Der_Ryan_M - Kommentare

Alle Kommentare von Der_Ryan_M

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    Der_Ryan_M 23.06.2024, 12:11 Geändert 23.06.2024, 12:13

    "Das Millionenspiel", ein mittlerweile 54 Jahre alter, deutscher TV-Film, bei dem es sich aber durchaus lohnt, ihn heute noch zu entdecken, da er als Mediensatire gewissermaßen immer noch recht aktuell ist.

    Im Mittelpunkt steht hier die 15. Ausgabe der gleichnamigen Reality-TV-Show, wo drei Killer, oder besser gesagt "Die Köhler Bande", angeführt von Didi Hallervorden, Jagd auf den Kandidaten Bernhard Lotz machen, der eine Million D-Mark gewinnen kann, wenn er eine Woche überlebt. Die Sendung ist offensichtlich der Hit, jeder Deutsche hängt am Finaltag vor der Glotze und wir als Zuschauer dieses Films dürfen auch live bei der Finalshow dabei sein, richtig geil moderiert von ZDF Hitparade Legende Dieter Thomas Heck.

    Sehr unterhaltsamer Film, der irgendwie einen schönen Erzählfluss besitzt. Man springt immer so ein wenig zwischen der Menschenjagd und dem Studio bzw. der Live-Show hin und her. Zwischendurch werden immer noch schwarzhumorige Werbespots eingebaut, wo dem Zuschauer irgendein top Medikament oder anderer Unsinn schmackhaft gemacht. Schauspielerisch auch größtenteils überzeugend - der Hauptdarsteller Pleva ist zwar etwas blass, aber Hallervorden, Heck oder auch Friedrich Schütter machen umso mehr Laune.

    Da verzeiht man es dem "Millionenspiel" auch, dass die Logik hier natürlich ein ums andere Mal auf der Strecke bleibt, gerade das Mitwirken der Zuschauer ist doch sehr undurchsichtig und konstruiert. Trotzdem aber 90 Minuten, die wie im Flug vergehen und eine nette Zeitreise, weil eben alles so realistisch inszeniert ist. Für mich eine positive Überraschung, bis 08.07. übrigens noch in der ARD Mediathek zu finden.

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      Der_Ryan_M 21.06.2024, 09:25 Geändert 21.06.2024, 09:36

      Oh man, so ein toller Cast und dann leider ein Film, der so weit unter den Möglichkeiten verbleibt. Jack Nicholson und Marlon Brando zusammen in einem Western, dazu solche Gesichter wie Harry Dean Stanton, Randy Quaid oder John P. Ryan in den Nebenrollen, so gesehen fast eine weltklasse Besetzung für die damalige Zeit.
      Letztlich ging "The Missouri Breaks" für mich aber nicht so recht zusammen. Während der Beginn durchaus noch vielversprechend ist, wird es im Mittelteil ziemlich langatmig, wenn zahlreiche Nebenplots und eine ausgedehnte, aber recht unausgegorene Love-Story die Überhand gewinnen.
      Und dann taucht da ja auch noch Marlon Brando auf, der hier mal komplett in seinem eigenen Film spielt. Seine Figur, eine Art Kopfgeldjäger-Profi, erinnerte mich an den Joker aus Batman oder sowas. Völlig crazy unterwegs, passte für mich aber hier gar nicht rein, weil es die Tonalität des ansonsten eher ruhigen Films völlig stört. Habe später gelesen, dass er fast alle Szenen improvisiert hat und es wohl allgemein sehr schwierig am Set gewesen sein soll. Dadurch verpuffen dann leider auch die wenigen Aufeinandertreffen von ihm und Jack Nicholson irgendwie, schade weil Nicholson seine Rolle richtig gut spielt wie ich finde.
      Und so läuft der Film dann auf Story-Ebene an einem vorbei... Ansonsten ist die Western-Atmo durchaus in Ordnung, Score von John Williams ist nicht verkehrt, aber eben auch eher ruhig. Die deutsche Synchro ist leider ziemlich schlecht, hilft den Beteiligten und vor allem Brando jetzt wahrscheinlich auch nicht gerade mit ihren Performances. Brando gesprochen von Wolfgang Kieling, hat davor und danach ihn nie wieder synchronisiert, verwundert wenig.
      Unterm Strich schon ein eher ernüchterndes Filmerlebnis, wenn auch nicht komplett schlecht, weil es schon einige gelungene Momente gibt und vor allem Nicholson Laune macht. Aber der Cast und auch diese Story, hätten eine bessere Umsetzung verdient wie ich finde...

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        Der_Ryan_M 20.06.2024, 09:26 Geändert 20.06.2024, 09:28
        über Wir

        Jordan Peele's zweiter Film "Us" ist ein extrem ambitionierter Horrorfilm, der für mich leider auch ein wenig mit seinem eigenen Anspruch zu kämpfen hat, letztlich aber dennoch ein ziemlich fesselndes Horror-Erlebnis bietet.
        Auf Handlungsebene ist das hier lange Zeit schon etwas verwirrend und es wird sehr viel mit Symbolik hantiert, was den ein oder anderen Zuschauer sicherlich auch abschrecken könnte. Das größte Problem für mich ist wahrscheinlich, dass am Ende (zumindest gefühlt) nicht alles 100%ig Sinn macht, was natürlich schade ist, da die Prämisse und der Aufbau wirklich interessant sind. Und ja, ohne zu spoilern kann ich jetzt hier nur so vage herumschwafeln.
        Nichtsdestotrotz lohnt es sich aber meiner Meinung nach definitiv, "Us" anzuschauen. Atmosphärisch ist der Film absolut hervorragend - er ist diesmal auch deutlich düsterer und gruseliger als Peele's "Get Out", das hatten ja dort einige kritisiert. Hier gibt es einige wirklich coole Horrormomente, die auch toll inszeniert sind. Auch die Schauspieler machen hier einen guten Job, hervorzuheben wäre natürlich Lupita Nyong'o in der Hauptrolle, die mir sehr gut gefiel. Kameraarbeit und Score sind ebenfalls klasse, ein richtig hochwertiger Horrorfilm halt.
        Und auch wenn sich der Mittelteil mit den langen Verfolgungsszenen und Kämpfen teilweise etwas zäh anfühlte, freue ich mich schon darauf, mir den Film irgendwann nochmal anzusehen mit dem Wissen, wie das am Ende alles aufgeht (oder eben auch nicht) und auf die ganzen Details zu achten. Auf jeden Fall erneut ein überaus interessanter Beitrag von Jordan Peele, der bei mir auch einige Tage später durchaus noch etwas nachwirkt, weil hier eben so viele geniale Ideen und eine für mich recht gelungene Gesellschaftskritik drin stecken.

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          Der_Ryan_M 19.06.2024, 17:40 Geändert 19.06.2024, 17:45

          Ach ja, diese Art von B-Actionfilm hatten sie in den 80ern irgendwie perfektioniert. Und obwohl diese Filme jetzt keine Knaller sind, sprechen sie mich einfach auf einer bestimmten Ebene an, ich kann nicht mal genau sagen woran es liegt. Aber auch "American Ninja" von den Cannon Studios bietet da eine gute Mischung.
          Man hat eben zuerst einmal eine schöne Kulisse, auf so einer Art tropischen Insel, da fühlt man sich gleich wohl im Grünen. Die ersten Actionmomente lassen nicht lange auf sich warten. Die Action ist natürlich handgemacht und gut inszeniert, machen Spaß die kleinen Kämpfe, auch wenn sie manchmal vielleicht etwas gestellt wirken.
          Man sieht ein paar Wummen, Ninja-Waffen und natürlich Muskeln unseres Hauptdarstellers Michael Dudikoff und von "Sidekick" Steve James. Dazu mit Don Stewart's Ortega einen Waffenhändler als Schurke aus'm Baukasten. Alle Beteiligten hier sind darstellerisch selbstverständlich auch nicht die Wucht, aber ihre Figuren machen halt dennoch Laune. Dazu gibt's ne kleine Romanze mit einer schönen Lady (Judy Aronson), darf halt nicht fehlen und ich mag es.
          Es ist einfach alles vorhanden, was einen unterhaltsamen Actioner für einen entspannten Abend ausmacht. Für 90 Minuten kann man sich in dieser simplen Story verlieren, mehr braucht es nicht. Es war mal so einfach, in den guten alten 80ern...

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            Bei den neueren Nicolas Cage Filmen der letzten Jahre ist es ja so, dass man nie weiß, was man nun bekommt. Mal ist es ein richtiger B-Movie, so ein Thriller oder Actioner, dann ist aber wiederum mal so ein, fast schon künstlerisch angehauchter, Sci-Fi-Horror Slow Burner wie eben dieser "Color Out of Space" dabei.
            Der Film erzählt, basierend auf einer H.P. Lovecraft Geschichte, von einer Art Alien-Invasion, aber mal etwas anders. Nicolas Cage spielt den Vater einer Familie, die davon unmittelbar betroffen ist und wie fast immer macht er einen guten Job. In solchen bodenständigeren, ruhigeren Rollen mag ich ihn ja sowieso, wobei er auch hier später noch einige verrückte Szenen bekommt.
            Und ja, das war dann für mich auch so ein wenig das Problem des Films. Denn "Color Out of Space" fängt extrem spannend an. Die ruhige Erzählweise, die tolle Kameraführung, das Setting und die Charaktere - alles gefiel mir eigentlich sehr gut und man war gespannt, was noch so kommen würde.
            Doch spätestens ab der Hälfte driftet der Film in so eine richtig abstruse Horror-Show ab, wo dann nur noch komische, eklige oder verstörende Sachen passieren, ohne dass ich das Gefühl hatte, dass hier irgendetwas noch Sinn macht. Ab da nervte mich der Streifen stellenweise sogar ziemlich, was halt echt schade ist, weil er mir anfangs eben noch so gut gefiel.
            Letztlich habe ich es nicht unbedingt bereut den Film zu schauen, da er ein paar tolle Momente und eine coole Rolle für Cage hatte, aber so richtig abholen konnte er mich dann leider auch nicht. Für Fans von experimentellen Filmen oder Bodyhorror könnte "Color Out of Space" aber vielleicht eher funktionieren.

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              Der_Ryan_M 17.06.2024, 09:43 Geändert 17.06.2024, 09:48

              Die Filme von Brian De Palma gefallen mir bisher alle, die ich gesehen habe. Auch der wirklich spannende Thriller "Blow Out" von Anfang der 80er konnte mir wieder imponieren, vor allem weil er eine sehr dichte, düstere Atmosphäre hat.
              Die Idee des Films finde ich ebenfalls klasse. Ein Tontechniker für Billig-Horrorfilme, gespielt von John Travolta, soll noch in der Natur Windgeräusche aufnehmen, doch dann beobachtet er zufällig einen scheinbar tödlichen Autounfall, und auf seinen Aufzeichnungen hört er außerdem einen Schuss...
              Tolle Ausgangslage, woraus sich dann eine Art Paranoia-/Polit-Thriller entwickelt. Dadurch, dass Travolta's Charakter ja außerdem im Amateur-Filmbusiness tätig ist, hat der Film auch noch so eine schön interessante Meta-Ebene, wo man als Filmfan auch so ein bisschen hinter die Kulissen blicken kann, wie das eben damals war in den 80ern mit den Billig-Horrorstreifen. Schon das Intro ist in der Hinsicht echt witzig und kreativ gemacht oder auch später, wenn er Bild und Ton probiert zusammenzusetzen, sowas sehe ich einfach gern. Die Kameraarbeit ist bei De Palma sowieso immer hervorragend, ich liebe seinen sinnvollen Einsatz von Splitscreens, die vielen Shots von oben oder aus anderen interessanten Perspektiven.
              Der junge Travolta gefiel mir auch sehr gut in seiner Rolle, ebenso wie Nancy Allen. Dennis Franz mit einer witzigen Performance. Am coolsten ist aber John Lithgow als Bösewicht, der hier hinten heraus richtig schön fies ist und die Schau stiehlt.
              "Blow Out" war für mich ein klasse Thriller, zwar aus den 80ern, aber eher noch mit so schmuddeligem 70er Jahre Feeling. Da freue ich mich doch schon auf weitere De Palma Filme...

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                Der_Ryan_M 16.06.2024, 17:51 Geändert 16.06.2024, 17:54

                Toller Rache-Western, der von seinem ambivalent angelegten Hauptcharakter lebt, der wiederum mit Gregory Peck ansprechend besetzt ist. Er spielt Jim Douglass, einen Mann der die Mörder seiner Frau hängen sehen will und für deren Exekution extra in eine weit entfernte Stadt reist. Als diese jedoch entkommen, nimmt er das Schicksal in die eigene Hand und verliert mit der Zeit dabei sein Gesicht...
                Handwerklich gibt es an Henry King's Film so gut wie nichts zu bemängeln, eine wunderschöne und farbenfrohe Cinemascope-Produktion mit weiten Landschaften (gedreht wurde "on location" in Mexiko) und anderen tollen Kulissen, wie z.B. die opulente Kirche. Naja, vielleicht ein wenig zu viel Day for Night Aufnahmen für meinen Geschmack, wobei diese immerhin gut aussehen und farblich/visuell kompetent beleuchtet sind. Und nicht so dunkel sind wie man es in anderen Filmen teilweise leider schon öfters gesehen hat.
                Gregory Peck gefiel mir hier sehr, er ist mit seiner Größe einfach eine Erscheinung und passt gut in diese Rolle. Joan Collins hätte ich gern mehr gesehen, leider eine kleine Rolle obwohl sie hier anscheinend die Nr. 2 im Cast war. Ansonsten natürlich wieder Van Cleef in einer Nebenrolle als einer der Schurken am Start. Henry Silva in einer frühen Rolle, hat hier auch schon eine gewisse Präsenz.
                Unterm Strich gefiel mir "The Bravados" wirklich gut, eine interessante Handlung und gute US-Western-Atmosphäre. Wenn man das Genre mag, meines Erachtens mindestens mal eine Sichtung wert.

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                  Der_Ryan_M 14.06.2024, 11:02 Geändert 14.06.2024, 11:35

                  "Into the Blue", eine Mischung aus Abenteuerfilm und Kriminalthriller, bietet lockere Unterhaltung für einen lauen Sommerabend. Die tropischen Strände und schönen Unterwasseraufnahmen versetzen einen durchaus irgendwo in Urlaubsstimmung.
                  Mit Jessica Alba und Ashley Scott, sowie Paul Walker und James Caan sind zudem vier attraktive Hauptdarsteller an Bord, die, je nach dem auf was man nun steht, definitiv etwas fürs Auge bieten (schauspielerisch allerdings nicht gerade glänzen - gut, aber das ist hier fast egal). In einer kleineren, aber ganz coolen Nebenrolle noch Josh Brolin am Start.
                  Aufgrund des Filmposters dachte ich hier irgendwie immer an einen Surferfilm, aber Surfen spielt hier gar keine Rolle. Die Figuren leben ihren Traum, tauchen gern und suchen nach Schätzen, dabei finden sie eines Tages ein abgestürztes Flugzeug voller Kokain, welches dann für eine bedrohliche Lage im Paradies sorgt.
                  Unterm Strich recht oberflächlich wirkende, über weite Strecken vorhersehbare und anspruchslose Kost, die aber meines Erachtens auch nicht weh tut. Wer gerade Lust auf Strände und Bikini-Figuren hat, kann zuschlagen - wer lieber etwas anspruchsvolles sehen möchte, sollte sich wohl eher einen anderen Film raussuchen.

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                    Wer kennt es nicht: Die Watchlist ist voll mit Klassikern und interessanten Filmen, doch man kann sich nicht entscheiden und will nur irgendetwas Entspanntes sehen. Dann scrollt man beim Streaming-Anbieter seiner Wahl in der Kategorie "Läuft demnächst aus..." und klickt auf einen Film, wo vielleicht 1-2 coole Darsteller dabei sind und bevor man sich umsieht, läuft "Barfuß ins Glück - Manchmal reicht es, nur zu lieben".

                    So erging es mir gestern mal wieder und ich schaute mir diese überaus seichte Mischung aus Rom-Com und Drama (?) an, bei der ein gutaussehender Badboy-Typ seine Bewährung in einer Psychatrie als Putzkraft absolvieren muss und sobald mit einer Patientin abhaut, die immer barfuß herumläuft und naiv wie ein Kind ist, da sie abgeschotten von der Außenwelt aufwuchs (aber sie ist super hübsch)...

                    Wie bitte? Ja genau so. Und was anfangs dämlich, aber sogar noch einigermaßen lustig ist, wird im Mittelteil fast nur noch dämlich, weil Evan Rachel Wood's Figur so kindisch und gleichzeitig manisch agiert, und der daraus resultierende Humor zum Fremdschämen ist, dass es manchmal schon weh tut. Scott Speedman's Charakter wird auch immer mehr zum Arsch und dennoch will man mir das als so eine Art Roadtrip-Lovestory verkaufen.

                    Aber naja, trotz dieser fragwürdigen Darstellungen eines psychischen Problems und den zahlreichen wirklich schmalzigen Momenten, würde ich lügen, wenn ich sagen würde, dass ich den Film total ungern gesehen habe. So ein Quark geht halt am richtigen Abend auch mal gut runter. Im Nachhinein las ich, dass dies ein Remake eines deutschen Films mit Til Schweiger ist und ich glaube, der wird bestimmt besser sein. Vielleicht schaue ich eines Tages mal rein... :D

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                      Der_Ryan_M 12.06.2024, 12:13 Geändert 12.06.2024, 12:19

                      Das irische Drama "An Cailín Ciúin", welches übrigens 2023 der erste Film in irischer Sprache war, der für einen Oscar (Best International Film) nominiert wurde, beweist mir mal wieder, wie eine toll erzählte Geschichte einen emotional berühren kann, egal wer dort nun im Mittelpunkt steht oder wo auf der Welt das Ganze spielt.
                      Hier geht es um die neunjährige Cáit (großartig gespielt von Catheline Clinch), die im Irland Anfang der 80er Jahre in schwierigen Verhältnissen aufwächst und nun aber einen Sommer bei entfernten Verwandten verbringen darf, wobei wir ihr zuschauen dürfen. Was anfangs für beide Parteien noch sehr ungewohnt und distanziert wirkt, entwickelt sich bald zu einer Symbiose, an der alle Beteiligten wachsen...
                      Es ist wieder einmal so ein ruhiger Film der kleinen Gesten, wo man eben so eine Art Coming of Age Episode wie aus dem Leben gegriffen miterlebt. Das ganze wirkt hier aber wirklich sehr realistisch, bodenständig und dadurch stellenweise durchaus auch mal ein wenig bedrückend. "An Cailín Ciúin" ist jedenfalls kein Film, der sich an Hollywood Charakteren oder übertriebener Dramatik bedient, sondern uns diese Handlung und Menschen einfach ganz subtil und ohne Wertung präsentiert.
                      Zu viele Worte möchte ich hier gar nicht verlieren, denn wenn man mit dieser Sorte Film ab und zu mal etwas anfangen kann, sollte man dieses leise, toll bebilderte und atmosphärische Drama auf dem irischen Bauernhof wohl ohne große Vorkenntnisse erleben. Vielleicht verdrückt der ein oder andere dann gegen Ende auch eine Träne, so ging es mir zumindest, und das kommt nicht oft vor...

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                        Der_Ryan_M 12.06.2024, 11:24 Geändert 12.06.2024, 11:37
                        über Ronin

                        Erst gestern kommentierte ich mit "Rumble in The Bronx" einen Film, der für mich speziell durch seine Actionmomente heraussticht und das Drumherum leider ein wenig unspektakulär daherkommt. So ziemlich ähnlich ging es mir bei "Ronin", auch wenn das hier natürlich auf einer ganz anderen Ebene stattfindet.
                        Denn John Frankenheimer's etwas düsterer Action-Agenten-Thriller dreht sich rund um ein beliebtes Story-Element in solcher Art Filmen, nämlich das "MacGuffin" - hier ein Koffer, dessen Inhalt unbekannt ist, aber eben den Plot in Gang bringt. Das sorgt dann für einige nette Schauplatzwechsel in Frankreich und 3-4 wirklich knackige Actionszenen - hervorzuheben sind da die beiden erstklassigen Auto-Verfolgungsjagden, die mehrere Minuten gehen und super inszeniert sind.
                        An Spannung, "Stakes" oder wirklich interessanten Momenten mangelte es für mich aber leider ein wenig. Dafür sind mir diese Art von Geschichten, die dann eben vorrangig auch dafür gemacht sind, die ein oder andere Wendung zu präsentieren, mittlerweile einfach ein wenig zu ausgelutscht. Dafür kann dieser 26 Jahre alte Film jetzt zwar nichts, mir kam das Geschehen auf Handlungsebene aber über weite Strecken einfach irgendwie schon sehr bekannt und dadurch fast etwas ermüdend und durchkalkuliert vor.
                        Mit Jean Reno und Robert De Niro in den Hauptrollen ist der Streifen darüber hinaus allerdings erstklassig besetzt. Dazu Stellan Skarsgard, Sean Bean, die hier richtig tolle Natascha McElhone und ja, sogar unsere deutsche Eiskunstläuferin Katarina Witt in einem kurzen Auftritt.
                        Insgesamt bleibt dann wieder ein im Genre, speziell eben aufgrund der tollen, handgemachten Action, sehenswerter Film, wo ich mir insgeheim aber erhofft hatte, dass er mich noch etwas mehr begeistern könnte, wofür es für meinen Geschmack aber ein wenig zu trist vonstattenging.

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                          Der_Ryan_M 11.06.2024, 17:49 Geändert 11.06.2024, 17:58

                          "Rumble In The Bronx" ist ein ziemlich cooler Actionspaß, der seine Schauwerte allerdings fast einzig und allein aus den hammermäßig choreographierten und ausgeführten Fights und Stunts bezieht. Diese sind teilweise wirklich verrückt-kreativ und haben mich schon beeindruckt, zumal Jackie Chan ja bekanntlich seine Stunts alle selbst ausführt und sich hier während der Dreharbeiten u.A. sogar das Bein brach (und dann mit bemaltem Gips trotzdem weitermachte...).
                          Das Gerüst um die Actionszenen herum ist dann aber bestenfalls zweckmäßig, gespickt mit zweitklassigen Schauspielern und einigen eigentlich sogar schon dämlichen Szenen. Die Motorrad Schurkengang ist auch echt trashig, war sie bestimmt damals Mitte der 90er schon. Die Kulissen und die Handlung an sich sind auch eher so "naja".
                          Da sich der Film glücklicherweise aber selbst nicht ganz so ernst nimmt und einem hier spätestens mit dem Abspann das Gefühl vermittelt wird, dass alle Beteiligten einen Heidenspaß hatten, machte mir dieser kleine, kurzweilige Actioner mit B-Movie Flair aber doch ordentlich Laune. Als Genrefan macht man mit diesen 90 Minuten zumindest absolut nichts falsch, sicher auch bei erneuter Sichtung...

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                            Der_Ryan_M 08.06.2024, 11:58 Geändert 08.06.2024, 11:59
                            über Topkapi

                            Der Griff in die Mottenkiste war für mich diesmal leider kein Erfolg, denn er brachte diesen 60er Jahre Streifen "Topkapi" zum Vorschein, eine Art Gaunerkomödie / Heist-Movie / Abenteuerfilm mit Peter Ustinov. Dabei hörte sich das doch im Vorhinein wirklich interessant an, weil ich gerade solchen Abenteuerkram sehr gern schaue. Aber schon bald machte sich Ernüchterung breit, da ich mit der Tonalität und dem Humor hier gar nicht klar kam. Für mich ganz klar ein einziger Klamauk hier, man kann leider nichts für voll nehmen, was hier passiert. Klar, ab und an ist mal ein kleiner Lacher dabei, aber vieles ist schon extrem flach.
                            Sehr schade, denn die letzte halbe Stunde befasst sich dann mit dem Einbruch in den "Topkapi"-Palast in Istanbul und dieser ist wirklich sehr toll dargestellt. Erinnert in seiner Ausführung an den ersten "Mission Impossible", wo Tom Cruise von der Decke hängt und das hier galt mit Sicherheit als Inspiration. Nur davor gibt's eben knapp 90 Minuten Vorbereitungen, die eher langatmig sind und eben mit unerträglichen Humor-Passagen. Solche Figuren, wie der stets betrunkenen Koch, sorgten bei mir nur für Kopfschütteln.
                            Generell muss man noch sagen, dass man hier schönes Lokalkolorit von Griechenland und der Türkei aus den 60ern bekommt, was den Film definitiv aufwertet. Auch Peter Ustinov gefiel mir in dieser komödiantischen Rolle ziemlich gut, wobei alle anderen hier aber auch deutlich abfallen - Melina Mercouri spielt geradezu unterirdisch. Zu meiner Überraschung erhielt Ustinov für diesen Film sogar einen Oscar als bester Nebendarsteller, obwohl er locker derjenige mit der meisten Screentime ist würde ich sagen.
                            Mit einem ernsteren Ton hätte mir der Film wirklich gefallen, so eher weniger und ich musste mich stellenweise etwas durchquälen. Vielleicht können andere hier mehr Spaß haben, leider ein "uninteressant" von meiner Seite.

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                              Der_Ryan_M 07.06.2024, 10:23 Geändert 07.06.2024, 10:41

                              "Peppermint" kann ich sogar als eine kleine positive Überraschung einordnen, vor allem weil ich mir Jennifer Garner in so einer Rolle nicht wirklich vorstellen konnte. Sie spielt die toughe Action-Braut, die hier auf Rache aus ist, aber doch ziemlich gut und irgendwie mochte ich ihre Darstellung dieser Figur.
                              Ansonsten spult Pierre Morel, seines Zeichens damals Regisseur des Liam Neeson Actionkrachers "Taken", hier wieder einmal das Einmaleins des B-Actioners ab, womit dann so gut wie kein Klischee eines solchen Rachefilms ausgelassen wird. Nichtsdestotrotz kann das aber gut unterhalten, gerade weil die Action eben ganz cool umgesetzt ist und auch der Handlungsstrang um die Polizei, die Garner auf den Fersen ist, seine Momente hat. Auch die Los Angeles Kulisse machte mir wie so oft Spaß. Lediglich die Rückblende zu Beginn des Films fand ich doch zu lang geraten, hier muss man erstmal eine gute halbe Stunde mit stereotypen Szenen durchhalten, bevor es dann bald mal zur Sache geht.
                              Unterm Strich bietet "Peppermint" durchaus ansprechende Action-Unterhaltung für einen entspannten Abend unter der Woche. Kann man sich bedenkenlos anschauen, für regelrechte Begeisterung meinerseits mangelt es dann aber einfach an Schwung in der Erzählung und Action-Highlights.

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                                Der_Ryan_M 07.06.2024, 10:02 Geändert 07.06.2024, 10:42

                                Solche Filme wie James Ponsoldt's "The Spectacular Now" suche ich immer und freue mich, wenn ich diese dann entdecke. Ein wunderbares, ruhiges Coming of Age Drama, das erfreulicherweise (fast) alle Klischees gekonnt umschifft und mit seinen sympathischen, toll gespielten Charakteren glänzt.
                                Zwei junge Menschen, die mehr oder weniger zufällig zueinander finden und ihre Leben dann gegenseitig beeinflussen, sowie daran eben gewissermaßen wachsen. So ist es hier bei Sutter Kealy, cool verkörpert von Miles Teller, der mich schon öfters überzeugen konnte, und Aimee Finecky (sehr niedlich und sympathisch - Shailene Woodley), die auf den ersten Blick ziemlich unterschiedlich sind, sich dann aber immer mehr öffnen. Die beiden Schauspieler haben eine klasse Chemie und bringen ihre Figuren so schön natürlich auf die Leinwand. Der Cast ist sowieso toll, denn auch in Nebenrollen tummeln sich noch jede Menge bekannte Gesichter - darunter Brie Larson, Jennifer Jason Leigh, Mary Elizabeth Winstead oder Bob Odenkirk.
                                Das Drehbuch ist an sich nicht schlecht, gerade weil es eben wie erwähnt oft etwas anderes macht, als das, was man erwarten würde. So z.B. die ganze Story um den Vater oder auch die kleine intime Szene, die richtig gut dargestellt wurde - hier wurde ich ein ums andere Mal positiv überrascht. Eine gewisse emotionale Wucht ist definitiv auch vorhanden, nur leider fand ich, dass hier teilweise etwas viele Themen abgehandelt werden wollten und solche Aspekte, wie beispielsweise das ganze mit dem Alkoholismus, dann eher etwas oberflächlich anfühlen.
                                So ist "The Spectacular Now" dann vor allem ein Streifen, der von seinen Charakteren, den kleinen Gesten und auch der schönen Atmosphäre lebt. Das reichte mir zumindest in dem Fall aber auch locker aus, um die ca. 90 Minuten zu genießen und einmal mehr an die eigene Jugend zurückzudenken.

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                                  Der_Ryan_M 04.06.2024, 18:09 Geändert 04.06.2024, 18:10

                                  Der dritte Teil "The Mummy: Tomb of the Dragon Emperor" wirkt leider etwas zusammengeflickt. Die einzelnen, durchaus brauchbaren Puzzlestücke wollen sich nicht wirklich in ein stimmiges Gesamtbild einfügen.
                                  Dabei kommt das Abenteuer-Feeling, wie in den beiden Vorgänger-Filmen, im Grunde auch wieder ganz gut herüber und auch das China-Setting stellt für mich eine willkommene Abwechslung und spannende Kulisse dar. Als Antagonist darf sich diesmal Jet Li versuchen, der eigentlich einen guten Job macht, aber gleichzeitig etwas verschwendet wirkt, da er oft eben nur in animierter Version auftritt. Leider ist Rachel Weisz nicht mehr dabei und schlimmer noch - ihre Figur wurde mit Maria Bello einfach neu gecastet, was für mich gar nicht so recht funktionieren wollte, da die Chemie einfach nicht so vorhanden ist wie bei Fraser und Weisz. In einer kleinen Nebenrolle noch Michelle Yeoh, sehe ich ebenfalls immer recht gern.
                                  Der Humor kommt hier ziemlich kurz, für die kleinen Lacher ist fast nur noch der erneut großartige John Hannah zuständig. Allgemein fühlt sich der Film irgendwie ziemlich ernst und etwas düster an, lässt einen gewissen Spaßfaktor fast ein wenig vermissen. Weiterhin wäre natürlich der übermäßige Einsatz an CGI zu kritisieren, einige Sets oder auch diese Yetis, sehen nicht gerade so toll aus.
                                  Insgesamt kann man den Streifen durchaus noch anschauen, ist halt ein lockerer Abenteuer-Blockbuster, der schon irgendwo Unterhaltung bieten kann. Dennoch wirkt er bisweilen leider etwas ideenlos und es fehlt der Charme.

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                                    Der_Ryan_M 03.06.2024, 11:34 Geändert 03.06.2024, 11:35

                                    "The Mummy Returns" macht, genauso wie der erste Teil, wieder extrem Laune und ist für mich eine richtig gute Fortsetzung!
                                    Dabei muss man aber schon sagen, dass es hier um einiges actionreicher zugeht, gefühlt besteht jedenfalls fast die Hälfte des Films aus irgendwelchen Kämpfen oder Verfolgungsjagden. Und auch wenn die Action bis auf wenige Ausnahmen - wo gewisse Szenen durch nicht so gut aussehendes CGI (bekannt natürlich der wie aus einem Playstation-Spiel entsprungene CGI-Skorpion-"The Rock") etwas zu künstlich wirken - ordentlich Spaß macht, lässt es den Streifen dennoch bisweilen leider etwas zu hektisch erscheinen, was für mich eigentlich auch der einzige größere Kritikpunkt hier ist.
                                    Davon abgesehen bekommt man aber die gewohnte Abenteuer-Kost mit dem herrlichen Humor, der auch schon im ersten Film so präsent war. Die meisten Witze hier treffen bei mir genau ins Schwarze, finde ich einfach sehr lustig und charmant. Vom Cast kehren fast alle Gesichter aus dem ersten Teil zurück, eigentlich ist in einer größeren Rolle nur der Kinderdarsteller Freddie Boath als Brendan Fraser's Sohn neu, der seine Sache aber auch ziemlich gut macht. Der Score wurde diesmal von Alan Silvestri gemacht und gefiel mir sogar noch etwas besser als im ersten Teil.
                                    Insgesamt eine rundum gelungene Fortsetzung - zwei tolle Filme, die Stephen Sommers da geschrieben und inszeniert hat!

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                                      Der Chuck Norris lief bei mir bisher noch so ein wenig unter Radar, ich kenne zwar einige seiner Witze, habe von ihm aber noch so gut wie nichts gesehen und dabei schaue ich die 80er und 90er Actionfilme und -helden doch sehr gerne. In "Lone Wolf McQuade" spielt er eine Rolle als Texas Ranger, aber nicht irgendeiner, sondern der beste seiner Art, der auch lieber alleine arbeitet, nun aber einen Partner bekommt.
                                      Der Film kann vor allem mit seiner gelungenen Texas-Atmosphäre punkten, die gut in Szene gesetzt wurde. An etlichen Stellen (und vor allem in der Introsequenz) erinnert der Film an eine Art Western, nur eben in der damals aktuellen Zeit, also den 80ern. Weiterhin mochte ich David Carradine in seiner Rolle als Schurke, echt ein charismatischer Bursche, der einen Eindruck hinterlässt, nur der Endkampf hätte dann eigentlich fast besser sein müssen.
                                      Ansonsten liefert der Film natürlich auch ein paar skurrile bzw. übertriebene Momente und Figuren, weswegen das Ganze schon auch etwas trashig anmutet. Immerhin nimmt er sich nicht zu ernst, gerade Chuck Norris hat halt immer einen lockeren Spruch auf den Lippen. Die Action passt auch soweit und ist manchmal sogar überraschend groß angelegt, der Film balanciert so auf der Linie zwischen A- und B-Movie würde ich sagen. Insgesamt ein grundsolider und unterhaltsamer 80er Jahre Actioner, den man Genrefans definitiv ans Herz legen kann.

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                                        Der_Ryan_M 31.05.2024, 12:44 Geändert 31.05.2024, 12:44

                                        "In the Line of Fire" ein sehenswerter Thriller von Wolfgang Petersen, mit einem typisch coolen Clint Eastwood in der Hauptrolle. Wieder einmal spielt Clint einen Mann, der mit seinem erhöhten Alter zu tun hat, diesmal als Secret Service Agent. Irgendwie auch so ein typisches Element in vielen seiner Filme, genauso wie eine kleine Romanze, die oft nicht fehlen darf, so auch hier.
                                        Der Streifen ist routiniert und unaufgeregt inszeniert, was ich aber nicht negativ deuten würde. Eine gewisse Grundspannung ist die ganze Zeit über spürbar, auch wenn sich einige Szenen, wie die Telefongespräche oder ein knappes Entkommen des Gegenspielers, in der ersten Hälfte vielleicht 1-2 Mal zu oft wiederholen.
                                        Allen voran lebt "In the Line of Fire" aber von dem Psychoduell Eastwood-Malkovich, das wirklich genial ist. Malkovich spielt hier einen richtig coolen, kalkuliert wirkenden und trotzdem irgendwie undurchsichtigen Schurken, der definitiv im Kopf bleibt. Seine Performance allein wertet den Film extrem auf und gibt Eastwood's Charakter, der sich hier in seiner Sache etwas festgebissen hat, einen angemessenen Gegenpol.
                                        Am Ende steht ein 90er Jahre Politthriller durch und durch, der das Geschehen aber vor allem durch seine Charaktere erzählt. Diese Art von Film sehe ich doch immer wieder sehr gerne. In seinem Genre auf jeden Fall ein überdurchschnittlicher Film mit tollen schauspielerischen Leistungen und einer guten Atmosphäre.

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                                          Eigentlich ja sehr lustig, dass dieser Streifen letztlich eine DC-Comics Adaption von "Swamp Thing" ist. Mit den heutigen Comics-Verfilmungen hat das ja gar nichts zu tun, da hätte man ein CGI-Actionfeuerwerk draus gemacht. Dies hier wirkt insgesamt eher wie ein trashiger B-Horrorfilm aus eben den 80ern.
                                          Einen gewissen Charme kann man diesem Werk von Wes Craven nicht absprechen. Vor allem die Sumpf Kulisse, sowie andere nett designte Sets und Drehorte sorgen für eine angenehme und stimmige Atmosphäre. Die Schauspieler rund um Adrienne Barbeau machen ebenfalls einen soliden Job. Die Spezialeffekte sind oftmals niedlich, um es mal nett auszudrücken - sind schon ganz toll diese Masken, Anzüge usw.
                                          Der Film kommt natürlich gewissermaßen angestaubt daher und einige Szenen wirken unfreiwillig komisch, trotzdem hatte "Swamp Thing" für mich einige nette Ideen und konnte unterm Strich noch ganz ok unterhalten. Wer auf solche 80er Jahre Monsterfilmchen steht, wird hier sicherlich auf seine Kosten kommen...

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                                            Der_Ryan_M 30.05.2024, 11:48 Geändert 30.05.2024, 11:55

                                            Wow, ich hätte im Vorhinein nicht gedacht, dass "Oppenheimer" mir so gut gefallen würde! Zumal ich mit Christopher Nolan's letzten beiden Filmen, "Tenet" und "Dunkirk", so meine Probleme hatte und diese leider zu verkopft fand.
                                            Umso schöner, dass er mich hier wieder nahezu komplett abholen konnte und das ausgerechnet mit einem dreistündigen Biopic. Wobei diese Bezeichnung dem Film nicht gerecht werden würde, denn "Oppenheimer" ist irgendwo auch ein typischer Nolan-Blockbuster, nur eben hier fokussiert auf diese historische Persönlichkeit. Und genau das macht den Film so interessant, denn er fühlt sich einfach so besonders an.

                                            Nun muss ich aber ehrlicherweise sagen, dass hier für mich auch nicht alles super funktionierte. Das erste Drittel wirkt z.B. etwas gehetzt und die ständigen Zeitsprünge machen es einem manchmal nicht einfach der Handlung zu folgen. Ob es so eine gute Idee war, diesen Film auf gleich drei Zeitebenen spielen zu lassen, von denen eine in schwarz-weiß dargestellt ist, lass ich mal so im Raum stehen. Sicherlich sorgt es irgendwo für eine gewisse Abwechslung, andererseits ist aber gerade der schwarz-weiß Strang bis ins letzte Drittel meines Erachtens eher unwichtig. Auch die Figuren bleiben leider trotz der opulenten Laufzeit etwas blass. Hier gibt es einfach so viel zu erzählen, dass sich selbst diese 3 Stunden manchmal zu schnell anfühlen.

                                            Auf der anderen Seite gibt es hier aber unfassbar viel zu loben. Nolan trifft in puncto Inszenierung extrem viele Entscheidungen, die mir richtig gut gefallen und diese Stärken und Höhepunkte, die der Streifen hat, überstrahlen die wenigen Schwächen.
                                            Denn "Oppenheimer" IST KINO! Eine ungeheure Bildgewalt, die in einigen Szenen zur Geltung kommt und wie ich sie lange nicht erlebt habe. Ich ärgere mich sogar sehr, dass ich den Film damals nicht im Kino gesehen habe. Aber selbst zuhause kam dieses Feeling immer noch sehr gut rüber.
                                            Der Score von Ludwig Göransson ist sofort einer meiner Favoriten aller Zeiten und läuft fast in Dauerschleife seit ich den Film sah. Und Nolan lässt fast die gesamten 3 Stunden musikalisch untermalen, weswegen der Film einen schönen Flow hat.

                                            Weiterhin hat der Film einen sehr natürlichen Look. Nolan sagte ja vorher, dass der Film kein CGI beinhalten sollte. Dies halte ich zwar für ein Gerücht, denn immerhin sieht man hier einen Atombombentest, wo sicherlich zumindest nachgeholfen wurde, doch alles andere sieht sehr praktisch aus.
                                            Die dazumal extra für das Manhattan-Projekt gebaute Stadt Los Alamos baute man z.B. mit riesigen Sets nach, welche 3 Monate für den Aufbau benötigten. Zudem wurde alles "oldschool" auf Filmrollen gedreht und nicht digital. Dadurch hat der Film über weite Strecken einfach diesen sehr natürlichen Look, den ich in modernen Produktionen so oft vermisse. Kameramann Hoyte Van Hoytema trifft hier gerade bei den großflächigen Shots in New Mexico einige atemberaubende Einstellungen - ja "Oppenheimer" IST KINO, wenn man diese Bilder im Zusammenspiel mit der Musik sieht, einfach Wahnsinn!

                                            Unterm Strich lebt Nolan's "Oppenheimer" somit allen voran von seiner Bildgewalt, wobei auch das Atombomben-Thema an sich nicht zu kurz kommt und auch auf Story-Ebene einige Fragen aufgeworfen werden. Letztlich hat dieser Mann die Welt verändert, seit es die Bomben gibt und diese ja auch demonstrativ eingesetzt wurden, begann irgendwo ein neues Zeitalter, was ja auch in zig Filmen der Nachkriegszeit schon aufgefasst wurde. Insofern regte mich der Film auch etwas zum Nachdenken an. Dabei hilft es natürlich auch, dass Cillian Murphy seiner Figur durch sein Schauspiel eine gewisse Tiefe und Nahbarkeit verleiht, auch wenn von Drehbuchseite so wirkliche Hintergründe zu dem Mann fehlen.
                                            Für mich ist der Streifen definitiv eines der Highlights der 2020er Jahre bisher und ich freue mich schon auf die nächste Sichtung!

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                                              Der_Ryan_M 29.05.2024, 11:03 Geändert 29.05.2024, 11:06
                                              über Prey

                                              Hier bin ich ein wenig hin- und hergerissen, was mein Urteil zu "Prey" angeht.
                                              Denn ja, der Film ist für mich besser als seine zwei Vorgänger, was vor allem daran liegt, dass es hier nun wieder etwas ernster zugeht. Passt meiner Meinung nach einfach besser zu einem "Predator"-Film, weil es dieses legendäre Alien gefährlicher erscheinen lässt und auch der Spannung dann letztlich gut tut.

                                              Auch gegen das historische Comanchen-Setting habe ich rein von der Sache erstmal nichts einzuwenden - eine willkommene Abwechslung, zudem sind die Sets und Landschaften oftmals schön in Szene gesetzt. Der Film hat auch sonst einige coole Ideen wie den Schlamm oder diese gelben Blumen, die ganz nett eingebaut sind.
                                              Außerdem findet Dan Trachtenberg hier einige visuell kreative Einstellungen und es gab hier tatsächlich auch 1-2 Longtakes, z.B. gleich am Anfang im Comanchen-Dorf, die mir sehr gut gefielen. In anderen Szenen sieht das Geschehen, dann aber auch wieder zu künstlich aus, da man eben doch wieder sehr viel CGI einbindet.

                                              Womit wir bei einem leidigen Thema wären, nämlich CGI. Dieses sieht nämlich in vielen Szenen einfach schlecht aus und reißt einen natürlich aus dem Film heraus. Die Kämpfe, mit irgendwelchen animierten Tieren zwischendurch, könnten kaum unspannender sein, auch einige andere Actionszenen wirken merkwürdig künstlich. Ich kann es nur immer wieder ansprechen, da es mich persönlich stört, am Ende muss man diese Sachen aber wohl einfach schlucken, wenn man einen modernen Sci-Fi oder Actionfilm guckt...

                                              Ansonsten war mir die Hauptfigur, gespielt von Amber Midthunder, leider ein wenig zu blass und girlboss-mäßig gezeichnet. Sie kann halt einfach alles, versteht alle Technologien und die blöden Kommentare der männlichen Kontrahenten, hinsichtlich der Jagd und sowas alles, hat man sich natürlich auch nicht gespart. Dies wirkt dann wieder wie den Zeitgeist von 2022 in ein historisches Setting eingewoben, was mich leider in etlichen Szenen etwas nervte und die Immersion natürlich bricht. Sowieso kauft man den meisten der Schauspieler mit ihrer Gestik, den Dialogen usw. die Comanchen nicht wirklich ab, hier hätte ich mir etwas mehr Sorgfalt bei den Darstellungen gewünscht, wenn man schon dieses Setting wählt.

                                              Unterm Strich ein durchaus ordentlicher 90 Minuten Actionsnack rund um den Predator, der ein paar ganz coole Szenen, aber eben auch einige Schwächen und Logiklücken bereithält. Man kann hier sicherlich ganz gut unterhalten werden, wenn man sich drauf einlässt, aber der große Wurf war der Film für mich leider auch nicht.

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                                                Der_Ryan_M 27.05.2024, 12:02 Geändert 27.05.2024, 12:05

                                                Das Regiedebüt von Gareth Edwards war für mich schon ein sehr interessanter Monsterfilm, gerade weil er sich einfach mal ganz anders anfühlt. Dies ist dann aber wohl Fluch und Segen zugleich, denn wenn ich mir hier so einige Kommentare durchlese, fällt der Film bei vielen auch durch, weil er eben kein Action-Spektakel bietet, sondern eher halbwegs realistisch und dokumentarisch inszeniert ist.
                                                Sicherlich ist dieser Ansatz wohl dem geringen Budget geschuldet, denn "Monsters" soll nicht einmal 500.000$ gekostet haben, was für so einen Sci-Fi Film natürlich relativ wenig ist. Dementsprechend wenig Monster sieht man hier auch und die CGI-Effekte werden dann auch eher im Dunkeln versteckt oder nur so angedeutet.

                                                Und so begleiten wir unsere zwei Figuren auf einem Roadtrip von Mexiko in die USA, durch eben dieses apokalyptische Setting, und eine gefährliche Alien-Zone, was dem ca. 90-minütigen Film die nötige Dynamik gibt. Dabei werden immer mal wieder richtig schöne Naturaufnahmen Zentralamerikas eingefangen - für nicht alle Locations soll Edwards übrigens eine Drehgenehmigung gehabt haben.
                                                Die eher alltäglich wirkenden Charaktere sind zuerst etwas unsympathisch, doch gewinnen im Verlauf des Films an Profil. Dadurch, dass man hier augenscheinlich sehr viel mit Handkameras filmte, entsteht dann zudem eben dieser dokuartige Look, der mich wirklich in die Atmosphäre reinzog und gerade für so einen Film dann schon ungewöhnlich echt anmutet.

                                                Letztlich ist "Monsters" natürlich kein perfekter Film und krankt teilweise etwas an langatmigen Passagen oder den besagten wackeligen Spezialeffekten. Doch gerade von einem technischen bzw. inszenatorischen Standpunkt ist der Film aber wahnsinnig interessant, weil er zeigt, wie man mit geringen Mitteln eine sehr immersive und beklemmende, dystopische Atmosphäre erschaffen kann.
                                                Eine gelungene Abwechslung zwischen all den Alien-Invasions Blockbustern, die man so kennt und meiner Meinung nach auch 14 Jahre nach Erscheinen noch eine Sichtung wert, sofern man nicht mit völlig falschen Erwartungen rangeht.

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                                                  Der_Ryan_M 26.05.2024, 12:45 Geändert 26.05.2024, 12:48

                                                  Eine ziemlich standardmäßige Action-Komödie, die durch Tom Cruise und Cameron Diaz mit ordentlich Starpower daherkommt, gerade für das Jahr 2010, als beide sicherlich sehr angesagt waren.
                                                  Mich erinnerte der Film irgendwie an einen "Netflix-Film", bevor es diesen gab. Alles wirkt recht austauschbar und auf den Otto Normal Zuschauer zugeschnitten, eine begeisternde Atmosphäre wollte leider nicht so recht auf mich überspringen. Diese Agenten-Story, wo es gefühlt einmal rund um die Welt geht, hat man heute (und vor 14 Jahren sicherlich auch) natürlich ebenfalls schon oft so ähnlich gesehen. So zieht der Film an einem vorbei, nicht wirklich schlecht - mal hier ein recht witziger Spruch oder eine ganz coole Actionszene - aber eben auch nicht fesselnd.
                                                  Letztlich ist es für mich eigentlich der Präsenz von Tom Cruise zu verdanken, dass "Knight and Day" noch recht ordentliche, aber eben sehr risikoarme Blockbuster-Unterhaltung bieten kann. Von Cameron Diaz bin ich leider nicht so ein Fan, wirkt mir auch hier etwas zu überdreht mit ihrem Gekreische, doch die Chemie zwischen den beiden ist durchaus in Ordnung. Insgesamt ok für einen entspannten Abend, aber wird wohl schnell wieder aus dem Kopf verschwinden...

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                                                    Der_Ryan_M 25.05.2024, 18:45 Geändert 25.05.2024, 18:52

                                                    Hat mir wirklich sehr gut gefallen diese 2. Staffel "24", für mich eine absolut gelungene Steigerung gegenüber der ersten, was ich ja auch gehofft habe.
                                                    Na gut, vielleicht bin ich auch nur erst jetzt mit den "Eigenarten" der Serie warm geworden - beispielsweise die etwas nervöse Kamera oder zwischenzeitlichen Zeiteinblendungen störten mich mittlerweile gar nicht mehr. Ja, das mag zum Teil auch wahr sein, aber einige kreative Entscheidungen der Showrunner und auch allgemein das ganze Konzept wirken hier schon viel ausgereifter möchte ich behaupten.

                                                    Fängt halt mit so Kleinigkeiten an, wie dass die neue Staffel jetzt 8 Uhr morgens anfängt statt 0 Uhr. Alles wirkt etwas weniger konstruiert, wenngleich diese Problematik natürlich immer irgendwo präsent ist in dieser Serie, da die Stunden eben sehr vollgepackt sind. Auch die politischen Machenschaften werden natürlich sehr vereinfacht dargestellt und sind bisweilen recht unrealistisch. Noch dazu kehren Charaktere aus der ersten Staffel zurück und ohne jetzt zu spoilern, auch welche, wo ich es mir nicht unbedingt gewünscht hätte. Aber gut, das ist halt so und muss man mitnehmen.

                                                    Ansonsten muss ich die Handlung im Großen und Ganzen aber sehr loben. Es fühlt sich trotz der 24 Episoden hier nie sonderlich gestreckt an. Klar, gibt es immer mal Nebenplots, die weniger interessant sind (vor allem wieder die mit Kim Bauer), aber in jeder Folge gibt es auch Fortschritte und tolle neue Ideen.
                                                    Nebenbei gibt es einige unerwartete Twists und fiese Cliffhanger, sodass ich mich schon immer auf die neue Folge freute. Ein großer Pluspunkt bei "24" ist zudem natürlich immer die Action, die auch für heutige Verhältnisse immer noch top ist, alles handgemacht so wie ich es mag.

                                                    Ein weiterer Bonus der Cast, welcher mir hier in den Nebenrollen, gerade von CTU-Seite, viel besser gefiel als in Staffel 1. Allen voran Xander Berkeley als George Mason hat sich bei mir ins Herz gespielt, leider ist in der nächsten Staffel nicht mehr dabei, sehr schade, aber er hatte hier heldenhafte Momente. Tony Almeida rückt hier mehr in den Fokus, mag ich auch sehr gern.
                                                    Mit Michelle Dessler (Reiko Aylesworth) und Lynn Kresge (Michelle Forbes) war nun auch mal kompetente Frauenpower hier am Start, die weiblichen Figuren waren ja in S1 leider fast alle nervig. Haysbert nun auch wieder zurück, jetzt als Präsident. Sonst noch viele tolle kleinere Auftritte, zu viele um sie hier jetzt alle zu erwähen.
                                                    Letztendlich bleibt es aber weiterhin eine Jack Bauer Show, klasse gespielt von Kiefer Sutherland. Für mich schon nach 2 Staffeln eine Legende!

                                                    Unterm Strich eine tolle Staffel, die von Anfang bis Ende sehr gut unterhalten konnte. Bin schon gespannt wie es in den weiteren Staffeln weitergeht und ob diese hier noch getoppt werden kann... :) Solange es auf einem ähnlichen Niveau bleibt, wäre ich aber mehr als zufrieden.

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