Der_Ryan_M - Kommentare
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Alle Kommentare von Der_Ryan_M
"Volcano" ist mehr oder weniger ein Standard-Katastrophenfilm aus dieser Zeit, Ende der 90er, als solche Filme gerade "in" waren. Mit dem Aufkommen von CGI-Effekten konnte man ja nun soweit alles darstellen, so natürlich auch einen Vulkan in Los Angeles und Lava, die sich durch die Stadt bewegt. Zugegeben, die Spezialeffekte sehen heute größtenteils nicht mehr so toll aus, manches eher wie aus einem Playstation 2 oder 3 Spiel. Immerhin, ein paar Explosionen und andere Kleinigkeiten wurden handgemacht, was wiederum sympathisch ist.
Überraschungen in der Handlung sucht man vergebens, alles läuft in etwa so ab, wie man es aus anderen Filmen dieser Art schon kennt. Mir gefällt in solchen Filmen oft der Anfang am besten, wenn einem die Charaktere vorgestellt werden und die ersten Anzeichen der Gefahr so langsam erscheinen. Apropos Charaktere, die sind auch klischeehaft, aber immerhin nicht unsympathisch.
Ein großer Pluspunkt ist dafür der Cast - der coole Tommy Lee Jones in der Hauptrolle, dann die hier wirklich bildhübsche Anne Heche, dazu noch bekannte Gesicher wie Gaby Hoffman, Don Cheadle, Keith David und sogar der witzige John Carroll Lynch, hat mir sehr gefallen und wertet den Film für mich definitiv auf.
Letztlich habe ich "Volcano" trotz ein paar offensichtlicher Schwächen ganz gern geschaut. Ist sicher aus heutiger Sicht etwas trashig (da es auch ziemlich übertrieben und melodramatisch wirkt), wenn man jedoch Lust auf so einen alten Katastrophenfilm hat, macht man hier nix verkehrt, zumal die Laufzeit auch überschaubar ist mit ca. 100 Minuten.
Wenn mir letztes Jahr um diese Zeit jemand gesagt hätte, dass ich nun hier sitzen würde und mir alleine "Barbie" angucke, hätte ich denjenigen wohl ausgelacht. Doch nun war dieser Streifen ja nicht nur der finanziell erfolgreichste Blockbuster 2023, sondern ist auch noch in einigen Kategorien im Rennen bei den Oscars, sodass meine Neugier dann einfach zu groß war, hier nicht doch mal einen Blick zu riskieren. Schließlich will man ja die Gesellschaft, in der man lebt, doch gerne irgendwie verstehen.
Also erstmal vorab - Dieser Film als Anwärter für einen der besten Filme bei den Oscars? Das ist schon heftig und sagt einiges über die Kinolandschaft heutzutage aus, kann ich mir nur durch den Erfolg erklären, wie auch immer der zustande kam. Ja, der Film sieht recht schick aus, die Sets sind toll hergerichtet und er wirkt soweit hochwertig. Aber am Ende ist es halt einfach eine normale Komödie, mit Stars besetzt, dazu mit zig Pop-Song Einspielern und Tanz Einlagen für die Tik Tok Generation - nicht unbedingt das, was ich mir unter einem sehr guten Film vorstelle. Nun ja, mir wurde der Film ja auch empfohlen, z.B. auf Arbeit von Leuten, die sonst nie Filme schauen, aber hier im Kino waren. Es war wohl einfach ein Phänomen letzten Sommer...
Ansonsten fand ich "Barbie" insgesamt eigentlich recht mittelmäßig. Während ich in der ersten halben Stunde noch sehr leiden musste (die Szenen im Barbieland sind wirklich unerträglich, mit dieser übertriebenen, gespielten "Guten Laune" und den Tanz-Einlagen), wurde es später etwas interessanter, als Barbie und Ken ins echte Los Angeles kommen. Da gab es dann sogar ein paar gelungene Humor-Einlagen und eine ganz gute Dynamik in der Erzählung.
Margot Robbie und Ryan Gosling machen ihre Sache soweit ich es beurteilen kann gut, gerade Gosling hat ein paar echt lustige Szenen abbekommen. Die Nebendarsteller konnten mich nicht überzeugen und sind alle am Overacten. Zum Ende hin baute der Film für mein Empfinden sowieso leider wieder etwas ab. Die Botschaft mit der Identität usw. - naja, kann man so machen und ist nett gemeint, wirkte aber letztlich eben doch eher oberflächlich und plump.
Von dem doch recht feministischen Blick auf unsere Gesellschaft fühlte ich mich jetzt übrigens nicht weiter genervt oder angegriffen. Am Ende ist es halt eine Komödie, die das auch recht lustig aufgreift, dabei aber eben teilweise so übertreibt, dass es schon satirisch wirkt. Hätte man vielleicht noch 1-2 Gänge runterschalten können, damit das ganze nicht so aufgesetzt wirkt.
Da vermisse ich heutzutage einfach etwas Subtilität, es muss alles immer für die dümmsten Leute, wie für kleine Kinder, ganz offensichtlich dargelegt werden, damit auch die alles mitbekommen, die den halben Film aufs Handy geguckt haben...
Unterm Strich fand ich "Barbie" also weder schlecht noch gut, den Hype kann ich aber wie so oft nicht unbedingt verstehen. Insgesamt für mich recht uninteressant, da aber Margot Robbie in all ihren schicken Kleidern und Badeanzügen noch genügend Schauwerte bietet, runde ich mal auf. Da bin ich dann halt mal "MANN's genug"... :D
Für mich war "Serenity" ein typischer Cast-Film, den ich mir nur wegen der namhaften Schauspieler ansehen wollte, von denen ich gerade McConaughey und Anne Hathaway gern sehe. Die tolle Diane Lane auch noch dabei, leider fast verschwendet in einer kleinen, unwichtigen Rolle. Ansonsten noch Djimon Hounsou, Jason Clarke und Jeremy Strong am Start, also ein richtiger A-Cast kann man sagen.
Der Film an sich bleibt dann aber weit hinter den Erwartungen, fühlt sich trotz der Besetzung stellenweise fast wie ein B-Movie Thriller an. Vielleicht wollten die Schauspieler alle mal Urlaub am Strand machen - der Streifen wurde schließlich auf Mauritius gedreht. Immerhin, die Insel wurde nicht schlecht inszeniert und gibt eine schöne, tropische Kulisse ab.
Auf Handlungsebene wollte man hier sehr vieles erreichen, doch am Ende passt es nicht wirklich zusammen. Ungefähr zur Hälfte des Films gibt es hier einen Twist, den ich so überhaupt nicht erwartet habe, der aber für mich auch gar nicht funktioniert und den Film einfach recht unsinnig werden lässt. Ohne diese Komponente und als klassischer Thriller der alten Schule, hätte mir das ganze wohl besser gefallen.
Ansonsten gibt's zu "Serenity" nicht viel zu sagen. Die Schauspieler geben noch ihr Bestes um das etwas merkwürdige Drehbuch zu verkaufen, langweilig wird es auch deswegen eigentlich nicht. Gerade bei McConaughey hat man das Gefühl, dass er weiß in was für einem Film er hier ist und er überdreht teilweise etwas, was für so einen Film dann aber eben auch immer unterhaltsam ist. Kann man sich schon mal angucken, so schlecht wie einige andere hier, fand ich den jetzt nicht.
Eine moviepilot-Durchschnittswertung von 5,9 für "Titanic"? Das überrascht mich doch ziemlich, da habe ich mit deutlich mehr gerechnet!
Nach langer Zeit habe ich mir den Film mal wieder komplett angeschaut. Vieles, gerade aus der ersten Hälfte, war schon aus meiner Erinnerung verschwunden. Die zweite Hälfte, wo es dann spannender, sowie actionreicher zugeht und die mir auch definitiv besser gefällt, blieb da noch eher hängen - einige Szenen sind ja fast schon legendär und einfach super aufwendig hergerichtet und getrickst.
Und ja, ich mag James Cameron's "Titanic" unterm Strich doch ganz gern. Bei diesem über dreistündigen Epos fühlt man sich hinterher eben so, als hätte man einem richtigen Abenteuer beigewohnt. Wenn ein Film das hinbekommt, ist das für mich immer schon viel wert.
Dabei ist es aber, wie schon erwähnt, für mich so ein wenig ein Film der zwei Hälften. Die erste Hälfte, die, neben der üppigen Einleitung in der "modernen" Zeit, sich mehr auf die Charaktere und die Romanze zwischen Leo und Kate Winslet konzentriert und die zweite, die dann zum Survival-Abenteuer mutiert.
Und während die erste Hälfte durchaus ihre Momente hat, so hat sie für mich auch ihre Längen, wo man sich dann einfach drauf einlassen muss. Die Figuren finde ich einen Tick zu oberflächlich und hollywood-stereotypisch, gerade z.B. auch mit Blick auf den angehenden Ehemann von Winslet (Billy Zane), der natürlich so ein richtiger Arsch ist, sodass ich hier nie so richtig mitfühlen kann. Am meisten gefällt mir DiCaprio's Charakter, der hier aber wirklich auch super spielt. Er verleiht seiner Figur überraschend viel Profil, während Winslet für mich hier nicht mithalten kann. (Da ich aber kürzlich "Mare of Easttown" gesehen habe, schon verrückt, wie Winslet sich so gemacht hat und auch schauspielerisch anscheinend richtig draufgelegt hat über die Zeit...)
In der zweiten Hälfte lässt James Cameron dann seine Muskeln spielen, was das Actionkino angeht und inszeniert den Untergang einfach absolut episch. Während man am Anfang noch durch die Beleuchtung usw. klare Studioaufnahmen und CGI-Wasser erkennen kann, verschmilzt in der zweiten Hälfte, bei Nacht, alles perfekt. Die Effekte sind auch über 25 Jahre später noch beeindruckend und der Film nimmt sich von der Handlung so gut wie keine Pausen mehr. An einigen Stellen wird es dann auch relativ emotional, das Chaos wurde insgesamt sehr effektiv dargestellt. Hier lohnt sich mit Sicherheit auch ein Blick ins Making-Of, das ich mir wirklich noch sehr gern anschauen will.
Und naja, so ist "Titanic" dann gewissermaßen schon etwas kitschig (vor allem am Anfang) und operiert nach allen klassischen Hollywood-Regeln. Der Pop-Song von Celine Dion bzw. auch der Score von James Horner, der das Theme immer wieder aufgreift, unterstreichen dies, obwohl ich beides gern höre und gerade beim Ende eine schöne Emotionalität vermittelt.
Ob dieser filmische Ansatz der Tragödie und den Opfern nun gerecht wird, lass ich mal auf einem anderen Blatt Papier stehen... Letztlich ist der Streifen aber auf seine Art schon ein Kino-Meilenstein, der extrem erfolgreich war und den man nicht leugnen kann, selbst wenn einem der Film nicht gefällt. Bei mir funktioniert er doch ziemlich gut und löst schon auch ein Gefühl von Demut aus, insofern für mich sehenswert, wenn auch nicht unbedingt mein größter Favorit.
Ist "Bridget Jones' Diary" eigentlich schon sowas wie ein moderner Klassiker? Naja, viele finden diesen Film (und vielleicht auch die Fortsetzung(en)?) jedenfalls ziemlich toll und da er ja ganz gut in die aktuelle Jahreszeit passt und ich Renee Zellweger ganz niedlich finde, schaute ich hier mal rein.
Ich muss ehrlich sagen, schon nach ein paar Tagen ist bei mir jetzt nicht mehr viel hängen geblieben. Ja, eine ganz nette RomCom, die sicherlich ein paar charmante Szenen beinhaltet und die man getrost mal so durchlaufen lassen kann, viel mehr ist es dann allerdings für mich nicht gewesen.
Sehr viele Frauenprobleme, die hier eine Rolle spielen und ein britischer Humor, der mir einfach oft schon einen Tick drüber oder peinlich ist und demnach eher selten zündete. Die eingespielten Pop-Songs andauernd waren mir auch too much, allgemein ist der Film sehr auf den Zeitgeist der frühen 2000er zugeschnitten - wer das mag, wird hier bedient.
So blieb mir von "Bridget Jones' Diary" eigentlich nur die kesse Performance von Zellweger und der herrlich schmierige Auftritt von Hugh Grant im Kopf, der in solche Rollen einfach perfekt rein passt. Für Colin Firth hätte ich mich dann jedenfalls aber doch nicht entschieden...
Update: Schon nach relativ kurzer Zeit erneut gesehen, muss ich meine Bewertung um einen Punkt nach oben korrigieren. Von einem netten 2000er Jahre Wohlfühl-Charme umgeben, bietet "Bridget Jones' Diary" einige absurd-witzige Situationen und herrlich verschrobene Figuren. Für eine wirklich hohe Bewertung ist mir das ganze aber dennoch an vielen Stellen etwas zu peinlich geraten und wirkt bisweilen aufgesetzt, da gibt es jedenfalls etliche andere Rom-Coms, die ich vom Stil bevorzugen würde.
Eine wirklich tolle, 7-teilige Miniserie aus dem Hause HBO!
Für solche Crime-Dramen habe ich schon immer eine Schwäche, mag ich einfach total gern, solange man eben eine interessante Hauptfigur an die Hand bekommt, mit der man zusammen ermitteln kann. Und "Mare of Easttown" hat da mit Mare Sheehan, großartig und super authentisch gespielt von Kate Winslet, einen klasse Charakter im Gepäck. Mare ist eigentlich eine verdammt gute Detective, hat aber im Privaten auch etliche Probleme, die sie natürlich auch beruflich beeinflussen.
Man sieht hier in der Serie mal wieder sehr gut, wie wichtig es ist, dass eine Figur auch Schwächen hat und erst der Umgang damit sie stark erscheinen lässt. In einer Zeit, wo im Kino inflationär starke Frauen-Charaktere auftauchen, die aber einfach so und ohne Grund alles besser können, finde ich so eine bodenständige Figur wie Mare absolut klasse. Man fühlt einfach mit ihr mit, der Drama Anteil der Serie funktioniert sehr gut.
Dabei möchte ich aber auch gar nicht die anderen Figuren und ihre Schauspieler unterschlagen, hier gibt es sehr viele interessante Charaktere. Ob nun Jean Smart als liebenswürdige, witzige Omi, Evan Peters, der einen coolen Ermittler-Kollegen für Mare spielt oder die wirklich großartige Julianne Nicholson, die für mich hier der heimliche Star der Serie ist und mich mit ihrem Schauspiel emotional das ein oder andere Mal erschaudern ließ. Schön auch, Guy Pearce hier mal wieder in einer Nebenrolle zu sehen, ein toller Darsteller!
Ansonsten ist das hier halt ein recht konservativ vorgetragener Kriminalfall, was ich aber nicht negativ meine und der durchaus mit einigen überraschenden Wendungen sowie Spannungsmomenten daherkommt. Die Serie lebt aber wie ich finde sogar mehr von ihrem Drama-Anteil, den menschlichen Problemen und in dem Zusammenhang auch von ihrer düsteren und hoffnungslosen Atmosphäre in einem kleinen Kaff in Pennsylvania, wo jeder jeden kennt.
Klar hat man solche ähnlichen Szenarien heutzutage auch schon öfters mal gesehen, aber hier ist es für meine Begriffe wirklich super umgesetzt und wirkt ziemlich authentisch. Für dieses etwas abgehängte amerikanische Kleinstadt-Setting, das irgendwo zwischen Kirche, Bars und College-Sport existiert, habe ich eben auch immer etwas übrig. Wem es genauso geht, dem kann ich "Mare of Easttown" nur empfehlen.
"A Good Day to Die Hard" eine unnötige Fortsetzung, die einfach nur noch komplett übertrieben ist. Ein beachtlicher Teil des Films spielt in Chernobyl und dort gibt es Geräte, die die Radioaktivität einfach unschädlich machen können... Ich denke damit ist genug gesagt? Aber auch die Action wirkt leider seelenlos und zeigt kaum Wirkung. Die ewig lange Verfolgungsjagd zu Beginn macht z.B. gleich keinen richtigen Spaß, alles ist verwackelt und mit viel zu vielen Schnitten verunstaltet. Außerdem weiß man ja lange Zeit nicht mal so recht worum es geht, was die Action eben überflüssig erscheinen lässt und entwertet.
Der Charme der vorherigen Filme ist hier halt einfach komplett verloren gegangen und das hier sieht eher aus wie ein B-Actioner. Leider wirkt auch Bruce Willis eher lustlos in seiner Rolle, Jai Courtney nervt ebenfalls ziemlich rum. Zwar ist "A Good Day to Die Hard" für mich jetzt kein absoluter Totalausfall, da ein gewisser, kleinerer Unterhaltungswert schon irgendwo vorhanden ist, ich werde ihn mir aber vermutlich nie wieder anschauen und bleibe bei den ersten 4.
"Live Free or Die Hard" erschien 2007 schon 12 Jahre später als der dritte Teil und ganze 19 Jahre nach dem originalen Teil Eins. Normalerweise bin ich weniger der Fan von so späten Fortsetzungen, gerade von so tollen Kultfilmen, bei "Indiana Jones" oder "Star Wars" beispielsweise ging der alte Charme dann auch verloren.
Mit dem Charme ist das hier natürlich auch so eine Sache, es ist einfach eine andere Zeit dann schon gewesen und somit unterscheidet sich der Film schon ziemlich von den anderen, das ist halt einfach so. Die Technisierung hat auch bei "Die Hard" Einzug erhalten und man machte hieraus so etwas wie einen Hacker-Katastrophenfilm.
Was ich ganz gut fand, dass auch John McClane sich nicht mehr so gut auskennt mit der ganzen Technik, er ist eben auch mitgealtert, genauso wie das Publikum. An seine Seite bekommt er deshalb den jungen Hacker Matt Farrell (Justin Long), der zusammen mit Bruce Willis den Bösewicht (ein in der Rolle eher blasser Timothy Olyphant) stoppen soll. Die Chemie zwischen den beiden mochte ich, auch gibt es einige ziemlich witzige Dialoge durch den Altersunterschied.
Letztlich fand ich diesen vierten Film hier gar nicht so verkehrt und er sorgte für ganz gute Blockbuster-Unterhaltung. Das Wichtigste ist immer noch die Action und diese sah größtenteils gut aus. Schon die erste Schießerei in der Wohnung des Hackers fand ich gut gemacht. Irgendwie mag ich diese Special Effects der 2000er, CGI ist zwar oft unterstützend im Einsatz aber es sieht nicht alles so extrem künstlich aus wie später dann bzw. wie heute.
Negativ anrechnen kann man derweil hier auch wieder den Hang zum Übertriebenen, mit jeder Fortsetzung muss noch einer drauf gesetzt werden. Die Jet-Szene zum Ende schießt da den Vogel ab, richtiger Unsinn. An die ersten beiden Teile kommt er natürlich nicht heran, ansonsten kann man "Live Free or Die Hard" aber schon gut gucken, ich mag ihn. Wäre ein guter Abschluss gewesen...
Wirklich schade, dass "Cry Macho" hier von vielen so verkannt wird, ist es doch wohl das letzte Mal, dass wir den altehrwürdigen Clint Eastwood vor der Kamera sehen durften. (Soweit ich weiß soll er in "Juror #2" nur Regie führen und nicht mitspielen) Mir gefiel das hier jedenfalls ziemlich gut, ein sehr menschlicher Film und ein recht herzlicher Abschied eines alternden Stars aus einer anderen Zeit.
Von handwerklicher Seite ist das ein sehr sauberer Film, was eigentlich zu erwarten ist, wenn Eastwood auf dem Regiestuhl Platz nimmt. Besonders gefallen hat mir die Auswahl der Drehorte und die Kameraarbeit. Wunderschöne, sonnengetränkte Landschaften Mexikos werden präsentiert, die Bilder wirken auch sehr natürlich und wenig nachbearbeitet, was heute ja leider eher selten der Fall ist. Dass der Film Anfang der 80er spielt, kommt diesem Flair natürlich auch noch zu Gute, alles wirkt doch recht gemütlich und man fühlt sich einfach wohl in der Atmosphäre des Films, wenn man diese denn für sich aufsaugen kann.
Und klar, dieser Streifen hat einige Probleme, die man nicht ignorieren kann. Ob es nun die recht unspektakuläre Handlung ist oder die unterdurchschnittlichen schauspielerischen Leistungen aller Beteiligten. Ja, auch Clint selbst wirkt hier mit seinen 91 Jahren einfach etwas zu eingerostet und kann die Emotionen, die der Film vermitteln möchte, nicht mehr ganz so gut herüberbringen, was in einigen merkwürdigen Momenten resultiert. Dazwischen gibt es aber auch immer wieder sehr schöne Szenen, die mir ein Lächeln ins Gesicht zauberten.
"Cry Macho" ist der Abgesang eines großartigen Hollywood-Stars, der es sich einfach auch nochmal verdient hat, so einen Film zu machen, wo er vielleicht noch etwas Spaß hatte und vermitteln will, was im hohen Alter wichtig sein kann bzw. war im Leben. Ich finde das bringt der Film, trotz seiner Schwächen und gewissen Langatmigkeit, am Ende gut herüber und erzeugt ein wohliges Gefühl. Ich habe es zumindest keinesfalls bereut, mir den Film trotz der eher schlechten Kritiken anzuschauen!
Manchmal benötigt es eine Zweitsichtung um einen Film komplett zu erfassen und so erging es mir, als ich kürzlich nochmals "L.A. Confidential" gesehen habe. Wenn man erstmal weiß worum es geht und wie diese verschiedenen Handlungsstränge, jeder eigentlich mit einem anderen Hauptcharakter versehen, hier zusammenspielen und miteinander verwoben sind, einfach Spitzenklasse das Drehbuch!
Natürlich würde der Film aber nie so gut funktionieren ohne diesen, aus heutiger Sicht, absoluten Allstar-Cast, der hier zusammenkommt. Der 90er Jahre Kevin Spacey ist halt einfach immer eine Bank, aber auch Guy Pearce liefert hier sehr früh in seiner Karriere mal richtig ordentlich ab, seine Breakout-Performance. Nicht zu vergessen Russell Crowe, der mir hier auch super gefällt. Und gerade die letzteren beiden spielen halt zwei Figuren, die auf den ersten Blick recht stereotyp erscheinen, doch vor allem eben durch die herausragenden, nuancierten Performances extrem lebendig werden. Dazu in Nebenrollen noch ein James Cromwell, David Strathairn, Danny DeVito oder die hier wirklich richtig starke Kim Basinger...
Darüber hinaus gilt es ganz klar die dichte Atmosphäre und die authentische Darstellung des 50er Jahre Los Angeles zu loben. Für so einen Film aus den 90ern, der ebendieses historische Setting wählt, ist das echt klasse, zu jedem Zeitpunkt fühlte ich mich in den stylischen, aber eben auch teilweise harten 50ern, kriegen nicht viele Filme so extrem gut hin. Der Score von Jerry Goldsmith ist auch mal wieder weltklasse und trägt einen großen Anteil dazu bei! Für Filmnerds ist die ganze Geschichte mit den Schauspielerinnen-Doubles als Prostituierte natürlich auch noch interessant, ebenso wie die TV-Cop-Show, die Spacey's Charakter begleitet. Sowas bereichert so einen Film für meine Begriffe ebenfalls nochmal und bringt das gewisse Etwas herein. Auch die Actionszenen sind sehr gut umgesetzt - wenn es mal knallt, dann richtig!
Curtis Hanson's "L.A. Confidential" ist mit Sicherheit einer der besten Thriller der 90er Jahre! Ein atmosphärisches Kunststück, welches zu keiner Minute langweilig wird und gerade auch durch die gut ausgearbeiteten Charaktere überzeugt. Manchmal benötigt es eben auch eine zweite oder dritte Sichtung, um diese ganzen Nuancen und Details zu erfassen und wertzuschätzen, gerade wenn der Plot mit einigen Wendungen daherkommt...
"Die Hard: With a Vengeance" ein dritter Teil, der in der ersten Hälfte sich erstmal ganz anders anfühlt als die ersten beiden Filme der Reihe, was ich auch durchaus erfrischend finde. Die anfangliche Hetzjagd durchs sommerliche New York City macht schon was her, nicht nur actiontechnisch.
Bruce Willis und Samuel L. Jackson zusammen vor der Kamera sind natürlich eine Wucht! Dass John McClane hier nun aber so eine traurige und gescheiterte Figur ist, ein Alkoholiker dessen Leben den Bach runter ging, ist jetzt nicht so mein Ding. Hat man heute auch schon zu oft gesehen in Fortsetzungen, war vielleicht damals noch anders. Da gefiel mir der John aus den ersten zwei Teilen, der um seine Frau besorgt war, definitiv besser.
In der zweiten Filmhälfte wird es wieder eher ein klassischer "Die Hard"-Film mit Terroristen, die natürlich Geld wollen usw... Mir persönlich war das aber dann alles ein wenig überzeichnet. Die Bösewichte sind die typischen, böse guckenden Europäer, angeführt von Jeremy Irons, den ich nicht so mag. Das schlimmste war für mich noch diese Armeemusik, die immer gespielt wird, wenn die Schurken in Aktion sind, wirkt eher komisch. Auch die Motive und wie sie es erreichen wollen, ist natürlich absolut unrealistisch, selbst für so einen Film. Da zeigen sich dann bei mir leider etwas die Abnutzungserscheinungen, jeder weitere Teil einer Filmreihe muss immer noch einen drauflegen.
Insgesamt ist "Die Hard: With a Vengeance" schon noch ein ganz guter Action-Blockbuster, wo gerade die Action über weite Strecken überzeugt. Ansonsten ist mir der Film auch etwas zu übertrieben und zu zynisch, einfach wie die Charakteren miteinander interagieren. Viele finden ihn ja zu meiner Überraschung sogar am besten aus der Filmreihe, da kann ich leider für meinen Teil nicht zustimmen. Trotzdem natürlich noch solides Popcorn-Kino aus den 90ern.
Über weite Strecken kam mir "No One Will Save You" so vor, als wenn das hier irgend so ein Fan-Film von einem Science-Fiction Liebhaber ist, der einfach eine wilde Mischung aus allen möglichen Versatzstücken des Genres präsentieren wollte. Ich meine, wenn man sich alleine schon das Alien-Design anguckt, kann man ja heutzutage nur von einer Komödie oder eben einer Hommage an das Genre ausgehen und da sich der Film ja ernst nimmt, würde ich ersteres mal ausschließen.
Zu Beginn funktioniert das alles aber noch relativ gut und den ganzen ersten Akt fand ich sogar ziemlich gelungen. Die Hauptdarstellerin Kaitlyn Dever (immer noch schade, dass sie nicht "Ellie" in "The Last of Us" spielen durfte) macht einen guten Job mit ihrer dialoglosen Rolle und erscheint recht fix sympathisch. Neben der schönen, ländlichen Kulisse dieses etwas abgelegenen Hauses fällt auch das Sounddesign positiv auf.
Im späteren Verlauf allerdings verkommt der Streifen zu einer einzigen Hetzjagd, nur noch ein Überlebenskampf, eine Fluchtszene nach der anderen. Das wurde für mich dann ziemlich schnell ermüdend und die Story hatte mich irgendwann etwas verloren. Dass der Film so ganz ohne Dialoge auskommt, wirkte an einigen Stellen dann auch sehr erzwungen und unnatürlich.
Letztlich war "No One Will Save You" dann nicht viel mehr als ein simpler Survival-Horror-Actioner, aber voller Anspielungen auf oldschool Sci-Fi und Horrorfilme. Irgendwann habe ich bei der eher uninteressanten Handlung dann wirklich nur noch auf Hommage-Szenen geachtet, so sind mir z.B. Anspielungen auf "Shining" (Alien steckt Kopf durch Tür), "Der Exorzist" (Spiderwalk-Alien), "Signs" (Wassertöpfe) oder "A Quiet Place" (einige der Sounds) aufgefallen, da gab es aber sicherlich noch mehr. Naja, als Popcornkino für Zwischendurch geht es so...
Renny Harlin hatte in den 90ern einen echt guten Actionfilm-Run hingelegt und dieser startete 1990 mit "Die Hard 2", der Fortsetzung von einem der besten Actioner aller Zeiten. Ich weiß noch, als ich den zweiten Teil vor einigen Jahren zum ersten Mal sah, war ich nicht ganz so begeistert, habe ich ihn doch direkt nach dem ersten Film gesehen, den ich wirklich überragend finde.
Mittlerweile mag ich aber auch diesen zweiten "Die Hard"-Film sehr gern. Ja, er ist ein wenig übertriebener (hier gibt's echt schon so 2-3 Szenen, die John McClane faktisch eigentlich nicht überleben kann) und gerade der Schurke kann Alan Rickman bei Weitem nicht das Wasser reichen (gut, wer kann das schon?), aber der Streifen bleibt seinem Motto treu und bietet unterm Strich absolut gelungenes Popcorn-Kino.
Die wichtigsten Charaktere aus dem ersten Teil kriegen fast alle nochmal einen kleinen oder größeren Auftritt und werden glaubwürdig sowie respektvoll fortgeführt. Dass der Film wieder um Weihnachten spielt, nur diesmal an einem Flughafen, finde ich auch gut. In Sachen witzigen One-Linern und epischen Explosionen steht "Die Hard 2" dem ersten Film eigentlich sogar kaum nach, immer noch bestes Actionkino aus dieser Zeit.
Für Fans von (Stalker-)Thrillern, die stark über ihre Atmosphäre kommen, was heute ja leider immer seltener der Fall ist, ist "Watcher" ein durchaus ein lohnenswerter, kleiner Genre-Beitrag, der das Motiv der Paranoia gekonnt aufgabelt.
Das Setting in Bukarest, welches hier sehr trist eingefangen wurde, dabei allerdings auch das ein oder andere Osteuropa-Klischee bedient, wirkt insgesamt recht unverbraucht und gerade der Fakt, dass unsere Hauptfigur Julia (ausdrucksstark gespielt von Maika Monroe) der rumänischen Sprache nicht mächtig ist, ebenso wie ich als Zuschauer, und wir beide sozusagen nicht allen Dialogen der Einheimischen folgen können, wurde sehr effektiv und interessant eingesetzt.
Die überschaubare Laufzeit von etwas mehr als 90 Minuten wird gut gefüllt und es kommen eigentlich kaum Längen auf, der Spannungsbogen passte für mich soweit. Große Überraschungen im Skript bleiben zwar aus, das Paranoia-Mysterium wird aber dennoch lange Zeit absolut gekonnt am Laufen erhalten, sodass ich mich insgesamt solide unterhalten fühlte, zumal die handwerkliche Umsetzung, speziell Kameraführung und Score, ebenfalls sehr ansprechend ist und der Streifen sich durchaus hochwertig anfühlt.
Ein ganz netter Science-Fiction Monsterfilm aus den 50ern, mit stellenweise wirklich ziemlich beeindruckender Stop-Motion Technologie. Erinnert nicht nur wegen des Creature-Designs ein wenig an den originalen "Godzilla".
Die Handlung ist allerdings leider nicht sonderlich mitreißend oder innovativ, der Film fokussiert sich eben doch mehr auf die Actionszenen und das daraus resultierende Spektakel, was für mich dann oft nicht ganz so interessant war.
Insgesamt ist "20 Million Miles to Earth" aus heutiger Sicht etwas angestaubt, aber dennoch ein recht charmanter Monsterfilm. Immerhin gibt's einige schöne Aufnahmen aus Italien, inklusive einem Zoo und Showdown im Kolosseum Rom. Wer auf solche "Kaiju"-Filme steht, sollte diesen hier wohl nicht liegen lassen.
Solche Filme wie "Operation Fortune" sollten doch eigentlich Spaß machen und kurzweilige Action- bzw. Agenten-Unterhaltung für Zwischendurch garantieren, aber irgendwie war das hier mal wieder gar nix, größtenteils nur Langeweile.
Die Handlung ist mehr oder weniger Quatsch, lange Zeit weiß man ja sowieso nicht mal genau worum es geht. Agententeam 1 und Agententeam 2 sind irgendwie im selben Auftrag - ein geheimes Utensil wurde gestohlen und soll auf dem Waffenmarkt verkauft werden - und nun spielen sie sich gegenseitig aus... Aber wen zum Geier interessiert das, wenn einem die Charaktere sowieso nicht mal richtig vorgestellt werden? Alle hier spulen nur ihre Rolle ab, sagen ihre Dialoge auf, wollen noch witzig sein, aber sind es zu selten. Im Gegenteil die Sprüche hier sind ja manchmal nicht zum Aushalten. Hugh Grant in einer ganz komischen, idiotischen Rolle, so einen Menschen würde es nie geben, der dann in so einer Position ist wie er.
Naja, wenn es dann mal knallt und man darf ein bisschen Action bestaunen, sieht das über weite Strecken noch recht ordentlich aus. Ist für mich sowieso eine Stärke von Ritchie, Action kann er ja inszenieren. Nur leider beschränkt sich das hier zum Großteil auf die letzten 20-25 Minuten, davor höchstens mal ne kleine Klopperei, die nach 30 Sekunden wieder vorbei ist.
Am Ende ist "Operation Fortune" irgendwie so ein typischer Jason Statham Film der letzten Jahre, irgendwas mit Action, aber letztlich ziemlich belanglos, schade. Gebt dem Mann doch mal ein paar gute Drehbücher...
Die 80er müssen schon eine tolle Zeit gewesen sein, ich war ja leider nicht dabei. Aber da konntest du mit einfachsten Mitteln so einen gut gemeinten, aber mehr oder weniger mies gemachten Actioner wie "Kill Squad" drehen und der wurde hier in Deutschland sogar ein kleiner Videotheken Hit!
Liegt natürlich zum großen Teil an der absolut meisterhaften deutschen Synchro, bei der hier kein Auge trocken bleibt. Manfred Lehmann, Joachim Tennstedt, Jürgen Kluckert, ja sogar Wolfgang Pampel und viele mehr. Alle sind sie dabei und hauen sich die Sprüche um die Ohren, klasse.
Der Film selbst ist nämlich eher ernst gemeint, aber natürlich unfreiwillig komisch - genau so mag ich die schlechten Filme aber. Gewollt schlecht darf es nicht sein, dann macht es ja keinen Spaß und nervt nur. Die Schauspieler sind hier unterste Schublade, der Plot ist absurd.
Immerhin - als Actioner geht der ohne weiteres durch, hier folgt ja ein Kampf auf den letzten. Alle 5 Minuten eine sinnfreie Prügelei, jedes Mitglied des Söldnerkommando darf sich erstmal gegen seine Arbeitskollegen behaupten, bevor die Gangster dran sind.
"Kill Squad" ein echt schlechter Streifen zum totlachen, aber auf der anderen Seite eben auch verdammt unterhaltsam, der deutschen Synchro sei Dank.
"Bullitt" ist für viele ein legendärer Film, der in den späten 60er Jahren nicht nur ein Wegbereiter für das Action-Genre, sondern auch für eine Reihe von Cop-Filmen war, in denen sich die Hauptfigur eben nicht streng nach Vorschrift verhält und eher sein eigenes Ding durchzieht. Bekannt ist der Streifen aus heutiger Sicht zudem für seine minutenlange Auto-Hetzjagd durch die Straßen von San Francisco, welche zu den besten Actionszenen aller Zeiten gehört.
Nun habe ich diesen Klassiker endlich mal nachgeholt und ja, ich war schon extrem angetan. Um das mal vorweg zu nehmen - Die berühmte Verfolgungsjagd ist auch heute noch der absolute Knaller, eine kompetent inszenierte und eben auch sehr rohe Actionsequenz, wo man die Abgase der Sportwagen (ein geiler Mustang und Dodge Charger) förmlich riechen kann, für mich als Fahrzeug-Liebhaber natürlich ein absoluter Augenschmaus! Besonders gefällt mir aber der Beginn dieser Szene als es eher noch ruhiger zugeht und der geniale Score von Lalo Schifrin das ganze begleitet, das hat richtig Klasse. Der Moment wenn McQueen plötzlich im Rückspiegel auftaucht, herausragend, ich habe richtig gejubelt und konnte es fast nicht glauben, was ich dort sehe und wie cool das ist... Habe sicher 5 mal zurückgespult.
Davon abgesehen ist der Film aber jetzt gar nicht so actionreich. Es gibt noch 1-2 andere Sequenzen, aber heute würde ich den Film wohl eher als Thriller bzw. eigentlich schon Kriminalfilm einordnen. Steve McQueen spielt seinen Cop-Charakter sehr stark, hat mir richtig gut gefallen, solche Rollen passen natürlich perfekt zu ihm. Robert Vaughn ebenfalls mit einer sehr guten Darbietung, sowieso gibt es schauspielerisch nichts auszusetzen, wirkt alles sehr edel.
Die Atmosphäre ist eine der größten Stärken des Films. Eine recht düstere, aber stets absolut realistische 60er Jahre Atmosphäre wird präsentiert. Die dialoglastigen Szenen im Krankenhaus z.B. sind zwar für viele vielleicht etwas langweilig, ich fand sie aber interessant, schon alleine zu sehen wie das damals wohl so war in einem US-Krankenhaus - alle liegen mehr oder weniger in großen Durchgangszimmern, natürlich wird auch überall geraucht. Man taucht einfach in diese Welt ein, keine unnötigen Übertreibungen oder grob unlogische Sachen, die einen irritieren.
"Bullitt" war für mich mal wieder ein Klassiker, der sich absolut gelohnt hat. An der ein oder anderen Stelle hätte die Erzählung vielleicht etwas straffer sein können, ansonsten kriegt man hier aber einen gut gespielten, atmosphärisch dichten Krimi, der mit toller Kamera und einem super Score daherkommt. Eigentlich 7 Punkte, aber wegen der grandiosen Auto-Verfolgungsjagd, die in all ihrer Bodenständigkeit wohl die beste ist, die ich je gesehen habe, lege ich mal noch einen Bonuspunkt drauf.
Rob Reiner's Stephen King Verfilmung "Misery" ist ein wirklich spannender Thriller, der gerade in der aktuellen Jahreszeit sehr gut reinpasst mit seinen schönen, verschneiten Landschaften, die unserer Hauptfigur, dem Autor Paul Sheldon (James Caan), ja schon recht früh in der Handlung zum Verhängnis werden.
Neben der dichten Atmosphäre in einer abgeschnittenen Gegend des verschneiten Colorado, sind es aber vor allem noch die starken schauspielerischen Leistungen, von Caan und natürlich Kathy Bates (die hier gerade auch mit ihrer furchteinflößenden deutschen Synchronstimme richtig unheimlich erscheint), welche den Streifen auszeichnen. Die Spannungsschrauben bleiben hier jedenfalls dauerhaft angezogen und es gipfelt in einigen extrem spannenden Momenten, vor allem wenn James Caan dann später mal "allein zuhaus" ist.
Als genialer Kniff, der hier noch gar nicht so oft erwähnt wurde, erweist sich für mich zudem die Implementierung eines zweiten Handlungsstrangs rund um die Ermittlungen des Sheriffs Buster (Richard Farnsworth), der nicht nur Abwechslung in die Sache bringt, sondern sogar etwas Humor, was die sonst nicht immer leicht zu verdauende Handlung in Sachen Unterhaltungswert für mich enorm bereichern konnte.
Somit ist "Misery", auch wenn die großen Überraschungen im Verlaufe der Handlung ausbleiben, unterm Strich ein sehr gelungener Thriller, den man sich allein schon wegen der Atmosphäre und den tollen Schauspielern einmal anschauen sollte.
Auch wenn die Idee dahinter sicherlich interessant und lobenswert ist, fiel es mir hier in "Snowpiercer" lange Zeit recht schwer, mich mit der Prämisse abzufinden, dass die verbleibenden Menschen in dieser vereisten und quasi untergegangenen Welt ausgerechnet in einem Zug um die Welt fahren, der doch bei diesen widrigen Wetterbedingungen jederzeit entgleisen oder andersartig Probleme machen könnte. Man merkt hier ganz klar, dass das Ganze auf einem Comic basiert und man hier von der Logik her besser nichts hinterfragen sollte, sofern es einem möglich ist.
Die teils hoffnungslos überzeichneten Bösewichte (speziell Tilda Swinton), komischen Dialoge, unschönen CGI-Effekte und ja, sogar eine zwischenzeitliche Musical-Nummer, taten ihr übriges, sodass ich mich hier stellenweise gar nicht wohlfühlte.
Was "Snowpiercer" dann doch noch einigermaßen interessant macht, ist eben sein Konzept und die damit einhergehende Gesellschaftskritik, welche gesamt betrachtet durchaus gelungen ist, so ehrlich muss ich sein, doch während des Films in viel zu wenigen Momenten wirklich zur Geltung kommt. Aber gerade mit dem Auftreten von Ed Harris gegen Ende und wie die Handlung hier zum Schluss gebracht wird, was hinter dem Zug steckt, ist im Kern schon nicht verkehrt und regt zum Nachdenken an.
Handwerklich ist das hier durchaus in Ordnung, doch gerade zum Beispiel in den Actionszenen, und davon gibt es ja einige, denn zu einem nicht zu vernachlässigenden Teil ist das hier ein Actionfilm, wird es auch schnell mal sehr unübersichtlich. Die Sets, sprich also die Zugwaggons, machen optisch aber zumeist etwas her und sind visuell hübsch hergerichtet, sodass man schon immer gespannt ist, wie der nächste Waggon wohl aussehen wird.
Unterm Strich sicherlich nicht uninteressant - am Ende sind die Gedankenspiele rund um den Film aber definitiv unterhaltsamer als der Streifen selbst, der einfach extrem überladen ist, dadurch lange Zeit unfokussiert wirkt und durch das stellenweise Overacting und die übertriebene Gewalt auf mich leider auch etwas trashig wirkte.
In der 90er Jahre Neuverfilmung des Klassikers "Miracle on 34th Street" steckte man keinen geringeren als Richard Attenborough ins Weihnachtsmann-Kostüm, der, ebenso wie Edmund Gwenn im Original auch (an den er aber trotzdem nicht heranreicht, dafür ist alleine schon sein weißer Bart zu kurz :D), eine herzerwärmende Performance bietet und den Film definitiv aufwertet.
Neben Attenboroughs gelungener schauspielerischer Darbietung als Kris Kringle, ist es vor allem noch die schön präsentierte und charmante New York der 90er Jahre Kulisse, welche dieses Remake gegenüber dem alten Film für mich positiv hervorhebt. Auf der Story-Ebene implementierte man hier zwar auch ein paar kleinere Änderungen, diese sind meiner Ansicht nach aber nicht der Rede wert und werten die Geschichte jetzt nicht unbedingt auf, aber andererseits eben auch nicht wirklich ab.
Die Punkte für die Schauspieler der Nebenrollen hingegen, gehen für mich ganz klar an die alte Verfilmung - Mara Wilson, Dylan McDermott und Elizabeth Perkins ziehen hier alle den kürzeren gegen ihre Pendant's von 1947. Einzig J.T. Walsh, der hier mal wieder eine unsympathische Rolle bekleiden darf und den "bösen" Anwalt spielt, blieb mir hier noch im Kopf und spielt mal wieder souverän auf.
Unterm Strich kann man sich zu Weihnachten diese Neuverfilmung von "Miracle on 34th Street" aber ebenfalls getrost anschauen. Es geht hier allerdings irgendwie ein wenig kitschiger zur Sache als im alten Film, der da für mich noch den besseren Ton traf und letztlich etwas subtiler war.
Der originale "Miracle on 34th Street" von George Seaton ist ein wirklich toller Weihnachtsklassiker, der mit sehr viel Charme glänzt und dabei nicht einmal übermäßig kitschig daherkommt. Wer auf solche klassischen Filme aus Hollywood's Golden Age steht, wird hier mit einer herzlichen Weihnachts-Story belohnt, welche allen voran durch ihre perfekte Besetzung besticht.
Also wenn es einen echten Santa Claus geben würde - ich wäre 100% davon überzeugt, dass er so sein würde, wie hier von Edmund Gwenn verkörpert! Was für eine ikonische und sympathische Performance dieses Schauspielers. Er trägt den ganzen Film mühelos auf seinen Schultern, einfach großartig. Aber auch Maureen O'Hara, John Payne und eine damals junge Natalie Wood spielen ihre Rollen richtig stark, das gesamte Ensemble ist gut aufgelegt und macht viel Spaß.
Etwas gewöhnungsbedürftig derweil die deutsche Synchro, die richtig altbacken daherkommt und auch nicht lippensynchron ist. Kam mir auch so vor, als würden hier alle mit einem leichten bayrischen Akzent sprechen oder so, schon merkwürdig. Allerdings gewöhnt man sich daran und später fand ich es sogar witzig, vor allem der Sprecher vom Psychiater (Porter Hall) ist richtig am überdrehen und sorgt für gute Laune...
Wenn man "Miracle on 34th Street" als das akzeptiert, was er ist, nämlich ein über 75 Jahre alter Weihnachtsfilm, der sicherlich die Menschen kurz nach dem zweiten Weltkrieg aufmuntern sollte, finde ich ihn echt gelungen. Er bringt einen sehr atmosphärischen, sympathischen weihnachtlichen Charme ins Wohnzimmer und man kann ihn auch heute noch ohne Probleme anschauen.
"Trading Places" ist eine lustige 80er Jahre Komödie von John Landis, welche darüber hinaus um Weihnachten spielt, weswegen der Film zu dieser Jahreszeit natürlich besonders gut anzuschauen ist. Außerdem eine der frühen Rollen von Eddie Murphy, der sich hier langsam einen Namen im Comedy Genre machte, bevor er als "Beverly Hills Cop" richtig durchstarten sollte.
Der Streifen benötigt am Anfang eine kleine Weile bis er in die Gänge kommt, doch spätestens wenn der "Rollentausch" zwischen Murphy und Aykroyd abgeschlossen ist, jagt hier ein gelungener Witz den nächsten. Einfach abgedreht, wie man auf diese Ideen hier kommt und typisch für Komödien aus der damaligen Zeit wird sich einfach über alles lustig gemacht und kein Blatt vor den Mund genommen. In der heutigen Zeit werden sich natürlich wieder einige über die sexistischen oder rassistischen Witze aufregen, doch genau das macht eine Komödie doch aus, dass man über diese gesellschaftlichen Tabus eben auch mal lachen kann - damals noch möglich.
Aykroyd und Murphy gehen zwar voll auf in ihren Rollen, doch für mich ist es hier vor allem auch der Supporting Cast um Denholm Elliott als Butler Colman und die hier wieder einmal atemberaubende Jamie Lee Curtis als gewiefte Prostituierte Ophelia, die den Film extrem aufwerten, da jeder eine witzige, aber dennoch recht coole Figur spielt und seine Berechtigung in der Handlung hat. Eigentlich erstaunlich, dass mein Kommentar zu "Trading Places" nun der erste hier in der diesjährigen Weihnachtszeit ist, denn der Film ist wirklich kultig!
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In diesem Sinne, wünsche ich allen meinen klasse Buddies hier, mit denen ich wieder ein super spaßiges Jahr hier auf moviepilot verbringen durfte, mit vielen tolle Diskussionen und gegenseitigen Filmtipps, eine frohe und besinnliche Weihnachtszeit und ein paar erholsame Feiertage im Kreise eurer Liebsten! :)
"Krampus" hatte ich mir vorher etwas anders vorgestellt, schließlich ist der Film als Horrorfilm eingestuft und mit einer FSK 16 versehen.
Umso überraschter war ich, dass der erste Akt eher eine klassische Weihnachtskomödie ist, bevor es im weiteren Verlauf dann zwar etwas düsterer wird, aber alles immer mit einem Augenzwinkern vorgetragen. Im Grunde eine Art Horror-Märchen, das aber meiner Ansicht nach zu keinem Zeitpunkt übermäßig gruselig ist, da es stets reichlich witzig zugeht, und somit eigentlich auch für die gesamte Familie (sofern die Kinder schon etwas älter sind) tauglich sein sollte.
Mir hat der Film im Endeffekt jedenfalls ziemlich gut gefallen, da er einen schönen Ton trifft zwischen Märchen (schließlich ist der Krampus eine Art Märchen-Gestalt, die im Raum Bayern und Österreich zu Weihnachten bekannt ist und die bösen Kinder besucht, statt dem Nikolaus), seichtem Grusel und eben typischer, jedoch mit schwarzem Humor angereicherter, Weihnachtskomödie. Gute Unterhaltung für zwischendurch mit einer angenehmen Weihnachtsatmosphäre und einer ganz netten Botschaft.
DIE SCHRILLEN VIER (BenAffenleck, RolfMuller, pischti, Der_Ryan_M) ... versuchen nicht einzuschlafen
#4 DIE KÖRPERFRESSER KOMMEN
Philip Kaufman's "Invasion of the Body Snatchers" ist das erste von bis heute drei Remakes zu Don Siegel's Horror-Klassiker aus den 50ern und sollte ja bald eine regelrechte Welle von großartigen Remakes ebensolcher 50s-Streifen lostreten, wo sich in den 80ern beispielsweise noch "The Thing", "The Fly" oder "The Blob" einreihen.
Und ebenso wie sich die Allgemeinheit bei den drei zuvor genannten Neuauflagen relativ einig ist, finde ich auch hier das Remake definitiv besser als das Original, da der Film sich auf narrativer Ebene runder anfühlt und weniger naiv wirkt. Die Atmosphäre ist zwar in beiden Filmen sehr gut, doch auch hier ist diese 70er Version einfach noch einen Ticken düsterer und gruseliger für mich.
Gerade diese einnehmende Atmosphäre macht "Invasion of the Body Snatchers" letztlich auch aus, in Sachen Horrorfilm genau nach meinem Geschmack, auch wenn man ehrlicherweise sagen muss, dass der Film zum großen Teil wohl auch ein Science Fiction Film ist, was gleich in der Eröffnungsszene deutlich wird.
Mit dem stets souverän agierenden Donald Sutherland, dem coolen Jeff Goldblum, der aus "Alien" bekannten Veronica Cartwright, Leonard "Mr. Spock" Nimoy und der für mich - in Anbetracht ihrer doch recht überschaubaren Karriere - überraschend ausdrucksstarken und sympathischen Hauptdarstellerin Brooke Adams kommt hier zudem ein absolut hochkarätiger Cast zusammen, der in jeder Sekunde richtig viel Spaß macht und den Film höchst interessant gestalten kann.
Wirklich alle Beteiligten liefern tolle Performances und geben ihren Figuren ein gutes Profil, welches sich dann auch natürlich in der spannenden Dynamik zwischen den Charakteren positiv widerspiegelt, denn schließlich könnte ja jede Person mittlerweile "ausgewechselt" sein und nicht mehr auf der Seite der verbleibenden menschlichen Protagonisten stehen, mit denen man mitfiebert.
Und das ist dann auch der andere Punkt, der "Invasion of the Body Snatchers" für mich so faszinierend und unterhaltsam macht. Die ganze Handlung besitzt dieses Gefühl von Zeitdruck, die Figuren sind mehr oder weniger dauerhaft auf der Flucht, wodurch gefühlt manchmal gar keine Zeit für Verschnaufspausen bleibt.
Aufgrunddessen besitzt der Film die von mir so gern zitierte "Dynamik", die keine Langeweile aufkommen lässt und einen voller Spannung von einer Szene in die nächste wirft. Unterstützt wird das ganze durch eine zuweilen etwas hektische und wackelige Kameraführung, sowie einen treibenden Score, die für mich die Immersion sogar noch verstärkten.
Speziell für einen Streifen aus den 70s, die ich sonst oft eher als etwas gemächlich im Kopf abgespeichert habe, ist das hier doch schon sehr beeindruckend und lebendig inszeniert, was den Film dann wohl auch gewissermaßen zeitlos erscheinen lässt.
Unterm Strich gefiel mir der vierte Ausflug der SCHRILLEN VIER, mit "Invasion of the Body Snatchers", wirklich richtig gut und es hat sich absolut gelohnt, diesen Horror-Klassiker nachzuholen. Ein toller Film, der vor allem durch seine dichte Atmosphäre und fähigen Schauspieler besticht - in diesem Genre genau mein Ding.