Der_Ryan_M - Kommentare
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Alle Kommentare von Der_Ryan_M
Mit "Universal Soldier" feierte unser aller Katastrophenfilm-Liebling Roland Emmerich damals sein Hollywood-Regiedebüt und für mich ist das hier auch gleich einer seiner besten Streifen, den man einfach immer wieder mal einlegen kann. Emmerich hatte hier zwar noch kein Megabudget am Start, konnte sich aber, was Effekte und Explosionen angeht, dennoch richtig austoben und genau so etwas will man in einem Actionfilm ja sehen. Gute handgemachte 90er Action, komplette Sets werden kaputt geschossen oder gesprengt.
Dazu gibt's eine interessante Sci-Fi Story, die letztlich nur zweckmäßig ist um ein Katz- und Mausspiel zu etablieren, mir aber dennoch viel Spaß macht und extrem kurzweilig daherkommt. Für einige humorvolle Szenen wird ebenfalls gesorgt, einerseits z.B. durch die ganzen Ohrenketten-Wortspiele, aber legendär natürlich auch JCVD's Auftreten in dem Imbiss, wo er einen Teller nach dem anderen hinterhaut und am Ende nicht bezahlen kann. :D
Ansonsten treffen hier natürlich mit JCVD und Dolph Lundgren zwei absolute Actionstars aufeinander und man weiß ja von vorneherein wie der Film enden wird. Der Endfight zwischen den beiden ist aber auch nochmal ein richtiger Hingucker und wohl einer der besten seiner Art. Generell gibt Dolph Lundgren hier eine hervorragende Performance als Schurke, richtig stark gespielt vom Schweden, der komplett aufgeht in seiner verrückten Rolle.
Unterm Strich ist "Universal Soldier" ein brillianter Action Blockbuster, der in meinen Augen auch ordentlich unterschätzt ist, wenn ich mir hier die Community-Wertung von gerade einmal 5,8 anschaue. Der Film ist dazu noch echt gut gealtert und nicht mal übermäßig trashig aus heutiger Sicht. Für mich sogar einer der besten 90er Action-Kracher, ein Muss für jeden Actionfan!
Horror-Oktober 2023 - #6
Der französische Horrorfilm aus dem Jahre 1960, "Les Yeux sans visage", war damals eine Empfehlung meines geschätzten Buddies @smartbo, die in Folge auch noch von @Chionati und @Heiko70 geschaut wurde, woraufhin ich diesen Tipp auf meine Liste mitnahm.
Dieser Schwarz-Weiß-Film ist in Kennerkreisen schon länger als Klassiker bekannt, allen voran wohl, da er eine, für sein Alter, heftige Transplantations-Szene beinhaltet, die explizit dargestellt wird. In Deutschland war sie, wenig verwunderlich, natürlich geschnitten, weshalb sie auch nur im O-Ton ihren Weg in die heute ungeschnittene Version fand. Allerdings, so verrückt das immer klingen mag, ist man heute natürlich schon ganz andere Sachen gewöhnt, womit die besagte Szene einfach weniger schockierend ist und ich ihr gar nicht so eine hohe Bedeutung zukommen ließ.
Diese betagten Grusel-Streifen kommen für mich sowieso immer mehr über die Atmosphäre und die Geschichte an sich, diese beiden Aspekte sind aber nur so ganz ok. Ich mochte das eher winterliche Setting und das Herrenhaus mit dem riesigen Keller zwar, insgesamt fühlt sich der Film aber recht leer an und ist um Distanz zum Zuschauer bemüht. Dennoch muss man sagen, dass Georges Franju hier ein paar sehr schöne Bilder einfängt und gerade die Kamera mir gut gefiel. Die Darsteller machen ihre Sache darüber hinaus ebenfalls ordentlich und auch der Score, der anfangs noch gewöhnungsbedürftig wirkt (Heiko schrieb etwas von Jahrmarktsmusik :D), gefiel mir im Laufe der Zeit aber doch ziemlich gut.
Insgesamt habe ich "Les Yeux sans visage" schon ganz gern geschaut und der Film ist mit seiner Laufzeit von ca. 85 Minuten ziemlich kurzweilig. Die Überraschungen, rein vom Drehbuch her, halten sich jedoch in Grenzen und man erfreut sich hier zum Großteil eher an der sehr ansprechenden technischen Umsetzung.
Hier bin ich ziemlich überrascht, dass "Sphere" bei so vielen Leuten so schlecht weg kommt, da mir der Film wirklich gut gefiel. Ein paar sehr gute Schauspieler haben sich hier versammelt und präsentieren uns einen Mystery-Sci-Fi-Thriller mit einem schönen 90er Jahre Charme.
Das Wichtigste für mich in einem solchen Film ist immer erstmal die Atmosphäre und diese ist hier über weite Strecken mehr als ansprechend wie ich finde. Ein Unterwasser-Setting erzeugt natürlich sowieso eine beklemmende Stimmung, dazu erinnern die dunklen Metall-Gänge an Filme wie "Alien". Die Idee mit dem außerirdischen Schiff, welches am Meeresboden gefunden wird und (ohne jetzt zu spoilern) alles was sich darin befindet und wie es unsere Crew beeinflusst, finde ich zudem ebenfalls genial. Der Film erzeugt gerade in der ersten Hälfte einige sehr spannende Momente! Und überhaupt ist das Intro mit Dustin Hoffman, der gar nicht weiß, warum er überhaupt aufs offene Meer geflogen wird, sehr gelungen.
Die Schwächen von "Sphere" liegen hingegen in der zweiten Filmhälfte, speziell hinsichtlich der Handlung, die sich irgendwann etwas im Kreis dreht und sich lange nur auf diese Mystery-Elemente fokussiert, was mit zunehmender Zeit etwas ermüdend wirkt. Man fühlt sich hier irgendwann an die negativen Seiten von z.B. "Lost" erinnert - immer wird ein weiteres Türchen aufgemacht, etwas unheimliches passiert. Aber wieso, weshalb, warum, das bleibt offen. Die Logik sollte man hier ohnehin besser nicht hinterfragen, dann wird es schnell problematisch.
Unterm Strich dann etwas schade und deswegen spielt der Streifen wohl auch zu Recht nicht in der obersten Liga, was das Genre angeht. Nichtsdestotrotz macht der Film aber vieles richtig und ist zudem ja mit einem tollen Cast versehen, der sich in Spiellaune zeigt. Für Freunde von Sci-Fi oder Mystery-Thrillern, die viel wert auf Atmosphäre legen, ist "Sphere" definitiv empfehlenswert.
In "Beyond the Law", der in Deutschland mal wieder unter völlig anderem Namen, nämlich "Made of Steel - Hart wie Stahl" vermarktet wurde, infiltriert Charlie Sheen als Undercover Cop eine Bikergang um deren kriminelle Machenschaften aufzudecken.
Der Film ist ein charmanter Actioner aus den 90ern, der gute Unterhaltung liefert, bei dem es aber an Tiefgang und Spannung mangelt, weswegen der Film wohl auch nie die große Aufmerksamkeit bekam und ich ihn für mich auch nicht als Thriller einordnen kann. Etwas schade, weil die Prämisse eigentlich sehr vielversprechend wäre und der Film sogar etliche gelungene Szenen beinhaltet. Positiv ist, neben der tollen Südstaaten-Atmosphäre (vorrangig in Arizona) und der coolen Motorrad-Szenen, noch der stimmige, rockige Soundtrack.
Nur leider schreckt der Streifen vor stereotypen Charakteren und Darstellungen nicht zurück und ist generell halt eher einfach gestrickt, sowie stets ziemlich vorhersehbar. Das Highlight ist hier ansonsten ganz klar Michael Madsen, der als Anführer der Bikerbande sichtlich Spaß hat und dem jungen Charlie Sheen, der mir mit seinem kindhaften Gesicht, trotz Bart und großer Bemühungen authentisch zu wirken, hier etwas fehlbesetzt vorkam, immerzu die Schau stiehlt.
Letztlich ist "Beyond the Law" ein charmanter 90er Jahre Film aus der B-Movie Abteilung, der für einen entspannten Abend unter der Woche genau das richtige ist. Zwar ist der Film kein Highlight, liefert aber immerhin eine straighte und grundsolide Story, weshalb er auch heute noch durchaus eine Sichtung wert ist.
Eine Reihe von mehr oder weniger prominenten Jungschauspielern findet sich hier in "Young Guns" wieder, angeführt von Emilio Estevez und Kiefer Sutherland. In einer Nebenrolle zudem noch der großartige Terence Stamp, der aber leider nicht so viel Screentime bekommt und den jungen Wilden den Vortritt lässt. Auch der aus "Lost" bekannte Terry O' Quinn ist mit von der Partie.
Doch trotz der ganzen tollen Schauspieler und der wirklich zahlreichen und solide inszenierten Actionszenen, weswegen ich "Young Guns" eigentlich schon als Action-Western bezeichnen würde, wollte der Funke bei mir nicht so ganz überspringen. Die Handlung ist zwar durchaus in Ordnung, aber nie übermäßig spannend und wird dazu öfters durch unnötig in die Länge gezogene Szenen, wie z.B. die eine surreale Passage unterbrochen. Man hat hier manchmal das Gefühl, dass der Film sich etwas im Kreis dreht und seinen recht dünnen Plot ziemlich ausgedehnt präsentiert.
So bleibt dann am Ende nur ein ganz okayer Western, der zwar einen ungewöhnlichen 80er Jahre Charme versprühen kann, was ich, bis auf den sehr unpassend wirkenden, rockigen Soundtrack, schon irgendwie mochte, den ich mir jetzt aber auch als Genrefreund höchstwahrscheinlich nicht nochmals ansehen würde.
Horror-Oktober 2023 - #5
"Beetlejuice" ist natürlich kein klassischer Horrorfilm, aber zur Auflockerung in diesem Monat darf es ja auch mal eine Komödie sein, die mit ein paar Horrorelementen spielt, letztlich aber eher im Fantasy-Bereich einzuordnen ist.
Mit Tim Burton's Filmen tue ich mich allerdings immer relativ schwer, da sie einfach meinen Geschmack selten treffen. Ich finde es toll, dass er ein Regisseur ist, der einen eigenen Stil hat und dessen Filme man irgendwie sofort erkennt. Auch "Beetlejuice" hat einige nette Einfälle und eine große Stärke des Films ist sein Worldbuilding, wo es eine Welt nach dem Tod gibt, in der die Gestorbenen als Geister existieren und auf ihre letzte Ruhe warten, da die Behörden überfordert sind. Wie die Sets und die verrückten Figuren gestaltet sind, hat auf jeden Fall einen eigenen Stil und ist auf seine Art auch stimmig.
Doch obwohl ich die Prämisse kreativ finde und es durchaus einige witzige Szenen gibt, ist mir auch dieser Burton-Film oft einfach eine Stufe zu drüber und zu schrill, womit ich nunmal wenig anfangen kann. So ikonisch wie Michael Keaton da in seiner Rolle den Wahnsinnigen raushängen lässt und ich seine Performance ja schon lustig finde, fühle ich mich dennoch stellenweise unwohl in der Welt des Films und ich wünschte mir eine etwas bodenständigere, vielleicht düstere Inszenierung des Ganzen.
Unterm Strich war es bei "Beetlejuice" ein ständiges Auf und Ab für mich. In der einen Szene mochte ich den Film, die Schauspieler (der Cast ist wirklich toll), den Soundtrack oder einfach seine besondere Atmosphäre, in der nächsten nervte er mich wieder etwas. Einen gewissen Charme kann ich dem Streifen letztlich aber nicht absprechen, weswegen ich auch nicht ausschließen würde, dass man, trotz gewisser Unzulänglichkeiten, irgendwann erneut Lust hat, in diesen verhältnismäßig kurzweiligen Film einzutauchen.
Horror-Oktober 2023 - #4
Der mir bis dato völlig unbekannte "The Rental" war vor ein paar Monaten eine Empfehlung von meinem Buddy @Chionati, die dann noch von @smartbo bestätigt wurde, der den Film auch sehenswert fand.
Leider fand ich den Streifen aber nur recht mittelmäßig und konnte die Begeisterung nicht unbedingt teilen. Das Hauptproblem ist die viel zu lange Anlaufphase von fast 40 Minuten (bei einer Laufzeit von gerade einmal 80), in der so gut wie gar nichts passiert, außer langweilige Dialoge über die Beziehungsprobleme dieser unsympathischen Charaktere, die sich eben dieses Strandhaus gemietet haben.
Bis zur Hälfte hatte mich der Film dadurch dann leider schon so ziemlich verloren, was schade ist, denn im Grunde finde ich die Prämisse nicht so verkehrt und die zweite Hälfte war ja durchaus ok. Ich mag es ja generell, wenn es in Horrorfilmen eher bodenständig und realistisch zugeht, was hier der Fall ist. Wobei ich den Film schon eher dem Thrillergenre zuordnen würde, da sich die Horror-Elemente doch arg in Grenzen halten.
Letztlich war "The Rental" für mich nicht der erhoffte Geheimtipp, da er mich über die Laufzeit einfach zu wenig überraschen und fesseln konnte. Handwerklich ist er aber von Dave Franco durchaus sauber inszeniert. Trotzdem vielen Dank @Chio für diesen Tipp und deinen Kommentar damals, kann ja nicht immer zünden. Habe von dir noch ein paar andere Sachen auf der Liste... :)
Horror-Oktober 2023 - #3
Ja, die letzten Wochen hatte ich immer mal wieder spontan Lust auf Trash und so lief auch "Blood Surf" über meinen Bildschirm. Doch hier habe ich mal wieder einen echten Volltreffer gelandet, was für ein lustiger, bescheuerter, dennoch aber sympathischer Kroko-Trasher! Der Film stammt aus dem Jahr 2000, besitzt allerdings stellenweise eine gute Portion 80er oder 90er Jahre Charme.
Zwei Filmemacher fahren mit zwei Surfern auf die Philippinen um eine Dokumentation über die neue Extremsportart "Blood Surfing" zu drehen, bei der mit Blut Haie angelockt werden, um dann danach in diesen Hai-Gewässern zu surfen. Dabei wird aber auch ein Riesenkrokodil auf den Plan gerufen...
Natürlich eine absolut dämliche Prämisse, die aber Laune macht. Was "Blood Surf" halt erst zu richtig gutem Trash macht, ist, dass der Streifen sich nicht sonderlich ernst nimmt und einen Haufen dämliche Sprüche und Situationen raus haut. Ich meine, spätestens wenn hier einer völlig sinnbefreit ins Maul eines Krokodils rein surft, kommt man aus dem Lachen nicht mehr heraus... :D Die deutsche Synchro ist auch gelungen und bringt das gut herüber. Darüber hinaus ist die Atmosphäre wirklich sehr gut, tropische Kulissen an echten, schönen Drehorten, dazu geile Surfer-Musik an einigen Stellen - richtiges Urlaubsflair kommt auf, gerade zu Beginn.
Aber das beste hier sind ganz klar die Effekte! Handgemachte Krokodil-Effekte mit Animatronik oder Puppen, echte Explosionen und andere Zerstörungseffekte. Dazwischen echte Aufnahmen von Haien oder Krokodilen, die rein geschnitten werden. CGI wird nur selten eingesetzt und sieht auch gar nicht mal so übel aus, da ist man deutlich schlechteres gewohnt aus heutiger Zeit. Hier merkt man einfach die Liebe zum Tierhorror-Trash, trotz geringen Budgets wird versucht alles bestmöglich und aufwendig darzustellen.
Das alles macht "Blood Surf" zu einem spaßigen und charmanten Film-Erlebnis, insofern man denn Lust auf einen trotzdem natürlich verhältnismäßig schlechten Trashfilm hat... Klar gibt es hier dumme Dialoge oder Sex-Szenen, die den Film nur strecken, aber ich fand den echt unterhaltsam, für das was er sein will!
Horror-Oktober 2023 - #2
"Shock Waves" habe ich letztens zu später Stunde ganz spontan beim Stöbern entdeckt und einfach mal gestartet, da ich das Filmcover sowie die Prämisse recht vielversprechend und interessant fand. Lustigerweise wurde der Film von Ken Wiederhorn inszeniert, der schon bei meinem gestern bewerteten "Eyes of a Stranger" Regie führte. Der Film handelt von einer Schiffs-Crew, die nach einem Unwetter mit ihrem Boot auf einer Sandbank aufläuft und fortan eben auf einer einsamen Insel gestrandet ist, auf der zudem Nazi-Zombies existieren, die darüber hinaus auch noch unter Wasser leben.
Die Prämisse ist natürlich irrsinnig und hört sich nach so einem typischen Videotheken-Film an, der eine verrückte Idee und ein tolles Cover hat, um den Zuschauer anzulocken. Hat ja bei mir auch funktioniert... :D Und tatsächlich finde ich das Creature-Design hier relativ lobenswert, denn die Zombies sehen ziemlich cool aus und wurden von der Maske sehr gut hergerichtet.
Leider ist "Shock Waves" darüber hinaus aber ein ziemlicher Langweiler, der nicht allzu viel zu bieten hat. Ja, die Atmosphäre ist nicht so verkehrt, recht charmant und eher so eine klassische Grusel-Atmosphäre, die ich gern mag. Noch dazu auch unterlegt mit einem ganz coolen Synthie-Soundtrack. Letztlich besteht der Film aber zu einem großen Teil aus langweiligen Dialogen, vorgetragen von einer Reihe nerviger und unsympathischer Charaktere, oder man sieht halt die Leute nur durch den Wald laufen und schreien. Die Tode sind auch eher langweilig und harmlos, weswegen der Film auch bei dieser Zielgruppe wohl durchfallen wird.
Horror-Oktober 2023 - #1
Ich werde den Oktober diesmal nutzen um ein paar Horror-Buddy-Empfehlungen zu schauen und/oder wieder Klassiker des Horrorgenres nachzuholen. Los geht es mit "Eyes of a Stranger", einem 80er Jahre Slasher, der vor ein paar Monaten ursprünglich mal von unserem @kaiserofhorror empfohlen wurde, in der Folge aber auch schon von etlichen anderen Freunden geguckt und größtenteils für gut befunden wurde.
Der Film spielt hauptsächlich in einer Hochhaussiedlung in Miami, wo eine Reporterin (Lauren Tewes) einen mysteriösen Mann beobachtet, von dem sie überzeugt ist, dass der ein schon länger gesuchter Serienkiller/Frauenmörder sein könnte. Sie macht sich also daran, Beweise für ihre Theorie zu sammeln...
Für eine dichte und schwüle Atmosphäre ist in diesem Setting also gesorgt, noch dazu gibt es einen sehr schönen Soundtrack, der eben auch nochmal für eine düstere Stimmung sorgt. Im Verlaufe der Handlung springt man dann immer so ein wenig zwischen der Perspektive des Killers und eben der "Ermittlungsarbeit" der Reporterin hin und her, was für Abwechslung sorgt. Der Mörder ist halt auch so eine richtig zwielichtige Gestalt, der von John Disanti gut verkörpert wird. In einer Nebenrolle sehen wir außerdem die junge Jennifer Jason Leigh, die ein blindes und taubstummes Mädchen sehr gut spielt. Für eine angemessene Brutalität ist ebenfalls gesorgt und die Effektarbeit ist ziemlich gut.
Insgesamt war "Eyes of a Stranger" definitiv ein kurzweiliger und unterhaltsamer Oldschool-Slasher, der mir im Horrorgenre ganz gut gefiel. Kritisieren könnte man vielleicht, dass eben alles recht vorhersehbar ist, andererseits gefiel mir aber auch diese Simplizität und Bodenständigkeit der Handlung, die im Grunde ausreicht, da die Atmosphäre stimmig ist. Danke für die Empfehlung, lieber @kaiserofhorror!
Mit Samuel L. Jackson und Kevin Spacey treffen hier im Hochspannungsthriller "The Negotiator" zwei absolute Schauspielgrößen aus dieser Zeit, Ende der 90er, aufeinander und liefern sich ein Psychoduell rund um eine Geiselnahme.
Für solche Thriller der 90er habe ich ja sowieso immer etwas übrig, ich liebe diese Art von Film einfach. Perfekte Blockbuster-Unterhaltung mit Spannung, einer guten Story, etwas Action und natürlich zwei Schauspielern in den Hauptrollen, die eine gewisse Präsenz mitbringen und den Film dadurch aufwerten. Trotz der Laufzeit von knapp 140 Minuten, die für so eine Art Film zuerst recht lang anmutet, kommt keine Langeweile auf und es passiert immer etwas neues interessantes. Beachtlich finde ich hier auch, wie der Film es schafft, Samuel L. Jackson sympathisch darzustellen, sodass man diese Figur von Beginn an mag und er den Zuschauer sofort auf seiner Seite hat mit seinem Vorgehen.
In den Nebenrollen sehen wir noch weitere bekannte Gesicher wie David Morse, Paul Giamatti oder den leider viel zu früh verstorbenen J.T. Walsh. Etwas merkwürdig ist aus heutiger Sicht, dass Jackson hier in der deutschen Synchro von Leon Boden gesprochen wurde, der gar nicht zu ihm passt und ihn eigentlich nie synchronisiert hat. Auch Manfred Lehmann für David Morse ist mehr als gewöhnungsbedürftig, also da hat man ein paar Stimmen durcheinander gehauen...
Trotzdem ist "The Negotiator" definitiv einer der richtig guten Thriller, dafür waren die 90er Jahre bekannt. Diesen speziellen Charme und das locker-leichte Vortragen so einer spannenden Geschichte, das vermisse ich heutzutage einfach im Blockbuster Kino.
Hier war ich mal wieder richtig überrascht, wie gut "Casablanca" gealtert ist und wie zeitlos sich der Film anfühlt! Aus dieser Zeit habe ich bisher noch kaum Filme gesehen und 1942 entstand dieser hier ja sozusagen inmitten des 2. Weltkrieges, was ihn rein unter diesem Gesichtspunkt historisch gesehen schon mal sehr interessant macht. Denn wie hier die weltpolitische Situation aufgegriffen wird und die Stadt Casablanca eben dieses Auffangbecken für europäische Flüchtlinge aller Art ist, die sich später über Lissabon in die USA absetzen wollen, ist natürlich höchst spannend.
Dabei brauchte ich am Anfang tatsächlich ein paar Minuten um in den Film hereinzukommen. Die Eröffnungsszene, die mit Hilfe der Weltkarte die Ausgangslage beschreibt, ist zwar sehr gut um in die Handlung zu leiten, doch danach legt der Film ein enormes Tempo vor. Die ganzen Figuren werden uns vorgestellt und treffen dort eben hauptsächlich in dieser Bar aufeinander, wo es schnell mal etwas unübersichtlich wird. Nach einer Weile kristallisieren sich dann die Hauptfiguren heraus, vor allem begleiten wir eben Humphrey Bogart's Charakter.
"Casablanca" ist vor allem ein dialoglastiger Film, was mir aber sehr gut gefällt, da diese gehaltvoll und interessant sind. Die Figuren sind gut gezeichnet und haben alle ihre eigenen Interessen. Allgemein ist das Drehbuch wirklich sehr intelligent und gefiel mir richtig gut, es hat auch kaum Alterserscheinungen und hätte bis auf wenige Kleinigkeiten von letzter Woche stammen können. Die Emotionen, die der Film hervorrufen möchte, funktionieren heute immer noch und die Probleme hier sind auch nach wie vor relativ aktuell, da sie einfach menschlich und ziemlich universell sind. Es gibt sogar einige Gänsehaut-Momente, wie die Szene, als in der Bar die Marseillaise angestimmt wird.
Darüber hinaus muss ich ganz klar die hervorragende Atmosphäre loben, diese ist sehr gelungen, vor allem in der Bar und mit den musikalischen Einspielern. Den Titelsong "As Time Goes By" kennt man natürlich und wird immer wieder aufgegriffen. Und auch schauspielerisch ist das hier oberstes Regal, die Performances sind alle hervorragend, hervorzuheben wäre da noch der richtig starke Humphrey Bogart, der seine Rolle klasse spielt. Schade, dass Peter Lorre einen eher kurzen Auftritt hat, sehe ich auch sehr gerne den Mann. Ein Lob auch an die deutsche Synchro, die ebenfalls richtig gut ist.
Letztlich kann ich bei "Casablanca" nicht viel bemängeln, die 100 Minuten vergehen wie im Flug und sind verdammt unterhaltsam. Klar, für so einen alten Film muss man immer in Stimmung sein, doch als Klassiker funktioniert der Streifen eben auch 80 Jahre später noch und ist in seiner Inszenierung wahrlich zeitlos. Und das sage ich, der sonst mit Liebesfilmen eigentlich gar nicht viel anfangen kann.
Machte das nun am Ende alles Sinn oder nicht? Diese Frage stellte ich mir hier bei "Suicide Kings" mal wieder und ich glaube, leider eher nicht. Obwohl die ganzen Twists während des Films definitiv Spaß machen, ist die Auflösung irgendwie etwas zu konstruiert und wirkt unsinnig. Wobei ich nicht ausschließen würde, dass diese Jugendlichen, wie sie uns hier präsentiert werden, so handeln würden.
Letztlich wird das aber zur Nebensache, weil der Unterhaltungsfaktor stimmt hier sowas von. "Suicide Kings" lebt hauptsächlich von der großartigen Performance von Christopher Walken, der hier als Gangsterboss fast die ganze Zeit an einen Stuhl gefesselt ist, den Film aber trotzdem mühelos trägt. Auch in den Nebenrollen gibt es ein paar gute schauspielerische Leistungen, allen voran sei noch Denis Leary als skrupelloser Hitman erwähnt.
Ansonsten ist der Streifen sehr dialoglastig und für die meiste Zeit eher ein Kammerspiel. Im Fokus stehen die Figuren und ihre Beziehungen zueinander, die sich im Verlaufe der Story eben immer wieder verändern. Noch dazu hat der Film so eine schwarzhumorige Note, die ihn schon etwas besonders macht. Ich fand hier einige Situationen und Dialoge wirklich ziemlich lustig, vor allem mit dem etwas trotteligen Ira (Johnny Galecki).
"Suicide Kings" ist eine extrem unterhaltsame und kurzweilige Gaunerkomödie, die mit einem schönen 90er Jahre Charme herüberkommt und die ich teilweise auch richtig witzig fand. So kann man über die kleinen Logiklöcher gern hinwegsehen...
Trotz des Mitwirkens von Tom Hanks, der schon in seinen frühen Filmen stets ein Sympathieträger war und jeden Film noch aufwertete, hinterließ "Turner & Hooch" bei mir eher einen mittelmäßigen Eindruck.
Für eine Komödie nicht besonders lustig und als Kriminalfilm natürlich ebenfalls nicht zu gebrauchen, da die ganze Handlung nur dafür da ist, eine Art "Buddy-Cop" Szenario zwischen Hanks und seinem unfreiwillig adoptierten Hund zu etablieren. Der Film arbeitet dabei mit den typischen Szenen und Klischees, die man aus solchen Tier-Komödien eben kennt. Da wird natürlich einmal komplett die Wohnung zerstört oder sich anderweitig daneben benommen, nur um danach den traurigen und süßen Hunde-Blick aufzusetzen, man kennt es.
Dennoch schon immer wieder erstaunlich, wie Huutsch hier wohl trainiert wurde, um diese Szenen alle glaubhaft herüberzubringen! Das verdient definitiv meinen Respekt und ich kann mir durchaus vorstellen, dass es hier am Set spaßig oder auch manchmal echt chaotisch zuging.
Insgesamt eine ganz nette Komödie, die ein paar Szenen zum Schmunzeln bereithält, alles in allem aber wahrscheinlich eher Kinder oder Hundefans bzw. -besitzer als Zielgruppe ansprechen möchte, zu denen ich mich jedoch nicht unbedingt zählen würde.
"Renegade" ist ein gemütlicher Film aus den 80ern, der einfach Spaß macht und vor allem eine gute Atmosphäre besitzt. Aktuell schaue ich solche Filme sehr gern, perfekt zum Abschalten nach einem anstrengenden Tag und einfach charmant, vor allem die handgemachte Action gefällt mir.
Die minimale Handlung sieht vor, dass Terence Hill sich um den Sohn eines Freundes kümmert, der im Gefängnis sitzt. Dieser Freund hat noch ein Stück Land beim Pokern gewonnen, das die beiden sich anschauen sollen. Also begeben sie sich auf einen Road-Trip durch die Südstaaten, wo sie natürlich auch mit den ein oder anderen Gaunern in Kontakt kommen... Die Rolle des jungen Matt spielt hierbei Terence Hill's Adoptivsohn Ross Hill, der leider relativ kurz nach dem Dreh des Films verstorben ist und dem der Film auch gewidmet ist, was ihm natürlich eine traurige Note gibt.
Der Film selbst ist aber wirklich gelungen und unterhält auf einem guten Niveau. Klar, hier und da zeigen sich ein paar Alterserscheinungen, aber das ist ja ganz normal. Die Vater - Ziehsohn Geschichte hat mich jedenfalls überzeugt und auch der Soundtrack mit coolen Songs von Lynyrd Skynyrd weiß zu gefallen. Zusammen mit den toll eingefangenen Landschaften Arizonas ergibt das eine gute Atmosphäre. Begleitet wird das Ganze natürlich auch von ein paar witzigen Sprüchen und gegen Ende gibt es sogar noch etwas Action, die auch richtig Laune macht.
"Renegade" ist gute Unterhaltung für zwischendurch und für Fans der 80er Jahre definitiv einen Blick wert. Terence Hill gefiel mir hier wirklich sehr gut, vielleicht sollte ich die Bud Spencer und Terence Hill Filmen doch nochmal angehen. Könnt ihr da einen empfehlen? :)
Park Chan-wook's neuer Kriminalfilm "Heojil kyolshim" ist zwar rein visuell in sehr ansprechende Bilder eingehüllt, konnte mich aber auf inhaltlicher Ebene leider gar nicht erreichen, sodass sich die knapp 2 1/2 Stunden verdammt lang anfühlten.
Was noch verhältnismäßig spannend beginnt, verliert sich sobald in einer Romanze zwischen Ermittler und Tatverdächtigen, die mich aber überraschenderweise ziemlich kalt ließ. Tang Wei und Park Hae-il haben für mich leider gar keine Chemie und ihre Interaktionen wirkten oberflächlich und klischeehaft, von den nicht nachvollziehbaren Handlungen der Figuren, gerade eben des unprofessionellen Detectives, mal ganz zu schweigen. Die Emotionen, die der Regisseur vermitteln will, kamen bei mir einfach überhaupt nicht an und das macht es bei so einem Film natürlich schwer.
Weiterhin sieht man hier mal wieder, wie moderne Technik und Kommunikationsmöglichkeiten einen Film langweilig gestalten können, wenn sie einfach zu viel benutzt werden. Gefühlt werden hier andauernd Textnachrichten geschrieben, Anrufe getätigt, Apps benutzt oder sogar Sprachaufnahmen mit persönlichen Angelegenheiten in eine Apple-Watch reingesprochen (die dann später natürlich auch noch für Ermittlungen benutzt werden, was für ein Unsinn)...
Wenn ich "Heojil kyolshim" mit einem Wort beschreiben müsste, dann wäre es "Leere". Alles hier ist kompetent bebildert, aber im Kern ist da halt nichts, was für mich auch nur ansatzweise unterhaltend oder spannend wäre, keine spürbare Atmosphäre oder Emotionalität.
Nach "Terminator 2", der neue Maßstäbe im Actionkino setzte, tat James Cameron genau das 1994 erneut und brachte uns die Actionkomödie "True Lies" in die Kinos. Ein sehr gut gelaunter Arnie, an seiner Seite eine tolle Jamie Lee Curtis, jede Menge witzige Sprüche und One-Liner sowie natürlich atemberaubende Action zeichnen diesen 90er Jahre Action-Blockbuster aus.
Nun ist der Film ja mittlerweile schon fast 30 Jahre alt, trotzdem konnten mich einige der hervorragenden Action-Set-Pieces auch heute noch ins Staunen versetzen. Gerade im letzten Drittel ist "True Lies" einfach nur ein ununterbrochenenes Actionfeuerwerk, das perfekte Unterhaltung für jeden Actionfan bietet. Die Art und Weise, wie Cameron die Action inszeniert, finde ich dabei ebenfalls genial.
Er lässt den Actionszenen Zeit sich zu entfalten und hält immer voll drauf, ohne zu viel zu schneiden oder nachzubearbeiten. Es kommt so eine rohe Action heraus, wo Explosionen und anderes richtig reinknallen. Die Effektarbeit ist sensationell, mit das beste was ich je gesehen habe. Die Szene mit der Brücke und den Jets - erinnerte mich an einen "Mission Impossible"-Teil (ich weiß jetzt nicht welchen, 3 evtl?) - ist hier aber 100 mal intensiver gefilmt und dargestellt. Man fragt sich immer, wie das wohl umgesetzt wurde, ein Gefühl, dass die moderne CGI-Action bei mir nie hervorrufen kann.
Und klar, die Story von "True Lies" ist jetzt für mich auch nicht unbedingt der Hit, ist halt so eine Geheimagenten-Story, die man so ähnlich schon kennt und im Mittelteil gibt es leider die ein oder andere kleine Länge. Vielleicht war das ja vor 30 Jahren noch innovativer, gerade Agenten-Plots sind in den letzten Jahren ja ausgeschlachtet worden? Etwas komisch hier noch, dass der Anfang und das Ende einen Rahmen bilden, der eigentlich richtig gut ist, dazwischen wird die Geschichte um J.L. Curtis aber so aufgebläht, wie ein zweiter Film im eigentlichen Film. Aber gut, spielt bei so einem Actioner jetzt aber nicht die große Rolle, solange eben die Action und der Unterhaltungsfaktor stimmen, und davon gibt es hier ja mehr als genug.
"True Lies" ist die perfekte Wahl, wenn es mal wieder ein Action-Blockbuster im Stile der 90er sein darf. Kein Actionfilm heutzutage erreicht so ein Niveau, die handgemachten Effekte stehen klar im Fokus und sind herausragend. Dazu gute Schauspieler, ein gelungener Humor, tolle Kulissen - einfach perfekte Unterhaltung für einen Samstag Abend.
Bei solchen Filmen wie "The Lair" fällt es mir immer schwer eine einigermaßen faire Bewertung abzugeben. Das hier ist natürlich ein B-Movie, der günstig produziert ist, mit relativ schlechten Effekten und Schauspielern (vor allem Charlotte Kirk in der Hauptrolle ist ja sowas von mies, spielt wohl nur mit, weil sie mit dem Regisseur Neil Marshall zusammen ist).
Wenn man sich allerdings erstmal damit abgefunden hat, dass man hier eben keinen Blockbuster zu sehen bekommt, geht der Film als Action-Horror-Streifen, an einem entspannten Abend unter der Woche, aber schon irgendwo durch und kann einigermaßen solide unterhalten. Erinnert so ein wenig an oldschool Trash-Filme von früher, nur eben ohne diesen Charme und aus der heutigen Zeit.
Die Story um solche Monster, die von Soldaten in einem geheimen Bunker in Afghanistan entdeckt werden, ist im Grunde auch gar nicht so schlecht und gerade zu Beginn sowie gegen Ende schön temporeich vorgetragen, während es im Mittelteil aber einige Längen gibt. Die praktischen Effekte sind teilweise sogar ganz ansehnlich, das CGI ist hingegen unterirdisch. Natürlich gibt es auch wieder die üblichen Logikfehler, schlechten Dialoge oder dumme Entscheidungen der Figuren.
Letztlich fand ich "The Lair" eigentlich ganz ok (sogar unterhaltsamer als den hoch gelobten "The Descent" von dem Regisseur, Schande über mich :D), an einem anderen Tag würde ich den Film aber vielleicht auch schlecht finden. Wer gerne solche B-Monsterfilme mit Horror- oder Actionelementen guckt, könnte hier sicherlich mal reinschauen.
"Lady in the Water" ist ein modernes Märchen von M. Night Shyamalan, das auf einer Gute-Nacht-Geschichte basiert, die er für seine Kinder geschrieben hat. Der Film spaltete dazumal schon die Gemüter, da es kein klassischer "Shyamalan-Film" war, der mit einem Twist endete, was viele Fans enttäuscht zurückließ.
Für mich zählt der Streifen aber definitiv noch zu den besseren Filmen des Regisseurs, wenn man sich auf die langsam erzählte Geschichte einlassen kann. Wie bei seinen vorherigen Werken wie "The Sixth Sense" oder "The Village" ist auch hier wieder die sehr dichte Atmosphäre und die interessante Kameraführung lobenswert, etwas, das Shyamalan für meine Begriffe später leider verlent hat.
Die Charakteren sind interessant gezeichnet und gerade Paul Giamatti in der Hauptrolle gefiel mir sehr gut, er spielt einen Hausmeister und so einen typischen Allerweltstyp. Zudem mag ich hier auch die Botschaft und die Meta-Ebene, dass eben alle diese Hausbewohner im wirklichen Leben sind, aber plötzlich in einem Märchen mitspielen, wo jeder eine Rolle einnehmen muss, für die er vorgesehen wurde, eine ganz lustige die Idee, die recht gut funktioniert. Negativ anrechnen muss ich "Lady in the Water" hingegen die etwas zu lange Laufzeit, wo gerade im Mittelteil zu wenig passiert und ebenfalls die sehr eigenwillige Tonalität, die gerade mit dem Humor nicht immer funktioniert.
Ein kleiner Funfact ist übrigens, dass der Film damals 70 Mio. $ gekostet hat, obwohl er ja kammerspielartig nur in einer Hochhaussiedlung mit Pool spielt - diese wurde aber extra für den Film in Pennsylvania neu gebaut.
Tom Cruise ist einfach ein Garant für großartige Filme und ich liebe seine Performances, in denen er so einen etwas arrogant wirkenden Typen spielt, der aber trotzdem immer sympathisch herüberkommt. Insofern ist "Jerry Maguire" wieder mal so eine Paraderolle für ihn, für die er ja sogar oscarnominiert war, völlig zurecht wie ich finde, denn kein anderer hätte den Jerry so spielen können.
Dabei ging ich zuerst an "Jerry Maguire" mit dem Glauben heran, dass es sich vorrangig um einen Football-Film handeln würde. Und ja, die Football Szenen sind gut umgesetzt, doch im Endeffekt dann nicht sehr zahlreich und schon recht früh merkte ich, dass das hier wohl eher eine Art Feel-Good-Movie mit einer gehörigen Portion Rom-Com sein würde. Eigentlich ja eher weniger mein Ding, aber noch bevor ich überhaupt wusste, wo der Film am Ende denn nun eigentlich hin möchte, hatte mich Regisseur Cameron Crowe irgendwie am Haken und ich mochte den Streifen wirklich sehr.
Nicht nur ist das hier von Anfang bis Ende richtig gute Unterhaltung, was vor allem an der Inszenierung von Crowe liegt, der hier mal ordentlich Pfiff, Tempo und Witz hereinbringt, mit etlichen richtig tollen Szenen und Dialogen, sondern auch auf emotionaler Ebene konnte mich der Film erreichen. Die Figuren sind einfach so gut gezeichnet, dass ich Tom Cruise' und Renee Zellweger's Charaktere ihr Glück unbedingt gönnen wollte und ihre Geschichte mich echt mitreißen konnte.
Sowieso finde ich den Aufbau der Handlung absolut großartig. Dass Jerry Maguire dieser Workaholic ist, der alles für den Erfolg tut, aber später anhand von Cuba Gooding Jr.'s Charakter eben erkennen muss, dass der größte Erfolg nichts wert ist, wenn man ihn mit niemandem teilen kann und sich so diese Schicksale der Figuren entfalten, finde ich herzerwärmend und gleichzeitig ja auch etwas tragisch, einfach sehr gut dargestellt das Ganze.
Unterm Strich finde ich "Jerry Maguire" einen sehr schönen Film, den ich mir mit Sicherheit noch mehrmals anschauen werde, gerade weil ich die Charaktere und Inszenierung sehr mochte. Der Film mag zwar zuerst oberflächlich erscheinen, doch je mehr man drüber nachdenkt, desto mehr Ebenen und Botschaften kann man hier erkennen. Ein sehr menschlicher Film, den ich jedem empfehlen kann, der sich von einem romantischen Plot jetzt nicht gleich abschrecken lässt.
Ja, solche adrenalingeladenen Oldschool-Actioner gehen bei mir immer, da gehört natürlich auch "Last Boy Scout" dazu. Zu dieser Zeit erfreuten sich zudem solche Buddy-Cop Filme höchster Beliebtheit, und auch wenn Joe Hallenbeck (Bruce Willis) und Jimmy Dix (Damon Wayans) keine Cops sind, besitzt dieser Tony Scott Streifen die klassischen Elemente einer solchen Handlung. Kein Wunder, kommt das Drehbuch doch von Shane Black, der vorher auch schon "Lethal Weapon" schrieb und sich auf diese Art von Buddy-Filmen wohl spezialisiert hatte.
Bei "Last Boy Scout" mag ich zudem noch die Football-Thematik, da ich von dem Sport auch ein Fan bin, allerdings muss man sagen, dass der Film das Ganze nur ankratzt und eher ein reinrassiger Actioner ist. Aber eben ein Actioner, der viele gelungene Comedy Momente und lustige One-Liner raushaut. Manfred Lehmann, die Synchronstimme von Bruce Willis, zeigt hier wieder sein ganzes Können, einfach urkomisch einige der Sprüche. Sowieso finde ich die Chemie zwischen Willis und Wayans hier sehr gut. Der Hauptschurke Sheldon Marcone (Noble Willingham) bleibt für 90er Jahre Action Verhältnisse leider etwas blass und agiert eher im Hintergrund.
Unterm Strich bietet "Last Boy Scout" einfach gute Unterhaltung und sollte für jeden Actionfan ein gelungener Griff sein. Ich persönlich mag leider manchmal die Inszenierung von Tony Scott nicht so, die Action ist zwar sehr gut und angemessen brutal, aber genauso wie bei Michael Bay, wird übermäßig hektisch und plakativ präsentiert, womit ich mich stellenweise etwas schwer tue. Dennoch aber ein höchst unterhaltsamer Actioner, wie sie heute nicht mehr produziert werden!
In stilvollen schwarz-weiß Bildern verfilmt Larry Peerce hier in "The Incident" eine gesellschaftskritische Geschichte rund um zwei Gauner, die in einer Bahn die Fahrgäste terrorisieren. Im Fokus steht natürlich der sogenannte "Bystander-Effekt", keiner interessiert sich für den anderen und hilft ihm, lieber schaut jeder nur weg, solange die Probleme ihn nicht betreffen.
Ein Film, den ich wirklich mögen wollte, nachdem hier mein Buddy Kenduskeag diese "Hidden Gem" für seine 2000. Film-Bewertung ausgewählt hat und er sich richtig interessant anhörte, doch leider machte es der Film mir alles andere als leicht. Das Intro ist natürlich noch schockierend und ich finde auch die Einführung der S-Bahn Passagiere interessant, eine bunte Gruppe aus der New Yorker Bevölkerung der 60er Jahre, gut gezeichnete Charaktere, die man nachvollziehen kann.
Das Problem beginnt aber in der zweiten Hälfte, als dann unsere Nervensägen die Bahn betreten. Dass so ein Film natürlich kein Spaß macht, brauche ich hier nicht zu erwähnen, statt auf Unterhaltungswert legt man eher auf eine schockierende Wirkung. Ist nicht so meins, aber gut. Dennoch konnte ich mich in die Situation nicht ganz hereinversetzen, finde die Darstellungen hier oft übertrieben. So wie die Figuren mir vorgestellt werden, hätte ich einige eingeschätzt, dass sie sich gegen die Rüpel zur Wehr setzen. Nicht nur sind die Opfer ja komplett in der Überzahl, es sind auch starke Charaktere dabei und die beiden Unruhestifter haben ja keine Schusswaffen oder sonstiges.
Den "Bystander-Effekt" gibt es natürlich, ich denke jeder kennt das. Ich habe aber auch schon Leute gesehen, die Zivilcourage gezeigt haben bei weniger schlimmen Sachen als hier. Mir fiel es einfach schwer, die Handlungen nachzuvollziehen und es wirkte auf mich teilweise schon satirisch, aber vielleicht war es in den 60ern so, war ja nicht dabei. Noch dazu war mir das Schauspiel hier teilweise zu theatralisch und overacted, gerade von Martin Sheen und Tony Musante, habe ihnen das später nicht mehr abgekauft. Aber gut, kann auch wieder an der deutschen Synchro liegen, die eher suboptimal ist für meine Begriffe.
Letztlich bot mir "The Incident", trotz der starken Inszenierung und gerade der guten Kameraarbeit, leider nicht das erhoffte, tolle Filmerlebnis und ich quälte mich eher durch bis zum Schluss.
Nach längerer Zeit habe ich mal wieder eine Serie gesehen, oder zumindest zu Ende geschaut, denn "Bosch" hatte ich schon letztes Jahr angefangen, mir nach der 5. Staffel aber eine längere Pause gegönnt. Über die 68 Folgen in 7 Staffeln sind mir Detective Harry Bosch (Titus Welliver), seine Kollegen vom LAPD, aber auch einige andere Figuren, wie seine Tochter Maddie, schon ans Herz gewachsen und für die meiste Zeit habe ich hier sehr gerne zugeschaut.
Der Cast ist wirklich toll und die Figuren sind gut gezeichnet. Besonders gefallen mir hier die Dialoge, die sehr gut geschrieben und größtenteils glaubwürdig sind. Die Ermittler-Arbeit wird relativ realistisch gezeigt - die oldschool Polizei-Arbeit steht im Fokus. Nochmal zum Tatort fahren, nochmal Zeugen befragen oder Nachtschicht schieben um Telefonlisten durchzugehen. Gefällt mir sehr gut diese Darstellung und Fortschritte in den Ermittlungen fühlen sich verdient an. Auch, dass viele Leute manchmal keine Lust auf ihre Arbeit haben und bei nervigen Aufgaben so eine Null-Bock-Haltung herrscht, mochte ich hier sehr und war teilweise lustig.
Der Höhepunkt war für mich definitiv Staffel 4 (9 Punkte), die auch gleichzeitig das Finale für einen persönlichen Konflikt von Bosch darstellte. Die anderen Staffeln fallen jetzt aber qualitativ nicht allzu weit ab und sind alle mehr als solide. Pro Staffel werden immer mehrere Fälle gelöst, die sich eben so über die Folgen verteilen, wobei aber oft gleichzeitig an mehreren Fronten ermittelt wird. "Bosch" ist also keinesfalls eine dieser Case-of-the-Week TV-Serien, sondern schon eine mit einer durchgehenden Handlung über die Staffel.
Die ersten Staffeln waren sowieso richtig gut (St. 1 - 7,5 Punkte, St. 2 - 8,5 Punkte, St. 3 - 8 Punkte) und auch die Figuren haben sich glaubhaft entwickelt. Höhepunkt wie gesagt Staffel 4, in der es heiß zur Sache ging, aber auch Staffel 2, wo Chief Irving (Lance Reddick) im Mittelpunkt steht gefiel mir sehr gut. Die hinteren Staffeln (St. 5 - 7,5 Punkte, St. 6 - 8 Punkte, St. 7 - 6 Punkte) driften dann teilweise etwas mehr ins Soap-artige ab, auf einmal spielen das Privatleben gewisser Nebencharaktere oder auch politische Konflite eine größere Rolle. Mich hat es nicht zu sehr gestört, außer in Staffel 7, die dann schon etwas nervig war mit unnötigen Nebenhandlungen, die an den Haaren herbeigezogen waren und den Charakteren teilweise nicht gerecht wurden. Auf einmal waren die Männer schwach und jede Frau war plötzlich irgendwie nervig, naja man kennt das...
Man hat also hier zumindest noch rechtzeitig die Bremse gezogen, eh die Serie zu banal wird. Der Abschluss war versöhnlich und öffnete natürlich die Tür für die Nachfolger-Serie "Bosch Legacy", die nun schon demnächst mit Staffel 2 an den Start geht, aber aktuell nur mit Werbung bei freevee läuft, worauf ich aktuell aber gar keinen Bock habe. Mal schauen ob ich da irgendwann einschalte...
Die Mutterserie hier, basierend auf den Büchern von Michael Connelly, kann ich jedenfalls allen ans Herz legen, die gerne Ermittler-Serien schauen. Ist für mich in vielen Punkten richtig stark mit einem sehr guten Hauptdarsteller.
Ich finde es immer interessant, solche Filme zu sehen, die den Zeitgeist oder auch die Popkultur ihrer Enstehungszeit so schön einfangen und "The Wraith" macht da mal wieder einen sehr guten Job, was den Film aber andererseits natürlich auch recht trashig erscheinen lässt, das muss man klar sagen.
Das Gegenteil von zeitlos wenn man so will, nichtsdestotrotz aber unterm Strich verdammt unterhaltsam, da man eben sieht, dass der Film mit Charme gemacht wurde und dem Zuschauer im Rahmen seiner Möglichkeiten die beste Unterhaltung liefern will. Vor allem die handgemachte Action steht im Vordergrund und das ist natürlich immer ein großer Pluspunkt bei diesen älteren Streifen. Hier werden coole Rennen gefahren und dabei Autos gecrasht sowie allgemein Sachen in die Luft gejagt, dafür schaut man ja so einen Film.
Die Atmosphäre in einem kleinen Wüstenkaff in Arizona würde ich zudem auch als gelungen erachten. Tolle Kulisse mit den hügligen und kurvigen Straßen für eben diese Racing-Einlagen, die hier im Fokus stehen. Im Mittelpunkt steht noch so eine Burger-Bude, wo sich die Jugendlichen immer treffen, einfach sympathisch.
Schauspielerisch hingegen ist das hier hingegen kein großer Wurf, man muss aber auch sagen, dass der Film mit typischen, dämlichen Stereotypen-Charakteren der 80er arbeitet, die einfach übertrieben sind, wie z.B. der Punk, der immer Motoröl und andere Chemikalien trinkt oder der Nerd mit der großen Brille. Wenigstens Charlie Sheen und Sherilyn Fenn in den Hauptrollen harmonieren aber ganz gut und Randy Quaid als Sheriff macht ebenfalls Laune.
Ist "The Wraith" nun ein guter Film? Wahrscheinlich eher nicht, aber wer gerne mal wieder einen simplen Rache-Actioner (mit Sci-Fi Elementen) sehen will und vor allem in die kultige Atmosphäre der 80er eintauchen möchte, wird hier hervorragend bedient. Der Film wirkt zwar stellenweise etwas billig und schlecht gealtert, hat aber letztlich vieles, was einen spaßigen Abend garantiert - coole Action, schöne Kulissen, einen rockigen Soundtrack und sogar etwas knisternde Romantik, es kann so einfach sein...
Das Buch kenne ich nicht, aber die an Wes Anderson erinnernde Inszenierung und auch der Erzählstil von "Was man von hier aus sehen kann" hat mir leider gar nicht zugesagt und ich fand den Film alsbald relativ langweilig.
Aron Lehmann, von dem ich seinen Film "Das Schönste Mädchen der Welt" sehr mochte, versucht sich hier an einer Mischung aus Drama und Komödie, mit eben diesen typischen schrillen und komischen Figuren, wie sie so ähnlich in Wes Anderson Filmen vorkommen. Was die Tonalität des Ganzen angeht, endet das hier aber in einem totalen Chaos und funktionierte für mich gar nicht. Diese Balance zwischen ernsten Themen und Schrulligkeit zu finden ist zugegeben ja auch nicht gerade einfach, schlägt hier aber leider völlig fehl, da die emotionalen Momente nicht zünden und der Humor, zumindest für mich, ebenfalls gar nicht lustig ist.
Humor ist natürlich etwas Subjektives, aber die klischeehaft gespielten Figuren oder schlechten Dialoge kann ich nun wirklich nicht gutheißen. Von den Schauspielern konnten mich auch nur Karl Markovics, das kleine Mädchen (Ava Petsch) und in Ansätzen Corinna Harfouch überzeugen, der Rest traf den Ton des Films eben nicht, spielte zu ernst oder überzogen komisch.
Ich respektiere den Versuch des Regisseurs, hier gerade auch mal bei einem deutschen Film etwas ganz anderes zu probieren, leider war "Was man von hier aus sehen kann" für mich aber trotzdem ein Reinfall.