen Haufen dämliche Sprüche und Situationen raus haut. Ich meine, spätestens wenn hier einer völlig sinnbefreit ins Maul eines Krokodils rein surft, kommt man aus dem Lachen nicht mehr heraus... :D Die deutsche Synchro ist auch gelungen und bringt das gut herüber. Darüber hinaus ist die Atmosphäre wirklich sehr gut, tropische Kulissen an echten, schönen Drehorten, dazu geile Surfer-Musik an einigen Stellen - richtiges Urlaubsflair kommt auf, gerade zu Beginn.
                                          Aber das beste hier sind ganz klar die Effekte! Handgemachte Krokodil-Effekte mit Animatronik oder Puppen, echte Explosionen und andere Zerstörungseffekte. Dazwischen echte Aufnahmen von Haien oder Krokodilen, die rein geschnitten werden. CGI wird nur selten eingesetzt und sieht auch gar nicht mal so übel aus, da ist man deutlich schlechteres gewohnt aus heutiger Zeit. Hier merkt man einfach die Liebe zum Tierhorror-Trash, trotz geringen Budgets wird versucht alles bestmöglich und aufwendig darzustellen.
                                          Das alles macht "Blood Surf" zu einem spaßigen und charmanten Film-Erlebnis, insofern man denn Lust auf einen trotzdem natürlich verhältnismäßig schlechten Trashfilm hat... Klar gibt es hier dumme Dialoge oder Sex-Szenen, die den Film nur strecken, aber ich fand den echt unterhaltsam, für das was er sein will!

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                                            Der_Ryan_M 02.10.2023, 10:41 Geändert 02.10.2023, 10:43

                                            Horror-Oktober 2023 - #2

                                            "Shock Waves" habe ich letztens zu später Stunde ganz spontan beim Stöbern entdeckt und einfach mal gestartet, da ich das Filmcover sowie die Prämisse recht vielversprechend und interessant fand. Lustigerweise wurde der Film von Ken Wiederhorn inszeniert, der schon bei meinem gestern bewerteten "Eyes of a Stranger" Regie führte. Der Film handelt von einer Schiffs-Crew, die nach einem Unwetter mit ihrem Boot auf einer Sandbank aufläuft und fortan eben auf einer einsamen Insel gestrandet ist, auf der zudem Nazi-Zombies existieren, die darüber hinaus auch noch unter Wasser leben.
                                            Die Prämisse ist natürlich irrsinnig und hört sich nach so einem typischen Videotheken-Film an, der eine verrückte Idee und ein tolles Cover hat, um den Zuschauer anzulocken. Hat ja bei mir auch funktioniert... :D Und tatsächlich finde ich das Creature-Design hier relativ lobenswert, denn die Zombies sehen ziemlich cool aus und wurden von der Maske sehr gut hergerichtet.
                                            Leider ist "Shock Waves" darüber hinaus aber ein ziemlicher Langweiler, der nicht allzu viel zu bieten hat. Ja, die Atmosphäre ist nicht so verkehrt, recht charmant und eher so eine klassische Grusel-Atmosphäre, die ich gern mag. Noch dazu auch unterlegt mit einem ganz coolen Synthie-Soundtrack. Letztlich besteht der Film aber zu einem großen Teil aus langweiligen Dialogen, vorgetragen von einer Reihe nerviger und unsympathischer Charaktere, oder man sieht halt die Leute nur durch den Wald laufen und schreien. Die Tode sind auch eher langweilig und harmlos, weswegen der Film auch bei dieser Zielgruppe wohl durchfallen wird.

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                                              Horror-Oktober 2023 - #1

                                              Ich werde den Oktober diesmal nutzen um ein paar Horror-Buddy-Empfehlungen zu schauen und/oder wieder Klassiker des Horrorgenres nachzuholen. Los geht es mit "Eyes of a Stranger", einem 80er Jahre Slasher, der vor ein paar Monaten ursprünglich mal von unserem @kaiserofhorror empfohlen wurde, in der Folge aber auch schon von etlichen anderen Freunden geguckt und größtenteils für gut befunden wurde.
                                              Der Film spielt hauptsächlich in einer Hochhaussiedlung in Miami, wo eine Reporterin (Lauren Tewes) einen mysteriösen Mann beobachtet, von dem sie überzeugt ist, dass der ein schon länger gesuchter Serienkiller/Frauenmörder sein könnte. Sie macht sich also daran, Beweise für ihre Theorie zu sammeln...
                                              Für eine dichte und schwüle Atmosphäre ist in diesem Setting also gesorgt, noch dazu gibt es einen sehr schönen Soundtrack, der eben auch nochmal für eine düstere Stimmung sorgt. Im Verlaufe der Handlung springt man dann immer so ein wenig zwischen der Perspektive des Killers und eben der "Ermittlungsarbeit" der Reporterin hin und her, was für Abwechslung sorgt. Der Mörder ist halt auch so eine richtig zwielichtige Gestalt, der von John Disanti gut verkörpert wird. In einer Nebenrolle sehen wir außerdem die junge Jennifer Jason Leigh, die ein blindes und taubstummes Mädchen sehr gut spielt. Für eine angemessene Brutalität ist ebenfalls gesorgt und die Effektarbeit ist ziemlich gut.
                                              Insgesamt war "Eyes of a Stranger" definitiv ein kurzweiliger und unterhaltsamer Oldschool-Slasher, der mir im Horrorgenre ganz gut gefiel. Kritisieren könnte man vielleicht, dass eben alles recht vorhersehbar ist, andererseits gefiel mir aber auch diese Simplizität und Bodenständigkeit der Handlung, die im Grunde ausreicht, da die Atmosphäre stimmig ist. Danke für die Empfehlung, lieber @kaiserofhorror!

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                                                Der_Ryan_M 30.09.2023, 12:10 Geändert 30.09.2023, 12:13

                                                Mit Samuel L. Jackson und Kevin Spacey treffen hier im Hochspannungsthriller "The Negotiator" zwei absolute Schauspielgrößen aus dieser Zeit, Ende der 90er, aufeinander und liefern sich ein Psychoduell rund um eine Geiselnahme.
                                                Für solche Thriller der 90er habe ich ja sowieso immer etwas übrig, ich liebe diese Art von Film einfach. Perfekte Blockbuster-Unterhaltung mit Spannung, einer guten Story, etwas Action und natürlich zwei Schauspielern in den Hauptrollen, die eine gewisse Präsenz mitbringen und den Film dadurch aufwerten. Trotz der Laufzeit von knapp 140 Minuten, die für so eine Art Film zuerst recht lang anmutet, kommt keine Langeweile auf und es passiert immer etwas neues interessantes. Beachtlich finde ich hier auch, wie der Film es schafft, Samuel L. Jackson sympathisch darzustellen, sodass man diese Figur von Beginn an mag und er den Zuschauer sofort auf seiner Seite hat mit seinem Vorgehen.
                                                In den Nebenrollen sehen wir noch weitere bekannte Gesicher wie David Morse, Paul Giamatti oder den leider viel zu früh verstorbenen J.T. Walsh. Etwas merkwürdig ist aus heutiger Sicht, dass Jackson hier in der deutschen Synchro von Leon Boden gesprochen wurde, der gar nicht zu ihm passt und ihn eigentlich nie synchronisiert hat. Auch Manfred Lehmann für David Morse ist mehr als gewöhnungsbedürftig, also da hat man ein paar Stimmen durcheinander gehauen...
                                                Trotzdem ist "The Negotiator" definitiv einer der richtig guten Thriller, dafür waren die 90er Jahre bekannt. Diesen speziellen Charme und das locker-leichte Vortragen so einer spannenden Geschichte, das vermisse ich heutzutage einfach im Blockbuster Kino.

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                                                  Dabei brauchte ich am Anfang tatsächlich ein paar Minuten um in den Film hereinzukommen. Die Eröffnungsszene, die mit Hilfe der Weltkarte die Ausgangslage beschreibt, ist zwar sehr gut um in die Handlung zu leiten, doch danach legt der Film ein enormes Tempo vor. Die ganzen Figuren werden uns vorgestellt und treffen dort eben hauptsächlich in dieser Bar aufeinander, wo es schnell mal etwas unübersichtlich wird. Nach einer Weile kristallisieren sich dann die Hauptfiguren heraus, vor allem begleiten wir eben Humphrey Bogart's Charakter.

                                                  "Casablanca" ist vor allem ein dialoglastiger Film, was mir aber sehr gut gefällt, da diese gehaltvoll und interessant sind. Die Figuren sind gut gezeichnet und haben alle ihre eigenen Interessen. Allgemein ist das Drehbuch wirklich sehr intelligent und gefiel mir richtig gut, es hat auch kaum Alterserscheinungen und hätte bis auf wenige Kleinigkeiten von letzter Woche stammen können. Die Emotionen, die der Film hervorrufen möchte, funktionieren heute immer noch und die Probleme hier sind auch nach wie vor relativ aktuell, da sie einfach menschlich und ziemlich universell sind. Es gibt sogar einige Gänsehaut-Momente, wie die Szene, als in der Bar die Marseillaise angestimmt wird.

                                                  Darüber hinaus muss ich ganz klar die hervorragende Atmosphäre loben, diese ist sehr gelungen, vor allem in der Bar und mit den musikalischen Einspielern. Den Titelsong "As Time Goes By" kennt man natürlich und wird immer wieder aufgegriffen. Und auch schauspielerisch ist das hier oberstes Regal, die Performances sind alle hervorragend, hervorzuheben wäre da noch der richtig starke Humphrey Bogart, der seine Rolle klasse spielt. Schade, dass Peter Lorre einen eher kurzen Auftritt hat, sehe ich auch sehr gerne den Mann. Ein Lob auch an die deutsche Synchro, die ebenfalls richtig gut ist.

                                                  Letztlich kann ich bei "Casablanca" nicht viel bemängeln, die 100 Minuten vergehen wie im Flug und sind verdammt unterhaltsam. Klar, für so einen alten Film muss man immer in Stimmung sein, doch als Klassiker funktioniert der Streifen eben auch 80 Jahre später noch und ist in seiner Inszenierung wahrlich zeitlos. Und das sage ich, der sonst mit Liebesfilmen eigentlich gar nicht viel anfangen kann.

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                                                    Der_Ryan_M 27.09.2023, 17:54 Geändert 27.09.2023, 17:58

                                                    Machte das nun am Ende alles Sinn oder nicht? Diese Frage stellte ich mir hier bei "Suicide Kings" mal wieder und ich glaube, leider eher nicht. Obwohl die ganzen Twists während des Films definitiv Spaß machen, ist die Auflösung irgendwie etwas zu konstruiert und wirkt unsinnig. Wobei ich nicht ausschließen würde, dass diese Jugendlichen, wie sie uns hier präsentiert werden, so handeln würden.
                                                    Letztlich wird das aber zur Nebensache, weil der Unterhaltungsfaktor stimmt hier sowas von. "Suicide Kings" lebt hauptsächlich von der großartigen Performance von Christopher Walken, der hier als Gangsterboss fast die ganze Zeit an einen Stuhl gefesselt ist, den Film aber trotzdem mühelos trägt. Auch in den Nebenrollen gibt es ein paar gute schauspielerische Leistungen, allen voran sei noch Denis Leary als skrupelloser Hitman erwähnt.
                                                    Ansonsten ist der Streifen sehr dialoglastig und für die meiste Zeit eher ein Kammerspiel. Im Fokus stehen die Figuren und ihre Beziehungen zueinander, die sich im Verlaufe der Story eben immer wieder verändern. Noch dazu hat der Film so eine schwarzhumorige Note, die ihn schon etwas besonders macht. Ich fand hier einige Situationen und Dialoge wirklich ziemlich lustig, vor allem mit dem etwas trotteligen Ira (Johnny Galecki).
                                                    "Suicide Kings" ist eine extrem unterhaltsame und kurzweilige Gaunerkomödie, die mit einem schönen 90er Jahre Charme herüberkommt und die ich teilweise auch richtig witzig fand. So kann man über die kleinen Logiklöcher gern hinwegsehen...

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