Deusfantasy - Kommentare

Alle Kommentare von Deusfantasy

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    Deusfantasy 16.09.2015, 11:20 Geändert 16.09.2015, 11:37

    Ich bin komplett ohne jegliche Vorkenntnisse an „Buffalo 66“ heran gegangen, und das war auch gut so. Denn so wurde ich echt positiv von diesem sehr eigensinnigen Film überrascht. Dabei verliefen die ersten 30 Minuten vollkommen bizarr und ich wusste nicht, wo der Film jetzt eigentlich hin will. Hauptfigur Billy Brown sucht 10 Minuten lang einen Ort zum pinkeln, weil er innerlich fast platzt. Er entführt dabei eine Frau und zwingt sie mehr oder weniger vor seinen Eltern seine Ehefrau zu spielen. Mit den gefühlslosen Eltern entstehen dabei einige bizarre und komische Situationen, die in einer skurrilen Gesangseinlage des Vaters ihren Höhepunkt finden. Dazu gibt es einige stilistisch kunstvolle Rückblenden zu sehen. die sich super ins Geschehen einfügen.
    Erst nach und nach begriff ich, wohin der Film mich nun hinführen will und was er in seinem Kern eigentlich ist – Die Beziehungsgeschichte zwischen einem gescheiterten, cholerischen, rachsüchtigen Mann mit zahlreichen Phobien, der unfähig zur Intimität ist und einer introvertierten, rätselhaften, fast engelsgleichen Frau, die das exakte Gegenteil ist. Obgleich Billy sich das selber nicht eingestehen möchte, ist seine Sympathie gegenüber Layla den gesamten Film über förmlich zu spüren. Layla hingegen merkt man von Beginn die Faszination für Billy an. Das funktioniert vor allem, weil Vincent Gallo und Christina Ricci in ihren Rollen so vorzüglich funktionieren. Gerade Ricci vereinnahmt den Film fast durch ihre bloße Präsenz. Diese Liebesgeschichte erscheint durch das Verhalten von Layla zuerst völlig unglaubwürdig, auch weil der Zuschauer keinerlei Hintergrundinformationen über sie erhält. Sie bleibt rätselhaft, aber gerade ihr rätselhaftes Motiv macht den Film wiederum so interessant.
    Ein insgesamt melancholischer, manchmal etwas chaotischer, aber feiner Independent-Streifen mit tristen Bildern, der von meiner Seite eine große Empfehlung bekommt.

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      Mit "Jack und Jill" hat nicht nur Adam Sandler wahrlich den Tiefpunkt seiner Karriere erreicht, sondern auch Johnny Depp mit seinem Cameo und Schauspiel-Legende Al Pacino höchstpersönlich. Dieser Film ist super mega hart unlustig und zudem schlecht geschauspielert. Sandler als Frau ist peinlicher als Eddie Murphy in all seinen zahlreichen Doppelrollen es je sein könnte. Den einzig wirklich gelungenen Gag setzt Al Pacino mit dem zerschossenen Oscar, der allerdings bereits aus dem Trailer bekannt war. Kaum zu glauben das dieser Mann bei so einem Schund wirklich mitgespielt hat, auch wenn seine besten Tage unlängst hinter ihm liegen. Wenn mir in Zukunft super langweilig ist und im TV nur Schrott läuft, gehe ich lieber einfach schlafen. So eine schmerzvolle Erfahrung stehe ich nämlich nicht noch einmal durch.

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        Deusfantasy 14.09.2015, 13:21 Geändert 14.09.2015, 13:32

        Zu seiner Zeit mag dieser Klassiker vielleicht richtig gut funktioniert und fasziniert haben, aber aus heutiger Sicht wirkt "Unheimliche Begegnung der dritten Art" doch merklich angestaubt. Dabei meine ich noch nicht einmal den technischen Aspekt, denn visuell ist der Film tatsächlich immer noch recht ansprechend. Eine für damalige Verhältnisse bemerkenswerte Leistung.
        Vielmehr ist es das schwache Drehbuch mit seiner konfusen Geschichte, die nur zu Beginn und gegen Ende zu überzeugen weiß. In der Mitte gibt es hingegen massig Leerlauf mit unsympathischen Charakteren, denen jegliche Tiefe fehlt. Richard Dreyfuss als Hauptcharakter kann nicht wirklich überzeugen und bleibt wie alle anderen Charaktere enorm blass und somit austauschbar. Einzig die Figur des Franzosen Claude Lacombe erweckte ein wenig Interesse bei mir.
        Das der Film dann auch noch viel zu lang geraten ist, wodurch insbesondere im Mittelteil sehr viel Langeweile entsteht, passt irgendwo ins Gesamtbild. Der ganze Film wäre auch locker in 90 anstatt 130 Minuten erzählt gewesen. Eine Kürzung hätte dem Film eine straffere Struktur verliehen und ihm somit sehr gut getan. Trotzdem möchte ich auch positiv erwähnen, dass die Idee mit den Tönen mal was anderes war, und der Film nicht das oft übliche "Böse Aliens-Schema" aufgreift.
        Trotz meines eher negativen Grundtenors, ist der Film am Ende ganz solide geraten. Es wäre aber so viel mehr drin gewesen.

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        • Deusfantasy 12.09.2015, 18:47 Geändert 12.09.2015, 18:49

          Es würde wohl zu weit gehen, mich als Fan von Hans Zimmer zu bezeichnen. Aber ich mag seine Musik wirklich unglaublich gerne. Von keinem anderen Filmkomponisten habe ich so viele Stücke in meiner Musiksammlung, wie von ihm. Ich finde zwar auch, dass sich seine letzten Scores durchaus ein wenig ähnelten, nur ist das wirklich so schlimm? Mir persönlich ist es wichtig, dass die Musik zum Film passt und nicht das der Komponist immer wieder unterschiedliche Scores erzeugt. Ich kann jedenfalls nicht behaupten, dass ich mich bei The Dark Knight, Interstellar oder Inception von der Musik gestört gefühlt habe, im Gegenteil. Die Musik fügte sich super in diese genannten Filme ein.
          Ich höre Musik nicht einfach nur, ich fühle sie, und bei keinem Filmkomponisten habe ich jemals so viel gefühlt, wie bei Hans Zimmer. Ich heule selbst noch nach dem fünften mal schauen von Gladiator, weil "Elysium, Honor Him, Now we are Free" die Geschehnisse so perfekt untermalt. Ich bekomme jedesmal eine Gänsehaut wenn ich "Chevaliers De Sangreal" oder "Time" höre.
          Dieser Mann gehört ohne Zweifel zu den Besten seines Faches und ich bin froh über jeden weiteren Soundtrack von ihm. Btw. Toller Artikel!

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          • Deusfantasy 12.09.2015, 13:48 Geändert 12.09.2015, 18:48

            Ich schaue größtenteils auf deutsch, weil ich die meisten deutschen Synchronisationen für extrem gelungen halte. Auch wenn ich englisch ganz gut verstehe, ist es manchmal einfach schwer dem Gesagten akustisch zu folgen, weil eventuell genuschelt wird, zu leise geredet wird oder man durch einen Akzent kaum etwas versteht.
            Zudem finde ich, dass Stimmen von so manchen Synchronsprechern wesentlich besser zu Schauspielern passen als deren Originalstimme und sie den Figuren damit auch mehr Ausdruck verleihen können. Dadurch werden viele Filme auf deutsch sogar aufgewertet. Ganz ehrlich, fast jeder Bruce Willis, Kevin Spacey, Robert De Niro, Al Pacino oder Arnorld Schwarzenegger-Film ist mit deutscher Synchronisation einfach besser. Arnies schlechtes Englisch klingt z.B. so beschissen, da kann mir keiner ernsthaft erzählen, dass würde im O-Ton besser sein.
            Bei Komödien wiederum schaue ich häufiger im O-Ton, da der Wortwitz in der tat sehr häufig auf deutsch verloren geht. Bei anderen Sprachen schaue ich auch gerne mal mit Untertiteln. Auch wenn der Synchro-Anteil bei mir sehr groß ist, bin ich da insgesamt trotzdem nicht auf etwas festgelegt und mache es je nach Situation abhängig davon in welcher Sprache ich etwas schaue. Kann diese reinen O-Ton-Gucker und Synchro-Verfechter nicht verstehen. Beides hat seine Vor- und Nachteile.

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              Deusfantasy 11.09.2015, 13:49 Geändert 11.09.2015, 14:11

              Es ist sicherlich keine leichte Aufgabe, ein so großes Heldenaufgebot in einem Film unter den Hut zu bringen, wie bei "The Avengers". Nur allzu leicht kann es passieren, dass der Film überladen wirkt. Joss Whedon umgeht dieses Problem teilweise, indem er den Hauptfokus nur auf gewisse Figuren richtet und andere dabei merklich außen vor lässt. So ist es in erster Linie ganz klar die Show des Iron Man, der hier munter jeden disst und stets für einen lockeren Spruch zu haben ist. Für meinen Geschmack übertreibt es Tony Stark manchmal ein bisschen mit seinen Sprüchen, aber nichtsdestotrotz ist und bleibt Iron Man einer der großen Pluspunkte des Films. Ein weiterer ist ausgerechnet der Hulk, der in seinen beiden Soloabenteuern zuvor alles andere als überzeugen konnte. Hier wird jedoch sein volles Potenzial ausgeschöpft. Fast jede Szene mit ihm ist ein echtes Highlight. Thor macht genau wie Black Widow einen soliden Job, Hawkeye bekommt die geringste Screentime, während gerade Captain America kaum langweiliger dargestellt sein könnte.
              Die großen Probleme vom Film sind, wie auch bei nahezu jedem anderen MCU-Film, die Überraschungsarmut wegen der nicht wirklich vorhandenen Gefahr, und die blassen Bösewichte.
              Natürlich weiß man bereits im Vorfeld, das niemand wichtiges sterben wird, wodurch man das Mitfiebern schon vorab von seiner Agenda streichen kann. Aber trotzdem darf man doch wenigstens erwarten, dass den Superhelden ernsthafte Gefahr ins Gesicht bläst und diese wirklich gefordert werden. Doch weder Loki, noch die Alien-Invasoren taugen ernsthaft dazu.
              Tom Hiddleston ist viel zu niedlich, um ernsthaft ein Gefühl der Gefahr bei mir hervorzurufen. Würde er direkt vor mir stehen, würde ich ihm wahrscheinlich eher kräftig ins Bäckchen kneifen wollen, als mich vor ihm zu fürchten. Wie unbrauchbar, ich will fast sagen lächerlich er als Antagonist tatsächlich ist, beweist die vielleicht lustigste und zugleich auch erbärmlichste Szene des Films, bei der Hulk Loki durch die Gegend wirbelt. Hier wird Lokis komplette Machtlosigkeit so richtig deutlich. Noch schlimmer sind sogar die Alíen-Invasoren, die wie Tontauben vom Himmel geschossen werden. Da reichen sogar Pistolenkugeln und Pfeile. Auch bei ihnen habe ich nie das ernsthafte Gefühl einer Bedrohung wahrgenommen, weil unsere Helden einfach viel zu übermächtig sind. Das bedeutet konkret, dass die größte Bedrohung viel mehr untereinander besteht, im speziellen vom Hulk ausgehend.
              Dazu kommt eine belanglose Geschichte, die gerade im Mittelteil einige Längen aufweist, die mir bei der Zweitsichtung noch mehr ins Auge gefallen sind, als bei meinem damaligen Kinobesuch. Sowohl die uninteressante Handlung als auch die Pseudo-Gegner dienen lediglich nur dazu, dass unsere Helden sich zusammen präsentieren und ein bisschen was kaputt machen können.
              „The Avengers“ ist letztes Endes zwar absolut unterhaltsames Popcorn-Kino mit solider Action, soliden Effekten und einer Menge Witz. Mit den ganz großen Comicverfilmungen kann sich der Film aber dann doch nicht messen.

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                Deusfantasy 11.09.2015, 10:32 Geändert 11.09.2015, 11:11

                Das Leben ist ungerecht!
                Wer von uns hat das nicht schon einmal gedacht? Wir jammern häufig über Kleinigkeiten und vergessen dabei, wie gut die meisten von uns es doch eigentlich haben. Wie ungerecht das Leben jedoch wirklich sein kann, erlebt Clareece Jones, deren Spitzname "Precious" fast wie blanker Hohn erscheint. Misshandelt, verachtet, vergewaltigt und von niemandem geliebt, hat das Leben sie in einem sehr hohen Ausmaß gepeinigt. Dieses Mädchen durchlebt tagtäglich die Hölle auf Erden, und flüchtet sich deshalb regelmäßig aus Selbstschutz in ihre eigene kleine Traumwelt. Denn dort ist alles wenigstens für einige Momente gut, dort ist Precious von Bedeutung und fühlt sich wohl.
                Dieser Film ging mir extrem unter die Haut und rief eine Menge Gefühle in mir hervor. Ich empfand tiefstes Mitgefühl für Precious, sodass ich am liebsten in den Film reingesprungen wäre, nur um sie einfach mal ganz fest zu drücken und ihr zu zeigen, dass sie nicht alleine auf dieser Welt ist. Ich weiß selber nur zu gut, wie enorm wichtig selbst so eine kleine unbedeutend erscheinende Geste sein kann.
                Ich musste zudem bitterlich weinen als auch sie es musste (Gänsehautmoment), und ich wütete vor lauter Hass gegenüber ihrer Mutter, bei deren Auftritten mir mehrfach der Atem stockte. Ein so widerwärtiges Miststück wünsche ich nicht einmal meinem schlimmsten Feind zur Mutter.
                Schauspielerisch von allen Parteien herausragend gespielt, ja sogar Frau Carey fällt positiv auf, trumpft eben besagte Mo’Nique als diabolische Mutter gerade durch ihren Schlussmonolog ganz Besonders groß auf. Zu empfehlen übrigens nur im O-Ton, da die deutsche Synchronisation hier ausnahmsweise wirklich schlecht ist. "Precious - Das Leben ist kostbar" liefert unzählige zutiefst deprimierende Schilderungen, die uns aufzeigen, wie ungerecht das Leben tatsächlich sein kann. Doch er gibt uns auch einen Hoffnungsschimmer mit und trägt zusätzlich dazu bei, das man sein eigenes Leben wieder etwas mehr zu schätzen lernt.

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                  Deusfantasy 08.09.2015, 13:09 Geändert 08.09.2015, 13:19

                  Eine weitere dieser furchtbaren Filmparodien, die die Welt nicht braucht. Das Ganze ist so dermaßen infantil, dass es selbst dem dümmsten Zuschauer weh tun müsste. Immerhin hat mir der Gag mit Anlehnung an HdR einen kleinen Schmunzler entlockt, ansonsten konnte man bei der totenstille nur noch das regelmäßige klatschen meiner Hände gegen meine Stirn hören.
                  Das es aber tatsächlich noch schlechter geht, hat "Meine Frau, die Spartaner und Ich" bewiesen, daher die 0,5 extra Punkte. Nichtsdestotrotz ist "Fantastic Movie" selbstverständlich genauso unnötiger Schund.

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                  • Deusfantasy 08.09.2015, 11:41 Geändert 08.09.2015, 12:48

                    Nachdem ich kürzlich „Wasser für die Elefanten“ gesehen habe, hat sich mein Eindruck darüber, wie limitiert Christoph Waltz in seinem Schauspiel und wie eindimensional er in seiner Rollenwahl ist, nun endgültig bestätigt. Ich habe Inglorious Basterds, Der Gott des Gemetzels, Die drei Musketiere, The Green Hornet, Wasser für die Elefanten und Django Unchained mit ihm gesehen. In all diesen Filmen spielt er immer wieder die mehr oder weniger gleiche Rolle: Den unglaublich charismatischen, zynischen, eloquenten, intelligenten Menschen, der stets den vollen Durchblick hat. Mal lieb, zumeist aber diabolisch. Ich hänge mich mal weit aus dem Fenster und behaupte ohne ihn bisher gesehen zu haben, dass diese Beschreibung auch auf seinen Part in Kill the Boss 2 zutrifft.
                    Zugegeben, diese Art von Rolle spielt er überaus fantastisch und so gut wie niemand sonst. Gerade den Hans Landa hat er auf eine famose Art und Weise gespielt, sodass es für mich eine der besten Darstellungen dieses noch so jungen Jahrtausends war. Aber in Anbetracht von zwei Oscars, ist das einfach zu wenig. Der Mann taugt einfach zu wenig als Charakterdarsteller und würde gegen Leute wie De Niro, Day-Lewis oder Pacino völlig abstinken. Er lebt einzig und allein von seinem wirklich gigantischen Charisma. Ich mag Waltz durchaus, weil er sehr sympathisch ist. Doch je öfter ich ihn in derselben Rolle sehe, umso mehr läuft er Gefahr, bei mir in Missgunst zu geraten.
                    Seinen Oscar für Django Unchained halte ich übrigens für eine der größten Fehlentscheidungen der Oscar-Geschichte. Selbst seine Nominierung ging fast schon zu weit. Er hat exakt dieselbe Rolle gespielt, wie bei seiner ersten Auszeichnung, nur eben in lieb anstatt diabolisch. Dabei konnte er seinem Dr. King Schultz im Vergleich zu Hans Landa aber keine einzige neue Facette hinzufügen und gab insgesamt sogar ein noch schwächeres Bild ab, was die Auszeichnungen noch absurder macht. Das muss für einen Leonardo Di Caprio wie ein Schlag ins Gesicht gewesen sein. Keine Ahnung, wie Waltz in den Filmen vor seiner Hollywood-Ära war, aber hier spielt er bisher immer das gleiche. In James Bond 007 - Spectre wird seine Rolle sehr wahrscheinlich folgende Attribute haben: charismatisch, zynisch, intelligent, eloquent und stets mit vollem Durchblick. Wetten? ;-)

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                      Deusfantasy 07.09.2015, 11:18 Geändert 07.09.2015, 11:20

                      „Die drei Tage des Condors“ startet furios, bietet eine spannende Geschichte zum Mitdenken, die sich Zeit zum entwickeln nimmt und deren Spannungsbogen im Laufe der Zeit immer weiter ansteigt. Nicht zuletzt auch einen wohltuend durchschnittlich begabten Agenten, fernab von sämtlichen James Bond oder Jason Bourne-Attitüden. Allerdings wird dieser Punkt durch die Entwicklung Redfords gegen Ende ein wenig revidiert. Von einem Anfangs ungefährlich wirkenden Bücherwurm ohne jegliche Außendienst Erfahrung, wird er zu einem sehr abgeklärten Agenten, der scheinbar nie etwas anderes gemacht hat. Die etwas reingequetscht wirkende Liebelei zwischen Redford und Dunaway, lässt die Geschichte zudem unnötig ins stocken geraten. Natürlich weist der Film auch einige übliche Klischees aus Agentenfilmen auf, die dem Gesamtbild jedoch kaum schaden. Das liegt vor allem an den wahnsinnig charismatischen Robert Redford und Max von Sydow, die beide den Film spielend leicht auf ihren Schultern tragen. Trotz einiger kleiner Schwächen, definitiv ein sehenswerter Polit-Thriller!

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                        Deusfantasy 06.09.2015, 15:26 Geändert 30.10.2015, 18:44

                        Ich habe mir Wes Cravens Tod zum Anlass genommen, einige seiner früheren Werke nachzuholen. Doch bereits der erste Film war ein völliger Griff ins Klo. Als einer seiner besten Filme verschrien, entpuppt sich "Das letzte Haus links" trotz des harten Themas ziemlich schnell als ein sehr schlechter Film, der noch dazu unfreiwillig komisch ist. Die beiden Polizisten sind hier teilweise dümmer als die Polizei erlaubt und die fast Zahnlose Hühner-Frau wirkt völlig deplatziert. Den Vogel schießt hier aber der sagenhaft unpassende Soundtrack ab, der ein richtiger Atmosphäre-Killer ist. Man stelle sich vor, in einem Film wird eine Grabrede gehalten, bei der alle Beteiligten furchtbar bedrückt sind und plötzlich läuft im Hintergrund das Benny Hill-Thema. Exakt so fühlen sich einige Szenen an. Auch die sehr billige Optik, die schlechten Darsteller, die miesen Dialoge und das dumme Verhalten beim Finale tragen alles andere als dazu bei, ein Gefühl der Beklemmung zu erzeugen. Ich musste tatsächlich häufiger schmunzeln und konnte den Film nie ernst nehmen, was ein völliges KO-Kriterium für einen Horrorfilm mit solcher Thematik ist. So geht nicht nur das Schicksal der beiden Mädchen durch die genannten Punkte ziemlich unter, sondern auch jegliche moralischen Ansätze. Erschwerend kommt nochmal hinzu, dass der Film trotz seiner sehr kurzen Laufzeit echt einige Längen aufweist.
                        „Das letzte Haus links“ ist trotz seiner Bedeutung für das Genre letztlich nichts weiter als billiger Trash, der nichts bietet außer inhaltsleere Gewalt. Wenn ich hier teilweise lesen muss, der Film sei intelligent und gesellschaftskritisch, muss ich mir echt an den Kopf fassen. Es soll ja Menschen geben, die auch etwas aus einem leeren Blatt Papier herauslesen können. Genau das ist dieser Film nämlich für mich, ein leeres Blatt Papier, in das viel zu viel hinein interpretiert wird. Vielleicht reicht aber auch mein Intellekt schlicht und ergreifend nicht aus, um die Brillanz dieses Meisterwerkes zu erkennen. Letzteres wird es wohl sein...

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                          Deusfantasy 05.09.2015, 15:05 Geändert 27.12.2015, 12:00

                          Nach erstmaliger Sichtung von Disneys "101 Dalmatiner", blieb bei mir Enttäuschung zurück, weil der Film inhaltlich und optisch nur wenig zu bieten hat.
                          Bereits die Einführung wird sehr schnell abgehandelt, ohne das wir dabei die Charaktere wirklich näher kennen lernen. Dadurch wird man bereits nach 5 Minuten in die eigentliche Handlung reingeworfen. Eine verarmte Familie muss ihre Welpen verkaufen, um sich über Wasser halten zu können. Nebenher können sie sich allerdings eine Haushälterin halten. Logik sucht man hier vergebens.
                          Eine völlig überzeichnete und wirklich gruselig aussehende Frau, will die Welpen kaufen und weitere Dalmatiner Welpen, insgesamt 99 abschlachten lassen und ihnen ihr Fell abziehen lassen, nur um sich daraus einige Mäntel anfertigen zu lassen. Klingt eher nach einem Horrorfilm, wird aber kinderfreundlich harmlos dargestellt. Die Motivation von Cruella De Vil bleibt dabei leider außen vor. Sie ist einfach nur furchteinflössend und steht auf Mäntel. Dieser Film richtet sich ganz und gar an Kinder, weshalb es diese wohl nicht besonders stören wird, das Geschichte und Charaktere völlig unausgearbeitet sind. Es gibt bis auf Cruella auch kaum erinnerungswürdige Charaktere. Die Handlung ist maximal solide und ohne viel Humor erzählt. Zudem wirken speziell die Zeichnungen bei den menschlichen Figuren teilweise etwas hölzern.
                          Klassiker hin oder her, "101 Dalmatiner" ist insgesamt nicht mehr als ein solider Zeichentrickfilm aus dem Hause Disney, dem der ganz große Charme sonstiger Werke fehlt.

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                            Deusfantasy 03.09.2015, 10:18 Geändert 27.11.2015, 22:20

                            Wenn sich die dramatischen Höhepunkte auf einen Sturz von einem Bullen und einem Disput bei einer Pferdejagd belaufen, sagt das schon einiges über den Film aus. "Nicht gesellschaftsfähig" ist trotz seiner hervorragenden Darsteller ziemlich fad, weil nichts wirklich interessantes passiert. Das liegt schlicht am gnadenlos langweiligen Drehbuch.
                            Marilyn Monroes Versuch eine ernste Rolle zu spielen, kann dazu als gescheitert angesehen werden, da ihre Figur lediglich eine unglaublich naive, all umsorgende und alles liebende Person darstellt, die wieder einmal sehr hübsch ausschaut.
                            Trotzdem ist der Film dank der Darsteller noch sehenswert.
                            Viel spannender als der Film selbst, ist jedoch der Fakt, dass sowohl Monroe als auch Gable kurz nach dem Film verstarben und es somit ihr letzter Film war.

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                              Deusfantasy 01.09.2015, 09:50 Geändert 01.09.2015, 09:51

                              Ich habe mir nun auch endlich "Die Reise zum Mond" in der restaurierten Fassung mit der Begleitmusik von "Air" angeschaut.
                              Man muss sich mal vor Augen führen, dass dieses Stück Film bereits 113 Jahre alt ist. Nicht nur eine unglaubliche Zahl, sondern auch eine für damalige Verhältnisse unglaubliche Leistung von Georges Méliès, vor der ich sehr großen Respekt habe. Dieser Mann, den ich nur zu gerne mit den heutigen Möglichkeiten ausgestattet sehen würde, hat damals seine aus heutiger Sicht sicherlich naive Vorstellung vom Mond, mit äußerst viel Fantasie und Humor kreativ umgesetzt, sodass dabei ein wirklich charmantes kleines Filmchen entstanden ist. Ein jeder Filmliebhaber sollte 15 Minuten seines Lebens opfern, um dieses bedeutsame Werk einmal gesehen zu haben. Es lohnt sich!

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                                Deusfantasy 30.08.2015, 13:29 Geändert 30.08.2015, 18:03

                                Die Herr der Ringe-Trilogie gehört ganz sicher zu den Besten und auch meinen liebsten Filmtrilogien überhaupt. Gerade im Fantasy-Bereich ist sie wohl zweifelsfrei das Maß aller Dinge. Entsprechend habe ich mich sehr auf den Hobbit gefreut, auch wenn mir die Entscheidung daraus eine Trilogie zu machen im Vorfeld sehr sauer aufstieß, weil das schmale Buch einfach über zu wenig Inhalt verfügt. Aber egal, ich hatte ja Vertrauen in Jackson, den Bonus hat er sich definitiv verdient gehabt.
                                Und Jackson schaffte es auch durch die tollen Sets, den Landschaften, der Musik und teilweise bekannten Charakteren wie Gandalf und Gollum wieder, dass ich von Beginn an dieses tolle Mittelerde-Feeling spürte und mich sofort wieder im HdR-Universum wohlgefühlt habe. Spätestens bei der Gollum-Szene hab ich eine kleine Gänsehaut bekommen. Das absolute Highlight des Films.
                                Aber an das Niveau der Haupt-Trilogie reicht der Film leider trotzdem nicht annähernd heran. Das liegt unter anderem am sehr kindlichen Humor, der einfach viel zu viel Platz im Film einnimmt und in der Troll-Kochszene seinen peinlichen Höhepunkt findet. Auch wenn es ein Kinderbuch ist, will der Humor einfach nicht so richtig passen. Zudem waren die Zwerge doch ziemlich austauschbar und kein Vergleich zu den Gefährten. Ich konnte mir sogar kaum einen Namen der Zwerge merken. Durch die Streckung auf drei Filme, gab es auch einige merkliche unnötige Längen. Alleine der Anfang zieht sich eine halbe Ewigkeit, ohne das irgendwas wirklich sinnvolles passiert. Das übertriebene CGI hat auch nicht gerade zu meinem Wohlsein beigetragen.
                                Obwohl mir der Hobbit am Ende durchaus recht gut gefiel, verspürte ich danach nicht den Drang, mir die beiden Nachfolger anzuschauen. Das hat sich bis heute auch nicht geändert, was wohl schon genug über den Film aussagt.

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                                  Deusfantasy 27.08.2015, 19:01 Geändert 23.10.2015, 21:27

                                  Ach, was hatte ich mich damals auf die Serie gefreut. Ich mag nämlich Zombies sehr gerne. Die erste Staffel fing auch recht vielversprechend an. Ich hatte tatsächlich die leise Hoffnung, eine ernstzunehmende Zombieserie aufgetischt zu bekommen. Doch dann ging es ab der zweiten Staffel bereits rapide bergab und der Soap-Virus nahm von The Walking Dead Besitz. Plötzlich war „Gute Zombies, schlechte Zombies“ geboren!
                                  Anders kann man es tatsächlich nicht nennen, denn die Dialoge spielen sich bestenfalls auf Soap-Niveau ab, wobei selbst manche Soap bessere zu bieten hat. Die Charaktere selbst sind auch nicht gut gezeichnet. Ach was sage ich, sie sind grauenvoll eindimensionale Unsympathen, und dann noch so viele auf einem Fleck. Ich würde mir direkt die Kugel geben, wenn ich mit ihnen durchs Land ziehen müsste.
                                  Der Quoten-Schwarze, der als absoluter Running Gag dient, die Schöne, der nette Asiate, der coole mit der Armbrust, die Zicke, der weise Alte usw. Man kann diese Liste endlos weiterführen, da fast alle auf ein Merkmal beschränkt sind.
                                  Wenn sich doch mal die eine oder andere Möglichkeit bot, den Charakteren etwas Tiefe zu verleihen, wurde diese nur in den aller seltensten Fällen aufgegriffen. Man will sich ja nicht emotional an jemanden binden müssen, weil ohnehin alle irgendwann sterben. Fast jeder war somit austauschbar und es spielte dementsprechend keine Rolle, wer starb und wer nicht. Manchen wünschte ich sogar regelrecht den Tod, weil sie nicht nur mega nervig waren, sondern auch häufig unlogisch bzw. völlig bescheuert handelten, was ziemlich konstruiert wirkte, nur um Dramaturgie zu erzeugen. Die Macher der Serie wollten mich an manchen Stellen scheinbar wirklich für komplett dumm verkaufen, was mich richtig stinkig werden ließ.
                                  Schlimm war jedoch, dass die einzig wirklich Interessanten Charaktere, die nachvollziehbar handelten und für spannende Konflikte sorgten, unverständlicherweise bereits in Staffel 2 beseitigt wurden.
                                  Ab hier folgte die Serie auch immer wieder demselben Muster. Unterschlupf finden, Unterschlupf geht den Bach runter, erneuten Unterschlupf finden usw.
                                  Ein richtiger roter Faden ist kaum existent. Zwar wird erwähnt, dass ein mögliches Heilmittel vorhanden ist, aber anstatt sich konkret danach auf die Suche zu begeben, schlägt die Serie ständig o.g. Muster ein. Dadurch entsteht eine Menge Langeweile, die von der furchtbaren Vorhersehbarkeit unterstützt wurde.
                                  Die Macher haben es sich nicht nur bei den Charakteren einfach gemacht, sondern auch bei der Prämisse. Es braucht ja keine Erklärung, woher der Virus kommt. Genauso wenig eine Lösung des Problems. Den Vogel haben sie aber mit der Idee abgeschossen, dass jeder Mensch den Virus bereits in sich hat und nicht mal gebissen werden muss, sondern einfach nur sterben. Ein regelrechter Geniestreich, der ja so viel Dramaturgie ermöglicht. Wozu also lange mit Erklärungen aufhalten? Nein sorry, aber diese Idee ist einfach nur blöd! Da lobe ich mir World War Z, das bei den Verwandlungen ein klares Muster hatte.
                                  Ich habe mir insgesamt die ersten vier Staffeln komplett angeschaut und die erste der fünften. Diese war für mich der endgültige Sargnagel, weil ich nicht fassen konnte, wie schlecht man ein so spannendes Thema wie Kannibalismus darstellte und wie schnell es abgehandelt wurde. Man kann förmlich den Eindruck bekommen, dass die Drehbuchautoren die Serie absichtlich sabotieren, indem sie jeden Funken von Potenzial zerstören.
                                  Mittlerweile besteht die Serie ohnehin fast nur noch aus reinem Splatter.
                                  Das muss man The Walking Dead aber lassen, es ist wunderschön blutig und die Zombies sehen verdammt gut aus. Auch Atmosphärisch kann die Serie was.
                                  Gemessen an der mittlerweile sehr hohen Serien-Qualität, fällt TWD aber sehr deutlich ab und ist bestenfalls mittelmäßiger Trash, dessen Erfolg sich mit nur einem einzigen Wort erklären lässt: Zombies!
                                  Wie gut man das Thema Zombies darstellen kann, zeigt ausgerechnet das gleichnamige Episoden-Videospiel. Da liegen bei Charakteren, Dialogen und Konflikten qualitativ Welten zwischen. Ach was würde ich das Spiel gerne in Serienform sehen!

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                                  • Deusfantasy 26.08.2015, 12:07 Geändert 26.08.2015, 12:08

                                    Da wird TBBT von Staffel zu Staffel immer schlechter, deren Schauspieler leisten nur noch Dienst nach Vorschrift, aber verdienen immer mehr. Verkehrte Welt.
                                    Dagegen ist Spacey förmlich ein Schnäppchen.

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                                      Deusfantasy 25.08.2015, 12:51 Geändert 27.09.2015, 12:19

                                      Ich weiß nicht, ob ich bereits einfach zu viele Thriller gesehen habe oder ob es tatsächlich so offensichtlich war, aber ich habe den großen "Twist" hier bereits sehr früh kommen sehen. Wo andere Filme diesen Twist definitiv besser versteckt haben, ist es bei "Das geheime Fenster" einfach viel zu leicht ihn zu durchschauen. Dementsprechend war der Film für mich auch völlig Spannungsarm. Der Film lebte bis dahin eher von seiner zugegebenermaßen guten Atmosphäre und Johnny Depps gutem Schauspiel. Das Ende präsentiert sich dann trotzdem überraschend stark und bietet ein konsequenten Schluss. Das rettet den Film letztlich noch in die sehenswerte Region.

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                                      • Deusfantasy 25.08.2015, 12:06 Geändert 25.08.2015, 14:17

                                        Ich würde mein Kind niemals nach einer Filmfigur benennen, so schön Neytiri für mich auch klingen mag. Aber immer noch besser als sowas wie Apple oder North. Ganz schlimm solche Modenamen!
                                        Jedenfalls habe ich mir mal alle 2000 Namen in der Liste durchgelesen, in der Hoffnung etwas Inspiration zu finden. Sind schon ein paar nette Namen dabei.
                                        Am Interessantesten sind hier die hintersten Plätze.

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                                          Deusfantasy 24.08.2015, 12:31 Geändert 13.02.2016, 22:05

                                          Die gewählte Herangehensweise von "Die durch die Hölle gehen" ist erstmal sehr spannend. Wir lernen drei Männer vor dem Krieg kennen, sehen welch Grauenhafte Dinge sie im Krieg erleben und schließlich wie die Erlebnisse sich auf ihrer Psyche niederschlagen und sie sich danach wieder im normalen Leben zurechtfinden müssen. Als einer der Besten (Anti)-Kriegsfilme aller Zeiten lobgepriesen, scheitert der Film für mich bereits in seiner ersten Episode an diesem Anspruch. Zwar werden die Männer einem in diesen knapp 70 Minuten nahe gebracht und man baut auch durchaus eine Bindung zu ihnen auf, aber ich hätte sie gerne noch viel näher kennengelernt. Stattdessen verliert sich der Film in einer unglaublich ausufernden und wirklich super langweiligen Hochzeitsfeier, die gefühlt 100 Minuten dauert und fast komplett belanglos ist. Mehr als die Hälfte des ersten Abschnitts ist nicht von Nöten.
                                          Der Sprung in die zweite Episode kam dann wiederum viel zu abrupt. Plötzlich sind die Jungs nicht nur im Krieg, nein, sie sind sofort gefangen. Es wurde merklich auf enorm viele Einzelheiten verzichtet, was ich sehr bedauernswert finde. Vielmehr wirkt es fast so, als sei das mal eben nebensächlich eingeschoben worden. Zumindest ist das hier gezeigte wirklich so verstörend, das es irgendwo ausreicht, um das Leid der Männer nachzuvollziehen, aber es kommt trotzdem etwas zu kurz. Der Regisseur hätte viel mehr Zeit in diese Episode reinstecken müssen. Zeit die er wiederum locker vom Anfang hätte entbehren können, ja fast müssen. Das der Vietcong hier nebenbei als das fast ultimative Böse dargestellt wird, kann man ebenfalls durchaus kritisieren. Das nehme ich dem Film an dieser Stelle aber nicht krumm, weil die Szenen mit dem Russischen-Roulette sonst wohl nicht ihre volle Wirkung entfaltet hätten.
                                          Der letzte und eigentlich interessanteste Abschnitt konzentriert sich dann größtenteils auf nur noch eine der Hauptfiguren. Wieder ein Umstand, den ich zutiefst bedauere. Gerade deshalb, weil die anderen beiden Figuren viel interessanter sind, viel mehr gebrochen wurden als De Niro. Das einer der Drei dabei scheinbar als professioneller Russisch-Roulette Spieler tausend Schutzengel hatte, geschenkt.
                                          Der Film ist Schauspielerisch ganz stark, hat mit seiner bedächtigen Erzählweise genau den richtigen Ton getroffen und bietet ein zufriedenstellendes Ende. Leider krankt er an einer viel zu langen Laufzeit bzw. hätte diese anders verteilt werden müssen. Allemal sehenswert, aber ganz sicher kein Meilenstein des (Anti)-Kriegsfilms.

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                                            Deusfantasy 23.08.2015, 19:52 Geändert 23.08.2015, 20:58

                                            Wenn plötzlich ein 30 Meter großer Riese vor dir auftaucht, wie würdest du dann reagieren? Mit Angst? Feindlich? Mit Faszination? Oder sogar mit Freude?
                                            Der kleine Hogarth jedenfalls schaltet nach einem kurzen Moment der Angst auf Faszination und Freude um. Er sieht in diesem gigantischen Roboter sehr schnell ein gutmütiges Wesen mit Seele, das zu seinem Freund werden kann. Die Entstehung der Freundschaft wird dabei auf bezaubernde Weise dargestellt, genau wie die Entwicklung des Giganten zu einem immer "menschlicheren" Wesen.
                                            Doch andere sehen direkt eine Gefahr in diesem Giganten und reagieren mit Vorurteilen und Gewalt. Das führt für einen kindlichen Zeichentrickfilm zu einem erstaunlich konsequenten Ende, das den Spagat zwischen abgeschlossen und offen perfekt löst. Sicher mag die daraus folgende Moral der Geschichte nicht neu sein, doch verliert sie deshalb nicht an Relevanz und ist gerade in der heutigen Zeit aktueller denn je. Die 50er-Jahre-Retro-Ästhetik, die charmanten Zeichnungen, die liebenswerten Figuren und die simple, aber dennoch anrührende Geschichte die zu Herzen geht, machen "Der Gigant aus dem All" für mich zu einem der Besten Zeichentrickfilme, die ich bisher gesehen habe.

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                                              Deusfantasy 22.08.2015, 13:09 Geändert 21.01.2016, 13:01

                                              Der Film nimmt sich der Geschichte von Stephen Hawkings Beziehung zu seiner ersten Frau und dessen Krankheitsgeschichte an. Seine Leistungen als Physiker werden zwar immer wieder zwischendurch erwähnt, sind letztlich aber nur zweitrangig. Es ist also keine direkte Biopic über Hawking selbst, weshalb sich bereits dadurch einige kritische Meinungen zum Film erklären lassen.
                                              Trotz des extrem deprimierenden Leidensweges, schafft es "Die Entdeckung der Unendlichkeit" immer wieder positiv zu wirken. Das liegt vor allem am großen Kampfes- und Lebenswillen von Hawking und an seinem großartigen Humor.
                                              Wenn man den Film fertig geschaut hat, kann man vor Hawking und dessen Frau nur den Hut ziehen. Was sie für ihn in Kauf genommen hat und wie er mit seinem Schicksal zurecht gekommen ist, ist unbeschreiblich. Leider kommt das Kennenlernen der beiden viel zu kurz. Es ist einfach nicht nachvollziehbar, warum sie sich in ihn verliebt, geschweige denn bereit ist, trotz Krankheit bei ihm zu bleiben. Das hätte deutlich besser rausgearbeitet werden müssen.
                                              Alles was dann folgt, ist aber wunderschön!
                                              Eddie Redmayne hat mich mit seiner Performance schlicht umgehauen. Meiner Ansicht nach, war das eine der größten Leistungen der letzten Jahre. Mit welcher Hingebung er Hawking spielt und wie anstrengend es gewesen sein muss, diese Behinderung nachzuspielen, vermag ich mir nicht einmal Ansatzweise vorzustellen. Verdienter kann ein Oscar nicht sein.
                                              Aber auch Felicity Jones als aufopferungsvolle Ehefrau verdient hier hohe Anerkennung.
                                              Die Entdeckung der Unendlichkeit läuft zwar relativ konventionell ab, ähnlich wie sein toller Soundtrack, ist aber dennoch ein sehr sehenswerter und vor allem bewegender Film.

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                                                Ein Minenarbeiter rebelliert mit Waffengewalt gegen die Korruption. Ein Wanderarbeiter verschafft sich durch Bankraub und Überfälle Geld. Eine Empfangsdame eines Massagestudios wird von Männern solange gedemütigt, bis sie sich wehrt. Ein junger Fabrikarbeiter zieht von Job zu Job, bis eine unglückliche Liebe ihn schließlich zu einer dramatischen Tat treibt.
                                                "A Touch of Sin" zeigt diese vier unterschiedlichen Menschen, mit vier unterschiedlichen Geschichten, die jedoch ein gemeinsames Schicksal haben.
                                                Im Glauben völliger Hoffnungslosigkeit, gibt es vermeintlich keinen anderen Ausweg mehr aus ihren Situationen als die Gewalt.
                                                Dieser Film ist ein unschönes Porträt eines ökonomischen Giganten, der langsam von Gewalt zersetzt wird. Mitunter zwar etwas schleppend inszeniert, aber nichtsdestotrotz wirklich sehenswert. Es ist erstaunlich, aber auch sehr erfreulich, das der Film in dieser Form das Licht der Welt erblickt hat.

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                                                  Manchmal braucht es im Leben eine helfende Hand um den richtigen Weg einzuschlagen. Als diese erweist sich Amelie, die in einem Mikrokosmos voller schräger, aber dennoch liebenswerter Personen die gute Fee spielt, ihr eigenes Glück dabei aber vergisst. "Die fabelhafte Welt der Amélie" ist ein modernes Märchen, das mich von der ersten Sekunde an mit seinem Zauber umschloss. Dieser Film steckt so voller Leichtigkeit und Poesie, sprudelt förmlich über vor kreativen Einfällen, liebevollen Details und wundervollen Bildern. Die unglaublich bezaubernde und als Amelie einfach nur mega süße Audrey Tatou führte mich in ihre ganz eigene kleine, verträumte, fantasievolle Welt, in die ich nur zu gerne mit eingetaucht bin, weil ich mich sehr mit ihrer Person identifizieren konnte. Es steckt so viel Sorgfalt und Liebe in diesem Film, dass die gesamte Laufzeit ein einziger Genuss für Herz und Seele ist. Dieser zauberhafte Film fühlt sich für mich wie ein wunderschöner Traum an, bei dem ich ein Lächeln auf den Lippen habe, sobald ich erwache. Ich würde gerne öfter so schön träumen!

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                                                    Deusfantasy 18.08.2015, 13:39 Geändert 18.08.2015, 13:42

                                                    "Die Lady von Shanghai" hätte ein wirklich großartiger Film werden können. Vielleicht war es in seiner ursprünglichen Form sogar ein großartiger Film, aber durch die drastische Kürzung auf 87 Minuten blieb ein über weite Strecken nur noch solides Filmvergnügen übrig. Der ganze Film ist unterteilt in mehrere Genres wie Liebesdrama, Krimi und Komödie, die die Handlung Konfus erscheinen lassen. Wenn die Gerichtsverhandlung plötzlich zu einer Comedyshow verkommt und kurz darauf der dramatische Schluss folgt, fügen sich diese beiden Abschnitte nicht sehr gekonnt aneinander. Auch das Kennenlernen und das Verlieben von Welles und Hayworth ist vom ersten Moment an unglaubwürdig. Das liegt aber nicht nur an der Kürzung des Film, sondern tatsächlich auch daran, dass Orson Welles ein furchtbares Bild als Akteur in Sachen Liebe abgibt. Zwischen drin gibt es dann noch ein bisschen Krimi, der zumindest einigermaßen spannend ist. Alle diese Elemente wollen sich letztlich irgendwie nicht so richtig zu einem stimmigen Gesamtkonzept fügen. Es ist immer wieder spürbar, dass noch gewisse Szenen gefehlt haben. Schlussendlich machen aber die tolle Kamera, die schönen Bilder, die Darstellung von Everett Sloane sowie das furiose Finale "Die Lady von Shanghai" doch noch zu einen recht sehenswerten, wenn auch merklich verstümmelten Film.

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